DE279340C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 279340 KLASSE 68 d. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Dezember 1913 ab.

Es ist bereits bekannt, ein selbsttätiges Öffnen und Schließen einer Tür dadurch hervorzubringen, daß durch die Belastung der Türschwelle eine Schiene gehoben oder gesenkt wird, auf der sich die Tür unter ihrem Eigengewicht in der einen oder anderen Richtung bewegt. Bei elektrischen Bahnen ist diese Einrichtung nicht ohne weiteres anwendbar, sondern es ist wünschenswert, von einem einzigen Punkt des Zuges aus die Steuerung der sämtlichen Türen vorzunehmen. Erfindungsgemäß soll daher jede Schiene durch eine Fernsteuerungseinrichtung auf elektrischem, pneumatischem oder mechanischem Wege beeinflußt werden, so daß sich ein gleichzeitiges öffnen oder Schließen der sämtlichen zu überwachenden Türen ergibt.

Die Anordnung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.

Die mit einer Parallelführung K geführte Schiebetür A hängt mit der Rolle B auf einer Stange C. Diese ist in dem Punkt D drehbar. Wird sie aus ihrer horizontalen Lage gehoben, so bewegt sich die Tür durch ihr Eigengewicht nach links und öffnet sich, während, wenn die Stange C gesenkt wird, das Eigengewicht der Tür in der umgekehrten Richtung wirkt und diese schließt. Das Heben der Stange C erfolgt nun beispielsweise durch einen durch ein Gegengewicht Ii unterstützten Elektromagneten J, der durch die Leitungen 1,2 unter Strom gesetzt wird. Unter Vermittlung eines über eine Rolle g laufenden Zugorganes wird die Bewegung des Elektromagnetankers auf die Stange übertragen. Eine Klinke L, die aber vom Innern des Wagens durch die Hand-40

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habe M gehoben werden kann, hält für gewöhnlich die Tür geschlossen.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist nunmehr folgende:

Nach dem Anhalten des Zuges werden etwa vom Führerstand aus durch die durchgehenden Leitungen 1,2 die Elektromagnete J unter Strom gesetzt. Die Schienen C und damit die Türen werden gehoben, so dafe sich die Klinken L ausklinken. Durch ihre Schwerkraft öffnet sich die Tür, indem die Rolle B nach links auf der Schiene gleitet. Sind die Passagiere ausgestiegen, so wird der Strom in 1,2 unterbrochen, worauf sich unter dem Gewicht der Türen die Schienen C senken und die Türen sich wiederum schließen. Solange die Schließbewegung noch nicht vollendet ist, d. h. solange die Klinke L noch nicht eingeschnappt ist, kann die Tür von einem Nachzügler noch zwecks Besteigung des Wagens geöffnet werden, ohne daß dadurch die Bewegung der anderen Türen beeinflußt wird oder eine Gefahr für die betreffende Person entsteht. Nach Einschnappen der Klinke ist jedoch ein Öffnen von außen nicht mehr möglich, nur das Zugpersonal kann mittels eines Vierkantes 0. dgl. die Tür von außen öffnen.

Durch an den Türen angebrachte Kontakte (in der Zeichnung nicht dargestellt) kann dem Führer durch Signal die Schlußstellung aller Türen angezeigt werden. Die Kontakte können z. B. sämtlich in Serie liegen, so daß der Stromkreis nur hergestellt ist, wenn sämtliche Türen geschlossen sind.

Gegenüber den bisher vorgeschlagenen selbsttätigen Einrichtungen zum Öffnen - und

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Schließen der Türen hat die vorliegende neben dem Vorteil der Einfachheit auch den Vorzug, daß die Bewegung der Türen nicht vollständig zwangläufig ist, so daß ein Öffnen einer einzelnen Tür' auch noch während der Schließungsperiode möglich ist, ohne daß hierdurch die Bewegung der übrigen Türen verhindert oder gestört wird. Ebenso ist eine Gefährdung noch nachträglich einsteigender Passagiere durch Einklemmen ausgeschlossen.

Prinzipiell steht nichts im Wege, den Bewegungsmechanismus auch noch in anderer Weise auszubilden, etwa indem man die Tür nicht oben an einer Schiene aufhängt, sondern auf einer solchen rollen läßt. Auch wäre es z. B. möglich, an Stelle einer Schiene ein Drahtseil o. dgl. zu verwenden, welches in geeigneter Weise angehoben wird und auf dem die Tür mittels einer oder mehrerer Rollen läuft. In allen Fällen kommt es nur darauf an, die Öffnungs- und Schließungsbewegung durch die Bewegung der Tür auf einer schiefen Ebene und durch das Gewicht der Tür selbst hervorzurufen.

Die Betätigung der Vorrichtung kann statt durch einen Elektromagneten z. B. auch durch einen Luftzylinder oder auch mechanisch, etwa durch ein Hebelsystem, das von einem Punkt des Zuges aus beeinflußt wird, erfolgen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Einrichtung zum gleichzeitigen öffnen und Schließen mehrerer Türen, dadurch gekennzeichnet, daß durch Fernsteuerung auf elektrischem, pneumatischem oder mechanischem Wege Schienen (C) gehoben oder gesenkt werden, auf denen sich die Türen (A) in an sich bekannter Weise unter dem Einfluß ihres Gewichtes bewegen.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gegengewicht (H) an der Schiene (C) in entgegengesetzter Richtung zum Türgewicht angreift.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür (A) in der Schließstellung gesperrt ist und die Sperrung (L) durch die Verstellung der Schiene (C) beim Öffnen ausgehoben wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.