DE278834C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Flaschenverschlüsse aus gehärteter Gelatine oder aus Gelatine-Glycerin-Mischung oder aus Celluloseestern, die durch Eintrocknung fest an dem Flaschenkopf anliegende, luftdicht schließende Kapseln liefern, sind bekannt. Bisher nicht bekannt waren Flaschenkapseln von ständig bleibender Elastizität, die widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse, insbesondere gegen Feuchtigkeit sind, die sich in stets ίο gebrauchsfertigem Zustande befinden und ohne weiteres auf den Flaschenkopf aufgesetzt werden können, und die durch ihre Formgestaltung einen Ersatz für die bisher gebräuchlichen Stanniolkapseln bieten. Derartige Kap-,15 sein bilden den Gegenstand vorliegender Erfindung.

Es wurde gefunden, daß, wenn man Kapseln oder Hüllen von zylindrischer oder nach unten etwas kegelförmiger Form aus elastischem Stoffe herstellt, es gelingt, die Ver-kapselung von Weinflaschen u. dgl. ohne Anwendung maschineller Einrichtungen vorzunehmen. Die zylindrisch geformte oder kegelförmige Kapsel wird bis etwa in die Hälfte des Wulstes auf den Hals der Weinflasche aufgesetzt und darauf die Flasche durch eine drehende Bewegung vollends in die Kapsel hineingeschoben. Mit Hilfe des Luftdruckes und infolge ihrer Elastizität sitzt die Kapsel alsdann fest an dem Flaschenkopf, ohne Falten zu bilden.

Als Material kann nur eine Masse von billigster Zusammensetzung in Frage kommen, da die zu ersetzenden Stanniolkapseln im Preise an sich niedrig stehen. Es wurde nun gerunden, daß. man vermittels der bekannten, elastischen Masse, welche man durch Zusammenmischen von Glycerin und Leim erhält, durch geeignete Verarbeitung, Behandlung und Formgestaltung Flaschenkapseln erhält, die als Ersatz der Stanniolkapseln dienen können und die oben angeführten Vorzüge besitzen.

Die Kapseln werden folgendermaßen hergestellt : Die elastische Masse, die durch Auflösen von Knochenleim unter Zusatz von 10 bis 20 Prozent Glycerin erhalten wird, wird mit 10 Prozent (vom Leim) Leinöl versetzt — zur Erhöhung der Elastizität und Widerstandsfähigkeit gegen Wasser —; dann wird der Masse nach Bedarf Farbstoff in fein zerriebenem Zustande beigemischt. In diese erwärmte Masse werden Formkerne eingetaucht, an denen eine Schicht hängenbleibt, die nach der Trocknung Kappen bilden. Diese Kappen, die an sich schon bekannt sind, sind aber noch nicht ohne weiteres verwendbar, da sie bei längerer Lagerung eintrocknen, damit ihre Elastizität verlieren und durch Feuchtigkeit zerstört werden. Es wurde nun gefunden, daß man die elastische Masse vor diesen schädliehen Einflüssen schützen kann, ohne die Elastizität zu beeinträchtigen, dadurch, daß man die Kapseln mit einer Gummilackschicht überzieht. Ein für diesen Zweck geeigneter Lack hat folgende Zusammensetzung: 50 kg Kautschuk gelöst in 60 kg Leinöl unter Beifügung von 5 kg Bleiglätte.

Die Lackschicht dient hier gleichzeitig zur

Verleihung von Glanz und elegantem Aussehen,

Zweckmäi3ig wird den Kapseln eine zylindrische oder schwach kegelförmige Form gegeben, die ein bequemes Aufsetzen der Kapsel auf den Flaschenkopf gestattet und gleichzeitig ein Ineinanderstülpen der Kapseln zwecks Aufbewahrung und Versand erlaubt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Flaschenkapsel aus elastischem Material, insbesondere , aus leimartigen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendete Masse durch eine Schicht aus Gummilack gegen die Einflüsse der Temperatur (Austrocknung und Feuchtigkeit) geschützt ist.