DE27746C - Pumpe mit beweglichem Cylinder und Kolben, und ohne Ventile - Google Patents

Description

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 59: Pumpen.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 12. December 1883 ab.

Die Pumpe, welche den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet, ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und zwar ist:

Fig. ι ein Längsschnitt und

Fig. 2 eine Oberansicht.

. Die Pumpe, welche sowohl vertical wie horizontal montirt werden kann, besteht hauptsächlich aus einem festen Cylinder C, einem darin beweglichen Cylinder B und einem in letzterem arbeitenden Plungerkolben A.

Durch die Bewegung dieses Kolbens A in dem Cylinder B wird die Saug- und Druckwirkung auf die Flüssigkeit ausgeübt, während durch die gleichzeitige Bewegung des Cylinders B in dem festen Cylinder C die Steuerung erfolgt.

Der feste Cylinder besteht aus zwei Theilen C und C¹, an welchen die Saug- und Druckrohre angebracht sind. Nach Verbindung der beiden Theile zeigt der Cylinder drei Stopfbüchsen, zwischen welchen sich zwei ringförmige Vertiefungen G G¹ befinden, von denen die eine mit dem Saugrohr, die andere mit dem Druckrohr in Verbindung steht.

Die Stopfbüchsen verhindern jede Communication der beiden Vertiefungen sowohl unter sich als auch nach aufsen.

Der Kolben A und der Cylinder B werden durch eine unrunde Scheibe D bewegt, und zwar der Cylinder B mittelst zweier an einem durch die Nabe 2?¹ geführten Rahmen befindlichen Rollen g g, gegen welche die Peripherie der Scheibe arbeitet, und der Kolben A mittelst eines an der Scheibe befestigten Kurbelzapfens F, an welchen eine Pleuelstange angreift.

Am Ende des Kolbenweges ist der Cylinder B durch eine Scheidewand abgeschlossen. Dicht vor dieser Wand auf der Seite des Kolbens A sind in dem Cylinder B zwei um die ganze Peripherie laufende Reihen von Durchbohrungen t angebracht, deren Gesammt-Querschnitt gleich ist dem Querschnitte der Saug- oder Drucköffnung H.

Durch die unrunde Scheibe werden die Löcher t abwechselnd mit G und G¹ in Communication gesetzt. Die äufsere Gestalt der Scheibe und der Punkte F auf der Scheibe sind so gewählt, dafs der Kolben A im richtigen Moment seinen Hub beginnt, nämlich wenn die Oeffnungen der Cylinder B und C communiciren.

Durch die beiden combinirten Bewegungen von A und B wird also bei dieser Pumpe die Saug- und Druckwirkung auf die Flüssigkeit oder das zu pumpende Gas ausgeübt, ohne Anwendung von Klappen oder Ventilen. Es ist daher nur eine geringe Abnutzung der Maschine zu erwarten und keine Gefahr vorhanden, dafs der Apparat in Unordnung geräth, wie dies bei Klappen und Ventilen häufig vorkommt.

Die in den Stopfbuchsen reibenden Flächen können stets in gutem Zustande gehalten und gut abgedichtet werden. Auch kann man die Pressung der Stopfbüchsen nach dem durch die Pumpe auszuübenden Druck reguliren.

Will man die Function en von Saug- und Druckrohr vertauschen, so braucht man nur die Welle E in entgegengesetzter Richtung umzudrehen, entweder von Hand oder durch eine geeignete Transmission.

Als Stopfbüchsenpackung kann man sowohl

die gebräuchlichen Mittel als auch jedes andere Material verwenden, welches mit Rücksicht auf die specielle Eigenthümlichkeit und die Temperatur der zu pumpenden Flüssigkeiten oder Gase zweckmäfsig erscheint.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Saug- und Druckpumpe ohne Klappen oder Ventile, welche gekennzeichnet ist durch die Combination des festen äufseren Cylinders C, an welchem zwei ringförmige, mit dem Saugbezw. Druckrohr commimicirende Vertiefungen G G¹ angebracht sind, mit dem in C beweglichen, auf seiner Peripherie mit Oeffnungen / versehenen Cylinder B und dem in letzterem arbeitenden Kolben A, wobei die Bewegungen von A und B so erfolgen, dafs der Kolben A die Saug- oder Druckwirkung ausübt, während die Oeffnungen t sich über G bezw. G¹ befinden, und durch Umkehrung der Drehrichtung der treibenden Welle E die Functionen von Saug- und Druckrohr vertauscht werden können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.