DE27643C

DE27643C - Seilkorbeinrichtung für Fördermaschinen

Info

Publication number: DE27643C
Application number: DENDAT27643D
Authority: DE
Original assignee: R. böttcher in Herne, Westfalen

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE S: Bergbau.

Die für grofse Teufen gebräuchlichen Cylindertrommeln lassen sich in ihrer Gesammtbreite wesentlich reduciren, wenn man statt zweier gleichen Trommeln eine schmale, feste und eine breite, lose Trommel anwendet und beide so kuppelt, dafs das auf der festen Trommel befestigte Förderseil über die Trennungsfuge hinweglaufen kann. Die Breite der losen Trommel A ist so bemessen, dafs sie das der beabsichtigten gröfsten Schachtteufe entsprechende Förderseil nebst den Reservewindungen aufnehmen kann, während für die feste Trommel B eine Minimalbreite entsprechend der beabsichtigten gröfsten Höhendifferenz der Sohlen nebst den Reservewindungen genügt. Beim »Umstecken«, d. h. beim Aufziehen des leeren Förderkorbes von der tiefsten nach einer höheren Bausohle, ist der Förderkorb der losen Trommel auf die Hängebank zu setzen, wobei die Trennungsfuge des Holzbelages frei ist. Zur Kupplung dienen, wie in Fig. 3 besonders dargestellt ist, zwei an der Innenkante des Blechbelages angenietete Winkelringe C und D, welche durch eine gröfsere Zahl Schraubzwingen E fest gegen einander geprefst werden; letztere sind auf dem Umfang vertheilt und dürfen an einem Winkelring befestigt sein. An den Aufsenkanten der gekuppelten Trommel sitzen die Bremsringe F und G, an welchen eine gemeinsame Dampfbremse angreift.

Eine Fördermaschine mit cylindrischen Seiltrommeln könnte auch bei grofsen Teufen für das mit angemessener Expansion zu überwindende Moment der Nutzlast berechnet werden, wenn nicht das Umstecken eine gröfsere Leistung als selbst die Volldruckleistung der Maschine erforderte. Die in Fig. 1 dargestellte Hülfsmaschine H soll in Gemeinschaft mit der Fördermaschine das Umstecken bewirken, wenn letztere für sich allein zu schwach ist. Sie besteht aus einer kleinen Zwillingsdampfmaschine gewöhnlicher Anordnung, ohne Reversion, die an einer zugänglichen Stelle des Umfanges der cylindrischen Trommeln, z. B. auf Trägern über denselben liegend, angebracht ist, und wirkt mittelst des Räderpaares JK zunächst auf die Vorgelegewelle Z, sodann, wie aus Fig. 2 näher ersichtlich ist, mittelst des Triebes M und eines auf dem Blechbelag der Trommel befestigten Zahnkranzes N auf die feste Trommel B. Der Zahnkranz kann in gewöhnlicher Weise aus gufseisernen Sectoren oder auch aus einer schmiedeisernen, endlosen Gelenkkette bestehen. Das Trieb läfst sich durch Heben des Lagers O aufser Eingriff bringen, wobei die Welle L eine leichte Neigung annimmt. Soll umgesteckt werden, so wird die lose Trommel A vollgewickelt, arretirt und losgekuppelt, das Trieb M in Eingriff gebracht, dann vom Maschinistenstande aus sowohl der Fördermaschine als der Hülfsmaschine Dampf gegeben und der Förderkorb der festen Trommel aufgewunden; sobald dieser auf die Caps der oberen Sohle aufsetzt, wird der Dampf abgesperrt, dann das Trieb M ausgerückt und die lose Trommel wieder gekuppelt. Für das umgekehrte Manöver, das Herablassen des Kor-

bes, können wiederum beide Maschinen zugleich, und zwar mit Gegendampfwirkung benutzt werden.

Claims

P ate nt-Ansprüche:

i. Bei Seilförderungen die Verbindung eines losen Seilkorbes A und eines auf der Seilkorbachse festen Seilkorbes B mit einander durch Schraubenzwingen, Fig. 3, welche zwej innere Winkeleisenkränze umfassen.
In Verbindung mit der unter 1. angeführten Einrichtung die ausrückbare Hülfsdampfmaschine mit Rädervorgelege zur Unterstützung der Fördermaschine beim Umstecken in der durch Fig. 1 und 2 dargestellten Anordnung.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.