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Tokyo Shibaura Electric Co., Ltd.
Kawasaki-shi, Japan
3 0. Dsz. 1377
Halbleitervorrichtung mit thermischer Sicherung
Die Erfindung betrifft eine Halbleitervorrichtung mit thermischer Sicherung bzw. Schmelzsicherung zur Verhinderung
eines Brands, wie er bei vergossenen Halbleitervorrichtungen häufig vorkommen kann.
Bei Halbleitervorrichtungen mit einem Abschnitt mit hohem Stromverbrauch, etwa bei diskreten Leistungstransistoren
und integrierten Schaltkreisen oder integrierten Großschaltungen bzw. Large Scale-Schaltkreisen für Leistungsverstärker sind aktive und passive Elemente eines HaIb-
leiterplättchene bzw. -chips über innere Zuleitungen innerhalb der Kapselung getrennt mit äußeren Anschlüssen bzw.
Klemmen verbunden. Bei dieser Art von Halbleitervorrichtungen ist der Halbleiterchip auf einem Metall-Tragelement
montiert, von dem ein Teil als innere Zuleitung benutzt
werden kann. Die allgemein angewandten Verfahren zum Integrieren der äußeren Anschlüsse, der inneren Zuleitungen
und des Halbleiterchips umfassen ein Verfahren, bei dem diese Teile in eine Metalldose eingekapselt werden, und
ein Verfahren, bei dem diese Teile in Kunstharzvergußmasse eingekapselt werden. Die Halbleitervorrichtung mit
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Metallkapsel ist jedoch in der Fertigung teurer als eine Halbleitervorrichtung unter Verwendung der Kunstharz-Vergußkapsel, weshalb die zuletzt genannte Art häufiger
benutzt wird. Der Halbleiterchip einer derartigen Halbleitervorrichtung kann nach üblichen Halbleiterfertigungeverfahren hergestellt werden.
Im folgenden ist anhand von Fig. 1 ein Beispiel für den Aufbau einer bisherigen vergossenen Halbleitervorrichtung beschrieben. Auf einem Tragelement 10 ist ein Halbleiterchip 12 montiert, der einen Abschnitt mit hohem Strombedarf aufweist. Feste Elektrodenteile auf dem Chip 12 sind
mittels innerer Zuleitungen 14 jeweils getrennt mit äußeren
Anschlüssen oder Klemmen 16 verbunden. Der Chip 12 ist mit einem weichen Kunstharz 18 bedeckt, um eine Verschlechterung
bzw. Zersetzung des Chips durch das Vergußkunstharz oder dgl. zu verhindern. Die Anordnung aus dem Tragelement 10,
dem Chip 12, den Zuleitungen 14, den Anschlüssen 16 und der Kunstharzmasse 18 wird anschließend als Ganzes in ein als
Vergußmasse dienendes Kunstharz 20 eingegossen. Vie erwähnt, eignet sich diese Vergußkonstruktion für diskrete
Transistoren und integrierte Schaltkreise oder integrierte Großschaltungen. Der Wärmeausdehnungskoeffizient der Zuleitungen 14 ist dabei jedoch erheblich von denjenigen des
Kunstharzes 18 verschieden. Wenn daher die Halbleitervorrichtung infolge häufiger Einleitung und Unterbrechung
des Betriebs wechselnden Wärmezyklen unterworfen ist, kann häufig die Verbindung zwischen dem Elektrodenabschnitt des
Chips 12 und der Zuleitung bzw. den Zuleitungen 14 infolge
der Spannungen aufbrechen, die durch die unterschiedlichen Koeffizienten der thermischen Ausdehnung und Zusammenziehung
hervorgerufen werden.
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Zur Vermeidung dieses Abplatzens ist bereits eine Halbleitervorrichtung beispielsweise mit dem Aufbau gemäß
Fig. 2 vorgeschlagen worden. Bei dieser Konstruktion kann die Kunstharzmasse 18 weggelassen werden, indem ein Kunstharz benutzt wird, in welches das Tragelement 10, der
Chip 12, die Zuleitungen 14 und die Anschlüsse 16 unter
Aufrechterhaltung der chemischen Stabilität der Oberfläche des Halbleiterchips 12 eingegossen werden können.
Auf diese Weise kann das vorher geschilderte Versagen infolge eines Abplatzens aufgrund der unterschiedlichen
Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen den Zuleitungen
14 und der Kunstharzmasse 18 vermieden werden. Die Konstruktionen gemäß den Fig. 1 und 2 sind jedoch immer noch
mit den nachstehend geschilderten, schwerwiegenden Mangeln behaftet. Wenn nämlich bei einer Halbleitervorrichtung
mit einem Abschnitt, der einen Strombedarf von etwa 1 Watt oder mehr besitzt, ein anormaler Betriebszustand auftritt,
beispielsweise ein Zustand, bei dem ein Eingangssignal einer gewöhnlichen Stromversorgung in gegenüber dem Massekreis kurzgeschlossenem Zustand an die Auegangsklemme einer
Leistungsverstärkerschaltung angelegt wird, fließt ein
großer Strom von der Leistungs(verstärker)schaltung in den
Halbleiterchip 12. Dieser große Strom bzw. überstrom führt
zu einer übermässigen Erwärmung des Chips 12 und der Zuleitungen 14- innerhalb der Halbleitervorrichtung. Durch
die dabei entwickelte Wärme kann das als Vergußmasse dienende Kunstharz 20 verkohlt werden und schließlich zu einem
Brand führen. Eine solche Brandstörung ist sehr gefährlich, weil sie zu einer Beschädigung anderer, in Verbindung mit
der Halbleitervorrichtung vorgesehener elektrischer Bauteile oder je nach Fall zu einem Brand der gesamten Anordnung
führen kann.
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Eine erfindungsgemäß durchgeführte Untersuchung der erwähnten Brandursachen führte zu den im folgenden beschriebenen
Ergebnissen. Bei Verwendung von Leistungsverstärkern mit eingekapseltem Leistungstransistor mit einem Kollektor-Strombedarf
in der Größenordnung von 3 Watt und vergossenen integrierten Schaltkreisen für Audio-Leistungsverstärker
mit einer Nenn-Ausgangsleistung von 3»5 Watt als Prüflinge
wurde mit einem Kurzschluß zwischen dem Ausgangskreis und dem Massekreis eine versuchsweise Untersuchung an
300 Proben entsprechend den jeweiligen Speisespannungen
im Bereich von 12,5 bis 17»5 Volt Gleichstrom durchgeführt. Bei diesen Proben trat ungefähr zwei Sekunden nach dem
Kurzschluß eine Plammenbildung mit 40 bis 50 um» hoher
Flamme auf, die nach dem Trennen der Proben von der Stromversorgung noch einige Sekunden andauerte. Als Ergebnis
von nach den Versuchen an den Proben durchgeführten Untersuchungen zeigte es sich, daß das Vergußmassenkunstharz
an den mit der jeweiligen inneren Zuleitung in Berührung stehenden Bereichen verkohlt worden war. Hieraus ließ
sich der Schluß ziehen, daß dann, wenn die innere Zuleitung durch einen Überstrom unterbrochen wird, ein Strom durch
den verkohlten Bereich fließen kann und diesen dabei als Heizelement wirken läßt, wodurch die Flammenbildung begünstigt
wird.
Wenn andererseits die mechanische Belastung oder Beanspruchung nach dem Vergießen in der Kunstharzmasse erhalten
bleibt, wird durch einen überstromfluß keine Flammenbildung hervorgerufen, obgleich sich dabei eine durch
die Wärmeerzeugung zu diesem Zeitpunkt hervorgerufene Expansionsspannung mit der Restspannung kombinieren und
zu einem Aufbrechen und Zerplatzen der Kunstharz-Vergußmasse führen kann. Obgleich die durch einen solchen Bruch
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hervorgerufenen Störungen im Vergleich zu einer Brandentstehung unbedeutend sind, sind sie dennoch nachteilig, weil
die weggeschleuderten Bruchstücke des Kunstharzes möglicherweise zu einer Beschädigung umgebender elektronischer Komponenten führen können.
Die bisherigen Halbleitervorrichtungen mit dem Aufbau gemäß Fig. 1 und 2, bei denen keine Gegenmaßnahmen für eine überhitzung bei einem überstromflufi getroffen sind, sind daher,
wie erwähnt, mit schwerwiegenden Mängeln behaftet, beispielsweise einer Brandgefahr aasgesetzt·
Aufgabe der Erfindung ist damit die Schaffung einer Halbleitervorrichtung mit einer thermischen Sicherung bzw. Schmelzsicherung» mit welcher bei geringen Kosten für die Kapselung
der Vorrichtung eine Flammenbildung oder ein Zerplatzen infolge irgendwelcher Störungen, wie überhitzung infolge eines
Überstroms, in der Halbleitervorrichtung verhindert werden können.
Diese Aufgabe wird durch die in den beigefügten Patentansprüchen gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Zur Lösung der genannten Aufgabe weist die erfindungsgemä&e
Halbleitervorrichtung mindestens einen Halbleiterchip mit einem Abschnitt hohen Strombedarfs und mindestens eine
dünne Zuleitung auf, welche einen äußeren Anschluß bzw. eine äußere Klemme mit dem Halbleiterchip verbindet und
die möglicherweise einem übergroßen Strom ausgesetzt sein kann. An mindestens einem Abschnitt der Zuleitung zwischen
dem Halbleiterchip und dem äußeren Anschluß haftet ein elektrisch isolierendes, weiches Material an, während als
Vergußmasse für das Halbleiterchip, die Zuleitung und dieses
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weiche Isoliermaterial eine elektrisch isolierende Vergußmasse verwendet wird, die einen höheren thermischen Ausdehnungskoeffizienten
besitzt als das weiche Material. Bei dieser Konstruktion wird eine thermische Sicherung bzw.
Schmelzsicherung durch die Kombination aus dem Vergußmassen-Kunstharz,
dem in diesem Kunstharz enthaltenen weichen Material und der in letzteres eingebetteten dünnen
Zuleitung gebildet. Auf diese Weise kann die Kapselung der Vorrichtung mit geringen Kosten und mit einfacher Konstruktion
sicher vor einer Flammenbildung oder einem Zerplatzen aufgrund einer Überhitzung durch einen Überstrom
geschützt werden.
Im folgenden ist eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung im Vergleich zum Stand der Technik anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer vergossenen Halbleitervorrichtung
gemäß dem Stand der Technik,
Fig. 2 eine Fig. 1 ähnelnde Ansicht einer anderen vergossenen Halbleitervorrichtung nach dea Stand der
Technik,
Fig. 3 eine den Fig. 1 und 2 ähnelnde Ansicht einer vergossenen
bzw. gekapselten Halbleitervorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4· eine in vergrößertem Maßstab gehaltene perspektivische
Darstellung eines Tragelements und
Fig. 5 einen in weiter vergrößertem Maßstab gehaltenen
Schnitt durch ein weiches Material mit eingebetteter Zuleitung, die durch Überhitzung und Spannungsbeanspruchung
unterbrochen worden ist.
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Im folgenden ist anhand der Pig. 3 bis 5 eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung näher erläutert· Die den Teilen
der bisherigen, eingangs beschriebenen Vorrichtung entsprechenden Teile sind dabei Bit denselben Bezugsziffern wie dort
bezeichnet. Gemäß Pig. 3 ist ein Halbleiterchip bzw.
-plättchen 12 mit einer darauf ausgebildeten Transistorkonstruktion oder elektrischen Schaltkreisanordnung ait
Hilfe eines Lötmittels oder eines Klebmittels in Form eines leitfähigen Epoxyklebers auf einem Tragelement 10 montiert.
Vorbestimmte Elektrodenabschnitte 22 auf dem Halbleiterplättchen 12 sind jeweils mittels dünner innerer Zuleitungen
24 mit äußeren Klemmen oder Anschlüssen 16 verbunden. Jeder Elektrodenabschnitt besteht aus einer aufgedampften Aluminiumschicht, die mit einem vorbestimmten Abschnitt des HaIbleiterplättchens 12 in chnscheni Kontakt steht. Pur die
Zuleitungen 24 können dünne Gold- oder Aluminiumdrähte oder
aber dünne Metalldrähte verwendet werden, die mit Gold oder Aluminium überzogen sind und üblicherweise einen Durchmesser
von 25 bis 100 /um besitzen« Jede Zuleitung 24 ist elektrisch
mit der Aluminiumschicht des betreffenden Elektrodenabschnitts 22 und einem vorbestimmten Teil jedes äußeren Anschlusses
16 verbunden. Vie noch näher erläutert werden wird, entspricht der vorbeetimmte Teil des äußeren Anschlusses 16
dem freien Endabschnitt eines Verbindungsleiterzugs 32.
Die Zuleitungen 24 werden jeweils üblicherweise in einem gebogenen bzw. gekrümmten Zustand gemäß Pig. 3 angeschlossen,
obgleich sie, je nach der Art des Anschlußwerkzeugs, auch in praktisch geradlinigem Zustand angeschlossen werden können. Anschließend wird ein Stück weichen Materials 26
praktisch an einem Mittelteil jeder Zuleitung 24 angebracht. Diesee Material 26 muß dabei den folgenden Anforderungen
genügen: Dieses Material muß einmal ein« verhältnismäßig
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kleinen Wärmedehnungskoeffizienten und elektrische Isoliereigenschaften
besitzen und es darf zum anderen weder die Ausdehnung noch die Kontraktion der im Inneren des Material-Stücks
26 angeordneten Zuleitung 24·, d.h. die Zusammenballung oder Klumpenbildung des durchgeschmolzenen Teils
der Zuleitung infolge ihrer Oberflächenspannung beim Durchschmelzen
dieser Zuleitung 24-, verhindern, und es darf auch keine Stoffe abgeben, welche das Halbleiterplättchen
12 im Normalbetrieb ungünstig beeinflussen können. Werkstoffe, die diesen Anforderungen genügen, umfassen neben
Silikongummi bzw. -kautschuk Zweikomponenten-Mischgummis (z.B. RTV-11 der Firma GE, USA) und -lacke, obgleich der
Silikongummi bevorzugt wird, weil er leichter zu verarbeiten ist. Da dieser Silikongummi vor seiner Verfestigung in
flüssigem Zustand vorliegt, kann das Anbringen dieses Materials 26 an der dünnen Zuleitung 24 in der Weise bewerkstelligt
werden,daß ein Tropfen des flüssigen Silikongummis an der Spitze einer Injektionsnadel gebildet und
dieser Tropfen beispielsweise mittels einer Injektionsspritze praktisch auf einen mittleren Abschnitt der Zuleitung
24· aufgetropft wird.
Anschließend können der Tragteil 10, das Plättchen 12, die Zuleitungen 24-, die Anschlüsse bzw. Klemmen 16 und die
Materialstücke 26 in das Vergußmassen-Kunstharz 20 eingegossen werden. Dieses Kunstharz 20 muß den folgenden
Bedingungen bzw. Anforderungen genügen: Es muß aus einem
Material bestehen, das einen verhältnismäßig großen Wärmedehnungskoeffizienten und elektrische Isoliereigenschaften
besitzt, das im Normalbetrieb keinerlei Substanzen abgibt, welche das Halbleiterplättchen 12 ungünstig
beeinflussen können, und das sich für das Gießen eignet. Geeignete Materialien sind beispielsweise Epoxyharz und
Silikonharz.
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Bas Tragelement 10, das vor Fertigstellung der Halbleitervorrichtung beispielsweise ein metallisches Werkstück mit
der Form gemäß Fig. 4- darstellt, besteht aus einem dicken Tragteil 28 zur Abfuhr der vom Halbleiterplättchen 12
erzeugten Wärme nach außen, mehreren parallelen, kammartigen Verb indungs-Leit er zügen 32, die jeweils an einem Ende unter
einem rechten Winkel an einem Rahmen 30 befestigt sind und von denen der eine mit dem anderen Ende am Abschnitt
angebracht ist, während die anderen Enden der restlichen Leiterzüge freie Enden bilden, sowie einem querjverlaufenden
Leiterzug 34- zur elektrischen und mechanischen Verbindung der vom Rahmen 30 abgewandten Enden der Leiter züge 32.
Nachdem Eingießen in das Vergußmassen-Kunstharz 20 werden die einzelnen Leiterzüge 32 von dem querjverlaufenden
Leiterzug 34- und vom Rahmen 30 getrennt, so daß sie die
äußeren Anschlüsse 16 gemäß Fig. 3 bilden.
Bei der vorstehend beschriebenen Konstruktion bildet die Kombination aus dem Vergußmassen-Kunstharz 20, den in
diesem enthaltenen weichen Materialstücken 26 und den in letztere eingebetteten dünnen Zuleitungen 24- die
thermischen bzw. Schmelzsicherungen für die Halbleitervorrichtung.
Fig. 5 veranschaulicht schematisch und beispielhaft den
Zustand einer dünnen Gold-Zuleitung 24-, die aufgrund einer Überhitzung durch einen überstrom innerhalb des
weichen Materials 26 eine Unterbrechung erfahren hat. Bei den eingangs genannten Versuchen und Untersuchungen
wurde festgestellt, daß sich die Enden der Zuleitungen 24- bei der Unterbrechung gemäß Fig. 5 zu einer Kugel mit
einem etwas größeren Durchmesser als demjenigen der betreffenden Zuleitung 24- verformen. Dies bedeutet, daß die
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Funktion als thermische bzw. Schmelzsicherung innerhalb des weichen Materials 26 auftritt.
Die vorstehend beschriebene Konstruktion beruht somit auf den Ergebnissen der erfindungsgemäß durchgeführten
Untersuchungen mit dem Ziel der Ausschaltung einer Flammenbildung bzw. Brandgefahr bei vergossenen Halbleitervorrichtungen. Vie erwähnt, kann nämlich die Vergußmasse um
die innere Zuleitung herum durch Überhitzung aufgrund einer festen Stromgröße oder eines Überstroms verkohlt
werden, so daß eine leitfähige Strecke entsteht, wenn die Zuleitung aufgrund dieser Überhitzung durchschmilzt. Im
Hinblick hierauf wurde erfindungsgemäß vorausgesetzt, daß lediglich die Entstehung dieser leitfähigen Strecke
durch Verkohlung verhindert zu werden braucht. Erfindungsgemäß wurde dann angenommen, daß zu diesem Zweck eine
poröse Vergußmasse verwendet werden könnte. Zur Ausschließung schädlicher Umwelteinflüsse muß jedoch das
Halbleiterplättchen gegenüber der Umgebungsluft völlig abgeschlossen sein. Bei Verwendung einer porösen Vergußmasse muß diese daher in ein anderes Material hoher Dichte
eingekapselt sein. Diese schwierige Arbeit des Einkapseins der porösen Vergußmasse in das Material hoher Dichte ist
jedoch nicht durchführbar, da dies eine Beeinträchtigung des entscheidenden Vorteils des Verfahrene zur Herstellung
von Halbleitervorrichtungen nach dem Vergießverfahren in Massenfertigung und mit niedrigen Fertigungskosten bedeuten
würde.
Zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird daher die Halbleitervorrichtung wie folgt hergestellt:
Ein Tropfen eines elektrisch isolierenden, weichen Materials mit kleinem Värmedehnungskoeffizienten wird praktisch in
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einen Mittelbereich jeder dünnen Zuleitung zwischen den einzelnen Elektrodenabschnitten des Halbleiterplättchens
und dem äußeren Anschluß zum Anhaften gebracht. Theoretisch kann die Anbringstelle dieses Materialtropfens in jedem
Teil der Zuleitung liegen, außer an den Verbindungsteilen des äußeren Anschlusses und des Elektrodenabschnitte.
Um die Zuleitung der einer Überhitzung zuzuschreibenden Värmedehnungsspannung voll auszusetzen, sollte der Tropfen
des weichen Materials vorzugsweise im Mittelbereich der Länge der Zuleitung angebracht werden. Nach der Anbringung
dieses weichten Materials werden das Halbleiterplättchen,
ein Teil der äußeren Anschlüsse, die dünnen Zuleitungen und dieses weiche Material in das Vergußmassen-Kunstharz
mit vergleichsweise großem Wärmedehnungekoeffizienten eingegossen. Durch diese Konstruktion kann eine Flammenbildung und ein Zerplatzen der Kapsel sicher verhindert
werden, wenn die Halbleitervorrichtung einem überstrom ausgesetzt ist und das Halbleiterplättchen sowie die
dünne Zuleitung überhitzt werden.
Der Grund hierfür ist folgender: Der Wärmedehnungskoeffizient des weichen Materials ist niedriger als
derjenige der Vergußmasse, so daß das weiche Material bei einer Erwärmung der Halbleitervorrichtung durch die dieses
weiche Material umschließende Vergußmasse zusammengedrückt wird und dabei eine Dehnungebelastung auf den im Inneren
der weichen Materialmasse befindlichen Abschnitt der Zuleitung ausübt. Daraufhin wird die dünne Zuleitung,
die aufgrund der Erwärmung durch den überstrom erweicht oder angeschmolzen worden ist, durch die im Inneren
dee weichen Materials entstehende Dehnungsspannung nahezu zwangsweise unterbrochen, bevor das als Vergußmasse
dienende Kunstharz verkohlt und dann entflammt oder bevor dieses Kunstharz bricht und zerplatzt. Beim Durchschmelzen
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erfährt die innerhalb des weichen Materials unterbrochene Zuleitung aufgrund ihrer Oberflächenspannung eine Zusammenballung.
Das an den vom weichen Material entfernten Stellen mit der dünnen Zuleitung in Berührung stehende Vergußmassen-Kunstharz
wird gleichzeitig unter dem Einfluß der Überhitzung der Zuleitung verkohlb, so daß sich um die dünne
Zuleitung herum eine verkohlte Schicht bildet. Diese verkohlte Schicht wird durch die sich unter Wärmeeinfluß
ausdehnende Vergußmasse zusammengedrückt und zu seiner rohrförmigen, elektrisch leitenden Schicht verformt. Da
das weiche Material jedoch elektrisch isolierend ist, ist die Halbleitervorrichtung zum Zeitpunkt der Unterbrechung
der dünnen Zuleitung aufgrund der Überhitzung vollständig von der Stromversorgung getrennt, so daß eine weitere überhitzung
verhindert wird.
Bei der erfindungsgemäßen Halbleitervorrichtung mit dem
vorstehend beschriebenen Aufbau, die eine eingebaute thermische Sicherung bzw. Schmelzsicherung aufweist, können
somit die vorher erwähnte Flammenbildung bzw. Entzündung und das Zerplatzen der Kapsel sicher verhindert werden. Da
außerdem als zusätzliche Bauteile zur Lösung der Erfindungsaufgabe nur das weiche Material allein benötigt wird, entsprechen
die Fertigungskosten der erfindungsgemäßen Halbleitervorrichtung praktisch denjenigen der bisherigen
Vorrichtungen dieser Art.
Zur Untersuchung der Brandgefahr wurden erfindungsgemäß folgende Versuche durchgeführt: Mit 300 für die jeweiligen
Versuchs-Speisespannungen von 12,5 Volt bis 17»5 Volt
Gleichstrom vorbereiteten Proben wurden Halbleitervorrichtungen mit dem Aufbau gemäß Fig. 1 und 2 unter gleichbleibenden
Bedingungen untersucht. Dabei zeigte es sich, daß die Häufigkeit einer Flammenbildung bzw. eines Brands bei
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diesen Vorrichtungen bei 1 % bzw. 70 % liegt. Obgleich
eine Flammenbildungshäufigkeit von 1 % bei der Konstruktion
gemäß Fig. 1 ziemlich niedrig erscheinen mag, ist dabei dennoch die Möglichkeit für Brandunfälle gegeben, die zu
ausgedehnten Bränden und anderen schweren Unfällen führen können, so daß allein diese Möglichkeit einen schwerwiegenden
Mangel darstellt. Bei denselben^mit der erfindungsgemäßen
Konstruktion gemäß Fig. 3 unter denselben Bedingungen durchgeführten
Versuchen wurde eine Flammenbildungs- bzw. Brandhäufigkeit von O % ermittelt.
Selbstverständlich sind dem Fachmann verschiedene Änderungen und Abwandlungen der vorstehend offenbarten Ausführungsform der Erfindung möglich, ohne daß vom Rahmen und Grundgedanken
der Erfindung abgewichen wird.
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L e e r s e it