DE2758626C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Überzugsmasse aus einem wäßrigen
Latex eines filmbildenden Emulsionspolymeren oder -copolymeren
mit einem darin unter Verwendung eines Dispergiermittels verteilten
Pigment.
Die Verwendung von Polyelektrolyten mit niedrigem Molekulargewicht
als Dispergiermittel für Pigmente in Beschichtungsmassen
auf Wasserbasis ist bekannt. Die US-PS 29 30 775
beschreibt den Einsatz von Salzen von Copolymeren aus Olefinen
und Maleinsäureanhydrid für diesen Zweck. Diese Dispergierungsmittel
sind für viele Zwecke verwendbar, jedoch
zeigen oft Formulierungen, welche diese Dispergiermittel
enthalten, eine Neigung zum Schäumen, wobei manchmal Überzüge
erhalten werden, die nicht ausreichend haften. Ferner
können die Formulierungen eine schlechte Stabilität besitzen,
insbesondere in Gegenwart von zweiwertigen Kationen, die
auf entweder sog. reaktive Pigmente, welche Zink, Barium,
Blei etc. enthalten, oder auf Anstrichmittelformulierungsadditive
zurückgehen, die derartige Kationen enthalten.
Die GB-PS 9 98 380 (sowie die entsprechende US-PS 32 23 751)
vermittelt die Lehre, daß anionische Copolymere aus 3 Mol
Acrylamid und 1 Mol Itaconsäure oder Salze davon Pigmentdispergiermittel
sind. Die US-PS 32 30 275 betrifft Zwischenpolymere
aus 5 bis 45% Acrylamid, wenigstens 20% eines
Acrylesters, 2 bis 25% eines Hydroxyalkylesters einer ungesättigten
Säure und bis zu 15% eines Carbonsäuremonomeren,
welche unter Bildung harter, flexibler und lösungsmittelbeständiger
Überzüge durch Wärme ausgehärtet werden können.
Die Verwendung dieser Harze in wäßrigen Systemen ist jedoch
nicht vorgesehen.
Aus der US-PS 38 40 487 ist es bekannt, Copolymerisate
aus (Meth)acrylsäure und ungesättigten Carbonsäureestern
der Formel
in der R₃ für n-Propyl oder n-Butyl R₄ und R₅ Wasserstoff
oder Methyl bedeuten, als Dispergiermittel für Pigmente
oder Anstrichfarben einzusetzen. Diese Dispergiermittel
besitzen zwar eine gute Dispergierwirkung, sie bedingen
jedoch ein Schäumen von Latexanstrichformulierungen, wobei
das Haftvermögen nicht besonders gut ist.
Die US-PS 36 46 099 und 38 59 260 betreffen wasserlösliche
Oligomere aus H-(Hydroxyäthylacrylat)₁₀-(acrylsäure)₁₀-SO₃Na
und H-(Hydroxypropylacrylat)₅-(acrylsäure) ₁₅-SO₃Na, die als
geeignete leitfähigmachende Mittel sowie grenzflächenaktive
Mittel beschrieben werden. Man findet keinen Hinweis darauf,
daß derartige Sulfonatsalze (Sulfamatsalze) dieser Oligomeren
als Pigmentdispergiermittel in Anstrichmittelformulierungen
eingesetzt werden können.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Überzugsmasse
zu schaffen, in welcher das darin enthaltene Pigment gegenüber
bekannten Massen besser verteilt ist, ohne daß dabei ein
Schäumen in Kauf zu nehmen ist.
Diese Aufgabe wird durch die Überzugsmasse des Anspruchs 1
gelöst.
Die erfindungsgemäße Überzugsmasse kann hergestellt werden durch
Dispergieren von festen Pigmenten in wäßrigen Medien mit Hilfe
von 0,01 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Pigments,
eines wasserlöslichen Alkalimetall- (beispielsweise Natrium-,
Kalium-), Ammonium- oder Amin- (beispielsweise Triäthylamin-,
Dimethylaminoäthanol-, 2-Amino-2-methyl-1-propanol-, Äthylamin-,
Diäthylamin-, Butylamin-, Äthanolamin-, N-Methyläthanolamin-
oder dgl.) Salz eines Copolymeren geschaffen, wobei
dieses Copolymere im wesentlichen aus polymerisierten Einheiten
der nachstehend angegebenen Komponenten besteht:
- (A) 25 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 45 bis 90 Gew.-% und insbesondere 55 bis 80 Gew.-% und in ganz besonders bevorzugter Weise 60 bis 75 Gew.-% wenigstens eines Hydroxyalkylesters von Acrylsäure oder Methacrylsäure, wobei die Alkylgruppe des Esteranteils 2 bis 6 Kohlenstoffatome und vorzugsweise 2 oder 3 Kohlenstoffatome aufweist. Repräsentative Ester sind 2-Hydroxyäthylmethacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat, 2,3-Dihydroxypropylmethacrylat, 2-Hydroxyäthylacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat sowie 2,3-Dihydroxypropyl- acrylat;
- (B) 10 bis 75 Gew.-% und vorzugsweise 10 bis 55 Gew.-%, insbesondere 20 bis 45 Gew.-% und in ganz besonders bevorzugter Weise 25 bis 40 Gew.-% eines oder mehrerer der Bestandteile Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure sowie Halbestern, Halbamiden von Itaconsäure und
- (C) 0 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 30 Gew.-%, polymerisierter Einheiten eines oder mehrerer äthylenisch ungesättigter Comonomerer, die in derartig begrenzten Mengen nicht die Löslichkeit des Copolymeren beeinflussen. Diese Comonomeren bestehen beispielsweise aus Methylacrylat, Äthylacrylat, n-Butylacrylat, sec.-Butylacrylat, Isobutylacrylat, tert.-Butylacrylat, den entsprechenden Methacrylatanaloga, Acrylamid, Acrylnitril sowie Diacetonacrylamid.
In herkömmlicher Weise ist dann, wenn ein Monomeres erwähnt
wird, darunter das technisch reine Material zu verstehen.
Unter "thermisch rein" ist natürlich ein Material zu verstehen,
wie es unter der Bezeichnung des angegebenen Monomeren
in den Handel gebracht wird. Beispielsweise ist Hydroxyäthylmethacrylat
ein technisch reines Hydroxyäthylmethacrylat. Es
setzt sich in typischer Weise aus 90% Hydroxyäthylmethacrylat,
5,5% höhersiedenden Methacrylaten, hauptsächlich Hydroxyalkoxyalkylmethacrylaten,
3% Methacrylsäure, 0,9% Äthylendimethacrylat
und 0,4% Wasser zusammen. Eine von der Firma Rohm
& Haas Company, Independence Mall West, Philadelphia, Pa. 19105
im August 1976 veröffentlichte Broschüre mit der Nr. CM-43 zeigt
typische Analysenwerte von Hydroxyäthylmethacrylat und Hydroxypropylmethacrylat.
Will man ein bestimmtes Monomeres einsetzen, so wird man in herkömmlicher
Weise eine technische Qualität dieses Materials verwenden,
wobei dieses Material in typischer Weise einen kleinen
Prozentsatz an Verunreinigungen aufweist.
Das Zahlenmittel des Molekulargewichts des Copolymerdispergierungsmittels,
wie es erfindungsgemäß verwendet wird, schwankt
zwischen 500 und 15 000 und vorzugsweise zwischen 1000 und 10 000,
bestimmt durch Gelpermeationschromatographie.
Die Copolymerdispergiermittel werden durch Lösungspolymerisationsmethoden
in wäßrigen Medien hergestellt, wobei diese Medien
gegebenenfalls aus Wirtschaftlichkeits- und Zweckmäßigkeitsgründen
das gewünschte Alkylenglykolverdünnungsmittel
enthalten können. Die geeignete Monomermischung wird im allgemeinen
unter sauerstofffreien Bedingungen bei Temperaturen zwischen
ungefähr 30 und 150°C in Gegenwart von freie Radikale
liefernden Katalysatoren zur Umsetzung gebracht, beispielsweise
in Gegenwart von tert.-Butylperoxypivalat, tert.-Butylperacetat,
Ammoniumpersulfat, tert.-Butylhydroperoxid, Cumolhydroperoxid
oder ähnliche freie Radikale liefernden Katalysatoren,
wie beispielsweise freie Radikale liefernden Redoxpolymerisationsinitiatoren.
Katalysatorkonzentrationen von ungefähr
1 bis 15 Gew.-% der Monomeren sind geeignet, um die gewünschten
Polymeren mit niederem Molekulargewicht zu erhalten.
Eine ausreichende Menge an Alkalimetallhydroxid, Ammoniumhydroxid
oder wasserlöslichem Amin, vorzugsweise in leichtem Überschuß,
wird während der Polymerisation oder anschließend zur Neutralisierung
der freien Säuregruppen an dem Copolymeren zugesetzt,
so daß das Dispergiermittel in ein einsatzfähiges Salz umgewandelt
wird. In bekannter Weise können Katalysatorfragmente,
die beispielsweise auf Persulfat zurückgehen, als Teil des
Polymeren auftreten.
Die in der vorstehend beschriebenen Weise erhaltenen wäßrigen
Pigmentdispersionen aus einem wäßrigen Verdünnungsmittel
mit bis zu 85 Gew.-% eines darin mit Hilfe eines Dispergiermittels
verteilten Pigments, wobei als Dispergiermittel
0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Pigments,
eines wasserlöslichen Alkalimetall-, Ammonium- oder Aminsalzes
eines Copolymeren aus
- a) 25 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Copolymeren, an Einheiten, die auf einen oder mehrere C₂-C₆-Hydroxyalkylester von Acrylsäure oder Methacrylsäure zurückgehen,
- b) 10 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Copolymeren, an Einheiten, die auf eine oder mehrere der Verbindungen Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure oder einen Halbester oder ein Halbamid von Itaconsäure zurückgehen, und
- c) 0 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Copolymeren, an Einheiten, die auf eine oder mehrere andere äthylenisch ungesättigte Comonomere zurückgehen, wobei das Copolymere ein Zahlenmittel des Molekulargewichts zwischen 500 und 15 000 aufweist, verwendet werden,
können dann damit einem filmbildenden Latexpolymeren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Überzugsmassen vermischt
werden. Dies geschieht in der Weise, daß man das Pigment mit Hilfe
von ungefähr 0,01 bis ungefährt 5%, bezogen auf das Gewicht
des Pigements, und vorzugsweise 0,1 bis 2% des vorstehend
beschriebenen Copolymersalzes in der Masse dispergiert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine wäßrige
Emulsionsanstrichmittelformulierung vorgesehen, die zur
Erzielung eines höheren Glanzes durch Zugabe von ungefähr
45 bis ungefähr 910 g und vorzugsweise 22 bis 590 g eines
Alkylenglykols pro 3,8 l des Anstrichmittels modifiziert
worden ist. Das Alkylenglykol, beispielsweise Äthylenglykol
oder Propylenglykol, das bevorzugt wird, oder Hexylenglykol,
wirkt zur Herabsetzung der Trocknungsgeschwindigkeit des
Anstrichmittels, sowie zur Verbesserung des Verlaufens und
ganz allgemein dazu, einen Glanz zu erzielen, der größer
ist als im Falle aller wäßrigen Systeme.
Geeignete Latices für Anstrichmittel sind wäßrige Additionspolymerdispersionen,
die im allgemeinen am zweckmäßigsten
durch direkte Emulsionspolymerisation erhalten werden. Die
wichtigsten dieser Dispersionen, die zur Herstellung von
Anstrichmitteln auf Wasserbasis verwendet werden, sind Polymere,
wie Homo- und Copolymere, aus folgenden Bestandteilen:
(1) Vinylestern aliphatischer Säuren mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen,
insbesondere Vinylacetat, (2) Acrylsäureestern und
Methacrylsäureestern von Alkoholen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
insbesondere Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat,
2-Äthylhexylacylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat
sowie Butylmethacrylat, und (3) mono- und diäthylenisch ungesättigten
Kohlenwasserstoffen, wie Äthylen, Isobutylen,
Styrol oder aliphatischen Dienen, wie Butadien, Isobutylen
und Chloropren.
Poly(vinylacetat) sowie Copolymere aus Vinylacetat mit einem
oder mehreren der Monomeren Vinylchlorid, Vinylidenchlorid,
Styrol, Vinyltoluol, Acrylnitril, Methacrylnitril oder einem
oder zwei der vorstehend erwähnten Acrylsäure- oder Methacrylsäureestern
sind als filmbildende Komponenten von Anstrichmitteln
auf Wasserbasis bekannt. In ähnlicher Weise
werden Copolymere aus einem oder mehreren der vorstehend erwähnten
Acrylsäure- oder Methacrylsäureester mit einem oder
mehreren der Monomeren Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid,
Styrol, Vinyltoluol, Acrylnitril sowie Methacrylnitril
in mehr oder weniger herkömmlicher Weise in wäßrigen Anstrichmitteln
verwendet. Homopolymere aus Äthylen, Isobutylen und
Styrol sowie Copolymere aus einem oder mehreren dieser Kohlenwasserstoffe
mit einem oder mehreren Estern, Nitrilen oder Amiden
von Acrylsäure oder Methacrylsäure oder mit Vinylestern,
wie Vinylacetat und Vinylchlorid oder mit Vinylidenchlorid
werden ebenfalls verwendet. Die Dienpolymeren werden im allgemeinen
in Anstrichmitteln auf Wasserbasis in Form von Copolymeren
mit einem oder mehreren der Monomeren Styrol, Vinyltoluol,
Acrylnitril, Methacrylnitril oder den vorstehend erwähnten
Estern von Acrylsäure oder Methacrylsäure eingesetzt. Es ist
ferner üblich, eine kleine Menge, wie 0,5 bis 2,5% oder mehr,
eines sauren Monomeren der Monomermischung zuzusetzen, die
zur Herstellung der Copolymeren der vorstehend erwähnten drei
allgemeinen Typen durch Emulsionspolymerisation eingesetzt werden.
Verwendete Säuren sind beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure,
Itaconsäure, Aconitinsäure, Citraconsäure, Crotonsäure,
Maleinsäure, Furmarsäure, das Dimere von Acrylsäure
etc.
Diese wäßrigen Dispersionen können als Emulsionspolymere in
dem Anstrichmittel unter Einsatz von einem oder mehreren Emulgiermitteln
des anionischen, kationischen oder nichtionischen
Typs verwendet werden. Mischungen aus zwei oder mehreren
Emulgiermitteln können unabhängig von dem Typ eingesetzt
werden, und zwar mit der Ausnahme, daß es im allgemeinen unzweckmäßig
ist, einen kationischen mit einem anionischen Typ
in merklichen Mengen zu vermischen, da eine Neigung zu einer
gegenseitigen Neutralisation besteht. Die Menge des Emulgiermitttels
kann zwischen ungefähr 0,1 und 6 Gew.-% oder manchmal
darüber, bezogen auf das Gewicht der gesamten Momomercharge,
schwanken. Wird ein Persulfat als Initiator verwendet,
dann ist die Zugabe von Emulgiermitteln oft unnötig.
Das Weglassen eines Emulgiermittels oder ein Einsatz desselben
in einer nur geringen Menge, beispielsweise einer Menge
von weniger als ungefähr 0,5%, kann manchmal aus Kostengründen
(Emulgiermittel sind teuer) zweckmäßig sein und eine geringere
Empfindlichkeit des getrockneten Überzugs bedingen,
so daß ein Imprägnieren gegenüber Feuchtigkeit entfällt, wodurch
das beschichtete Substrat weniger gegenüber Feuchtigkeit
anfällig ist. Dabei werden Überzüge erhalten, die beispielsweise
gegenüber einem Anquellen und Weichwerden wenig
anfällig sind, insbesondere wenn sie der Einwirkung feuchter
Atmosphären ausgesetzt werden. Die durchschnittliche Teilchengröße
oder der Durchmesser dieser dispergierten Polymeren kann
von ungefähr 0,03 bis 3 µ oder darüber schwanken. Unter der
Teilchengröße ist das "Gewichtsteil des Durchmessers"
zu verstehen. Diese Zahl, ausgedrückt
in µ, wird unter Verwendung einer Ultrazentrifuge ermittelt.
Nähere Einzelheiten über die Ermittlungsmethode
findet man in "Journal of Colloid Science", 15, S. 563-572,
1960 (J.Brodnyan). Im allgemeinen sind die Molekulargewichte
dieser Emulsionspolymeren hoch und schwanken beispielsweise
von ungefähr 100 000 bis 10 000 00 (Viskositätsdurchschnitt)
und liegen am häufigsten überhalb 500 000.
Im allgemeinen setzt sich ein Volumen von 3,8 l eines
Emulsionsanstrichmittels aus ungefähr 22 g bis 1360 g
des filmbildenden Harzes und ungefähr 90 g bis
ungefähr 2270 g eines feinteiligen Pigments
zusammen. Typische Pigmente sind Titandioxid sowie andere Titanpigmente,
Weißblei, Zinkoxid, Zinksulfid, Bariumsulfat,
Calciumcarbonat, Lithopone, Kieselerde, Talk, Glimmer, Tone,
Eisenoxid, Ruß, Cadmiumsulfid, Toluidinrot, Chormorange,
Chromgelb, Chromgrün sowie andere bekannte Pigmente. Typische
Lactices filmbildender Harze sind diejenigen von Alkylacrylaten
und -methacrylaten, Vinylacetat, Styrol/Butadien
sowie andere bekannte Latices. Kleinere Mengen an anderen
Beschichtungsadditiven können den Anstrichformulierungen
zugesetzt werden, beispielsweise Antischäumungsmittel, Mittel
gegen Mehltau, Eindickungsmittel, Benetzungsmittel, Bakteriostatika
etc.
Als Vorstufen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Überzugsmassen
sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
Pigementdispersionen als fluide Pasten mit hohem Feststoffgehalt
und einem geringen Gehalt an wäßrigen Medien (wobei
die wäßrigen Medien aus Wasser oder Wasser und einer kleineren
oder größeren Menge eines Alkylenglykols, wie zuvor erwähnt,
bestehen) vorgesehen, die in Mischung einer relativ
kleinen Menge des beschriebenen wasserlöslichen Salzes des
Copolymeren aus der athylenisch ungesättigten Säure und dem Hydroxyalkylester
davon als Dispergiermittel enthalten. Die Menge des
Copolymersalzes, welche die Verteilung der Feststoffe und
die Fluidität der Pigmentpaste bedingt, beträgt gewöhnlich
nicht mehr als ungefähr 3 Gew.-% des Pigementes und kann
auch nur ungefähr 0,05% betragen.
Zur Herstellung dieser Pigmentpasten ist es im allgemeinen
am zweckmäßigsten, eine wäßrige Lösung des Copolymeren in
Salzform herzustellen. Konzentrationen von 5 bis 40% können
verwendet werden, wobei jedoch Konzentrationen von 10
bis 20% gewöhnlich bevorzugt werden. Pigmente, Wasser (einschließlich
eines Alkylenglykols) sowie Lösungen werden miteinander
vermischt. Gegebenenfalls kann die Paste oder Suspension
in einer Mühle, und zwar einer Kugelmühle, Walzenmühle,
Kolloidmühle oder einer Hochgeschwindigkeitsmühle
oder, in einigen Fällen, in einem Hochgeschwindigkeitsschermischer,
vermahlen werden. Es wird eine solche Menge des Copolymeren
verwendet, die dazu ausreicht, eine gute Dispersion
und Fluidität der Paste zu gewährleisten. Die optimale Menge
des Copolymeren hängt von dem spezifischen Pigement oder
den spezifischen Pigmenten sowie von ihrem Unterteilungszustand
ab. Im allgemeinen steigt die eingesetzte Menge an
Dispergiermittel mit zunehmender Feinheit des Dispergiermittels.
Konzentrierte Pasten können zur Gewinnung von verdünnten
Pasten, falls diese gewünscht werden, verstreckt
werden. Die Pigmentpasten sind geeignete und zweckmäßige
Zubereitungen für eine Zugabe zu wäßrigen Harzlatices oder
Dispersionen, um, wie vorstehend diskutiert, Emulsionsanstrichmittel
zu bilden. Fluide Pasten von bestimmten Pigmenten
können verschiedenen Verwendungszwecken zugeführt werden,
beispielsweise eignen sich Aufschlämmungen von Calciumhydroxid
mit hohem Feststoffgehalt als Beschichtungen, als
weiße Anstriche, Markierungen oder dgl., oder als konzentrierte
alkalische Reagentien für chemische Verfahren. Erwähnt
seien ferner Dispersionen von Rußen in wäßrigen Medien,
die in der Papiertechnik, in der Zementindustrie, in Anstrichmitteln
auf Wasserbasis, in Beschichtungsmassen, Druckfarben,
Reyons oder Kautschuk eingesetzt werden. Die Pigmente
können in den vorstehend erwähnten Pasten in einer Menge
von bis zu 85 Gew.-%, bezogen auf die Paste, vorliegen.
In den vorliegenden Beispielen werden die nachstehenden Abkürzungen
verwendet:
MAA:Methacrylsäure
AA:Acrylsäure
HEMA:2-Hydroxyäthylmethacrylat
HPMA:2-Hydroxypropylmethacrylat
DHPMA:2,3-Dihydroxypropylmethacrylat
BMA:N-Butylmethacrylat
Nachfolgend werden Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäß
eingesetzten Copolymerdispergiermittel beschrieben.
Ein 2-l-Vierhalsrundkolben, der mit einem Rührer, Rückflußkühler,
Heizmantel, zwei Zugabetrichtern und einem Stickstoffeinlaß
versehen ist, wird mit 348 g Isopropanol gefüllt,
das unter Stickstoff zum Rückfluß erhitzt wird. Eine Monomermischung
aus 143 g HEMA und 94,6 g eiskaltem MAA wird gleichzeitig
während einer Zeitspanne von 1 Stunde mit der Zugabe
einer Lösung von 18,8 g eines 57%igen tert.-Butylperoxypivalats
in 94 g Isopropanol zugesetzt, wobei der Inhalt
des Reaktionsgefäßes unter Rückfluß (84°C) gehalten wird. Der
Rückfluß wird während einer Zeitspanne von einer weiteren Stunde
aufrechterhalten. Die erhaltene Polymerelösung (36,3%
Feststoffe, Viskosität=1825 Centipoise, Brookfield LV # 2, 12
Upm) wird allmählich zusammen mit äquivalenten Mengen einer
50%igen NaOH-Lösung (zur Aufrechterhaltung der Homogenität)
zu 300 g Wasser zugesetzt, das in einem ähnlichen Reaktionsgefäß,
das mit einem Destillationskolben versehen ist, zum
Rückfluß erhitzt wird. Isopropanol und Wasser werden solange
abdestilliert, bis die Dampftemperatur 100°C erreicht. Der
pH-Wert des klaren farblosen Produktes wird auf 9,6 mit weiterer
Natriumhydroxidlösung eingestellt, worauf die Feststoffkonzentration
auf 25% (Lösungsviskosität=39,5 cps, LV # 2, 60
Upm) verdünnt wird. Das gelöste Copolymere besteht aus HEMA/
MAA in einem Gewichtsverhältnis von 60/40.
Ein Reaktionskolben, wie er vorstehend beschrieben worden ist,
wird mit 300 g Propylenglykol gefüllt, das unter einer Stickstoffabschirmung
auf 150°C erhitzt wird. Eine Lösung von 210 g
HEMA, 90 g MAA, 3 g Mercaptoäthanol und 12 g eines
75%igen tert.-Butylperacetats wird während einer Zeitspanne
von 5 Stunden zugegeben, wobei die Temperatur bei 150°C gehalten
wird. Eine weitere Zugabe von 1,2 g eines 75%igen tert.-Butylperacetat,
bei der keine exotherme Reaktion festgestellt wird, zeigt die Beendigung
der Reaktion an, das Erhitzen wird jedoch während einer
Zeitspanne von 30 bis 45 Minuten fortgesetzt.
Vakuum wird angelegt, worauf ungefähr 160 g Propylenglykol bei
120°C/30 mm Hg entfernt werden. Der Inhalt wird auf 50°C abgekühlt.
50%iges wäßriges NaOH wird allmählich zugesetzt, bis
der pH der Lösung 9,2 beträgt. Die Copolymerlösung, die auf
eine Feststoffkonzentration von 50% durch Zugabe von Wasser
eingestellt wird, enthält 19% Propylenglykol. Sie besitzt
eine Bernsteinfarbe. Viskosität=1000 cps (LV #2, 6 Upm);
eingestellt auf 25% Feststoffe, Viskosität=16 cps. Das gelöste
Copolymere besteht aus HEMA/MAA in einem Gewichtsverhältnis
von 70/30.
Ein 5-l-Kolben, der wie der vorstehend beschriebene ausgerüstet
ist, wird mit 1955 g Wasser und 567,3 g Propylenglykol
gefüllt, worauf die Lösung auf 90°C unter Durchspülen mit
Stickstoff erhitzt wird. Es werden 54% einer Katalysatorlösung
aus 62,5 g Ammoniumpersulfat in 312,5 g Wasser zugesetzt,
worauf der Rest der Katalysatorlösung und 480,75 g MAA und
1121,75 g HEMA gleichzeitig während einer Zeitspanne von 1,5
Stunden zugegeben werden. Die Reaktionsmischung wird bei 92
bis 95°C während einer Zeitspanne von einer weiteren Stunde
gehalten. Die Viskosität der Mischung beträgt 82,5 cps
(LV # 2, 60 Upm).
Die Mischung wird abgekühlt, worauf 430 g einer 50%igen wäßrigen
NaOH allmählich zur Einstellung eines pH von 9,6 zugegeben
werden. Der Propylengehalt der Lösung beträgt 11,2%, der gelöste
Feststoffgehalt 42$, die Viskosität 360 cps (LV # 2,
30 Upm). Bei einer Verdünnung von einem Feststoffgehalt von
25% beträgt die Viskosität 23 Centipoise. Das gelöste Copolymere
besteht aus HEMA/MAA in einem Gewichtsverhältnis von
70/30.
Verschiedene Copolymerzubereitungen werden nach einem der vorstehend
beschriebenen Verfahren hergestellt. Nähere Einzelheiten
gehen aus der folgenden Tabelle I hervor.
Die vorstehend beschriebenen Polymeren werden zusammen mit
einer bekannten Vergleichsprobe (US-PS 29 30 775) als Pigmentdispergiermittel
zur Herstellung von einen Halbglanz erzeugenden
Latexanstrichmitteln gemäß der nachfolgend angegebenen
allgemeinen Formulierung untersucht. Alle Komponenten werden
in gleichen Mengen mit Ausnahme des Gehaltes des Pigmentdispergiermittels
eingesetzt, dessen Menge in der Tabelle II angegeben
wird, und zwar als Prozentsatz, bezogen auf das Gesamtpigmentgewicht.
Die folgenden Bestandteile in Gewichtsteilen werden einem geeigneten
Stahlgefäß zugeführt und in einer Cowles-Auflösungsvorrichtung
(Hochgeschwindigkeitsdispergiermühle bei einer Umfangsgeschwindigkeit
von ungefähr 1200 m/min während einer Zeitspanne
von 20 Minuten zur Herstellung einer Pigmentpaste vermahlen.
Propylenglykol 60,0
Polymeres Dispergiermittel in Wasser 9,2
Wasser 5,1
Zinkoxid25,0
Rutil-Titandioxid250,0
Nopco "NXZ"-Antischäumungsmittel 1,0
Octylphenoxypolyäthoxyäthanol
(OPE)9-10 (Grenzflächenaktives Mittel) 2,5 tert.-Butylaminoäthanol (Benetzungsmittel) 3,7
(OPE)9-10 (Grenzflächenaktives Mittel) 2,5 tert.-Butylaminoäthanol (Benetzungsmittel) 3,7
Die Dispersionen werden bei einer geringeren Geschwindigkeit
mit folgenden Bestandteilen vermischt:
Wasser 30,0
Propylenglykol 38,0
Verlaufshilfsmittel
(Pentandiolmonoisobutyrat) 25,0
Antischäumungsmittel 1,0
2-N-Octyl-4-isothiazolin-3-on,
45%ig aktiver Wirkstoff
(Mehltau abtötendes Mittel) 2,0 Hydroxyäthylcelluloseeindickungsmittel,
3% aktiver Wirkstoff in Wasser 72,7 Acrylcopolymerlatex (50,7% Methylmethacrylat,
1,3% Methylacrylat, 48% Butylacrylat,
46% Feststoffe, pH 9,5)546,7
45%ig aktiver Wirkstoff
(Mehltau abtötendes Mittel) 2,0 Hydroxyäthylcelluloseeindickungsmittel,
3% aktiver Wirkstoff in Wasser 72,7 Acrylcopolymerlatex (50,7% Methylmethacrylat,
1,3% Methylacrylat, 48% Butylacrylat,
46% Feststoffe, pH 9,5)546,7
Die Anstrichformulierungen werden auf ihre kritischen Eigenschaften
bezüglich Spiegelglanz, Viskosität bei hoher sowie
niedriger Schergeschwindigkeit und Stabilität untersucht,
und zwar bei erhöhter Temperatur sowie im Rahmen eines Einfrier-
Auftau-Zyklus, wobei folgende Methoden angewendet werden:
Spiegelglanz:ASTM D523-67 (überarbeitet 1972)
Viskosität bei
geringer Scherwirkung:Stormer-Viskosität (KU)
ASTM D562-55 (überarbeitet 1972) Viskosität bei
hoher Scherwirkung:ICI Cone ans Plate (Poise),
Research Equipment (London), Ltd. Stabilitätsbedingungen: (verschlossene Anstrichmitteldosen)
Ins Gleichgewicht gebracht:240 Stunden bei Zimmertemperatur Wärmegealtert:240 Stunden bei 60°C Einfrieren-Auftauen:5 Zyklen, wobei 1 Zyklus während
einer Zeitspanne von 16 Stunden bei
-10°C durchgeführt wird, worauf sich ein Zyklus von 8 Stunden
bei Zimmertemperatur anschließt.
geringer Scherwirkung:Stormer-Viskosität (KU)
ASTM D562-55 (überarbeitet 1972) Viskosität bei
hoher Scherwirkung:ICI Cone ans Plate (Poise),
Research Equipment (London), Ltd. Stabilitätsbedingungen: (verschlossene Anstrichmitteldosen)
Ins Gleichgewicht gebracht:240 Stunden bei Zimmertemperatur Wärmegealtert:240 Stunden bei 60°C Einfrieren-Auftauen:5 Zyklen, wobei 1 Zyklus während
einer Zeitspanne von 16 Stunden bei
-10°C durchgeführt wird, worauf sich ein Zyklus von 8 Stunden
bei Zimmertemperatur anschließt.
Alle Formulierungen werden vor dem Messen der Viskosität in der
Weise einer Scherwirkung unterzogen, daß sie während einer Zeitspanne
von 15 Minuten auf einem Red Devil-Anstrichmittelmischer
geschüttelt werden.
Die Testergebnisse gehen aus der folgenden Tabelle II hervor.
Alle unter Einsatz der erfindungsgemäßen Dispergiermittel
hergestellten Anstriche zeigen eine ausgezeichnete Viskositätsstabilität.
Eine stetige Verbesserung des Spiegelglanzes mit
zunehmendem Gehalt an nichtionischem Comonomeren wird festgestellt,
ein übermäßiges Gehalt an nichtionischem Comonomeren
führt jedoch zu einer schlechten Qualität, wenn diese Copolymere
in ungeeigneten Mengen (Formulierung q) verwendet wird.
Ein sehr schlechter Glanz wird bei Einsatz des Methacrylsäure-
Vergleichsdispergiermittels (Formulierung a) festgestellt.
Eine sehr schlechte Stabilität wird im Falle der anderen Vergleichsdispergiermittel
(Formulierung b) ermittelt.
In allen Fällen, mit Ausnahme der Formulierung b, ist das Haftvermögen
der Testanstrichmittel an einen glänzenden Alkylanstrich
auf Ölbasis ausgezeichnet.
Bei der Durchführung eines Tests zur Ermittlung der Schäumungsneigung
werden Dispergiermittelproben auf einen Feststoffgehalt
von 5 Gew.-% mit Wasser verdünnt und kräftig in Gefäßen
geschüttelt. Mit Ausnahme des Vergleichsdispergiermittels,
das in der Formulierung b verwendet wird, zeigen alle Materialien
nur eine geringe oder überhaupt keine Schäumungsneigung.
Claims (8)
1. Überzugsmasse, gekennzeichnet durch einen wäßrigen Latex
eines filmbildenden Emulsionspolymeren oder -copolymeren
mit einem darin unter Verwendung eines Dispergiermittels
verteilten Pigment, dadurch gekennzeichnet, daß das Dispergiermittel
als ein wasserlösliches Alkalimetall-, Ammonium-
oder Aminsalz eines Copolymeren aus
- a) 25 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Copolymeren, an Einheiten, die auf einen oder mehrere C₂-C₆-Hydroxyalkylester von Acrylsäure oder Methacrylsäure zurückgehen,
- b) 10 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Copolymeren, an Einheiten, die auf eine oder mehrere der Verbindungen Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure oder einen Halblester oder ein Halbamid von Itaconsäure zurückgehen, und
- c) 0 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Copolymeren, an Einheiten, die auf eine oder mehrere andere äthylenisch ungesättigte Comonomere zurückgehen, wobei das Copolymere ein Zahlenmittel des Molekulargewichts zwischen 500 und 15 000 aufweist, und in der Masse in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Pigments, vorliegt.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
copolymere Dispergiermittel ein Zahlenmittel des Molekulargewichts
von 1000 bis 10 000 aufweist.
3. Masse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Komponente a) des copolymeren Dispergiermittels aus
Einheiten besteht, die auf eines oder mehrere C₂-C₃-Hydroxyalkylacrylate
oder -methacrylate zurückgehen.
4. Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das copolymere Dispergiermittel ein Copolymeres
ist, das aus 45 bis 90 Gew.-% der Hydroxyalkylacrylat-
oder -methacrylateinheiten und 10 bis 55 Gew.-% der
Säureeinheiten besteht.
5. Masse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Copolymere 60 bis 75 Gew.-% der Hydroxyalkylacrylat- oder
-methacrylateinheiten und 25 bis 40 Gew.-% der Säureeinheiten
aufweist.
6. Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das copolymere Dispergiermittel in einer
Menge von 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Pigments, vorliegt.
7. Masse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zusätzlich 45 g bis 910 g
pro 3,8 l eines Alkylenglykols enthält.
8. Masse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Alkylenglykol in einer Menge von 230 g bis 590 g
pro 3,8 Liter zugegen ist.
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