DE275845C - - Google Patents

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DE275845C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/32General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using oxidation dyes

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE Sm. GRUPPE
Die Herstellung von unvergrünlichem Anilinschwarz erfolgt bis jetzt fast ausschließlich in zwei Operationen. In der ersten wird durch Oxydation von Anilin auf der Faser zunächst ein vergrünliches Schwarz erzeugt, welches durch nachträgliche Behandlung in unvergrünliches Schwarz übergeführt wird. Diese zweite Operation besteht entweder in der Einwirkung von Oxydationsmitteln allein:
ίο chlorsaurer Tonerde, Ferrisulfat usw., oder von Oxydationsmitteln unter Zusatz von Anilin, welches Verfahren sich ganz besonders für Garn und für Glattschwarz eingeführt hat. Gemustertes Schwarz kann nach diesem Verfahren selbstredend nicht unvergrünlich gemacht werden, dafür ist nur das erste Verfahren zu verwenden, das aber infolge der hohen Kosten den Gestehungspreis ganz wesentlich erhöht.
Weiter hat man unvergrünliches Schwarz dadurch erzeugt, daß man p-Aminodiphenylamin und ähnliche Basen der Oxydation unterwarf oder zum Anilinklotzbade Zusätze machte, wie p-Aminophenol, p-Phenylendiamin, m-Toluidin usw., die durch Oxydation gefärbte Produkte ergeben, deren Farbe das Schwarz beim Grünwerden komplementär neutralisieren.
Diese Zusätze sind alle teurer als das Anilin; das in dieser Weise hergestellte Schwarz ist also kostspieliger als das aus reinem Anilin erzeugte.
Es war eine bis jetzt nicht gelöste Aufgabe, aus Anilin auf dem Druckwege direkt unvergrünliches Schwarz in einer Operation zu erzielen. Zur erfolgreichen Lösung dieser Frage sind Erfinder auf Grund von Erwägungen gelangt, die mit der jetzt näher erforschten Konstitution des Anilinschwarz zusammenhängen.
Eingehende Versuche haben gezeigt, daß der Kondensationsvorgang bei der Schwarzbildung wesentlich von der Säure abhängt, die zur Kondensation gebraucht wird; starke Säuren bewirken vornehmlich Parakondensation, geben also vergrünliches Schwarz (Indaminschwarz), schwächere Säuren dagegen Orthokondensation. Das orthokondensierte Schwarz (Azinschwarz) ist unvergrünlich. Als solche Säuren haben sich vornehmlich organische Säuren brauchbar erwiesen: Milchsäure, Ameisensäure usw.; doch zeigen alle Säuren von ähnlichem Charakter und gleicher Stärke, auch anorganischer Natur, dasselbe Verhalten. Allerdings ist aber dabei zu beachten, daß mit den schwächeren Säuren die Schwarzentwicklung weniger rasch erfolgt; es muß daher zur technischen Durchführung zweckmäßig ein Gemisch von starker Mineralsäure mit schwächerer (organischer) Säure genommen werden, so daß der Oxydationsprozeß so rasch wie gewöhnlich verläuft, die durch die schwächere Säure bedingte Orthokondensation aber vorherrscht, wodurch eben die Unvergrünlichkeit bedingt wird.
Durch die Patentschrift 96600 ist die Benutzung von Milchsäure bzw. milchsauren Salzen zur Erzeugung von Anilinschwarz be-
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reits bekannt. Das neue Verfahren unterscheidet sich nun von dem früheren in folgenden wesentlichen Punkten. Das Verfahren der Patentschrift 96600 betrifft nur die Herstellung von Oxydationsschwarz. Bei diesem wird bekanntlich ein Anilinschwarzklotz auf die zu färbende Faser in geeigneter Weise aufgebracht und die Entwicklung der Farbe durch Hängen bei mäßiger Temperatur bewirkt. Die Oxydation dauert mehrere Stunden und die dunkelgrün aus der Hänge kommende Ware muß durch Chromieren zu Schwarz entwickelt werden. Das so erhaltene Schwarz ist aber nicht säureecht, wie aus Beispiel 3 der genannten Patentschrift zu entnehmen ist, sondern, um es unvergrünlich zu machen, muß eine Nachbehandlung mit Anilinsalz und Bichromat stattfinden, welche nach den jetzigen Ansichten eine Umwandlung des Indaminschwarz in unvergrünliches Azinschwarz bewirkt.
Das Verfahren der Patentschrift 96600 ist für Druckware nicht anwendbar; hier sind ganz andere Entwicklungsmethoden gebräuchlieh. Vor allem ist hier die Erzeugung von Dampfschwarz üblich. Diese besteht darin, daß ein geeigneter Anilinschwarzklotz aufgedruckt und die Entwicklung der Farbe durch kurzes Dämpfen bewirkt wird. Sowohl die Ausführungsart wie die Zusammensetzung der Farbe weichen von den in der Oxydationsschwarztechnik üblichen vollkommen ab. Auch der auf der Faser erzeugte Farblack muß von dem auf dem Oxydationswege erzeugten als verschieden angesprochen werden, da die Vergrünlichkeit wesentlich geringer ist. Ein praktisch unvergrünliches Schwarz erhält man, indem man in dem älteren Dampfschwarzklotz einen größeren oder geringeren Teil der starken Mineralsäuren durch schwächere, insbesondere organische Säuren: Milchsäure, Ameisensäure usw., ersetzt, wobei man gleichzeitig die Unvergrünbarkeit mit der geringeren Faserschwächung verbindet.
Das Verfahren soll durch die folgenden Beispiele erläutert werden; es ist aber selbstverständlich, daß die angegebenen Verhältnisse in gewissen Grenzen verändert werden können, ohne daß das Ergebnis beeinträchtigt wird.
Auch können Gemische verschiedener Säuren, wie Ameisensäure und Milchsäure usw., zur Verwendung kommen.
Beispiel I.
Druckschwarz auf Baumwolle. Man stellt sich folgende Druckfarbe her: 700 g Stärketragantverdickung, 45 g Anilinsalz,
30 g Ferrocyankalium oder -natrium
in der Wärme gelöst, dann kalt J 3 5 g Natriumchlorat in
\ 80 g Wasser
/ 55 g Anilin,
\55 g Milchsäure, 5Oprozentig, gelöst.
Man druckt auf, trocknet, dämpft, wie üblich, im Mather-Platt, wäscht und seift. Das Schwarz ist unvergrünlich.
Beispiel II.
Ätzweiß bzw. Buntätzen auf Glatt-
schwarz.
Der gebleichte Stoff wird mit folgendem Klotz foulardiert:
( 60 g Anilinsalz,
\ 200 g Wasser,
{50 g Anilin,
50 g Ameisensäure, 85 prozentig,
/ 35 S Ferrocyankalium, \ 300 g Wasser,
f 35 g Natriumchlorat,
\ 300 g Wasser
auf ι 1 einstellen.
Nach dem Klotzen wird getrocknet, das Ätzweiß (Natriumacetat, Kreide, Zinkweiß usw.) aufgedruckt, getrocknet, im Mather-Platt gedämpft und gewaschen. Das erhaltene Schwarz ist praktisch unvergrünlich.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von unvergrünlichem Anilindruckschwarz, dadurch gekennzeichnet, daß in den üblichen Anilinschwarzdruckfarben die Mineralsäure teilweise durch starke, organische Säuren (Milchsäure,. Ameisensäure, Glykolsäure usw.) ersetzt und die Farbe durch Dämpfen entwickelt wird.
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