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Vorrichtung zur Herstellung von Aufzugschachtbausteinen
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur ersteflung von Aufzugschachtbausteinen.
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Mit derartigen Aufzugschachtbausteinen kann die Erstellung eines
Aufzugschachtes in Fertigbauweise schnell und genau durchgeführt werden.
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Im allgemeinen wird der Aufzugschacht in Ortsbetonbauweise errichtet;
weiterhin gebräuchliche AusfUhrungen sind gemauerte oder aus vorfabrizierten Elementen
zusammengesetzte Aufzugschächte.
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Bei all diesen bekannten AufzugschachtausfUhrungen werden die Aufzugbauteile,
z.B. FUhrungsschienen und Schachtabschlußtüren, erst nach der Erstellung des Aufzugachachtes
am Bestimmungsort, in denselben montiert - diese DurchfWhrungsform erfordert einen
erheblichen Zeit- bzw. Kostenaufwand. Es wurden schon des öfteren Versuche unternommen,
die Erstellungskosten von Aufzuganlagen durch neue Lösungswege zu senken: keine
dieser andersgearteten Lösungswege konnte sich bisher im Aufzugbau bzw. im Bauwesen
durchsetzen.
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In erster Linie sei hier der schienenlose Aufzug erwähnt, eine kurze
Beurteilung darUber erschien in der Fachzeitschrift Aiördern und heben" Ausgabe:
6.April 1975, Seite 513-515, Patentschrift 1 198 972. Weiterhin ist bekannt, Aufzugschachtabschnitte
mit einer maximalen Länge von 15 Metern, die in der Regel fUnf Etagen entsprechen,
zu fertigen. Die AufzugfUhrungsschienen und die Schachtabschlußttiren werden hierbei
in die horizontal liegenden Aufzugschachtabschnitte montiert und anschließend werden
die relativ großen Freiräume zwischen den SchachtabschlußtUren und dem Stahlbeton-
Aufiugschachtabschnitt mit Beton ausgegossen -die so vorgefertigten Aufzugschachtabschnitte
werden dann zum.
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Bestimmungsort mit Spezialfahrzeugen transportiert und dort Ubereinandergesetzt.
Auch
diese AusfUhrungsform konnte sich nicht auf dem Aufzugsmarkt durchsetzen - Transportprobleme,
insbesondere auf der Baustelle, verursacht durch die abnormale Größe und das Gewicht
des Schachtabschnittes, setzen der Einsetzbarkeit dieser Aüsfthrungsform recht enge
Grenzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System zur Erstellung
von Aufzugschächten zu schaffen, das billiger und schneller ist als bekannte Systeme.
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Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, die tragenden Aufzugschachtwände
und die zugehörigen Aufzugbauteile in einer eigens dafür hergerichteten Produktionsstätte
in einem bisher nicht bekannten Umfang industriell vorzufertigen, um die Montagezeit
auf ein Minimum zu reduzieren - hierzu ist erforderlich, den Aufzugschacht in Aufzugschachtabschnitte
aufzugliedern, wobei die Größe und das Gewicht so zu wählen ist, daß dieselben mit
gängigen Transport- und Hebemitteln der Bauwirtschaft an den Bestimmungsort gebracht
und dort übereinandergesetzt werden können.
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Die der Erfindung zu zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch eine
Einrichtvorrichtung, in der die tragenden Aufzugschachtwände, vorzugsweise Stahlbetonplatten,
zmd die Aufzugbauteile, vier FUhrungsschienen und eine Schachtabschlußtür - bei
Durchladung auch zwei -, zu Aufzugschachtbausteinen ortsgenau zusammengefügt werden,
welche ohne Ausrichtarbeiten übereinandergesetzt einen lotrechten Aufzugschacht
ergeben, wobei die Höhe der einzelnen Aufzugschachtbausteine vorzugsweise mit der
Jeweiligen Stockwerkshöhe übereinstimmen.
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Die erfindungsgemäße Einrichtvorrichtung besteht aus einem massiven
gehäuseartigen Gebilde, vorzugsweise Stahlbeton, an dem mehrere Profilschienen angeordnet
sind und deren Aufgabe es ist, Verstelleinrichtungen ortsgenau zu arretieren. Die
Verstelleinrichtungen erhalten für eine vorbestimmte Anzahl Schachtbausteine eine
exakte Grundeinstellung, die während der Produktionsphase unverändert bleibt. An
den Verstelleinrichtungen sind leicht verstellbare
Fisier-bzw.
Zentriereinrichtungen angeordnet, die es ermöglichen die Aufzugschachtwandteile,
die Führungaschienenstücke und Jeweils eine SchachtabschlusstUr- bei Durchladung
auch zwei - ortsgenau zueinander aussurichten und ermöglichen weiterhin eine leicht
zuhandhabende Herausnahme des fertiggestellten Aufzugschachtbausteines.
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Die Erfindung ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, daß Bohr-, Schleif-,
Fräs- und Schweißarbeiten, während der Verweildauer in der Einrichtvorrichtung,
vorgenommen werden können - die hierzu notwendige Standortfeste Arretierung der
Bearbe itungsmas chinen übernehmen die Einri chtprofilschienen.
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In der Einrichtvorrichtung lassen sich neben Stahlbetonplatten auch
ringförmig geschlossene Stahlbetonelemente und Stahlprofilkonstruktionen mit unterschiedlichem
Grundriss und Größe zu hochwertigen Aufzugschachtbausteinen herrichten, so daß auf
spezielle Kundenwiinsche ohne zusätzlich großen Zeit- und Kostenaufwand eingegangen
werden kann - die Vorteile der hohen Vorfertigung aber erhalten bleiben. Die Stahlbetonplatte
läßt sich hierbei besonders gut einsetzen - da sie ein Einfachteil darstellt, ist
sie in Form und Abmaßen relativ leicht veränderbar und somit billig und schnell
herstellbar. Erst durch den Einsatz der Einrichtvorrichtung wird die Stahlbetonplatte
sosusagen veredelt, in dem sie mit anderen Stahlbetonplatten und lufzugbauteilen
zu einem maßgenauen Aufzugschachtbaustein hergerichtet wird.
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In der Einrichtvorrichtung lassen sich Aufzugschachtbausteine herstellen,
die aus bekannten Stahlbetonfertigteilen und Aufzugbauteilen bestehen, insbesondere
Ptlhrungaschienen und Schachtabschlusstüren, sowie deren Befestigungselemente -
hierbei müssen lediglich die genormten fUnf Meter langen Filhrungsachienenstücke
auf die Jeweilige Schachtbausteinhöhe zugesägt werden.
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Die lCostensenkung gegenüber bekannten Montagemethoden ergibt sich
aus dem Tatbestand, daß unter Zuhilfenahme der Einrichtvor richtung und der sich
daraus ergebenden Verbesserung der allgemeinen Arbeitsplatzbedingungen, eine wesentlich
schnellere Montage ermöglicht wird - die Investitionen zur Herstellung der Einriclitvorrichtung
haben sich in kürzeste Zeitniortisiert. Eine weitere
Kostensenkung
ist nur durch eine Neugestaltung der bekannten Aufzugbauteile und des Aufzugschachtes
erreichbar, wobei praktizierbare Lösungen durch den Einsatz der Einrichtvorrichtung
ermöglicht werden.
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Zusammenfassend ergeben sich durch die Anwendung der erfindungsgemäßen
Einrichtvorrichtung gegenüber bekannten Montagemethoden zum Zweck der Erstellung
von Aufzuganlagen folgende Vorteile: 1. Montagegerüste in den einzelnen Etagen entfallen
und werden durch eine fahrbare Arbeitsplattform ersetzt, dadurch werden die ohnehin
nur noch geringen Montagearbeiten zusätzlich erleichtert.
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Der Einsatz der fahrbaren Arbeitsplattform ist wesentlich kostengünstiger
als herkömmliche Montagegerüste und auch kostengtinstiger als bekannte Ausfi"hrungen
fahrbarer Arbeitsplattformen, da die technische Ausführung durch die neugeschaffene
Montagesituation, gegenüber bekannten, einfacher gehalten werden kann.
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2. Das Ausloten des Aufzugschachtes entfällt.
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3. Die Lotmontage zum Zweck der Eilhrungsschienenmontage entfällt.
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4. Bauteil Fitungsschiene: Für den gleichen Leistungsbereich lassen
sich kleiner dimensionierte Schienenausftihrungen einsetzen, indem die Schienenbefestigungen
mit kleineren Abständen zueinander montiert werden - der Mehraufwand, durch die
erhöhte Anzahl von Befestigungen, wird durch die billigere "kleine Führungsschiene"
und der insgesammt schnelleren Schienenmontage mehr als ausgeglichen.
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5. Das häufige und aufwendige Nachrichten der montierten l?tihrungsschienen
noch während der Neubauphase entfällt, da eine gleichbleibende und bisher nicht
erreichbare Ausrichtgenauigkeit erzielt wird.
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6. Zusätzliche Zeit- und Kostenaufwendungen, die hin und wieder durch
das maßlich falsche Einrichten von Fiihrungsschienen und Schachtabschlusstiiren
entstehen, sind praktisch ausgeschlossen.
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7. Bauteil Schachtabschlusstür: Bekannte Schachtabschlusstüren lassen
sich schneller und genauer durch eine auf der Baustelle nicht erreichbaren Arbeitsplatzgestaltung
montieren - die Spaltabdeckung
zwischen Schachttürzarge und Schachtwand
läßt sich dadurch ebenfalls kostengitnstiger durchführen.
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8. Bauteil Aufzugkabine: Die hohen Einbauaufwendungen auf der Baustelle
entfallen, da die Kabine stets komplett vormontiert in den Aufzugschacht eingebracht
werden kann.
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9. Bauteil Gegengewicht: Das Gegengewicht kann durch die vorhandene
Montagesituation ebenfalls in kompletter Ausführung in den Schacht eingebracht werden
- hierdurch lassen sich ganzteilige Stahlbetonplatten als Aufzuggegengewicht einsetzen,
und verbilligen somit dasselbe ganz erheblich.
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10. Der Verpackungs- und Versandaufwand wird in einem ganz erheblichen
Umfang reduziert, da Einzelverpackungen weitgehend entfallen und die Versandkosten
durch eine vorteilhaftere Raumausnutzung der Transportfahrzeuge gesenkt werden.
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11. Die zeitaufwendigen und körperlich schweren Transportarbeiten
auf der Baustelle entfallen gänzlich, sowie deren arbeitsbedingte Unfälle.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung gehen aus der anschließenden
Beschreibung der erfindungsgemäßen Einrichtvorrichtung hervor. Es zeigen: Fig. 1
die Vorderansicht der Einrichtvorrichtung, in der zwei Aufzugschachtwandteile ortagenau
fixiert sind, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Einrichtvorrichtung, in der vier Aufzugschachtwandteile
ortsgenau arretiert sind, Fig.3 zwei übereinandergesetzte Aufzugschachtbausteine
in axonometrischer Darstellung, welche mittels einer Einrichtvorrichtung hergestellt
wurden.
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Die in Fig.1 gezeigten Aufzugschachtwandteile 1,2 werden durch Je
zwei Zentriereinrichtungen 3,4 ortsgenau gehalten. Das lRabinenführungsschienenstück
5 wird von zwei Fixiereinrichtungen 6,7 gehalten und das gegenüberliegende Pührungsschienens
tiick 8 von einer andersgestalteten Fixiereinrichtung 9, deren Besonderheit eine
leicht verschiebbare Schienenmeselehre 1o ist. Das Gegengewichtführungsschienenstück
11
wird von den Fixiereinrichtungen 12,13 gehalten. Die Fixiereinrichtungen 3,7,9,13
werden von der verstellbaren Profilschiene 14 gehalten und die Fixiereinrichtungen
4,6,9,12 von der Profilschiene 15, welche mittels zweier Spanneinrichtungen 16 an
die beiden Profilschienen 17 gehalten werden, wobei dieselben die Einrichtvorrichtung
in der ganzen Länge durchlaufen und fest am Stahlbetongehäuse 21 verankert sind.
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Zwei Zentrierstifte 18, gehalten von den beiden Profilschienen 19,
zentrieren die Profilschiene 14 ortsgenau. Die Verbindung Aufzugschachtwand/Führungsschiene
20 wird durch die allgemein bekannte Gewindestangen-Ausführung dargestellt. Zwei
Strich-Punktlinien und das Maß "m" weisen darauf hin, daß die Führungsschienenstücke
5,8,11 und die Aufzugschachtwandteile 1,2 gleich lang sind; durch die ortsgenaue
Fixierung in der Einrichtvorrichtung bilden die oberen und die unteren Stoßflächen
derselben jeweils eine gemeinsame horizontale Ebene.
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Fig.2 zeigt eine Draufsicht der Einrichtvorrichtung, in ihr sind
vier Schachtwandteile 1,2,22,23 senkrecht stehend und ortsgenau fixiert, wobei dieselben
jeweils von den Zentierstiften 3 und den in Fig.1 gezeigten Zentrierstiften 4 gehalten
werden. Die Fixiereinrichtungen 3,7,9,13,24 werden von der Profilschiene 14 und
die zwei Fixiereinrichtungen 3' von jeweils einer Profilschiene 14' gehalten, wobei
die drei Profilschienen 14,14'von je zwei Zentrierstiften 18 an die beiden Profilschienen
19 gehalten werden. Die gestrichelten Linien deuten die Lage der drei verstellbaren
Profilschienen 15 und die fest mit dem Boden des Stahlbetongehäuses 21 verankerten
zwei Profilschienen 17 an, welche in Fig.1 dargestellt sind. Die Fixiereinrichtung
24 fixiert das von Vorrichtung 13 gegegenüberliegende Gegengewichtssokienenstück.
Die Schachtabschlusstür 25 wird von nicht dargestellten Montagelehren ortsgenau
gehalten und mit nicht dargestellten Befestigungselementen an die Schachtwand 22
montiert Die verbliebenden Freiräume zwischen Schachttürrahmen 26 und Schachtwand
sind mit geeignetem Füllstoff 27 ausgefüllt. Die speziell ausgebildeten seitlichen
Stoßflächen 29 der Aufzugschachtwandteile 1,2,22,23 ermöglichen eine feste
und
homogene Verbindung derselben untereinander - Schalungsbleche 28 begrenzen dabei
maßlich den dazu erforderlichen Betonguss. Die in Fig.1 und 2 unterschiedlich dargestellten
Führungsschienen-Fixiereinrichtungen 6,7 gegenüber 9, dient nur der direkten Gegenüberstellung
von zwei möglichen Ausführungsformen, wobei die Fixiereinrichtung 9 die technisch
aufwendigere ist - es handelt sich hierbei im wesentlichen um eine sehr gerade Profilschiene,
an der eine leicht verstellbare Messeinrichtung 1o angebracht ist, mit deren Hilfe
Abweichungen vom Einrichtmaß nach der Führungsschienenmontage erkennbar sind, so
daß unmittelbar eine Korrektur erfolgen kann.
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In der Fig.3 sind zwei übereinandergesetzte Aufzugschachtbausteine,
welche jeweils in der erfindungsgemäßen Einrichtvorrichtung aus mehreren Bauteilen
zusammengesetzt wurden, dargestellt. Die oberen und die unteren Stoßflächen der
Schachtwandteile 1,2,22,23 sind mit Je einer, in der Mitte liegenden Erhöhung 30
ausgestattet, deren Stoßflächen jeweils eine horizontale Ebene bilden, wobei der
Abstand der Ebenen zueinander durch das Maß "m" dargestellt ist.
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Führungsstifte 31, welche bei der Schachterstellung in die dafür vorgesehenden
Zentrierbuchsen 32 eingesetzt werden, gewährleisten ein deckungsgleiches Übereinandersetzen
der Aufzugschachtbausteine.
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âtoßlaschen 33 verbinden die ortsgenau eingerichteten Führungsschienenstücke
untereinander. Die verbleibenden Fugen 34 zwischen den Jeweiligen Schachtbausteinen
werden in bekannter Weise verfugt.
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Die Schachtabschlusstür ist im geöffnetem Zustand dargestellt, so
daß nur ein Teil des Türrahmens 26 sichtbar ist, an dem sich der ausgefugte Freiraum
27 zwischen Schachtwand und Türrahmen anschließt.
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