DE27550C - Verfahren der Zuckergewinnung aus Melasse mittelst Strontian - Google Patents

Verfahren der Zuckergewinnung aus Melasse mittelst Strontian

Info

Publication number
DE27550C
DE27550C DENDAT27550D DE27550DA DE27550C DE 27550 C DE27550 C DE 27550C DE NDAT27550 D DENDAT27550 D DE NDAT27550D DE 27550D A DE27550D A DE 27550DA DE 27550 C DE27550 C DE 27550C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
strontian
sugar
strontium
saccharate
acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT27550D
Other languages
English (en)
Original Assignee
LEBAUDY FRERES in Paris
Publication of DE27550C publication Critical patent/DE27550C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B35/00Extraction of sucrose from molasses
    • C13B35/02Extraction of sucrose from molasses by chemical means
    • C13B35/04Extraction of sucrose from molasses by chemical means by precipitation as alkaline earth metal saccharates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Grundzüge des Patentes.
Unser neues Verfahren der Zuckerextraction beruht:
1. Auf der Bildung von löslichem Zuckeralkali, welches sich mit Vortheil für die nachstehenden Operationen verwenden läfst nach regelmäfsigen quantitativen Bestimmungen.
2. Auf der durchaus noth wendigen vollständigen Zerstörung der Glucose, welche in den Producten enthalten ist, mittelst dieses löslichen Zuckeralkalis.
3. Auf der Zersetzung dieses Zuckeralkalis in unlöslichen und sandigen Strontianzucker, indem man dem Zuckeralkali lösliches Strontiansalz zusetzt.
4. Auf den Mitteln und Apparaten, welche bei der Zubereitung und vollständigen Trennung des Strontiumsaccharates von seiner Mutterlauge in Anwendung kommen.
5. Auf der Zersetzung dieses Strontiumsaccharates in Zucker und unlösliches Strontiansalz durch Behandlung des Strontiumsaccharates mit Kohlensäure oder schwefliger Säure in einem continuirlich und mehrfach wirkenden Saturationsapparat.
6. Auf der Wiedergewinnung der' Strontiansalze, indem man das kohlensaure oder schwefligsaure Strontian mit einer Säure behandelt, welche im Stande ist, aufs.Neue ein lösliches Strontiahsalz, das zu den anderweitigen Operationen verwendet wird, und Kohlensäure oder schweflige Säure zu bilden, die zur neuen Zersetzung des Strontiumsaccharates dient.
Beschreibung der Operationen.
Die Melasse, wie sie aus der Fabrik hervorgegangen, wird in dem Kessel A, Fig. 1, mit einer bestimmten Quantität aufgelöstem. Natron [NaOH) oder Kali {ROH), deren Gehalt bekannt ist, innig gemischt.
Die Verhältnisse, mit denen wir den besten Erfolg haben, sind für 100 kg Zucker:
Natron ca. 23 bis 36 kg,
Kali ca. 32 bis 50 kg.
Wenn die Mischung geschehen ist, läfst man das Ganze einige Minuten kochen.
Dieses Kochen ist durchaus nöthig, um die Glucose vollständig zu zerstören, indem mit einem Theil des Alkalis ein dunkles und lösliches Glycat von Natron oder Kali gebildet wird. Nach' dem Kochen läfst man das Ganze in ein Gefäfs c fiiefsen, welches mit einem Rührer versehen ist.
Während nun die Mischung der Melasse und des Alkalis sich vollzieht und die Zerstörung der Glucose vollendet wird, erhitzt man in einem anderen Kessel B eine Lösung von Strontiansalz bis zum Siedepunkt.
Dann, sobald die Mischung der Melasse und des Alkalis in das Gefäfs C gelangt ist, läfst man diese heifse Strontiansalzlösung einlaufen.
Der Rührer des Gefäfses C wird sofort in Bewegung gesetzt, während diese Lösung in das Gefäfs eintritt, um so durch diese Mischung, die sehr rasch geschehen mufs, die Zersetzung des Zuckeralkalis in unlöslichen Zuckerstrontian zuwege zu bringen, wobei in den Mutter-
laugen ein lösliches Natron oder Kalisalz verbleibt.
Das Quantum Strontiansalz, das wir verwenden, ist für ein Aequivalent Zucker durch ι bis ι '/2 Aequivalent Strontiumoxyd bestimmt, d. h. man mufs eine hinreichende Quantität Strontiansalz anwenden, das 23 bis 35 kg Strontiumoxyd zur Behandlung von 100 kg Zucker enthält.
Die Dichtigkeit der Strontiansalzlösungen zeigt leicht den Gehalt an Strontiumoxyd.
Ist das Mischen beendet und hat sich die Verbindung vollzogen, was beinahe augenblicklich geschieht, so öffnet man einen am Boden des Gefäfses C befindlichen Hahn, der die Verbindung mit den Filterpressen herstellt, um das gesammte Strontiumsaccharat in die Filter zu -bringen.
Das Gefäfs C kann infolge seiner Construction einen genügenden Druck aushalten, um das Strontiumsaccharat mit Dampf in die Filterpressen zu treiben.
Das Strontiumsaccharat wird dann in den Filterpressen gewaschen, entweder mit Dampf oder mit Wasser oder mit einer heifsen Lösung, die ι bis 2 pCt. Strontiumoxyd enthält, und geben wir dieser letzten Anwendung den Vorzug.
Man nimmt die Prefskuchen des Strontiumsaccharates aus den Filterpressen heraus und bringt sie dann in den Kessel H, Fig. 2, welcher einen Theil des continuirlich und mehrfach wirkenden Saturationsapparates bildet.
Hier werden nun diese Prefskuchen mit Wasser oder Zuckeraufgufs gekocht, um durch Kohlen - oder schweflige Säure zersetzt zu werden.
Dieser Apparat, Fig. 2, in welchen man das zu zersetzende Strontiumsaccharat fliefsen läfst, besteht aus drei Gefäfsen.
Das erste, Z, erhält das kohlen- oder schwefligsaure Gas, das aus dem Gasentwickler kommt.
Da nun nicht alles Gas durch den Strontian des Strontiumsaccharates absorbirt wird, verwenden wir den Ueberschufs, indem wir es von neuem in ein zweites Gefäfs K leiten, welches an das erstere anstöfst.
Nach diesem zweiten Durchgang durch das Strontiumsaccharat sammeln wir in dem Kessel .-oder dritten Gefäfs H den Rest des nicht absorbirten Gases.
Das gekochte Strontiumsaccharat strömt in einer dem Gas entgegengesetzten Richtung.
Wenn das Strontiumsaccharat in dem Gefäfs L vollständig zersetzt ist, entleeren wir dasselbe und ersetzen das ausgelassene Product durch theil weise in dem Gefäfs K zersetztes Strontiumsaccharat, dann wird das Gefäfs K seinerseits mit dem Product des Gefäfses H aufgefüllt, und zwar ohne das Einblasen von Gas zu unterbrechen.
Das Gefäfs L ist mit einem Dampfrohr versehen, welches ein beständiges Kochen der in Saturation begriffenen Flüssigkeit zuläfst, um die Bildung von doppeltkohlensaurem Strontian zu verhindern.
Die saturirten Flüssigkeiten passiren von neuem die Filterpressen zur Abscheidung von kohlen- oder schwefligsaurem Strontian von Zuckersaft.
Infolge der beständigen Circulation von Gas- und Strontiumsaccharat in entgegengesetzter Richtung ergiebt sich, dafs, wenn die Arbeit einmal im Gange, das theilweise gesättigte Strontiumsaccharat in dem Gefäfs Z, welches auf ein grofses Quantum von reinem Gas trifft, sehr schnell zersetzt wird, während die kleine Menge Gas, die in den Gefäfsen L und K nicht vollständig absorbirt ist, dies seinerseits vollständig in dem Gefäfs H durch reines Strontiumsaccharat werden wird.
Wir vermeiden dadurch jeden Verlust von Gas und die Operationen vollziehen sich schnell.
Die von der Saturation herrührenden Abscheidungen, die ausschliefslich aus kohlensaurem oder schwefligsaurem Strontian bestehen, werden dann in nachstehender Weise behandelt, um Strontian als Salz für die erste Anwendung wieder zu gewinnen, wobei man vollständig und von neuem das kohlensaure oder schwefligsaure Gas benutzt.
Das Fafs E, Fig. 3, enthält eine Säure, die Strontiansalz erzeugt, das zu unseren Operationen dienen soll.
Die Gefäfse F und F1 enthalten die ausgepreisten Niederschläge von kohlensaurem oder schwefligsaurem Strontian.
Sie functioniren abwechselnd, d. h. wenn in dem einen die Wiedergewinnung von Strontiansalz und kohlensaurem oder schwefligsaurem Gas beendet ist, so setzt man diese Wiedergewinnung in dem anderen fort, um die gebildeten Producte ohne Unterbrechung aus demselben entfernen zu können.
Zur Wiedergewinnung von Salz und Gas genügt es, die in dem Reservoir E enthaltene Säure in das eine oder das andere der Gefäfse F und F1 fliefsen zu lassen.
Die Säure verbindet sich mit dem Strontian und das kohlensaure oder schwefligsaure Gas wird frei.
Der durch diese Operation in den Gefäfsen erzeugte Druck genügt, um das Gas in einen Reinigungsapparat G treten zu lassen und dann in den mehrfach wirkenden Apparat.
Mögliche Verluste an Gas. ersetzen wir durch solches, welches im Generator für kohlen- oder schwefligsaure Gase gewonnen wird.
Vortheile und Anwendungen unseres Verfahrens.
Die Art und Weise der Fabrikation, die wir oben beschrieben haben, bezieht sich nicht nur auf sogenannte Melassen, sondern sie gestattet auch die Gewinnung von reinem Syrup während der Arbeit in den Zuckersiedereien und Raffinerien, und zwar bei Anwendung unseres Systems bei jedem Theil der Arbeit.
Die Leichtigkeit der Einrichtung und der Arbeit gestattet die Anwendung in Raffinerien und Siedereien.
Apparate.
Die Apparate, welche zu allen unseren Operationen dienen, bestehen in:
Fig. ι Apparat für die Fabrikation von Strontiumsaccharat, welches zusammengesetzt ist aus:
1. einem Kessel A, in welchem der Zucker der Melasse in Zuckeralkali verwandelt wird und welcher zur Zerstörung der Glucose dient;
2. einem anderen Kessel B zum Erhitzen der Strontiansalzlösung;
3. einem geschlossenem Gefäfs C, das mit einem Rührer versehen ist, in welchem Gefäfs wir das Strontiumsaccharat bilden. Das Gefäfs ist hinreichend widerstandsfähig, um den für die Filterpressen nöthigen Druck auszuhalten.
Fig. 2 continuirlicher und mehrfach wirkender Saturationapparat, zusammengesetzt aus:
1. einem Recipienten, bestehend aus zwei geschlossenen, mit einander zusammenstehenden Gefäfsen L und K, in denen die Saturation des Strontiumsaccharates mittelst Kohlen- oder schwefliger Säure geschieht;
2. einem anderen offenen Gefäfs ff, in welches wir das kochende Strontiumsaccharat bringen und wo das wenige, noch nicht von dem Inhalt der vorgenannten Gefäfse absorbirte Gas sich mit dem Strontiumsaccharat verbindet.
Fig. 3 Apparat zur Wiedergewinnung von Strontiansalz, sowie kohlensaurem und schwefligsaurem Gas, zusammengesetzt aus:
1. einem Fafs oder Reservoir E, welches die Säure enthält, die dem Strontiansalz zugefügt werden soll;
2. zwei geschlossenen Gefäfsen, in welchen das kohlensaure oder schwefligsaure Strontian die Säure aufnimmt, welche aus Fafs E kommt. Diese beiden Gefäfse können je nach Bedarf mit Rührern versehen werden, um die Reaction zu erleichtern;
3. einem Gas-Waschapparat.
Wir behalten uns vor, die Form und die Anzahl unserer Apparate zu modificiren, wenn wir anderweitig die Nothwendigkeit erkennen sollten.

Claims (3)

Patent-Ansprüche: Bei dem Verfahren der Zuckerextraction aus der Melasse:
1. Die Mischung der Melasselösung mit aufgelöstem Natron oder Kali in den angegebenen Mengenverhältnissen zur Bildung von löslichem Zuckeralkali und die Anwendung des letzteren auf den invertirten Zucker beim Kochen zwecks Zerstörung der Glucose.
2. Die Ueberführung des Zuckeralkalis in unlösliches Strontiumsaccharat durch Zusatz von heifser Strontianlösung in den angegebenen Quantitäten.
3. Behufs Wiedergewinnung der Strontiansalze und der Kohlensäure oder der schwefligen Säure der Zusatz von Strontiansalz erzeugender Säure zu den Niederschlagen von kohlen- oder schwefligsaurem Strontian.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT27550D Verfahren der Zuckergewinnung aus Melasse mittelst Strontian Active DE27550C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE27550C true DE27550C (de)

Family

ID=303856

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT27550D Active DE27550C (de) Verfahren der Zuckergewinnung aus Melasse mittelst Strontian

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE27550C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2316483C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum chemischen Enthärten von Wasser
DE1567335B2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum chemischen Aufschluß cellulosehaltigen Materials
DE27550C (de) Verfahren der Zuckergewinnung aus Melasse mittelst Strontian
DE815604C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Zubereitung von Magnesium-bisulfitlauge durch Absorption von SO aus den bei der Kalzi-nierung der Abfallauge entstehenden Verbrennungsgasen
DE1417671A1 (de) Verfahren zur Behandlung waessriger Loesungen
DE69924593T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von alkalischen Abwässern aus Entschwefelungsanlagen
DE262635C (de)
DE48267C (de) Neuerung beim Ammoniaksodaverfahren nebst Apparaten hierzu
DE286074C (de)
DE319929C (de) Verfahren zur Vergaerung von Sulfitablauge u. dgl.
DE2248288C3 (de) Verfahren und Anlage zum Herstellen von Zellstoff-Pu lpe
DE26739C (de) Reinigung von Melassekalklösungen durch Osmose
AT60090B (de) Herstellung von Zellstoff.
DE74030C (de) Verfahren, Sulfitcelluloselauge zum Eindampfen in Vacuum- oder Mehrkörperapparaten geeignet zu machen
DE37352C (de) Verfahren zur Darstellung von Calcium- bezw. Kaliumtartrat
DE883890C (de) Verfahren zur Entfernung geringer Kohlensaeuregehalte aus Luft und Gasgemischen, welche zwecks Zerlegung auf Temperaturen unter dem Gefrierpunkt der Kohlensaeure abgekuehlt werden muessen
DE116447C (de)
DE132623C (de)
DE55177C (de) Verfahren zur Darstellung von Kalilauge aus Kaliumsulfat
AT78195B (de) Verfahren zur Reinigung von zuckerhaltigen Säften und Regenerierung des verwendeten Reinigungsmittels.
DE113435C (de)
DE140319C (de)
DE1467216C (de) Verfahren zur Herstellung von Natrium hydroxyd aus Seewasser Ausscheidung aus A41921 IVa/121
AT134246B (de) Verfahren zum Verzuckern von zellulosehaltigen Materialien.
DE116090C (de)