DE2754239B2 - Verfahren zur kontinuierlichen Umlagerung von Alkalibenzoat - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Umlagerung von AlkalibenzoatInfo
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Description
Es ist allgemein bekannt, daß Alkalisalze von aromatischen Carbonsäuren bei hoher Temperatur zu
Alkalisalzen anderer aromatischer Carbonsäuren, die mindestens zwei Carboxylgruppen im Molekül enthalten,
umgelagert werden können. Diese Umlagerungsreaktion kann als Disproportionierung ablaufen und das
entstandene aromatische Polycarboxylat enthält mindestens
eine Carboxylgruppe mehr als das Ausgangsmalerial oder sie lauft als Isomerisierungsreaktion ab,
indem die Anzahl der an ein und dasselbe Molekül gebundenen Carboxy-Gruppcn gleich bleibt, aber ihre
Stellung verändert wird.
In der Praxis v/urde die allgemein als Henkel-Verfahren
bezeichnete Umlagerung von Alkalisalzcn aromatischer Mono- oder Polycarbonsäuren zunächst in der
Weise vorgenommen, daß die festen Salze in Gegenwart
eines Schutzgases wie Stickstoff oder CO; erhitzt wurden. Diese Reaktion im festen oder teilweise
geschmolzenen Zustand hat jedoch bei der Umsetzung in die industrielle Praxis /u erheblichen Schwierigkeiten
geführt, die auf einer geringen Wärmeübertragung im Reaktor und auf Transporlschwierigkeitcn beim Vermischen
der reagierenden Produkte und der Reaktionsprodukte beruhen. Außerdem neigen die Feststoffe /um
Agglomerieren und bilden schwer zu handhabende Kri'stcn und Schlacken.
Gemäß den diskontinuierlich ausgeführten Verfahren der FRPS 11 05 55b und der GB-PS 8 10 893 wird die
Umlagerungsreaktion unter Verwendung eines inerten Verdünnungsmitteln durchgeführt, das als Träger für die
darin suspendierten Feststoffe dient. Die Verdünnungsmittel können Benzol, Naphthalin. Biphenyl, Diphenylether
oder Pyndin sein.
Diese Technik, bei der die Alkalisal/c aromatischer
Carbonsäuren in einem inerten Verdünnungsmittel suspendiert cingesct/l werden, wurde dann durch
Auswahl besser geeigneter Verdünnungsmittel vcrbcs sen. In der FRPS 21 41401 wird empfohlen, als
Verdünnungsmittel aromatische Kohlenwasserstoffe mit mindestens 3 aromatischen Kernen einzusetzen,
wobei diese Verbindungen vielkernige b/w. kondensierte
Aromaten sein können. /. H. Terphenyle, Quatcrphe
nyle, Pentaphenyle, Binaphthyle, Anthrazen, Phenantren,
Pyren, Triphenylen, Chrysen, Perylen und Pentazen. In der Patentschrift wird betont, daß bei
Anwendung dieser Verdünnungsmittel die Umlagerungsreaktion mit sehr hohen Umwandlungsgraden
durchgeführt werden kann, wobei auch die Ausbeute an Endprodukt erhöht wird. Dieses bekannte Verfahren
wird diskontinuierlich durchgeführt; vorgesehen ist auch, jedoch ohne nähere Angaben, die kontinuierliche
Arbeitsweise, indem die Suspension der Alkalisalze aromatischer Carbonsäuren mit Hilfe eines Pumpensystems
transportiert wird.
Die Möglichkeit, daß die Umlagerungsreaktion kontinuierlich durchgeführt wird, ist auch allgemein in
der FR-PS 22 13 266 und der ihr entsprechenden US-PS 38 73 609 angegeben und beschrieben. PA dierem
Verfahren erfolgt die Disproportionierung von Kaliumbenzoat zu Kaliumterephthalat und Benzol in der
Aufschlämmung des Salzes in einem Terphenyl unter einem Schutzgas wie CÖ2, das direkt in dem
Disproportionierungsreaktor eingeleitet wird, d. h. in
einem Dreiphasensystem.
Bei den Verfahren der DE-AS Il 12 506 und 11 91 800
wird ebenfalls mit CO2 gearbeitet. Hier verläuft die
Umlagerungsreaktion als Isomerisierung der Phthalsäure oder Isophthalsäure zur Terephthalsäure im Zweiphasensystem
fest-gasförmig und die eingesetzten Salze werden mis Hilfe eines Kohlendioxidstroms transportiert
und in einem Zyklon unter CO2-DmCk noch
K) reagieren gelassen.
Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, die auf der Disproportionierung beruhenden Umlagcrungsverfahren
so zu verbessern, daß bei kontinuierlicher Verfahrensführung keine Schwierigkeiten mehr auflreten
und die Ausbc \c verbessert wird. Bei dem Versuch
nämlich, das UmL.jerungsverfahrcn in Gegenwart von
flüssigen Verdünnungsmitteln kontinuierlich durchzuführen, stellte man entgegen allen Erwartungen fest, daß
sehr viel schlechtere Ergebnisse als bei der diskontinuicrlichcn
Arbeitsweise erzielt werden. Es wurde vor allem festgestellt, daß bei gleichem Wert für den
Umwandlungsgrad bei der kontinuierlichen Arbeitsweise
sehr viel geringere tatsächliche Ausbeulen anfielen, als bei der diskontinuierlichen Arbeitsweise.
4Ί Hs wurde nun überraschend gefunden, daß man bei
der kontinuierlichen Disproportionierung von Alkalibcn/oat in Gegenwart eines flüssigen organischen,
unter den Keaklionsbedingungen incriin Verdünnungsmittels
durch Einführen von CO2 in die Speiseleitung der
V) Alkiilibcnzoat-Suspcnsion gleichzeitig hohe Umwancllungsratcn
und praktisch quantitative Ausbeuten bezogen auf das eingesetzte Alkalibenzoat erhalten kann.
Gegenstand tier Erfindung ist das im Patentanspruch näher bezeichnete Verfahren zur kontinuierlichen
ίί Umlagerung von Alkalibenzoat unter CO2-Druck in
Gegenwart eines flüssigen organischen und unter den Umlagcrungsbedingungen inerten Verdünnungsmittels.
Die erfindungfgemäße Arbeitsweise zeichnet sich
gegenüber dem Verfahren der FR-PS 22 13 26b bzw.
mi US-PS 38 7 i 609 durch höhere Selektivität und deinem
sprechend geringen Anfall an kohlenstoffhaltigen Nebenprodukten und dadurch bedingte Störungen aus.
Das crfindungsgcmäßc Verfahrt η wird unter Kohlen dioxid.iimospharc durchgeführt. Der CO^-Partialdruck
Λ') im Reaktor legt allgemein im Bereich 20 bis 400 bar.
vorzugsweise im Bereich von )0 bis 200 bar. Der Anstieg des CO; l'artialdruckes wirkt sich vorteilhaft
aus: It ermöglicht nämlich, daß bei einer gegebenen
Temperatur und bei einer gegebenen Verweilzeit der Umwandlungsgrad des Alkalisalzes der aromatischen
Carbonsäure erhöht wird. Der CCVrMriialdruck soll
aber nicht zu stark ansteigen, da dies bei der großtechnischen Verfahrensführung zu Schwierigkeiten
führen würde und daher ohne Interesse wäre. Außerdem besteht bei einem zu starken CO2-Druck die
Gefahr, daß verschiedene Sekundärreaktionen einsetzen, an denen die Reaktionspartner und/oder das
Verdünnungsmittel beteiligt sind.
Das Charakteristikum des Verfahrens liegt darin, daß CO2 kontinuierlich mit Hilfe der Speiseleitung für die
Alkalibenzoatsuspension zugeführt wird. Diese Speiseleitung umfaßt eine Einspeisungspumpe beliebig bekannter
Bauart sowie ein übliches System zum Vorerwärmen der Alkalisalzsuspension, das so angelegt
ist daß die Alkalibenzoatsuspension bis auf etwa 350 bis 500° C, vorzugsweise 430 bis 480° C vorerwärmt wird.
Das CO2 wird kontinuierlich an jedem beliebig
möglichen Ort in die Speiseleitung für die Alkalisalzsuspension eingebracht, an dem die Temperatur der
Suspension niedriger ist als die Temperatur, bei der die Umlagerung des Alkalibenzoats einsetzt, jedoch über
dem Schmelzpunkt des organischen Verdünnungsmittels liegt. Allgemein wird CO2 an jede.- beliebigen Stelle
der Speiseleitung, bei der die Temperatur im Bereich von 70 bis 3500C liegt, eingeführt. Vorzugsweise wird
COj gegebenenfalls nach Vorerwärmen bis auf 1500C
unmittelbar am Ausgang der Speiseleitung vor der Vorrichtung zum Vc erwärmen zugeführt. μ
Es muß ausreichend CO2 rugefüh;·: werden, um bei
hohen Umwandlungsgraden eine praktisch IOO°/oige Ausbeule an umgewandelten Pioduk" ;n zu erzielen.
Hierzu wurde gezeigt, daß es ausreicht, daß der COj-Partialdruck sowohl in der Speiseleitung für die J5
Suspension des aromatischen Alkalicarboxylates als auch im Reaktor über 20 bar liegt, vorzugsweise über
JO bar. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich auf diese Weise Kaliumbcnzoat bei einer
Temperatur im Bereich von 430 bis 4800C disproportio- -to
nieren, unter einem CO2-Partialdruck von JO bis 200 bar,
wobei man Umwandlungsralen in der Größenordnung von 70 bis 90% erzielt bei praktisch IOO°/oiger Ausbeute
an Dikaliumphthalatcn.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf den -ti
Einsatz von reinem CO2 beschränkt. Man kann COj-Gas verwenden, da kleinere Anteile anderer Gase wie
Stickstoff, Kohlenoxid, Methan usw. enthält, wobei jedoch der COrPartialdruck stets über 20 bar betragen
soll. ίο
Das für den kontinuierlichen Betrieb des Reaktors notwendige CO2 kann insgesamt in die kontinuierlich
arbeitende Vorrichtung über die Speiseleitung für das Alkalisalz der aromalischen Carbonsäure eingebracht
werden. Es kann ganz oder teilweise aus dem Umlauf « stammen, da am Ausgang des Reaktors CO2 nach
Abirennen der kondensierbaren Produkte und gegebenenfalls nach Reinigung zurückgewonnen und in den
Kreisprozeß zurückgeführt wird, Die Einspeisung von CO2 in die Gcsamllcitung für die Einspeisung der >>o
Alkalisalzsiispcnsion, des Auslrags aus dem Reaktor,
tier Rückführung und der Reinigung wird so berechnet, daß im Reaktor ein konstanter C()2-Partialdrtick
vorherrscht.
Das erfindungsgemäßc Umlagerungsverfahren wird hr>
vorzugsweise mit Kaliumbcnzoat durchgeführt. Das Kaliumbcn/oat kann rein verwende 1 werden oder
gegebenenfalls geringe Mengen von Alkaliphthalaten enthalten. Ein derartiges Gemisch ist für das industrielle
Verfahren interessant, weil es beim Ausfällen von Terephthalsäure nach Zugabe von Benzoesäure zu der
wäßrigen Lösung von Dikaliumterephthalat anfällt.
Das Verdünnungsmittel, das im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens Verwendung findet, ist ein
organisches Produkt mit hohem Siedepunkt, das 1 nter den Reaktkonsbedingungen flüssig und chemisch inert
ist.
Als Verdünnungsmittel kommmen alle hierfür bisher vorgesehenen Stoffe infrage. Sie sind in der GB-PS
8 10 893 und in den FR-P3 1105 556 und 2143 401 beschrieben. Die Verdünnungsmittel mit relativ hohem
Siedepunkt wie die aromatischen Kohlenwasserstoffe mit mindestens drei Benzolringen und insbesondere die
Terphenyle und Quaterphenyle, die gegebenenfalls noch höhere Polyphenyle enthalten, eignen sich gut. In
diesem Kontext sind Gemische von isomeren Terphenylen,
die weniger als 6% p-Terphenyl und weniger als 60% höhere Polyphenyle (mit mindestens 4 Benzolringen
in ihrem Molekül) enthalten, besonders interessant im Hinblick auf den niederen Schmelzpunkt des
Gemisches. Dieser liegt nämlich im Bereich von 50 bis 100°C und dies erleichtert erheblich die Ausführung des
Verfahrens. Vorzugsweise werden Terphenyl-Gemische verwendet, die höchstens 5% p-Terphenyl und gegebenenfalls
bis zu 30% höhere Polyphenyle enthalten.
Das Verdünnungsmittel macht allgemein 40 bis 90%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Alkalibenzoatsuspension
aus; vorzugsweise beträgt sein Anteil 60 bis 80%.
Die Alkalibenzoatsuspension ist vorzugsweise wasserfrei, kann jedoch etwa bis zu 800 mg/kg Wasser
enthalten, ohne daß eine nachteilige Auswirkung auf den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens beobachtet
wird. Dieses im technischen Rahmen besonders interessante Ergebnis ist überraschend, weil in der
Literatur des Standes der Tccnnik besonderer Wert darauf gelegt wird, daß jegliches Vorhandensein von
Wasser vermieden werden muß, damit nicht Sekundärreaktionen eintreten.
Die Reaktion kann in Gegenwart oder in Abwesenheit von Katalysatoren erfolgen. Als solche kommen
Metalloxide, Metallsalze von mineralischen oder organischen Säuren, metallorganische Verbindungen oder
Komplexe von Metallen wie Zink, Cadmium, Quecksilber, Blei oder Eisen infrage. Zu diesen Verbindungen
gehören Carbonate, Bicarbonate. Halogenide. Sulfate. Formiaic, Phosphate und fettsaure Salze.
Bevorzugt werden Katalysatoren auf der Basis von Zink und Cadmium. Hierzu gehören beispielsweise
Cadmiumoxid, Cadmiumjodid, Cadmiumchlorid, Cadmiumsulfat,
Cadmiumacetat, die Cadmiumseifen, Cadmiumbenzoat, metallisches Zink, Zinkoxid, Zinkjodid.
Zinkchlorid, Zinksulfat, Zinkacetat, Zinkbenzoat, Zinkisophathalat.Zinkorthophthalatund
Zinktcrephthalat.
Die Katalysatormenge kann in weiten Grenzen schwanken und 0,1 bis 40 g Katalysator je Mol
eingesetztes Alkalibenzoa! betragen, Vorzugsweise macht der Katalysator 1,5 bis 5 g je Mol Benzoat aus.
Die Katalysatoren können fein zerteilt und gegebenenfalls auf inertem Trägermaterial wie Kieselgur oder
Aktivkohle aufgebracht sein.
Die Umwandlung des Alkalibenzoats wird bei Temperaturen im Bereich von 350 bis 500°C, vorzugsweise
im Bereich von 430 bis 480°C, und in Gegenwart von CO2 und in Abwesenheit von Sauerstoff in
Reaktoren beliebig bekannter Bauart durchgeführt. Die
Beschaffenheit oder Ausführung des Reaktors isi nicht
kritisch. Es kann somit in einem Reaktor oder in kaskadenförmig angeordneten Rührreaktoreri gearbeitet
werden. Weiterhin kann ein Kolbenreaktor oder auch ein Turm mit Gegenstrom verwendet werden, in
dem das CO2 von unten nach oben geführt wird.
Der Katalysator wird in Form einer Suspension oder
gegebenenfalls seiner Lösung in dem organischen inerten Verdünnungsmittel kontinuierlich in den Reaktor
eingebracht. Allgemein und vorteilhafterweise wird der Katalysator m>t Hilfe einer eigenen Einspeisungsleitung,
die verschieden ist von der Einspeisungsleitung für das Alkalibenzoat unmittelbar in den Reaktor eingespeist.
Die Katalysatorsuspension kann gegebenenfalls vor dem Einbringen m den Reaktor unter CO2-DnJCk
vorerwärmt werden. Gemäß einer Variante des Verfahrens kann die Katalysatorsuspension auch mit
Hilfe der Speiseleitung für die Alkalibenzoatsuspension zugeführt werden; in diesem Falle werden beide
Suspensionen unter COrDruck vorerwärmL bevor sie in den Reaktor eingebracht werden.
Weiterhin kann die Umlagerungsreaktion in Gegenwart von Kaliumsalzen der Cyansäure oder ihrer
Polymeren wie Cyanursäure, Cyanamid und Dicyanamid vorgenommen werden. Diese Zusätze begünstigen
entsprechend der FR-PS 21 43 401 die Umlagerungsreaktion.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Alkaliphthaiate
können auf beliebig bekannte Weise isoliert werden. Beispielsweise wird das Verdünnungsmittel mit einem
aromatischen Lösungsmittel wie Benzol, Toluol cder analogen Kohlenwasserstoffen extrahiert oder ein
Verdampfungsverfahren angewandt, bei dem das Produkt der organischen Dispersion aus dem Reaktionsmedium
mittels Verdampfen oder Sublimieren nach Austritt aus der Reaktionszone abgetrennt wird.
Die festen Salze werden dann gereinigt und in an sich bekannter Weise in die freien Phthalsäuren umgewandelt.
Außerdem können die Umlagerungsprodukte aus der aus dem Reaktor abgezogenen Suspension durch
Zugabe von Wasser, Abtrennen der verbrauchten Katalysatorteilchen und Absitzenlassen abgetrennt
werden. Die wäßrige Lösung, die die Alkaliphthaiate enthält, wird dann entfärbt und von spurenweise noch
vorhandenem Lösungsmittel befreit; dann werden die freien Phthalsäuren durch Zugeben einer Säure,
beispielsweise von Benzoesäure, ausgefällt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es vor allem Terephthalsäure in der für Fasern gewünschten
Qualität mit Hilfe eines kontinuierlichen Verfahrens der Disproportionierung von Kaliumbenzoat herzustellen,
das wie angegeben, mit hoher Umwandlungsrate und praktisch quantitativen Ausbeuten durchgeführt werden
kann. Zu weiieren Vorteilen des Verfahrens gehört die Verminderung des Gehaltes an Katalysator und die
bereits erwähnte Möglichkeit, daß die Alkalibenzoatsuspension noch geringe Mingen Wasser enthalten
kann.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung des Verfahrens.
In einen kontinuierlich gefahrenen und bei 450°C gehaltenen Rührreaktor wurde kontinuierlich eine
30gew.-%ige S'ispension aus Kaliumbenzoat in einem Gemisch von isomeren Terphenylen (5% p-Terphenyl,
25% o-Tcrphenyl und 70% m-Terphenyl) in einer Menge von 1,2 kg/h eingespeist. Die Speiseleitung für
diese Suspension umfaßte die Einspeisungspurnpe und eine Vorrichtung zum Vorerwärmen. In die Leitung für
die Suspension zwischen Pumpe und Vorerwärmer
wurden ebenfalls bei 2000C CO2 zugegeben; das
Einblasen erfolgte mit Hilfe eines Steuerungsventils, das kontinuierlich auf seiner Ausgangsseite einen CO:-Par
tialdruck von 40 bar sicherstellte. Am Ausgang de1-Vorerwärmers
betrug die Temperatur der Kaliumben zoatsuspension 460° C.
Über eine zweite Leitung mit Einspeisungspuinpe und
Vorrichtung zum Vorerwärmen wurde in c'iner Menge
von 0,043 kg/h eine Suspension aus Zinkbenzoat in dem
gleichen Gemisch von Terphenylisomeren (Konzentration
20 Gew. %) zugegeben. Auch in die Rohrleitung für die Zinkbenzoatlösung zwischen Pumpe und Vorerwärmer
wurde CO2-Gas bei 2000C unter einem Partialdruck
von 40 bar eingeführt. Die Katalysatorsuspension wurde vor Eintritt in den Reaktor auf 300" C
vorerwärmt.
Aus dem Reaktor wurden kontinuierlich 1.1 kg/h Suspension aus Dikaliumphthalaten in Terphenyl-Isomerengemisch
abgezogen. Am Kopf des Reaktors wurden die Gase abgezogen, wobei der Druck im
Reaktor konstant bei 50 bar gehalten wurde. Die Gastwurden
auf 100°C abgekühlt und nach einer Reinigung erneut als CO2-Quelle verwendet
Die Suspension aus Dikaliumphthalaten wurde mn Wasser verdünnt. Die kohlenstoffhaltigen Rückstände
wurden abfiltriert; dann ließ man die wäßrige Schicht sich absetzen. Sie wurde dann mit Toluol extrahiert, mit
Aktivkohle behandelt und die Terphthalsäure durch Zugabe von Salzsäure ausgefällt. Man erhielt stündlich
126,5 g Terephthalsäure. In den Mutterlaugen wurde bestimmt, daß die stündliche Produktion an Ortophthalat
9,5 g betrug. Es wurde ebenfalls gezeigt, daß sich kein Isophthalat gebildet hatte. Der Umwandlungsgrad des
Kaliumbenzoats lag bei 73% und die Ausbeuten an Orthophthalat sowie an Terephthalat betrugen 7 bzw.
92.8%, d. h. insgesamt 99.8%.
Es wurde in der gleichen Vorrichtung wie in Beispiel 1 beschrieben gearbeitet. Stündlicn wurden 1.2 kg Suspension
aus Kaliumbenzoat in einem Terphenylgemisch sowie 0,040 kg Zinkbenzoatsuspension in dem Terphenylgemisch
eingespeist. Es wurde mit den gleichen Suspensionen wie in Beispiel 1 gearbeitet.· Das CO2-Gas
wurde über beide Speiseleitungen derart zugeführt, daß der Partialdruck im Reaktor bei 150 bar gehalten wurde.
während die Temperatur im Reaktor 470° C betrug.
Die Umwandlungsrak· für Kaliumbenzoat befug in
diesem Falle 89% und die Ausbeute an Phthalaten. f. e.togen auf umgewandeltes Kaliumbenzoat. lag bei
99%.
In diesem Versuch wurde eine Suspension, die
gleichzeitig Kaliumbenzoat und Zinkbenzoat enthieit. in einen Kolbemeaktor gespeist. Die Speiseleitung umfaßte
zusätzlich einen Vorerwärmer und eine Rohrleitung, über die der CO2-Partialdruck konstant bei 40 bar
gehalten wurde. Die Zugabe von CO2 erfolgte zwischen der Linspeisungspumpe und dem Vorerwärmer.
Unter im wesentlichen gleichen Bedingungen hinsichtlich Temperatur und Einspeisungsmcngen wie in
Beispiel 1 lag die Umwandlungsrate für Kaliumbenzoat bei 76% und die Ausbeute an Phthalaten bezogen auf
umgewandeltes Benzoat bei 98,8%.
Vergleichsbeispiel
Es wurde analog Beispiel I gearbeitet mit folgenden zwei Abwandlungen:
Die Reaktionspartner wurden bis auf 43O°C vorerwärmt
und das CO; wurde weder über die Speiseleitung
für Kaliumbenzoat noch über beide .Speiseleitungen für
Kaliumbcn/oat und /inkbenzoat zugegeben, sondern
unmittelbar in den Reaktor eingespeist. Bei sonst gleichen Bedingungen lag in diesem F'alle der Umwandlungsgrad
für Kaliumbenzoat bei 88% und die Ausbeute an Phthalatcn bezogen auf umgewandeltes Kaliumbenzoal
betrug lediglich 85%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur kontinuierlichen Umlagerung von Alkalibenzoat unter CO;-Druck in Gegenwart eines flüssigen und unter den Reaktionsbedingungen inerten organischen Verdünnungsmittels, bei dem CO2 kontinuierlich zugeführt wird und das Alkalibenzoat kontinuierlich in Form einer Suspension im Verdünnungsmittel über einen Kreislauf zugeführt wird, der aus einer Einspeisungsvorrichtung und einer Vorrichtung zum Vorerwärmen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß man das CCh über die Speiseleitung für die Alkalisalzsuspension in den Reaktor einbringt, an beliebigen Stellen in die Speiseleitung einführt, an denen die Temperatur niedriger ist als die Temperatur der beginnenden Umlagerung des Alkalibenzoats und in der Speiseleitung für das Alkalibenzoat und im Reaktor jeweils einen COj-Partia!druck über 20 bar einhält.
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