DE2753112C3 - Verankerung eines gespannten Zugglieds für große Belastungen in einem Betonbauteil, z.B. eines Schrägseils einer Schrägseilbrücke - Google Patents
Verankerung eines gespannten Zugglieds für große Belastungen in einem Betonbauteil, z.B. eines Schrägseils einer SchrägseilbrückeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verankerung eines gespannten Zugglieds nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Bei einer bekannten Verankerung dieser Art sind die einzelnen Zugelemente zunächst einzeln in einer
Ankerplatte verankert, die ihrerseits an einer rohrförmigen Hülse mit Außengewinde befestigt ist. welche
mittels einer Mutter gegenüber einer am Betonbauteil anliegenden Widerlagerplatte abgestützt ist (DE-OS
30 420). So bildet das gespannte Zugglied mit dem erhärteten Injektionsmaterial eine starre Einheit, deren
Länge gegenüber dem Betonbauteil, z. B. zum Nachspannen, einstellbar ist Ein Auswechseln def ganzen
(Einheit ist nicht möglichj da die Verankerung in einer
Erweiterung des Zuggliedkanals im Betonbauteil Hegt.
Im Zusammenhang mit einer abgespannten Brücke aus querschnittbreiten Fertigteilen ist auch der Gedäflke
bekanntgeworden, die Zugglieder für die Abspart' nung in schräge Kanäle in den Fertigteilen einzufädeln,
was den Vorteil haben soll, daß bei Erfordernis Einzelseile ausgewechselt werden können (Zeitschrift
»Beton- und Stahlbetonbau«, Heft 12,1976, S. 302).
Schließlich ist es bei einem fest mit dem Betonbauteil
verbundenen Zugglied bekannt, daß die sich bis in das Betonbauteil hinein erstreckende Umhüllung zumindest
im Eintrittsbereich in das Betonbauteil aus einem Metallmantel besteht, der, außer mit den Zugelementen,
mit dem Betonbauteil im Verbund steht (DE-PS 21 14 863). Durch diese Ausbildung wird ehre Trennung
der Einleitung der ständigen Lasten und der veränderli-
ID chen Lasten, wie Verkehrslasten, in die Betonkonstruktion
erreicht und damit die Schwingungsfestigkeit des Zugglieds verbessert.
Während bei Betonkonstruktionen, insbesondere Spannbetonkonstruktionen, im allgemeinen schon aus
'5 Gründen des Korrosionsschutzes, aber auch aus
Gründen der Bruchsicherheit ein Verbund zwischen den Zuggliedern und der Betonkonstruktion herbeigeführt
wird, wie das auch bei der bekannten Verankerung eines Zugglieds der Fall ist, wird z. B. bei Schrägseilbrücken in
der letzten Zeit die Möglichkeit der späteren Auswechselbarkeit der Schrägseile verlangt, wenn sie schadhaft
geworden sein sollten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verankerung für ein Zugglied der eingangs angegebenen
Art so auszubilden, daß die ständigen Lasten und die veränderlichen Lasten voneinander getrennt in das
Betonbauteil eingeleitet werden und daß das Zugglied als Ganzes bei Bedarf ausgewechselt werden kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Der Vorteil der Erfindung wird vor allem in der durch die Verdickung gebildeten Abstützfläche in Verbindung
mit den in der Verdickung verankerten zusätzlichen Spanngliedern gesehen, die so dimensioniert und
gespannt sind, daß unter der durch sie in der Abstützfläche erzeugten Druckkraft auch unter maxi-
■to maler Verkehrsbelastung die Fuge in der Abstützfläche
sich nicht öffnet, die Zugelomente also auch in diesem
Lastfall im Bereich ihrer eigentlichen Verankerung keine Wechselbeanspruchung erleiden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele einer
Vorrichtung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausfühfungsform
der Verankerung,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie H-II in F i g. 1 und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform
der Verankerung.
Ein Zugglied 1 besteht in dem freien Bereich außerhalb eines Betonbauteils 2 (rechter Teil der Fig. 1)
aus einer Anzahl von einzelnen Zugelementen 3, z. B. Stahlstäben, -drähten oder -litzen, die kreisringförmig
innerhalb einer rohrförmigen Umhüllung 4 angeordnet sind. Die rohrförmige Umhüllung 4 kann aus Kunststoff,
z. B. Polyäthylen, oder Stahlblech bestehen. Die
ω Zugelemente 3 sind innerhalb der rohrförmigen
Umhüllung 4 so angeordnet, daß ein Element im
Mittelpunkt liegt Und die übrigen Elemente in Form
konzentrischer Ringe darum herum angeordnet sind (Fig.2).
Die föhriöfmige Umhüllung 4 mündet ίη das
Betonbauteil 2. Innerhalb des Betonbauteils 2 verlaufen
die Zugelemente 3 in einem Kanal 5, def ζ<
Β. durch ein einbetoniertes Hüllrohr 6 aus Kunststoff od. del.
gebildet ist An der der Eintrittsstelle des Zugglieds 1 gegenüberliegenden Seite des Betonbauteils sind die
Zugelemente 3 in einem Ankerkörper 7 verankert, der sich gegen einen einbetonierten Verankerungskörper 8
abstützt Die Zugelemente 3 bestehen aus warmgewalzten Stahlstäben, die jeweils ein Teilgewinde aufweisen,
das durch auf einer Schraubenlinie liegende Rippen gebildet wird; dadurch können sie gegenüber dem
Ankerkörper 7 durch Muttern 9 festgelegt werden. Innerhalb des Hüllrohrs 6 ist im Beispiel der F i g. 1 ein
weiteres Hüllrohr 10 vorgesehen, das gegenüber dem Hüllrohr 6 längsbeweglich ist
Nach dem Einbau der Zugelemente 3 mit dem Ankerkörper 7 und den Verankerungsrouttern 9 werden
diese gespannt Dabei kann man sich entweder einer schweren Presse bedienen, mit der alle Zugelemente
eines Zugglieds auf einmal gespannt werden können, oder man kann Einzelspannpressen verwenden, wenn
die Einzelelemente in dem Ankerkörper 7 auf Eipzelspannpressenabstand gespreizt verankert sind.
Nach dem Spannen wird der zwischen den Zugelementen 3 innerhalb des inneren Hüllrohrs 10 bzw. der
Umhüllung 4 verbliebene Raum mit Zementmörtel ausgepreßt Damit werden die aus dem Eigengewicht
herrührenden Lasten über das Zugglied 1 und den Ankerkörper 7 auf das Betonbauteil 2 übertragen.
Im Eintrittsbereich des Zugglieds 1 in das Betonbauteil 2 ist der durch die Hüllrohre 6 und 10 gebildete
Kanal 5 radial erweitert In dieser Erweiterung, die eine Abstützfläche 12 bildet, und in der zusätzliche
Spannglieder 13 mii Verankerungskörpern 14 verankert lind, ist eine Verdickung 11 vorgesehen. Diese
Spannglieder 13 erstrecken sich zunächst parallel zu den Zugelementen 3, durchsetzen die Abstützfläche 12,
verlaufen sodann schräg nach außen um genügend Abstand zu dem Ankerkörper 7 zu erhalten und sind an
der Außenseite des Betonbauteils 2 mittels Verankerungskörpern 15 verankert Diese zusätzlichen Spannglieder
*3 werden erst nach dem Spannen des Zugglieds 1 und dem Erhärten des Injiziermörtels gespannt und
bewirken auf diese Weise, daß die nachträglich luftretenden Schwingungsbeanspruchungen aus den
Verkehrslasten von der eigentlichen Verankerung des Zugglieds 1 weitgehend ferngehalten werden.
Die Spannglieder 13 sind aus. vechselbar; sie sind in Hüllrohren 17 geführt und zum Korrosionsschutz mit
geeigneten Pasten od. dgl. umgeben. Innerhalb der Verdickung 11 ist zur Aufnahme etwaiger Querzugspannungen
eine Wende.'h>ewehrung 18 angeordnet.
Zum Auswechseln des Zugglieds ί müssen zunächst
die Verankerungskörper 15 der Spannglieder 13 gelöst werden. Sodann werden nach dem Entspannen der
Zugelemente 3 die Muttern 9 gelöst; danach kann das Zugglied 1 gemeinsam mit den Spanngliedern 13 aus
dem Kanal 5 herausgezogen werden.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 3 besteht das Zugglied 21 wiederum aus einzelnen Zugelementen 23,
die in einem Hüllrohr angeordnet sind. Das Hüllrohr besteht zumindest in dem Bereich seines Eintritts in das
Betonbauteil 22 aus einem Metallmantel 24, z. B. einem Stahlrohr, der in der Lage ist, über das Injektionsmaterial
aus den Zugelementen 23 Kräfte zu übernehmen und diese direkt in das Betonbauteil 22 zu übertragen.
Die einzelnen Zugelemente 23 sind in dem Betonbauteil 22 wiederum innerhalb eines Kanals 25 geführt der
durch Hüllrohre 26 und 30 gebildet ist; sie sind an der gegenüberliegenden Seite des Betonbauteils 22 in einem
Ankericörper 27 durch Verankerüngsmuttern 29 veran
kert, der sich gegen einen Vi rankerungskörper 28
abstützt
Im Eintrittsbereich des Zugglieds 21 in das Betonbauteil 22 ist der durch die Hüilrohre 26 und 3Q gebildete
Kanal 25 wieder radial erweitert In dieser Erweiterung ist .line Verdickung 31 vorgesehen, die eine Abstützfläche
32 bildet und in der zusätzliche Spannglieder 33 verankert sind. Diese Spannglieder 33 sind im Bereich
der Verdickung 31 an einem Ankerring 34 aus Metall verankert der den Metallmantel 24 umschließt und mit
diesem kraft- und formschlüssig verbunden ist Die Spannglieder 33 sind von einer zunächst parallelen Lage
zu dem Zugglied 21 im Bereich des Ankerrings 34 ausgehend etwas gekrümmt nach außen geführt und in
Verankerungskörpern 35 verankert Zur Aufnahme etwaiger Querzugspannungen im Bereich der Verdikkung
31 ist eine Wendelbewehrung 38 angeordnet
Diese zusätzlichen Spannglieder 33 werden erst nach dem Spannen des Zugglieds 21 und dem Erhärten des
Injiziermörtels 36 gespannt und bewirken auf diese Weise, daß die nachträglich auftretenden Schwingungsbeanspruchungen
aus den Verkehrslasien, die über den Injiziermörtel 36 in den Metallmantel 24 übertragen
werden, von der eigentlichen Verankerung des Zugglieds 21 weitgehend ferngehalten und über die Spannglieder
33 verankert werdea Die Spannglieder 33 sind wiederum auswechselbar vorgesehen. Sie sind zu
diesem Zweck in Hüllrohren 37 geführt und zum Korrosionsschutz mit geeigneten Pasten od. dgl. umgeben.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verankerung eines gespannten Zugglieds für große Belastungen in einem Betonbauteil, z. B. eines
Schrägseils einer Schrägseilbrücke, das aus einer Mehrzahl von zueinander parallelen, an der
Außenseite des Betonbauteils lösbar verankerten Zugelementen, wie Stahlstäben, Drähten, Litzen
od. dgl. besteht, die gemeinsam in einer Umhüllung angeordnet und von nach dem Spannen in die
Umhüllung eingebrachtem Zementmörtel od. dgl. umgeben sind und bei dem der innerhalb des
Betonbauteils liegende Teil des Zugglieds ohne Verbund mit dem Betonbauteil ist, dadurch
gekennzeichnet, daß innerhalb des Betonbauteils (2, 22) im Eintrittsbereich des Zugglieds (1, 21)
innerhalb einer radialen Erweiterung der Umhüllung eine das Zugglied ringförmig umgebende und eine
gegen das Betonbauteil wirkende Abstützfläche (12,
32) bildende Verdickung (11,31) vorgesehen ist und
daß radial um das Zugglied (1, 21) herum etwa parallel dazu verlaufende Spannglieder (13, 33)
vorgesehen sind, die innerhalb des Betonbauteils ohne Verbund mit diesem verlaufen und einerseits
innerhalb der Verdickung (11,31) sowie andererseits an der Außenseite des Betonbauteil (2, 22) lösbar
verankert sind.
2. Verankerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickung (11, 31) mit einer
Wendelbewehrung (18,38) versehen ist.
3. Verankerung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Umhüllung des Zuggli· Js aus einem Metallmantel
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannglieder (33) an einem ^esen Metallmantel (24)
umschließenden und mit ihm verbundenen Ankerring (34) verankert sind.
4. Verankerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannglieder (33)
an dem Ankerring (34) lösbar verankert sind.
5. Verankerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des
Zugglieds zur Verdickung hin schwach konisch erweitert ist.
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