DE2750867C2 - Verwendung einer Stahllegierung für Rohre zur Türverstärkung - Google Patents
Verwendung einer Stahllegierung für Rohre zur TürverstärkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft den Einsatz einer Stahllegierung zur Herstellung von Rohren oder Formrohren für
die Verstärkung der Tür eines Kraftfahrzeuges, wobei als Konstruktionsrohr ein Stahlrohr verwendet wird,
das nach der Endwärmebehandlung zur Erstellung des Rohres oder Formrohres warmverformt wird.
Bei dem Rohr oder Formrohr handelt es sich um einen sogenannten Aufprallträger.
Die Tür eines Kraftfahrzeuges besteht, was ihre metallischen Teile anlangt, im wesentlichen aus einem
inneren und aus einem äußeren Blech, einem Türbogen, einem Aufprallträger und Scharnieren. Dabei dient der
zum Beispiel auf der Außenseite des inneren Blechs der Tür horizontal zu ihr angeschweißte Aufprallträger
dazu, die Sicherheit gegen äußere mechanische Krafteinwirkungen, wie bei einem seitlichen Aufprall
gegen die Tür von außen, zu vergrößern.
Soll eine ausreichende Sicherheit gegen äußere mechanische Krafteinwirkung gegeben sein, müssen die
mechanischen Eigenschaften des Rohres oder Formrohrss aus Stahl bestimmten Mindestanforderungen genügen.
In manchen Staaten gibt es bereits gesetzliche Vorschriften, welche Mindestanforderungen an die
mechanischen Eigenschaften der Türverstärkung von Kraftfahrzeugen beinhalten.
Die Mindestanforderungen an die mechanischen Eigenschaften des Rohres oder Formrohres aus Stahl
für die Türverstärkung lassen sich durch Angaben der für das Profil des Rohres oder Formrohres zu
ermittelnden Werte der Zugfestigkeit Rm der Streckgrenze
Re, der Bruchdehnung As sowie der Verformungsarbeit
A 150 umschreiben.
Mit Verformungsarbeit A 150 wird hierbei die Verformungsarbeit in Joule definiert, die notwendig ist,
um bei endseitiger loser Auflage des Rohres mit einem etwa mittig zwischen den Auflagen einwirkenden
punktförmigen Eindruck eine bleibende Rohrdurchbiegung von etwa 150 mm zu bewirken. Es gilt, daß ein
ausreichender Eindrückschutz gegen seitliche Krafteinwirkungen dann erreicht wird, wenn die Zugfestigkeit
Rm = 1100 bis 1400 N/mm 2, die Streckgrenze Re = 800
bis 1100 N/mm2, die Bruchdehnung As mindestens 13%
und die Verformungsarbeit A 150 mindestens 2400 Joule
betragen.
Die angegebenen Werte für Zugfestigkeit, Streckgrenze, Bruchdehnung und Verformungsarbeit werden
bislang bei Verwendung von Stahlrohren für das Rohr oder Formrohr erreicht, welche auf der Basis titanlegierter
Stähle oder von St 52—3 hergestellt sind.
Die Verwendung derartiger Stahlrohre hat jedoch den Nachteil, daß die Wärmebehandlung der Rohre eine
Vielzahl von Behandlungsschritten umfaßt, insbesondere umfangreiche Vergütungsmaßnahmen, wie z. B.
Härten im Salzbad und Anlassen in öl im Anschluß an die Endwärmebehandlung und/oder die Warmformgebung
im Falle von Stahlrohren auf der Basis von St 52—3. Der vergütbare Zustand muß für hochkohlenstoffhaltige
Stähle wie auch für legierte Stähle erreichbar sein.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine Stahllegierung für Rohre oder Formrohre zur Verstärkung
von Türen von Kraftfahrzeugen anzugeben, deren mechanische Eigenschaften den Mindestanforderungen
nach einer einfachen Wärmebehandlung genügen und die sich auch durch konstruktionsbedingte Warmformgebungen
nicht wesentlich ändern.
Diese Aufgabe wird durch die Verwendung der im Anspruch 1 angegebenen Legierung gelöst
Gegenüber der Verwendung der bekannten Legierungen, aus denen Rohre oder Formrohre für die
Verstärkung der Tür eines Kraftfahrzeuges hergestellt werden, bei denen von einem Stahlrohr aus titanlegiertem
Stahl oder aus St 52—3 ausgegangen wird, hat die erfindungsgemäße Verwendung der Legierung den
Vorteil, daß die angegebenen Werte der Zugfestigkeit, Streckgrenze, Bruchdehnung und Verformungsarbeit
erreicht werden, ohne daß das Stahlrohr oder Formrohr im Anschluß an die Wärmebehandlung und die
Warmformgebung noch irgendwelche zeitaufwendigen Vergütungsmaßnahmen unterworfen werden müßte. Es
kann desweiteren das Nachrichten des Rohres oder Formrohres entfallen.
Unter dem Merkmal für die erfindungsgemäße Legierung der nicht erforderlichen abschließenden
Vergütung ist es wesentlich, daß dadurch nicht nur von nahtlosen Stahlrohren oder Formrohren ausgegangen
werden kann, sondern auch von längsnahtgeschweißten Rohren oder Formrohren durch Verwendung der im
Anspruch 1 angegebenen Legierung.
Beispielhaft wird der Fertigungsweg unter Verwendung der im Anspruch 1 angegebenen Legierung zu
einem Rohr oder Formrohr beschrieben, wobei von einem nahtlosen oder längsnahtgeschweißtem Stahlrohr
ausgegangen wird.
Die erforderliche Wandstärke für die Rohre oder Formrohre wird bei längsnahtgeschweißten Rohren
durch die Wahl der Blechdicke des für die zur Schweißung eingeformten Blechstreifen erreicht,
Bei Einsatz von nahtlosen Rohren für die Türverstärkerrohre wird von warmgewalzten Rohren ausgegangen,
wenn die Wandstärke größer = 2,3 mm beträgt. Bei erforderlichen Wandstärken für die Türverstärkerrohre
kleiner = 2,3 mm wird zunächst von warm-gewalzten Rohren mit einer Wandstärke größer
2,3 mm ausgegangen, eine Zwischenglühung bei ca. 680° C nachgeschaltet und nach Abkühlung auf Raumtemperatur
durch einen oder mehrere Kaltzüge die Endwandstärke und Abmessung eingestellt.
Für beide Fertigungswege erfolgt eine Endwärmebehandlung gemäß Anspruch 1. Rohre aus der Legierung
gemäß Anspruch 1 erreichen nach der Glühung bei 900 bis 930° C gemäß Prüfergebnissen folgende Werte,
beispielhaft sind Mittelwerte aus mehreren Prüfungen aufgeführt:
Zugfestigkeit Rn,
Streckgrenze Re
Bruchdehnung As
Streckgrenze Re
Bruchdehnung As
= 1200 N/mm*
= 900N/mn,2
= 15%.
= 900N/mn,2
= 15%.
Die Verformungsarbeit A 150 wurde durch Biegen
von 150 mm zwischen zwei freien Auflagern durch mittigen Kraftangriff ermittelt und zu 2500 Joule
bestimmt, was den Mindestanforderungen entspricht und als A 150 bezeichnet wird.
Nach Erreichen der erforderlichen Werte werden die für die Fertigung zu Türverstärkerrohren freigegebenen
Mengen abgelängt und je nach Anforderung für das Türmodell an den Enden warmverformt oder mit
Preßteilen unter Anwendung bekannter Warmformgebungsverfahren unlösbar verbunden, um den Einbau in
die Türen vorzubereiten.
Eine weitere Wärmebehandlung der Türverstärkerrohre aus der Legierung gemäß Anspruch 1 nach dieser
Endenbearbeitung entfällt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung einer Stahllegierung die aus 0,14 bis 0,18% Kohlenstoff, 0,15 bis 03% Silizium, 1,6 bis 1,8% Mangan, 1,9 bis 2,1% Chrom, 0,45 bis 0,60% Molybdän, ein für die Oesoxydierung erforderlicher Gehalt an Aluminium jedoch mindestens 0,015% Rest Eisen besteht, als Werkstoff für Rohre oder Formrohre zur Verstärkung der Türen von Kraftfahrzeugen, die nach den üblichen Verfahren hergestellt, bei 900 bis 930° C geglüht und in Luft abgekühlt werden.
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