DE3507124C2 - - Google Patents
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- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
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- C21D9/14—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for tubular bodies or pipes wear-resistant or pressure-resistant pipes
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines durch Elektrowiderstandsschweißen geschweißtes
(ERW) Ölbohrungsrohr durch Warmwalzen, Abschrecken
und Tempern. Sie hat auch ein durch Elektrowiderstandsschweißen
geschweißtes Ölbohrungsrohr zum
Gegenstand.
Von Ölbohrungsrohren wird von Jahr zu Jahr eine höhere
Beständigkeit gegenüber sauerer Umgebung und eine höhere
Zusammenbruchbeständigkeit im Hinblick auf die immer
größeren Tiefen, in denen Gas- oder Ölbohrungen durchgeführt
wurden, verlangt. Bei tiefen Ölbohrungen sind sie
wiederholt sauerer Gas-Umgebung ausgesetzt. Z. B. beträgt
der hydrostatische Druck bei einer Tiefe von 9000 m ungefähr
900 bar. Entsprechend der Definition der National
Association of Chemical Engineers (NACE) ist eine Umgebung,
in der der Hydrogensulfid-Partialdruck 0,035 bar oder mehr
beträgt, "sauer". Folglich macht ein Hydrogensulfidgehalt
von 5 ppm oder mehr eine Umgebung sauer, da der Hydrogen-
sulfid-Partialdruck bei einem Druck von 900 bar 0,00448
bar beträgt.
Es ist deshalb für Ölbohrungsrohre, die bei Tiefbohrungen
verwendet werden, unerläßlich, sowohl eine ausgezeichnete
Beständigkeit gegenüber sauerer Umgebung als auch eine
ausgezeichnete Zusammenbruchbeständigkeit zu haben.
Die Beständigkeit gegenüber sauerer Umgebung wird durch
Verringerung der Härte und Festigkeit erhöht, während die
Zusammenbruchbeständigkeit erhöht wird durch Erhöhung der
Festigkeit insbesondere der Streckgrenze. In der japanischen
ungeprüften Patentveröffentlichung (Kokai) No. 53-138 916
wird ein Verfahren zur Herstellung eines ERW-Rohres beschrieben,
das ein Abschrecken und Tempern verwendet. In
diesem Verfahren wird ein ERW-Rohr mit Schweißungen von
einer Temperatur von 800 bis 1000°C abgeschreckt und bei
einer Temperatur von 550°C zum A-Punkt getempert. Es ist
jedoch sehr schwierig ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber
saurer Umgebung und Bruchbeständigkeit durch Abschrecken
und Tempern miteinander vereinbar zu erhalten.
Auch die Deformation der Rohre durch das Abschrecken und
Tempern muß durch Richten korrigiert werden, um die Geradheit
und Rundheit zu verbessern. Die Deformation der Rohre
durch Abschrecken und Tempern macht die Ausbeute an Rohren
gering.
Aus der DE-OS 33 23 929 ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Blechs für ein Rohr großen Durchmessers bekannt.
Dabei wird ein Stahl mit 0,05 bis 0,07% Kohlenstoff, 1,5
bis 2,0% Mangan, 0,01 bis 0,04% Titan, 0,001 bis 0,003%
Schwefel, 0,005 bis 0,008% Stickstoff, 0,25 bis 0,40% Silicium,
0,03 bis 0,05% Aluminium, bis zu 0,08% Niob, Rest
Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen eingesetzt.
Bei diesem Verfahren wird das Blech mit Wasser mit einer
Geschwindigkeit von mehr als 15 K/sec auf eine Temperatur
zwischen 550 und 500°C gekühlt und anschließend an der
Luft auf Raumtemperatur abgekühlt. Die nach diesem Verfahren
hergestellten Rohre sind jedoch gegenüber saurer Umgebung
nicht ausreichend beständig und zeigen eine zu geringe
Zusammenbruchbeständigkeit.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein durch Elektrowiderstandsschweißen
geschweißtes Ölbohrungsrohr zu schaffen,
das eine verbesserte Beständigkeit gegenüber saurer Umgebung
als auch eine verbesserte Zusammenbruchbeständigkeit zeigt.
Dies wird erfindungsgemäß durch das Verfahren nach dem
Anspruch 1 erreicht.
In den Ansprüchen 2 und 3 sind Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens angegeben. Im Anspruch 4 ist das
erfindungsgemäße Ölbohrungsrohr definiert.
Durch das Warmwalzen bei der relativ geringen Endtemperatur
von 740 bis 830°C werden die Kristallkörner gefeint und
durch das schnelle Abkühlen mit einer durchschnittlichen
Geschwindigkeit von 15 bis 45 K/sec auf 500°C oder weniger
und das Aufrollen bei dieser relativ niedrigen Temperatur
wird der gelöste Kohlenstoff und Stickstoff in der Matrix des
Stahles stabil gehalten. Das Umformen des Rohres mit einer
mindestens 3%-igen Dehnung in Längsrichtung erhöht die Anzahl
der Versetzungen und die anschließende Wärmebehandlung
während einer relativ kurzen Zeitperiode von 30 sec bis 30
Minuten bei einer niedrigen Temperatur von 100 bis 500°C
und führt zur Fixierung des gelösten Kohlenstoffs und
Stickstoffs und die Versetzungen.
Die beigefügten Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine grafische Darstellung der Streckgrenze auf der
Abszisse und der Härte (HRc) auf der Ordinate,
Fig. 2 eine grafische Darstellung des Verhältnisses zwischen
der Längsdehnung eines Rohres auf der Abszisse
und dem Sc-Wert und dem Zusammenbruchdruck
auf der Ordinate.
Die Grundlage der vorliegenden Erfindung liegt in der
Reckalterung des ERW-Rohrmaterials, in dem der gelöste
Stoff Kohlenstoff und der gelöste Stoff Stickstoff, die
in dem ERW-Rohrmaterial verblieben sind, an die Versetzungen
anhaften und mit ihnen verbunden sind, die in das
Rohrmaterial während der Umformung des Rohres eingebracht
wurden.
Die Reckalterung schafft miteinander vereinbar ausgezeichnete
Beständigkeit gegenüber sauerer Umgebung und
Zusammenbruchbeständigkeit.
Die Reckalterung bezieht sich auf Veränderungen in den
mechanischen Eigenschaften der Metalle als ein Ergebnis
von Raum- oder gemäßigt erhöhten Temperaturen nach der
plastischen Formänderung. Die Reckalterung wird gewöhnlich
für Stahl vermieden, da sie seine mechanischen Eigenschaften
stark schädigt, insbesondere die Schlag-Eigenschaften.
Reckalterung bedeutet hierbei, daß der gelöste
Stoff Kohlenstoff und der gelöste Stoff Stickstoff
an die Versetzungen anhaftet und mit ihnen verbunden
ist, die in den Stahl eingebracht wurden, was zurückzuführen
ist auf das Umformen, insbesondere auf die Kalt-
Umformtechnik. Ein reckgealterter Zustand bedeutet hierbei
der Zustand des Stahles eines ERW-Rohres, in dem der
gelöste Stoff Kohlenstoff und Stickstoff anhaftet und
verbunden ist mit den Versetzungen, die durch die Umformtechnik
induziert wurden.
Die Reckalterung und der reckgealterte Zustand veranlassen
auffallende Veränderungen in dem Verhältnis zwischen
der Härte und der Streckgrenze und im Verhältnis zwischen
der Zugfestigkeit und der Streckgrenze. Das Verhältnis
zwischen der Zugfestigkeit und der Streckgrenze wird häufig
durch das Streckverhältnis ausgedrückt, das heißt
(Streckgrenze/Zugfestigkeit) × 100 (%). Wenn das Streckverhältnis
hoch ist, sind die Beständigkeit gegenüber
sauerer Umgebung und die Zusammenbruchbeständigkeit miteinander,
vereinbar, da der Zusammenbruchdruck mit einer Erhöhung in der
Streckgrenze erhöht wird und darüberhinaus wird die Beständigkeit
gegenüber sauerer Umgebung mit einer Verringerung
in der Zugfestigkeit vergrößert. Im allgemeinen
verändern sich die Härte und die Zugfestigkeit direkt
proportional zueinander. Geringe Härte und folglich geringe
Zugfestigkeit schaffen eine hohe Säurebeständigkeit.
Der Zusammenbruchdruck hängt nicht von der Zugfestigkeit
oder Härte ab, hängt aber weitestgehend von
der Streckgrenze ab. Folglich ist ein hohes Streckverhältnis
unerläßlich für miteinander vereinbarte Säurebeständigkeit
und Zusammenbruchbeständigkeit. Die Abweichung
im Streckverhältnis von ERW-Ölbohrungen sollte
wünschenswerterweise so gering wie möglich sein.
Stahlmaterialien mit einem hohen Streckverhältnis neigen
dazu, geringe Umformbarkeit und Zähigkeit zu zeigen. Die
Reckalterung, die mit einer Verschlechterung der Umformbarkeit,
insbesondere der Schlagfestigkeit verbunden ist,
wird üblicherweise nicht für die Verbesserung der Stahleigenschaften
eingesetzt.
Die Zusammensetzung des im erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzten Stahles wird nachfolgend beschrieben.
Kohlenstoff, der in der Matrix des Stahles gelöst ist und
an den Versetzungen anhaftet, wird verwendet, um sowohl
ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber sauerer Umgebung
als auch ausgezeichnete Bruchbeständigkeit zu schaffen.
Eine Erhöhung im Kohlenstoffgehalt neigt dazu, das
Streckverhältnis zu verringern. Deshalb ist der höchste
Kohlenstoffgehalt auf 0,22% begrenzt. Kohlenstoff verstärkt
effektiv den Stahl, wenn der Kohlenstoffgehalt
mindestens 0,08% beträgt.
Silicium in einem geringen aber effektiven Gehalt verstärkt
ebenfalls den Stahl. Wenn der Siliciumgehalt jedoch
0,5% übersteigt, wird das Streckverhältnis verringert.
Mangan bei einem Gehalt von mindestens 1,0% festigt ebenfalls
den Stahl und erhöht das Streckenverhältnis, was zurückzuführen
ist auf das Feinen der Ferritkörner. Der
höchste Gehalt von Mangan sollte 2,0% betragen und ist so
festgesetzt, damit er die Umformbarkeit und Zähigkeit
nicht verschlechtert.
Niob vergütet die Ferritkörner und erhöht das Streckverhältnis
bei einem Höchstgehalt von 0,05%. Wenn der Niobgehalt
0,05% übersteigt, wird die Auflösung des Niobs in
der Matrix schwierig, und folglich können die Ferritkörner
durch Ausscheiden des Niobs nicht vergütet werden.
Aluminium, Vanadium und Titan sind übliche Legierungselemente
und festigen den Stahl infolge von Ausscheidung
innerhalb der Ferritkörner und/oder Vergütung der Ferritkörner.
Diese Elemente erhöhen die Streckgrenze durch
Ausscheidungshärten und/oder Vergütung der Ferritkörner.
Der höchste Gehalt beträgt 0,050% für Aluminium, 0,050%
für Vanadium und 0,040% für Titan. Falls diese Elemente
den höchsten Gehalt übersteigen, übersteigen sie die
Löslichkeitsgrenze.
Die mechanischen Eigenschaften des nach den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten ERW-Ölbohrungsrohres sind in Fig. 1 gezeigt. Entsprechend
Fig. 1 bezieht sich die Linie AB auf y = 2 x + 33, Linie
AD auf y = 55, Linie A′D′ auf y = 70, Linie BC auf y = 80
Linie DD′ auf y = 2,14 x + 40 und Linie D′′C auf y = 2 x +
41. Das erfindungsgemäße ERW-Ölbohrungsrohr, d. h. das
reckgealterte Rohr hat eine Härte und eine Streckgrenze,
die in das Bereich fällt, das durch die Punkte A, A′, B,
C, D′′, D′ und D definiert ist. Die schwarzen Punkte oberhalb
dieses Bereiches zeigen die Härte und die Streckgrenze
eines herkömmlich abgeschreckten und getemperten
ERW-Ölbohrungsrohres. Aus diesem Vergleich der mechanischen
Eigenschaften von abgeschreckten und getemperten
ERW-Ölbohrungsrohren mit dem reckgealterten Rohr wird
deutlich, daß eine geringe Härte und eine hohe Streckgrenze
genauso wie ein hohes Streckverhältnis durch die
vorliegende Erfindung geschaffen werden.
Das ERW-Ölbohrungsrohr mit der Härte und der Streckgrenze,
die in den Bereich fällt, der durch die Punkte A, A′,
D′ und D definiert ist (hier weiter bezeichnet als 562,4
N/mm²-ERW-Ölbohrungsrohr) und das ERW-Ölbohrungsrohr
mit der Härte und der Streckgrenze, die in den
Bereich fällt, der durch die Punkte A′, B, C und D definiert
ist (hier weiter bezeichnet als 667,85 N/mm²-
ERW-Ölbohrungsrohr) werden durch Einstellen
der chemischen Zusammensetzung und Produktionsbedingungen
wie folgt hergestellt.
Der Kohlenstoffgehalt beträgt von 0,08 bis 0,19% und die
durchschnittliche Abkühlgeschwindigkeit beim Warmwalzen
beträgt von 15 bis 35 K/s.
Der Kohlenstoffgehalt beträgt von 0,12 bis 0,22% und die
durchschnittliche Abkühlgeschwindigkeit beim Warmwalzen
beträgt von 25 bis 45 K/s.
Der oben beschriebene Kohlenstoffgehalt und die durchschnittliche
Abkühlgeschwindigkeit werden in Abhängigkeit
von der Dicke und dem äußeren Durchmesser des ERW-Ölbohrungsrohres
eingestellt. Zur Herstellung des 562,4 N/mm²-
ERW-Ölbohrungsrohres sollte der Kohlenstoffgehalt so gering
wie möglich sein, im Bereich von 0,08 bis 0,19%.
Mindestens 0,12% Kohlenstoff sind für die Herstellung des
667,85 N/mm²-ERW-Ölbohrungsrohres erforderlich. Wenn der
Kohlenstoffgehalt bestimmt wurde, wird danach die durchschnittliche
Abkühlgeschwindigkeit beim Warmwalzen bestimmt.
Wie es oben beschrieben wurde, resultiert die Reckalterung
in einem hohen Streckverhältnis, d. h. einer geringen
Differenz zwischen der Zugfestigkeit und der Streckgrenze.
In anderen Worten, die Zugfestigkeit wird relativ gering.
Dies ist vom Gesichtspunkt der Verfestigung des
Stahles nicht von Vorteil. In der vorliegenden Erfindung
können jedoch Kohlenstoff, Silicium und Mangan in dem
oben festgesetzten Gehalt den Stahl befriedigend verfestigen.
Zusätzlich wird der Stahl ebenfalls durch Ferritvergütung
gefestigt. Die Ferritkorngröße des erfindungsgemäßen
ERW-Ölbohrungsrohres liegt gewöhnlich im Bereich
von ASTM- Nr. 13 bis 14.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines ERW-Ölbohrungsrohres
wird nachfolgend beschrieben.
Entweder durch das Blockschaltungs- und das Brammenbildungsverfahren
oder durch das Stranggußverfahren werden
Brammen hergestellt. Vom Standpunkt des feinen Körnens
ist das Stranggußverfahren bevorzugt.
Beim Warmwalzen der Brammen, wobei die Endtemperatur so
gering wie möglich sein sollte, 830°C als Maximum, da die
Austenitkörner durch Niedrigtemperaturwalzen vergütet
werden, ergibt sich mit geringer Wahrscheinlichkeit eine
Zwischenstruktur, die das Streckverhältnis verringert.
Zusätzlich ermöglicht das Niedrig-Temperatur-Glühen die
Erzeugung von feinen Ferritkörnern und gewalzten Produkten
mit einem hohen Streckverhältnis. Wenn jedoch die
Endtemperatur des Warmwalzens niedriger als 740°C ist,
vergröbern sich die Ferritkörner und folglich wird das
Streckverhältnis erhöht.
Die Abkühlbedingungen nach dem Warmwalzen sind für die
Minimierung der Streuung der Festigkeit und für das Aufrechterhalten
des gelösten Kohlenstoffs und des
gelösten Stickstoffs in der Matrix des Stahles von
Bedeutung. Die durchschnittliche Abkühlgeschwindigkeit in
einer Periode zwischen dem Endwalzen und dem Aufrollen
sollte 15 K/s oder mehr betragen. Solch eine durchschnittliche
Abkühlgeschwindigkeit bewirkt, daß sich die
Perlit-Umformung mit einer gegebenen hohen Geschwindigkeit
vervollständigt, während sich der Bandstahl auf dem
Auslaufgang bewegt. Die Vervollständigung der Ferrit-Umwandlung
mit einer gegebenen hohen Geschwindigkeit auf
dem Auslaufgang resultiert in einer geringen Streuung der
Festigkeit. Zusätzlich resultiert die oben genannte Abkühlgeschwindigkeit
in einer schnellen Austenit-Ferritumformung,
so daß der gelöste Stoff Kohlenstoff und der gelöste
Stoff Stickstoff der Austenitphase im Ferrit verbleiben.
Die durchschnittliche Abkühlgeschwindigkeit
sollte im allgemeinen hoch (gering) für die Herstellung
von 667,85 N/mm² (562,4 N/mm²)-ERW-Ölbohrungsrohre sein.
Die Aufrolltemperatur sollte 500°C oder weniger betragen,
um ein stabiles Verbleiben des gelösten Stoffes Kohlenstoff
und des gelösten Stoffes Stickstoff in der Ferritphase
zu sichern. Wenn die Aufrolltemperatur 500°C übersteigt,
scheiden sich Kohlenstoff und Stickstoff durch
das Altern während des Aufrollens aus und werden inaktiv,
was das Reckaltern betrifft.
Nun wird das Umformverfahren beschrieben. "Umform"-Verfahren
bezieht sich hierbei nicht nur auf das Umformen
oder Formen des gewalzten Produktes, d. h. eines Bandes in
eine runde Form, sondern auch auf das induzierende Dehnen,
in einer Menge die für das Reckaltern angemessen
ist, das später durchgeführt wird als das Umformverfahren.
Das Dehnen ist hierbei eines in der Längsrichtung
des ERW-Ölbohrungsrohres. Bezüglich Fig. 2 werden Sc-
Wert und der Zusammenbruchdruck durch Längsdehnen des
Rohres erhöht. Der Sc-Wert drückt den Haltbarkeits-Berechnungs-
Wert in einem Shell-Biegeversuch (Shell Bent
Beam Test) aus. Ein Längsdehnen eines Rohres von mindestens
3% ist zum Induzieren einer Anzahl von Versetzungen
effektiv, an die der gelöste Stoff Kohlenstoff und
Stickstoff anhaften, um die Beständigkeit gegenüber sauerer
Umgebung und die Zusammenbruchbeständigkeit zu verbessern.
Die Längsdehnung wird durch den Dehnungs-Prozentsatz
eines ERW-Ölbohrungsrohres in der Längsrichtung bestimmt,
hier als Längs-Dehnung ε₃ bezeichnet. Die Längsdehnung ε₃
wird durch die Bandbreite W₀ bestimmt. Die Bandbreite W₀
für die Schaffung einer 3%igen oder größeren Längsdehnung
ε₃ wird unter Verwendung der folgenden Formeln berechnet.
In diesen Formeln ist ε₁ die Größenverringerung in der
kreisförmigen Umfangsrichtung des Rohres, ε₂ das Anwachsen
der Dicke in der Richtung quer zur Rohrwand, D der
Durchmesser des Rohres, t die Dicke der Rohrwand und W₀
die Bandbreite. Die Formeln (1) und (3) sind theoretische
Formeln, während die Formel (2) eine empirische
Formel einschließlich der Eigenkonstanten einer ERW-Anlage
ist.
Die Längsdehnung wird induziert durch Bearbeiten des Bandes
durch eine ERW-Anlage, einschließlich Vorstreckwalzen,
Maßwalzwerken, Grat-Durchgangs-Walzen (fin-pass-
rolls) und Abquetschrollen.
Beim Reckalterungsverfahren verändern sich die Bedingungen
der Reckalterungsbehandlung in Abhängigkeit von der
Menge des gelösten Kohlenstoffs und Stickstoffs und
der Längsdehnung ε₃. Eine Temperatur von 100 bis 550°C
und eine Zeit von 30 Sekunden bis 30 Minuten sind bevorzugt.
Eine niedrige Temperatur und eine lange Zeit in den
oben genannten Bereichen sind bevorzugt. Die Bedingungen
der Reckalterungs-Behandlung müssen zweifelsfrei innerhalb
der oben genannten Temperatur- und Zeitbereiche eingestellt
werden, so daß in Abhängigkeit von der Menge des
gelösten Kohlenstoffs und Stickstoffs und der
Längsdehnung ε₃ die Spannung, die in Beziehung steht mit
und hervorgerufen wird durch die Dehnung, nicht durch
die Wärmeaktivierung beträchtlich verringert wird. Zusätzlich
sollten die Bedingungen für die Reckalterungsbehandlung
vom ökonomischen Gesichtspunkt eingestellt werden
und so eingestellt werden, daß die die Rundheit und
Geradheit des ERW-Ölbohrungsrohres nicht verschlechtert.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von Beispielen
erläutert.
ERW-Ölbohrungsrohre mit 13,97 cm Außendurchmesser und
0,92 cm Wanddicke werden unter den in Tabelle 1 aufgezeigten
Bedingungen hergestellt. Die Eigenschaften sind
ebenfalls in Tabelle 1 gezeigt. Wie aus Tabelle 1 deutlich
wird, sind sowohl die Beständigkeit gegenüber
sauerer Umgebung als auch die Zusammenbruchbeständigkeit
der erfindungsgemäßen Rohre ausgezeichnet im Vergleich
mit vergleichbaren ERW-Ölbohrungsrohren.
ERW-Ölbohrungsrohre mit 13,97 cm (5-1/2′′) Außendurchmesser
und 0,92 cm (0,361′′) Wanddicke wurden unter den Bedingungen,
die in Tabelle 2 dargestellt sind, hergestellt.
Alle Eigenschaften sind ebenfalls in Tabelle 2
gezeigt. Wie aus Tabelle 2 deutlich wird, sind sowohl die
Beständigkeit gegenüber saurer Umgebung als auch die Zusammenbruchbeständigkeit
der erfindungsgemäß hergestellten
Rohre im Vergleich mit vergleichbaren ERW-Ölbohrungsrohren
ausgezeichnet.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines durch Elektrowiderstandsschweißen
geschweißten Ölbohrungsrohrs durch
Warmwalzen, Abschrecken und Tempern,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Stahl mit einer Zusammensetzung von
0,08 bis 0,22% Kohlenstoff
bis zu 0,5% Silicium
1,0 bis 2,0% Mangan
bis zu 0,05% Niob
0 bis 0,05% Aluminium
0 bis 0,05 Vanadium
0 bis 0,04% Titanund als Rest Eisen mit unvermeidbaren Verunreinigungen bei einer Endtemperatur von 740 bis 830°C warmgewalzt wird, mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 15 bis 45 K/sec bis zu einer Temperatur von 500°C oder weniger abgekühlt wird, bei dieser Temperatur aufgewickelt wird, während des nachfolgenden Uniformverfahrens des Rohres mindestens eine 3%-ige Dehnung in Längsrichtung des Rohres erzeugt wird und dann das Rohr auf eine Temperatur von 100 bis 550°C während eines Zeitraums von 30 sec bis 30 Minuten erwärmt wird.
bis zu 0,5% Silicium
1,0 bis 2,0% Mangan
bis zu 0,05% Niob
0 bis 0,05% Aluminium
0 bis 0,05 Vanadium
0 bis 0,04% Titanund als Rest Eisen mit unvermeidbaren Verunreinigungen bei einer Endtemperatur von 740 bis 830°C warmgewalzt wird, mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 15 bis 45 K/sec bis zu einer Temperatur von 500°C oder weniger abgekühlt wird, bei dieser Temperatur aufgewickelt wird, während des nachfolgenden Uniformverfahrens des Rohres mindestens eine 3%-ige Dehnung in Längsrichtung des Rohres erzeugt wird und dann das Rohr auf eine Temperatur von 100 bis 550°C während eines Zeitraums von 30 sec bis 30 Minuten erwärmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kohlenstoffgehalt 0,08 bis 0,19% und die durchschnittliche
Abkühlgeschwindigkeit 15 bis 35 K/sec beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kohlenstoffgehalt 0,12 bis 0,22% und die durchschnittliche
Abkühlgeschwindigkeit 25 bis 45 K/sec beträgt.
4. Durch Elektrowiderstandsschweißen geschweißtes
Ölbohrungsrohr, dessen Steckgrenze (N/mm²) und Rockwell-
Härte in einem Bereich liegt, der durch das Vieleck mit
den Eckpunkten
A (550,11)
B (800,23.5)
C (800,19.5)
D′′ (700,14.5)
D′ (550,7.01)begrenzt wird, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3.
B (800,23.5)
C (800,19.5)
D′′ (700,14.5)
D′ (550,7.01)begrenzt wird, hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C21D 8/10 |
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D2 | Grant after examination | ||
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