DE4432390C2 - Verfahren zur Senkung der Heißrißanfälligkeit bei der Herstellung eines niedriglegierten C-Mn-Stahles - Google Patents
Verfahren zur Senkung der Heißrißanfälligkeit bei der Herstellung eines niedriglegierten C-Mn-StahlesInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
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- C22C38/04—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing manganese
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Senkung der Heißrißanfälligkeit bei der Herstellung
eines niedriglegierten C-Mn-Stahles für Stahlrohre, insbesondere für die Erdöl- und
Erdgasindustrie gemäß dem Gattungsbegriff des Hauptanspruches.
Der im Gattungsbegriff angegebene Stahl, der in vergleichbarer Zusammensetzung aus dem
JP-Patentabstract Nr. 5/11 28 44 sowie dem JP-Patentabstract Nr. 63/23 08 51 oder der DE
OS 35 07 124 bekannt ist, mit einem C-Gehalt in Gewichtsprozent zwischen 0,20 bis 0,40 und
einem Mangangehalt zwischen 1,0 bis 2,0 und einem wahlweisen Zusatz von Chrom,
Molybdän und Vanadin wird vorzugsweise mit Aluminium aber auch in Kombination mit Titan
beruhigt. Bei üblichen Aluminiumgehalten von 0,025 bis 0,035 neigt dieser Stahl bei der
Erstarrung zu Heißrissen, insbesondere beim Blockguß. Aber auch Strangguß als Vormaterial
zeigt diese Erscheinung.
Heißrisse bilden sich im Temperaturbereich dicht unter Solidus beim Vorhandensein örtlicher
Spannungsspitzen. Spannungen in der Gußhaut entstehen durch die Verringerung des
spezifischen Volumens des Stahles mit fallender Temperatur. Sie sind um so größer, je steiler
der Temperaturgradient bei der Erstarrung, je größer die spezifische Festkörperschwindung
des Metalles und je breiter das Erstarrungsintervall der Legierung ist.
Entscheidend für die Vermeidung von Heißrissen ist die Fähigkeit des Stahles, entstehende
Spannungen aufzunehmen oder durch bleibende Verformung abzubauen. Die Festigkeit der
Gußhaut wird in erster Linie durch ihre Temperatur bestimmt. Aber auch die
Legierungszusammensetzung hat einen Einfluß auf das Heißrißverhalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Senkung der Heißrißanfälligkeit bei der
Herstellung eines niedriglegierten C-Mn-Stahles anzugeben, unabhängig ob als Block- oder
Strangguß vergossen.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1
dadurch gelöst, daß vor der Erstarrung im abzugießenden Stahl ein Aluminiumgehalt zwischen
0,005 und 0,015 Gew% eingestellt wird bei gleichzeitiger Zugabe von 0,007 bis 0,025 Titan.
Untersuchungen haben ergeben, daß insbesondere der Aluminiumgehalt einen ganz
wesentlichen Einfluß auf die Heißrißanfälligkeit hat. Die üblichen Zugaben von Aluminium in der
Bandbreite von 0,025 bis 0,035 zur Vollberuhigung des Stahles sind schädlich im Hinblick auf
die Vermeidung von Heißrissen bei der Erstarrung. Die quasi Halbierung des üblichen
Aluminiumgehaltes bringt aber nicht den gewünschten Effekt, wenn nicht gleichzeitig Titan in
Mengen von mehr als 0,007 vorzugsweise mehr als 0,01 hinzugefügt wird. Größere Zugaben
von Titan, d. h. oberhalb von 0,025 werden nicht als vorteilhaft angesehen, da dadurch der
Reinheitsgrad sich verschlechtern kann.
Unterstützt wird der gewünschte Effekt, wenn der Schwefelgehalt auf max. 0,005 beschränkt
wird. Auch ein eingeschränkter Stickstoffgehalt von max. 0,01 00 ist für die Verbesserung der
Heißrißunempfindlichkeit von Vorteil.
Ein derartiger Stahl mit der Normbezeichnung P32MnCrV6 wurde als Block abgegossen und
die Heißrißempfindlichkeit mittels des Gleeble-Tests untersucht. Die Versuchsschmelze hatte
eine chemische Zusammensetzung von C = 0,31, Silizium = 0,33, Mangan 1,38, Phosphor =
0,009, Schwefel = 0,001, Aluminium = 0,014, Kupfer = 0,11, Chrom 0,33, Nickel = 0,07,
Molybdän = 0,02, Vanadin = 0,055, Titan = 0,014 und Stickstoff 0,007.
Aus dem Block wurden Rundproben von 145 × 10 mm hergestellt und dann in die
Gleeble-Maschine eingespannt. Die Proben zeigten selbst bei 1350°C Prüftemperatur noch eine
Brucheinschnürung von 96% und in der Mikroaufnahme waren keine
Aufschmelzerscheinungen zu erkennen. Die mit diesem Stahl auf einem Stopfenwalzwerk
hergestellten Rohre wiesen keinerlei Fehler auf, die auf Heißrisse im Block zurückzuführen
gewesen wären.
Claims (4)
1. Verfahren zur Senkung der Heißrißanfälligkeit bei der Herstellung eines niedriglegierten
C-Mn-Stahles für Stahlrohre, insbesondere für die Erdöl- und Erdgasindustrie mit einer chemischen
Zusammensetzung in Gew% von C=0,20-0,40; Si=0,15-0,45; Mn= 1,0-2,0; P0,015; S
0,010 mit einem wahlweisen Zusatz von Cr= 0,25-1,5; Mo=0,15-0,50; V=0,04-0,10
einzeln oder zusammen bis max. 2,5 sowie einem Zusatz von Al und Ti zur Beruhigung des
Stahles und bestimmten Mengen an gelöstem und gebundenem Sauerstoff und Stickstoff und
nicht vermeidbaren Verunreinigungen sowie Rest Eisen, dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Erstarrung im abzugießenden Stahl der Al-Gehalt zwischen 0,005 und 0,015
Gew% eingestellt wird bei gleichzeitiger Zugabe von 0,007 bis 0,025 Gew% Titan.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Titan-Zugabe zwischen 0,01 bis 0,025 Gew% liegt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet
daß der Schwefelgehalt auf max. 0,005 Gew% beschränkt ist.
4. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stickstoffgehalt geringer 0,0100 Gew% ist.
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