DE2750240B2 - Verfahren zur Verbesserung der Wiedergabequalität von Sprache bei Verschlüsselungsverfahren - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Wiedergabequalität von Sprache bei VerschlüsselungsverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung
der Wiedergabequalität von Sprache, die zwischen zwei Teilnehmern in Form verschlüsselter
Sprachsignale übertragen wird. Die Verschlüsselung kann dabei entweder durch Teilbandaustauschung erfolgen
(vgl. z. B. CH-PS 238926) oder durch Vertauschung von Sprachabschnitten gleicher Länge vorgenommen
werden (vgl. z. B. CH-PS 237094). Auf der Empfängerseite erhält man durch den Entschlüsselungsprozeß
im Prinzip das ursprüngliche Signal. Praktisch jedoch haften dem auf diese Weise gewonnenen
Sprachsignal Mangel an, die sich bei der akustischen Wiedergabe durch erhebliche Störgeräusche
bemerkbar machen. Bei der Verschlüsselung durch zeitliche Tauschung können diese Störgeräusche unter
anderem zweierlei Ursachen haben:
1) Durch die Vertauschung der einzelnen Sprachabschnittc
auf der Senderseitc erhält das verschlüsselt1;
Sprach-jignal Sprungstcllen, die bei der Übertragung durch die Bandbegrenzung und
die Laufzeiteigenschaften des Übertragungskanals abgeflacht werden. Dadurch treten nach der
Rückvertauschung an den Nahtstellen der einzelnen Sprachabschnitte wiederum Sprünge auf,
die die Verständlichkeit der wiedcrgegebcnen Sprache erschweren.
2) Die Schnittstellen der Sprachabschnitte, die auf
der Empfängerseite aus dem verschlüsselten Signal erzeugt wurden, stimmen wegcii Jer nur
endlich genauen Synchronisation nicht mit den senderseitigen Schnittstellen überein. Auf diese
Weise erhält das zurückgewonnene Sprachsignal Teile, die nicht ihre ursprüngliche Lage einnehmen
und sich bei der akustischen Wiedergabe
störend bemerkbar machen.
Störgeräusche mit entsprechenden Ursachen treten auch bei der Verschlüsselung durch Teilbandtauschung auf.
Störgeräusche mit entsprechenden Ursachen treten auch bei der Verschlüsselung durch Teilbandtauschung auf.
ίο Zur Beseitigung von störenden Unterbrechungen
bei der Rundfunkprogrammübertragung ist in der DE-AS 1107286 vorgesehen, empfängerseitig das
übertragene Rundfunkprogramm auf zwei Wege aufzuteilen und in den zweiten Weg eine Verzögerungsvorrichtung
einzubauen, an der das Rundfunkprogramm gegenüber deoi ersten Weg um etwa 100 ms
verzögert abnehmbar ist. Eine Umschalteinrichtung schließt bei einer störenden Unterbrechung die der
Wiedergabe dienenden Bauteile vom ersten Weg an den zweiten Weg an und stellt nach einiger Zeit wieder
den ursprünglichen Zustand her. Dadurch werden die ausgefallenen Programmteile durch 100 ms vorangegangene
Teile ersetzt. Diese Ersetzung erfolgt jedoch ohne Rücksicht auf Phase und Amplitude, so daß in
der Regel Phasen- und Amplitudensprünge an den Nahtstellen auftreten. Häufen sich die Programmunterbrechungen,
so sind die Phasen- und Amplitudensprünge ebenso störend wie die Unterbrechungen
selbst.
κι Aus der DE-OS 2228905 ist es bekannt, ausgesuchte
Sprachteile von der Länge einer Pitchperiode aus einem Sprachsignal zu übertragen und auf der
Empfängerseite durch nahtloses Aneinanderreihen von Wiederholungen der übertragenen Sprachteile
das ursprüngliche Sprachsignal möglichst genau zu reproduzieren. Zweck dieses Verfahrens ist es, die Frequenzbandbrcitc
zu verringern, innerhalb derer sich die im Sprachsignal enthaltene Information übertragen
läßt. Die Sprachteile von der Länge einer Pitchperiode werden dabei auf der Senderseite so ausgewählt,
daß Anfang und Ende eines jeden Teiles mit einem Nulldurchgang des Sprachsignals zusammenfallen.
Dadurch ist die Stetigkeit des reproduzierten Sprachsignals auf der Empfängerseite gesichert. Ein stetiges
Aneinanderfügen von Sprachteilen an beliebiger Stelle ist bei der DE-OS 2228905 nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das nach einem der eingangs angegebenen Verfahren verschlüsselte
Sprachsignal derart von seinen gestörten
so Anteilen zu befreien, daß die gestörten Bereiche
durch einen Signalverlauf ersetzt werden, der durch Extrapolation aus dem vorangegangenen Verlauf des
Sprachsignals hervorgeht. Dabei sollen Amplituden- und Phasensprünge an den Nahtstellen vermieden
werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen geben die Unteransprüche an. Durch das erfindungsgemäßc Verfahren wird die
wi Wiedergabequalität von Sprache bei den eingangs genannten
Verschlüsselungsverfahren wesentlich verbessert.
Anhand eines Ausführungsbeispiels soll das erfindungsgemäßc Verfahren einschließlich seiner Ausge-
h5 staltung näher erläutert werden. Das Ausführungsbeispiel
bezieht sich auf ein Verschlüsselungsvcrfahren, bei dem die Verschlüsselung durch Vertauschung
von Sprachabschiiitie;i gleicher Länge und die Ent-
3 4
schlüsselung durch entsprechende Rückvertauschung chers 4 statt des Ausganges der Entschlüsselungsvor-
vorgenommen wird. richtung 3 mit dem Eingang des Digital-Analog-
Die Figur zeigt schematisch einige Teile einer An- Wandlers D/A verbindet, während die Steuereinrich-
lage, an deren Eingang 1 das verschlüsselte Sprachst- tung 6 den Schreib/Lese-Speicher 4 auf Lesebetrieb
gnal eingegeben wird und an deren Ausgang 2 das 5 umstellt. Durch diese Maßnahme werden die in den
entschlüsselte und von Störungen der genannten Art Grenzbereichen enthaltenen Teile des Sprachsignals,
befreite Sprachsignal abgegriffen wird. Die Figur zeigt das am Ausgang der Entschlüsselungsvorrichtung 3
eine Anlage, bei der die Entschlüsselung in einer tiigi- anliegt, durch Teile des Inhaltes des Speichers 4 er-
talen Zwischenstufe vorgenommen wird. Vorrichtun- setzt.
gen und Zuführungen zum Takten der Anlage oder io Im einzelnen geht diese Ersetzung derart vor sich,
einzelner Bauteile sind nicht eingezeichnet. daß ein in der Steuereinrichtung 6 enthaltener Adreß-
Der Analog-Digital-Wandler A/D tastet das ver- zähler mit jedem Takt um eine Stelle weitergestellt
schlüsselte Eingangssignal ab und übergibt die digita- wird und somit die Adressen der Speicherstellen des
lisierten Abtastproben zur Rückvertauschung an die Speichers 4 durchläuft. Die Stellung des Adreßzählers
Entschlüsselungsvorrichtung 3 weiter. In dieser Vor- is gibt an, welche Speicherstelle gerade gelesen oder gerichtung
werden die Abtastproben nach ihrer Zuge- schrieben wird. Des weiteren fragt die Synchronisierhörigkeit
zu bestimmten Sprachabschnitten in Ein- einrichtung 7 das Sprachsignal am Eingang des Digizelspeichern
zusammengefaßt und schließlich tal-Analog-Wandlers D/A nach charakteristischen
die Sprachabschnitte in ihre ursprüngliche Reihen- Merkmalen ab. Ein solches Merkmal kann z. B. ein
folge gebracht. Die weiteren Bauteile - bis auf den 20 relatives Maximum der Hiillkurve des Sprachsignals
Digital-Analog-Wandler D/A am Ausgang der Vor- sein. Stellt die Synchronisiereinrichtung 7 ein solches
richtung nach der Figur - d-oi^n ausschließlich der relatives Maximum fest, so setzt sie den Adreßzähler
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. der Steuereinrichtung 6 sofort auf Null. In den Spei-
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird von der eher 4 werden daher nur diejenigen Teile des Sprach-
Erkenntnis Gebrauch gemacht, daß Störungen, die die 25 signals eingeschrieben, die sich zwischen zwei aufein-
oben aufgezählten Ursachen haben, nur am Anfang anderfolgenden charakteristischen Merkmalen befin-
und am Ende eines Sprachabschnittes auftreu n, wäh- den. Gibt während des Schreibbetriebes des Spei-
rend der dazwischenliegende Teil eines Sprachab- chers 4 der Impulsgeber 9 einen Impuls ab, so wird
schnittes störungsfrei ist. Mit anderen Worten: An je- der Speicher 4 auf Lesebetrieb umgeschaltet, wobei
der Nahtstelle zwischen zwei aufeinanderfolgenden 30 der Adreßzähler in der Steuereinrichtung 7 weiter-
Sprachabschnitten des Sprachsignals am Ausgang der läuft und nach Erreichen seines letzten Höchststandes
Vorrichtung 3 läßt sich, z.B. epxerimentell, ein wieder bei Null anfängt. Der Vorgang wiederholt sich
Grenzbereich ermitteln, der Störungen mit den oben so lange, bis der Zeitschalter 8 wieder in seine stabile
angegebenen Ursachen enthalten kann. Die Größe Stellung zurückfällt.
dieses Grenzbereiches hängt von den Eigenschaften 35 Die Wiedergabequalität der Sprache hängt davon
des Übertragungskanals und von der Synchronisa- ab, wie genau die durch Extrapolation gewonnenen
tionsgenauigkeit zwischen senderseitigcm und emp- Teile des Sprachsignals mit dem ursprünglichen Si-
fängerseitigem Taktgeber ab. gnalverlauf übereinstimmen (Extrapolationsgenauig-
Nach den Zeitpunkten, die durch Anfang und Ende keit). Werden besonders hohe Ansprüche an die Wie-
eines Grenzbereiches bestimmt sind, richtet sich ei- 40 dergabequalität gestellt, so läßt sich - bei der
nerseits das Auftreten der Impulse des Impulsgebers 9 Verwendung von relativen Maxima der Hüllkurve als
und andererseits die Zeitkonstante des Zeitschal- charakteristische Merkmale des Sprachsignals - die
ters 8. Diese Vorrichtungen sind so konstruiert, daß Extrapolaticnsgenauigkeit dadurch erhöhen, daß das
der Impulsgeber 9 jeweils zu Beginn eines Grenzbe- Sprachsignal in Teilsignale zerlegt wird, von denen je-
reiches einen Startimpuls an den Zeitschalter 8 abgibt, 45 des nur Frequenzen enthält, die zu einem Frequenz-
der am Ende eines Grenzbereiches wieder in seine teilband des Gesamtfrequenzbandes gehören. Von je-
Ausgangsstellung zurückfällt. Während der instabilen dem Teilsignal wird nun die Hüllkurve gebildet und
Stellung des Zeitschalters 8 - also innerhalb des ge- deren relative Maxima zur Extrapolation verwendet,
samten Grenzbereiches - wird der Umschalter 5 und um jedes Teilsignal für sich von Störungen zu befreien,
die Steuereinrichtung 6 derart beeinflußt, daß der 50 Nach der Entstörung werden die Teilsignale wieder
Umschalter den Ausgang des Schreib/Lese-Spei- zum Gesamtsignal zusammengefaßt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Verbesserung der Wiedergabequalität von Sprache bei Verschlüsselungsverfahren,
bei dem nach den Entschlüsselungsprozeß diejenigen Teile des Sprachsignals, in denen systematische
Störungen auftreten können, durch einen Signalverlauf ersetzt werden, der durch Extrapolation
aus dem vorangegangenen Verlauf des Sprachsignals hervorgeht, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Extrapolation ständig wiederkehrende charakteristische Merkmale des Sprachsignals
ermittelt werden und daß bei jedem Auftreten eines solchen Merkmales der nun folgende
Verlauf des Sprachsignals in einem Schreib/Lese-Speicher gespeichert wird, während
der alte Inhalt dieses Speichers überschrieben wird und daß beim Auftreten eines Teils des Sprachsignals,
in dem Störungen enthalten sein können, dieser Teil durch den restlichen und nötigenfalls
durch den zyklisch wiederholten Inhalt des Schreib/Lese-Speichers ersetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als charakteristische Merkmale
des Sprachsignals die relativen Maxima seiner Hüllkurve verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung der Extrapolationsgenauigkeit
das Frequenzband des Sprachsignals in Frequenzteilbänder zerlegt wird und daß die aus den einzelnen Teilbändern gebildeten
Sprachsignale entstört und zum entstörten Gesamtsignal zusammengefaßt werden.
Priority Applications (4)
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DE19772750240 Expired DE2750240C3 (de) | 1977-11-10 | 1977-11-10 | Verfahren zur Verbesserung der Wiedergabequalität von Sprache bei Verschlüsselungsverfahren |
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CH (1) | CH636231A5 (de) |
DE (1) | DE2750240C3 (de) |
FR (1) | FR2408950A1 (de) |
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