DE2747798A1 - Verfahren zur extraktion von kollagen und die weiterverarbeitung zu gelatine - Google Patents

Verfahren zur extraktion von kollagen und die weiterverarbeitung zu gelatine

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DE2747798A1 DE19772747798 DE2747798A DE2747798A1 DE 2747798 A1 DE2747798 A1 DE 2747798A1 DE 19772747798 DE19772747798 DE 19772747798 DE 2747798 A DE2747798 A DE 2747798A DE 2747798 A1 DE2747798 A1 DE 2747798A1
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    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H9/00Drying of glue or gelatine
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C09H1/00Pretreatment of collagen-containing raw materials for the manufacture of glue
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    • C09H3/00Isolation of glue or gelatine from raw materials, e.g. by extracting, by heating

Description

  • Verfahren zur Extraktion von Kollagen und die Weiterverarbei-
  • tung zu Gelatine Beschreibung: Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Extraktion von Kollagen aus organischen Abfällen tierischen Ursprungs im Hinblick auf die Herstellung von Gelatine.
  • In der ganzen Welt wird Gelatine zur Zeit aus tierischen organischen Substanzen wie Knochen, Hautabfällen, Knorpel, Sehnen und dergleichen hergestellt. Nach bekannten Verfahren zur Behandlung dieser ersten Ausgangsmaterialien werden zuerst Fremdsubstanzen entfernt und anschließend das Kollagen hydrolisiert, um schließlich Gelatine zu erhalten.
  • Bei Knochen wird das Calcium mit sauerer Lösung ausgewaschen und entfernt; bei Abfällen der H§ute,der Sehnen usw. werden die Fremdrubstanzen wie Albumin, Kondrin, Muzin, Keratin durch längeres Auswaschen mit Kalkmilch entfernt; in jedem Falle sind zusätzlich zu diesen Verfahrensschritten vorgeschaltete oder nachgeschaltete Maßnahmen zum Fettentzug vor gesehen.
  • Die zur Zeit bekannten Verfahren sind demnsch langwierig und erfordern ausgedehnte Anlagen. Die Auagangsmaterialien werden an den Behandlungsstellen gesammelt, nachdem sie in loser Schüttung und damit unter Bedingung versandt worden sind, die keine sichere Konservierung ermöglichen. Die Ausgangsmaterialien kommen häufig in einem Zustand nahe der Verwesung an, so daß das noch verwendbare Material ausgelesen und zurechtgeschnitten werden muß, was für das Personal sehr unangenehme Arbeiten darstellt. Dieser Zustand der Ausgangsmaterialien macht auch sahlreiche Waschvorgänge erforderlich.
  • Das für die Weiterbehandlung bestimmte Material wird anschließend mehrmals in Wasser aufgekocht, Jeweils für eine Dauer von 6 bis 8 Stunden, um Jeweils Gelatinebrühe zu erhalten. Die Gelatinebrühe wird anschließend konzentriert, daraufhin läßt man in einem kühlen Raum ausgelatieren. Der ausgelatinierte Block wird dann in Scheiben geschnitten und dann gegebenenfalls in feinere Körnung in Form von Granulat oder Schuppen übergeführt, die einem Trockner zugeführt werden, um ein Produkt mit wenig Wassergehalt zu erhalten.
  • Wie ausgeführt, sind die zur Zeit bekannten Verfahren aufwendig und erfordern eine gewisse Anzahl von Verfahrensschritten vor und nach dem Gelieren, welche vom Personal in Handarbeit durchgeführt werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Nachteile zu beheben und ein kontinuierlich arbeitendes Verfahren zur Herstellung mn im wesentlichen entwässerter Gelatine anzugeben, das mit einer wesentlich kürzeren Durchlaufzeit gegenüber bekannten Verfahren auskommt.
  • Die Erfindung ermöglicht somit die Extraktion tierischer Abfälle zu einem Zwischenprodukt "gelangen", d.h., einem Erzeugnis, das sich durch einfache anschließende Wasserzufuhr wieder in ein "Gel" oder in Gelatine überführen läßt.
  • Zu diesem Zweck wird mit dieser Erfindung ein Verfahren der Extraktion von Kollagen im Hinblick auf die Herstellung von Gelatine aus tierischen Abfällen angegeben, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Ausgangsmaterialien (Abfälle von Häuten, Nerven oder Sehnen) bereits in der Schlachterei behandelt und dabei den folgenden Verfahrensschritten unterworfen werden: a) Die Ausgangsmaterialien (Häute oder Sehnen) werden gewaschen und in einer Sodalösung entfettet, welche die Aufweitung der Poren bewirkt, was die Entfernung von Blut und Fettkörpern erleichtert; b) das Material wird physikalisch zerkleinert und in die Form einer Paste oder eines Freies überführt; c) die vom anfänglichen Waschschritt her (Verfahrensschritt a)) alkalische Paste wird auf einen neutralen pH-Wert eingestellt und die auf einen neutralen pH-Wert gebrachte Paste wird mehrmals mit kaltem Wasser gewaschen und gespült; d) zum Entzug von Wasser wird die Paste anschließend unter Druck filtriert, damit nur feste Bestandteile zurückbleiben, die einen Kuchen bilden, der im wesentlichen aus reinem Kollagen besteht.
  • Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Herstellung von Gelatine aus Kochbrü-he des Kollagens, die kontinuierlich und ohne Unterbrechung der Zufuhr, der Gewinnung von Gelatine und der Trocknung arbeitet.
  • Weitereinzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels; hierzu dienen auch zwei Blatt Abbildungen mit den Fig. 1 und 2; im einzelnen zeigen: Fig. 1 ein Funktionsschema und Fig. 2 eine Seitenansicht einer Gelier- und Trocknungs-Einrichtung.
  • Bei der Erfindung geht man von tierischen Abfällen aus, wie sie in Schlächtereien anfallen; weiterhin von Teilen des Felles, die in Gerbereien nicht verwendbar sind; nämlich den Fellteilen an den Gliedern, dem Kopf, dem Schwanz usw. oder gegebenenfalls den weniger wertvollen Fellteilen (vom Bauch z.B.), deren Verwendung in der Gerberei weniger interessant ist. Die Fellteile werden so behandelt, daß nur die Unterhaut zurückbehalten wird. Die Fellstücke werden abgeschabt und gespalten, um anhaftende Teile, etwa die innere Fettschicht, oder die äußere Haut mit den Haaren und ihren Wurzeln zu entfernen. Es wird also nur die Unterhaut der nachfolgenden Behandlung unterzogen.
  • Die Ausgangsmaterialien werden in den Schlachthöfen gesammelt und im Durchschnitt nicht über einen Zeitraum von mehr als drei Stunden nach der Schlachtung in diesem Zustand aufbewahrt.
  • Die in der beschriebenen Weise erhaltene frische Unterhaut wird mit einer (etwa 0,25 normalen) Sodalösung zum ersten Mal gewaschen und entfettet; dies erfolgt mit kaltem Wasser von mindestens 100C, unter Umrühren für eine Zeitspanne von 15 bis 60 min. Auf diese Weise wird die Unterhaut bereits von einem großen Teil der nicht erwünschten organischen Substanz befreit, insbesondere wird das Blut-Albumin beseitigt, welches noch nicht koaguliert ist und leicht durch kaltes Wasser entfernbar ist. Die erste Waschung bewirkt auch eine Aufweitung der Poren, was die lösung und Entfernung des Blutes erleichtert.
  • Im dargestel'ten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist ein Wechsel zwischen den beiden Waschbädern 1 und 2 angedeutet (als fakultative Maßnahme). Das erste Bad 1 enthält im wesentlichen Wasser unc das zweite Bad 2 mit dem Rührer 3 vollendet die erste Waschung unter den bereits erläuterten Bedingungen.
  • Nach der Spülung der frischen Unterhautstücke erfolgt eine erste Zerteilung und Entfaserung in einer Messervorrichtung 4; das bereits in kleine Stücke überführte Material wird einer Vorrichtung mit drehenden Messern vom Typ "Cutter" zugeführt, wie diese in der Nahrungsmittelindustrie und insbesondere in der Wursterei verwendet wird. Zu diesem Zweck eignet sich besonders eine unter dem Namen "Electroblitz" vertriebene Vorrichtung. Es versteht sich, daß die verwendeten Hautabfälle abgeschabt und gespalten werden, und zwar mit einer speziell dafür eingerichteten Maschine, die von Vorrichtungen abgeleitet sind, die bei der Saffianlederwarenindustrie zur Bearbeitung kleiner Oberflächen von gegerbtem Leder verwendet werden.
  • In der Schneidvorrichtung werden die Abfälle so lange behandelt, um das Ausgangsmaterial in den pasten- oder breiförmigen Zustand überzufUhren.
  • Dieser Brei kann dann in weiteren fakultativen Schritten in dem Behälter 6 nochmals mit einer Natron- oder Sodalösung entfettet und gewaschen werden.
  • Nach einer Spülung wird das Ganze in dem Behälter 7 durch Zugabe von einer geeigneten Menge Salzsäure neutralisiert, d.h., die Masse wird auf einen neutralen pH-Wert eingestellt.
  • Der Brei wird dann in einem Behälter 8 ein- oder mehrmals längere Zeit gespult. Man erhält danach eine Paste, die frei ist von allen, in kaltem Wasser löslichen Bestandteilen. Kollagen ist nämlich erst über 30 0C löslich und alle vorhergehenden Schritte wurden bei einer Temperatur unterhalb von 300C ausgeführt.
  • Nach Verlassen des Behälters 8 wird die Paste in einer Presse ,Brei , 9 unter Druck filtriert; das in dem noch vorhandene Wasser wird abgeführt, so daß nur noch ein Wassergehalt von 15% bis 20% zurückbleibt; hierzu eignet sich eine Obstpresse 9.
  • Nacheinander erhaltene Filterkuchen werden bei 10 aufeinandergestapelt; sie bestehen praktisch aus reinem Kollagen und bilden ein Erzeugnis Gelangen, das nach Wasserzufuhr Gelatine bildet. Die Filterkuchen können getrocknet und danach beliebig lange gelagert werden, um danach daraus die Gelatine herzustellen.
  • Der letzte Verfahrensschritt besteht darin, die Filterkuchen aus Gelagen oder Kollagen 10 zu verarbeiten; hierzu dient eine Kocheinrichtung 11, mit welcher das Kollagen vollständig aufgelöst und in eine Gelatinebrühe hoher Dichte überführt wird.
  • Diese Brühe oder Brei wird nach dem Kochen mit einer Temperatur von etwa 400C in einen Behälter 12 für die Zwischenlagerung geleitet und anschließend auf eine Aufnahme- und Trocknungseinrichtung 13 ausgegossen, deren Einzelheiten mit Fig.2 dargestellt sind.
  • Zu der Einrichtung 13 gehört eine obere Etage zur Gelierung mit einem bei 500 gehaltenen Gehäuse 14, in dem ein Endlosförderer angeordnet ist. Der Endlosförderer weist ein Stahlband 15 auf, welches um Rollen 16 und 16' geführt und durch einen nicht dargestellten Motor mit einer mittleren Geschwindigkeit zwischen 1 und 10 m/min antreibbar ist. Die Zug- oder Trumlänge des Förderers 15 kann in der Größenordnung von 8 m eein; in der bevorzugten Ausführungsform liegt die Breite des Bandes in der Größenordnung von 50 cm. Auf dem Transportband 15 hat der aus dem Behälter 12 stammende Brei beim Durchlauf durch das Gehäuse 14 bei 50C genügend Zeit, daß die Gelatine erstarrt und sich ein Film bildet, der am Bandende auf weitere Rollbänder 17, 17', 18, 18' abgegeben wird. Die Förderrichtung dieser Bänder läuft vor und zurück; die Bänder sind in einer Trocknungsetage angeordnet. Diese Trocknungsetage wird von einem Gehäuse 19 umgeben, in welches mittels einem Gebläse 20 trockene Luft bei Umgebungstemperatur oder einer Temperatur im Bereich von 100 bis 300C eingeleitet wird. Durcn den Trocknungsschritt wird das in dem Gelatine-Film oder -Haut enthaltene Wasser während des Durchlaufs durch die Förderbänder 17, 17', 18, 18' entzogen. Unter diesen Förderbändern befinden sich auf mehreren Etagen angeordnete Rollen 21, 22 usw., die nunmehr zur weiteren Förderung des in Bandform vorliegenden Gelatine-Films genügen, da sich infolge des Wasserentzuges eine genügende mechanische Festigkeit eingestellt hat, so daß eine Unterstützung durch Förderbänder nicht länger erforderlich ist. Die äußeren Rollen 23, 23', 24, 24' dienen zur Umlenkung des bandförmigen Gelatine-Films in die jeweils entgegengesetzte Richtung. Am Ende des Durchlaufs wird der Gelatine-Film auf einem Rollkern 25 autpspult, der durch eine mechanische Einrichtung angetrieben wird, beispielsweise durch ein auf der Kernverlängerung aufgespultes Seil, welches durch ein Gewicht mit gleichmäßigem Zug angetrieben wird. Die Förderer 17, 17' und 18, 18' werden vom Antrieb des Förderers 15 angetrieben, während es sich bei den horizontalen Rollen 21, 22 sowie den Umlenkrollen 23, 23', 24, 24' um nicht angetriebene Rollen handelt.
  • Am Ende der Behandlung erhält man Gelatine in Form einer Folie oder eines transparenten Filmes, der als Wickel 26 auf dem Wickelkern 25 aufgespult erhalten wird. Der Gelatinewickel 26 kann dann in einzelne längliche, riemenförmige Stücke zerteilt werden. Hierzu eignen sich Bederbearbeitungsmaschinen zur Herstellung von Riemen oder Bändern. Die Gelatinestreifen können anschließend quer zerschnitten werden, so daß kleine Platten oder Schuppen entstehen, die in Zerkleinerungsmaschinen zu Pulver weiterverarbeitet werden können.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Gelatine ist ein Extrakt aus reinem Kollagen, bei dem die Aufeinanderfolge der Aminosäurenketten intakt geblieben ist und Substanzen mit ähnlichen physikalischen Eigenschaften (wie Albumin) die ansonsten untrennbar vorliegen, nicht vorhanden sind, da sie bereits vorher aus dem Ausgangsgewebe entfernt worden sind.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren stellt nicht einfach eine Verbesserung von bereits bestehenden Verfahrensabläufen dar, vielmehr ist es ein von Grund auf neues Verfahren. Bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von Gelatine wird von einem Ausgangsmaterial ausgegangen, welches Kollagen und daneben unerwünschte andere Substanzen enthält, welche später entfernt werden müssen. Beim erfindungsgemäßen Verfahren hingegen werden schon-von Anfang an die Kollagen-Fasern abgetrennt, so daß deren Gewinnung erleichtert ist und nur ein Produkt behandelt werden muß, das im wesentlichen aus reinem Kollagen besteht. Unter diesen Bedingungen ist die erzeugte Gelatine frei von mineralischen Verunreinigungen und die früher übliche Anwendung von Kalkmilch zum Mazerieren zur Entfernung von Nebenprodukten von der Art des Albumins ist nicht länger erforderlich.
  • Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden als Zwischenprodukt Filterkuchen aus im wesentlichen reinem Kollagen erhalten; diese Filterkuchen in Form von Kollagen-Scheiben können nach der Entwässerung gelagert und über eine lange Zeitspanne aufbewahrt werden. Es kann somit ein Zwischenlager für Zwischenprodukte gebildet werden, aus denen die Gelatine später durch Kochen, Ausgelieren und Trocknen erhalten wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit einfacher Ausrüstung ohne teuere Investitionen realisiert werden. Die zur Herstellung der Filterkuchen oder Kollagen-Scheiben führenden Verfahrensschritte erfordern einige Behälter, die durchaus nicht sehr groß sein müssen; weiterhin sind eine an sich bekannte Cutter-Schneidvorrichtung, wie sie in der Nahrungsmittelindustrie verwendet wird, sowie eine Obstpresse erforderlich.
  • Diese ersten Verfahrensechritte können also ohne Schwierigkeiten am Ort der Schlächterei durchgeführt werden, wo die Abfälle und Hautstücke anfallen; diese werden dann unmittelbar behandelt, bis die Filterkuchen oder Kollagen-Scheiben anfallen.
  • Die weiteren Verfahrensschritte zum Kochen, Ausgelieren und Trocknen können ebenfalls in der Schlächterei ausgeführt werden, sofern dies durch den Anfall der zu behandelnden Produkte gerechtfertigt ist. Aufgekocht wird in einem Rochbehälter bekannter Art und lediglich die Einrichtung zur Geiierung und Trocknung weist spezielle Merkmale auf. In jedem Fall braucht nur wenig teueres Material in Gang gesetzt werden und die Vorrichtung kann leicht realisiert werden, ohne kostspielige Investitionen am Ort des Anfalls, d.h., in den Schlächtereien.
  • Nach einer Variante kann die Erfindung bei jeder Schlächterei bis zum Stadium der Herstellung des Zwischenprodukts Tilterkuchen aus Kollagen" ausgeführt werden; diese können nach Entwässerung und Trocknung gelagert und ohne spezielle Vorkehrungen verschickt werden. Das Zwischenprodukt kann dann in Verarbeitungazentren zur Herstellung der Gelatine verbracht werden. Die Verfahrensschritte zum Auskochen, Gelieren und Trocknen werden also für mehrere Schlächtereien zentral durchgeführt.
  • Die Erfindung ermöglicht somit die Verwertung von Materialien, die bei ihrem Anfall als wertlos gelten. Die Erfindung ermöglicht ausserdem die Verwertung des "LedersW der geschlachteten Tiere zu rationalisieren; tatsächlich war früher die traditionelle Verwertung der Fellabfälle begrenzt; da diese Abfälle praktisch als wertlos angesehen wurden. Demgegenüber werden erfindungsgemäß die Abfälle verwendet und ausgebeutet, was zu einer beträchtlichen Wertsteigerung führt. Das Zuschneiden der Felle kann rationalisiert werden, indem den Gerbereien der wertvollste Teil des Fells zur Herstellung von Leder überlaseen wird, wobei ein geometrischer Zuschnitt vorgesehen wird, um Teile von im wesentlichen gleicher Form und Qualität zu erhalten, was wieder eine bessere Verwertung bei den Gerbereien ermöglicht. Die nach diesem System erhaltenen großen Abfälle, welche vorher verloren waren, werden im Rahmen der Anwendung der Erfindung verwertet und in Filterkuchen aus entwässertem Kollagen und schließlich in Gelatine umgewandelt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren verkürzt beträchtlich die zur Herstellung des Endproduktes benötigte Zeit, da zwischen den ersten Behandlungsschritten an den Abfällen der Felle der geschlachteten Tiere bis zum Erhalt der Gelatine nur etwa 24 bis 36 Stunden liegen; demgemäß hat sich bei den früheren Vorrichtungen und Verfahren die Gewinnung von Gelatine über 6 bis 8 Wochen erstreckt. Weiterhin werden die Arbeitsbedingungen für das Personal verbessert, einerseits durch den wenigstens teilweise automatischen Charakter der Verfahrensschritte, insbesondere beim Rochen, Gelieren und Trocknen und zum andern, weil die Ausgangsmaterialien im frischen Zustand verarbeitet werden.
  • Leerseite

Claims (9)

  1. Verfahren zur Extraktion von Kollagen und die Weiterverarbeitung zu Gelatine Patentansprüche: 1. Verfahren zur Extraktion von Kollagen im Hinblick auf die Herstellung von Gelatine aus tierischen Abfällen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsmaterialien (bestehend aus Fell und Sehnenabfällen) bereits in der Schlächterei bearbeitet und den folgenden Verfahrensschritten unterworfen werden: a) die Ausgangsmaterialien (Lederhäute der Felle, Sehnen) werden gewaschen und in einer Soda- oder Natronlösung entfettet, wobei die Poren aufgeweitet werden, was die Entfernung von Blut und Fettkörpern erleichtert; b) das Material wird physikalisch zerkleinert und in breiförmigen Zustand übergeführt; c) das alkalische Material wird auf neutralen pH-Wert eingestellt und die auf einen neutralen pH-Wert gebrachte Paste bzw. Brei wird mehrere Male mit kaltem Wasser gewaschen und gespült; d) der Brei wird dann unter Druck filtriert, um Wasser zu entfernen, so daß lediglich ein fester Filterkuchen aus im wesentlichen reinem Kollagen zurückbleibt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsmaterialien mittels einer Vorrichtung mit rotierenden Messern, wie sie bei der Fleischverarbeitung verwendet wird, in breiförmiges Material überführt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsmaterialien unter Rührung 2 bis 6 Std. in eine bei etwa 1000 gehaltene, etwa 0,25 normale Soda- oder Natronlösung eingetaucht werden, bevor sie zu Brei weiterverarbeitet werden.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Brei vor dem Filtrieren unter Druck mehrmals mit kaltem Wasser mit einer Temperatur unterhalbu>n 300C gewaschen wird.
  5. 5. Weiterverarbeitung des nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 erhaltenen Kollagen zu Gelatine, dadurch gekennzeichnet, daß der im wesentlichen aus reinem Kollagen bestehende Filterkuchen getrocknet und anschließend weiterverarbeitet wird oder im entwässerten Zustand über eine beliebig lange Zeitspanne aufbewahrt wird, und schließlich dieser Filterkuchen durch Kochen in wässriger AufachlSmmung zu Gelatine abgebaut wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet. daß der Kollagen-Kuchen bei einer Temperatur von 500 bis 600C in die 5- bis 6-fache Gewichtsmenge Wasser eingebracht wird, dieses Gemisch 3 bis 5 Stunden gekocht wird, der danach erhaltene Brei auf 400C abgekühlt und zur Erstarrung auf ein Stahl-Förderband gegossen wird, das in einer gekühlten, bei etwä 50C gehaltenen Umgebung umläuft.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erstarrte Gelatinefolie bzw. der Gelatinefilm am Ausgang des zur erstarrung vorgesehenen Bandes an mehrere aufeinander folgende Förderbänder abgegeben wird, die in einer Trocknungsumgebung umlaufen, welche durch ein Gebläse mit entsprechender Luft versorgt wird, und daß die Folie bzw. der Film am Ausgang der Trocknungsumgebung aufgespult wird.
  8. 8. Vorrichtung zur Trocknung feuchter Gelatine nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zu der Vorrichtung gehören: ein umlaufender Bandförderer (15) mit zwei Rollen (16,16') und einem Rollenmotor; ein Band aus Edelstahl, das auf seinem oberen Zug in der Nähe des Anfangs aus einem Verteiltrichter (12) einen Film aus Gelatine-Brei aufnimmt, der eine solche Temperatur und Dichte aufweist, daß der Brei an der Grenze des Festwerdens und der Erstarrung ist; zwei benachbarte und vorzugsweise übereinanderliegende Gehäuse (14,19), wovon das erste Gehäuse (14) bei einer Temperatur zwischen 00 und iOOC und vorzugsweise in der Nähe von 50C gehalten ist; wobei die Erkaltung des Breies durch die Umgebung innerhalb des kalten Gehäuses (14) und die Erstarrung während des Durchlaufs durch die kalte Umgebung auf dem Förderband erfolgt, das zweite Gehäuse (19) mehrere Förderbänder (17,17',18,18') umschließt, die in Etagen übereinander, jedoch leicht gegeneinander versetzt, angeordnet sind, so daß das Ende des einen Förderbandes über dem Anfang des anderen darunterliegenden Förderbandes angeordnet ist, wobei das oberste Förderband (17) den Gelatinefilm von dem Förderband (15) in dem kalten Gehäuse (14) aufnimmt, die Förderbänder (17 bis 18) zum Umlauf des Gelatinefilms von den oberen Förderbändern bis zu den unteren Förderbändern eingerichtet sind, wobei das letzte Förderband den Film in beinahe eingedicktem Zustand abgibt; und ein Gebläse 20), zur Zufuhr von zwischen 100 und 300C gehaltener Frischluft an das zweite Gehäuse (19) angeschlossen ist.
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß den Förderbändern (17 bis 18') des Trocknungsgehäuses (19) in Stockwerken angeordnete Rollen (21 bis 24') nachgeschaltet sind, auf denen der Gelatinefilm nach Verlassen der Förderbänder umläuft, wobei die äußeren Rollen (23, 23', 24, 24') zur Umlenkung des Gelatinefilms von einer Etage in die andere Etage ausgebildet sind, und schließlich eine Einrichtung vorgesehen ist, um den Gelatinefilm aus dem Trocknungsgehäuse (19) zu entnehmen und auf einen Spulenkern (25) im Maße der Durchlaufgeschwindigkeit aufzuwickeln.
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