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Gleiteinrichtung für Münzen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Gleiteinrichtung für Münzen, mit
der die Münzen Stapelrohren zugeleitet werden, von denen die Münzen als Wechselgeld
wieder ausgegeben werden können.
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In einem Verkaufsautomaten oder bei Münzfernsprechern kommt es vor,
daß Kunden nur Münzen größerer Werte als an sich erforderlich zur Hand haben und
diese Münzen einwerfen. Dadurch ergibt sich die Notwendigkeit, Wechselgeld zurückzugeben.
Wenn beispielsweise 1,-- DM eingeworfen wird, jedoch nur 0,50 DM erforderlich sind,
muß der überzahlte Betrag zurückgegeben werden können. Das Wechselgeldgerät muß
daher ständig eine entsprechende Anzahl von Münzen bereithalten, die durch Kunden
vorher in das Gerät eingeworfen worden sind. Daher ist es erwünscht, den Wechselgeldautomaten
mit mehreren Stapelrohren für die Münzen auszustatten, von denen aus Wechselgeld
je nach Bedarf ausgegeben werden kann. Ferner ist es erwünscht, in den Stapelrohren
eine konstant bleibende Anzahl von Münzen bereitzuhalten.
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Üblicherweise ist in einem Münzprüfer am Eingang eines Stapelrohrs
eine Einrichtung zur Verhinderung des Überladens vorhanden, d.h. nach vollständigem
Füllen des Stapelrohres mit Münzen werden alle danach ankommenden Münzen durch eine
entsprechende Umleitungseinrichtung in eine Zahlbox geleitet. Aus der US-PS 3 741
362 ist ein separater Schnappmechanismus bekannt, der zwischen einem Paar von Münzsperreinheiten
untergebracht ist, wodurch es möglich ist, Münzen in ein Paar Stapelrohre zu geleiten.
Dieser separate Sperrmechanismus erfordert aber eine präzise An-
ordnung
und Einstellung, um die erwünschte Arbeitsweise sicherzustellen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung für Münzen
zu schaffen, mit der es möglich ist, als Wechselgeld vorgesehene Münzen in Stapelrohre
gleiten zu lassen und bei einem bestimmten Füllstand in den Stapelrohren danach
einfallende Münzen in eine Zahlbox umzuleiten. Die Einrichtung soll betriebssicher
arbeiten und einfach aufgebaut sein.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Kennzeichen des Patentanspruches
1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung weist gegenüber dem Bekannten die
Vorteile auf, daß die Notwendigkeit für eine mechanische Klappeneinrichtung entfällt.
Da die Einrichtung eine Sperre für die Münzen nach Erreichung eines vorherbestimmbaren
Ladezustandes in den Stapelrohren mit umfaßt, erübrigt sich die Notwendigkeit für
eine separate Sperreinrichtung in der Verbindungsbahn.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles mittels Zeichnungen
erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht einer Gleiteinrichtung eines
typischen Münzwechaelgerätes mit einer
Münzenbahn, Fig. 2 einen
Teilschnitt durch das in Fig. 1 rechts angeordnete Stapelrohr und gibt die Lage
der dazugehörigen Münzprüfeinheit zur Freigabe einer Münze an, Fig. 3 eine Teilansicht
von der gegenüberliegenden Seite, verglichen mit Fig. 1, mit einer zurückgehaltenen
Münze, Fig. 4 einen Teilschnitt ähnlich demjenigen nach Fig. 2, jedoch mit einer
dargestellten Lage der anderen Münzprüfeinrichtung in ihrer Lage, in der eine Münze
zurückgehalten wird, Fig. 5 eine Teil-Seitenansicht ähnlich der nach Fig. 1, bei
der jedoch die Münze vor dem linken Stapelrohr aufgehalten wird, Fig. 6 einen Teilschnitt
ähnlich dem gemäß Fig. 2, wobei jedoch eine der Münzprüfeinheiten in ihrer Blockierstellung
steht und die nächste Münze abweist, Fig. 7 eine Teil-Seitenansicht ähnlich derjenigen
nach Fig. 5, wobei jedoch beide Münzen in die Stapelrohre hinabfallen, Fig. 8 einen
Teilschnitt durch das links angeordnete Stapelrohr in Fig. 7, wobei die Stellung
der dazuge-
hörigen, anderen Münzprüfeinheit gezeigt ist, wenn
die Münze aus der Haltestellung herausgleitet, Fig. 9 einen Teilschnitt ähnlich
demjenigen gemäß Fig. 4, wobei aber die Stellung der anderen Münzprüfeinheit angegeben
ist, wenn diese aus ihrer Zurückhalteposition herausgeschwenkt ist, und Fig. 10
eine Ansicht ähnlich der gemäß Fig. 1, wobei die Einrichtung aber eine derartige
Lage einnimmt, daß Münzen von beiden der Stapelrohre abgewiesen und über einen Hilfskanal
in eine Zahlbox geleitet werden, wenn die Stapelrohre beide mit Münzen gefüllt sind.
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Eine Gleiteinrichtung 10 umfaßt ein Paar aufeinander abgestimmter
Gleitbereiche 11 und 12, die normalerweise gegenüberstehen und verschiedene Bahnen
und Abteile für die unter Gravitation ablaufende Bewegung und Einlagerung der Münzen
enthalten. Diese Gleitbereiche 11 und 12 haben Gleitbahnen 13 und 14, die zu einem
gemeinsamen Einlauf 15 führen.
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Dieser steht mit einem Paar die Eingangspfade bildenden Stapelrohren
16 und 17 in Verbindung. Ferner steht der Einlauf 15 mit einer hilfsweise zusätzlich
vorhandenen Gleitbahn 20 in Verbindung, die zu einer Zahlbox 21 (Fig. 10) führt.
Der gemeinsame Einlauf 15 geleitet alle unter Schwer-
kraft herabfallenden
Münzen zunächst zu dem einen Stapelrohr 16, wobei die Münzen herabfallen und in
das Stapelrohr 16 hineingelangen, sofern dieses nicht blockiert ist.
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Die Münzen werden normalerweise dann das andere Stapelrohr 17 oder
die hilfsweise ausgebildete Gleitbahn 20 erreichen, wenn eine entsprechende Umleitung
durch eine Münzen-Gleiteinrichtung erfolgt, wie dies weiter unten noch erläutert
werden wird.
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Die Gleiteinrichtung 10 kann mit einer konventionellen Münzwechseleinrichtung
kombiniert sein oder sie kann ein Teil davon bilden und wird normalerweise unterhalb
einer konventionellen Münzannahme- und Sperreinrichtung angeordnet sein, mit der
die Prüfung der Münzen vorgenommen werden kann, die durch einen Kunden eingeworfen
werden, diese Münzen können nach verschiedenen Werten sortiert und in den Stapelrohren
16 und 17 gestapelt werden, hierzu werden sie auf die Gleitbahnen 13 und 14 geworfen
und gelangen in den Einlauf 15.
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Da die anderen Bestandteile der Münzwechseleinrichtung und der Aufbau
des Münzprüfers keinen Teil der vorliegenden Erfindung bilden, und da ferner ihr
Wesen bekannt ist, werden diese Einzelheiten in den Zeichnungen nicht separat angeführt
und auch nicht weiter beschrieben.
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Die Gleiteinrichtung für die Münzen umfaßt ein Paar von üblicherweise
C-förmigen Münzprüfeinheiten 22 und 23, die in
der Nähe der oberen
Bereiche der Stapelrohre 16 und 17 angeordnet sind und innerhalb des Einlaufes 15
liegen.
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Die Münzprüfeinheiten 22 und 23 sind mittels einer gemeinsamen, geneigten
Achse 24 nebeneinander verschwenkbar gelagert, die Achse 24 wird auf geeignete Weise
von dem Gleitbereich 12 getragen. Die Verschwenkungsbewegung der Münzprüfeinheiten
22 und 23 sind durch die Überlagerungen begrenzt, die durch den Gleitbereich 12
an den Endpunkten von Bogenbewegungen auftreten.
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Die Münzprüfeinheit 22 umfaßt einen Sperrfinger 25 am oberen Schenkel
26 und umfaßt einen Finger 27 als unteren Schenkel. Der Sperrfinger 25 ist in eine
Stellung hineinbewegbar und aus dieser herausbewegbar innerhalb des Einlaufs 15,
in dem der Sperrfinger 25 den Eingang einer Münze in das eine Stapelrohr 16 verhindert
und sie dem anderen Stapelrohr 17 zuleitet. Der Finger 27 ist in Bezug auf das Stapelrohr
16 so angeordnet, daß er den Zugang zu dem Stapelrohr 16 freigibt, wenn der Sperrfinger
25 der Münzprüfeinheit 22 aus seiner Sperrlage herausbewegt ist, und der Sperrfinger
25 in seine Sperrlage hineingeschwenkt werden kann.
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Die andere Münzprüfeinheit 23 umfaßt einen Sperrfinger 30 für die
Münzen1 der in eine und aus einer Stellung im Einlauf 15 gebracht werden kann, in
dem der Sperrfinger 30 den
Zugang einer weiteren Münze in das Stapelrohr
17 versperrt und eine solche Münze zu der hilfsweise eingerichteten Gleitbahn 20
geleitet.
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Die Münzprüfeinheit 23 umfaßt ferner einen unteren. ersten Finger
31, der in das Stapelrohr 16 hineinragt, der erste Finger 31 ist in eine und aus
einer Stellung bewegbar, in der der erste Finger 31 die Münze für das Stapelrohr
16 zurückhält. Der erste Finger 31 ist mit einem weiteren Finger 32 versehen, der
darunter angeordnet ist und die Münze für das Stapelrohr 16 abtastet, wenn der Finger
31 in seiner Münz-Sperrstellung steht. Der erste Finger 32 erstreckt sich in einem
rechten Winkel zu der zurückzuhaltenden Münze, so daß das Münzgewicht den ersten
Finger 31 in seiner Sperrstellung festhalten will.
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Die Münzprüfeinheit 23 hat ferner einen zweiten Finger 33 an seinem
unteren Ende, das über dem Stapelrohr 17 angeordnet und abhängig ist von dem von
einer weiteren Münze ausgehenden Impuls, die von der Münzprüfeinheit 22 in das Stapelrohr
17 geleitet wird, der zweite Finger 33 ist mit der Münzprüfeinheit 23 verschwenkbar
gelagert und bewegt den ersten Finger 31 aus seiner Sperrstellung heraus, wobei
die zurückgehaltene Münze freigegeben wird. Beide Münzen fallen dann praktisch gleichzeitig
in ihre hierfür vorgesehenen Stapelrohre 16 und 17.
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Der Finger 27 der Münzprüfeinheit 22 ist in der Nähe des ersten Fingers
31 der anderen Münzprüfeinheit 23 angeordnet, und er befindet sich insbesondere
in Nähe des ersten Fingers 32, so daß der Finger 27 durch die zurückgehaltene Münze
betätigt wird, um den Sperrfinger 25 in seine Sperrstellung zu verschwenken, und
um ferner den Sperrfinger 25 in seiner Sperrlage zu halten, wenn die Münze zurückgehalten
wird.
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Die Münzprüfeinheiten 22 und 23 weisen Gewichte 34 und 35 auf, die
ihnen eine Vorspannung vermitteln, die Gewichte sind außerhalb der Achse 24 angeordnet
und wirken ebenfalls gegenüber den Sperrfingern 25 und 30, die aus ihrer Sperrlage
herausbewegt werden, und ferner geben sie den Fingern 27 und 33, die zu den Stapelrohren
16 und 17 gehören, eine gewisse Vorspannung. Das Gewicht 35 der Münzprüfeinheit
23 hält den ersten Finger 31 in seiner Münz-Sperrstellung fest.
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Der Ablauf der Bewegungen in dem Münzendurchlauf wird anhand der Gleiteinrichtung
beschrieben, wie sie zunächst in Fig. 1, 2 und 4 dargestellt ist. Hierbei sind die
beiden Sperrfinger 25 und 30 der Münzprüfeinheiten 22 und 23 aus ihren Sperrstellungen
heraus bewegt, und die Finger 27 und 33 ragen in die Stapelrohre 16 bzw. 17 hinein,
wihrend der Finger 31 in seiner Münzen-Sperrstellung in dem Stapelrohr 16 sich befindet.
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Wenn die erste Münze A, beispielsweise ein 50-Pfennig-Stück, den Einlauf
15 passiert, wird sie den Sperrfinger 25 passieren und oben in das Stspelrohr 16
hineinfallen (Fig. 1 und 2). Die Münze A wird den ersten Finger 32 an dem ersten
Finger 31 berühren, der sich in der Münzen-Sperrstellung befindet. Entsprechend
wird die Münze A zurückgehalten. Gleichzeitig berührt die Münze A auch den Finger
27 in dem Stapelrohr 16 und veranlaßt den Sperrfinger 25 dazu, zu verschwenken,
und zwar von der Münzprüfeinheit 22 zu seiner Sperrstellung (Fig. 3, 5 und 6).
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Wenn die nächste Münze B den Einlauf 15 passiert, dann wird sie den
Sperrfinger 25 berühren und in das Stapelrohr 17 hineinfallen (Fig. 5). Wenn die
Münze B an dem Sperrfinger 30 der Münzprüfeinheit 23 vorbeigleitet und oben in das
Stapelrohr 17 hinabfällt, dann betätigt sie den Finger 33 und veranlaßt ihn, die
Münzprüfeinheit 23 zu verschwenken, der Finger 31 bewegt sich aus seiner Münz-Sperrstellung
heraus (Fig. 8 und 9). Die Münze A wird von dem ersten Finger 32 freigegeben, und
beide Münzen A und B fallen praktisch gleichzeitig in ihre entsprechenden Stapelrohre
16 und 17. Die Münzprüfeinheiten 22 und 23 nehmen danach ihre ursprünglichen Lagen
wieder ein und sind dazu vorbereitet, den beschriebenen Zyklus mit weiteren Münzen
durchzuführen, die eingeworfen werden.
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Der oben beschriebene Zyklus wird dann wiederholt, bis zu einem Zeitpunkt,
da die beiden Stapelrohre 16 und 17 vollständig gefüllt sind (Fig. 10). Ab diesem
Zeitpunkt werden die obersten Münzen A und B in jedem der beiden Stapelrohre 16
und 17 die entsprechenden Finger 27 und 33 berühren und den Sperrfinger 25 oder
den Sperrfinger 30 der dazugehörigen Münzprüfeinheit 22 und 23 dazu veranlassen,
in seine Sperrstellung zu gehen. Wenn dann die nächste Münze C den Einlauf 15 passiert,
wird sie zunächst durch den Sperrfinger 25 der Münzprüfeinheit 22 auf dem Sperrfinger
30 der Münzprüfeinheit 23 zurückgewiesen, die ihrevaeits die Münze C in die Gleitbahn
20 zur Aufbewahrung in der Zahlbox 21 (Fig. 10) geleitet. Wenn genügend Wechselgeld-Münzen
von dem unteren Ende des jeweiligen Stapelrohres 16 und/oder 17 geliefert worden
sind, dann werden die Finger 27 und 33 wieder freigegeben, die Gleiteinrichtung
für die Münzen wird dadurch wieder frei zur Überleitung von Münzen in die Stapelrohre
16 und 17, was durch den oben beschriebenen Zyklus geschieht.
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