DE2744395C2 - Verfahren zum Färben von Wolle - Google Patents
Verfahren zum Färben von WolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum "ärben von Wolle, gegebenenfalls in Mischung mit Synthesefasern,
mit Säurefarbstoffen, Metallkomplexfarbstoffen, Reaktivfarbstoffen oder Nachchromierungsfarbstoffen in
wäßriger Flotte nach dem Ausziehverfahren in Gegenwart von Färbereihilfsmitteln.
Ein Textilgut aus Wolle oder das Wolle enthält, zeigt
oft nach dem Färben mangelnde Naßechtheiten, die durch Farbstoffreste oder Begleitmaterialien der Wolle
hervorgerufen werden. Um die Naßechtheiten der gefärbten Materialien zu verbessern, muß die Ware
nach dem Färben mit einem Waschmittel nachgereinigt werden. Dieser Waschvorgang wirkt sich negativ auf die
Wirtschaftlichkeit des Färbeverfahrens aus und führt nicht immer zum gewünschten Ergebnis. Beim Waschprozeß
verfilzt die Wolle häufig, so daß dadurch der Wert der gefärbten Ware gemindert wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren dahingehend zu
verbessern, daß sich beim Färben von Wolle im sauren bis neutralen Bereich keine Verunreinigungen oder
nicht fixierte Farbs{offteilchen auf der Oberfläche der Wollfaser ablagern und dadurch die Naßechtheiten
verschlechtern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man als Färbereihilfsmittel wasserlösliche Polymerisate
der Acrylsäure, deren Alkali- oder Ammoniumsalze und/oder Alkali- und Ammoniumsalze von Copolymerisaten
aus Maleinsäure und Styrol, Maleinsäure und einem Vinylester oder Maleinsäure und einem
Vinyläther verwendet. Die polymeren Färbereihilfsmittel werden dabei in Mengen von 0,05 bis 5, vorzugsweise
0,5 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Färbegut, eingesetzt.
Unter Polymerisaten der Acrylsäure sollen die Homopolymerisate und Copolymerisate der Acrylsäure
mit anderen äthylenisch ungesättigten Verbindungen verstanden werden. Die Copolymerisate der Acrylsäure
können bis zu 50 Gew.-% mit Acrylsäure copolymerisierbare äthylenisch ungesättigte Verbindungen enthalten,
beispielsweise Methacrylsäure, Methacrylamid, Acrylamid, Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylsäureester,
Methacrylsäureester sowie andere äthylenisch ungesättiete Mono- oder Dicarbonsäuren, z. B. Crotonsäure und
Itaconsäure. Die Copolymerisate enthalten vorzugsweise
1 bis 20 Gew.-% der Comonomeren; sie können auch mehrere Comonomeren einpolymerisiert enthalten,
beispielsweise Copolymerisate aus Acrylsäure, Acrylnitril und Acrylamid. Die in Betracht kommenden
Copolymerisate sind bekannt sie werden durch Polymerisieren der Acrylsäure oder durch Copolymerisieren
von Acrylsäure mit geeigneten Comonomeren erhalten. Wesentlich ist, daß man wasserlösliche
ίο Polymerisate einsetzt Außer den genannten wasserlöslichen
Polymerisaten der Acrylsäure kommen auch die Alkali- oder Ammoniumsalze der Polymerisate der
Acrylsäure in Betracht Man erhält diese Salze entweder durch Polymerisieren der Alkali- bzw. Ammoniumsalze
der Acrylsäure allein oder in Mischung mit geeigneten Comonomeren oder durch Neutralisieren der Polymerisate
mit Alkalihydroxiden bzw. Ammoniak oder Aminen. Vorzugsweise verwendet man die Natriumsalze,
es eignen sich jedoch auch die Lithium- und Kaliumsalze. Als Amine kann man z. B. Methylamin,
Äthylamin, Dimethylamin, Diäthylamin, Triäthylamin, Diethanolamin, Triäthanolamin usw. verwenden.
Als erfindungsgemäß sehr wirksame Zusätze haben sich auch die Salze von Copolymerisaten als Maleinsäure
und Styrol, Maleinsäure und Vinylestern und Maleinsäure und Vinyläthern erwiesen. Als Vinylester
verwendet man vorzugsweise Vinylacetat und Vinylpropionat. Geeignete Vinyläther sind z. B. Cr bis
Ct-Alkylvinyläther, wie Methylvinyläther, n- und iso-Propylvinyläther
sowie n- und iso-Butylvinyläther. Die genannten Maleinsäure-Copolymerisate liegen hauptsächlich
im Molverhältnis 1 :1 vor. Sie werden, ebenso wie die Polymerisate der Acrylsäure, in Form der Alkalioder
Ammoniumsalze angewendet. Man kann beispielsweise auch Mischungen aus Polyacrylsäure und dem
Natrium- oder Ammoniumsalz eines Copolynserisates aus Maleinsäure und Styrol als Färbehilfsmittel
erfindungsgemäß einsetzen. Die geeigneten Polymerisate der Acrylsäure und Maleinsäure haben eine
Viskosität (gemessen mit dem Kugelfallviskosimeter nach H ö ρ ρ 1 e r bei 20° C gemäß DIN 53 015) von 1 bis
300 Centipoise in 7,5gew.-%iger wäßriger Lösung, die mit Natronlauge auf einen pH-Wert von 9 eingestellt ist
Vorzugsweise liegt die Viskosität der geeigneten Polymerisate zwischen 3 und 120 Centipoise, gemessen
nach DIN 53 015.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden polymeren Hilfsmittel werden in Mengen von 0,05 bis 5,
vorzugsweise 0,5 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Färbegutes, eingesetzt. Das Verfahren ist
nicht auf eine bestimmte Form des Textilgutes beschränkt, sondern kann grundsätzlich zum Färben
von Garnen, wie auch zum Färben von Web- oder Wirkwaren angewendet werden.
Die Wolle kann in Form von Rohwolle, gewaschener Wolle, Sterblingswolle oder Regeneratwolle vorliegen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat vor allem Bedeutung beim Färben von Fasermischungen aus
Wolle mit synthetischen Fasern, insbesondere Mischun-
bo gen aus Wolle und Polyesterfasern. Auch bei Fasermischungen
kann einbadig gefärbt werden, indem man beispielsweise zunächst den Polyesteranteil der Fasermischung
und dann im selben Bad, beispielsweise bei Temperaturen zwischen 40 und 90°C, den Wollanteil
M färbt, indem man einen für das Färben von Wolle geeigneten Farbstoff zusetzt.
Für das Färben von Wolle werden die dafür bekannten Säure-, Reaktiv-, Metallkomplex- und Nach-
chromierungsfarbstoffe eingesetzt Vorzugsweise verwendet
man sulfogruppenfreie oder Sulfogruppen enthaltende 1 :2-Metallkomplexfarbstoffe. Die Wollfasern
werden bei Temperaturen gefärbt, die zwischen 40° und etwa 105°C liegen. Man färbt nach dem
Ausziehverfahren in wäßriger Flotte. Die Flotte enthält die in Betracht kommenden Farbstoffe, die erfindungsgemäß
einzusetzenden polymeren Färbehilfsmittel und gegebenenfalls weitere übliche Hilfsmittel, wie Egalisiermittel
und Dispergiermittel. Zum Färben von iu Wolle/Synthescfaser-Mischungen kann man dom Bad
von vornherein bereits Farbstoffmischungen aus einem für die Wolle und einem für die Synthesefasern
geeigneten Farbstoff zusetzen. Mit Hilfe der zuletzt genannten Farbstoffmischungen ist es beispielsweise ι-5
möglich, Mischgewebe oder Mischgarn aus Wolle und Polyesterfasern einbadig zu färben. Dabei werden d.^r
Polyesteranteil und der Wollanteil des Gewebes gleichzeitig unter Anwendung der erfindungsgemäß
einzusetzenden polymeren Färbereihilfsmittel und eines Carriers bei Temperaturen zwischen 100 und 105° C
gefärbt
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert Die in den Beispielen angegebenen
Viskositäten wurden in 7,5gew.-°/oiger wäßriger· Lösung (mit Natronlauge auf pH 9 eingestellt) mit einem
Kugelfallviskosimeter nach H ö ρ ρ 1 e r bei einer Temperatur
von 20°C gemäß DIN 53 015 gemessen.
In einem Laborfärbeapparat werden 400 g Wollgarn auf Kreuzspulen in einem Gemisch aus 8000 ml Wasser,
12 ml 30%iger Essigsäure, 12 g Ammoniumsulfat und 4 g eines sulfierten, oxäthylierten Ch- bis Cis-Fettalkohols
und 1,6 g des Mononatriumsalzes eines Copolymerisates aus Styrol und Maleinsäureanhydrid im Molverhältnis
1 :1 eingesetzt. Die Viskosität des Copotymerisates beträgt 3OmPa-S. Das zu färbende Material wird
zunächst 5 Minuten bei 45° C mit dieser Flotte behandelt. Nach dem Zusatz von 1,9 g des blauen
Farbstoffs der Formel
4-5
O NH2
SO3H
O NH
NH-SO,
erhitzt man das Bad innerhalb von 45 Minuten zum Kochen, färbt 45 Minuten bei Kochtemperatur und läßt
die Flotte und das Färbegut auf eine Temperatur von 6O0C abkühlen. Die Flotte wird abgelassen und das
gefärbte Material mit Wasser gespült. Man erhält eine blaue Färbung mit guten Naßechtheiten, ohne das
gefärbte Material nachzuseifen oder zu waschen.
Man verfährt wie in Beispiel 1 angegeben, setzt jedoch anstelle des Copolymerisates aus Styrol und
Maleinsäureanhydrid das Natriumsalz eines Copolymerisates aus Acrylsäure und Methacrylsäure (Molverhältnis
1:1, Viskosität des Copolymerisate!:· 11 mPa-s) in
einer Menge von 8 g ein und verwendet 4 g des roten 1 :2-Chrnmkomplexfarbstoffs der Formel
H2NO2S
Nach dem Waschen mit Wasser erhält man eine Färbung mit guten Naßechtheiten ohne die Ware einem
Waschprozeß unterworfen oder sie mit Netzmitteln behandelt zu haben.
10 g Wirkware aus Wolle werden in einem Schuhmacher-Färbeapparat
mit 200 ml Wasser, das mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 5,0 eingestellt ist bei einer
Temperatur von 40° C 3 Minuten lang behandelt. Danach gibt man folgende Komponenten hinzu:
0,15 g eines sulfierten, oxalkylierten Cu- bis Cie-Fettalkohols,
0,15 g eines oxäthylierten Cu- bis Cie-Fettamins,
1,0 g Ammoniumsulfat,
0,4 g Natriumpolyacrylat einer Viskosität von
1,0 g Ammoniumsulfat,
0,4 g Natriumpolyacrylat einer Viskosität von
3,6 mPa-sund
0,4 g des blauen Sulfogruppen enthaltenden 1 :2-Metallkomplexfarbstoffs der Color Index Nr. 15 707.
0,4 g des blauen Sulfogruppen enthaltenden 1 :2-Metallkomplexfarbstoffs der Color Index Nr. 15 707.
Die Flotte wird innerhalb von 45 Minuten auf Kochtemperatur erhitzt. Es wird 2 Stunden bei
Kochtemperatur gefärbt, dann auf 60° C abgekühlt und die Ware mit Wasser gespült. Man erhält eine Färbung
mit sehr hoher Naßechtheit, ohne daß das Material einem Waschprozeß unterworfen wurde.
10 g eines Wollgewebes aus Reißwolle werden in 200 ml einer wäßrigen Lösung bei einer Temperatur von
60° C behandelt, die folgende Komponenten enthält:
0,4 g des Farbstoffs der Color Index Nr. 17 940,
1,0 g Natriumsulfat,
0,5 g Essigsäure und
0,2 g Polyacrylsäure der Viskosität 29 mP · s.
Das Färbebad wird innerhalb von 30 Minuten auf Kochtemperatur erhitzt. Man färbt 60 Minuten beim
Kochen, läßt das Bad auf 80°C abkühlen, setzt der Flotte dann 0,2 g Kaliumdichromat zu und heizt sie wieder auf
Kochtemperatur auf und färbt anschließend 60 Minuten bei dieser Temperatur. Danach läßt man die Flotte auf
6O0C abkühlen, entnimmt das gefärbte Gut und spült es
mit Wasser. Man erhält ohne eine Nachbehandlung ein gefärbtes Material mit sehr guten Naßechtheiten.
In einem Laborfärbeapparat werden 400 g Garn aus einer Mischung von Polyester und Wolle (55/45) auf
Kreuzspulen in einem Gemisch aus 8000 ml Wasser (mit Essigsäure auf pH 5,5 eingestellt), 16 g Salicylsäuremethylester
als Carrier, 8,0 g eines Copolymerisates aus 70 Mol-% Acrylsäure und 30 Mol-% Acrylamid (Viskosität
170mPa-s) bei 400C 5 Minuten lang vorbehandelt.
Anschließend setzt man eine Mischung folgender Farbstoffe zu:
4,8 g einer Mischung (Gewichtsverhältnis 1:1) der braunen 1 :2-Chromkomplexfarbstoffe der Formeln
8 g des roten Farbstoffs der Formel
=/
O NH,
V-O(CH2I6-OH
O OH
und 0,8 g des blauen Farbstoffs der Formel
H,N | ι | O | O | NH, |
1 | 1V | Ix | I " | |
HO | SA It |
A | ||
il | i | |||
OH |
2,4 g des Farbstoffs der Color Index Nr. 47 023
Die Temperatur des Färbebads wird dann innerhalb von 20 Minuten auf 105° C erhöht. Man färbt 2 Stunden
bei dieser Temperatur, kühlt die Flotte dann auf 6O0C ab
und spült das gefärbte Material mit Wasser. Man erhält eine braune Färbung mit sehr guten Naßechtheiten. Es
ist nicht erforderlich, daß das gefärbte Material einen Waschprozeß durchläuft.
Man verfährt wie in Beispiel 1 angegeben, setzt jedoch anstelle des Copolymerisates aus Styrol und
Maleinsäureanhydrid 4 g eines Copolymerisates aus Acrylsäure und Methacrylsäure im Molverhältnis 1 :1
(Viskosität 11 mPa · s) und 0,2 g des roten Farbstoffs der
Color Index Nr. 26 901. Man erhält ebenfalls eine Färbung mit hohen Naßechtheiten.
Claims (2)
1. Verfahren zum Färben von Wolle, gegebenenfalls in Mischung mit Synthesefasern, mit Säurefarbstoffen,
Metallkomplexfarbstoffen, Reaktivfarbstoffen oder Nachchromierungsfarbstoffen in wäßriger
Flotte nach dem Ausziehverfahren in Gegenwart von Färbereihilfsmitteln, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Färbereihilfsmittel wasserlösliche Polymerisate der Acrylsäure, deren
Alkali- oder Ammoniumsalze und/oder Alkali- und Ammoniumsalze von Copolymerisaten aus Maleinsäure
und Styrol, Maleinsäure und einem Vinylester oder Maleinsäure und einem Vinyläther verwendet
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die polymeren Hilfsmittel in
Mengen von 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Färbegut, einsetzt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772744395 DE2744395C2 (de) | 1977-10-03 | 1977-10-03 | Verfahren zum Färben von Wolle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772744395 DE2744395C2 (de) | 1977-10-03 | 1977-10-03 | Verfahren zum Färben von Wolle |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2744395B1 DE2744395B1 (de) | 1979-01-04 |
DE2744395C2 true DE2744395C2 (de) | 1979-08-30 |
Family
ID=6020511
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772744395 Expired DE2744395C2 (de) | 1977-10-03 | 1977-10-03 | Verfahren zum Färben von Wolle |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2744395C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ATE18773T1 (de) * | 1981-10-09 | 1986-04-15 | Ciba Geigy Ag | Gemische aus polyacrylsaeure und einem acrylsaeure- acrylamid copolymer als verdickungsmittel in druckpasten zum faerben und bedrucken von fasermaterialien. |
DE59711084D1 (de) * | 1996-01-11 | 2004-01-22 | Ciba Sc Holding Ag | Verwendung von acrylamid-homo- oder copolymeren als antisettingmittel |
-
1977
- 1977-10-03 DE DE19772744395 patent/DE2744395C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2744395B1 (de) | 1979-01-04 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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EHV | Ceased/renunciation |