DE2743996B2 - Rumpforthese - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rumpforthese, bestehend aus einem Beckenkorb und mindestens einem weiteren ringförmigen Korsetteil, die miteinander durch Iängenv.xstellbare Abstandhalter verbunden und auf den Korsetteilcn fest verankert sind.

Derartige Rumpforlhe'en ixr Behandlung von Skoliosen bestehen kn allgemeinen aus einem die Hüften und das Becken,sowie einem xler mehreren den Rumpf ringförmig umfassenden Stützkörpcrn, die untereinander durch Streben oder Schienen fest verbunden sind. Neben starren Vorrichtungen dieser Art sind auch Rumpforthesen als Spann- und Dehnvorrichtungen bekannt, deren Stützverbindungen aus nachspannbare Streben oder Gewindespindcln bestehen. In der DE-AS 10 36 468 ist eine Spann- und Dehnvorrichtung zur Extension der Wirbelsäule beschrieben. Die Verbindungsstreben aus Stahl dieser Vorrichtung sind mit dem unteren Ende am Beckenkorb starr befestigt, während das obere Ende frei absteht. Über das freie Ende durch eine öse der Streben sind Zügel gezogen, an welchen der obere Korsettring aufgehängt ist, während das andere Ende des Zügels an der Strebe befestigt wird. Über das so geführte Zugorgan läßt sich die Extension beliebig einstellen.

Die bekannten Lösungen sind in ihrer Wirkung auf Ruhigstcllung und Extension der Wirbelsäule beschränkt. Sie entsprechen nicht oder ungenügend den nach den heutigen Erkenntnissen gestellten Forderungen. Danach soll eine Rumpforthese die Bewegung der Wirbelsäule in gewünschten Richtungen lenken und korrigieren, jedoch nichl still legen und fixieren, wenn nicht besondere Umstände dazu zwingen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Rumpforthese zu schaffen, die imstande ist mit federnder Krafteinwirkung den natürlichen Rumpfbewegungen zu folgen und die Fehlhaltung zu korrigieren.

Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß die Abstandhalter (13) aus einem längenverstellbaren Spannelement (24) bestehen, das sich nach beiden Seiten in begrenzt biegsamen, federnden Teilen fortsetzt und daß die Endstücke (14) um die Längsachse

des Abstandhalter^ 13) drehbar:sind,

Pjese Rumpforthese bietet folgende Vurtejle, Die ringförmigen, für einen oder mehrere Wirbelsjjulenabscnnitte gearbeiteten Korsetteile, die mit dem Beeken- ·> korb und untereinander durch federnd nachgiebige Abstandhalter verbunden sind, stören nicht die Mobilität der Wirbelsäule gegenüber dem Becken für Rotations- und Schubbewegungen, wie auch teilweise für Beuge- und Streckbewegungen. Die MöglfehNit, die to längenverstellbaren Abstandhalter an beliebiger Stelle auf den einzelnen Orthesenringen anzubringen, erlaubt, ggf. unter Mitverwendung von zusätzlichen federnden Zügeln, die Bewegung zwischen den Korsetteilen zu lenken, so daß eine gewünschte Bewegungsrichtung, etwa im Sinne einer Drehbewegung, einer Schub- oder Kippbewegung, oder auch einer kombinierten Bewegungsrichtung, zustande kommt. Es gelingt so ohne Umbau des Korsetts, je nach dem augenblicklichen Befund deroiierend, korrigierend und durch Umstellung der Statik der Wirbelsäule auf das Achsenskelett einzuwirken, ein Effekt, welcher mit den bisher bekannten Konstruktionen nichl zu erreichen war.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.

Schematisch zeigt F i g. 1 die Ausführung einer zweiteiligen Rumpforthese. Orthesenteil (1) und Bekkenkorb (2) werden individuell nach fviaß bzw. nach Abguß aus Walkleder oder Kunststoff, evtl. als provisorisches Korsett auch aus Gips angefertigt.

Die Orthesenleile können bekannterweise skclcttiert aus einzelnen Peiotten bestehen, die z. B. durch Scharniere und Verschlußvorrichtungen ringförmig zusammenzuschließen sind.

Von Vorteil ist die Befestigung der Abstandhalter an Ji den Ortheseteilen (1 und 2) auf vorgefertigten kleinen

mit Gewindelöchern (9, II, 12) versehenen Platten (4).

die als Gliedbänder auf den Stützkörpern verschraubt.

vernietet, geklebt oder eingegossen werden. Die Lage der Abstandhalter kann dadurch jederzeit neu angepaßt

■*<> werden(Fig.2).

Fig. 3 zeigt den Abstandhalter (13), der als verbindendes Element zwischen den Orthesentcilen folgende Funktion zu erfüllen hat.

Die Endslücke (14) müssen einer räumlichen Bewe-Ί5 gung folgen können und um die Längsachse des Abslandhalters (13) drehbar sein, um so eine volle Mitbewegung der dem Körper anhaftenden ringförmigen Korsetieilc zu gewährleisten. Dies wird durch die spezielle Anordnung der drei im Abstandhalter w eingearbeiteten Gelenke (mit a. b, c bezeichnet) ermöglicht.

Eine bevorzugte Variante ist dadurch gekennzeichnet, daß die beiden biegsamen federnden Teile aus je einem Kreuzgelenk (17, 18) bestehen, deren Gclcnkhe-V> bei einerseits (17a, 18a) mit der Hülse (24) bzw. den Gewindebolzen (23) einer Spannmuttcr und andererseits (Vb. \%b) mit Endstück (14) verbunden sind, und daß über jedes Teil bzw. jedes Kreuzgelenk eine unter Vorspannung stehende Schraubfeder (28) geschoben ist. bo Eine Ausführung eines längenvcrstellbarcn Abstandhalters (13) wjrd in Fig. 3 dargestellt und im folgenden noch näher erläutert.

Mit seinen Endstücken (14) und den Bohrungen (15) wird er jeweils an einem Orthcsering und/oder f>5 Beckenkorb mit Schrauben befestigt. Die Endstücke sind mit einer weiteren Bohrung (16) versehen, in die jeweils ein Hebel, eines aus einem Mittelstück und zwei an diesem diametral ansetzenden Hebeln bestehenden

Kreuzgelenkes (17) und (18), eingesehpben und mit einer Querverstifuing (19) fixiert ist. Pns gegenüberliegende Ende des Kreuzgelenkes (18) besitzt eine längsgerichteie, zentrale Gewindebohrung (20) für eine Schraube (2|), die durch eine Kontermutter (22) fixiert ist. Pie Schraube (21), die durch die Bohrung (23) des blinden Endes einer Spannmutter (24) gesteckt ist, läßt gegenläufige Prehbewegungen der beiden Endstücke (J4) um die Achse des Abstandhalters (13) zu. Mittels eines Gewindebolzens (25) läßt sich die Länge des Abstandhalten (13) in gewissem Umfang regulieren und durch eine Kontermutter (26) fixieren. Per Gewindebolzen (25) ist auf seiner Gegenseite in dem am Kreuzgelenk (17) ansetzenden Hebel eingeschraubt und durch eine Kontermutter (27) fixiert. Pie Verbindung

des Kreuzgelenkes (17) mit seinem zweiten Hebel zum Endstück (14) erfolgt wieder mittels Querverstiftung (J9), Über die Kreuzgelenke (17) und (18) ist je eine Pruck- oder Zugfeder (28) geschoben, deren Lumen dem äußeren Umfang der Kreuzgelenke und ansetzenden Hebel angepaßt ist.

Gegenüber der vorbeschriebene'i Konstruktion des Abstandhalters (13) sind Änderungen in der Ausführung möglich und ggf. von Vorteil. So können mindestens die Kreuzgelenke (17, 18) durch gummiehmisehe Kunststoffstäbe ersetzt werden, die vermöge ihrer Formgebung beschränkt biegsam sind; die Federn (28) sind dann überflüssig. Pie Kreuzgelenke können auch durch Kugel- oder W'inkelgelenke ersetzt werden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche;

1. Rumpforthese, bestehend aus einem Beckenkorb und mindestens einem weiteren ringförmigen Korsetteil, die miteinander durch längenverstellbare Abstandhalter verbunden und auf den Korsetteilcn fest verankert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandhalter (13) aus einem längenverstellbaren Spannelement (24) bestehen, das sich nach beiden Seiten in begrenzt biegsamen, ^redernden Teilen fortsetzt und daß die Endstücke (14) um die Längsachse des Abstandhalters (13) drehbar sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß die beiden biegsamen, federnden Teile aus je einem Kreuzgelenk (17, 18) bestehen, deren Gelenkhebel einerseits (17a, 18a) mit der Hülse (24) bzw. dem Gewindebolzen (25) und einer Spannmuttcr und andererseits (176, \8b) mit Endstücken (14) verbunden siind, und daß über jedes Teil bzw. jedes Kreuzgelenk eine unter Vorspannung stehende Schraubenfeder (28) geschoben ist