DE2743742B1

DE2743742B1 - Bemusterungsvorrichtung

Info

Publication number: DE2743742B1
Application number: DE2743742A
Authority: DE
Inventors: Nichtnennung Beantragt
Original assignee: KUESTERS EDUARD 4150 KREFELD
Current assignee: KUESTERS EDUARD 4150 KREFELD
Priority date: 1977-09-29
Filing date: 1977-09-29
Publication date: 1979-03-15
Also published as: SU810088A3; US4170958A; DE2743742C2; BE870383A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bemusterungsvorrichtung für vorlaufende textilartige oder ähnliche Bahnen, bei der die Bemusterungsflüssigkeit vor dem Auftrag auf die Bahn in Form eines quer über die gesamte Bahnbreite sich erstreckenden Films vorliegt und zur Verungleichmäßigung des Films eine gegen ihn gerichtete bewegbare Luftdüse vorgesehen ist.

Eine solche Anordnung ist aus der DE-OS 23 61 517 bekannt. Es ist hier eine schräg gestellte Ablaufplatte vorgesehen, über die die Bemusterungsflüssigkeit herabströmt und von deren unterem Rand sie auf die darunter vorbeilaufende Bahn gelangt. Gegen den auf der Ablaufplatte herabströmenden Film ist eine Luftdüse gerichtet.

Um mit einer solchen Anordnung eine ausdrucksvolle Bemusterung erzielen zu können, müßte eine Vielzahl von Luftdüsen vorgesehen sein, die alle separat zu bewegen wären. Der hierfür erforderliche Aufwand wäre erheblich.

Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Bemusterungsvorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß mit einfachen Mitteln eine ausdrucksvolle Bemusterung der Bahn möglich ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß die Luftdüse als quer zur Bahn angeordnetes, drehbares und quer zur Bahn hin- und herbewegbares Rohr ausgebildet, welches über seine Oberfläche verteilte Luftaustrittsöffnungen aufweist und mit einer Druckluftzuführung in Verbindung steht.

Ein solches Rohr ist ein einzelnes Element, welches nur eine Lagerung und einen Antrieb erfordert. Es trägt jedoch auf drei Weisen zur Musterbildung bei, nämlich durch seine Drehbewegung, durch seine Hin- und Herbewegung und durch die Verteilung der Luftaustrittsöffnungen über seine Oberfläche. Auf diese Weise läßt sich ein vielfältiger Angriff der aus den Luftaustrittsöffnungen austretenden Luft an dem Film und eine entsprechend ausdrucksvolle Bemusterung erzielen.

Es kann das Rohr über einer schräg gegen die Bahn geneigten Rakel, die mit ihrer oberen Längskante Bemusterungsflüssigkeit von einer Auftragswalze abstreift und von deren unterer Längskante Bemusterungsflüssigkeit auf die Bahn herabfließt, angeordnet sein.

Bei einer anderen Ausführungsform ist das Rohr derart angeordnet, daß es auf den frei herabfallenden Flüssigkeitsfilm einwirkt.

Es versteht sich, daß die Entfernung des Rohrs über der Rakel bzw. von dem Schleier in Abhängigkeit von dem zur Verfugung stehenden Luftdruck und der gewünschten Musterwirkung eingestellt wird.

Damit kein unnötiger Druckluftverbrauch eintritt, empfiehlt sich eine Abdeckeinrichtung zum Verschließen der dem Film abgewandten Luftaustrittsöffnungen des Rohrs.

Die Abdeckeinrichtung kann ihrerseits als das Rohr umgreifendes oder in dem Rohr angeordnetes geschlitztes Rohr ausgebildet sein, wobei der Schlitz einen längs des Rohrs sich erstreckenden segmentförmigen Bereich des Rohrs freiläßt, aus dem die Luft gegen den Film austreten kann.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt;

F i g. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zum mustermäßigen Färben von Teppichbahnen;

Fig.2 und 3 zeigen schematisch Seitenansichten zweier verschiedener Ausführungsformen;

F i g. 4 zeigt in vergrößertem Maßstab einen Teilquerschnitt durch eine besondere Ausführung des Rohrs mit den Luftaustrittsöffnungen.

Die in Fig. I als Ganzes mit 10 bezeichnete Vorrichtung dient zum mustermäßigen Färben einer horizontal im Sinne des Pfeiles 9 vorlaufenden Teppichbahn 1. Quer über der Teppichbahn 1 ist ein Trog 2 mit Färbeflüssigkeit angeordnet. In die Färbeflüssigkeit taucht die Walze 3 mit ihrem unteren Teil ein und nimmt Färbeflüssigkeit an ihrer Oberfläche bei dem Umlauf im Sinne des Pfeiles 4 um die quer zur Warenbahn gerichtete Welle 5 mit. Von der Walzenoberfläche wird die Färbeflüssigkeit durch eine auf der fallenden Seite des Umfangs der Walze 3 angeordnete, schräg nach unten auf die Teppichbahn 1 weisende Rakel 6 abgenommen. Die Flüssigkeit strömt über die Oberfläche der Rakel 6 in einem zunächst über die Breite der Bahn gleichmäßigen Film 22, wird dann in einer noch zu beschreibenden Weise verungleichmäßigt und fällt schließlich von der unteren Kante 7 der Rakel 6 in einem verungleichmäßigten Schleier 8 auf die Teppichbahn 1 hinab.

Die Verungleichmäßigung des Färbeflüssigkeitsfilms auf der Rakel 6 wird durch das Rohr 11 bewirkt, welches an dem Ende 12 verschlossen und zu beiden Seiten der Rakel 6 in Lagerböcken 13 gelagert ist. An dem anderen Ende 14 des Rohrs 11 greift an diesem ein Antrieb 16 an, auf den ein Motor 15 wirkt und der dem Rohr 11 sowohl eine Drehbewegung im Sinne des Pfeiles 17 als auch eine quer zur Bahn 1 hin- und hergehende Bewegung im Sinne des Pfeiles 18 erteilen kann. Durch eine

bewegliche Scfabwcbverbindung ist das Ende 14 des Rohrs U mit einer Pompe 20 verbunden, die Druckluft in das Innere des Rofcres 11 fördert

Über die Oberfläche des Rohres 11 sind Luftaustrittsöffnungen 21 gg oder mustermißig verteilt Aus diesen Laftaastrittsöffnungen 21 tritt die Druckluft in Strahlen 23 gegen den bis dahin gleichmäßig verlaufenden FBm 22 der Färbeflüssigkeit au und verungleichmieigt diesen.

In dem Ausföhrtingsbeispiel der Fig.1, welches schematisch noch einmal in den Fig.2 und 4 wiedergegeben ist, treffen die Luftstrahlen 23 auf den Färbeflüssigkeits&n 22, wihrend dieser sich auf der Rakel 6 befindet Wie m Fig.4 angedeutet ist, wird dadurch der egkeitsfilm stellenweise verdrängt und in des benachbarten Bereichen wulstartig angestaut, so daß derursprüngfich gleichmlBige Fihn 22 zu einer ungfeichmäeigcn Flüssigkeitsschicht 24(F i g. 1) wird, die Ober den gnterenTefl der Rakd 6 hertsch und von ihrem e Rand in Form eines ganz ungieichmäBigen Schleiers 8 auf die Bahn 1 gelangt wo sich eine entsprechend ungleichmäßige Musterung 25 ergibt

Durch geeignete WaU der Bewegungen im Sinne der Pfeile 17 und 18, des Abstandes des Rohres 11 über der Rakel 6 des Luftdrucks in dem Rohr 11 und der Anordnung und Grolle der Luftaustrittsöffnungen 21 kann das Musterbid in gewünschter Weise beeinflußt werden.

Während in dem Atisführungsbeispiel der Fig. 1, 2 und 4 das Rohr 11 über der Rakel 6 angeordnet ist, zeigt Fig.3 eine Ausfuhnmgsform, bei der das Rohr 11 in Höhe des von der Unterkante 7 der Rakel 6 herabfallenden FlrbefUssigkeitsschleiers 29 angeordnet ist Im Moment der Ablösung von der Unterkante 7 ist der fallende Schleier 29 also noch gleichmäßig. Er wird erst durch die Luftstrahlen 23 im Laufe seines Falls verungtekhniäßigt und gelangt dann ebenfalls als ungleichmäßiger Schleier 8 auf die Teppichbahn 1. Zum s Auffangen der von den Luftstrahlen 23 fortgeblasenen Ffössigkeitsantetle kann eine sich über die Breite 1 eicende Auffangwand 26 mit einer unteren Rinne 27 vorgesehen sein, aus der aufgefangene Flüssigkeit über eine Leitung 28 ableitbar und wieder dem

ίο Verfahren zuführbar ist

In F i g. 4 ist eine Abdeckeinrichtung in Gestalt eines das die Luftaustrittsöffnungen 21 aufweisenden Rohrs 11 umgebenden geschlitzten Rohrs 30 dargestellt, welches lediglich auf der dem Flüssigkeitsfilm 22 zugewandten Seite ein Segment 31 freiläßt, in dem die Luftstrahlen 23 austreten können. In dem übrigen Umfangsbereich deckt das äußere Rohr 30 die Luftaustrittsöffnungen 21 ab, so daß der Luftaustritt auf das Segment 31 beschränkt ist und keine zu starken Luftverluste eintreten. Das Rohr 30 kann auch gleichzeitig zur Lagerung des Rohres 11 dienen.

Die Verfahrensweise mit der Bemusterungsvorrichtung kann vielfach variiert werden. Es können mehrere der gezeigten Bemusteningsvorrichtungen mit gleichen oder verschiedenen Bemusterungsflüssigkeiten hintereinandergeschaltet werdea Vor der Bemusterung und bei mehreren hintereinandergeschalteten Bemusteningsvorrichtungen zwischen den einzelnen Bemusterungen können beliebige Vor- und Zwischenbehandlun- gen vorgenommen werden, z. B. Imprägnierungen des Gutes mit Netzmittel oder Verdickung, Fondfärbungen, die mit dem Foulard oder einem Rakelauftragswerk aufgebracht werden, u. dgL Die Bemustemngsflüssigkeit kann naß in naß auf die Bahn aufgebracht werden, aber auch auf eine trockene oder getrocknete Bahn.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Bemusterungsvorrichtung für vorlaufende textilartige oder ähnliche Bahnen, bei der die Bemusterungsflüssigkeit vor dem Auftrag auf die Bahn in Form eines quer über die gesamte Bahnbreite sich erstreckenden Films vorliegt und zur Verungleichmäßigung des Films eine gegen ihn gerichtete bewegbare Luftdüse vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüse als nahe dem Film (22) quer zur Bahn (1) angeordnetes, drehbares quer zur Bahn (1) hin- und herbewegbares Rohr (11) ausgebildet ist, welches über seine Oberfläche verteilte Luftaustrittsöffnungen (21) aufweist und mit einer Druckluftzuführung (19,20) in Verbindung steht.

2. Bemusterungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (11) über einer schräg gegen die Bahn geneigten Rakel (22), die mit ihrer oberen Längskante Bemusterungsflüssigkeit von einer Auftragswalze (3) abstreift und von deren unterer Längskante Bemusteningsflüssigkeit auf die Bahn herabfließt, angeordnet ist.

3. Bemusterungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (11) derart angeordnet ist, daß es auf den frei herabfallenden Flüssigkeitsfilm einwirkt.

4. Bemusterungsvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine -io Abdeckeinrichtung (30) zum Verschließen der dem Film (22) abgewandten Luftaustrittsöffnungen (21) des Rohrs (11) vorgesehen ist.