DE2051161C3

DE2051161C3 -

Info

Publication number: DE2051161C3
Application number: DE2051161A
Authority: DE
Original assignee: Vepa AG
Current assignee: Vepa AG
Priority date: 1970-10-19
Filing date: 1970-10-19
Publication date: 1979-07-26
Also published as: DE2051161B2; DE2051161A1

Description

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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Lochvliesen mittels eines durch eine mit Löchern versehene Schablone gepreßten flüssigen oder gasförmigen Mediums in Form von gebündelten Strahlen, welche durch die Löcher in der Schablone das in diesem Bereich in unmittelbarer Nähe geführte Vlies durchstoßen und Fasern des Vlieses verdrängen.

Es ist bekannt, Vliesstoffe, die nach ihrer Herstellung ω über ihre Fläche ein möglichst gleichmäßiges Aussehen haben und von konstanter Dicke sein sollen, mit einer Lochstruktur zu versehen. Dazu kann beispielsweise nach der US-PS 28 62 251 das Vlies um eine Trommel mit perforierter Wandung gelegt sein, um es von innen mit einem oder mehreren Strahlen Wasser aus Düsen zu beaufschlagen. Von außen ist das Vlies von einem dünnmaschigen Sieb gehalten. Die durch die Perforation der Schablone unter Druck hindurchtretenden Tropfen drängen die Fasern in den Bereich seitlich des jeweiligen Loches, so daß je nach Ausgestaltung der Schablone, also Größe und Form dar Löcher m dem Siebtrommelmantel, im Vlies gleichgeartete Löcher gefertigt werden können.

Neben der Herstellung von Lochvliesen mittels Flüssigkeiten ist es durch die Jp. Patent Publ. 29 318/60 auch bekannt, diese mittels Luft zu erwirken. Dabei ist das Vlies zwischen einem Drahtgeflecht und einer Platte oder einer ggf. mit Nocken versehenen Rolle gehalten. Ähnlich wie bei dem mit Flüssigkeiten arbeitenden System wird hier Luft durch das Drahtgeflecht gegen die Platte oder Rolle durch das dazwischen gehaltene Vlies geblasen, wobei die vom Luftstrahl beaufschlagten Fasern seitlich verdrängt werden.

Bei beiden Systemen besieht der Nachteil, daß jeweils auf der Außenseite des Vlieses, also auf der von den Düsen abgekehrten Seite, ein Sieb oder sogar eine mediumundurchlässige Rone oder Platte anzuordnen ist, die der Luft oder dem Wasser erheblichen Widerstand entgegensetzen, weswegen zur Bildung der Löcher hohe Energien notwendig sind. Außerdem kann bei beiden Verfahren ein besonders für die Bedienungsperson und die Betriebsfähigkeit der Maschinen sehr hinderlicher Faserflug nicht verhindert werden. Die auf das Vlies auftretenden Strahlen schieben nämlich nicht nur die Fasern seitlich in den Bereich, wo die Luft oder das Wasse^r keine Wirkung hat, sondern es werden auch Fasern aus dem Vlies herausgerissen, die dann in der Umgebung der Maschine herumfliegen und u.a. langwierige Reinigungsarbeiten der Maschine verursachen.

Ausgehend von den Erkentnissen der bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Lochvliesen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem ohne das Vlies auf der Schablone haltende Siebgewebe oder Rollen unter Vermeidung der genannten Nachteile Lochvliese hergestellt werden können.

Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß entgegen der Ausströmrichtung der Strahlen das gleiche oder ein anderes Medium gegen das Vlies in gleichmäßiger Verteilung strömt

Diese Gegenströmung hat die Aufgabe, das Vlies über seine ganze Fläche auf die Schablone zu pressen, und zwar gegen den Druck des aus den Düsen austretenden Mediums. Das Vlies soll sich also nicht unter der Wirkung des Luft- oder Wasserstrahles von der Schablone abheben können, vielmehr soll der Strahl aus den Düsen gerade so energisch sein, daß er die Lage der Fasern in der ursprünglichen Lage verändert und zumindest ein Teil der im Wege des Strahles liegenden Fasern seitlich verdrängt Sollten nunmehr Fasern aus dem Vliesverband unter der Wirkung dieses Strahles herausgerissen werden, so werden diese von dem Gegenstrom erfaßt und in den Bereich zurück zum Vlies getragen, der zwischen den Löchern der Schablone liegt also nicht von Luftstrahlen od. dgl. beaufschlagt wird. Auf diese Weise ist nicht nur der ansonsten sehr hinderliche Faserflug unterbunden, sondern die das Vlies durch die Löcher der Schablone beaufschlagenden Strahlen brauchen nicht von so hoher Bewegungsenergie zu sein, wie das bei den bekannten Verfahren notwendig ist. Von diesem Verfahren ist das nach der GB-PS 11 22 313 zu unterscheiden. Dort wird zwar das Vlies ebenfalls von beiden Seiten mit einer Luftströmung beaufschlagt, jedoch beidseitig gebündelt durch

quer über die Arbeitsbreite sich erstreckende Düsenschlitze, wodurch sich die mit der Luft beaufschlagenden fasern seitlich verschieben und dadurch ein Streifenmuster erzeugt wird. Die erzeugten Luftströmungen dienen also dort insgesamt zur Musterbildung.

Die erfindungsgemäße Gegenströmung kann auf unterschiedliche Weise erzeugt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die gleichmaßige Gegenströmung durch einen auf der vliesabgekehrten Seite der Schablone vorhandenen Saugzug erzeugt wird, und damit von der gleichen Seite her mit unter Oberdruck austretendem Medium, das sowohl flüssig als auch gasförmig sein kann, durchstoßen wird.

Ist das Vlies mit Bindemitteln getränkt, so kann unmittelbar nach Herstellung der Lochstruktur das ggf. vorverfestigte Vlies der zur Verfestigung notwendigen Wärmebehandlung zugeführt werden, so daß die Gefahr einer Veränderung der einmal erzielten Struktur nicht bestehen kann. Die Löcher und die Form derselben werden dann für immer fixiert

Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung besteht genauso wie bei der US-PS 28 62 251 aus einer Schablone, auf der das Vlies aufliegt und gegen das eine Düse od. dgL gerichtet ist Ergänzt wird diese Vorrichtung gemäß der Erfindung durch eine Pumpe oder ein Ventilator, der eine gleichmäßige das Vlies auf die Schablone drückende Strömung zu erzeugen hat

Eine solche Vorrichtung ist vervollständigt, wenn sie als an sich bekannte Siebtrommelvorrichtung mit einer in einem allseitig geschlossenen Gehäuse umlaufenden, unter Saugzug stehenden Siebtrommel ausgebildet ist im Bereich deren vom Vlies bedeckten und vom Saugzug beaufschlagten Mantelsektor gegen die Innenseite der Trommel her Düsen gerichtet sind. Normalerweise werden die Düsen gegenüber der sich drehenden Trommel ortsfest innerhalb der Siebtrommel angeordnet sein, so daß sich der Siebtrommelmantel gegenüber den Düsen relativ bewegt Es ist jedoch auch denkbar, die Düsen in der gleichen Geschwindigkeit wie den Siebtrommelmantel um die Trommelachse umlaufen zu lassen, damit der Luftstrahl über eine längere Zeit auf ein und dasselbe Loch oder Löcher der Schablone beim Transport des Vlieses einwirken kann. Damit findet eine vliesschonende Herstellung der Lochstruktur statt Es ist aber auch möglich, die Düsen entgegen der Trommeldrehrichtung oder schneller als die Trommel in Trommeldrehrichtung umlaufen zu lassen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung dargestellt Es zeigt

F i g. 1 eine Siebtrommelmaschine mit den Siebtrommeln im Querschnitt und

Fig.2 einen Schnitt entlang der Linie IMI nach Fig. 1.

Die Maschine zum Herstellen von Lochvliesen besteht aus einem allseitig geschlossenen Gehäuse 1, das durch eine Wandung 2 in den Ventilatorraum 3 und den Behandlungsraum 4 unterteilt ist Im Behandlungsraum 4 ist eine oder sind mehrere Siebtrommeln 5 hintereinander angeordnet, an deren einen Stirnseite ein Ventilator 6 zur Erzeugung des Unterdruckes im Siebtremmelraum angeordnet ist Das am Einlauf 7 mittels eines Endlosbandes 8 heranbewegte Vlies 9 wird zunächst an die Unterseite der ersten Siebtrommel übergeben und dort durch den mittels des Ventilators 6 erzeugten Saugzug auf dem Siebtrommelmantel festgehalten.

Gegen diese Luftströmung wird von der Innenseite der Trommel her mittels Düsen 10 Wasser oder ggf. Luft gegen die Innenseite des Siebtrommelmantels gespritzt Das unter hohem Druck aus den Düsen austretende Medium wird die Löcher des Siebtrommelmantels durchströmen und das Vlies beaufschlagen. Dabei werden die einzelnen Fasern entweder aus dem Faserverband herausgeschleudert oder zur Seite verdrängt Die eventuell herausgerissenen Fasern werden von dem durch den Ventilator 6 erzeugten Gegenstrom sofort erfaßt und wieder zurück entsprechend der eingezeichneten Strömungslinien zum Vlies geführt, und zwar in den Bereich, wo das Vlies von innen nicht durch Luft od. dgl. beaufschlagt wird. Wenn also beim Herstellen der Löcher ein Faserflug entstehen sollte, so werden diese Fasern mit Sicherheit nicht für immer dem Vlies entzogen. Sie werden wieder auf das Vlies getragen, so daß sie auch die Maschine nicht

jo verschmutzen können.

Die Düsen 10 sind zweckmäßigerweise an der Achse 11 ebenso wie die halbseitige Innenabdeckung 12 der Siebtrommel 5 befestigt Dabei sollte die Achse gleichzeitig als Rohr für die Zuführung des Mediums dienen. Im allgemeinen werden die Düsen ortsfest im Gehäuse angeordnet sein, womit sich der Siebtrommelmantel an den Düsen vorbeibewegt Es ist jedoch auch denkbar, die Düsen mit dem Siebtrommelmantel in gleicher Geschwindigkeit um die Achse 11 kreisen zu lassen. Damit wird das Vlies über einen längeren Zeitraum während des Transportes durch die Maschine zur Herstellung der Lochstruktur mit dem jeweiligen Medium vliesschonend beaufschlagt Je nach Anwendungsfall können jedoch auch die Düsen schneller als die Siebtrommel oder sogar entgegen der Drehrichtung der Siebtrommel umlaufen.

Hinter der ersten Trommel kann eine zweite angeordnet sein, an die das Vlies unter wechselseitiger Auflage selbsttätig übergeben wird. Zumindest auf

so dieser Trommel können die schon vorher oder während der Behandlung auf das Vlies aufgegebenen Bindemittel verfestigt und somit die unmittelbar vorher erzielte Lochstruktur fixiert werden. Sind Schmelzfasern im Vlies enthalten, so findet dort der Schmelzprozeß statt, um das Vlies in den gewünschten festeren Zustand zu bringen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Lochvliesen mittels eines durch eine mit Löchern versehene Schablone gepreßten, flüssigen oder gasförmigen s Mediums in Form von gebündelten Strahlen, welche durch die Löcher in der Schablone das in diesem Bereich in unmittelbarer Nähe geführte Vlies durchstoßen und Fasern des Vlieses verdrängen, dadurch gekennzeichnet, daß entgegen der Ausströmrichtung der Strahlen das gleiche oder ein anderes Medium gegen das Vlies in gleichmäßiger Verteilung strömt

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichmäßige Gegenströmung durch einen auf der vliesabgekehrten Seite der Schablone vorhandenen Saugzug erzeugt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichmäßige Gegenströmung von einem gasförmigen Medium gebildet wird

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichmäßige Gegenströmung von einem flüssigen Medium gebildet wird.

5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies während der Behandlung mit einer gewissen Menge an Bindemitteln getränkt oder besprüht wird.

6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche mit einer Schablone, auf der das Vlies aufliegt und gegen das eine Düse od. dgl. gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Pumpe oder ein Ventilator vorgesehen ist zur Erzeugung einer gleichmäßigen das Vlies auf die Schablone drückenden fluiden Strömung.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine bekannte Siebtrommelvorriclitung vorgesehen ist mit einer in einem allseitig geschlossenen Gehäuse (1) umlaufenden, unter Saugzug stehenden Siebtrommel (5), im Bereich deren vom Vlies (9) bedeckten und vom Saugzug beaufschlagten Mantelsektor gegen die Innenseite der Trommel her Düsen (10) gerichtet sind.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (10) entlang der Schablone bewegbar ausgebildet sind.