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Spundabdichtung für Bierfässer.
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Die Erfindung betrifft eine Spundabdichtung für Bierfässer mit einem
becherartigen, die Spundschraube umgebenden Dichtungselement aus Kunststoff.
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Bekannte Spundabdichtungen für Bierfässer bestehen im wesentlichen
aus einer Spundschraube aus Metall, die in die Spundöffnung des Bierfasses einzuschrauben
ist.
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Eine Abdichtung im Gewinde oder an einem Rundflansch der Spundschraube
soll eine ausreichende Dichtheit gegenüber dem inneren Überdruck gewährleisten.
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Die bekannten Spundabdichtungen befriedigen nicht. Die Abdichtungswirkung
ist nicht sicher genug und verhältnismässig häufig ist das Faß undicht, was praktisch
zum Verderb des Inhalts führt.
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Unerwünscht ist weiter, daß bei vielen Spundabdichtungen der Inhalt
mit der Spundschraube in Kontakt kommt, was zu Geschmacksbeeinträchtigungen führen
kann. Auch wird angenommen, daß in manchen Fällen Verunreinigungen im Gewinde der
Spundschraube Anlaß sind für nachteilige Beeinflussungen des Faßinhaltes.
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Bei Spundabdichtungen der vorbeschriebenen Art muß insbesondere darauf
geachtet werden, daß die Spundabdichtung leicht zu handhaben ist, um beim Verschließvorgang
ein Aufschäumen des unter Kohlensäuredruck stehenden Bieres auszuschließen bzw.
den Verschluß sehr rasch durchführen zu können. Viele Spundabdichtungen sind umständlich
zu handhaben und können daher nicht für den Verschluß von Bierfässern verwendet
werden.
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Es ist ein Ziel der Erfindung, eine Spundabdichtung für Bierfässer
zu schaffen, die bei leichter und einfacher Handhabung einen sicheren Verschluß
des Bierfaßes ergibt, wobei es wesentlich ist, daß die Gefahr von Infektionen des
Inhalt es weitgehend ausgeschlossen ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Spundabdichtung
der eingangs beschriebenen Art und schlägt vor, daß die Gewindekontur der Spundschraube
etwa um die Stärke der Becherwandung geringer gehalten ist als eine dem Innengewinde
der Spundöffnung angepaßte Schraube, daß am Innenende der Spundschraube eine Mehrzahl
von gleichmäßig verteilten Mitnahmenocken angeordnet sind, die mit entsprechend
angeordneten Mitnahmenocken im Dichtelement zusammenwirken, die am Übergang zwischen
Boden und Wandung angeordnet, daß die in das Dichtungselement eingedruckte Spundschraube
mit geringer Spannung vom Dichtungselement gehalten ist, wobei das Dichtungselement
die Spundschraube seitlich ganz umschließt und daß an der aus steifem Kunststoff
bestehenden becherartigen Spundschraube auf der Innenseite ihrer Wandung eine Vielzahl
von Mitnahmerippen gleichmäßig verteilt angeordnet sind, die mit einem entsprechend
ausgebildeten Spundschraubenschlüssel zusammenwirken, um die Schließkraft des Schlüssels
über den Umfang gleichförmig verteilt in die Spundschraube einzuleiten.
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Die erfindungsgemässe Spundabdichtung erreicht eine Vielzahl von Vortellen.
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Zunächst wird es möglich für die Spundschraube Kunststoff zu verwenden,
der zudem noch vom Dichtungselement abgedeckt ist, so daß alle Nachteile der bekannten
Metallschrauben vermieden werden.Insbesondere ist bei der Erfindung ausgeschlossen,
daß Verunreinigungen an der Schraube Nachteile herbeiführen. Das Dichtungselement,
das Jeweils ausgewechselt wird, deckt auch das Gewinde der Spundschraube völlig
ab.
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Das Dichtungselement ist zudem zu Beginn seiner Verwendung glattflächig
, was die hygienische Arbeitsweise erleichtert.
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Dadurch, daß die Gewindekontur der Spundschraube etwa um die Stärke
der Becherwandung geringer gehalten ist, als beispielsweise bisherige Spundschrauben,
erreicht die Erfindung, daß beim Schließvorgang das Gewinde der Spundöffnung im
Zusammenwirken mit der Spundschraube nicht das Dichtungselementzerschneidet. Ist
nämlich der Dichtungsbecher zerschnitten, besteht selbst bei Aufrechterhaltung der
Dichtheit die Gefahr des Kontaktes des Inhaltes mit der Spundschraube.
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Die Mitnahmenocken zwischen Spundschraube und Dichtungselement sorgen
dafür, daß beim Schließvorgang das Dichtungselement mitgedreht wird, was Voraussetzung
ist, für das einwandfreie Eindringen der Wandung des Dichtungselementes in die Gewinderillen.
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Bei der Erfindung bilden die Spundschrauben und das Dichtungselement
eine Einheit, die wie ein einziges Element zu manipulieren ist. Dies beschleunigt
beträchtlich den Verschließvorgang.
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Durch die becherartige Ausgestaltung der Spundschraube und die Anpassung
der Mitnahmerippen an einen entsprechend ausgebildeten Spundschraubenschlüssel wird
zunächst der Vorteil der Materialeinsparung bei der Spundschraube erhalten.
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Entscheidend wichtig ist aber, daß die Spundschraube bei der Erfindung
zwar einerseits elastisch verformbar ist, so daß sie sich auch Unregelmäßigkeiten
anpassen kann, andererseits cber die Schließkraft gleichmäßig über den Umfang verteilt
n die Spundschraube eingeleitet werden kann, so daß eine optimale Dichtheit am ganzen
Umfang erhalten wird, was bisher nicht möglich erschien.
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Es ist klar, daß die verwandten Kunststoffmaterialien sinngemäß aufeinander
abgestimmt werden müssen. Dem verhältnismäßig steifen Kunststoff der Schraube ist
ein vergleichsweise weicher, verformbarer Kunststoff für das Dichtungselement zuzuordnen.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß etwa
12 Mitnahmerippen vorgesehen sind. Eine größere Zahl von Mitnahmerippen bringt keine
nennenswerte Vergleichmäßigung der Einleitung der Schließkraft, würde jedoch die
Abmessung der einzelnen Rippen zu sehr vermindern, so daß die für den Gebrauch notwendige
Robustheit der Rippen verlorengeht.
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Andererseits besteht bei einer entscheidenden Verringerung der Zahl
der Mitnahmerippen die Gefahr, daß die Gleichmäßigkeit beim Schließvorgang verlorengeht.
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Günstig ist es, wenn sich die Mitnahmerippen über mindestens die halbe
Höhe des Gewindes erstrecken. Auf diese Weise wird die Schließkraft auf kürzestem
Weg in diejenigen Elemente der Abdichtung eingeleitet, die durch die Schließkraft
abzudichten sind.
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Günstig ist es weiter, wenn der Abstand zwischen den Mitnahmenocken
der Spundschraube wesentlich größer ist als die Breite der Mitnahmenocken am Dichtungselement.
Das Zusammenfügen des Dichtungselementes und der Spundschraube gelingt dabei schnell
und ohne besonderen Aufwand.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen: Fig.1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer Spundschraube
für eine Spundabdichtung gem. der Erfindung, Fig.2 eine Draufsicht auf die Darstellung
der Fig.1, Fig.3 einen Schnitt durch ein Dichtungselement für eine Spundabdichtung
gemäß der Erfindung entsprechend der Schnittlinie III-III der Fig.4, Fig.4 eine
Draufsicht auf die Darstellung der Fig.3, Fig.5 die in das Dichtungselement eingesetzte
Spundschraube vor dem Einsetzen in das Bierfaß,
Fig.6 einen der
gezeigten Spundschraube angepaßten Spundschraubenschlüssel und Fig.7 die Spundabdichtung
in der Gebrauchsstellung.
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Die dargestellte Spundschraube 1 besitzt, wie insbesondere die Schnittdarstellung
in der Fig.1, rechte Seite, zeigt, eine becherartige Gestalt. Sie besteht im wesentlichen
aus der Wandung 2 und dem Boden 3. Auf der Außenseite der Wandung 2 ist das Gewinde
14 vorgesehen, das erfindungsgemäß dem Innengewinde der Spundöffnung angepaßt ist.
Dieses Gewinde kann, wie bei der zeichnerischen Darstellung, ein sich konisch verjüngendes
Rundgewinde sein. Es sind aber auch andere Gewindeformen, beispielsweise sich verjüngende
Trapezgewinde usw. möglich.
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Während das Gewinde der Spundöffnung eine an sich übliche Abmessung,
auch eine genormte Abmessung, aufweisen kann, sind die Gewindekonturen des Gewindes
4 jeweils um die Stärke der Wandung 5 des Dichtungselementes 6 verringert. Dabei
ist es günstig, von der Wandstärke der Wandung 5 auszugehen, wie sich diese in der
Schließstellung ergibt. Da beim Schließvorgang die Wandung 5 sich den Gewindekonturen
anpaßt, ergibt sich eine Dehnung in der Achsrichtung, der eine Verringerung der
Wandstärke entspricht.
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Es wird bemerkt, daß zur Verbesserung der Deutlichkeit die Stärke
der Wandung 5 in der Zeichnung übertrieben dargestellt ist. Im praktischen Gebrauch
beträgt die Stärke der Wandung 5 etwa 1 mm oder auch weniger.
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Die Schraube 1 besitzt am äußeren, unteren Ende die Mitnahmenocken
7, die so ausgebildet und angeordnet sind, daß sie mit
den Mitnahmenocken
8 des Dichtungselementes 6 zusammenwirken können in dem Sinne, daß eine Art Klauenkupplung
im Gebrauchszustand entsteht. DieBreite der Mitnahmenocken 7 entspricht in etwa
der Breite der Mitnahmenocken 8, so daß die Nocken 7 und 8 mit Spiel ineinandergreifen
und das Zusammenfügen zur Gebrauchsstellung gemäß Fig.5 leicht gelingt.
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Durch die Mitnahmenocken 7 und 8 wird erreicht, daß beim Einschraubvorgang
die Schraube 1 das Dichtungselement 6 mitnimmt, so daß das Innengewinde 9 (Fig.7)
der Spundöffnung das Dichtungselement 6 sinngemäß verformt und in die Rillen des
Gewindes 4 eindrückt. Auf diese Weise besteht die geringste Gefahr, daß die Wandung
5 des Dichtungselementes vom Gewinde zerschnitten wird.
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Im Inneren der Schraube 1, also in der becherartigen Ausnehmung 10,
sind an der Wandung 2 die axial ausgerichteten Rippen 11 angeordnet, wie dies insbesondere
aus der Darstellung der Fig.2 ersichtlich ist. Es sind insgesamt zwölf Rippen vorgesehen
und die Abstände zwischen den Rippen entsprechen annähernd der Rippenstärke. Die
Rippen 11 erstrecken sich mindestens über die halbe Höhe des Gewindes 4. Im inneren
unteren Bereich der Ausnehmung 10 kann die Wandung 2 eine zylindrische Innenkontur
aufweisen.
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Die Rippen 11 wirken mit dem Spundschraubenschlüssel 12 zusammen,
wie dieser in der Fig.6 dargestellt ist. Dieser Spundschraubenschlüssel 12 besitzt
ebenfalls Mitnahmerippen 13 in einer den Mitnahmerippen 11 angepaßten Anordnung
und Ausbildung.
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Zum Verschluß einer Spundöffnung wird die Spundschraube 1 in das Dichtungselement
6 eingedrückt, wie dies in der Fig. 5 dargestellt ist. Die Höhe der Wandung 5 des
Dichtungselementes
ist dabei der Höhe der Spundschraube angepaßt
bzw. differieren die beiden Abmessungen nur wenig. Die Durchmesser sind so aufeinander
abgestimmt, daß das Dichtungselement 6 und die Spundschraube eine Einheit bilden.
In diese Einheit wird der Spundschraubenschlüssel 12 eingeführt, so daß eine schnell
und leicht zu handhabende Gebrauchseinheit für den Verschluß der Spundöffnung entsteht.
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Es ist klar, daß durch die Anordnung der Mitnahmerippen 11 im Zusammenwirken
mit den Mitnahmerippen 13 des Schlüssels 12 eine direkte Einleitung der Verschlußkraft
auf das Gewinde 4 bzw. das Dichtungselement 6 erreicht wird. Obwohl sich die Spundschraube
1 möglicherweise geringfügig verformen kann, um sich einem nicht ausreichend exakten
Gewinde 9 der Spundöffnung 14 anzupassen, wird doch ein gleichmäßiger Druck auf
das Dichtungselement 6 an allen Stellen erhalten und somit ein sicherer Verschluß
ohne eine Beschädigung des Dichtungselementes.
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Am oberen Rand der Wandung 5 des Dichtungselementes 6 ist ein Lappen
15 angeformt, der auch im Verschlußzustand (Fig.7) außen sichtbar bleibt und der
beispielsweise zur Markierung des Inhaltes des Fasses 16 dient.