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Spundlochverschluß für Fässer, insbesondere Bierfässer Fässer aller
Art, insbesondere Bierfässer, gleichgültig, ob sie aus Holz, insbesondere Eichenholz,
oder Metallen, z.Bo Eisen, Aluminium oder V2A-Stahl hergestellt sind, besitzen mindestens
eine Öffnung im Faßbauch oder im Boden, die als Spundloch bezeichnet wird und zum
Füllen'dient. Dieses Spundloch wird nach dem Füllen von einer Spundschraube verschlossen,
wobei zwischen den beiden in Berührung kommenden Ringwandungen ein dichtender Formschluß
vorzugsweise über Gewinde hergestellt wird. Diese Spundschraube kann ihrerseits
noch eine mittiger normalerweise dadurch einen Stopfen, insbesondere einem Korken,
verschlossene Öffnung
aufweisen, durch welche beim Anstich des Fasses,
z.B. in einer Wirtschaft, der Anstichdegen eingestoßen wird, wenn im Faß kein weiteres,
durch einen Spund verschlossenes Anstichloch vorgesehen ist, durch welches das Anstechen
erfolgen kann.
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In jedem Fall sind nach dem Herausziehen des Anstichdegens die leeren
Fässer offen, was zum Austrocknen des Fasses, insbesondere in den heißen Jahreszeiten
führt und insbesondere durch die angetrockneten Bierreste bei der Innenreinigung
der Fässer Schwierigkeiten bereitet, denn diese Bierreste dienen als Nährboden für
Bakterien, die sich meist nur durch intensive Reinigung bei Temperaturen von 80
bis 900 und anschließender Zuführung von Desinfektionsmitteln bes eitigen lassen.
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Als Vorbereitung zur Faßreinigung müssen die Spundschrauben herausgedreht
werden. Ehe diese wieder zum Verschließen neu gefüllter Fässer verwendet werden
können, werden die Spundschrauben ebenfalls gewaschen bzw. gereinigt, was nicht
immer so ordnungsgemäß erfolgt, daß diese keimfrei sind. Auch die neu einzubringenden
Verschlußstopfen für die Anstichlöcher können Infektionsherde bilden, denn die hierzu
vorgesehenen Korken werden vor dem Einschlagen gewässert und ICorkensaft kann leicht
ins Faßinnere gelangen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu vermeiden
und einen Spundverschluß zu schaffen, der zugleich Anstichloch ist, nach dem Abschlagen
des Fasses bzw. dem Herausziehen des Anstichdegens das Faß selbsttätig abschließt,
von Haus aus keimfrei und so preiswert ist, daß er nach einmaligem Gebrauch nicht
gereinigt zu werden braucht, sondern weggeworfen wird.
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Erreicht wird dies erfindungsgemäß durch einen im wesentlichen zylindrischen
Körper aus-Kunststoff oder Gummi oder einem sonstigen Elastomere mit einer Außenmantelausbildung
zum Herstellen einer formschlüssigen Verbindung zum zugeordneten Spundloch und einer
innenliegenden Ausnehmung als Anstichloch, welche am Boden durch eine verhältnismäßig
dünne Membrane mit anschließender bzw. anliegender, eine flatterventilartige wirkung
erreichenden Lippe abgeschlossen ist.
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Bin mit einem derartigen Spundlochverschluß versehenes Faß läßt sich
leicht anstechen. Dazu genügt das Durchstoßen der dünnen Bodenmembrane. Die anschließende
Lippe wird seitlich federnd weggedrückt. Sobald das leere Faß durch Herausziehen
des Anstichdegens abgeschlagen wird, federt die Lippe in die Ausgangslage unter
der Wirkung ihrer Eigenelastizität zurück und verschließt das Anstichloch, dessen
Schließstellung noch zusätzlich von dem im Faß herrschenden restlichen Luft- oder
Kohlensäuredruck gesichert ist. Das Faß bleibt somit im Leerzustand abgeschlossen
und damit im Inneren feucht und geschützt gegen das Eindringen von Bakterien
von
außen. Die Innenreinigung des Fasses wird damit wesentlich erleichtert, weil angetrocknete
Inhaltsreste fehlen, deren Entfernung einen hohen Aufwand erfordert.
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Da als Werkstoff für den Verschlußkörper Kunststoffe oder Gummi oder
ein sonstiges Elastomer mit unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften benutzt werden
können, ist es möglich, den stoffschlüssigen Verband zum Spundloch unterschiedlich
auszugestalten. In verhältnismäßig harten Kunststoffen kann auf einem zylindrischen
Ausgangskörper oder auch einem schwach verjüngt zulaufenden Ausgangskörper Außengewinde
analog dem Gewinde im Spundloch angearbeitet oder auch beim Herstellen des Verschlußkörpers,
z.B. durch Spritzgießen oder Spritzpressen mit eingeformt werden. Es ist aber auch
möglich, die Augangskörper glattwandig zylindrisch oder schmal konisch zu gestalten
und darin beim Eindrehen des Verschlußkörpers in das Spundloch mit dessen Gewinde
sozusagen das Gegengewinde am Verschlußkörper einzuschneiden, wobei ein starker
Reibungsschluß mit häufig ausreichender, gegenseitiger Abdichtung erreicht werden
kann, so daß eine zusätzliche Dichtung zwischen dem Spundloch und dem Spundlochkörper
in Fortfall kommen kann. Eine solche Dichtung wird zweckmäßig an einer Schulter
oder in einer Ringnut am Spundlochkörper vorgesehen, zweckmaßig in Form eines O-Ringes.
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Der erwähnte formschlüssige Verband läßt sich auch mit einer bajonettartigen
Kupplung erreichen, die mit einem entsprechend
angepaßt ausgebildeten
Spundloch zusammenwirkt.
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Um den Spundlochverschluß in das Spundloch einbringen zu können, sind
am Verschlußkörper im innen- oder außenliegenden Bereich Handhabungen, Vorsprünge
oder Vertiefungen zum An-oder Einsetzen von Geräten zum Ein- und/oder Ausbringen
vorgesehen.
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Von der Wahl des Kunststoffs für den Verschlußkörper ist es abhängig,
ob der Spundlochverschlußkörper mit der Bodenmembrane und der Lippe einstückig ausgebildet
ist oder die Lippe zweckmäßig mit der Bodenmembran eine Sonderbauteil bildet, der
mit dem übrigen Körper in beliebiger Weise dicht verbunden oder eingegossen ist.
Die einstückige Ausführung ist dann möglich, wenn ein Kunststoff Verwendung findet,
der hinreichend elastisch ist, so daß sich die Bodenlippe beim Durchstechen der
Bodenmembrane abbiegen läßt und nach dem Herausziehen des Degens wieder in die Ausgangslage
zurückkehrt.
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Bei anderen Festigkeits- und Elastizitätsverhältnissen und einem relativ
harten Kunststoff bilden mindestens die Lippe, zweckmäßig zusammen mit der Bodenmembran
einen Bauteil aus einem weicheren, elastischen Kunststoff, mit dem sich die erforderliche
scharnierartige-Beweglichkeit der Lippe erreichen läßt.
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In der Zeichnung sind schematisch zwei Ausführungsbeispiele
der
Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 einen Srundlochverschlußkörper im Querschnitt
Fig. 2 die Draufsicht auf Fig. 1 und Fig. 3 ebenfalls im Querschnitt eine andere
Ausbildungsform eines Spundlochverschlußkörpers als Ausschnitt.
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Die beiden Verschlußkörper unterscheiden sich im wesentlichen dadurch,
daß die Ausbildung der Fig. 1 und 2 einstükkig ist, während die Ausführung der Fig.
3 aus zwei Teilkörpern zusammengesetzt ist. In jedem Fall ist der Hauptteil 1 des
Verschlußkörpers zylindrisch oder konisch und mit Außengewinde 2 versehen, das mit
dem Innengewinde des nicht dargestellten Spundloches eines Fasses zum Verschliessen
zusammengeschraubt wird, wozu die Ausnehmungen 3 am ooeren Teil dienen, in welche
geeignete Einschraubgeräte eingesetzt werden. Im Inneren des Verschlußkörpers ist
eine mittige Ausnehmung 4 als Anstichloch vorgesehen, die am Boden mit einer dünnen
Isembrane 5 verschlossen ist, an welche sich von unten her eine weitere dümnc Lippe
bzw. Platte 6 anschließt, die bei 7 scharnierartig gehaltert ist. neim Einstoßen
des Anstichdegens durch die als Anstichloch dienende mittige Ausnehmung wird die
dünne Membrane 5 durchstoßen wll die dünne Platte nach unten in das Faß hinein weggedrückt,
was
in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet ist. Diese dünne Lippe 6 wirkt als eine Art
Flatterventil, denn sie kehrt in die Ausgangslage unter der \'-irkung elastischer
Rückstellkräfte zurück, sobald der Anstichdegen beim Abschlagen des leeren Fasses
aus dem Anstichloch herausgezogen wird. Dann ist dieses Anstichloch von unten wieder
geschlossen, was noch durch den inneren Überdruck im Faß unterstützt wird. Das Faß
bleibt somit bis zur Reinigung feucht und erst zu diesem Zeitpunkt wird der Spundlochverschlußkörper
aus dem Spundloch entfernt und weggeworfen,-so daß die -bisher erforderliche, umständliche
und unsichere Reinigung der Spundlochverschlüsse vor der Wiederverwendung in Fortfall
kommt.
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Falls eine Dichtung 8 erforderlich ist, so kann diese, wie dargestellt,
in einer Ringnut am oberen Rand des Spundlochverschlußkörpers eingelegt sein. Andere
Anordnungen von Dichtungen sind denkbar, falls die durch Reibungsschluß beim Einschrauben
erreichbare Abdichtung zwischen Spundloch und seinem Verschlußkörper nicht ausreichen
sollte.
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Bei der Ausbildung nach Fig. 3 sind die dünne Bodenmembrane 5 und
die Verschlußlippe 6 für das durchstoßene Anstichloch als Sonderbauteil 9 aus einem
verhältnismäßig weichen und gute elastische Rückstellkräfte aufweisenden Kunststoff
ausgebildet, wobei die Teile bei 7 scharnierartig zusammenhängen und dieser Sonderbauteil
mit Hilfe einer Art Federrandkragen
an einem Ringvorsprung am Unterteil
10 des eigentlichen Verschlußkörpers befestigt ist. In diesem Falle läßt sich dieser
aus einem relativ harten und festen Kunststoff mit geringer Elastizität fertigen.
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Patentansprüche .......