DE102007028158B3 - Mehrweg-Verschlussstopfen für Wein-, Sekt- und Bierflaschen - Google Patents
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Abstract
Bei den bekannten Flaschen-Druckverschlüssen werden Sicherungen in Form von Drähten, Schnüren und Metallverformungen mit den Flaschenhälsen verbunden. Bei Naturkork-Verschlussstopfen wird die abdichtende Aufquellung des Korks mit Hilfe der dauernden Befeuchtung durch das Flüssigkeitsgut erreicht. Das Öffnen der jeweiligen Einweg-Verschlüsse erfordert Hilfsmittel und teilweise großen Aufwand. Der neue Mehrweg-Verschlussstopfen aus zwei einfachen Kunststoffteilen soll es ermöglichen, handelsübliche Flaschen ohne den Einsatz von Sicherungen auf einfache Weise zu verschließen sowie das Öffnen ohne Hilfsmittel allein durch Handkraft durchzuführen. Der in die Ausweitung eines Flaschenhalses eingesetzte sackförmige Kunststoff-Konusstopfen (n), der durch spreibare Längswölbungen und innere keilförmige Haltestege ausgebildet ist, bewirkt bei formschlüssiger Durchdringung durch den Kunststoff-Pressstopfen (a) eine für alle auftretenden CO<SUB>2</SUB>-Gasdrücke belastbare Abdichtung gegen die Fläche des Flaschenkopfes.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Mehrweg-Verschlussstopfen für Wein-, Sekt- oder Bierflaschen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Einen ähnlichen Mehrweg-Verschlussstopfen zeigt auch die
DE 103 20 269 B3 , die den gattungsmäßigen Stand der Technik bildet. Der Verschlussstopfen dort weist den größten Teil der Merkmale des Anmeldegegenstandes auf. Er unterscheidet sich dadurch, dass er keine spreizbaren Längswölbungen aufweist und einen Dichtungsüberzug als drittes Teil benötigt. - Es ist bekannt, Einweg-Verschlussstopfen aus Naturkork in die Flaschenhälse von Weinflaschen einzusetzen, um durch Aufquellung des Korks im konischen Teil der Flaschenhälse einen dichten Verschluss zu erzeugen. Dabei ist es allerdings nötig, die Weinflaschen liegend zu lagern, damit das Flüssigkeitsgut die Aufquellung des Korks ständig aufrechterhält. Zum Öffnen der Weinflaschen sind außerdem Korkenzieher erforderlich, die in den aufgequollenen Naturkorken eingeschraubt werden müssen, um dann den Korken mit erheblichem Kraftaufwand aus dem Flaschenhals zu ziehen. Bei diesem Verschluss tritt das Problem auf, dass der Korken beim Herausziehen zerbröckeln kann und dadurch den Wein verunreinigt. Ein weiteres Problem ist die geschmacklich unangenehme Abfärbung des Naturkorks auf den Wein, der nach Gastronomieangaben dadurch eine Ausschussquote von bis zu 3% hat. Schließlich sind herausgezogene Korken wegen ihrer Aufquellung nicht wieder zum Schließen angebrochener Weinflaschen verwendbar.
- Es ist weiter bekannt, Einweg-Verschlussstopfen aus Kunststoff (PE) in die Flaschenhälse von Sektflaschen einzusetzen, um durch einen Presssitz zwischen dem Schaft des Stopfens und der Innenwand des Flaschenhalses einen dichten Verschluss zu erzeugen. Dabei ist es allerdings nötig, den Stopfen zusätzlich mit einer Sicherung aus Metall und Draht an einem äußeren Glasabsatz des Flaschenhalses zu befestigen, um einem Gasdruck (bis 10 bar CO2) aus der Kohlensäure standzuhalten.
- Das gleiche Verschlussprinzip (Sparo-Verschluss) haben Einweg-Verschlussstopfen aus Naturkork, die in Flaschenhälse von Proseccoflaschen eingesetzt werden und mit handgebundenen Schnüren aufwendig an einem äußeren Glasabsatz des Flaschenhalses gegen einen Gasdruck (bis 3 bar CO2) gesichert werden. Bei diesen Verschlüssen tritt das Problem auf, dass beim Öffnen einer Flasche der plötzlich freiwerdende Gasdruck die Stopfen geschossartig beschleunigen kann und es dabei zu unkontrollierten Flüssigkeitsaustritten kommt. Ebenfalls sind die Stopfen wegen ihres Presssitzes bzw. ihrer Aufquellung nicht wieder zum Schließen angebrochener Schaumweinflaschen verwendbar.
- Es ist weiter bekannt, Einweg-Verschlussdeckel aus Metall (Kronenkorken) auf die Randausbildungen von Bierflaschen zu pressen, um zusammen mit einer verbundenen Dichtung einen wirksamen Druckverschluss zu erzeugen. Bei diesem preiswerten Verschluss tritt das Problem auf, dass zum Öffnen einer Bierflasche ein Flaschenöffner nötig ist, mit dessen Hilfe der Verschlussdeckel verformt und über die Randausbildung abgekantet wird. Durch hierbei auftretende Scherkräfte können abspringende Glassplitter zu Flaschenbeschädigung und Bierverunreinigung führen. Ebenfalls sind die Deckel wegen ihrer Verformung nicht wieder zum Schließen angebrochener Bierflaschen verwendbar.
- Die
DE 11 81 577 A zeigt einen Mehrweg-Verschlussstopfen für Sektflaschen mit Konusstopfen und Pressstopfen aus Kunststoff, wobei sich die innere konische Verjüngung des Konusstopfens über die gesamte Länge erstreckt und so geneigt ist, dass bei der Durchdringung Selbsthemmung und Formschluss gewährleistet sind. Doch fehlen dort zumindest die keilförmigen Haltestege und die spreizbaren Längswölbungen. - Aus der
DE 32 31 140 A1 ist ein Verschlussstopfen aus Kunststoff, insbesondere für Wein- und Sektflaschen, bekannt. Hier tritt das Problem auf, dass wegen des elastischen Dichtungsüberzuges bei einem luftdichten Abschluss gegen die Innenwand eines Flaschenhalses eine Anhaftung entsteht. Dadurch ist bei Sektflaschen eine kontrollierte Gasentspannung nicht möglich. Problematisch ist außerdem die industrielle Abfüllung wegen des feinmechanischen Aufbaus. - Aus der
WO 02/36 450 A1 - Aus der
DE 20 22 143 A ist ein Flaschenverschluss aus Kunststoff als Flaschenzierkapsel bekannt. Der Verschluss ist für ein druckfreies Flüssigkeitsgut geeignet. Hier tritt das Problem auf, dass zum Öffnen der Schließkappe ein Hilfsmittel benutzt werden muss. - Aus der
JP 2003 104 421 A - Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, für handelsübliche Wein-, Sekt- oder Bierflaschen einen einfachen und preiswerten Mehrweg-Verschlussstopfen ohne zusätzliche Sicherungsteile zu konstruieren, der hochwirksam jedes Flüssigkeitsgut abschließt (Druckverschluss), eine kontrollierte Gasentspannung beim Öffnen zulässt, einfach industriell abzufüllen ist, und der mit Handkraft geöffnet und wieder verschlossen werden kann.
- Dieses Problem wird durch die im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
- Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass bei dem Verschlussstopfen für die industrielle Flaschenabfüllung durch Automaten zur Einführung der beiden Stopfen nur eine Hubbewegung nötig ist.
- Die Press- und Konusstopfen aus Polyäthylen (PE) sind mit einfachen Spritzguss-Werkzeugen preiswert herzustellen und sind wegen ihrer Säure- und Laugenbeständigkeit bei einer Mehrwegnutzung einfach zu reinigen.
- Der sackförmige Konusstopfen, versehen mit umlaufenden Längswölbungen und inneren keilförmigen Haltestegen, ist in einen konusförmig ausgeweiteten Flaschenhals eingesetzt und wird anschließend von dem Pressstopfen mit geringer Presskraft bis zu einem Anlageschluss an der inneren Flaschenausweitung durchdrungen. Die form- und kraftschlüssige Anlage entsteht durch eine geringfügige und elastische Spreizung der Längswölbungen und synchron dazu, einer geringen elastischen Biegung der keilförmigen Haltestege. Bei der selbsthemmenden Durchdringung des Pressstopfens entstehen zwei Kraftkomponenten, die sowohl gegen einen Flächenteil des ausgeweiteten Flaschenhalses wie auch gegen die dichtende Fläche des Flaschenrandes wirken, so dass die Flaschen auf diese Weise bei allen Schaumweinarten und Bieren ohne zusätzliche Sicherungsteile fest verschließbar sind. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Kopf des Konusstopfens durch die Kunststoffhärte die Dichtung gegen den Flaschenrand bildet und dadurch besonders preiswert gestaltet werden kann, und dass Toleranzen in den Flaschenhälsen ausgeglichen werden, indem die keilförmigen Haltestege des Kunststoff-Konusstopfens (b) über die gesamte Länge von dem Kunststoff-Pressstopfen (a) unterschiedlich bis zum Formschluss durchdrungen werden.
- Des Weiteren ist ein gewünschter Diffusionsgrad (Atmung) bei Weinen durch die Dicke und Zusammensetzung des elastischen Bodens des Konusstopfens (b) zu regeln. Weil der Konusstopfen (b) außerdem keiner Befeuchtung bedarf, wie sie bei verkorkten Weinen zur Korkaufquellung durch liegende Flaschen nötig ist, kann die Weinlagerung mit stehenden Flaschen ohne spezielle Weinregale stattfinden mit dem Vorteil, dass eine Dekantierung erleichtert wird, weil ein auftretender Gärungsabsatz sich bereits auf dem Flaschenboden befindet.
- Zum Öffnen eines originalen erfindungsgemäßen Mehrweg-Verschlusses wird der Herauszug des Press- und Konusstopfens mit Handkraft und ohne Hilfsmittel durchgeführt, indem nach Entfernung der Sicherheitsversiegelung der Pressstopfen (a) an seinem Kopf in Richtung des Herauszugs hin- und hergedreht wird.
- Durch elastische Rückbildung der Spreizung und Aufhebung des Anlageschlusses mit einer ggf. kontrollierten Gasentweichung (CO2) ist der Flaschenverschluss erneut zur Mehrwegnutzung geeignet.
- Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den anhängenden Zeichnungen, auf der die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veranschaulicht wird.
- In den Zeichnungen zeigt
-
1 einen Längsschnitt des Pressstopfens (a) und -
2 die Vorderansicht zu der1 und -
3 einen Längsschnitt des Konusstopfens (b) mit sieben umlaufenden Längswölbungen und sieben Haltestegen und -
4 die Vorderansicht zu der3 . -
5 zeigt einen zweiteiligen Mehrweg-Verschlussstopfen in der Perspektive, eingesetzt in eine Weinflasche. Der Konusstopfen (b) wird dabei von dem Pressstopfen (a) form- und kraftschlüssig durchdrungen. Der in den Flaschenhals eingesetzte parallele Schaft des Konusstopfens (b) ist durch die Längswölbungen ca. 1 mm elastisch zusammendrückbar, so dass prinzipiell alle Flaschen durch den Druck der Längswölbungen gegen die Innenwand des Flaschenhalses allein durch den Konusstopfen (b) luftdicht verschlossen werden können. Bei der Durchdringung durch den Pressstopfen (a) bilden die Längswölbungen auch eine elastische Spreizung zur Durchmesserausweitung des Konusstopfens (b), so dass der Verschluss mit einer oder zwei Pressstopfengrößen als wasserdichter Universal-Flaschenverschluss für den Haushalt zu nutzen ist. Bei der industriellen Abfüllung wird der zweiteilige Verschluss [Konusstopfen (b) und Pressstopfen (a)] den Maßen der jeweiligen Flaschen angepasst, um eine dauerhafte Dichtigkeit zu gewährleisten. - Die Elastizität der Längswölbungen und die Stabilität der keilförmigen und knickfesten Haltestege des Konusstopfens (b) bilden bei der Durchdringung durch den Pressstopfen (a) eine Druckkraft, die sich widerlagernd gegen die Innenwand des konischen Flaschenhalses auswirkt. Gleichzeitig bildet sich eine Druckkraft als Dichtung gegen die Fläche des Flaschenrandes. Entsteht ein innerer Druck, z.B. bei Sektflaschen, geht der Druck in die Ausweitung des widerlagernden Flaschenhalses über, während die Dichtung gegen den Flaschenrand davon unberührt bleibt, solange der Pressstopfen (a) nicht gelockert wird. Bei Sektflaschen ist deshalb eine kontrollierte Entgasung möglich.
Claims (10)
- Mehrweg-Verschlussstopfen für Wein-, Sekt- oder Bierflaschen mit einem sackförmigen Kunststoff-Konusstopfen (b), der durch keilförmige, selbsthemmende Haltestege und spreizbare Längswölbungen im Inneren konisch verjüngt ist, und einem Kopf, der, in den Flaschenhals eingesetzt, von einem Kunststoff-Pressstopfen (a) durchdrungen wird, wobei eine geringe elastische Biegung der Haltestege und Aufspreizung der Längswölbungen bis zur Formschlüssigkeit gegen die Innenwand des Flaschenhalses und eine damit verbundene intensive Anlagerung des widerlagernden Kopfes des Kunststoff-Konusstopfens (b) gegen die Fläche des Flaschenhalsrandes gebildet wird und dieser sicherungsfreie Mehrweg-Verschlussstopfen allein mit Handkraft durch Lockerung des Kunststoff-Pressstopfens (a) bei gleichzeitiger Rückbildung der Aufspreizung zu öffnen ist, wobei sich die innere konische Verjüngung im Wesentlichen über die gesamte Länge des Kunststoff-Konusstopfens (b) erstreckt und so gezeigt ist, dass bei der Durchdringung durch den Kunst stoff-Pressstopfen (a) sowohl die Selbsthemmung als auch des Formschluss gewährleistet sind.
- Mehrweg-Verschlussstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf des Kunststoff-Konusstopfens (b) durch die Kunststoffhärte die Dichtung gegen den Flaschenrand bildet.
- Mehrweg-Verschlussstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf des Kunststoff-Konusstopfens (b) als Schutzelement für den Flaschenhals ausgebildet ist.
- Mehrweg-Verschlussstopfen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Längswölbungen des Kunststoff-Konusstopfens (b) durch einen halbrunden, elastischen Boden verbunden sind.
- Mehrweg-Verschlussstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längswölbungen und Haltestege des Kunststoff-Konusstopfens (b) aus elastischem und lebensmitteltauglichem Material bestehen.
- Mehrweg-Verschlussstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die keilförmigen Haltestege des Kunststoff-Konusstopfens (b) über die gesamte Länge erstrecken.
- Mehrweg-Verschlussstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft des Kunststoff-Pressstopfens (a) offen, rohrförmig und als Aufnahme von Beipackzetteln für Qualitätsangaben und Gewinnspiele ausgebildet ist.
- Mehrweg-Verschlussstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 7; dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoff-Press- und -Konusstopfens (a, b) aus farbigem Polyethylen (PE) mit Kennzeichnungsprägungen und einem Code für die Lizenzberechtigung gespritzt sind.
- Mehrweg-Verschlussstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf des Kunststoff-Press- und -Konusstopfens (a, b) bei originalem Flaschenverschluss mit einer Sicherheitsversiegelung überzogen ist.
- Mehrweg-Verschlussstopfen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft des Kunststoff-Konusstopfens (b) innerhalb der Längswölbungen zusammendrückbar ausgebildet ist und, in den Flaschenhals eingesetzt, durch einen elastischen Druck einen luftdichten Verschluss der Flasche bildet.
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