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VORRICHTUNG ZUM VERSCHLIESSEN VON KANISTER-AUSGUSSTUTZEN Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Verschließen von Ausgußstutzen von Kanistern, welche
einen Bajonett-Schrnubverschluß besitzen, mit Außengewindesektoren auf dem Ausgußstutzen
und mit Innengewindesektoren in einer zum Verschließen des Ausgußstutzens dienenden
Verschlußkappe, die aus Kunststoff hergestellt ist.
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Zum Beispiel gemcß der DT-OS 2 113 106 ist es bekannt, Ausgußstutzen
nicht durch Verschlußkappen zu verschließen, die vielmals gedreht werden müssen,
bis der Verschluß dicht ist. Vielmehr kann man die Ausgußstutzen mit Hilfe von Bajonett-Schraubverschlussen
verschließen. Hierzu reicht aus, daß man die Verschlußkappe so auf den Ausgußstutzen
drückt, daß sich die Innengewindesektoren der Verschlußkappe in demjenigen Bereich
befinden, in dem der Ausgußstutzen keine Außengewindesektoren hat. Es reicht dann
eine Drehung von beispielsweise 500 (bei drei Gewindesektoren oder etwa 400 bei
vier GewindesektoreiS, um den Verschluß dicht zu verschließen. Die Steigung der
Gewindesektoren ist flach aus zwei Gesichtspunkten: Einmal muß die Steigung im Bereich
der Selbsthemmung liegen, damit bei Vibrationen der Kanister die Verschlußkappen
sich nicht
lösen. Zum zweiten muß es auch einer körperlich schwachen
Person einwandfrei gelingen, den Dichtungsdruck aufzubringen, was nur über flache
Gewindesteigungen möglich ist.
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Wenn man drei Gewindesektoren verwendet, dann liegt die Sektorlänge
im Bereich von 500 und bei vier Gewindesektoren liegt die Gewindelänge im Bereich
von 400. Es kann nun sein, daß eine Person sehr stark ist,oder aber auch,daßFertigungstoleranzen
auftreten,oder aber auch, daß das Material beim Anziehen des Verschlusses ausweicht.
Dies kann z. B. dann der Fall sein, wenn die Verschlußkappe aus verhältnismäßig
weichem Kunststoff besteht.
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In diesem Fall liegen die Innengewindesektoren und Außengewindesektoren
nicht auf ihrer ganzen Länge aneinander an und die tragende Fläche ist dementsprechend
klein. Es könnte aber auch sogar vorkommen, daß die Verschlußkappe viel zu weit
gedreht wird, so daß die Innengewindesektoren und Außengewindesektoren nach anfänglichem
Eingriff wieder außer Eingriff gelangen. In diesem Fall überrastet der Verschluß.
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Im Gegensatz zu Vorrichtungen mit vollem Gewinde ist es bei diesen
Bajonett-Schraubverschlüssen wichtig, da3 Au ngewindesektoren und Innengewindesektoren
möglichst auf der ganzen Länge aneinander liegen, wie dies vom Konstrukteur vorgesehen
ist.
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Die tragende Fläche ist ja bei einem Bajonett-Schraubverschluß ohnehin
viel kleiner als bei einem Schraubverschluß mit durchgehendem Gewinde.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache Vorrichtung anzugeben,
die sicherstellt, daß die Außengewindesektoren und Innengewindesektoren im vollaufgeschraubten
Zustand der Verschlußkappe stets die vom Konstrukteur gewünschte Relativlage zueinander
beibehalten.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Vielzahl
von Gewindegängen eine Überdrehsicherung aufweisen, die formschlüssig ein Überdrehen
verhindert und eine von der Regelgestalt der Gewindegänge abweichende Gestalt hat.
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Bei dieser Lösung merkt die Bedienungsperson auch gleich, wann der
Verschluß vollständig geschlossen ist und hat somit auch z. B. nachts das richtige
Gefühl dafür, ob der Verschluß richtig zu ist.
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Vorteilhaft ist, wenn die Verdrehsicherung an allen Gewindegängen
vorgesehen ist.
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Damit kann man die einzelnen Verdrehsicherungen schwächer ausbilden.
Außerdem kann eine Verdrehsicherung dann ohne weiteres versagen, z. B. weil das
Herstellungswerkzeug nicht richtig gearbeitet hat oder Fehler im Material vorhanden
sind. Es sind dann auch immer genügend andere Verdrehsicherungen vorhanden, die
die Aufgabe übernehmen können.
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Förderlich ist, wenn die Verdrehsicherung ein Keilanstieg des Endbereichs
des betreffenden Gewindegrunds ist, dem eine komplementär gestaltete Abfasung des
in diesem Gewindebereich eingreifenden Gewindes entspricht. Dies stellt eine ganz
besonders einfache, leicht herzustellende und in ihrer Wirkung sehr zuverlässige,
materialsparende, kaum Änderungen im Formwerkzeug verlangende Verdrehsicherung dar.
Diese Art der Verdrehsicherung ist auch gegenüber Abnützungserscheinungen oder Verschmutzungen
sehr unempfindlich.
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Zweckmäûigeist, wenn die Länge des Keilanstiegs im Verhältnis zur
Länge eines Gewindesektors kleiner als 1 : 2, vorzugsweise kleiner als 1 : 3 ist.
Es bleibt dann sowohl für die
eigentliche Winkel länge des Gewindesektors
als auch für die Verdrehsicherung genügend Winkel länge übrig.
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Förderlich ist, wenn der Keilwinkel kleiner als 200, vorzugsweise
um 100 ist. In diesem Fall nimmt das Verdrehen verhindernde Kraft langsam und dann
immer rascher zu und die Überdrehsicherung verkeilt sich selbst. Außerdem ist bei
einem solchen Winkel die Fläche des Keilanstiegs genügend groß.
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Insbesondere vorteilhaft ist, wenn die Außengewindesektoren Teil einer
metallischen Stützhülse sind, die auf dem Kunststoff-Ausgußstutzen des Kunststoffkanisters
aufgebracht ist und diesen umgibt. Bei einer solchen Materialwahl bleiben die Arbeitsbedingungen
des Verschlusses immer im wesentlichen konstant. Dies gilt insbesondere gegenüber
solchen Ausführungsformen, bei der beize Teile aus Kunststoff sind, der in seinen
zur Zeit spritzbaren und blasbaren Materialien immer etwas Benzin aufnimmt. Ohne
die erfindungsgemäße Lösung bestünde bei Benzinkanistern die Gefahr, daß die Materie
des Verschlusses Benzin aufnimmt, aufquillt und der Verschluß nicht mehr zu lösen
ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels hervor. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die Seitenansicht des Ausgußstutzenbereichs eines Kanisters mit abgenommener
und geschnittener Verschlußkappe, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 in Fig.
1.
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Ein Kanister 11 besitzt einen Griff 12. Er ist aus Kunststoff geblasen
und an ihm ist ein Ausgußstutzen 13 angeformt. Der Ausgußstutzen trägt außen Gewindesektoren
14, die etwa 550 lang sind. Beim Ausführungsbeispiel sind drei Gewindesektoren vorgesehen.
Jeder Gewindesektor besteht aus Gewindegängen 16, 17, 18, 19. Zwischen den Gewindegängen
16 - 19 ist jeweils ein ebener Gewindegrund 21 , 22, 23 vorgesehen. Am gemäß Fig.
1 oberen Ende der Gewindegänge 16, 17, 18, 19 ist eine Abfasung 21, 22, 23, 24 vorgesehen.
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Der Gewindegrund 26, 27, 28 zwischen den Gewindegängen 16 - 19 ist
durchgehend eben.
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Eine Verschlußkappe 29 besitzt auf ihrer Innenseite eine Dichtung
31, die auf die Stirnfläche des Äusgußstutzens 13 aufgepresst werden kann. Auf der
Innenseite der Verschluß kappe 29 sind ebenfalls drei Gewindesektoren 32 von etwa
55° Länge vorgesehen. Ihre Gewindegänge 33, 34, 36 haben die übliche Gestalt. Sie
haben also keine Abfasung wie die Gewindegänge 16 - 19. Dagegen geht hier der Gewindegrund
37, 38 an seinem in Fig. 1 oberen Ende in einen Eilanstieg 39, 41 über, der mit
einem deutlichen Knick 42 aus dem Gewindegrund 37 ansteigt. Am Ende des Keilanstiegs
39, 41 befindet sich eine hierzu im wesentlichen senkrechte Schulter 43, 44. Wie
man insbesondere aus Fig. 2 sieht, ist die Anordnung und Gestalt der Abfasung 21
bis 24 komplementär zum Keilanstieg 39, 41.
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Man kann daher die Verschlußkappe 29 nur soweit aufschrauben, bis
die Abfasung 21 bis 24 und die Keilanstiege 39, 41 gegeneinander liegen. Die Schultern
43, 44 haben auch noch den Vorteil, daß man unmöglich durch Drehen in falscher Richtung
eine Schraubverbindung erzielen kann. Diese Schraubverbindung würde zwar bei m Drehen
die Verschlußkappe 29 vom Ausgußstutzen 13 wegbewegen und nicht zum gewollten Ergebnis
führen. Trotzdem fi7n es vorkommen, daß man infolge Unkenntnis oder in der Aufregung
einen
solchen Fehler macht. Auch solche Fehler werden durch die Erfindung zuverlässig
verhindert.
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Statt der im Ausführungsbeispiel gegebenen Lösung kann man auch die
komplementäre Lösung anwenden : Man gibt den Gewindegängen 33, 34, 36 eine Anfasung
und läßt dann den Gewindegrund 26, 27, 28 an seinem Ende keilförmig ansteigen.
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Sehr häufig wird jedoch insbesondere bei Ausgußstutzen größeren Durchmessers
(über 30 mm Durchmesser, insbesondere im Bereich von 50 mm Durchmesser) der in Fig.
1 mit den drei Gewindesektoren 14 versehene Teil nicht aus Kunststoff einstückig
mit dem Kanister 11 sein.
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Vielmehr ist dann auf dem aus Kunststoff bestehenden Ausgußstutzen
eine metallische Hülse vorzusehen, die die Gewindesektoren 14 trägt. Eine solche
metallische Hülse kann einfacher hergestellt werden, indem man den Gewindegrund
26, 27 , 28 durchgehen läßt und an den Gewindegängen 16, 17 , 18, 19 die Abfasung
21, 22, 2e4 vorsieht, denn die Verschlußkappe 29 ist ohnehin ein Spritzgußteil und
bei ihr macht die Herstellung der Keilanstiege 39, 41 keine Schwierigkeiten.
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Ist also die Verschlußkappe 29 aus Kunststoff und verwendet man eine
Metallhülse auf dem Ausgußstutzen, dann ist die im Ausführungsbeispiel dargestellte
Lösung besser.