DE2741862C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von
Thyroidhormonen in biologischen Flüssigkeiten.
Störungen der Schilddrüsenfunktion stellen eine der
häufigsten endocrinen Abnormitäten dar, die in der klinischen
Praxis auftreten, und Bestimmungsmethoden für
Thyroidhormone, wie beispielsweise Thyroxin (T₄) und
Trÿodthyronin (T₃), werden häufig benötigt. Diese Bestimmungen
werden im allgemeinen mit Hilfe der sogenannten
kompetitiven Proteinbindungstechnik durchgeführt.
Bei dieser Methode wird ein Gemisch aus der Probe, die
das zu bestimmende Thyroidhormon enthält, einer Menge
an markiertem Thyroidhormon und einem Antikörper oder
einem anderen Bindungsprotein gebildet, das sich mit
dem markierten und unmarkierten Thyroidhormon unter Ausbildung
von Komplexen mit ihm ins Gleichgewicht setzt:
Ag + AG* + Ab Ab : Ag + Ab : Ag*
wobei Ag das unmarkierte zu untersuchende Thyroidhormon,
Ag* das markierte Thyroidhormon und Ab das Bindungsprotein
bedeuten. Durch Messen des markierten Ag*, das einerseits
in dem Komplex (gebundene Fraktion) und andererseits
als freie Fraktion in Lösung, d. h. nicht komplexiert, vorhanden
ist, ist es möglich, die Menge an Thyroidhormon,
die in der ursprünglichen Serumprobe vorhanden ist, zu berechnen
(vgl. Z. Anal. Chem. 277 (1975), Seite 251).
Zur Markierung dient ein radioaktives Isotop, gewöhnlich
¹²⁵I, aber während Bestimmungen dieser Art verhältnismäßig
zuverlässig und empfindlich sind, besitzen sie doch eine
Reihe von Nachteilen.
Aus der Literaturstelle Immunochemistry 10 (1973), S. 219-227
ist ein Fluoreszenz-Immunoassay zur Bestimmung von Hormonen
wie Thyroxin bekannt, der auf Fluoreszenzpolarisation beruht.
Schließlich ist aus US-PS 39 01 654 ein Verfahren zur immunologischen
Bestimmung einer biologisch aktiven Substanz bekannt,
bei dem Fluoreszenzverstärkung oder Fluoreszenzlöschung
eines Fluorophors durch Umsetzung mit einer bindenden Substanz
herbeigeführt und gemessen wird. Dabei wird im Falle der Fluoreszenzverstärkung
von der bindenden Substanz auf den Fluorophor
Lichtenergie übertragen, weshalb das Absorptionsspektrum des
Fluorophors dem Emissionsspektrum der bindenden Substanz (des
Rezeptors) entsprechen muß. Es muß also eine spektrale Überlappung
des Emissionsspektrums des Rezeptormoleküls und des
Absorptionsspektrums der fluoreszierenden Substanz gegeben sein,
was den Kreis der geeigneten Vertreter aus beiden Substanzgruppen
natürlich einschränkt.
Gegenstand der Erfindung ist das in Anspruch 1 angegebene Verfahren.
Wenn sich das Konjugat XF an die bindende Substanz (das Bindungsprotein)
unter Ausbildung eines Komplexes bindet, wird die
Fluoreszenz des Fluorophors F vergrößert, und es ist daher möglich,
in einer Probe das Thyroidhormon zu bestimmen, ohne daß
ein Abtrennungsschritt erforderlich ist, d. h. ohne Abtrennung
des Komplexes von dem Reaktionsgemisch. Die Notwendigkeit einer
derartigen Abtrennung stellt einen Hauptnachteil des eingangs
erwähnten Radioimmunoassays dar.
In einer bevorzugten Durchführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Bestimmung von Thyroxin in einer biologischen
Flüssigkeit dergestalt durchgeführt, daß man
- (1) ein Gemisch aus der Probe mit
- (a) einer bekannten Menge von mit Fluorescein markiertem Thyroxin und
- (b) Antithyroxinantiserum
- herstellt,
- (2) die Fluoreszenz des auf diese Weise hergestellten Gemisches mißt und
- (3) die Menge an Thyroxin in der Probe aus der Fluoreszenzmessung und aus Standarddaten berechnet.
Die bindende Substanz, die bei dem Verfahren gemäß der
Erfindung verwendet wird, kann jedes beliebige bindende
Protein, wie beispielsweise ein Antikörper, sein, das
sich sowohl mit dem zu bestimmenden Thyroidhormon als
auch mit dem markierten Konjugat XF verbindet.
Die markierte Verbindung XF setzt sich mit der bindenden
Substanz unter Ausbildung eines Komplexes ins Gleichgewicht.
Die Substanz X kann selbst das zu bestimmende
Thyroidhormon sein, was es auch gewöhnlich und im allgemeinen
in bevorzugter Weise ist. Jedoch braucht die Substanz
X mit dem zu bestimmenden Hormon nicht identisch
zu sein, sondern kann eine leicht unterschiedliche Struktur
besitzen, vorausgesetzt, daß sie mit der bindenden
Substanz einen Komplex eingeht. In den Fällen, in denen
es schwierig ist, eine fluoreszierende Markierung an
einem Thyroidhormon selbst anzubringen, kann daher eine
Verbindung X verwendet werden, die dem Hormon strukturell
ähnlich ist, jedoch leichter markiert werden kann.
Als Markierung F wird Fluorescein bevorzugt, wenngleich
auch andere Substanzen, wie Rhodamin, Dansyl, Fluorescamin,
Pyren und 2-Methoxy-2,4-diphenyl-3(2H)-furanon
(MDPF) verwendet werden können.
Wenn bei dem Verfahren gemäß der Erfindung das Gemisch
in Stufe 1 gebildet worden ist, wird das markierte Konjugat
XF an die bindende Substanz unter Ausbildung eines
Komplexes gebunden, dessen Fluoreszenz größer ist als
diejenige des Konjugats allein. Auf diese Weise wird
die Fluoreszenz des Gemisches erhöht. Im Falle einer Bestimmung
von T₄ unter Verwendung eines Konjugats aus T₄
und Fluorescein wird das Freisetzen unterdrückter Fluoreszenz
nach Bildung des Komplexes vermutlich durch einen
sterischen Hinderungseffekt verursacht. Die Bindung des
Antikörpers an den T₄-Rest des markierten T₄ hindert die
unterdrückende Wirkung des T₄-Restes auf die Fluoreszenz
des Fluoresceinrestes sterisch, was zu einer Freisetzung
der unterdrückten Fluoreszenz führt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Fluoreszenz
des in Stufe 1 gebildeten Reaktionsgemisches in Stufe 2
gemessen. (Selbstverständlich umfaßt die Fluoreszenz des
gesamten Reaktionsgemisches nicht nur die Fluoreszenz des
Fluorophors, sondern auch jegliche Hintergrundfluoreszenz,
die von anderen anwesenden Materialien verursacht wird.
Diese Hintergrundfluoreszenz muß zugelassen werden, wie
die Fachwelt weiß.) Durch Vergleichen des Ergebnisses
mit Standarddaten, beispielsweise einer Standardkurve,
kann die Menge an in der zu untersuchenden Probe vorhandenen
Thyroidhormon errechnet werden. Die Standardkurve
für jedes beliebige System kann wie folgt erhalten
werden. Lösungen bekannter Konzentration an dem Thyroidhormon
werden in einem geeigneten Puffer hergestellt.
Jede dieser Lösungen wird mit einer konstanten Menge des
fluoreszenzmarkierten Konjugats XF und einer hinreichenden
Menge bindender Substanz versetzt, daß eine Lösung mit
einer vorherbestimmten Konzentration anbindender Substanz
erhalten wird. Die Fluoreszenzintensitäten der
Lösungen werden anschließend gemessen, und es wird eine
Standardkurve der Fluoreszenzintensität in Abhängigkeit
der Konzentration an unmarkiertem Thyroidhormon aufgetragen.
Eine derartige Kurve wird anschließend dazu verwendet,
um die Menge an (unmarkiertem) Thyroidhormon
in einer zu untersuchenden Probe wie folgt zu bestimmen.
Ein bekanntes Volumen der Probe (nötigenfalls gepuffert)
wird mit der genannten konstanten Menge an markierter
Substanz XF und einer Menge an bindender Substanz versetzt, die
ausreicht, um die Konzentration an ihr herzustellen, die
zur Aufstellung der Standardkurve verwendet worden war.
Von dem erhaltenen Gemisch wird die Fluoreszenzintensität
gemessen, wonach aus der Standardkurve die Menge an vorhandenem
Thyroidhormon bestimmt werden kann.
Wie in der Immunoassaytechnik bekannt, kann Serum Proteine
enthalten, die in nichtspezifischer Weise mit
beispielsweise Ag (in diesem Falle Thyroidhormonen)
Bindungen eingehen und so zu einem falschen Ergebnis
führen können. Wenn dies eintritt oder mit Wahrscheinlichkeit
eintritt, ist es erforderlich, vor der Durchführung
der Bestimmung diese bindenden Proteine im Serum
zu entfernen oder zu desaktivieren. Beispielsweise ist
es zur Bestimmung von T₄ in menschlichem Serum erforderlich,
zunächst das Serum zu behandeln, um die Serumproteine
zu entfernen oder zu desaktivieren. Dies kann
auf verschiedene Weise geschehen, wie der Fachwelt bekannt.
Selbstverständlich umfaßt daher das Verfahren gemäß
der Erfindung nötigenfalls die Vorstufe der Entfernung
oder Desaktivierung von Serumproteinen, die die Bestimmung
stören könnten.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann nach dem Prinzip
des kontinuierlichen Stroms durchgeführt werden, wobei
Abschnitte aus dem in Stufe 1 gebildeten Gemisch in eine
Leitung, voneinander durch Abschnitte eines inerten
Fluids getrennt, entlanggeführt und die Fluoreszenz der
Gemischsegmente gemessen wird, ohne daß eine Abtrennung
von Reaktionsprodukt aus dem Gemisch erfolgt. Ein derartiges
Verfahren kann in einer automatisierten Vorrichtung
durchgeführt werden, die eine oder mehrere
Vermischungseinrichtungen zur Bildung eines Gemisches
aus der zu untersuchenden Probe und einer bekannten
Menge des markierten Konjugats XF und der bindenden Substanz,
Mittel zum Hindurchleiten des Gemisches durch
einen Fluorimeter zur Bestimmung der Fluoreszenzintensität
ohne vorherige Abtrennung von freiem oder komplexiertem,
markiertem Konjugat XF aus dem Gemisch sowie
Mittel zur Aufzeichnung des Meßergebnisses umfaßt.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Zeichnungen
und Beispielen näher erläutert, wobei bei den Zeichnungen
Fig. 1 eine grafische Darstellung von Fluoreszenzintensitäten
von Gemischen aus mit Fluorescein
markiertem T₄ und Anti-T₄-Serum, aufgetragen
gegen variierende Anti-T₄-Gehalte des Gemisches,
Fig. 2 eine Standardkurve für das System aus mit
Fluorescein markiertem T₄ und Anti-T₄-Serum
vom Schaf sowie
Fig. 3 eine schematische Anordnung einer Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
nach dem kontinuierlichen Durchflußprinzip
zeigen.
Lösungen (20 mg/ml) von L-Thyroxin (freie Säure) und
Fluoresceinisothiocyanat (FITC) wurden in einem Lösungsmittel
aus Pyridin/Wasser/Trieethylamin (9 : 1,5 : 0,1
V/V) hergestellt. Ein ml der T₄-Lösung wurde mit 0,5 ml
der FITC-Lösung versetzt, was äquimolare Mengen der
Reagenzien ergab. Dieses Reaktionsgemisch wurde eine
Stunde im Dunkeln bei Raumtemperatur stehengelassen.
Danach wurden 10 ml 0,2 m Ammoniumacetat, mit Essigsäure
auf pH 4,0 eingestellt, langsam unter dauerndem
Rühren zur Ausfällung des FTC-T₄-Produktes zugesetzt.
Nach dem Zentrifugieren (MSE Multex, 3 min, 2000 UpM)
wurde die überstehende Lösung verworfen und der Niederschlag
kurz in 10 ml destilliertem Wasser erneut suspendiert
und dann wiederum ausgefällt. Dieser ausgewaschene
Niederschlag wurde in 4 ml 0,05 m Ammoniumbicarbonat
vom pH-Wert von etwa 9 gelöst. Die Lösung
wurde auf eine kleine (1×5 cm) Säule von Sephadex G-25
(Feinqualität) in 0,05 m Ammoniumbicarbonat gegeben. Das
FTC-T₄ wurde an dem Sephadex adsorbiert, und geringe Mengen
fluoreszierender Verunreinigungen wurden entfernt, indem
man 40 ml 0,05 m Ammoniumbicarbonat über die Säule
laufen ließ. Das gebildete FTC-T₄ wurde anschließend
mit etwa 10 ml destilliertem Wasser eluiert.
Das gebildete FTC-T₄ erwies sich nach Papierchromatografie
mit Whatman No. 1 Papier unter Verwendung von Methanol/
0,2 m Na₂HPO₄ (1 : 2 V/V) als Entwicklungslösungsmittel
als rein. Das Produkt wurde im gefrorenen Zustand bei
-18°C aufbewahrt und erwies sich unter diesen Bedingungen
mindestens fünfzehn Monate lang als stabil.
Eine Wiederholung der beschriebenen Synthese unter Verwendung
einer T₄-Lösung, die mit einer Spurenmenge an radioaktivem
(¹²⁵I) T₄ zugegeben worden war, ermöglichte die
Bestimmung des Extinktionskoeffizienten von FTC-T₄ beim
Maximum der Fluoresceingruppenabsorption in 0,075 m Barbitalpuffer
von pH 8,6 zu 4,3×10⁴ mol-1 cm-1. Die weiter
unten angegebenen FTC-T₄-Konzentrationen beruhen auf
dieser Bestimmung.
FTC-T₄ in 0,075 m Barbitalpuffer von pH 8,6 wurde zu jeweils
verdoppelten Verdünnungen von Anti-T₄-Serum vom
Schaf hinzugegeben, die in demselben Puffer hergestellt
worden waren, so daß eine Endkonzentration von FTC-T₄
von 9,3 nmol erzielt wurde. Nach fünfzehnminütiger Inkubationsdauer
zur Gleichgewichtseinstellung wurde die
Gesamtfluoreszenzintensität jedes Gemisches gemessen.
Das Fluoreszenzhintergrundsignal der verschiedenen Endverdünnungen
von Antiserum wurde getrennt in Abwesenheit
von FTC-T₄ bestimmt, wonach nach Korrigierung der
Gesamtfluoreszenzintensität um diesen Beitrag die in
Fig. 1 dargestellten Ergebnisse erzielt wurden. Die
Ergebnisse zeigen, daß, wenn das FTC-T₄-Konjugat durch
Antikörper gebunden ist, die Fluoreszenzintensität des
Komplexes annähernd dreimal so groß ist wie die des
Konjugats allein. Aus der Antikörper-Verdünnungskurve
wurde eine Endverdünnung des Antiserums von 1 : 3000
zur Aufstellung einer Standardassaykurve ausgewählt.
T₄ (unmarkiert) wurde in bekannten Konzentrationen in
Barbitalpuffer hergestellt, und aliquote Teile wurden
der gleichen Menge an FTC-T₄ hinzugegeben, wie bei der
Herstellung der Antikörper-Verdünnungskurve verwendet.
Dann wurde Anti-T₄-Serum zugesetzt, so daß eine Endverdünnung
von 1 : 3000 erzielt wurde. Nach fünfzehnminütiger
Inkubationszeit wurde die Gesamtfluoreszenzintensität
von jedem Bestimmungsgemisch gemessen. Das Hintergrundfluoreszenzsignal
des Antiserums allein bei einer
Verdünnung von 1 : 3000 wurde aufgezeichnet und von der
Gesamtfluoreszenzintensität jedes Bestimmungsgemisches
abgezogen, wobei die in Fig. 2 dargestellte Standardkurve
erhalten wurde.
In Fig. 3 der Zeichnungen ist eine Art Durchflußsystem
dargestellt, das sich für eine Analyse nach dem kontinuierlichen
Durchflußprinzip eignet. Das System besteht
aus einer Probeneingangsleitung 1, einer FTC-T₄-Eingangsleitung
2, einer Lufteinlaßleitung 3 sowie einer Antiserum-Eingangsleitung
4. Leitungen 2 und 3 treffen sich
beim Abschnittsbildner 6, der mit der Abzweigung 7 verbunden
ist, wo Leitung 1 mit Leitung 2 zusammentrifft.
Stromabwärts der Verzweigung 7 ist in Leitung 2 eine Mischschlange
8 vorgesehen, wonach die Leitung 2 zur Abzweigung
9 führt, wo Leitung 4 dazustößt. Stromabwärts von
Verzweigung 9 ist eine Mischschlange 10 und schließlich
ein Fluorimeter 11 angeordnet, das einen Abfallauslaß
12 und einen Auslaß 13 stromabwärts der Fluoreszenzzelle
aufweist, der mit Leitung 5 verbunden ist und von
dort nach außerhalb führt. Das Fluorimeter 11 ist mit
dem Aufzeichnungsgerät 14 gekoppelt.
Im Betrieb wird eine gesteuerte Menge FTC-T₄ durch Leitung
2 eingeführt und im Abschnittsbildner 6 durch Luft in Abschnitte
geteilt. Die zu untersuchende Probe (beispielsweise
Serum) wird, nachdem sie wie erforderlich behandelt
und verdünnt worden ist, in den segmentierten Strom bei
Verzweigung 7 eingeführt, in Schlange 8 gemischt und bei
Verzweigung 9 mit einer gesteuerten Menge Antiserum versetzt,
danach in Schlange 10 erneut gemischt und dem
Fluorimeter 11 zugeleitet.
Claims (8)
1. Verfahren zur Bestimmung eines Thyroidhormons in einer
Probe einer biologischen Flüssigkeit nach der kompetitiven Proteinbindungstechnik,
dadurch gekennzeichnet,
daß man
- (1) ein Gemisch aus der Probe mit einer bekannten Menge eines aus einer Substanz X und einer fluoreszierenden Markierung F gebildeten kovalenten Konjugats XF, das eine durch die Bindung der Markierung F an die Substanz X im wesentlichen unterdrückte Fluoreszenz aufweist, herstellt,
- (2) das Gemisch mit einer bindenden Substanz versetzt, die sowohl mit dem Thyroidhormon als auch mit dem Konjugat XF unter Ausbildung von Komplexen und eines Gleichgewichtszustandes Bindungen eingeht, wobei die Fluoreszenz des zwischen dem Konjugat XF und der bindenden Substanz gebildeten Komplexes infolge des Freisetzens von in dem freien Konjugat XF unterdrückter Fluoreszenz größer ist als die Fluoreszenz des Konjugats XF allein, so daß nach Bildung des Komplexes eine Verstärkung der Fluoreszenz des Gemisches eintritt,
- (3) die Fluoreszenz des Gemisches mißt und
- (4) die Menge an Thyroidhormon in der Probe aus der Fluoreszenzmessung und Standarddaten errechnet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Probe der biologischen Flüssigkeit eine solche
verwendet, die als Thyroidhormon Thyroxin oder Trÿodthyronin
enthält.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Substanz X, aus der das Konjugat gebildet
worden ist, das zu untersuchende Thyroidhormon selbst
verwendet.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Markierung F, aus der das Konjugat gebildet
worden ist, Fluorescein verwendet.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Markierung F, aus der das Konjugat gebildet worden
ist, Dansyl, Rhodamin, Fluorescamin, Pyren oder 2-Methoxy-
2,4-diphenyl-3(2H)-furanon verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 2 zur Bestimmung von Thyroxin,
dadurch gekennzeichnet,
daß man
- (1) ein Gemisch aus der Probe mit
- (a) einer bekannten Menge von mit Fluorescein markiertem Thyroxin und
- (b) Anti-Thyroxin-Antiserum herstellt,
- (2) die Fluoreszenz des so gebildeten Gemisches mißt und
- (3) die Menge an Thyroxin in der Probe aus der Fluoreszenzmessung und aus Standarddaten errechnet.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man ein mit Fluorescein markiertes Thyroxin verwendet,
das durch Umsetzen von L-Thyroxin mit Fluoresceinisothiocyanat
hergestellt worden ist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es nach dem kontinuierlichen Durchflußprinzip
durchgeführt wird, wobei Abschnitte des in Stufe 1
gebildeten Gemisches längs einer Leitung strömen gelassen
und durch Abschnitte aus einem inerten Fluid
getrennt werden und die Fluoreszenz der Gemischabschnitte
gemessen wird, ohne daß eine Abtrennung eines
Reaktionsproduktes aus dem Gemisch erfolgt.
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