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Entwicklungs zusammensetzung für photographische, lichtempfind-
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liche Elemente der Litho-Art Die Erfindung betrifft Entwicklungszusammensetzungen,
die bei photographischen, lichtempfindlichen Elementen der Litho-Art verwendet werden
können. Sie betrifft insbesondere einen Entwickler, der ausgezeichnete Beständigkeitseigenschaften
besitzt und der zur Erzeugung eines photographischen Negativ- oder Positivoriginals
für das graphische Gewerbe mit guter Bildqualität geeignet ist.
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Zur Herstellung photographischer Negativ- oder Positivoriginale für
das graphische Gewerbe wird normalerweise ein photoempfindliches Element des Lithotyps
bzw. ein lithophotographisches Element für die Herstellung von Halbtonpunkt- oder
-zeilenbildern oder ein photoempfindliches Element mit hohem Kontrast verwendet.
Dadurch können Bilder mit sehr hohem Kontrast und ausgezeichneter Schärfe gebildet
werden. Diese Elemente werden mit infektiösen Entwicklern entwickelt. Das oben beschriebene,
photoempfindliche Element
mit hohfla Kontrast soll ebenfalls von
dem begriff "photoempfindliches Element des Lithotyps bzw. der Litho-Ärt; bzw. von
dem Begriff "photoempfindliches, ltthographisches Element11 umfaßt werden.
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Photoempfindliche Elemente des Lithotyps umfassen sowohl einen lithographischen
Film als auch lithographische Trockenplatten für die Autzeichnung eines Bildes darauf,
das aus Punkten besteht, wobei Dichteunterschiede eines kontinuierlichen Tonbildes
des Originals, das gedruckt werden soll, in unterschiedliche Punktflächen durch
Division in netzartige Punkte überführt wurden und einen lithographischen Zeilenfilm
oder eine lithographische Zeilentrockenplatte, die zum Drucken eines Originals,
das Zeilenbilder enthält, nützlich sind.
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Das zu druckende Original wird in netzartige Punkte geteilt unter
Verwendung eines kreuzweise schraffierten Siebs, das aus Glas hergestellt ist, oder
eines Kontaktsiebs. Ein Halbtonnegativ- oder Positivoriginal kann hergestellt werden,
indem man das photoempfindliche Element des Lithotyps mit einem Bild des Originals
durch diese Arten von Sieben belichtet und das Element mit einem Entwickler behandelt.
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Es ist besonders bevorzugt, daß das Haibtonnegativ-oder Positivoriginal
aus Punkten mit einer maximalen Dichte und einem Hintergrund mit minimaler Dichte
besteht. Es. treten Jedoch immer Gebiete mit einer Zwischendichte auf, die im allgemeinen
als Rand- bzw. Interferenzgebiete bzw. Saum bzw. Farbensaum bezeichnet werden (der
Einfachheit halber wird im folgenden nur noch von Saum" gesprochen), da selbst das
photoempfindliche Element mit hohem Kontrast eine Zwischendichte aufweist.
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Der Saum ist auf dem graphischen Gebiet unerwUnscht, da er die Qualität
der gedruckten Bilder wesentlich verschlechtert. Zusätzlich werden Zeilenbilder
als Kette von Halbtonpunkten angesehen. Bei lithographischen Zeilenfilmen oder Trockenplattan
sind daher die Flächen mit Zwischendichte unerwunscht.
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Eine Entwicklungslösung, mit der ein photoempfindliches Element des
Lithotyps unter Bildung eines photographischen Negativoriginals oder Positivs auf
dem graphischen Gebiet entwickelt wird, ist eine alkalische, infektiöse Entwicklungslösung,
die im allgemeinen ein Entwicklungsmittel des Dihydroxybenzol-Typs und ein Aldehyd-Alkalihydrogensulfit-Additionsprodukt
als Konservierungsmittel enthält.
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Da eine infektiöse Entwicklungslösung dieser Art eine geringe Menge
an freien Sulfitionen enthält, sind die Konservierungseigenschaften der Entwicklungszusammensetzung
sehr schlecht, verglichen mit den bekannten Entwicklerzusammensetzungen für die
Schwarz-und-Weiß-Photographie (monochromatische Entwickler). Wird die Konzentration
an freien Sulfitionen in dem Entwickler bei einem niedrigen Wert gehalten, so ist
die Gebrauchsdauer des aktivierten Hydrochinons lang. Dementsprechend werden Bilder
mit hohem Kontrast und niedrigem Saum erhalten, da die Entwicklung schnell durch
die Akkumulation von Hydrochinon durchgeführt werden kann, das im Laufe der Zeit
infektiös aktiviert wird. Im Gegensatz dazu ist die Gebrauchsdauer von aktiviertem
Hydrochinon in einem Entwickler mit hoher Konzentrationen an freien Sulfitionen
niedrig, wodurch die Bildung von Bildern mit niedrigem Kontrast und hohem Saum auftritt,
da keine Akkumulation von Hydrochinon auftritt, und als Folge davon kann die Entwicklung
nicht schnell durchgefuhrt werden. Es besteht daher eine Beziehung zwischen der
Konzentration der freien Sulfitionen und der
Bildqualität eines
photographischen Negativ- oder Positivoriginal auf dem graphischen Gebiet.
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Die Kons er'iierungseigenschaften eines infektiös en Entficklers
sind im wesentlichen schlecht. Man hat daher vorgeschlagen, ein Antioxydans, ausgenommen
Sulfit, zur Verbesserung der Konservierungseigenschaften zuzugeben. In diesen Zusammenhang
ist es bereits bekannt, Ascorbinsäure zu einer infektiösen Entwicklungslösung (infectious
developing solution) zuzugeben (vergl. JA-AS 28673/69). Ascorbinsäure besitzt jedoch
eine schlechte Stabilität und zersetzt sich. Insbesondere zersetzt sich Ascorbinsäure
dann, wenn Metallionen, wie Kupferionen oder Eisenionen, in der Entwicklungslösung
vorhanden sind. Sie stabilisiert daher die Entwicklungslösung nicht ausreichend.
Sie besitzt weiterhin den Nachteil, daß der Ablauf der Entwicklung verlangsamt wird
und daß die Qualität verschlechtert wird, wenn Ascorbinsäure in großer Menge zugegeben
wird.
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Es ist weiterhin bekannt, Harnstoff oder seine Derivate zu einer
infektiösen Entwicklungslösung zuzugeben (vergl.
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JA-OS 5042/1975). Die Antioxydationswirkung von Harnstoffen ist jedoch,
verglichen mit Ascorbinsäure, schlechter und ihre Konservierungseigenschaften von
infektiösen Entwicklungslösungen sind schlecht, obgleich sie die Entwicklungseigenschaften
nicht negativ beeinflussen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine photographische
Entwicklerzusammensetzung für ein photoempfindliches Element des Lithotyps zu schaffen,
die ausgezeichnete Konservierungseigenschaften besitzt und keine nachteiligen Einflüsse
auf die Bildqualitäten ausübt.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Entwicklerzusammensetzung für photographische,
lichtempfindliche Elemente des
Lithotyps, die als Entwicklungsmittel
eine Verbindung des Dihydroxybenzol-Typs tin(L eine Verbindung Oes 2-Imidazolidon-Typs
der folgenden allgeFeinen Formel enthalt:
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe, bevorzugt eine niedrige Alkylgruppe
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen (z.B. eine Methylgruppe, Äthylgruppe, etc.) bedeutet,
R1, R2, R3 und R4, die gleich oder unterschiedlich sein können, Je ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxygruppe, eine Carboxygruppe, eine Arylgruppe (z.B. eine Phenylgruppe,
eine 3 ,4-Dihydroxyphenylgruppe, etc.), eine Hydroperoxogruppe eine Ureidogruppe,
eine Carboxyacylgruppe mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen (z.B. eine 4-Carboxyvalerylgruppe,
etc.), eine Alkylaminogruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen (z.B. eine Nethylaminogruppe,
etc.), eine Alkylgruppe oder eine substituierte Alkylgruppe bedeuten.
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Eine bevorzugte Klasse von diesen Alkylgruppen, die durch R1, R2,
R3 und R4 dargestellt werden, ist eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
mehr bevorzugt 1 bis 3 Kohlenstoffatomen. Beispiele für solche Alkylgruppen sind
eine Methylgruppe, eine Äthylgruppe, eine Propylgruppe, eine Butylgruppe und eine
Cyclohexylgruppe.
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Eine bevorzugte Klasse von Substituenten der substituierten Alkylgruppe
sind eine Hydroxygruppe, eine Carboxygruppe,
eine Sulfogruppe,
eine Barbiturylgruppe und eine CycloherylJruppe. Der Alkylmolekülteil dieser substituierten
Alkylgruppen enthält bevorzugt 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, mehr bevorzugt 1 bis 3
Kohlenstoffatome. Beispiele solcher substituierten Alkylgruppen sind eine HydroRymethylgruppe,
eine 2-Carboxyäthylgruppe, eine 3-Carboxypropylsruppe, eine 4-Carboxycyclohexylgruppe,
eine 2-Sulfoäthylgruppe, eine 5-Sulfoamylgruppe, eine Barbiturylmethylgruppe, eine
Cyclohexylmethylgruppe, usw.
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In der oben beschriebenen allgemeinen Formel sind solche Verbindungen
bevorzugt, worin R ein Wasserstoffatom bedeutet und worin zusätzlich R1, R2, R3
und R4, die gleich oder unterschiedlich sein kannen, Je ein Wasserstoffatom, eine
Hydroxygruppe, eine Carboxygruppe, eine Alkylgruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
oder eine Carboxyalkylgruppe, worin der Alkylmolekülteil 1 bis 4 Kohlenstoffatome
enthält, bedeuten, und am meisten bevorzugt sind Verbindungen, worin R ein Wasserstoffatom
und zusätzlich R1, R2, R3 und R4 alle Wasserstoffatome bedeuten. Mit anderen Worten
ist von diesen Verbindungen Äthylenharnstoff besonders bevorzugt.
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Spezifische Beispiele von Verbindungen des 2-Imidazolidon-Typs, die
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können werden im folgenden näher
erläutert.
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1-1 2-Imidazolidon (Äthylenharnstoff)
1-2 4, 5-Dihydroxy-2-imidazolidon
I-3 DL-2-Imidazolidon-4-carbonsäure I-4 4-Butyl-5-methyl-2-imidazolidon I-5 4-(Cyclohexymethyl)-2-imidazolidon
I-6 $-(Cyclohexymethyl)-5-methyl-2-imidazolidon I-7 4,5-Dimethyl-2-imidazolidon
I-8 4-Äthyl-5-methyl-2-imidazolidon I-9 4,5-Dicyclohexyl-2-imidazolidon I-10 4-Hexyl-5-methyl-2-imidazolidon
I-11 4-Methyl-2-imidazolidon I-12 5-Methyl-2-imidazolidon-4-essigsäure
I-13 4-(5-Sulfoamyl)-5-methyl-2-imidazolidon I-14 4-(5-Carboxypentyl)-2-imidazolidon
I-15 4-(7-Carboxyheptyl)-2-imidazolidon I-16 4-(6-Carboxyhexyl)-2-imidazolidon I-17
4-(8-Carboxyoctyl)-2-imidazolidon I-18 4-(4-Carboxybutyl)-2-imadazolidon I-19 5-Methyl-4-(4-Carboxybutyl)-2-imidazolidon
I-20 4-[(4-Carboxycyclohexyl)-methyl]-5-methyl-2-imidazolidon I-21 4-(Methylamino)-4,5-dihydroxy-1-methyl-2-imidazolidon
I-22 4,5-Dihydroxy-4-phenyl-2-imidazolidon I-23 4-Ureido-5-hydroxy-4-methyl-2-imidazolidon
I-24 5-Ureido-4-hydroxy-4-methyl-2-imidazolidon
I-25 5-Hydroxy-4-hydroperoxo-5-methyl-2-imidazolidon
I-26 ^-Imidazolidon-4,5-dlcarbonsäure I-27 ''r - -Carboxyvaleryl )-5-(hydroxymethyl)-2-imidazolidon
I-28 4-(g -Carboxyvaleryl)-5-methyl-2-imiiazolidon
I-29 4- (5-Isopropyl) -5-barbiturylmethyl-5-methyl-2-imid azolidon Entwicklungsmittel
des Dihydroxybenzoltyps, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet werden können,
sind auf dem photographischen Gebiet bekannt und können vom Fachmann leicht ausgewählt
werden. Spezifische Beispiele dieser Verbindungen sind p-Dihydroxybenzole, wie Hydrochinon,
Chlorhydrochinon, Bromhydrochinon, Isopropylhydrochinon, Toluhydrochinon, Methylhydrochinon,
2, 3-Dichlorhydrochinon oder 2,5-Dimethylhydrochinon. Von diesen Verbindungen ist
Hydrochinon besonders bevorzugt.
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Aus den Ergebnisse der folgenden Beispiele geht hervor, daß die erfindungsgemäßen
Wirkungen sehr beachtlich sind.
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Obgleich es noch nicht bekannt ist, auf welche Art die Verbindung
des 2-Imidazolidontyps, die erfindungsgemäß verwendet wird, in einem photographischen
Entwickler wirkt, wird folgendes angenommen. Man nimmt an, daß die Aldehyd-Alkalihydrogensulfit-Additionsprodukte
Aldehyd freisetzen, wenn eine Entwicklungslösung im Verlauf ihrer Lagerung oxydiert
wird und im Verlauf der Behandlung ermüdet. Aldehyd reagiert mit einem Hydrochinon-Entwicklungsmittel
und bildet eine Verbindung, die die charakteristischen Eigenschaften der infektiösen
bzw. schädlichen Entwicklung zeigt. Andererseits
reagiert die
VerbindurE, die erfindungsgemäß verwendet wird (im folgenden wird die Verbindung
des 2-Imldazolidontyps der .harze halber als "Verbindung, die erflndungsgemäB verwendet
Wird" bezeichnet), mit dem Aldehyd, d~r in eine photograpslisch unschädliche werbindung
überführt wird. Man nimmt daher an, daß die Verbindung, die erfindungsgemäß verwendet
wird, für den infektiösen Entwickler besonders wirksam ist.
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Wenn in der vorliegenden Anmeldung von infektiösem Entwickler" gesprochen
wird, soll darunter auch ein teilweise verdorbener Entwickler verstanden werden.
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Die erfindungsgemäß verwendete Verbindung verzögert den Ablauf bzw.
das Fortschreiten der Entwicklung nicht, sondern wirkt stattdessen als Entwicklungsbeschlewniger,
während die charakteristischen Eigenschaften des infektiösen Entwicklers beibehalten
werden.
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Die Verbindung, die erfindungsgemäß verwendet wird, zeigt, wenn sie
zu einer infektiösen Entwicklungslösung zugegeben wird, besondere Wirkungen, da
sie die Erhöhung des Kontrastes der Halbtonabstufung verhindert und eine erhöhte
Saumbildung auf dem photoempfindlichen Element des Lithotyps, bedingt teilweise
durch ein Ermüden bzw. Verbrauchen der Behandlungslösung, verhindert, zusätzlich
dazu, daß sie die Verfärbung des Entwicklers, bedingt durch seine Oxydation während
des Lagerns, oder in einem Entwicklungsbad in einer automatischen Entwicklungsvorrichtung
verhindert, wodurch sich anschließend die Behandlungseigenschaften des Entwicklers
verschlechtern wUrden.
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Die Entwicklungslösung für photo empfindliche Elemente des Lithotyps,
die die erfindungsgemäß verwendete Verbindung enthält, ist eine übliche, infektiöse
Entwicklungszusammensetzung,
und die Zusammensetzung enthält im
allgemeinen Hydrochinon als Entwicklungsmittel; wasserlösliche Alkalien, Säuren
und Salze, wie Natriumcarbonat, Natriumhydroxid, Essigsäure und Borsälwlre als alkalische
mittel, oder ein pH-Puffermittel; ein Aldehyd-Alkalihydrogen-Additionsprodukt, ein
Keton-Alkalihydrog0ulfit-Additionsp ein ein Sulfit oder zwei oder mehrere davon
als Antioxydans; und ein Alk2rimetallhalogenid als Entwicklungsreguliermittel.
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Die infektiöse Entwicklerzusammensetzung kann in einigen Fällen ein
organisches Antischleierbildungsmittel, wie Benzotriazol oder 1-Phenyl-5-mercaptotetrazol,
ein Polyalkylenoxid, eine Alkanolaminverbindung und ein organisches Lösungsmittel,
wie Triäthylenglykol, Dimethylformamid, Methanol oder Cellosolve, in einer Menge
von O bis 300 mIll 1 Entwicklungslösung enthalten. Sie kann weiterhin in einigen
Fällen ein Sulfit in einer Menge enthalten, daß die Konzentration der Sulfitionen
im Bereich von 0,008 Mol bis 0,20 Mol in der Entwicklungslösung liegt.
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Für die infektiöse Entwicklungslösung ist es charakteristisch, daß
die Konzentrationen der freien Sulfitionen, wie oben beschrieben, bei einem niedrigen
Wert in der Entwicklungszusammensetzung gehalten wird. In der Entwicklungslösung
wird dementsprechend im allgemeinen ein Sulfitionenpuffer, wie ein Aldehyd-Natriumhydrogensulfit-Additionsprodukt,
verwendet. Ein Alkalimetallsulfit, wie Natriumsulfit, wird normalerweise in einer
Menge von nicht mehr als 5 gil 1 Entwicklungslösung zusammen mit einem Sulfitionenpuffer
zugegeben, so daß die Konzentration der freien Sulfitionen kontrolliert werden kann.
Eine übliche Menge an zugegebenem Sulfit beträgt 3 g oder weniger/1 1 Entwicklungslösung.
Dadurch werden die Konservierungseigenschaften des infektiösen Entwicklers mehr
oder weniger verbessert, während die Punktqualität etwas verschlechtert wird. Dieser
Grad der Konservierungseigenschaften
ist jedoch, wie.sXen beschrieben,
nicht ausreichend. Im Gegensatz dazu können die Konservierungseigenschaften einer
itfektiösen Entwicklungslösung wesentl"h verbessert werden, wenn die erfindungsgewä3
verwendete VerbindFuna anwesend ist.
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Die Verbindung, die erfindungsgeSß verwendet wird, kann allein oder
im Gemisch mit zwei oder mehreren Arten solcher Verbindungen oder mit bekannten
Konservierungsmitteln verwendet werden (z.B. Alkanolaminverbindungen, wie in der
JA-OS 44746/74 beschrieben, und Verbindungen, die in den JA-OSen 82901/73 und 99031/74
beschrieben werden).
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Die Menge an erfindungsgemäß verwendeter Verbindung, die zu einer
Entwicklungslösung zugegeben wird, variiert, abhängig sowohl von der Zusammensetzung
der Entwicklungslösung als auch von der Art der verwendeten Verbindungen. Die venfendete
Menge liegt im allgemeinen im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 20 g, mehr bevorzugt
0,5 bis 8 g, pro 1 1 Entwicklungslösung.
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Die Zugabe der erfindungsgemäß verwendeten Verbindung zu der Entwicklungslösung
erfolgt zweckdienlich zu dem Zeitpunkt, wenn die Entwicklungslösung hergestellt
wird.
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Wenn die Entwicklungslösungen in Form einer Flüssigkeit oder einer
pulverförmigen Entwicklungszubereitung vor der Verwendung hergestellt werden, so
daß sie leicht als Entwicklungslösungen beim Mischen und Verdünnen oder Auflösen
in Wasser verwendet werden können, ist es wirksam, in die Entwicklungszubereitungen
die Verbindung, die erfindungsgemäß verwendet wird, zuvor einzuarbeiten. Wird eine
flüssige Zubereitung verwendet, ist es besonders wirksam, die Verbindung, die vfindungsgemäß
verwendet wird, zu der flüssigen Zubereitung zuzugeben, da sie auch die Konservierungseigenschaften
der
flüssigen Zubereitungen verbessert. Eine im allgemeinen flüssige
Zubereitung enthält zwei flüssige Zusammensetzl;ngen, d.h.
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eine flüssige Aomponente, die das Entwicklungsuttel enthält, und eine
flüssige Komponente, die ein Alkali err lt. Die erfindungsgernä.3 verwendete Verbindung
kann in irgendeine dieser Komponenten eingearbeitet werden; es ist Jedoch bsnders
wirksam, diese zu der das Entwicklungsmittel enthaltenden Komponente zuzugeben.
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Entsprechend dem oben beschriebenen Verfahren wird ein flüssiges
Entwicklungsmittel mit ausgezeichneten Konservierungseigenschaften und eine infektDse
Entwicklungslösung hergestellt, indem man das flüssige Entwicklungsmittel, das eine
wesentlich verbesserte Stabilität besitzt, verdünnt.
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Alternativ ist es möglich, die Konservierungseigenschaften der vensendeten
Entwicklungslösung zu verbessern, indem man die erfindungsgemäß verwendete Verbindung
im Verlauf der Entwicklung oder nach der Entwicklung des photographischen Negativ-
oder Positivoriginals auf dem graphischen Gebiet zugibt.
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Photographische Emulsionen für photoempfindliche Elemente des Lithotyps,
die erfindungsgemäß verwendet werden, sind üblicher Silberhalogenidemulsionen einschließlich
Silberchloridemulsionen, Silberbromidemulsionen, Silberchlorbromidemulsionen, Silberjodbromidemulsionen
und Silberchlorjodbromidemulsionen. Besonders sind erfindungsgemäß Silberchlorbromid-
und Silberchlorjodbromldemulsionen, die nicht mehr als etwa 1 Mol-% Silberjodid
enthalten, geeignet. Diese Silberhalogenide werden in Gelatine oder einem Bindemittel,
das Gelatine und eine synthetische Verbindung mit hohem Molekulargewicht enthält,
unter Bildung einer Emulsion dispergiert.
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Diese Emulsionen können mit Verbindungen, die instabilen Schwefel
enthalten,
wie Natriumthiosulfat, Allylthioharnstoff o.ä., oder Goldverbindungen, wie Komplexe
von einwertigem Gold und Thiocyansäure oder Gemische dieser Verbindungen, chemisch
sensibilisiert werden. Die Emulsionen können weiterhin spektral sensibilisiert werden,
indem man Spektralsegsibilisatoren zugibt, wie Cyaninfarbstoffe oder Merocyaninfarbstoffe.
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Zusätzlich können die Emulsionen organische Antischleierbildungsmittel,
wie Polyalkylenoxide, Aminverbindungen oder Benzotriazol, enthalten. Die Emulsionen
können weiter mit Härtern, wie Formaldehyd oder Mucochlorsäure, gehärtet werden,
oder sie können oberflächenaktive Mittel, wie Saponin, zur leichteren Anwendung
der Emulsionen enthalten.
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Die Erfindung betrifft somit eine Entwicklungszusammensetzung für
photographische, lichtempfindliche Elemente des Lithotyps, die als Entwicklungsmittel
Dihydroxybenzol und eine Verbindung des 2-Imidazolidon-Typs der folgenden allgemeinen
Formel
enthalten, in der R ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeutet; R1, R2,
R3 und R4, die gleich oder unterschiedlich sein können, Je ein Wasserstoffatom,
eine Hydroxygruppe, eine Carboxygruppe, eine Arylgruppe, eine Hydroperoxogruppe,
eine Ureidogruppe, eine Carboxyacylgruppe, eine Alkylaminogruppe, eine Alkylgruppe
oder eine substituierte Alkylgruppe bedeuten.
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Erfindungsgemäß wird ein infektiöser Entwickler geschaffen, der zur
Erzeugung photographischer Negativ- oder Positivoriginale auf dem graphischen Gebiet
nützlich ist, der ausgezeichnete Konservierungseigenschaften besitzt und die nachteiligen
Einflüsse auf die Bildqualität nicht aufweist.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beisiel 1 Nach dem Photographien eines Belichtungskeils, wie er in
der Sensitometrie verwendet wird, durch ein 150 Zellen Purpurkontaktsieb unter Verwendung
eines im Handel erhältlichen lithographischen Films wird die Entwicklung Jeweils
bei 20°C durchgeführt, wobei man vier Arten von Entwicklungslösungen der folgenden
Zusammensetzungen verwendet.
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Entwicklungslösung A Natriumcarbonat (Monohydrat 50 g Formaldehyd-Natriumbisulfit-Addukt
4,5 g Kaliumbromid 2 g Hydrochinon 18 g Natriumsulfit 2 g Wasser biß zu 1 1 Entwicklungslösung
B Die Entwicklungslösung B wird hergestellt, indem man 1,0 g Äthylenharnstoff zusätzlich
zur Entwicklungslösung A zugibt.
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Entwicklungslösung C Die Entwicklungslösung C wird hergestellt, indem
man 2 g Harnstoff zusätzlich zur Entwicklungslösung A zugibt.
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Entwicklungslösung D Die Entwicklungslösung D wird hergestellt, indem
man 1 g L-Ascorbinsäure zusätzlich zur Entwicklungslösung A zugibt.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I auigeführt.
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Tabelle 1 Entwickl. - Zusatz- Entwickl.- Punkt- Empfindlich- Bemerlösung
stoff zeit(min) qualität keit kungen frisch belüftet A - 2 3/4 a 100 30 Vergleich
3 Äthylenharnstoff 2 3/4 a 100 97 erfindungs gemäß C Harnstoff 2 3/4 b 100 59 Vergleich
D L-Ascorbinsäure 3 b 100 70 Vergleich Die oben in Tabelle 1 aufgeführte Entvicklungszeit
ist die Zeit, die erforderlich ist, um die Empfindlichkeit zu erreichen, die man
erhält, wenn die Entwicklung 2 3/4 min unter Verwendung der Entwicklungslösung A
durc w wird.
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Dies. Empfindlichkeit wird mit 100 angenommen. Die Punktqualität wird
als a" und "b" bewertet, was gut" und schlecht" bedeutet. Die belüftet. Lösung wird
erhalten, indem man 500 ml Entwicklungslösung in eine 20 cm x 25 cm Entwicklungsschale
(Bad) gibt und 5 min mit Luft behandelt, um die Lösung zu zersetzen bzw. zu verschlechtern.
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Aus den in Tabelle 1 aufgeführten Ergebnissen ist erkennbar, daß
die Entwicklungslösung A als Vergleich eine große Abnahme in der Empfindlichkeit
beim Belüften zeigt.
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Die Entwicklungslösung C, die Harnstoff zum Vergleich enthält, zeigt
eine geringere Abnahme in der Empfindlichkeit als die Entwicklungslösung A, aber
sie wird stark zersetzt, und die Punktqualität der frischen Lösung ist schlecht.
Die bekannte Entwicklungslösung D, die 1 0 g an zugegebener L, Ascorbinsäure zum
Vergleich enthält, zeigt fast die gleiche Abnahme in der Empfindlichkeit wie die
Entwicklungslösung C beim Belüften, ist Jedoch nicht zufriedenstellend.
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Andererseits zeigt die Entwicklungslösung B, die Äthylenharnstoff
enthält, die geringste Abnahme in der
Empfindlichkeit beim Belüften,
und die Punktqualität verschlechtert sich nicht, verglichen mit einer frischen Lösung.
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Zusätzlich ermüden die Lösung B nur sehr schwierig, d.h. die Entwicklungslösung
B zeigt eine geringe Abnahme in der Punktqualität,selbst nachdem eine große Anzahl
an photoempfindlichen Elementen mit ihr entwickelt wurde.
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Beispiel 2 Ein Belichtungskeil, wie er in der Sensitometrie verwendet
wird, wird durch ein 150 Zeilen Purpurkontaktsieb unter Verwendung eines im Handel
erhältlichen lithographischen Films photographiert. Der Film wird dann bei 200C
mit Entwicklungslösungen entwickelt, die durch Mischen von zwei Arten von Zubereitungen
der folgenden Zusammensetzungen hergestellt werden.
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Entwicklungslösung E Lösung 1 destilliertes Wasser 60 ml Triäthylenglykol
30 ml Formaldehyd-Natriumbi sulfit-Addukt 45 g Natriumsulfit Ig Hydrochinon 16 g
destilliertes Wasser bis zu 125 ml Lösung 2 destilliertes Wasser 100 ml Natriumcarbonat
(Monohydrat) 30 g Natriumhydroxid 5g Borsäure 3g Natriumbromid 2g destilliertes
Wasser bis zu 125 ml Die Entwicklungslösung E wird vor der Verwendung hergestellt,
indem man die Lösung 1 und die Lösung 2 in der
angegebenen Reiher.
oige zu 750 ml destilliertem Wasser gibt wad das Volumen aul 1 1 auffült.
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Die Entwicklungslösungen F und G werden hergostellt, indem man die
im folganden aufgeführt 3£i Verbindungen zu der Lösung 1, die bei d Entwicklungslösung
E verwendet wurde, zugibt.
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Die Lösung 1 wird in einem Luftthermostaten bei 50°C 20 Tage gelagert
und dann wird die Abnahme in der Hydrochinon-Menge, dem Entwicklungsmittel, bestimmt.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II aufgeführt.
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Tabelle II Entwickl.- Zusatzstoff u. Restli- Restl.Natrium- Bernerlösung
zugegebene Men- ches Hydro- sulfit in der kungen ge (g/l) chinon (%) belüfteten
Lösung+ (%) E - 81 50 Vergleich F Äthylenharnstoff 1,5 97 95 erfindungsgem.
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G L-Ascorbinsäure 2 78 70 Vergleich Die Lösung wird auf gleiche Weise
wie in Beispiel 1 belüftet.
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Aus den Ergebnissen der Tabelle II ist erkennbar, daß die konzentrierte,
flüssige Zubereitung (Lösung 1), die Äthylenharnstoff enthält, eine geringe Abnahme
im Hydrochinon bei der Belüftung zeigt und daß sie die Oxydation von Natriumsulfit
während des Lagerns sehr gut verhindert. Die erfindungsgemäße Entwicklungslösung
F ist somit eine sehr gute Entwicklungslösung, die während langer Zeiten konserviert
bzw. gelagert werden kann.