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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft einen Sammelbehälter fUr Müll, insbesondere
einen mit einem Fahrzeug verbundenen Sammelbehälter, der ein mit einem Antrieb versehenes
Schwenkwerk aufweist, mit dessen Hilfe mit einem Deckel versehene Mullbehälter vom
Boden aufgenommen und zum Entleeren Uber eine Einfüll-Öffnung des Sammelbehälters
hochgeschwenkt werden und der mit Betätigungslitteln zum öffnen des Deckels des
zu entleerenden Behälters versehen ist.
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Seit einiger Zeit werden in vermehrtem MaBe Müllbehälter mit größerem
Fassungsvermögen verwendet, die mit einem Schiebe-oder Schwenkdeckel versehen sind.
Zum Entleeren in einen Sammelbehälter von großem Fassungsvermögen, der in der Regel
mit einem Fahrzeug verbunden ist, werden die Müllbehälter mithilfe eines Schwenkwerkes
angehoben und 8kippt, so daß der Behälterinhalt über eine Einfüllöffnung in den
Sammelbehälter abgekippt werden kann. Ein Problem stellt hierbei das Offnen des
Deckels des NE1llbehälters für den Entleerungsvorgang dar, wobei die Betätigungsmittel
so ausgelegt sein mUssen, daß auch Behälter mit unterschiedlichen Deckelsystemen
aufgenommen werden können.
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Aus der DT-OS 23 372 278 ist ein Sammelbehälter der eingangs bezeichneten
Art bekannt, bei dem die Einfüllöffnung mit einer zweiteiligen Verschlußkappe versehen
ist, die gleichzeitig
als FUhrungskante ftlr die mit dem Deckel
des MUllbehälters verbundenen Betätigungsbolzen dienen. Bei dem bekannten Sammelbehälter
wird der Deckel des Müllbehälters schon geöffnet, wenn der MUllbehälter noch nicht
ganz sich Uber der Einfullöffnung des Sammelbehälters befindet, so daß ein Teil
des Mülls daneben fallen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sammelbehälter zu
schaffen, dessen BetEtigungsmittel so ausgestaltet sind, daß eine Öffnung des Deckels
desszu entleerenden »llbehälters erst dann einsetzt, wenn sich der . Müllbehälter
so oberhalb der Einfüllöffnung befindet, daß beim Öffnen des Deckels der gesamte
Inhalt des Müllbehälters durch die Einfullöffnung in den Sammelbehälter fallen kann.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als Betätigungnlttel
wenigstens ein Schwenkarm vorgesehen ist, der gleichsinnig zum Schwenkwerk schwenkbar
neben der Einfüllöffnung angeordnet und aus einer liegenden Ausgangsposition mittels
eines Schwenkantriebes hochschwenkbar ist und im Bereich seines freien Endes mit
einem Aufnahmemittel zur Betätigung des Deckels des zu entleerenden Behälters versehen
ist. Mithilfe eines derartigen Schwenkarms lassen sich die erforderlichen geometrischen
und kinematischen Verhältnisse so abstimmen, daß die Öffnung des Deckels erst dann
einsetzt, wenn sich der MUllbehälter in hochgeschwenktem Zustand in der flir die
Entleerung vorgesehenen Position oberhalb der Einfüllöffnung des Sammelbehälters
befindet. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß bei einer entsprechenden
Ausgestaltung der Aufnahmemittel Müllbehälter mit beliebigen Deckelkonstruktionen
gehandhabt werden können, sei es, daß die Deckel gewellt ausgebildet und um einen
tiefliegenden Drehpunkt schwenkbar am Müllbehälter gelagert sind oder sei es, daß
die Deckel flach ausgestaltet sind und als reine Schiebedeckel am Müllbehälter angeordnet
sind. In beiden Fällen ist gewährleistet, daß der Deckel des MUllbehälters erst
dann öffnet, wenn die genaue Entleerungaposition erreicht ist.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das
Aufnahmemittel eine nach oben gerichtete, durch Endanschläge begrenzte Ftlhrungafläche
aufweist und daß der Antrieb des Schwenkarmes gegenUber dem Antrieb des Schwenkwerkes
so verriegelt ist, daß ein Hochschwenken des Schwenkarmes erst dann möglich ist,
wenn das Schwenkwerk seine obere Stellung erreicht hat und ein ZurUckschwenken des
Schwenkwerkes erst möglich ist, wenn der Schwenkarm wieder abgesenkt ist. Mithilfe
einer derartigen Ausgestaltung des Schwenkarmes läßt sich eine "gesteuerte" Öffnung
des Deckels des HUllbehälters bevirken und praktisch 3edes Danebenfallen von MIn
verhindern, In einer vorteilhaften anderen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Schwenkarm mit seinem Schwenkantrieb Uber eine Langlochlasche verbunden
ist, so daß der Schwenkarm
aus seiner aufgerichteten Stellung durch
äußere Einwirkung gegen die Kraft einer am Schwenkarm angreifenden RUckholfeder
weiter verschwenkbar ist und daß das Aufnahmemittel am Schwenkarm klauenförmig ausgebildet
ist. Bei dieser Ausführungsform wird die Länge und die Ausrichtung des Schwenkarmes
in angehobener Position so bemessen, daß die FUhrungsbolzen des Deckels des Müllbehälters
erst dann von den klauenförmig ausgebildeten Aufnahmemitteln des Schwenkarmes erfaßt
werden, wenn der Müllbehälter über das Schwenkwerk in seine endgültige Position
hochgeschwenkt ist. Der Öffnungsvorgang erfolgt dann dadurch, daß durch ein Verschwenken
des vorderen, gabelförmig den Müllbehälter umfassenden Endes des Schwenkwerkes der
MUllbehälter zusätzlich gekippt wird. Durch diese zusätzliche Kippbewegung Uber
der EinfUllöffnung erfolgt dann die Öffnung des Deckels des MUllbehElters. Auch
hier ergibt sich ein "gesteuertes" Öffnen des Deckels. In vorteilhafter Ausgestaltung
dieser Ausftlhrungsform ist vorgesehen, daß das Aufnahmemittel durch einen schwenkbar
am Schwenkarm gelagerten Fanghaken gebildet wird. Dies hat den Vorteil, daß auch
Behälter mit unterschiedlichen Deckelkonstruktionen gehandhabt werden können, wobei
Maßabweichungen innerhalb gewisser Grenzen keine Schwierigkeiten ftlr den Öffnungsvorgang
bieten.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der zweiten AusfUhrungsform
ist ferner vorgesehen, daß ftlr die Einfüllöffnung eine Verschlußklappe vorgesehen
ist, die mit dem Schwenkantrieb des Schwenkarmes gekoppelt ist. Durch diese Anordnung
ist sichergestellt,
daß der Schwenkarm nur dann in Arbeitsposition
sich befindet, wenn die Verschlußklappe geöffnet ist, so daß bei Anordnung entsprechender
Warn- oder Sicherungseinrichtungen bei einem auf einem Fahrzeug montierten Sammelbehälter
das Fahrzeug nur dann bewegt werden kann, wenn die Verschlußklappe und der bzw.
die Schwenkarme nach unten abgeschwenkt sind.
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Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 ein Fahrzeug mit Sammelbehälter und zwangsläufig
durch einen eigenen Antrieb betätigten Schwenkarm Fig. 2 eine Ausftihrungsform mit
einem mitHilfe des Schwenkwerkes betätigten Schwenkarm Fig. 3 eine Ausführungsform
gemäß Fig. 2 im Fahrzustand.
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Auf einem Motortahrzeug 1 ist ein Sammelbehälter 2 angeordnet, der
in der Decke und an seinem dem Fahrzeugfclhrerhaus 3 zugeordneten Ende eine Einftillaffnung
4 aufweist.
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Unnittelbar hinter dem Fahrzeugfuhrerhaus 3 ist ein aus zwei abgekröpften
Träger 5 gebildetes Schwenkwerk angeordnet, daß mit Kolbenzylindereinheiten 6 als
Antrieb versehen ist. Am freien Ende der Trägen 5 ist eine Aufnahmegabel 7 fUr die
zu entleerenden MUllbehälter 8 schwenkbar befestigt, die durch
Kolbenzylindereinheiten
9 (gestrichelt dargestellt) relativ zum Träger 5 verschwenkt werden kann.
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Zu beiden Seiten neben der Einfullöffnung 4 ist am Sammelbehälter
ein Schwenkarm 10 gelagert, der gleichsinnig zu den Trägern 5 des Schwenkwerkes
hochgeschwenkt werden kann. Der Schwenkarm 10 ist in seiner Ruhelage gestrichelt
gezeichnet, während die ausgezogene Darstellung seine Arbeitsposition zeigt. Uber
eine Kolbenzylindereinheit 11 kann der Schwenkarm 10 in Richtung des Doppelpfeiles
12 verschwenkt werden.
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An seinem freien Ende ist der Schwenkarm 10 mit einer nach oben gerichteten
Führungsfläche 13 versehen, die durch Endanschläge 14, 15 begrenzt ist.
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Der Entleerungsvorgang läuft nun wie folgt ab: Durch die Aufnahmegabel
7 am Träger 5 wird zunächst der am Boden stehende Behälter 8 erfaßt und in die voll
ausgezeichnete Position angehoben. Die beiden parallel zueinander angeordneten Schwenkarme
10 zu beiden Seiten der Einfüllöffnung 4 befinden sich dabei in der gestrichelt
gezeichneten Ru t ositlon.
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Anschließend wird der Behalter 8 durch Verschwenken der Aufnahmegabel
7 in Richtung des Pfeiles 16 in seine Kippstellung geschwenkt, die gestrichelt dargestellt
ist. Dann erst werden über die Kolbenzylindereinheiten 11 die beiden Schwenkarme
10 hochgeschwenkt, wobei jeweils ein an beiden Seiten im Deckel 17 des Behälters
8 befestigter FUhungsbolzen 18 an der FUhrungsfläche 13 zur Anlage kommt. Wird der
Schwenkarm 10
weiter hochgeschwenkt, so wird der Deckel 17, der
um einen Drehpunkt 19 schwenkbar am Behälter 8 gehalten ist, soweit verschwenkt,
daß die Behälteröffnung praktisch vollkommen frei wird und der Behälterinhalt frei
in die Einfullöffnung 4 fallen kann. Nach vollständiger Entleerung des Behälters
8 wird der Schwenkarm 10 wieder in seine Ruheposition zurilckgeschwenkt, wobei sich
der Behälterdeckel 17 schließt.
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Anschließend wird das Schwenkwerk wieder vollständig zurUckgeschwenkt
und der Behälter 8 auf dem Boden abgesetzt.
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Um Störungen oder Beschädigungen der gesamten Entleerungsvorrichtung
zu vermeiden sind die Antriebe 6, 9 des Schwenkwerks einerseits und der Schwenkantrieb
11 des Schwenkarmes 10 andererseits so miteinander verriegelt, daß der Schwenkantrieb
11 nur dann betätigt werden kann, wenn mitHilfe des Schwenkwerkes der Behälter 8
in seine gestrichelt aufgezeichnete Entleerungsposition gebracht worden ist. Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß der Deckel des zu entleerenden Behälters 8 nicht
vorher geöffnet werden kann. Entsprechend ist auch für das Absetzen des Behälters
die Verriegelung ausgestaltet, so daß ein ZurUckschwenken des Schwenkwerkes erst
dann möglich ist, wenn sich der Schwenkarm 10 wieder in seiner Ruheposition befindet.
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In Figur 2 und 3 ist ein anderes Ausftlhrungsbeispiel beschrieben.
Bei diesem Ausftlhrungsbeispiel sind das Fahrzeug 1 und das Schwenkwerk zur Handhabung
eines zu entleerenden BehSlters
8 identisch mit dem anhand von
Fig. 1 beschriebenen Ausfuhrungsbeispiel. Abweichend von der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 sind bei diesem Ausfllhrungsbeispiel zu beiden Seiten einer in der Decke
des Sammelbehälters 2 befindlichen Einfüllöffnung 4 angeordnete Schwenkarme 19 vorgesehen,
die über eine Zugstange 20 mit einer Kolbenzylindereinheit 21 als Schwenkantrieb
in Verbindung stehen. Das der Kolbenzylindereinheit 21 abgekehrte Ende der Zugstange
20 ist als Langlochlasche 22 ausgebildet. Auf der der Kolbenzylindereinheit 21 abgekehrten
Seite ist jeder Schwenkarm 19 mit einer am Sammelbehälter befestigten Zugfeder 23
verbunden. An seinem freien Ende trägt jeder Schwenkarm ein klauenförmiges Aufnahmemittel
24, das bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Schwenkbarer Fanghaken ausgebildet
ist.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ferner auch ein Vorschlag
für die Anordnung und Betätigung einer Verschlußklappe 25 für die Einfüllöfftwig
4 eingezeichnet.
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Die Verschlußklappe 25 steht über ein Zwischengelenk mit der Zugstange
20 bzw. der Kolbenzylindereinheit 21 in Verbindung, so daß gleichzeitig mit den
Hochschwenken des Schwenkarms 19 auch die Verschlußklappe 25 geöffnet wird.
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Die Ruhe- bzw. Fahrstellung von Verichlußklappe und Schwenkarm sind
in Fig. d dargestellt.
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Der Ittleerungsvorgang läuft bei diesem Ausftthrungsbeispiel wie folgt
abt Nachdem zunächst über die Kolbenzylindereinheiten 21 die VerschluBklappe 25
geöffnet und die beiden Schwenkarme 19 in Arbeitsposition verschwenkt worden sind,
wird nach Aufnahme eines zu entleerenden Behälters 8 dieser mitHilfe des Schwenkwerkes
5 bis in die ausgezogen gezeichnete Stellung hochgeschwenkt. Hierbei rastet der
mit der Deckelkonstruktion des zu entleerenden Behälters verbundene Bolzen 26 in
den Fanghaken 24 der Schwenkarme 19 ein, wobei der Deckel des zu entleerenden Behälters
weiterhin geschlossen bleibt. Durch Verschwenken der Aufnahmegabel 7 des Schwenkwerkes
mitlfe der Kolbenzylindereinheiten 9 wird der Behälter 8 in die gestrichelt dargestellte
Position verschwenkt. Hierbei stützt sich die Deckelkonstruktion über die Bolzen
26 auf den Schwenkarmen 19 ab, wobei diese in Behllterschwenkrichtung ebenfalls
verschwenkt werden und gleichzeitig der Deckel des zu entleerenden Behälters geöffnet
wird. Die hierbei erfolgende Schwenkbewegung der Schwenkarme 19 erfolgt Uber die
Einwirkung des Behälters 8 gegen die Kraft der Zugfedern 25 und bewirkt eine Verschiebung
des Befestigungsbolzens 27 am Schwenkarm 19 in der Langlochlasche 22.
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Bei dem Ausftihrungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist eine Behälterbauform
gezeigt, die einen flachen Schiebedeckel aufweist.
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Es ist jedoch ohne weiteres möglich eine Behälterbauform, wie sie
anhand von Fig. 1 beschrieben worden ist, mitiiilfe der Ausftlhrungsform gemaß Fig.
2 zu entleeren und umgekehrt.
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Nach erfolgtem Entleerungsvorgang wird die Aufnahmegabel 7 wieder
zurUckgeschwenkt, wobei unter dem Einfluß der Rückholfedern 23 die Schwenkarme 19
wieder in ihre Ausgangsposition zurückschwenken und hierbei der Deckel des Behälters
wieder geschlossen wird. Anschließend wird mitlfe des Schwenkwerkes der Behälter
8 wieder auf dem Boden abgesetzt.
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Auch im vorliegenden Fall erfolgt eine wgesteuertew Deckelöffnung,
da der Deckelmechanismus erst dann betätigt wird, wenn der Behälter 8 sich bereits
in Entleerungsstellung oberhalb der Einilllloifnung befindet. Solange die Verschlußklappe
25 geöffnet bleibt, befinden sich auch die Schwenkarme 19 in Arbeitsposition. Erst
wenn die Verschlußklappe 25 geschlossen wird, um das Fahrzeug fahrbereit zu machen,
kommen die Schwenkarme 19, wie in Fig. 3 dargestellt, auf der Decke des Sammelbehälters
2 zur Anlage.