DE274027C

DE274027C -

Info

Publication number: DE274027C
Application number: DENDAT274027D
Authority: DE
Also published as: DE310240C

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 274027 KLASSE 49/λ GRUPPE

Bei Vorrichtungen zum selbsttätigen Einzelbefördern von Werkstücken aus einem Sammelbehälter in einen Kanal, in welchem sie einer Arbeitsstelle zuwandern, müssen in den meisten Fällen diese Werkstücke mit dem gleichen Ende nach vorn in die Maschine eintreten. Aus diesem Grunde werden bei vielen der bekannten Schöpfapparate besondere Einrichtungen getroffen, welche unter Ausnutzung

ίο entweder der einseitigen Schwerpunktslage oder der unsymmetrischen Form der Werkstücke dafür Sorge tragen, daß nur gleichgerichtete Werkstücke in den Abführkanal gelangen. Zumal wenn die Werkstücke nur eine geringfügige Einseitigkeit der Schwerpunktslage aufweisen, während ihre Form unsymmetrisch ist, wie z. B. bei Patronenhülsen oder Geschoßmantelnäpfchen, sind bisher umständliche, nicht immer sicher wirkende Vorrichtungen notwendig gewesen.

Die neue Vorrichtung soll diese Schwierigkeiten beseitigen und beruht im wesentlichen auf der Anordnung eines Schöpfrades an sich bekannter Art mit am Rand angeordneten Aussparungen für die zu hebenden Werkstücke, in Verbindung mit einem innerhalb dieses Schöpfrades seitlich zur senkrechten Mittellinie desselben angeordneten, an sich ebenfalls bekannten Sternrade, dessen Zapfen infolge der gleichen Umfangsgeschwindigkeit von Schöpfrad und Sternrad nacheinander in die Aussparungen des Schöpfrades eingreifen. Die in richtiger Lage mitgeführten Werkstücke werden von den Zapfen des Sternrades aufgefangen und nacheinander an den zur Arbeitestelle führenden Kanal abgegeben. Die nicht richtig liegenden Werkstücke aber gleiten über die Zapfen des Sternrades hinweg und fallen wieder in den Vorratsbehälter zurück. Desgleichen fallen die zuviel zugeführten Werkstücke bei gefülltem Abführkanal wieder in den Vorratsbehälter zurück.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel, und zwar stellt Fig. 1 einen senkrechten Querschnitt, Fig. 2 einen senkrechten Längsschnitt durch die Vorrichtung dar.

Die in den Vorratsbehälter A wahllos eingeschütteten Hülsen wandern auf dessen geneigtem Boden B nach der tiefsten Stelle und gelangen zuletzt auf die Innenseite des Schöpfrades C, das durch ein Getriebe D, E angetrieben wird. In dem Schöpfrad C sind zweckmäßig an den Einfallstellen abgerundete Aussparungen F vorgesehen, deren jede ein Werkstück G aufnehmen kann. Die Aussparungen des Schöpfrades können, da das Sternrad seitlich zur senkrechten Mittellinie des Apparates angeordnet ist, in der Umlaufrichtung nach vorn geneigt sein. Dadurch wird erzielt, daß die in den Aussparungen befindlichen Werkstücke beim Drehen des Rades erst dann gegen die Mitte der Vorrichtung fallen, wenn sie sich hoch über dem Vorrat befinden, wo nun eine im Innern des Schöpfrades nahe seinem Innenumfang angeordnete feststehende, peripherisch gekrümmte Wand R verhindert, daß die mitgenommenen Hülsen aus den Aussparungen herausgleiten. Die Wand R reicht nach

oben, bis unmittelbar zu der Stelle, wo die radialen Zapfen H des Sternrades / in die Aussparungen des Schöpfrades eintreten. Das Sternrad ist mittels Bolzen K an der Traverse L des Gehäuses gelagert und wird mittels der Zahnräder M, N so in Umdrehung gesetzt, daß seine Umdrehungsgeschwindigkeit die gleiche wie diejenige des Schöpfrades ist. An der einen Seite ist das Sternrad mit einer

ίο feststehenden, peripherisch verlaufenden WandP abgedeckt, an die sich unten die Mündung des Abführkanals O anschließt. In dem Kanal O ist auf der von der Wand P abgekehrten Seite noch eine Aussparung S vorgesehen.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :

Die in den Aussparungen F des Schöpfrades C liegenden Hülsen G werden bei Drehung des Schöpfrades in der Pfeilrichtung mit

ao nach oben genommen. Die Wand R verhindert ihr Zurückfallen in den Behälter; in jede der Aussparungen greift nacheinander ein Zapfen H des in gleichem Sinne wie das Schöpfrad gedrehten Sternrades /. Die vom Schöpfrad richtig aufgenommenen Werkstücke, d. h. solche, bei denen der Boden oben sich befindet, fallen einzeln auf die Zapfen H des in Drehung befindlichen Sternrades /, werden auf die Innenseite der Wand P geleitet und in den Abführkanal O abgegeben. Werkstücke dagegen, welche in den Löchern des Schöpfrades verkehrt aufgenommen sind, d. h. bei denen sich der Boden unten befindet, verbleiben oberhalb der Bolzen H in dem Schöpfrade C so lange, bis sie über die Wand P hinweg geleitet sind und zum Vorrat in den Behälter A zurückfallen.

Sollte der Fall eintreten, daß der Abführkanal O mit Werkstücken bis an seine Einfallöffnung gefüllt ist und daß in ihm die weiteren, von dem Sternrade / geförderten Werkstücke keine Aufnahme finden können, so fallen diese ohne weiteres durch die seitlich in dem Ableitungskanal O oben vorgesehene Aussparung S zum Vorrat in den Behälter A zurück.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zum Fördern und Gleichrichten von hülsen- oder napfförmigen Werkstücken, bei welcher die Werkstücke von einem Schöpfrade vor eine Ausfallöffnung gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor dieser Ausfallöffnung ein mit der Teilung des Schöpfrades (C) versehenes und mit der Umfangsgeschwindigkeit des Schöpfrades umlaufendes, mit Zapfen (H) zur Aufnahme der Werkstücke versehenes Sternrad (J) angeordnet ist, das die richtig liegenden Werkstücke (G) dem Schöpfrade (C) entnimmt und in einen Abführkanal (O) fördert, während die unrichtig liegenden Werkstücke über die Zapfen (H) des Sternrades hinweggleiten und zum Vorrat zurückgelangen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.