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Biegemaschine für draht- oder stabförmiges
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Material Die Erfindung bezieht sich auf eine Biegemaschine für draht-
oder stabförmiges Material, insbesondere für Betonstahlstäbe, mit einem zwei Biegewerkzeuge
tragenden Biegeteller, der durch einen Antrieb sowohl im Rechtslauf als auch im
Linkslauf um sein eines oder wahlweise um sein anderes Biegewerkzeug herum antreibbar
ist, wobei den beiden Antriebsmöglichkeiten Arretierungsmittel zugeordnet sind,
die wahlweise eine dem einen Biegewerkzeug entsprechende bzw. eine dem anderen Biegewerkzeug
entsprechende Achse ortsfest halten, und mit wenigstens einem, außerhalb des Biegetellers
befindlichen, ortsfesten Gegenhalter.
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Eine Biegemaschine dieser Art ist nach der OE-PS 322 324 bekannt und
dient dem Zweck, mittels einer Biegemaschine wahlweise entweder
Biegungen
in einer Biegerichtung oder Biegungen in zueinander entgegengesetzten Richtungen
vornehmen zu können, ohne das zu biegende Material von der einen Seite auf die andere
Seite wenden bzw. auf die andere Seite des Biegewerkzeuges bringen zu müssen. Sofern
hierbei der Antrieb unmittelbar auf den Biegeteller zur Einwirkung gebracht wird,
sind entweder zwei Antriebsmotoren oder Kupplungen erforderlich, wohingegen ein
mittelbarer Antrieb zusätzliche übertragungsmittel, wie beidseitig verzahnte und
konstruktiv schwer zu lagernde Ringe erforderlich macht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Biegemaschine der gattungsgemäßen
Art so auszubilden, daß der Aufwand für den Antrieb bzw. für die Antriebsübertragung
mit der Maßgabe vereinfacht wird, daß ohne zusätzliche Kupplungen ein unmittelbarer
Angriff des Antriebes aufrechterhalten wird. Eine derartige Einwirkung des Antriebes
soll es fernerhin gestatten, antriebsseitig Mess- und Einstellmittel für den Drehwinkel
des Biegetellers vorzusehen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabenstellung dadurch gelöst, daß der
Antrieb des Biegetellers am verschwenkbaren Ende einer Schwinge befestigt ist, und
daß er mit dem Biegeteller ständig in einer von dessen Drehrichtung und Lage unabhängigen
formschlüssigen Verbindung gehalten ist.
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Bei der erfindungsgemäß gestalteten Biegemaschine macht also der Antrieb,
dessen Drehbewegung form- sowie kraftschlüssig auf den Biegeteller übertragen wird,
beispielsweise mittels eines Ritzels des Antriebes und eines Zahnkranzes des Biegetellers,
in jedem Falle die Bewegung des letzteren mit,
und zwar unabhängig
davon, an welcher Stelle des Biegetellers sich die jeweils arretierte Achse befindet.
Die für die Arretierung in Betracht kommenden Achsen liegen dabei in der Regel beide
exzentrisch zur Achse des Biegetellers, die ihrerseits beim Antrieb des Biegetellers
dann auf einer Kreisbahn Uln die jeweils festgehaltene Achse herumgeführt ist. Der
meistens elektrische oder hydraulische Antrieb bewegt sich zugleich dabei auf einer
Kreisbahn, deren Mittelpunkt vom Gelenk der den Antrieb tragenden Schwinge gebildet
ist. Man kann soniit nicht nur auf kuppelnde Elemente zwischen Antrieb und Biegeteller
verzichten, sondern auch auf die sonst zwischen Antrieb und Biegeteller erforderlichen
übertragungsglieder, so daß ein zuverlässiger Formschluss mit dem gerinstmöglichen
Spiel gewährleistet ist, der die Vorgabe von Drehwinkeln auch über den Antrieb gestattet.
Weiterhin besteht gegenüber dem gattungsgemäßen Stand der Technik der Vorteil, daß
die Lage beider Biegewerkzeuge auf dem Biegeteller verhältnismäßig frei gewählt
werden kann, wobei die Bedingung, daß eines der Biegewerkzeuge relativ zum Biegeteller
konzentrisch angeordnet sein muß, nicht erfüllt zu werden braucht. Dies gestattet
zudem die bessere Anpassung der Biegewerkzeuge und deren Abstand voneinander an
die Abmessungen des zur Verarbeitung gelangenden Materials.
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Nach der OE-PS 322 324 war es gleichfalls bekannt, als Arretierungsmittel
Lager zu verwenden, die den Achsen, die den Biegewerkzeugen zugeordnet sind, entsprechen.
Der wahlweise Eingriff der Lager erfolgte durch deren heb- und senkbare Ausbildung.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist es zweckmäßig, die Lager innerhalb
einer um eine ortsfeste Achse beweglochen Wippeinrichtung anzuordnen. Eine derartige
Wippeinrichtung, die die beiden Lager wahlweise in ihre Eingriffstellung
zu
bringen gestattet, hat den Vorteil, daß sich einerseits das Lager genau fixieren
läßt, und daß andererseits während des Betriebes stets nur ein Lager im Eingriff
sein kann. Dank einer in dieser Form erfolgten Fixierung jeweils eines Lagers besteht
die Arretierungsmöglichkeit für den Biegeteller in wenigstens zwei wählbaren Lagen.
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Um von einer Lage in die andere Lage der Arretierung übergehen zu
können, werden zweckmäßig zunächst die den Lagern entsprechenden Teile des Biegetellers
auf die Lager ausgerichtet. Bei dem daraufhin vorzunehmenden Lagerwechsel wird eine
vorübergehende Aufhebung der Arretierung dadurch vermieden, daß in einer etwa mittigen
Obergabestellung beider Lager letztere im Eingriff mit den ihnen entsprechenden
Teilen auf der den Biegewerkzeugen abgewandten Seite des Biegetellers stehen. Nach
vervollständigter Übergabe ist dann ein Lager außer Eingriff, so daß die vorgesehenen
Bewegungen des Biegetellers möglich sind.
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Die vorgesehene formschlüssige Verbindung läßt sich in einer sehr
einfachen Weise schon dadurch erreichen, daß die Schwinge, die den Antrieb trägt,
elastisch in Richtung auf den Biegeteller beaufschlagt ist. Eine derartige elastische
Beaufschlagung gestattet es der Schwinge, den Bewegungen des Biegetellers während
des Biegevorganges zu folgen und den Antrieb mithin im Eingriff mit dem Biegeteller
zu halten.
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Weiterhin kann man die formschlüssige Verbindung dadurch schaffen,
daß der Antrieb mittels einer Lasche mit dem Biegeteller in Verbindung gehalten
ist, deren eine Seite als Lager
der Antriebswelle und deren andere
Seite als Lager einer konzentrisch am Biegeteller angeordneten Scheibe ausgeführt
ist, die die Biegewerkzeuge trägt, wobei der für das Lager niaßgebliche Durchmesser
größer als der größtmögliche Abstand der Biegewerkzeuge voneinander ist. Eine derartige
Lasche hält stets den Mittelpunkt des Biegetellers und den Mittelpunkt des Antriebes
auf gleichem Abstand voneinander und gewährleistet somit in jeder Lage, daß eine
formschlüssige Verbindung aufrechterhalten ist. Dabei dreht sich der Biegeteiler
wie auch bei der sonstigen Betriebsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht
nur um sich selbst, sondern zugleich noch um das jeweils im Eingriff befindliche
Lager, während der Antrieb mit der Schwinge den Bewegungen des Biegetellers um sein
jeweils im Eingriff befindliches Lage folgt.
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Die unter dem Gesichtspunkt der Anpassung an das zu biegende Material
und die zur Verwendung gelangenuen Biegewerkzeuge vorteilhafte Veränderbarkeit des
Abstandes der Biegewerkzeuge voneinander wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
dadurch erreicht, daß sich die Biegewerkzeuge auf Gleitsteinen innerhalb einer Führungsnut
befincen, wobei der Abstand der Gleitsteine voneinander durch eine mittels Schloßmutter
verstellbare Spindel mit teilweise rechts- und teilweise linksgängigem Gewinde einstellbar
ict. Bei einer derartigen Einstellung kommt es zur Verschiebung desjenigen Biegewerkzeuges,
für welches eine zugehörige Achse nicht durch das Lager arretiert ist. Um den Übergang
von einem Lager auf das andere zu erreichen, kann man entweder die beiden Lager
gleichfalls in gleicher Weise gegeneinander verschieben. Es ist jedoch unter der
Voraussetzung einer
Festlegung des Biegetellers beim Wechsel von
einem Lager zum anderen auch möglich, die beiden Lager auf unverändertem Abstand
voneinander zu belassen und die einen anderen Abstand voneinander aufweisenden Biegewerkzeuge
so zu verschieben, daß die vorgesehene,dem anderen Biegewerkzeug zugeordnete Achse
in Eingriff gebracht werden kann. Die beiden Biegewerkzeuge werden zu diesem Zweck
innerhalb ihrer Nut um ein entsprechendes Stück gemeinschaftlich verschoben.
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Schließlich erlaubt die formschlüssige Verbindung des Antriebes mit
dem Biegeteller wegen dem nur sehr geringen Spiel die Einstellung und auch die Ermittlung
des Biegewinkels am Antrieb des Biegetellers. Da in der Regel das Antriebsritzel
eines den Antrieb erzeugenden Motors mit Getriebe wesentlich kleiner als der entsprechende
Zahnkranz des Biegetellers ist, kann man zu einer sehr genauen Einstellung und Ermittlung
des Biegewinkels kommen, wobei normalerweise mehrere ganze Umdrehungen und eine
teilweise Umdrehung der Antriebswelle die Ermittlung oder Einstellung eines Biegewinkels
gestatten. Während die vollen Umdrehungen der Antriebswelle digital erfassbar sind,
läßt sich für die teilweise Umdrehung der Biegewelle ein analoger Wert verwenden,
so daß man hierdurch zu einer unter dem Gesichtspunkt der Genauigkeit optimalen
Kombination kommen kann.
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Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wird auf die Zeichnungen
Bezug genommen. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Drausicht
auf die erfindungsgemäße Bi egemaschi ne, Fig. 2 ein Lager des Biegetellers in teilweisem
Längsschnitt und Fig. 3 das Schema der Anordnung der Lager innerhalb einer Wippeinrichtung.
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Gemäß Fig. 1 wird dem Biegeteller 1 das zu biegende Material 2, bei
welchem es sich um einen Betonstahlstab handelt, in Richtung des Pfeiles 3 mit einem
derartigen Ldnendbschnitt zugeführt, wie er von der Biegung erfasst werden soll.
Während der Biegung liegt das Material 2 an einer der beiden Gegenhalterrollen 4
bzw. 5 an. Es ist ausreichend, wenn nur eine Cec'enhalterrollevorhanden ist, und
wenn diese in eine auf der jeweils anderen Seite des Materials liegende Stellung
gebracht werden kann, falls die Biegerichtung geändert werden muß.
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Auf dem Biegeteller 1 erfolgt die Biegung mittels der beiden Biegewerkzeuge
6 und 7. Diese Biegewerkzeuge sind bezüglich des Mittelpunktes des Biegetellers
1 exzentrisch angeordnet und können in ihrem Abstand dadurch verändert werden, daß
in zeichnerisch nicht dargestellter, vorstehend beschriebener Weise eine Anordnung
der Biegewerkzeuge auf Gleitsteinen erfolgt, die sich in der gestrichelt wiedergegebenen
Nut 8 gegeneinander verstellen lassen. Im zeichnerisch dargestellten Fall wird das
Material 2 in rechter Richtung gebogen, wobei der Biegeteller 1 um eine in Fig.
2 erkennbare Achse 9 dreht wird, so daß
das Biegewerkzeug 7 die
gestrichelte Bahn durchläuft und das Material 2 in der gleichfalls gestrichelt wiedergegebenen
Weise abwinkelt. Die Achse 9 ist dem Biegewerkzeug 6 zugeordnet und kann auch durch
eine Verlängerung desselben gebildet sein.
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Zweckmäßig ist sie die Achse eines Bolzens 10, der mittels des Lagers
11 arretiert ist, das in Richtung des Doppelpfeiles 12 heb- und senkbar ist sowie
seinerseits in einer Vertikalführung 13 gleiten kann, so daß eine seitliche Bewegung
ausgeschlossen ist.
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Wie Fig. 3 zeigt, befinden sich sowohl das Lager ll als auch ein weiteres
Lager 14 in einer Wippeinrichtung 15, die das wechselweise Heben und Senken der
Lager 11 und 14 in Richtung der Pfeile 12' bzw. 12" zuläßt. Mit dem Hebel 16 der
Wippeinrichtung 15 sind die Lager 11 und 14 gelenkig durch Kurbelstangen verbunden,
so daß die vorgesehene Abstandslage zwischen den Lagern 11 und 14 beim Heben bzw.
Senken keine Veränderung erfährt. Jedoch sind die Lager 11 und 14 und /oder auch
die ihnen entsprechenden Teile des Biegetellers 1, also insbesondere die Biegewerkzeuge
6 und 7, wahlweise auch in Richtung der Pfeile 17 bzw. 17' auf unterschiedliche
Entfernungen einstellbar.
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Fig. 1 zeigt weiterhin die am ortsfesten Gelenk 18 gelagerte Schwinge
19, die endseitig starr mit dem Gehäuse des Motors 20 verbunden ist. Wahlweise ist
der Motor 20 mittels der ihn in Richtung auf den Biegeteller 1 ziehenden Feder 21
im formschlüssigen Eingriff mit dem Biegeteller gehalten, der beispielsweise eine
zeichnerisch nicht wiedergegebene Außenverzahnung aufweisen kann, die mit dem entsprechend
verzahnten
Antriebsritzel 22 des Motors 20 kämmt. In einer anderen,
beschriebenen Ausführungsweise findet eine Lasche 23 Verwendung, deren eine Seite
die Antriebswelle 24 und deren andere Seite die Scheibe 25 des Biegetellers umgibt,
welche Scheibe 25 die Biegewerkzeuge 6 und 7 trägt und ggfls. auch mit einer entsprechenden
Nut 8 versehen ist.
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Sofern die Lagerung des Biegetellers 1 nicht auf der den Biegewerkzeugen
abgewandten Seite erfolgt, sondern durch beispielsweise einen Arm, der sich oberhalb
der Materialzuführebene erstreckt, kann eine formschlüssige Verbindung zwischen
dem Motor 20 und dem Biegeteller 1 auch auf der den Biegewerkzeugen gegenüberliegenden
Seite des Biegetellers 1 geschaffen werden, so daß eine entsprechende Lasche auf
der Seite des Biegetellers keinen derart großen Durchmesser besitzen muß, sondern
lediglich einen vergleichsweise dünnen Achsschenkel umgeben muß, der vom Mittelpunkt
des Biegetellers ausgeht.
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Auf die zeichnerische Darstellung weiterer Teile der Biegemaschine
wurde mit Rücksicht darauf verzichtet, daß es sich bei diesen weiteren Teilen um
dem Fachmann geläufige Konstruktionen handelt.
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L e e r s e i t e