DE2738313A1 - Verschlussanlage - Google Patents
VerschlussanlageInfo
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Description
Blatt 1 9 Datum 16.8.1977
Dr. Hn/Pt/1365 S
Die Erfindung betrifft eine Verschlußanlage, die aus Drehzylinder-Schlöseern
und Flachschlüsseln besteht, und sie hat sich zum Ziele gesetzt die Herstellung eines übergeordneten Schlüssele aus einem untergeordneten
weitgehendst zu erschweren, bzw. diese unmöglich zu machen.
Es ist bekannt, daß übergeordnete Schlüssel aus untergeordneten dadurch
hergestellt werden können, daß man Profilrippen wegnimmt. Dies ist bei solchen Anlagen möglich, bei denen sich die übergeordneten Schlüssel durcl
eine verringerte Anzahl von Profilrippen oder deren Fehlen gegenüber den untergeordneten auszeichnen, wobei die Kerbenform für die Einordnung der
Stift- oder Plättchenzuhaltungen in allen Fällen die gleiche ist. Um zu
vermeiden, daß ein Schlüssel mit abgefeilten Profilrippen unbefugt als übergeordneter Schlüssel verwendet werden kann, hat man gemäß der DPS
15 53 529 eine Profi 1 sperre vorgeschlagen, die aus einem oder mehreren
seitlich abtastenden Sperrstiften besteht, die in Bohrungen des Drehzylin
ders gelagert sind und nur dann mit ihren äußeren Enden mit der Zylindermantelfläche
abgleichen, wenn das Schlüsselprofil die vorbestimmte Stärke
hat. Ist dieses reduziert oder fehlt es völlig, so werden die Sperrstifte
nicht bis zur Zylindermantellinie verdrängt, und es tritt eine Sperrung de Schlosses dadurch ein, daß nach anfänglicher Drehung des Zylinderkerns der
der Abtastebene zugeordnete Gehäusestift in die zum Teil freigebliebene
Sperrstiftbohrung einfällt.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, durch einfache Mittel eine
noch größere Sicherheit gegen die unbefugte Herstellung eines übergeordnet Schlüssels aus einem untergeordneten zu gewährleisten, wobei gerade die
sonst übliche Wegnahme von Schlüsselmaterial sich als ungeeignete Maßnahm«·
zur Gewinnung des übergeordneten Schlüssele erweisen muß.
909809/0488
Form, ao.11 5000 0675 A10
Blatt 2 ι Datum 16.8.1977
«^ Dr. Hn/Pt/1365 S
Die Erfindung geht aus von einer Verschlußanlage, bestehend aus Zylinderschlössern
und zugehörigen Flachschlüsseln, bei der in Bohrungen der Drehzylinder Sperrelemente gelagert sind, welche die Profilstärke der
Schlüssel abtasten und die bei vorbestimmter Profilstärke so weit nach außen gedrängt werden, daß sie mit ihren äußeren Enden mit der Zylindermantellinie
abgleichen, bei reduziertem oder fehlendem Profil dagegen einen nicht ausgefüllten Raum in ihren Bohrungen belassen, in welchen nach
anfänglicher Drehung des Zylinders ein Gehäusestift sperrend einfallen kann. Die Erfindung besteht in ihrem Grundprinzip darin, daß der übergeordnete.
Schlüssel an der Abtaststelle der Sperrelemente eine flache Einordnungskerbe sowie in dem daran angrenzenden Flachseitenbereich mindestens
eine über das Profil sich erhebende Rippe aufweist, wobei die Rippen geeignet sind, die Sperrelemente in die Zylinderfreigabelage zu verdrängen,
und daß der untergeordnete Schlüssel an der gleichen Abtaststelle der Sperrelemente mit einer tiefen Einordnungskerbe versehen ist, wobei die
über das Profil sich erhebende(n) Rippe(n) fehlt (fehlen), und daß der den besagten Einordnungskerben zugeordnete Kernstift ein oberes abgesetztes
Stück und einen zugehörigen Schaft aufweist, dessen Durchmesser der Stärke der seitlichen Rippen des übergeordneten Schlüssels an der Abtaststelle
gleichkommt, wobei dieser Kernstiftschaft, ebenso wie die Rippen des übergeordneten
Schlüssels, geeignet ist, die Sperrelemente in die Zylinder-Freigabelage
zu verdrängen.
Es ist ein Merkmal der Erfindung, daß die Sperrelemente aus federunbelastaten
Sperrstiften bestehen, welche abgesetzte Abtastenden aufweisen, deren Stärke der Länge des abgesetzten Kernstiftstücks nebst Spitze entspricht,
und daß der Durchmesser der Stiftschäfte dem des zugeordneten Gehäusestiftes
gleichkommt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung geht dahin, daß die Sperrstifte senkrecht
zum Schlüsselkanal angreifen.
909809/0488
Form. 80.11 5000 0675 A10
Blatt 3 u Daturtl 16.8.1977
T Dr. Hn/Pt/1365 S
Die Erfindung wird anhand eines in den Fig. 1 bis 3» dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
In den Figuren ist mit 1 der Drehzylinder und mit 2 das diesen umgebende
Schloßgehäuse angedeutet. 3 ist der Schliisselkanal, in welchen der in den
Figuren 1 bis 3 im Vertikalschnitt und in den Figuren la bis 3a in Seitenansicht
dargestellte Schlüssel 4 bzw. 4a, 4b eingeführt ist. Das Schlüsselprofil wird an den die Einordnungskerben enthaltenden Schmalseitenbereichen
durch seitlich angreifende Sperrelemente abgetastet, als welche die in abgesetzten Zylinderbohrungen 5 und 6 lagernden Sperrstifte
7 und 8 dienen, die schwächer gedrehte Abtastenden 7a und 8a und Schäfte
aufweisen, die die Stärke des der Abtaststelle zugeordneten Gehäusestiftes
15 besitzen. Der mit der Einordnungskerbe des Schlüssels an der Abtaststelle
der Sperrstifte zusammenarbeitende und in der Zylinderkernbohrung 9 lagernde
Kernstift 10 weist eine eingezogene Halspartie 10a nebst Spitze 10b auf, die in die ihr dargebotene Einordnungskerbe einzufallen geeignet ist.
In der Fig. 1 ist der übergeordnete Schlüssel 4 dargestellt, der an der
Abtaststelle der Sperrstifte 7, 8 eine flache Einordnungekerbe 11 sowie, seitlich hieran anschließend, die Profilrippen 12, 13 erkennen läßt, die
sich über das Schlüsselprofil, zumindest an dieser Schmalseitenregion,
erheben und bei eingeführtem Schlüssel von den Sperrstiften 7, 8 abgetastet werden. Die seitlichen Profilrippen sind so stark ausgebildet,
daß sie geeignet sind, die Sperrstifte 7, 8 so weit nach außen zu drängen, daß diese mit ihren äußeren Enden mit der Zylindermantellinie 19 abgleichen
und es so dem dieser Schloßebene zugeordneten Gehäusestift 15 verwehren, nach anfänglicher Zylinderdrehung in die Senkungen 20, 21 der Sperrstiftbohrungen
5 oder 6 (je nach Zylinderdrehrichtung) einzufallen.
Da die Kern- und Gehäusezuhaltungsstifte abgeglichen haben, kann der
Zylinder gedreht und das Schloß geöffnet werden.
909809/0488
Form.iO.11 5000 0675 A10
£fSq6 13
Blatt 4 ^. Datum 16.8.1977
Β Dr. Hn/Pt/1365 S
In der Fig. 2 ist der untergeordnete Schlüssel 4a dargestellt, der an der
Abtaststelle der Sperrstifte 7, 8 eine tiefe Einordnungskerbe 14 erkennen
läßt, die den Kernstift 10 erheblich höher steigen läßt, als es bei der flachen Kerbe 11 des übergeordneten Schlüssels 4 der Fall war. Aufgrund
der tiefen Kerbe 14, die an dieser Stelle mit einem Wegfall von Schlüsselmaterial
verbunden ist, sind seitliche Profilrippen, entsprechend den Rippen 12, 13 des übergeordneten Schlüssels, hier nicht möglich.
Es ist bereits erwähnt worden, daß die tiefe Einordnungskerbe 14 den
Kernstift 10, der seinerseits von der nicht dargestellten Druckfeder des Gehäusestifte 15 getrieben wird, höher emporsteigen läßt, als dies beim
Schlüssel der Fig. 1 der Fall ist. Aufgrund dieser Tatsache gelangt der den vollen Durchmesser zeigende Schaft des Kernstifts 10 in den Bereich
der Sperrstifte 7, 8. Da die Stärke des Kernstiftschaftes 10 voraussetzungsgemäß
der Stärke der Profilrippen 12, 13 des übergeordneten Schlüssele gleichkommt, werden die Sperrstifte wieder so weit nach außen gedrängt,
daß sie mit ihren äußeren Enden mit der Zylindermantellinie 19 abgleichen und eine Sperrung durch Einfall des Gehäusestiftes 15 in eine der Sperrstiftbohrungen
5 bzw. 6 nach anfänglicher Zylinderdrehung nicht zulassen.
Es ist verständlich, daß mit dem übergeordneten Schlüssel sämtliche Schlösser
der Anlage betätigt werden können, weil die Profilrippen 12, 13i die
der flachen Kerbe 11 ihre Existenz verdanken, es bewirken, daß die Sperrstifte 7t 8 in jedem Fall in ihre Abgleichlage gedrängt werden, wobei des
weiteren die Bemessung von Kern- und Gehäusezuhaltungsstiften so vorgesehen
ist, daß bei der flachen Kerbe des übergeordneten Schlüssels an allen Schlössern eine Abgleichlage erzielt ist.
Anders dagegen bei den untergeordneten Schlüsseln, die nur dazudienen
dürfen, das ihnen zugeordnete Schloß zu betätigen. Diese weisen an der Abtaststelle stets eine tiefere Kerbe als der übergeordnete Schlüssel auf,
wobei, individuell für jedes Schloß, eine Unterteilung der Zuhaltungen vorgesehen ist, die allein auf die Tiefe der Kerbe des zugehörigen Schlüssels
abgestimmt ist. Parallel hierzu kann noch die übliche Variation dea Schlüsselprofils treten.
909809/0488
Blatt 5 (Λ Datum 16.8.1977
^ Dr. Hn/Pt/1365 S
Die Erfindung hat sich, wie bereite anfangs erwähnt, die Aufgabe gestellt,
die unbefugte Herstellung eines übergeordneten Schlüssels aus einem untergeordneten
so zu erschweren, daß diese praktisch unmöglich gemacht ist. Der Grund liegt darin, daß der Unbefugte gezwungen ist, an der Stelle, wo
der untergeordnete Schlüssel eine tiefe Kerbe darbietet, eine flache Kerbe zu erzeugen. Um dies zu erreichen, bedarf es einer Materialauftragung, was
vor groüe Schwierigkeiten stellt. Dieser Schritt genügt aber noch nicht, um generell die Schlösser zu öffnen. Es bedarf noch weiterer Materialhinzufügungen,
damit seitlich neben der Stelle, an der die flache Kerbe erzielt worden ist, die über das Profil sich erhebenden Rippen erzeugt werden.
Fehlen diese, so ist ein Öffnen des Schlosses unmöglich, weil nach anfänglicher Drehung des Zylinders der Gehäusestift in eine der nicht ausgefüllten
Sperretiftbohrungen einfällt und den Zylinder blockiert.
Der entsprechenden Erläuterung dient die Fig. 3. bei der der Versuch veranschaulicht
ist, aus einem untergeordneten Schlüssel einen übergeordneten dadurch herzustellen, daß an der Stelle, an der der untergeordnete Schlüssel
eine in Fig. 3a gestrichelt angedeutete tiefe Kerbe 14 aufweist, so viel Material aufgetragen ist, daß hier die für den übergeordneten Schlüssel
obligatorische flache Kerbe 11 resultiert. Führt man diesen nachgeahmten Schlüssel in das Schloß ein, so erreicht man zwar, wie Fig. 3 erkennen
läßt, einen Abgleich zwischen dem Kernstift 10 und dem Gehäusestift 15, der es gestattet, den Zylinder anfänglich zu drehen. Es tritt aber dann
eine Blockierung des Zylinders ein, die auf das Fehlen der seitlichen Profilrippen 12, 13, wie sie der Fig. 1 zu entnehmen sind, begründet ist.
Wie Fig. 3 erkennen läßt, besteht bei dem manipulierten Schlüssel keine
Möglichkeit die Sperrstifte 7, B so weit nach außen zu drängen, daß diese
ihre Bohrungen zur Zylindermantellinie 19 hin voll ausfüllen. Die Sperrstifte 7. 8 werden vielmehr mit ihren Abtastenden 7a, 8a dem abgesetzten
Ende 10a des Kernstifts 10 anliegen, was zur Folge hat, daß in den Bohrungen
5, 6 unausgefüllter Raum 5a, 6a frei bleibt, in deren exen, je nach Zylinderdrehrichtung,
auf dem Wege über die Senkungen 20, 21, der zugeordnete Gehäusestift 15 blockierend einfällt und das Schloß sperrt.
Aus Vorbesagtem ist verständlich, daß es zweier Schritte bedarf, um vom
untergeordneten Schlüssel zum übergeordneten zu gelangen. Der erste Schritt ist die Auffüllung der tiefen Kerbe zu einer flachen, und der zweite ist
die Ausbildung von Profilrippen seitlich zu dem die flache Kerbe tragenden Schlüsselbereich. Da beide Schritte eine Materialzufügung erfordern, die
viel schwerer durchzuführen ist, als eine Materialabtragung, und die als gewerblich völlig unökonomisch anzusehen ist, muß die Erfindung als ganz
wesentlicher Beitrag zur Nachahmsicherheit erachtet werden.
909809/0488
Form. 80.11 SOOO 0675 A10
Leerseite
Claims (2)
- ZEISS IKONAG GOERZWERKBlatt 6 Datum 16.8.1977Dr. Hn/Pt/1365 SPatentansprüche.) Verschlußanlage, bestehend aus Zylinderschlössern und zugehörigen Flachschlüsseln, bei der in Bohrungen der Drehzylinder Sperrelemente gelagert sind, welche die Profilstärke der Schlüssel abtasten und die bei vorbestimmter Profilstärke so weit nach außen gedrängt werden, daß sie mit ihren äußeren Enden mit der Zylindermantel linie abgleichen, bei reduziertem oder fehlendem Profil dagegen einen nicht ausgefüllten Raum in ihren Bobrungen belassen, in welchen nach anfänglicher Drehung des Zylinders ein Gehäusestift blockierend einfallen kann, dadurch gekennzeichnet , daß der übergeordnete Schlüssel (4) an der Abtaststelle der Sperrelemente eine flache Einordnungskerbe (ll), sowie in dem daran angrenzenden Flachseitenbereich mindestens eine über das Profil sich erhebende Rippe (12, I3) aufweist, wobei die Rippe(n) (l2, 13) geeignet sind, die Sperrelemente in die Zylinderfreigabelage zu verdrängen, und daß der untergeordnete Schlüssel (4a) an der gleichen Abtaststelle der Sperrelemente mit einer tiefen Einordnungskerbe (14) versehen ist, wobei die über das Profil sich erhebende(n) Rippe(n) fehlt (fehlen), und daß der den besagten Einordnungskerben (H, 14) zugeordnete Kernstift (lO) ein oberes abgesetztes Stück (lOa) und einen zugehörigen Schaft aufweist, dessen Durchmesser der Stärke der seitlichen Rippen (12, I3) des übergeordneten Schlüssels (4) an der Abtaststelle gleichkommt, wobei dieser Schaft ebenso wie die Rippen (12, 13) geeignet ist, die Sperrelemente in die Zylinderfreigabelage zu verdrängen (Fig.l und 2).
- 2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrelemente aus federunbelasteten Sperrstiften (7, 8) bestehen welche abgesetzte Abtastenden (7a, 8a) aufweisen, deren Stärke der Länge des abgesetzten Kernstiftstücks (lOa) nebst Spitze (lOb) entspricht, und daß der Durchmesser der Stiftschäfte dem des Gehäusestiftes (15) gleichkommt.3· Anlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrstifte (7, 8) senkrecht zum Schlüsselkanal (3) angreifen.909809/0486Form. 80.11 SOOO 0875 AIO
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