DE2737941B2 - Bodenverbesserungsmittel - Google Patents
BodenverbesserungsmittelInfo
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- C05G5/40—Fertilisers incorporated into a matrix
Description
Es sind bereiis die verschiedensten Verfahren für die
Verbesserung der Bodenstruktur, d. h. der Morphologie des Bodens, bekannt. So hat man den Grundböden
schon organische polymere Zusatzstoffe einverleibt, um insbesondere die Bodenstruktur für den Ackerbau zu
verbessern. Die in der GB-PS 7 62 995 und in der US-PS 26 25 529 beschriebenen wasserlöslichen Polyclektrolyte,
beispielsweise Salze von hydrolysiertem Polyacrylnitril sowie Copolymerisate und Saize von Copolymerisaten
aus Maleinsäureanhydrid und Vinylestern, sollen die feinen Bodenteil hen aggregieren und krumenähnlichc:
Granulate bilden, wodurch sich die Porosität und Permeabilität, insbesondere von fonerdcbödcn, erhöhen
läßt, welche nach m<:hrfa<"hen Zyklen des
Naßwerdens und des Austrocknen.» zur Bildung von oberflächlichen Bodenkrusten neigen. Solche wasserlöslichen
Polyelektrolyle sollen durch die Erdmasse hindurchdiffundieren, wobei das Bodenwasser als
Trägermedium dient, und auf diese Weise eine Stabilisierung der Erdkrume bewirken. Salze hydrolysierter
Acrylnitrile haban in den Copolymerisaten die Funktion der hydrophilen Komponente, welche die
Wasserlöslichkeit sicherstellt. In der US-PS 28 89 320 werden polymere Zusatzstoffe beschrieben, welche aber
keine Polyelektrolyten darstellen, beispielsweise N-Mcthylolpolyacrylamid, die gleichfalls feine Bodenteilchen
aggregieren. Im allgemeinen sind diese natürlichen oder synthetischen organischen polymeren
Stoffe im wesentlichen vollständig im Wasser löslich.
Gemäß weiteren Literaturstellen sollen wasserlösliche Kondensationsproduktc mit Tensideigenschaften in
Form von Lösungen oder Emulsionen bzw. als Sprühpräparate auf Trägerstoffen für die Bodenverbesserung
eingesetzt werden, um auf diese Weise clic Grenzflächenspannung zwischen fester Bodenphase
und Bodenflüssigkeit zu verringern und dadurch die Aufnahme von Nahrungs- und Wachstumsstoffen durch
die Pflanze zu erleichtern. F.s können auch Flockungsmittel mitverwendet werden, die dem Boden Krümclcharaktcr
verleihen.
Als Mittel zur Verbesserung der Wasserhaltcfähigkcit
der Roden sind auch schon unlösliche hydrophile organische Polymerisate verwende! worden (vgl. die
US-PS Ji 36 129 und 39 00 578). Im allgemeinen quellen
solche Polymerisate auf, wenn tier Boden bewässert wird und sie halten daher große Wassermengen zurück,
wodurch dir Saugdruckbclastung der in solchen Böden wurzelnden Pflanzen abgeschwächf wird.
Für eine wirkungsvolle Verbesserung der Bodenstruktur kommt es im wesentlichen darauf an, sowohl
die Luftaufnahmefähigkeit als auch die Wasserhaltefähigkeit des Bodens zu erhöhen, wobei jedoch zu
berücksichtigen ist, daß für die Pflanzenwurzel nur Wasser mit einem geringen negativen Potential wirklich
verfügbar ist.
Stoffe, wie Torfmull, sind wegen ihres vitl zu hohen
negativen Wasserpotentials daher keineswegs günstige Bodenverbesserungsmittel. Außerdem hat die Erfahrung
gezeigt, daß Zusatzstoffe, welche die Wasserhaltefähigkeit des Bodens erhöhen, gleichzeitig dessen
Luftspeicherung verschlechtern, da das gesamte Porensysiem mit Wasser gefüllt ist. Eine gleichzeitige
Verbesserung von Luftaufnahmefähigkeit und Wasserhaltefähigkeit der Bodenmatrix konnte daher noch nicht
realisiert werden.
Erfindungsgemäß gelingt es nun überraschenderweise, durch Auswahl eines unlöslichen Polyelektrolyten
mit bestimmten Eigenschaften die Porenstruktur der Bodcnrnatrix so zu beeinflussen, daß mehr Poren zur
Aufnahme von Luft zur Verfügung stehen, während den Pflanzenwurzeln das Wasser gleichzeitig mit einem
solchen relativ kleinen negativen Potential angeboten wird, daß es auch tatsächlich von ihnen aufgenommen
werden kann. Erfindungsgemäß ist es dadurch auch möglich geworden, die bisher bestehende morphologisch
bedingte Zwangsbeziehung zwischen Luftaufnahmevermögen und Wasserhallefähigkeit zu entkoppeln,
so daß eine Erhöhung der einen Größe nicht mehr zwangsläufig mit einer Verschlechterung der anderen
Größe verbunden ist. Vielmehr lassen sich erfindungsgemäß beide wichtige Größen gleichzeitig verbessern
und damit die Bodcnstruktur sehr günstig beeinflussen.
Das erfindungsgemäße Bodenverbesserungsmittel mit einem Gehalt an einem tcichcnförmigcn Polyelektrolyten
ist dadurch gekennzeichnet, daß der Polyelektrolyi
durch Vernetzung wasserunlöslich gemacht worden ist, eine Teilchengröße von 74 μΐη bis 2.38 mm
aufweist, in Kontakt mit wäßrigen Flüssigkeiten in Hydrogele übergeht, mehr als das hundertfache seines
Eigengewichts an destilliertem Wasser bzw. mehr als das Fünfundsiebzigfache seines Eigengewichts einer
Standarddüngerlösung bzw. mehr als das Fünfzehnfache seines Eigengewichts einer 500 ppm Calciumionen
enthaltenden Lösung reversibel sorbiert und desorbiert.
Der Ausdruck »wasserunlöslich machen« bedeutet dabei, daß der vernetzte Polyelektrolyt mindestens zu
etwa 80% in wäßrigen Medien praktisch unlöslich ist.
Unter einer »Standarddüngerlösung« wird hier eine Lösung verstanden, welche insgesamt 200 ppm Stickstoff
enthält und mittels eines Düngers hergestellt worden ist, der die Komponenten Stickstoff, P»O,
(Phosphorsäure) und K>O (Pottasche) jeweils in einer
Konzentration von 20% enthält. Eine solche Lösung wird auch durch die Zahlenfolge 20-20-20 charakterisiert.
Der Ausdruck »Polyelektrolyt« bezieht sich auf einen polymeren Stoff, der in der Hauptkette oder in Form
von Seitengruppen positiv oder negativ geladene ionische Gruppen aufweist.
Die angegebene Teilchengröße bezieht sich auf die Polymerteiichen im entwässerten Zustand. Als Hydrogele
weisen die Polymerteilchen eine bestimmte Mindestgelfestigkeit auf, die nachstehend noch weiter
erläutert werden wird.
Das erfindungsgemäße Bodenverbesserungsmittel eignet sich auch zur Herstellung von Pflanzenwuchsmit-
lein, welche dazu dienen, die Keimung von Saaten und das Wachstum von jungen Pflanzen und Setzlingen zu
fördern, während solche Pflanzen gleichzeitig einer geringeren Saugdruckbelastung ausgesetzt sind. Durch
die gleichzeitig verbesserte Wasserhaltefühigkeit und Luftaufnahmefähigkeit wird nicht nur die Belüftung des
Bodens erhöht, sondern die Bodenmasse kann auch größere Mengen an Bodenlösung absorbieren. Auf diese
Weise läßt sich der Pflanzenwuchs auch dann fördern,
wenn Wassermangel herrscht, wobei gleichzeitig die natürlichen Pflanzennährstoffe besser ausgenutzt werden,
ir.sbesondere Düngemittelkomponenten, welche gegebenenfalls solchen Pflanzenwuchsmittel zugesetzt
werden können. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel werden .lußerdem die
Verluste beim Umpflanzen von Setzlingen verringert und den Pflanzenwuchs fördernde Stoffe sowie
Pflanzenschutzmittel, wie Fungizide, Insektizide oder Nematozide können in ihrer Wirkung besser ausgenutzt
werden.
Wenn die erfiridungsgemaßeri Bodenverbesserungsmittel
in Pflanzenwuchsmittel mit aktiven Pflr.izenmodifizierungsmitteln
kombiniert werden, dann wird die Wirksamkeit solcher Modifizierungsmittel sowohl bei
Einsatz unterhalb der Bodenoberfläche als auch beim direkten Einsatz im Wurzelbereich besser ausgenutzt.
Insbesondere ermöglichen es die crfindungsgemäüen Bodenverbesserungsmittel, daß Wasser oder wäßrige
Lösungen reversibel in kontrollierten Mengen absorbiert und dann allmählich an die umgebende Bodenmasse
abgegeben werden. Die crfindungsgemiißen Bodenverbesserungsmittel können außerdem einen speziellen
Überzug aufweisen, wodurch das Vermischen mit Mutterböden erleichtert wird, welche kleine bis größere
Wasscrmcngeii enthalten. Falls die Polymerteilchen mit
einem Überzugsmittel modifiziert werden, so kann dieses in einer Menge bis zu 5 Gewichtsprozent
vorhanden sein, und zwar in außerordentlich fcinvcrtciltcr
Form.
Mittels der. rfindungsgcmäßcn Bodenverbesserungsmittel
können Pflanzenwuchsmittel hergestellt werden, welche das Bodenverbesserungsmittel in einer Menge
bis zu 32 g je Liter Bodenmassc enthalten. Das entspricht etwa 0,907 kg Polymcrtcilchcn je 0.02832 m1
Bodenmassc. Auch in diesen Pflanzenwuchsmittel können die crfindurigsgcmäßcn Bodenverbesserungsmittel
in Kombination mit einem Überzugsmittel vorliegen.
Die erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel bzw. die daraus hcrstu'lbarcn Pflanzenwuchsmittel
können auch noch andere aktive Stoffe enthalten, bcispielswc.se Wasser, Dünger, Herbizide, Fungizide,
Nematozide und/oder Insektizide, Konditionierungsmittel für den Boden, wie Sägemehl, sowie synthetische
Konditionierungsmittel, beispielsweise eine Aggregation bewirkende Polyelektrolyte odei andere nachstehend
noch näher erläuterte Zusatzstoffe.
Die erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel bzw. die daraus herstellbaren Pflanzenwuchsmittel
können auch noch bekannte Verdünnungsmittel, Netzmittel und oberflächenaktive Mittel enthalten. Das
erfindungsgemäßr Bodenverbesserungsmittel kann auch als solches als Wachsuimsmittel eingesetzt werden,
insbesondere beim Einwurzeln von Pflanzenablegern oder beim Keimen von Saatgut. ι
Als anionische Polyclcktrolyt-Bodenverbesserungsmittel
eignen sich im «ahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise die folgenden Polymerkomponenten:
Salze von Polyäthylensulfonal, Polyslyrolsulfonat, hydrolysierten Polyacrylamide, hydrolysierteii
Polyacrylnitrile^ carboxylieriem Polystyrol bzw. Salze
von Copolymerisalen und Terpolymerisaten von Acrylverbindungen,
substituierten Acrylverbindungen, Maleinsäureanhydrid und Äthylensulfonat mit Äthylen,
Acrylsäureestern, Acrylamid, Vinyl- und Divinyläthern,
Styrol, Acrylnitril bzw. Salze von Pfropfmischpolymerisaten, bei denen die Pfropfgrundlage ein Polyolefin, ein
Polyälher, ein Polysaccharid ist und die aufgepfropften Monomere sich von Acrylsäure, Methacrylsäure, hydrolysiertem
Acrylnitril oder Acrylamid, Äih\iensulfonai.
Styrolsulfonai und carboxyliertem St> rol ableiten.
Ferner kommen auch Salze von F-OIj1..icchariden in
Betracht, die durch eine Anlagerung von anionischen Gruppen modifiziert worden sind. Die mit solchen
anionischen Polyelektrolyten assozrerte kationische
Komponente ist vorzugsweise Kalium und/oder Ammonium.
Im Rahmen der Erfindung kommen 'Is Bodenverbes-
c Art in ticmii t f*\ ηΚί*Γ ;ϊι ir*H l^titinniCfHi* t-*c. \ \>
r* 1 f L· ι rnl \»t λ ι η
Betracht, beispielsweise die folgenden polymeren Komponenten: Polyaminsalze, quaternisierte Polyaminsalze,
Polyvinyl-N-alkylpyridiniumsalze. Salze von
l^J^-Tetrahydro-U.ö-trimethylnaphthalinhalogeniden,
beispielsweise von 3-Dimethylamino-n-propylchlorid,
ferner Salze von Pfropfcopolymerisaten, beispielsweise von Polysacchariden, Stärke und Cellulose und
von Polyolefinen und Polyäthern in Kombination mit beispielsweise 2-Hydroxy-3-methacΓyloxypΓopyltrimethylammoniumchlorid
und schließlich Salze von Copclymcrisatcn oder quaternisicrten Copolymerisaten von
Verbindungen der nachstehenden Formel
HN(CH2 CIl-CH,),
(('11.,I2N(CH2CH- CH2I2CI
(H1
(H1
CH, C COOCH2CH2N(CH1L1CH1OSo.,
und von Acrylamid. Acrylnitril. Äthylen und/oder Styrol. Mit solchen kationischen Polyclektrolylcn ist vorzugsweise
das Nitration als Anion assoziiert.
Die polymeren Polyelektrolyte weisen im allgemeinen einen pH-Wert im Bereich von 6 bis etwa 9 auf.
Die betreffenden wasserunlöslichen polymeren Polyelektrolyte können mit einer Vielzahl von Methoden
hergestellt v/crden, beispielsweise durch chemische Vernetzung cdcr mittels einer durch ionisierende
Strahlung erzielten Vernetzung. Prinzipiell kommt jede
beliebige Vernctzungsmeihode in Betracht, mittels det
Polyelektrolyte erhalten werden können, welche die voi stehend aufgezeigten Charakteristika haben.
Beispielsweise kann das Verfahren d':r US-PS
36 61 815 durch Einregelung des Verseifungsvorgangcs so modifiziert werden, daß man ein für die Zwecke der
Erfindung geeignetes Pfropfpolymerisat aus Starke und Polyacrylnitril erhäl
Gemäß de US-PS 36 70 731 sind vernetztes sulfonicrtes
Pwlyslyrol oder h.vdrolysiertes. linear aufgebautes
Polyacrylamid, das mit einer mehl konjugierten
Divinylvei bindung vernetzt ist, beispielsweise mit
Methylen-bis-acrylamid, herstellbar. Andere Methoden
zum IJnloslk'hmaehe..1 und zum Vernetzen von (>olymerkomponentcn
werden in den US-PS 30 40 7ib.
32 29 7h9 und 3b 69 103 beschrieben.
Geeignete Strahlungsquelle!! für ionisierende S·: .:|i-
hingen sirul Gammastrahlen erzeugende radioaktive
Isotope, beispielsweise die Isotope Co"' und Cs''". sowie
verbrauchte Kernbrennstoff deinen te. Röntgenstrahlungen,
wie sie mitIcIs üblicher Rönlgcnstrahlröhren erzeug1 werden, und Elektronen, welche mittels eines
Van-de-Graff-ßeschleunigcrs erhalten werden. Elektronen
die mittels Linearbeschleuniger oder mit Resonanztransformatoren erhalten werden. Geeignete ionisierende
Slrahlungsqucllen für die /wecke der Erfindung haben im allgemeinen einen Cnergiepegcl im Bereich
von 0.05 Ml.V bis etwa 20 MCV.
Durch eine Kontrolle der Vernct/iingsdichte lsi es
beispielsweise möglich, Polyelektrolyte mit einer Gelie
sligkeit von mehr als 0.021 kg/cm-' zu erhalten. Auch
kann das Verhältnis von ionischen zu nicht ionischen Gruppen eingeregelt werden, so daß ein Endprodukt
mit einer günstigen Wasserabsorpiionsfahigkeit und der
erforderlichen Stabilität gegenüber mehrwertigen Kationen, wie Calcium, erhalten wird.
Die I·" i g. I und 2 erläutern die spezielle Wirkungswei-.
se der erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel.
(·" i g. ! zeigt in vergrößertem Maßstab schematisch eine erfindungsgemäß modifizierte Bodenstruktur, welche
polymere Polyeleklrolvttcilehen im wasserfreien Zustand enthält.
Γ i g. 2 zeigt im vergrößerten Maßstab eine entsprechende
schematischc Darstellung der Bodenstruktur von I-" i g. 1. in der jedoch die polymeren Polvelcktroly tleilchen
in gequollenem Zustand oder im Ilydrogel-Ziistand
vorhanden sind.
In C i g. I wird mit 10 eine Bodenmasse oder
Bodenstruktur bezeichnet, welche aus einer Vielzahl von Boclenteilehen 12 besteht, die statistisch angeordnet
und aggregiert sind und dabei eine schwammartige
Masse bilden, wodurch Poren 14 zwischen den einzelnen
Teilchen 12 entstehen und ein untereinander verbundenes Netzwerk von Kanälen bilden, die die gesamte
Bodenmasse durchdringen. Hbenso sind in der Bodenstruktur
IO polymere Polyelektrolyttei]i_hen 20 gemäß
der Erfindung im nicht aufgequollenen oder entwässerten Zustand statistisch verteilt. In I'ig. 2 sind die
gleichen Polymerteilehen im wassergequollenen oder Hvdrogcl-Zustand wiedergegeben.
Durch Zusatz der erfindungsgemäßen polymeren Polyelektrolyttcilchen zu einer Bodenmasse wird deren
Wasserhaltefähigkeit vergrößert. Dies beruht darauf, daß jedes Polvmertcilchen große Mengen Wasser
absorbieren kann und demgemäß aufquillt, wie in F i g. 2
dargestellt ist. Die Bodengrundmassc ist immer noch in der Lage, einen relativ großen Anteil derjenigen
Wassermenge festzuhalten, die sie auch in Abu esenheit
des Polyelektrolyt-Bodenverbesserungsmittels üblicherweise festhalten würde.
Das Aufquellen der Polvmerteilehen unter Bildung von Hydrogelteilchen führt jedoch dazu, daß das
Gesamtvolumen der Bodenslruktur zunimmt, wahrscheinlich
weil diese Hydrogelteilchen neues Porenvolumen schaffen. Die aufgequollenen Hydrogelteilchen
sind nämlich stark genug, um das Gewicht der Bodenmasse aufzunehmen, wodurch sie nicht nur Platz
für sich selbst schaffen, sondern infolge der unregelmäßigen
Teilchenform und infolge der unregelmäßigen Form der Bodenteilchen diese weiter voneinander
fortdriicken und dadurch das Gesamtvolumen an offenen Poren in der Bodenstruktur erhöhen.
Das vorstehend beschriebene Phänomen wird unter Bezugnahme auf die F i g. 1 und 2 an den Bodenteilchen
12a bis \2f und dem Polymerteilchen 20a näher erläutert In I·' i g. I ist die Anfangslage der betreffenden
Teilchen wiedergegeben, wobei das Polymerteilchen
20,; von den Bodenteilchen 12,7 bis 12/umgeben ist und
mit den Bodenteilchen 12,7 und \2f in direkter
Berührung sieht. Durch die Teilchen 12,/ und \2! wird außerdem ein bestimmtes Porenvolumen 14;/ gebildet.
In Cig. I ist das Polymerieilchen 20,7 im wasserfreien
oder ungequollenen Zustand dargestellt. In C i g. 2 wird
icdoch die Situation wiedergegeben, nach der das Polvmerteilehen 20;/ wäßriges Medium absorbiert hat
und daher in einem uassergcquollenen /usiand als
Hydrogelteilchen vorliegt. Das aufgequollene Polymer teilchen 20,/ hat die Boclenteilehen 12,7 bis 12/ in Lagen
verschoben, bei denen sie weiter voneinander entfernt
sind als im ursprünglichen Zustand (vgl. Cig. I). Obwohl
das aufgequollene Hydrogelteilchen 20,7 immer noch von den Bodenteilchen 12;/bis l2Aimgebcn ist. hat sich
durch den Quellvorgang das offene Porenvolumen 14,/ /wischen den Erdteilchen 12;/ und \2( vergrößert.
Darüber hinaus steht jetzt das aufgequollene Hydrogel teilchen 20,/ in direktem Kontakt mit den Dodentcilchen
\2b. 12c. 12t-und 12/! Demgemäß hat der Quellungsw>r
gang in Verbindung mit der Gelfestigkeit dazu geführt, daß die relative Lage der umgebenden Bodenteilchen
I2;jbi<- 12Averändert worden ist.
Man kann daher davon ausgehen, daß die Verbesserung
des l.uflaiifnahmevermögens (freies Porenvolumen),
«'«eiche durch die erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel zustande kommt, auf der Schaffung
von neuen Leerräumen in der Bodenstruktur infolge des Aufqucllens der Polymerteilchen beruht. Die aufgequollenen
Hydrogelteilchen scheinen daher in gleicher Weise zu wirken wie ein typisches Aggregat, z. B. Perlit,
mit dem Unterschied, daß es im wesentlichen aus Wasser besteht. Diese Tatsache, daß die Huirogclteilchen
im wesentlichen aus Wasser bestehen, dürfte auch bewirken, daß das Wasserhaltcvermögen der Bodenstriiktur
insgesamt erhöht wird.
Diese bemerkenswerten morphologischen Veränderungen in Bodensirukturen. welche durch den Zusatz
der erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel herbeigeführt werden, unterscheiden diese daher ganz
eindeutig \on bekannten Bodenverbesserungsmilteln. welche lediglich das Wasserhaltevermögen verbessern,
aber praktisch keinen Einfluß auf das Luftaufnahme\ermögen haben, oder welche ,indererseits das Luftaufnahmevermögen
verbessern, aber das Wasscrhalievermogen verschlechtern. Übliche Verbesserungsmittel /ur
Erhöhung des Luftaufnahmevermögens von Böden, w ic Torfmull. Perlit. Vermiculit, erhöhen zwar die durchschnittliche
Porengröße der betreffenden boden, verringern aber dabei die Fähigkeit der Bodenmasse.
Wasser mittels Kapillarkräften festzuhalten. Andererseits weisen die üblicherweise zur Erhöhung der
Wasserhaltefähigkeit von Bodenstrukturen verwendeten Verbesserungsmitiel im feuchten Zustand keine
ausreichende Steifigkeit auf. um eine Vermehrung des drainierbaren Porenvolumens zu bewirken. Öfters füllen
sie einfach bereits in der Bodenstruktur vorhandene Poren aus und verringern damit das Luftaufnahmevermögen
des Bodens. Die erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel halten jedoch das Wasser nicht mittels
Kapillarkräften fest und weisen außerdem im wassergequollenen Zustand eine ausreichend mechanische
Starrheit auf. Infolgedessen bewirken sie gleichzeitig eine wesentliche Erhöhung der Wasserhaltefähigkeit
und des Luftaufnahmevermögens der betreffenden Bodenstruktur.
l-'iir eine Maxiniierung des l.uitaufnahincvermogens
ist es jedoch erforderlich, die Teilchengröße und die
CielFestigkeil der Polyelcktrolyle in dem erfindungsge
mäßen Bodenverbesserungsmittel in den angegebenen
Grenzen /u halten, /weckmäßig liegt die Teilchengroße
im Bereich von 144 μηι bis 2.00 mm und besonders
bevorzugt betragt sie mindestens 420 μπι.
V,V iierhin ist es wesentlich, daß die im wasscrgequol
lenen Zustand vorliegenden llydrogcltcilchcn eine
Gclfcsligkeit von mehr als elwa 0.021 kg/cm·' aufweisen.
Die (jclfcstigkcitcn werden dabei in <'cr folgenden
Weise bestimmt: \.\n 20-Maschcn-US Standardsieb
(entspricht einer Maschenweite von etwa 841 μπι) aus
rostfreiem Stahl wird über der Öffnung eines Zylinders
befestigt. Der Zylinder wird mit etwa 100 g Hydrogelteilchen
beschickt, welche bis zur l-lrrcichung eines
Gleichgewichtszustands in überschüssigem l.eiltings wasser aufgequollen worden sind. Die Teilchengröße
» 11 ** I If Ή/1 Π milll
als die Maschengröße des Siebes. Beispielsweise quillt
ein l'nlymerteilchen mit einer Teilchengröße, welche
größer ist als die Maschengröße eines 80-Maschcn-l J.S.Standard
Siebs, d. h. mehr als 177 μπι betragt, üblicherweise
so stark auf. daß es größer wird, als der Maschenweite eines 20 Maschen-l IS-Standard-Siebs
entspricht. Daher kann das aufgequollene Hvdrogcltcilchen
nicht durch ein solches 20-MaschenTIS-Standard-Sieb hindurchgehen, falls nicht ein entsprechender
Druck angewendet wird.
Der Druck, der erforderlich ist. um die llvdrogelteilche1
durch das Sieb über der Z_\lindcröffniing
hindurchzupressen, wird bestimmt, indem man einen
Kolben in Richtung auf das Sieb zubewegt und dabei verschiedene Gewichte auf den Kolben aufbringt. Der
Druck wird so lange erhöht, bis ein l-'nddruck erreicht
wird, bei dem das llvdrogcl kontinuierlich durch d.is
Sieb hindurchgepreßt wird. Aus der Kenntnis des auf den Kolben einwirkenden Gewichts und der Querschnittsfläche
ties Kolbens läßt sich ein Druck in kg/cm-' berechnen, der bei demjenigen Punkt zur F.inwirkung
kommt, an dem das llvdrogcl kontinuierlich dmcli das
20-Maschen-US-Standard Sieb hindurchgepreUt wird.
Der so ermittelte Druck wird als Gelfestigkcit bezeichne!.
Die mittels der crfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel
erzielten Vorteile bezüglich der Krhöhung
der W.'sserhiillefiihigkeit und des l.uftatifnahmevermö
gcns von Bodenstrukturen wird gemessen durch einen Vergleich der entsprechenden Werte für eine Bodenprobe
ohne einen solchen Zusatz und für Bodenproben, welche mit dem Verbcsscningsmittel vermisch! worden
sind. Das Wasserhaltevcrmogen einer Bodenstriiklur
wird ausgcdrückl als Volumenprozent an Wasser, das
die Siritkiiir enthält, verglichen mit dem Volumen an
Bodenmasse und an Wasser in der betreffenden Probe. Das l.uftaufnahinevcrmögcn einer Bodenprobe ist die
Differenz aus dem gesamten Porenvolumen und dem Volumen der mit Wasser gefüllten Poren. Das gesamte
Porenvolumen bestimmt sich aus der Schüttdichte im feuchten Zustand und der Teilchendichte der betreffenden
Bodenprobe. Für die Bewertung eines Bodcnverbcsserungsmitlels sind die je Gewichtseinheit erzielten
Verbesserungen im Wasserhaltevermögen und im l.uftaufnahmcvermögen von Bedeutung. Das prozentuale
Gcsamtporenvolunien kann wie folgt ausgedrückt werden:
KK)
Mierin bedeutet:
T = das Gesamtporenvolumen in Prozent;
D. = die Schüttdichte, d. h. das Trockengewicht der
Bodenprobe dividiert durch das Volumen der
Probe:
D-, = die Dichte der einzelnen Teilchen, d. h. das
D-, = die Dichte der einzelnen Teilchen, d. h. das
spezifische Gewicht der Bodenmischung.
Die Wasserhaltcfähigkcil und das l.uftaufnahmcvermögen
können wie folgt definiert werden:
\V;isserhaltefahi'jkeii in Prozent -
Volumen Wasser (cnr'l χ M)(I
Volumen der Bodenprobe (cnv'l
C, - l.ufuiufnahmevermöiien in Prozent = I - C„
Die 1-rhöhung im V\ asser- und I uftgehalt je Gewichtseinheit Bodenverbesserungsmittel kann durch die
folsiendcn Gleichungen vviederueücben werden:
A„ =
!durch behandelte Bodenprobe - (durch Kontrollprobe
/urückuehallenes Wasser in u| zurückgehaltenes Wasser in gl
Bodenverbesserungsmittel in ü
(durch behandelte Bodenprobe aufgenommene Luft in cm']
Bodenverbesserungsmittel in ΰ
(durch Kontrollprobe
aufgenommene Luft in cnr'l
aufgenommene Luft in cnr'l
Die erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel verbessern sowohl den prozentualen Luftanteil als auch
den prozentualen Wasseranteil einer Bodenstruktur. Typischerweise werden Werte für A^ ντι mehr als 20 g
Wasser/g Verbesserungsmittel und insbesondere von 30 g Wasser/g Verbesserungsmittei erzeilt. Besonders
günstige Effekte werden erhalten, wenn die Größe X„
40 g Wasser/g Verbesserungsmiuei entspricht. Im
allgemeinen werden mittels der erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel Werte von X, von mehr als
15 cm3 Luft/g Verbesserungsmittel und insbesondere von 25cm! Luft/g Verbesserungsmittel erzielt, wobei
besonders günstige Resultate erhalten werden, wenn der Wert X., elwa 35 cm' l.iift/g Verbcsserungsmitlcl
und mehr entspricht.
Gcmäll einer weiteren Ausführungsforin können die erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel vernetzte
wasserunlösliche Polyeleklrolyte enthalten, deren Oberfläche durch Behandlung mil einem hydrophoben
Material modifiziert worden ist. Derart modifizierte Bodenvcrbesscrungsmiticl lassen sich leichter mit
feuchtem oder nassem Boden vermischen. Vorzugsweise wird dieses hydrophobe Überzugsmaterial in äußerst
feinverteiltem Zustund aufgebracht. Hierdurch ist es
möglich, daß eine sehr geringe Menge der hydrophoben
Teilchen ausreicht, um auf einer sehr viel grölleren Menge der Polymertcilchcn einen dünnen Oberflächen
Überzug zu erzeugen.
Die Oberflächenbehandlung der Polyelektrolytteilchen
kann erfolgen, indem man sie mit bis zu 5 Gewichtsprozent an hydrophoben feinen Teilchen
physikalisch vermischt. Die feinen hydrophoben Teilchen können aber auch in anderer Weise auf die
Polynierteilchen aufgebracht werden, beispielsweise
durch Verschneiden, mechanisches Vermischen, durch Pulverüberzugsverfahren, durch PuI versprüh verfahren,
durch Aufbürsten, durch Einschaufeln und ähnliche Maßnahmen.
Es hat sich gezeigt, dall die den Überzug bildenden
hydrophoben Teilchen in der Bodenmasse physikalisch entfernt oder in anderer Weise unwirksam gemacht
werden. Diese Entfernung in situ oder diese Inaktivierung der aus hydrophoben Teilchen bestehenden
Überzüge erfolgt nach einer Bewässerung der Bodenmasse. Wenn die Überzugsschicht entfernt ist, dann
können die Polymertcilchcn normalerweise sehr wirksam als hydrophiles Material den fjoden verbessern.
Als Überzugsmittel geeignete hydrophobe feine Teilchen können aus Talkum. Holzmehl, hydrophober
Kieselsäure (vgl. US-PS 36 61 810 und 37 10 510) sowie
aus stark hydrophoben Metalloxidcn bestehen (vgl. US-PS 37 10 510). Als Überzugsmittel bevorzugt ist
feingepulverte Kieselsäure, deren Teilchen im Mittel
einen äquivalenten sphärischen Durchmesser von weniger als etwa 100 πιμ aufweisen und deren
Oberflächenausdehnung größer als etwa 50 m-Vg ist. Derartige Kieselsäure weist keine nach außen wirksam
werdende Hydroxylgruppen auf.
Die erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel können auch zusammen mit an sich bekannten aktiven
Stoffen verwendet werden. Unter aktiven Stoffen werden hierbei organische, anorganische, organometallische
oder metallo-organische Stoffe verstanden, welche in Berührung oder im Aufnahmebereich der
Pflanzen das Pflanzenwachstum verändern, modifizieren, verbessern, fördern oder zurückhalten, wobei es
sich um einen direkten oder indirekten Einfluß handeln kann.
Aktive Stoffe, welche zusammen nut den erfindungsgemäßen
Bodenverbesserungsmitteln verwendet werden können, sind beispielsweise Wasser, Düngemittel
sowie Elemente und Kombinationen von Elementen, welche das Pflanzenwachstum in organischer oder
anorganischer Form als Feststoffe, Flüssigkeiten oder in Gasform beeinflussen.
Die erfindungsgemäßen Verbesserungsmittel können gewünschtenfalls auch noch ein oder mehrere weitere
Stoffe enthalten, welche gegebenenfalls da/. Pflanzenwachstum direkt oder indirekt beeinflussen. Derartige
Flüssigkeiten sind Wasser, Kohlenwasserstofföle, Aikohole, Kelone ur,! chlorierte Kohlenwasserstoff. KnI-sprechende
fesic Zusatzstoffe sind Ucnlonil, Bimsstein,
Porzellanerde, Alapulgite, Talkum. Pyrophyllii, Quarz.
Dialomecnerde. Fullers Erde, Kreide, Phosphatgestein,
Schwefel, mit Säure gewaschener Bcnlonil, gefälltes Caleiumcarbonat, gefälltes Calciumphosphal, kolloidale
Kieselsäure, Sand, Vermiculit, Perlit und fein vcrmahlene Pflanzenteile, wie Maiskolben. Das Bodenverbesserungsmittel
kann gcwünsehtenfalls auch Netzmittel enthalten, beispielsweise anionische Netzmittel, nichtionische
Netzmittel und kaiionische Nctz-iiittel, wie
AIkylary!sulfonate, Polyäthylenglykolderivate, übliche
Seifen, Aminoseifen, sulfonierle tierische, pflanzliche
und mineralische Öle. quaicrniire Salze von hochmole
kularen Säuren. Harzseifen, schwefelsaure Salze von hochmolekularen organischen Verbindungen, Kondensate
aus Äthylenoxid und Fettsäuren. Alkylphenolei und Mcrcaptancn.
Von besonderer Bedeutung ist die Verbesserung von Böilen mittels der erfindungsgeniiißen polymeren
Polyelekirolyie. wie sie üblicherweise in Pflan/behältern
verwendet werden. Ils ist an sich wohl bekannt.dall
eine solche Behältererde ein besonderes Problem darstellt, weil nämlich die Krdsäule infolge der
besonderen Formgebung des Pflanzbehälters relativ niedrig ist. Wenn der Boden in derartigen Pflan/behällern
bewässert wird, neigt dieser dazu, völlig mit Wasser abgcsältigl zu bleiben, wodurch sich ein l.uflmangel
ergibt. Dieses Phänomen wird auch öfters als gespannler
Grundwasserspiegel bezeichnet. Eine bekannte Methode zur Behebung dieses Problems besieht darin,
einen grollen Anteil an Krümclbildncrn mit zu verwenden, beispielsweise Perlit. Vermiculit, Bimsstein,
zerkleinerter Kunststoffabfall oder Rinde. Obwohl sich das l.uftaufnahmevermögen einer solchen Bodcnmischung
wesentlich verbessern läßt, wenn der Kriimelbildncr in genügender Menge eingesetzt wird, wird
diese Verbesserung im allgemeinen doch zu I.asten der Wasscrhaltcfähigkeit erzielt, d. h. die Wasscrhalicfähigkeit
nimmt ab. während das l.uftaufnahmevermögen zunimmt. Die Fähigkeit der erfindungsgcma^cn Bodenverbesserungsmittel,
sowohl die Wasscrhaltefähigkeit als auch das l.uftaufn.ihmevermögen einer Bodenstruktur
gleichzeitig zu erhöhen, ist daher von besonderem Vorteil für Böden, die in Pflanzbehältern verwendet
werden.
Erfindiingsgeinäß läßt sich das Keimen von Saatgut,
das frühe Wachsen von Stecklingen und das Anwachsen von Transplantaten wesentlich verbessern, wenn man
diese Pflanzenteile in direkter Nachbarschaft mit den mit Wasser gequollenen Hydrogelen der Bodenverbesserungsmittel
gemäß der Erfindung in der betreffenden Bodenstruktur anordnet. Das Hydrogel kann in den
Boden vor oder im Anschluß an das Einbringen des Saatgutes, des Stecklings oder des Transplantates
eingebracht werden. Bei dieser Anwendungsweise wird das für das Pflanzenwachstum benötigte Wasser durch
das Hydrogelreservoir des Polyelektrolyts in wirksamer
Weise zur Verfügung gestellt. Das Hydroge! wirkt daher tatsächlich wie ein Wasserreservoir.
Im Gegensatz zu den Erfahrungen, die man mit einigen sandhaltigen Böden gemacht hat, findet kein
übermäßiger Wasserverlust infolge Perkolation durch den Boden hindurch statt. Auch können dem Polyelektrolyt-Hydrogel
vor dem Einarbeiten in den Boden mit Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln ein
Düngemittel oder ein anderer aktiver Stoff zugesetzt werden. Das Polyelektrolyt-Hydrogel wirkt dann als
Reservoir und Träger für Wasser. Dünger und andere aktive Stoffe und verhindert, dall ein Verlust an Wasser,
Dünger oder anderen aktiven Stoffen durch Auslaugen stattfindet.
Der polymere Polyelektrolyt kann aber auch in trockenem oder praktisch entwässertem Zustand
zusammen mit anderen trockenen aktiven Stoffen, wie Düngemittel, Herbizide. Nematozide, Insektizide in den
Boden eingearbeitet werden. Wenn dann der Boden bewässert wird, gehen die aktiven Stoffe in Lösung und
das Wasser und die aktiven Stoffe werden von dein polymeren Polyeleklrolyt absorbiert. Auch auf diese
Weise läßt sich also das Problem eines übermäßigen Wasserverliist«·- durch Verdampfen oder durch Verlust
am natürlichen Grundwasserspiegel und ein Verlust an aktiven Stoffen durch Auslaugen verringern. Da der
l'olyelektiolyt in der Lage ist, auch aus sogenannten
Trockenböden noch Feuchtigkeit aufzunehmen, erfolgt dann eine Aktivierung eier aktiven Stoffe, ohne dai.i ein
zusätzlicher Regenfall erforderlich ist.
Von besonderem Vorteil bei den erlindiingsgenuißcn
PHan/enwuchsmitteln ist die Art und Weise, in welcher
die Pflanzenwurzel die Eigenschaften des Polyelektro-Ivt-Hydrogels
ausnutzen. Die Pflanzenwur/eln wachsen nämlich in das llydrogel selbst hinein und kommen
damit in direkte Berührung inn dem Wasser und den anderen aktiven Stoffen, writ lic in das llulrogel
eingelagert worden sind. Diese Möglichkeit des direkten I lineinwachsens der !"lanzenwur/eln in das
Mydrogel ermöglicht daher eine »virksaniere Ausnutzung
von Wasser und anderen aktiven Stoffen, weil auf these Weise das Wasser und tue aktiven Stoffe direkt
mit den Wurzeln in Berührung kommen. Wenn die Pflanzenwur/eln direkt in das Hydrogel hineinwachsen,
führt this weiterhin dazu, daß das Hydrogel an den Pflanzenwur/eln haftet, ins besondere wenn diese aus
dem Boden für ein Umpflanzen entnommen werden, wodurch die Pflanzenwurzel über längere Zeiträume
einem Verdunstungsdruck besser widerstehen können. Untei »Verdunstiingsdruck« wird hier eine Situation
verstanden, wo der innere Feuchtigkeitsgehalt einer Pflanze mit größerer Geschwindigkeit ausgeschwitzt
oder abgedampft wird als der Aufnahmegeschwindigkeit ties Wassers durch die Pflanze entspricht. Diese
Aufnahmegeschwindigkeit wird im wesentlichen durch den Mangel an zur Verfügung stehender Feuchte
bestimmt. Wenn Setzlinge von anfälligen Pflanzen, wie Tabak. Salat. Sellerie. Tomaten. Erdbeeren, einjährigen,
mehrjährigen und/oder winterharten Pflanzen, Holzgewächsen. Zierpflanzen und dergleichen während des
Versands und während des Umpflanzens in erfindungsgemäß
verbesserten Pflanzenwuchsmittel gehalten worden sind, treten sehr viel geringere Verluste auf.
Es hat sich weiterhin gezeigt, daß Pflanzen einen größeren Widerstand gegenüber dem Verdunstungsdruck zeigen, wenn man ihre Wurzeln mit einer
wäßrigen Aufschlämmung eines erfindungsgemäßcn Bodenverbesserungsmittels in Hydrogelform in Berührung
bringt. Die physikalischen Eigenschaften der Aufschlämmung werden so eingestellt, daß eine
beträchtliche Menge des Hydrogels an den Pflanzenwurzeln haften bleibt, wenn man die Wurzeln aus der
Aufschlämmung herausnimmt. Um die Wirksamkeit einer solchen Aufschlämmung zu verbessern, setzt man
ihr zweckmäßig 10 Gewichtsprozent eines wasserlöslichen Verdickungsmittel zu, beispielsweise hochmolekulares
Polyäthylenoxid oder Hydroxyäthylcellulose. Das Wurzelwerk kann auch durch Sürühen. Eintauchen
oder andere übliche Methoden mit der Aufschlämmung kontaktiert werden.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
Es werden d"ei verschiedene Bodenverbesserungsmittel
nach der Methode eines Säiilcnversuchs miteinander
verglichen. Bei diesem Versuch wird die Probe in Form einer Säule untersucht und befindet sich im
allgemeinen in einem zylindrischen Glasgefäß, in dem das Verhalten der Hodenprobe und des Wassers
beobachtet werden können. Zu diesem Zweck wird ein
Hüehner-'!'richtet· aus Glas mit einem Fassungsvermögen
von Ji)OmI. einer I lohe von IK cm und einem
Durchmesser von l).~>cm verwendet, tier oberhalb dts
I).") cm dicken gefritteten Glasfilters noch einen freien Raum in einer Hohe von 7 em aufweist, in this Filter
werden verschiedene Oit'nuiigen von ü.~>
cm iniiihmcs
scr gebohrt, um so die natürliche Wasserdrainage aus
einem Pflanzbehälter zu simulieren. D.is spezifische Gewicht jeder Bodenmischling wird nach Standardverfahren
in einem Pyknometer bestimmt (vgl. z. B. die Bestimmungen ties U.S. Salinitv Laboratory IM">4). letle
Hodenmischung wird bei einer Temperatur von 110 ί
Ib Stunden lang getrocknet und dann in trockenen Zustand gewogen.
ledes Bodenverbesserungsmittel wird individuell mit
der Hodenprobe in jeder einzelnen Säule vermischt. Die
Bodenprobe in der Kontrollsäule wird in der gleichen Weise in einem großen Plastiksack gemischt, letle
Bodenprobe wird in der gleichen Weise nach dem Einfüllen leicht angedrückt, um ein Absitzen zn
erreichen, ohne daß jedoch eine unnatürliche Verdichtung der Bodenprobe eintritt. Nach diesem leichten
Andrücken wird die Höhe jeder Bodenprobe in tier Säule bestimmt und tlas Volumen wird mittels einer
!■.ichkurve festgestellt, die die Abhängigkeit tier Höhe
vom Volumen wietlergibt . nd vorher Jiircn Versuche
festgelegt worden ist.
Die mit der Bodenprobe gefüllten Säulen werlen
dann jeweils mit 200 ml Wasser bewässert, worauf r .in
das überschüssige Wasser, wenn möglich übe* Na·. ht
oder sonst mindestens während 4 bis b Stunden. ablaufen läßt. Nach dieser Drainage wird jede mit
Bodenprobe gefüllte Säule gewogen und das Gewicht des von der trockenen Bodenprobe absorbierten
Wassers wird wie folgt Lv -cermet: Wassergewicht = Gesamtgewicht
— Behältergewicht — »roekenes Füllgewicht.
Die Bewässerung wird sechsmal wiederholt, bis sich ein konstanter Wert eingestellt hat. Dann wird das
Wasservolumen wiederum bestimmt. Aus den so bestimmten Werten für das Bodenvolumen und das
Wassergewicht wird die prozentuale Wasserhalteföhigkeit
wie folgt berechnet: C = Wassergewicht dividiert durch das Volumen der Bodenprobe (wobei das
spezifische Gewicht von Wasser mit i angenommen wird). Das Luftaufnahmevermögen C.. wird mittels der
vorstehend bereits erläuterten Beziehungen wie folgt berechnet:
Dn
HX) .
Mit jeder der in den Beispielen 1 bis 4 untersuchten Bodenproben werden drei Versuchssäuien betrieben.
Das Anfangsvolumen der Bodenprobe beträgt jeweils 280 cm1. Ie nach der Art der Bodenprobe hat diese ein
Gewicht /wischen 47 und 32Og. Die Bodenverbesserungsmittel
werden den einzelnen Säuicn in Mengen zwischen 1 und 4 g zugesetzt, was 3.6 bis 14,4 g/Liter
Bodenprobe entspricht. Das Bewässern erfolgt mit der sogenannten Peter-Lösung, einer Standard-Düngerlösung
mit einem Stickstoffgehalt von 200TpM. Diese Standard-Peter-Lösung wird unter Verwendung eines
im Handel erhältlichen Düngers hergestellt, der 20% Stickstoff. 20% PjOi und 20% KjO enthält und daher
auch als Düngertyp 20 - 20 — 20 bezeichnet wird.
In Beispiel 1 wird eine Behältererde des Cornell-Typs
verwendet, welche zur Hälfte aus Torfmull und zur Hälfte aus Vermiculit besteht. Es werden die folgenden
vier Bodenverbesserungsmittel miteinander verglichen:
Verbesserungsmittel Nr. 1:
Ein aus 50% Polyäthylenoxid und 500Zn inerten
Bestandteilen bestehendes Handelsprodukl der Firma Union Carbide Corporation. Bezeichnung
»Viterra Hydrogel«.
Verbesserungsmittel Nr. 2:
Ein mit hydrolysiertem Polyacrylnitril gepfropftes Copolymerisat auf Stärkegrundlage (Handelsprodukt
der Firma General Mills.Type SPG-502S)
Verbesserungsmittel Nr. 3:
Ein erfindungsgemäßes Polyelekirolyt-Hydrogel
auf der Basis eines vernetzten Polymerisats aus Kaliumacrylat und Acrylamid.
Das erfindungsgemäße Verbesserungsmiitel Nr. 3 wurde wie folgt hergestellt:
Eine Lösung, die 19 Gewichtsprozent Kaliumacrylat
und 35 Gewichtsprozent Acrylamid in Wasser enthielt,
wurde mittels 50 Gewichtsprozent Kaliumhydroxid
neutralisiert. Das Verhältnis der monomeren Einheiten von Kaliumacrylal zu Acrylamid betrug 0,348.
Diese Lösung wurde dann auf einer Papierverstärkung ausgegossen und unter einen i.5-MeV-Van-de-Graaff-Beschleuniger
gebracht, der einen Strahl von 1600 iiA liefert<- Die Polymerlösung wurde derart unter
das Austrittsfenster des Beschleunigers angeordnet, daß die geringste Entfernung zu der Probe 60.96 cm betrug.
Die Papierschicht mit der aufgebrachten Lösung wurde mit einer Geschwindigkeit von 2.4384 m/Minute unter
dem Austrittsfenster vorbeibewegt und erhielt damit eine Gesamtstrahlungsdosis von etwa 1 Megarad.
Das dabei gebildete Gel wurde anschließend getrocknet,
vermählen und mittels üblicher Maßnahmen klassiert, um so Teilchen mit der gewünschten Größe
auszusortieren.
Der Kolonnenversuch mit den Bodenproben wurde drei Tage lang durchgeführt, wobei jeweils drei
Kolonnen zweimal je Tag sechsmal bewässert wurden Die bestimmten Werte für X„ und X., geben die
Erhöhung des Wasser- und Luftgehalts je Gramm Verbesserungsmittel wieder, wobei das Wasser in
Gramm und die Luft in Kubikzentimeter angegeben ist.
Die dabei erzielten Ergebnisse sind nachstehend ir Tabelle I zusammengefaßt.
KontroUprobc
(Cornell-Type)
Bodenprobe +
12.1 g/Liter Verbcsserungsmittel
(Cornell-Type)
Bodenprobe +
12.1 g/Liter Verbcsserungsmittel
Bodenprobe +
3.9 g/Liter
Vcrbesserungsmittel Nr. 2
Bodenprobe +
3.9 g/Liter
Verbesserunsmittcl Nr. 3
3.9 g/Liter
Vcrbesserungsmittel Nr. 2
Bodenprobe +
3.9 g/Liter
Verbesserunsmittcl Nr. 3
\cr-
besse-
rungs-
IHlUcI
Vergleich
Erfindung
gewicht gewichts- hall- Vc r-
47
3.4 5(1.4
3.4 5(1.4
1.1 48.1
1.1 48.1
.UiI-
/usl.ind
ablaufende W;tNscrmcnec
257
319
(.9.3
287
271
22.7
menge
lahig- suchs- nähme- je Verkeil („ säule ver- suchs-
mögcn säule
71.2 210 18.5 55 73.9 248 10.4 55
12.4 45
89
g/g
1.2
7(1
55.5 30.9
Die Versuchsdaten bestätigen, daß die im Handel mi
erhältlichen polymeren Bodenverbesserungsmittel zwar die Wasserhaltefähigkeit der Bodenproben erhöhen,
daß aber nur das erfindungsgemäße Bodenverbesserungsmittel sowohl die Wasscrhaltefähigkeit als auch
das Luftaufnahmevermögen wesentlich verbessert. Dies t.-,
ist ganz im Gegensat/ zu der Beobachtung beim
Verbesserungsmittel Nr. 2. welches das Luftaufnahme vermögen sogar verringert.
Es werden die drei Bodenverbesserungsmittel w> Beispiel 1 hinsichtlich ihrer Wirkung auf die physik»)
sehen Eigenschaften üblicher Bliimcntopferde geprüf
d.h. Ackerkrume, die mit Humus angereichert ist I
wird wiederum die gleiche Versuchsanordnung gewijhl
wie in Beispiel I. Die Hierbei erzielten Ergebnisse sin
nachstehend in Tabelle Il zusammengefaßt.
Tabelle II | Vergleich | mittel Nr. 3 | 27 37 941 | Copolymerisat aus Kali- verbessert. | HiO je | 16 | Lull | ■V» | •V„ | * | Vergleich | Bodenprobe + | :l.d. h. | HiOjc | LuIi- | I | eine typische Bodenmi- | III zusammen- | merkliche | Wirkung be/üelich der | V1, | |
15 | umacrylai und Acrylamid sowohl die Wasserhaltefähig- | Ver- | menge | 3.9 g/Liter .. . . .. Γ l-.rlindiing \ erbesscrungs- * |
Pflanzbehälter. | Ver- | .IUl- | Die dabei erhaltenen | ||||||||||||||
suchs- | Luft- | je Vcr- | 25 t | mittel Nr. 3 | Probe war jedoch ein r. Ergebnisse sind nachstehend in | suchs- | nahme- | Tabelle | ||||||||||||||
Boden- Trocken- Im Gleich- Wasser- | Beispiel 3 | siiulc | auf- | suchs- | Torfmull und Perlit im gefaßt. | säulc | vcrmii- | \ . | ||||||||||||||
ver- gewicht gewichls- hall- | nahme- | säule | ι | LlII C1, | ||||||||||||||||||
Erfindung | besse- zustand fähig- | vermö- | das Luftaufnahmevermögen wesentlich |? | Boden- Trocken- Im Gleich- Wasscr- | LuIi- | |||||||||||||||||
rung-s- ablauten- keil ('„ | g | gen C1, | cm1 | g/g | cnrVg | \cr- gewicht gewicht*- hall- | (i | mcngc- | cm/g | |||||||||||||
mittel de Wasser | 130 | 29 | - | - | tx-.se- /ustand fähig- | 129 | 22.1 | jc Vcr- | ||||||||||||||
Kontrollprobe | menge | 180 | % | 45 | 14,7 | rungs- ablaufen- keil C11 | suchs- | |||||||||||||||
Bodenprobe + | g g g % | 9,7 | Für diese Versuche wurden wiederum die drei Volumenverhältnis 1 : 1 | mittel de Wasser- | s.iiilc | g/g | ||||||||||||||||
12,1 g/Liter | 320 450 44,1 | 12,3 | Bodenverbesserungsmittel von Beispiel I miteinander schung für | mcngc | 169 | 24.6 | _ | 6J> | ||||||||||||||
Verbesserungs- | 3,4 323,4 504 49,8 | verglichen. Die untersuchte | S ϊ Ρ | cm' | ||||||||||||||||||
niiltel Nr. 2 | 201 | 14 | 65 | (-14) | Gemisch aus Ackerkrume. | 150 279 .M1.6 | 56 | |||||||||||||||
Bodenprobe + | Tabelle III | 196 | 17.5 | 11.8 | 0.9 | |||||||||||||||||
3,9 g/Liter | 4,1 | |||||||||||||||||||||
Vcrbesserungs- | 1,1 321,1 522 57,1 | 3.4 153.4 322 53 | 78 | |||||||||||||||||||
mittel Nr. 2 | 182 | 56 | 47 | 61 | ||||||||||||||||||
Bodenprobe + | 180 | 26.4 | 30.9 | |||||||||||||||||||
3,9 g/Liter Verbesserungs |
14,9 | !.I 151.1 347 60.7 | 57 | |||||||||||||||||||
1,1 321,1 503 48,6 | ||||||||||||||||||||||
46,2 | tuch des | |||||||||||||||||||||
Kontrollprobe | ||||||||||||||||||||||
Auch diese Versuche bestätigen, daß nur das keil als auch | (Mischungstvpe | I.I 151.1 331 52.9 | 90 | |||||||||||||||||||
erfindungsgcmaBe vernetzte | l-l-l) | Die Versuchsdaten besungen, dall auch bei dieser Besserung sowohl der Wasserhaltefiihigkcit als, | ||||||||||||||||||||
Bodenprobe + | Bodenart nur das erfindungsgcmiil.le Vorbesseriingsmit- l.uftaufnahmevermögciis hai. | |||||||||||||||||||||
12.1 g/Litcr | lei Nr. ! eine | |||||||||||||||||||||
Vcrbcss;. rungs- *«« alt ** it T^T ^ 1 |
||||||||||||||||||||||
mιitci ΓΝ r. I Bodenprobe + |
||||||||||||||||||||||
12.1 g/Liter | ||||||||||||||||||||||
Verbcsserungs- | ||||||||||||||||||||||
mittcl Nr.: | ||||||||||||||||||||||
Für die hier beschriebenen Versuche wurden ein im Handel erhältliches und ein erfindur.tsgemäßes Bodenverbesserungsmittel
gemahlen und mittels US-Standard-Sieben klassiert, wodurch man zwei Fraktionen von Teilchengröße!! erhielt, nämlich einmal entsprechend
der Maschengröße kleiner als ein 10 Maschen US-Standard-Sieb und größer als ein 40 Maschen
US-Standard-Sieb und außerdem eine sehr fein
gemahlene Fraktion, welche durch ein 40 Maschen US-Standard-Sieb hindurchging. Bei dieser zuletzt
genannten Fraktion lag ein beträchtlicher Anteil in Form von Teilchen vor, die kleiner waren als einem 100
■ Maschen US-Standard-Sieb entspricht. Das im Handel erhältliche Bodenverbesserungsmittel war das Mittel
Nr. 1 von Beispiel 1 und das erfindungsgemäße Bodenverbesserungsmittel war das Mittel N-. 3 von
Beispiel 1. Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend κι in Tabelle IV zusammengefaßt.
Tubelle IV | Boden- | Trocken | Im Glcicii- | Wasscr- | IhO je | LuIt- | LuIi- | •V» | V1, |
ver- | gewicht | gewichls- | hall- | Ver- | aul- | menge | |||
bcsse- | /us land | fahig- | suehs- | nahnie- | je Ver- | ||||
rungs- | ablaufen | keil (V | SilLllC | verrnö- | suchs- | ||||
miucl | de Wusscr- | gen C1, | säulc | ||||||
mengc | |||||||||
B | B | B | % | B | % | LlIl' | B/'B | LlIl Vg | |
150 | 279 | 50,6 | 129 | 22,1 | 56 | _ | _ | ||
Kontrollprobe | |||||||||
(Mischungstype 1-1-1) | 3,4 | 153,4 | 340 | 58,7 | 187 | 18,9 | 60 | ||
Bodenprobe, | |||||||||
Mischungstype l-l-l | |||||||||
+ 12,1 g/Liter Verbesserungs- | |||||||||
mittel Nr. I | |||||||||
Teilchengröße: | M | 153,4 | 320 | 51,6 | 167 | 26,3 | 85 | 11,2 | 8,5 |
Bodenprobe, | |||||||||
Mischungstype l-l-l | |||||||||
+ 12,1 g/Liter Vcrbesserungs- | |||||||||
mittel Nr. I | |||||||||
Teilchengröße: Fraktion | |||||||||
/wischen -IO und +40- | |||||||||
Maschensieb | |||||||||
Bodenprobe, 1,1
Mischungstype l-l-l
+ 3,9 g/Liter Verbesscrungs-
mittel Nr. 3
Teilchengröße: -40-Maschcnsieb
Bodenprobe,
Mischungstype l-l-l
+ 3,9 g/Liter Verbcsscrungs-
mittcl Nr. 3
Teilchengröße: Fraktion
/wischen - 10 und +40-
Maschcnsicb
1,1
151,1 356 62,3 205 16,4 54 69 (-1,8)
151,1 336 52,5 185 27,5 97 51 37
Die Versuche an dieser Bodenart (Ackerkrume, Torfmull und Perlit im Volumenverhältnis 1:11)
zeigen, daß die sehr fein gemahlenen Hydrogelteilchcn zwar die Wasserhaltefähigkeit erhöhen, aber die
Luftaufnahmefähigkeit verringern. Dies zeigt sich besonders deutlich bei dem Bodenverbesserungsmittel
Nr. 3 gemäß der Erfindung. Die sehr fein gemahlenen Teilchen gaben merklich höhere Werte für die
Wasserhaltefähigkeit und merklich niedrigere Werte für das l.iiftaufnahmcvermögen als Teilchen mit größerem
Durchmesser. Rs wird angenommen, daß sehr feine 1 lyclrogelteilchen eine beträchtliche Anzahl von Bodenkapillaren
verstopfen und dadurch die Wasscrdrainagc verhindern. Kapillaren, die sonst üblicherweise mit Luft
gefüllt waren, liegen demgemäß in einem gefüllten Zustand vor. wodurch das l.hdaufnahmevermögen
verringert wird. Diese Verringerung ist teilweise so stark, daß das l.uftaufnahmevermögen in diesem Fall
kleiner ist als bei einer entsprechenden Kontrollprobc. die kein Bodenverbesserungsmittel enthält.
Hierfür wird eine Versuchsanordnung mit Pflan/.bchältern
verwendet. Die Erdprobe entspricht daher auch üblichen in Pflanzbehältern verwendeten Erden. Die
Bodenverbesserungsmittel werden jedem Pflanzbehälter einzeln unter Vermischen mit der Bodenprobe
zugesetzt. Für die Kontrollproben wird die Erde in gleicher Weise in einem Plastikbeutel geschüttelt, um
möglichst Gleichförmigkeit zu gewährleisten. Wie bei der Versuchsanordnung mit Kolonnen, werden die
Bodenproben sanft eingedrückt, um den Boden absitzen
20
zu lassen, dann wird die Höhe des Bodens in einer Eichkurve in Abhängigkeit vom Bodenvolumen festgestellt,
anschließend wird bewässert, übsr Nacht drainiert, gewogen und die prozentuale Wasserhallefähigkeit
C1, als Wassergewicht oder Wasservolunien je
Volumeneinheit der Bodenprobe bestimmt, so wie es in Beispiel 1 erläutert worden ist.
Das gesamte drainierbare Porenvolumen und damit die prozentuale Luftaufnahmefähigkeit wird wie folgt
bestimmt:
Die einzelnen Pflanzbehälter werden unter Abdekkung der Drainagelöcher sorgfältig bis einschließlich
der Bodenoberfläche geflutet, wobei die Behälter zur Seite geneigt werden, während sie auf der Unterseite
bewässert werden, um so die Luft vollständig auszutreiben. Gemäß einer anderen Ausfcihrungsform werden die
gefüllten Pflanzbehälter in einen Bottich mit Wasser oder Düngerlösung bis zu einer solchen Tiefe eingesetzt,
daß der Behälter bis zum Bodenpegel völlig bedeckt ist. In jedem Fall läßt man die Pflanzbehälter vollgeflutet
über Nacht (16 Stunden lang) stehen, um sicherzugehen, daß die gesamte Luft ausgetrieben wird. Anschließend
werden sie im vollbewässerten Zustand gewogen. Nach der Drainage werden sie wiederum gewogen. Die
Gewichtsdifferenz ist das drainierbare Porenvolumen bei einem Saugdruck 0 (wobei das spezifische Gewicht
von Wasser mit 1 angenommen wird). Das Luftaufnahmevermögen Cj ist dann der Quotient aus drainierbarem
Porenvolumen in cm1 und dem Volumen der Bodenprobe in cm1.
Für Hydrogele mit sehr hohem Wasseraufnahmevermögen wird eine kleine Abänderung getroffen. Anstatt
daß man das Gewicht der Pflanzbehälter im drainierten Zustand nach einer Vollbcflutung über Nacht von dem
voll mit Wasser gesättigten Gewicht abzieht, wird em im Gleichgewicht nach normaler Bewässerung erzieltem
Gewicht verwendet. Dies ist erforderlich, weil Gele mit hohem Wasseraufnahmevermögen manchmal während
des Beflutens über Nacht mehr Wasser aufnehmen und sich daraus nicht reproduzierbare Ergebnisse ergeben.
Die Werte für X., und Xu werden in der vorstehend
erläuterten Weise berechnet, d. h. die Gewichtsdifferenz zwischen der Bodenprobe mit Verbesserungsmittel und
der Kontrollprobe je Gewichtseinheit zugesetztes Verbesserungsmittel beim Wasser und die Volumendifferenz
für die Luftaufnahme je Gewichtseinheit Verbesserungsmittel für den entsprechenden Luftwert.
Als erfindungsgemäßes Verbesserur.gsmittel Nr. 4
wird ein vernetztes Copolymerisat aus Kaliumacrylat
und Acrylamid mit einem Verhältnis der Monomereinheiten von Kaliumacrylat zu Acrylamid von 0.387
verwendet, was einem Verhältnis von einer ionischen Gruppe suf etwa drei neutrale Gruppen entspricht.
Dieses erfindungsgemäße Verbess' ungsmittel wurde mit zwei verschiedenen Teiichengröber eingesetzt. Ais
Boden dieme eine Mischung aus 2 Volumenteilen Ackerkrume auf 2 Volumenteile Torfmull und 1
Volumenteil Perlit (nachstehend als Type 2-2-1 bezeichnet). De Pflanzbehälter hatten einen Durchmesser ion
16,5 cm und enthielten jeweils 600 g (1200cmJ) Bodenmischung.
Das erfindungsgemäße Verbesserungsmittel wurde in einer Menge von 3 g je Behälter 2,5 g/Liter
Boden) eingesetzt. Jeder Behälter wurJe siebenmal mit 500 ml Leitungswasser gewässert und zwischendurch
ließ man bis zur Erreichung des Gleichgewichts überschüssiges Wasser ablaufen. Jeder in der nachstehenden
Tabelle V angegebene Wert entspricht dem Mittelwert der Messung von zwei Behältern.
l*'nüvolumen | W;isser je | 52.3 | v„ | LuIt je | C1, | v„ | |
üriiiniertes | IJehiiller | Behälter | |||||
Wasser | 63,0 | ||||||
cm' | V- | p/B | cm | cm Vg | |||
Konlrollprobc | 1075 | 562 | _ | 125 | 11.6 | _ | |
(Mischungslypc 2-2-1) | |||||||
Bodenprobe, | 1290 | 813 | S3 | 141 | 10,9 | 5.3 | |
Mischungslypc 2-2-1 | 58.0 | ||||||
+ Vcrbcsscrungsniitte! Nr. 4 als | |||||||
Pulver | |||||||
Teilchengröße: -40-Masjhensicb | |||||||
Bodenprobe, | 1290 | 74X | 62 | 217 | 16,8 | 30.7 | |
Mischungstype 2-2-I | |||||||
+ Verbcsserungsniitlel Nr. 4 als | |||||||
Granulat | |||||||
Teilchengröße: | |||||||
Fraktion /wischen - IO und | |||||||
+· 40-Maschcnsicb | |||||||
Die vorstehenden Daten /eigen, daß das erfindtingsgcmäUc
Vcrbcsscrungsmittel in Cininulatform verglichen mit der feinen Pulverform /war mir geringfügig
weniger wirksam bezüglich der Verbesserung der
Wasserhaltefähigkeit dieses reichen organischen Bodens, aber wesentlich virksamcr bezüglich der Erhöhung
des Liiftaufnahmcvermögcns ist.
Beispiel b
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
Man arbeitet wiederum mit Pflanzbehältern. v,ic in Beispiel 5 beschrieben, und die durchgeführte Versuchsanordnung
soll das Stabilitätsverhaltcn stark ionischer Polyelekirolytc in bezug auf nacheinander fugende
Bewässerungen erläutern. Das untersuchte Verbesse·
rungsmittel Nr. r> wurde in I orni eines Hydrogels
verwendet, welches etwa drei ionische Gruppen je
niehtionische Gruppe enthielt. Das vernetzte Cop»· Ivmerisat aus Kaliumacrylat und Acrylamid hatte ein
Verhältnis der Monomereinheiten von Kaiiumacr\liil zu
Acrylamid von 2.82.
Das Bewässern der Pflanzbehälter erfolgte zunächst mit Leitungswasser und anschließend mit Stanclad-Düngerlösung.
Als Bodenprobe diente eine Mischung aus Ackerkrume. Torfmoos und Perlit im Volumein :v
haltnis 2:2:1. Die Pflanzbehälter hatten einen Durchmesser von Ib.1) cm. Sie enthielten bOCi g der
betreffenden Bodenmassc (1200 cm1). Das Bodenverbesserungsmittel
Nr. r> wurde jedem Topf in einer Menge von 1Jg zugesetzt, was etwa 4,2 g je Liier
Hodenprobe entspricht. Die ersten vier Bewässerungen wurden nur mit Leitungswasser durchgeführt und
danach wurden die Messungen an der Hodenprobe durchgeführt Anschließend wurde sechsmal mit einer
Düngerlösung gewässert (Standard Peter-Lösung, die
200 TpM Stickstoff enthält). Diese Düngcrlösung wurde in einer Menge von 1,J2 g/Liter Bodenprobe angewendet.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle Vl wiedergegeben.
Libelle Vl
I mlwilumcn W.isser
LlIl
I 15(1
Hi(H)
1100
6H6
Kontrollprobe
(Mischungstype 2-2-1)
nach 4ma!igeni Bewässern mit
Leitungswasser
Bodenprobe
+ Vcrbesserungsmiitel Nr. 5
nach 4 mal ige m Bewässern mit
Leitungswasser
Kontrollprobe
(Mischungstype 2-2-1) nach
-Imaligem Bewässern mit
Leitungswasser und 6nialigcm
Bewässern mil Slandard-Peterl.ösung
Bodenprobe
(Mischungstype 2-2-1) nach
-Imaligem Bewässern mit
Leitungswasser und 6nialigcm
Bewässern mil Slandard-Peterl.ösung
Bodenprobe
+ \ erbesserungsmittel Nr. 5
nach 4maligem Bewässern mit
Leitungswasser und 6maligem
Bewässern mit Standard-Peter-Lösune
nach 4maligem Bewässern mit
Leitungswasser und 6maligem
Bewässern mit Standard-Peter-Lösune
Die Meßwerte zeigen.daß bestimmte Polyelektrolyte
wesentlich in ihrer Wasserhaltefähigkeit beeinträchtigt werden, nachdem sie mit einer Standard-Düngerlösung
Bclulk-i
675 5X.7
MIU
\ , I Uli K- (
Mt.-h.iUcr
u/i: fin
Γ-Ν
(-2.4
12.0
21.1
12.1
742 M).5
24.4
in Berührung gekommen sind. Insbesondere ist darauf hinzuweisen, daß der Wert X» von zunächst 87 g H.O'g
Polymer auf 22 g H.O/g Polymer absinkt.
Die Versuchsanordnung von Beispiel 5 mit Pflanzbehältern wird auch hier angewendet. Als Bodenprobe
dient eine übliche Gewächshausmischung aus Ackerkrume. Torfmull und Sand im Volumenverhältnis 1 : 1 : 1.
Die Pflanzbehälter mit einem Durchmesser von 16.5 cm
werden jeweils mit 735 g der Bodenmischung (1200 cm3)
gefüllt. Die Bodenmischung enthält ein Bodenverbesserungsmittel in Mengen von 0 g, 4,5 g (3.5 g/Liter) oder
7.5 g (6,3 g/Liter). Die entsprechende Menge an Bodenverbesserungsmittel wurde vorher mit der Erde
vermischt. Ais Bodenverbesserungsmittel Nr. ö dieme
ein venetztes Copolymerisat aus Kaliumacrylat und Acrylamid mit einem Verhältnis der Monomereinheiten
von Kaliumacrylat zu Acrylamid von 0.348. Das entspricht etwa einer ionischen Gruppe auf drei
niehtionische Gruppen. Die Bewässerung der Pflanzbehälter erfolgte in der nachstehenden Weise: Zunächst
drei Bewässerungen mit je 500 ml Leitungswasser,
anschließend zwei Bewässerungen mit je 500 ml der Peter-Lösung als Standard-Düngerlösung. Nach jedem
Bewässern ließ man den Pflanzbehälter 6 Stunden lang drainieren. Die in der nachstehenden Tabelle angegebenen
Werte sind Durchschnittswerte von je drei Fflänzbehäliern. Die Messungen wurden nach Bewässern
mit der Düngerlösung durchgeführt Die Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengestellt.
24
kontrollprohe
((iewiichshausmisc hung)
Bodenprobe
t 3,Xg/l.iler
NerhesserungsMiillel Nr fi
Bodenprobe
t ί>.Λμ/Ι ilc-r
Verbesserung-millel Nr 6
t ί>.Λμ/Ι ilc-r
Verbesserung-millel Nr 6
I ndvnlumcn | W;isscr ic | (., |
ilr.iinicrlcs | licli.illcr | |
Vk'i| SSC Γ | ||
cm | μ | |
1043 | 355 | 67 |
1.102 | 547 | 71 |
1507
70S
μ/μ
43
47
I lilt ic C,
Hchiiller
152
186
6,6
11.7
12.3
Die Werte \iin Tabelle VII besungen, iliilt der Zusal/
eines erfindungsgemäHen Budcnv crbesserungsmntels
si'uolil das Wasserhaltig ei mögen als auch das l.uftauf
nahmevermogen dieses stark organischen Hodens in
beiden angewendeten Kon/eniralionen wesentlich
\ erbessert. Außerdem /eigi ein Vergleich mit Beispiel 6,
dall der erfindtingsgemaHe l'olvelektrolvt nach der
Bchancllung mit der Diingerlösung einen wesentlich
höheren Wert Λ für das Wasserhaltevermögen zeigt
als der Vergleichs-PoIv elektrolyt mil einem hohen Verhältnis von ionischen /u nichtiimischen Gruppen.
I! e ι s ρ ι e I K
I.s wircl wiederum die Ver'suchsanordnung mit
Pflan/behältern gemäß Beispiel 5 verwendet. Als
Bodenprobe diente eine Mischung aus zwei Volumenteilen Torfmoos, ein Volumenteil Vermiculit und ein
Volumenteil Perlit sowie löslichen Düngemitteln. Jc 210 g der Bodenmischung wurden mit dem Bodenverbesserungsmittel
in Mengen von 0 g. 4,5 g (3.8 g/Liter) oder 7.5 g (6,3 g/l.iter) vermischt und dann in die
Pflanzbehälter mit einem Durchmesser von 16.5 cm eingefüllt. Bei dem Verbcsserungsmittel Nr. 7 handelte
es sich um ein vernetztes Copolvmcrisat aus Kaliumacrylat und Acrylamid mit einem Verhältnis der
monomeren Einheiten von 0,348. Die Bewässerung erfolgte sechsmal mit jeweils 500 ml Leitungswasser.
Die in der nachstehenden tabelle VIII angegebenen MeBw erle sind die Mittelwerte von jeweils fünf
Behältern.
Kontrollprobe
(Mischungstype 2-2-1)
(Mischungstype 2-2-1)
Bodenprobe
+ 4g/Liter
+ 4g/Liter
Verbesserungsmittel Nr. 7
Bodenprobe
+ 6.4 g/Liter
Verbesserungsmittel Nr. 7
Bodenprobe
+ 6.4 g/Liter
Verbesserungsmittel Nr. 7
I-.nilvoluiiicn | W .isser | IC ( :, |
dr,liniertes | Hehallei | |
W asser | ||
(111 ' | g | |
1 150 | 357 | 62 |
1460 | 599 | 68 |
> 1595*) | 766 | 74 |
g/l!
54
55
l.ul't ic
Behälter
Behälter
218
408
408
>478*)
19 28
>30*)
*) Während der Besl mniung des ( -Wertes quoll die Bodenprobe über den Topfrand.
Die Werte von Tabelle VIII bestätigen, daß diese Erdmischung, welche reich an Krümelbildnern ist.
bezüglich des Luftaufnahmevermögens und der Wasserhaltefähigkeit durch ein erfindungsgemäßes Bodenverbesserungsmittel
wesentlich verbessert wird. Darüber hinaus zeigt sich, daß die Menge an zugesetztem
Verbesserungsmittel nicht wesentlich ist, da bei beiden angewendeten Konzentrationen ein Boden mit ausgezeichneten
Eigenschaften erhalten wird. Es ist darauf hinzuweisen, daß die Wassermenge je Behälter erhöht
wird, wenn eine höhere Konzentration an Verbesserungsmittel
verwendet wird.
Beispiel 9
(Vergleichsbeispiel)
Bei diesem Vergleichsbeispiel wird auch mit Pflanzbehältern gearbeitet, wie in Beispiel 5 beschrieben. Es
erläutert, daß verschiedene im Handel erhältliche polymere Verbesserungsmittel nicht in der Lage sind,
bei Pflanzbehälter!! sowohl das Luftaufnahmevermögen
als auch die Wasserriaitcfähigkeit zu vcrbesssern. Als handelsübliche Verbesscriingsmittcl wird das Verbcsserungsmittel
Nr. I von Beispiel I verwendet sowie ein Vcrbesserungsmittel Nr. 8, wobei es sich um ein
vernct/tes teilweise hydrolysiertes Polyacrylamid handelt,
das zu etwa 40% hydrolysiert ist und dessen Teilchengröße kleiner ist als der Maschenweitc eines
100 Maschen USSlandard-Siebcs entspricht. Es handelt sich dabei um ein Produkt der F irma The Dow Chemical
Company.TypcCielgartl Xl) I 300.
Die Pflanzbehälter von Ib,1) cm Durchmesser werden
jeweils mit 506 g (etwa 1200 cm') einer Krdmischiing aus
Ackerkrume. Torfmoos und Perlit im Volumenverhaltms 2:2:1 gefüllt Ks handelt sich als dabei um einen
reichen organischen Boden. Zu acht Pflanzbehältern «erden 15 g Verbesserungsmittcl Nr. I je Topf
, !gesetzt (12,5 g/(.iter Hodenmischung) und zu weiteren
acht Topfen werden je 3.5 g Verbesserungsmittel Nr. 8
je Topf zugesetzt (2.4 g/l.iter Bodenmischung). Die in der nachstehenden Tabelle IX angegebenen Meßwerte
sind Mittelwerte von jeweils acht Behältern, leder Behälter wird siebenmal mit 500 ml Leitungswasser
bewässert und zwischen den einzelnen Bewässerungen lädt man bis /u Einstellung des Gleichgewichts
dividieren. Die angegebenen ('.,-Werte werden jedoch
berechnet, wie es in Beispiel I für das Koloi.nenverfahren
angegeben ist.
Kontrollprobe
(Mischungstype 2-2-1)
(Mischungstype 2-2-1)
Bodenprobe
( Verhesserungsmittel Nr. I
Hodenprobe
l· Verbesserungsmittel Nr. X
l.nilvolumen | Wasser ic | („ |
il ruiniertes | Hell.iller | |
Wasser | ||
cm' | μ | |
IKIO | 6.V) | 5X.I |
12X6 | SOl | 62,5 |
13X0 | %ft | 71.4 |
μ/μ
Il
I nil ic C1,
liehaller
liehaller
ein'
117 16,1
IX') 14,7
KW 7,')
KW 7,')
O1X
( I'))
( I'))
Die vorstehenden Meßwerte zeigen, daß man mittels bestimmter Bodenverbesserungsmittel zwar die Wasserhaltefähigkeit
in großem Ausmaß erhöhen kann, daß aber das l.uftaufnahmevermögen des Bodens nicht
verbessert oder sogar verschlechtert wird.
Beispiel 10
Ks wird mit der Methode von Beispiel 5 mit Pflanzbehälter gearbeitet. Es werden fünf verschiedene
Bodenverbesserungsmittel miteinander verglichen:
Verbesserungsmittel Nr. 9:
Ein Kaliumpolyacrylat mit einem Kaliumgehalt von 30 bis 35 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Polymerisat (Handelsprodukt der Firma Toho Rayon Company).
Verbesserungsmittel Nr. 10:
Ein mit hydrolysiertem Polyacrylnitril gepfropftes Copolymerisat auf Stärkegrundlage (Handelsprodukt
der Firma General Mills, Typ SPG-5025).
Verbesserungsmittel Nr. 11:
Ein wasserunlösliches Alkalimetallcarboxylatsalz eines Pfropfcopolymerisats von Stärke und Acrylnitril
in Granuiatform, welches durch Versehen eines Stärke-Acryinitrüpfropfcopoiymerisats mit
einer wäßrigen alkoholischen Lösung erhalten worden ist(vgl. US-PS 36 61 815).
Verbesserungsmittcl Nr. 8:
Wie vorstehend bereits beschrieben.
Verbesserungsmittel Nr. 7:
Gemäß der Erfindung, wie vorstehen'' bereits
beschrieben, mit einem Monomcrenverhältnis Kaliumacrylat zu Acrylamid von 0,348.
Es wird eine Erdmischung des Typs Standard-Cornell (Torfmull, Vermiculit und Perlit im Volumenverhältnis
2:1 : I) verwendet, welche noch verschiedene Düngcmittelkomponcnten
einschließlich Kalk enthält (vgl. Cornell Recommendations for Commercial Floriculture
Crops, April 1974, Seite 3, Cornell University Press),
leweils 130 g(1200 cm1) dieser Erdmischung werden gut
mit 5 g (4,2 g/Liter Boden) der Bodenverbesserungsmittel vermischt und dann in Pflanzbehälter von 16,5 cm
Durchmesser eingefüllt, leder Behälter wurde insgesamt zwanzigmal bewässert und zwar sechsmal mit je
500 ml Leitungswasser und vierzehnmal mit je 500 ml Standard-Peter-Düngerlösung. Nach jedem Bewässern
ließ man mindestens acht Stunden lang frei drainieren. Um normale Wachstumsbedingungen zu simulieren,
wurden alle Behälter viermal vor der Bewässerung bis zu einem normalen Standard ausgetrocknet. Selbstverständlich
nimmt die Salzkonzentration der Bodenlösung in dem Maß zu, wie der Boden austrocknet. Kurz vor der
Messung wurden alle Töpfe dreimal mit Leitungswasser e°wässert, um die auf diese Weise angesammelten Salze
auszulaugen. Die in der nachstehenden Tabelle X aufgeführten Werti: sind Durchschnittswerte von drei
Behältern je Behandlung.
abelle X
Kontrollprobe
Bodenprobe
t- Vcrbesserungsmittcl Nr. 7
(Krfindung)
Hodenprobe
VerbcsseriingsTiiltel Nr. 9
(Vergleich)
(Vergleich)
Bodenprobe
ί Verbesscrungsmittel Nr. 10
Hodenprobe
t Verbesserungsmitte! Nr. 11
(Vergleich)
Bodenprobe
f Verbesserungsmittel Nr. X
(Vergleich)
I iukolumer.
ilrainicrlcs
Wasser Wasser ie ( „
llcliältei
llcliältei
1272
1272
1241 71.1
\„
g/g
M)
S7O (iH.4
89(> 7( 1.4 13
88(i 71.4 12
7S.1 41
lull ic
Heh.iller
Heh.iller
172
2b7
2b7
228
IK)
Ki2
\M)
IK)
Ki2
\M)
14.7 20.0
17.')
au 7 U
I λ Ι ι 2)
Die vorstehenden Werte betätigen, daß sich nur
mittels des erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmiltels
sowohl die Wasserhaltefähigkeit als auch das l.uftaufnahmcvermögen wesentlich verbessern lassen.
Hei spiel It
In diesem Heispiel werden die V-Werte. el. h. die
Aufnahmewerte der Gleiehgewiehtslösungen. einer Λη/alil im llaiulel erhältlicher bekannter Bodetuerbesseriingsmittcl
auf Polymerbasis mit einem erfindungsge-
Hi mäßen Verbesserungsmittel verglichen. Hier/u dienten
die in Heispiel 10 beschriebenen, im Handel erhältlichen
Verbesserungsmittel Nr. 8, 9, 10 und Il sowie das in
Heispiel 10 beschriebene erfincliingsgeniäße Verbesserungsmittel
Nr. 7. Die .V-Wertc wurden gemäß der
ι, folgenden Formel berechnet:
(iewicht iles gequollenen Pohmers (icwicht des trockenen Polymer:·
Gewicht des trockenen Polymers
Der Versuch wurde in der folgenden Weise durchgeführt: |edc getrocknete entwässerte Polyir.erprobc
wurde mit der entsprechenden Lösung kontaktiert und in dieser über Nacht leicht gerührt.
Anschließend wurden die mit Wasser aufgequollenen Polymerteilchen abgefiltert und gewogen. Aus diesen
Meßwerten wurden die Werte für .V gemäß der vorstehenden Formel berechnet.
Ein wirksames Bodenverbesserungsmittel muß eine geeignete chemische Zusammensetzung aufweisen, so
daß es in Gegenwart der in der Bodenlösung vorhandenen mehrwertigen Ionen nicht irreversibel
vernetzt wird und damit seine Wasseraufnahmefähigkeit verliert. In der nachstehenden Tabelle XI sind die
gemessenen Gleichgewichtswcrte Λ' der vorstehend angegebenen polymeren Verbesserungsmmel in Ι.·.ι··ιιη-gen
angegeben, welche CaCI; in entionisiertem Wa^ er
enthalten. Die Konzentrationen von 3b TpM Ca · entsprechen der Durchschnittskonzentration m Leitungswasser.
Die Konzentrationen an 500TpM Ca- ·
entsprechen der üblichen Konzentration in Bodenlösungen.
Um zu zeigen, daß die betreffenden polymeren Bodenverbesserungsmitt ' durch das Calcium irre\ersibel
vernetzt worden sind, wuden die in den Calciumlösungen
aufgeschwollenen Polymeren abgefiltert und dann über Nacht in überschüssigem entionisiertem
Wasser eingeweicht, worauf die Werte Λ erneut bestimmt wurden. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind
nachstehend in Tabelle Xl zusammengefaßt.
llüssigkcil
(gemäli l-rlindunu)
Nr. 7 (Vergleich)
Nr. ')
Nr. ')
Nr. 10
Nr. 1
Nr. S
36TpM Cart
500TpM Ca**
36/500-Verhältnis
500TpM Ca**
36/500-Verhältnis
220 39
17% 120
6
6
4.8%
I SIl
4 10/
.4 /o
.4 /o
10! | 388 |
9 | 48 |
8.9% | 12.4 |
Nach Wäsche mit enlionisiertem Wasser:
Nach Behandlung mit 36 TpM Ca''
Nach Behandlung mit 500 TpM Ca''
Nach Behandlung mit 36 TpM Ca''
Nach Behandlung mit 500 TpM Ca''
27 | 37 941 | (Vergleich) I |
Nr. ld | Nr. Il | Nr. X |
Verhcvterungtiiiillel | Nr. 4 | 365 | 124 | 692 | |
IgemäU Krfindung |
187 | 14 | 16 | 230 | |
Nr. 7 | 14 | ||||
446 | |||||
143 | |||||
Die Werte von Tabelle Xl bestätigen, daß nur das erfindungsgemäße Verbesserungsmittel Nr. 7 auch in
Anwesenheit einer mehrwertige Ionen enthaltenden Bodemusung seine Wasserhaltefähigkeit behält und
nicht irreversibel vernetzt wird. Das Verbesserungsmiitel
Nr. 8 zeigt zwar noch eine bemerkenswerte
Wasserhaltefähigkeit in einer Lösung, die 500TpM Ca' enihäii. die Beispiele 9 und i0 bestätigen aber
andererseits, daß das Luftaufnahmevermögen der betreffenden Bodenproben beinträchtigt wird.
Beispiel 12
Man arbeitet hier wieder mit Pflanzbehältern gemäß Beispiel 5. Gurken der Sorte »Marketer« werden in
einer Bodenmischung zum Wachsen gebracht, welche aus Ackerkrume, Torfmull und Perlit im Volumenverhälttiis
2:2:1 besteht. Die Pflanzbehälter wurden mit der Bodenmischung ohne Verbesserungsmitlei, der
Bodenmischung mit handelsüblichen Verbesserungsmitteln von Beispiel 1 und der Bodenmischung mit drei
verschiedenen erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmitteln beschickt. Bei letzteren handelte es sich um
vernetzte Polyelektrolyte mit dem identischen Monomerenverhältnis
Kaliumacrylat zu Acrylamid von 0,387. Die drei Proben Nr. 12A bis Nr. 12C zeigten
jedoch einen verschiedenen Vernetzungsgrad und daher auch unterschiedliche Wasserhaltefähigkeiten.
Die drei erfindungsgemäßen Verbesserungsmittel wurden in solchen Mengen mit der Bodenmischung
vermengt, daß entsprechend ihrer unterschiedlichen Gleichgewichts-Wasseraufnahmefähigkeit für Leitungswasser
doch die gleiche Menge durch das Hydrogel gebundenes Wasser je Pflanzbehälter zur Verfügung
stand.
ι ~ cn« — /1 inn ——■. i\ ^n. ο In^4.: ι ι ._ :„
je viuu g \ ι £υυ τ-iii j uv:i uuuuiillliaiiiuiigcii v>
ut ucii Ulli
dem jeweiligen Verbesserungsmittel vermischt und dann in Pflanzbehälter von 163 cm Durchmesser
eingefüllt. Die Verbesserungsmittel wurden für jeden
Pflanzbehälter in den folgenden Mengen verwendet:
Kontrollprobe Og. Verbesserungsmittel Nr. 1 15 g. Verbesserungsmittei 12A 4 g. Verbesserungsmittel 12B
3 g und Verbesserungsmittel 12C 23 g. Jeder Pflanzbehälter
wurde viermal mit 500 ml Leitungswasser gewässert und dann wurden Zwischenmessungen
durchgeführt. Anschließend wurden 15 weitere Bewässerungen durchgeführt und zwar abwechselnd mil
Standard-Pcter-Düngerlösung und Leitungswasser, so daß im Verlauf von 61 Tagen insgesamt achtmal mit
Düngerlösung und siebenmal zusätzlich mit Leitungswasser bewässert wurde. Jeder Pflanzbehälter enthielt
eine Gurkenpflanze und die Werte für das Pflanzenwachstum wurden am 43. Tag bestimmt. Die in den
nachstehenden Tabellen XIl, XIIII und XIV angegebenen Werte sind jeweils Durchschnittswerte von fünl
Pflanzbehältern.
Zwischenprüfung der Bodenstruktur nach 5tägiger Bewässerung nur mit Leitungswasser
Kontrollprobe
Bodenprobe
+ 12,5 g/Liter
Verbesserungsmittel Nr. I
Bodenprobe
+ 12,5 g/Liter
Verbesserungsmittel Nr. I
Bodenprobe
+ 3,3 g/Liter
Verbesserungsmittel Nr. IM
Bodenprobe
+ 2,5 g/Liter
Vcrbcsserungsmitte! Nr. 12B
+ 3,3 g/Liter
Verbesserungsmittel Nr. IM
Bodenprobe
+ 2,5 g/Liter
Vcrbcsserungsmitte! Nr. 12B
wert .V für lirainierlcs Behälter
fiihigkcit
(Leitungswasser)
cm' g % Vn LuH je (\
Behälter
g/g
0
20
305
470
1017
1166
1224
1165
615 719
908
869
60.5
61,7
74,2
74.6
85
163
210
73 355
16
18
315
Bodenprobe
+ 2.1 g/Liter
Verbesserungsmitiel Nr. 12C
+ 2.1 g/Liter
Verbesserungsmitiel Nr. 12C
(Jleichgewichts- iindvolunien Wasser je ("..
wen V tür drainiertei Behälter
Wasserh.ilte- Wasser
lähigkeil
(Leitungsw. isser)
(Leitungsw. isser)
cm' g
A1,
g/g
533
1165
868 74,5
101
Lull je („
Behälter
Behälter
280 24
Pflanzenwachstum nach 43 Tagen
Konimllprobc
Bodenprobe + 12.5 u/Liter Verbcsserungsniittel Nr. I
Bodenprobe + 3.3g/Liter Verbesserung.sniitiel Nr. Ι2Λ
Bodenprobe + 2.5g/Liter Verbesserungsmitiel Nr. I2B Bodenprobe + 2.1 g/Liter Vcrbesscrungsniittcl Nr. 12C
Kndprül'ung der Bodcnstruktur nach 61 Tagen
Λη/ahl von | Anzahl von Blättern |
Trieben | mit einer Länge von |
>l,3cm an den | |
Trieben | |
2.2 | 1,6 |
3.6 | 1.8 |
5.6 | 8,6 |
5.2 | 6.2 |
5.0 | 7.2 |
Kontrollprobe
Bodenprobe
+ 12.5 g/L ilcr
Verbesserungsmitiel Nr. I
Bodenprobe
+ 12.5 g/L ilcr
Verbesserungsmitiel Nr. I
Bodenprobe
+ 3.3g/l.itcr
Verbesscrungsniittel Nr. 12 Λ
+ 3.3g/l.itcr
Verbesscrungsniittel Nr. 12 Λ
Bodenprobe
+ 2.5 g/Liter
Verbesscrungsmittel Nr. I2B
+ 2.5 g/Liter
Verbesscrungsmittel Nr. I2B
Bodenprobe
+ 2.1 g/Lilcr
+ 2.1 g/Lilcr
Verbesserungsmittcl Nr. I2C
r.ndvnlumcn | Wasser ic | < „ |
drainierles | Behälter | |
W asser | ||
cm' | g | '■„ |
1016 | 589 | 58.0 |
1205 | 666 |
Lull je
Behälter
Behälter
g/g
1252
1205
1202
57.4 3i
57.6 35
102
193
193
225
205
205
10
16
16
18
17
56.9 38 192 16
Aus den Daten für das Pflanzenwachstum ergibt sich eindeutig die Verbesserung der Bodenqualität. Die
Anzahl der Triebe bat sich ganz signifikant um 150% und die Anzahl der Blätter mit einer Länge von mehr als
1.3 cm an den Trieben hat sich um 400% gegenüber der Kontrollbodenprobe verbessert. Insbesondere wird aus
den Daten ersichtlich, daö das Pflanzenwachstum durch
die crfindungsgemäHcn Bodenverbesserungsmittel in
dramatischer Weise verbessert wird
Beispiel Ii
Man arbeitet nut Pflanzbehältcrri wie in Beispiel 5. Ls
wire! der Linfluß eines crfindiingvgcmäßen Vcrbesscrungsmittels
Nr. 13 mit einem Monom-jrenverhältnis
von Kaliumacrylat zu Acrylamid von 0,348 und des handelsüblichen Verbesserungsmittels Nr. 1 von Beispiel
I in bezug auf das Wachstum von Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris) bestimmt. Als Bodenmischung dient
eine im Handel erhältliche Mischung für Pflanzungen in Gewächshäusern aus 45 Volumenprozent Torfmull, 40
Volumenprozent Holzspäne und Rindenteile, 10 Volumenprozent Bimsstein und 5 Volumenprozent Sand und
zusätzlichem Düngemittel, Jeder Behälter von 16.5 cm Durchmesser enthielt J20 g (1200 cm1) der Bodcnmischung
und eine Bohnenpflanze. Nach vier Bewässerungen mit jeweils 500ml Leitungswasser wurden die
ersten Messungen vorgenommen. Anschließend erfolgten neun weitere Bewässerungen mil je 500 ml
•Leitungswasser und dann noch zwei zusätzliche Bewässerungen mit je 500 ml Standard-Peter-Düngerlösung.
Das handelsübliche Verbesserungsniittel Nr. I wurde jedem Behälter in einer Menge von 10 g
(8,3 g/Liter Boden) zugesetzt. Das erfindungsgemäQe Verbesserungsmittel Nr. 13 wurde jedem Behälter nur
in einer Menge von 2 g (1,7 g/Liter Boden) zugesetzt. Insgesamt wurde das Pflanzenwachstum über 45 Tage
verfolgt. Sobald die Pflanzen zum Blühen kamen. wurden alle Behälter siebenmal bewässert, um eine
vollständige Sättigung sicherzustellen, und dann wurde die Oberfläche mit einem Kunststoffilm abgedeckt, um
weitere Verdunstungsverluste zu vermeiden. Schließlich
ί ließ man die Pflanzen verwelken. Bei dem ersten
Anzeichen des Verwelkens wurde in jedem Behälter der Wassergehalt bestimmt und dann mit der Kontrollprobe
verglichen. Die in den nachstehenden Tabellen XV und XVI angegebenen Werte sind Mittelwerte von fünf
in Pflanzbehältern.
Tabelle XV | Kndvolumcn | Wasser je | 595 | C, | V1, | Lull je | 210 | C., | V1, | |
drainicrlcs | Bchiiltcr | 715 | Behälter | 230 | ||||||
1 | Wasser | |||||||||
I | LiVi' | έ | 716 | 7„ | g/g | v.m; | 265 | "" | Cin Vg | |
S | (nach viermaligem Bewi | issern mit | Leitungswasser) | |||||||
1005 | Reife. 45 T | 59,7 | - | 21 | - | |||||
K- | Kontrollprobc | 1091 | 60! | 64,8 | 12 | 144 | 21 | 2 | ||
Bodenprobe | 671 | 190 | ||||||||
+ Verbesserungsniittel Nr. I | 1059 | 67,6 | 25 | 28 | ||||||
Bodenprobe | 684 | 237 | ||||||||
+ Verbesserungsmitlei Nr. 13 | (nach voller | agc) | ||||||||
962 | 62,5 | - | 15 | - | ||||||
Kontrollprobe | 1053 | 63,7 | 7 | 18 | 4,6 | |||||
Bodenprobe | ||||||||||
+ Verbesserungsniittel Nr. I | 1076 | 63.6 | 42 | 22 | 47 | |||||
Bodennrobe | ||||||||||
+ Verbcsserungsmittel Nr. 13
Tabelle XVI | die Pllanzc | W.isscr- | verfügbaren | Wasser- |
Erhöhung der lur | menge vor dem Verwelken | hallc- | ||
lahigkcil | Verfügbares | Unter | ||
Wasser ver | schied | |||
■'/„ | braucht durch | |||
36.6 | die l'llan/e ic | |||
42,4 | Behälter | |||
Kontrollprobc | 352 | ... | ||
Bodenprobe | 446 | + 27 | ||
+ Vcrbcsscrungs- | ||||
miltcl Nr. I | 42.0 | |||
lOg/Hchültcr | ||||
Bodenprobe | 452 | +28 | ||
+ Vcrbesserungs- | ||||
miltcl Nr. 13 | ||||
2g/Heh:ilter | ||||
Diese Daten bestätigen, wie sehr das l.uftaufnahmrvcrmögen
und die Wasserhaltcfähigkcit während des Wachstums der Bohnenpflanzen über lange Zeiträume
durch das crfindungsgemäßc Hodcn/usatzmittel verbessert
werden Diese Verbesserungen zeigen sich selbst dann, wenn das n:iindungsgemäi>
Bodcnzusatzmittel nur in sehr geringer Konzentration angewendet wird,
nämlich ein Fünftel der Menge, mit der das Bodenverbesserungsmittel Nr. I angewendet worden ist. Die
Meßdaten bestätigen ferner, daß das vom erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel sorbiertc Was: r für
die Pflanzen in einem hohen Prozentsatz zur Verfügung steht. Etwa 2 g des erfindungsgemäßen Bodcnvcrbesscrungsmittels
vermögen etwa 100 g zusätzliches Wasser aufzunehmen, das die Pflanze vor dem Verwelkungsstadium
auch für ihr Wachstum nutzen kann.
Beispiel 14
Es wird das Wachstum von Tomatcnpflanz.cn der
Sorte »Big Boy« mit und ohne Zusatz des erfindungsgcmaßen
Bodenverbcsserungsmiltcls Nr. 13 geprüft. Als Boden dient eine Mischung aus Ackerkrume, Torfmull
und Sand im Volumenverhältnis I : 1 : I. Es wurden im Handel erhältliche Behälter aus Prcßfascr mit den
Abmessungen 14 χ 19,7 χ 7 cm verwendet. Jeder Behälter
enthielt 853 g (I 200 cm1) Bodenmischung und jeweils 12 umgesetzte Tomatenpflanzen. Insgesamt wurden für
diesen Versuch zehn Behälter mit insgesamt 120 Tomatenpflanzen verwendet, wobei fünf Behälter zur
Kontrolle dienten und fünf Behälter jeweils 7,5 g erfindungsgemäßcs Verbcsserungsmittel Nr. 1 } enthielten,
was 6,1 g/Liter Boden entspricht. Die Bchiiltcr wurden je nach Bedarf während der insgesamt b0 lage
währenden Wachstunisperiode gewässert und entsprechend nach Bedarf mit Standard-I'cter-Düngerlösung
behandelt. Nach 60 Tagen wurden alle Tomatenpflan-/en
nochmals sorgfältig diirchgewiissert und dann ließ
man sie stehen. Die Kontrollpflanzen verwelkten innerhalb von vier Tagen, die Pflanzen mit dem
erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel aber erst in sieben Tagen, was einer 75prozentigen
Verbesserung entspricht. Nach dem Verwelken wurden die Pflanzen in Bodenhöhe abgeschnitten, im Ofen 24
Stunden lang bei I IO°C gcfocknet und dann gewogen,
um so eine Bewertung für das Ausmaß des Wachstums zu erhalten. Die 60 Kontrollpflanzen hatten im
Durchschnitt ein End-Trockengewicht von 0,71 g je Pflarz.e. Die 60 Pflanzen mit dem erfindungsgemäßen
Bodenverbesserungsmittel hatten jedoch ein entsprechendes Trockengewic!"ii von 0,92 g je Pflanze, was
einer Verbesserung von 30% entspricht Hieraus ist ersichtlich, daß besser gewachsene Pflanzen in einem
Boden gezüchtet werden können, der ein erfindungsgemäßes Bodenverbesserungsmittel enthält und daß diese
Pflanzen auch imstande sind, längere Zeiträume zwischen den einzelnen Bewässerungen zu überstehen,
ohne daß sie verwelken.
Beispiel 15
Drei verschiedene Chrysanthemenarten wurden in einer Bodenkontrollprobe und einem Boden gezüchtet,
der das erfindungsgemäße Verbesserungsmittel Nr. 13 enthielt. Die Bodenmischung bestand aus 3 Volumentei-
Tabellc XVII
Tage bis /um Verwelken len Torfmull. 2 Volumenteilen Perlit. 2 Volumentei'en
Vermiculit und 2 Volunenteilen Sand. Die Chrysanthemen wurden in Plastikbehältern von 20 cm Durchmesser
gezüchtet, welche jeweils 1445 g der ßodenmischung
enthielten (2600 cm1). In jeden Behälter wurden
drei mit Wurzeln versehene Setzlinge der folgenden Chrysamhemenarten eingesetzt: »Grandchild«. »White
Grandchild«, und »lllini Spinningwheel«. Für jede Chrysanthemenart wuden 18 Behälter verwendet, so
daß für diesen Versuch insgesamt 162 Pfljr./en eingesetzt wurden. Die Hälfte der Behälter diente fur
Kontrollmessungen, die andere Hälfte enthielt jeweils 10 g des Verbesserungsmittels Nr. 13 (8,3 g/Liter
Boden).
Die Pflanzen wurden im Freiland gezogen und neun
Wochen lang durch Regen oder durch Sprühen gewässert. Anschließend wurden sie in das Gewächshaus
verbracht, um ihr Verhalten an Ort zu prüfen. Nach einer sorgfältigen Bewässerung ließ man alle Pflanzen
verwelken. Die Verwelkungszeit Wurde zu demjenigen
Zeitpunkt bestimmt, wenn die Blätter uereiis verwelkt
waren und die Blüten anfingen zu verwelken. Die Zeit bis zum Verwelken ist selbstverständlich für den
beriiTsmäßigen Blumenhändler von außerordentlicher
Bedeuning. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle XVIl zusammengefaßt.
("hrys; | inlhoniL'iiart | »While | |
"lllini' | < »Grand | (iranU- | |
child« | child« | ||
X | |||
Kontrollprohe | 4 | X | 13 |
Bodenprobe | 7 | 13 | |
+ Verbesserungs | |||
mitlei Nr. 13 | + 63 | ||
l'ro/cnluiilc | + 75 | + 63 | |
Verbesserung | |||
Die vorstehenden Daten zeigen die außerordentlichen Verbesserungen, welche bezüglich der Verwelkungszeit
von wertvollen Blumenarten erzielt werden können, wenn man der Boden, in dem sie wachsen, mit
einem erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel behandelt.
Beispiel 16
Es werden /.wc; verschiedene Wcihnachtsstcrnsortcn,
nämlich die Sorte »Eckespoint C-I Red« und die Sorte
»Daik Red Annette Hegg« in einer Bodenmischung des Corncll-Typs gezüchtet, die aus Torfmull. Vermiculit,
Perlit und ein Liter Ackerkrume je J5.24 Liter der fertigen Mischung besteht. Die Wachslumsvcrsuche
werden mil einer Kontrollprobe, mil cinr Probe, die zusätzlich das bekannte Verbcsscrungsmittel Nr. I von
licispiel I und einer Probe, die zusätzlich das erfindungsgemäßc Vcrbcsserungsmitiel Nr. I j enthält,
durchgeführt. Bei diesem Wachstiimslcsi sollten die
l'flanzenstöckc an .-.ich gezüchtet werden, man wollte
aber keine blühenden Pflanzen für den Verbratichcrmarkt
erhalten. Das Erfolgskriteritim für diesen Wachstumsversuch war daher die Anzahl von Ablegern
mit einer Länge von mehr als 5 cm und die Gcsamtanzahl der gebildeten Zweige.
Für jede Sorte wurden 12 Behälter verwendet. Jeder Behälter mit einem Durchmesser von 16.5 cm enthielt
186g der Bodcnnisehung (1100cm') und eine Weihnachtsstcrnpflan/e.
Bodenverbesserungsmittel Nr. 1 wurde in einer Konzentration von 8.8g je Behälter
(S.O (,/Utcr Boden) und in einer Konzentration von
13.2 g je Behälter (12 g/I.her Boden) geprüft Das
erfindungsgemäße Bodcnverbesscrungsmulcl Nr. 13 wurde nur in einer Konzentration von 4.4 g je Behälter
(4 kg/m1) untersuch·. Das Bewässern erfolgte je nach
dem Erfordernis. Gewöhnlich in Form der Standard-Pctcr-Diingcrlösung.
jedoch mit einem Gehalt von 250 T[) M Stickstoff entsprechend (tem Typ
N-P.iO-,-K-O
von 2ri 10-10, Am siebten Ta;. n;i η dem Hinpflanzen
wurden die ersten 3 bis 4 cm des neuen Wachstums durch Hand abgeschnitten, um die Bildung von Trieben
zu begünstigen, d. h. die als Ableger vcrwendDaren Zweige. Nach 21^TUgCn wurden die Biälter mit einem im
Handel erhältlichen Wiichstumszügler besprüh· und
zwar in einer Menge von 3000TpM, um das V1- ai_hstum
/U regulieren (Trimcthvl^-chloriithylamiiKiMMinHhlond
der Firm.ι American (\anamid Co.). Nach 4">
lügen wurden ulic Triebe mit einer Länge über ti im ills
verwendbar abgeschnitten. Die kleineren Zweite, falls
sie größer als 2 cm waren, wurden ebenfalls entfernt.
Die Anzahl der Triebe oder Ableger und die Anzahl der
Tabelle XVIII
l'llan/ensorle »lickespoinl C-I Red«
kleineren /weise wurde ge/ähll. Zusätzlich wurde das
Gesamtgewicht der I riebe und kleineren Zweige bestimm!, um auch hieraus eine Bewertung der
Wirksamkeit der Bodenverbesserungsmittel vorzunehmen. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend
in den Tabellen XVIII und XIX zusammengestellt
\ ii/.ihl ilcr \ crln-Anleger
M'fiin
·(> cm um
I? l'll.in/-lieh.illcni
/\\ L1I^c \ im
I' 1*11.1 lly- -
I' 1*11.1 lly- -
hch.illern
< ii'siMlll | der | \ erbe |
.1!OWkIlI | vetuni | |
\bleuer | neu | |
und kloi | Mm | |
/ueiuc | em | |
ό Hell.ill | ||
Kontrollprohe Bodenprobe t Xg/I.iter
Verbesscrtingsniiltel Nr. 1
Bodenprobe f I2g/I.itcr \ erbcsserungsiiiittel
Nr. I
Bodenprobe + 4g/l.iler \ erbesse rungs in it te I
Nr. 13
42
\'ergleieh
rlnidung
54 - 24
(>S
(id
( 13
+ IH
122
L1S
Iahelle XIX
l'llan/cnsorte »Dark Red Annette
kontrollprobe Bodenprobe + 8 g/Liter Y'erbesserune.smittel
Νγ.Ί
Bodenprobe + 12g/Liter Verbesserungsmiitel
Nr. 1 Bodenprobe + 4g.'Liter Yerbesserungsmittel Nr.
I egg·«
•\n/.ihl der | \ erbewj- | Vn/.'hl \erbovve- | (|C\ | imtuewkh | I \erl· |
Λ bleuer | runi: | kleuier runi: | dei | \ bleue ι | runi; |
H em mim | /w eiuo Min | und | kloinen | ||
i: PILm/- | i: I'll.ltv- | /wo | ige Min | ||
beli.illern | heli.iltern | <i Be | haltern | ||
85 | - | 97 | 133 | - | |
QS" | + 12 | H)S +11 | 137 |
N'ergleich
Erfindung
96
112 +32
+21
'.25 +29
177
190
Das bekannte Verbesserungsmittel Nr. 1 führte in der geringeren Konzentration zu keiner wesentlichen
Erhöhung der Anzahl der Triebe oder ihres Gesamtgewichts. Nur in der höheren Konzentration zeigte diese;
Bodenverbesserungsmittel eine Wirkung, insbesonden
bezüglich der Sorte »Eckespoint«. Das erfindungsgemä
27 M 94!
Ik- Vcrbcsserungsmiitcl κ c ι μ l l· daher in einer Konzen
ιί<ιtion. du· mir dem drillen I eil des bekannicn
Vcrbesscrungsmitlcls entsprach, cmc wesentliche Verbesserung
bezüglich des W,κ hstums beider Pflanzen sorten
H cιs ρ ιeI 17
Vier Versiichsfliichcn in l-'orm von erhöhten Saatbct-I,
; mit einer Länge von jeweils 101,bem und zwei
Sanireihen je Hell, wobei die Saatreihen einen Abstund
von 25.4 cm voneinander hallt-n. wurden für diese
Versuchsreihe eingesetzt. Der Hoden Entsprach einem Hoden mit starkem longehalt, wie er beispielsweise in
Salinas Valley. Kalifornien vorkommt. Die Stellen fiir
das l-.inbringen der Aussaat wurden mittels eines
Pflan/stockes hergestellt, hatten eine Hreile von
If1I nini und eine Tiefe von 12.7 mm. In jede
Aussaatsk Me wurde ein Salatsamen der Sorte »llartnell«
eingelegt. Anschließend wurde eine der nächste
I-'iir die Kontrnllprobe wurde auf jedes Saalkorn an
50 verschiedenen Stellen etwa en halber Teelöffel voll
Vermiculit aufgegeben und dann über dem Samen fi-stgedn'ickt. um ein gutes Ausfüllen der gebohrten
Locher zu erreichen. Hei der /weiten Bchandlungsweise
VMii'de eine Mischung aus Vermiculit und O.O25g
trockenes Polymer bei 50 Aussaatstellen aufgebracht.
Hei der dritten Behandlimgsvv eise wurde an weiteren 50
Aussaatstellen icweils ein halber Teelöffel voll (2.5 g)
eines Hydrogels (etwa 0.01 g Trockenpolymer) aufgebrachl. welches vorher in Leitungswasser voll aufgcc
ollen worden war. Hei dem Hvdrogel handelte es sich um das erfindungsgemiiHe Verbcsscrungsmiltcl Nr. 1 J
mit einem Monomerverhältnis von Kaliumacrylat /u
Acrvlamid von 0.348.
Alle vier Versuchsflaehen wurden dann gleichmäßig
nut etwa 12.7 mm Wasser bewässert. Nach vier regenlosen Tagen, gerechnet ab der Aussaat, wurde die
Anzahl der Keimungen, el. h. die Anzahl der sich zeigenden sichtbaren Keimsprosse, gezählt. Die Ergebnisse
sind nachstehend zusammengefaßt:
Kontrolkniss.iatcii 0.5"
Aussaat mit T rockenform ties
\ erhesserungsniiuels 30"1>
Aussaat mit Hydrogelform des
Verbesserungsmittels 49" ι.
Verbesserungsmittels 49" ι.
sichtbarer
Keimsproß
Keimsproß
sichtbarer
Keimsproß
Keimsproß
sichtbarer
Keimsproß
Keimsproß
Beispiel 18
Teilchen des erlindtingsgemälJen Verbesserungsmittels
Nr. 13 sowie Überzugsmittel in Pulverform wurden
entweder trocken oder angefeuchtet in Konzentrationen von 0.5 bis 3 Gewich'^prozeit in einem Kunststoffbeutel
heftig miteinander geschüttelt, um auf diese Weise die Polymerisatteilchen mit einem Überzug zu
versehen. Die Teilchen des Verbesserungsmitteis entsprachen einer Maschengröße kleiner als ein 10
Maschen US-Standard-Sieb und größer als ein 60 Maschen US-Standard-Sieb. Es wurden insgesamt
sieben Versuche durchgeführt und jeweils 3,2 g des mit einem Überzug versehenen Verbesserungsmittels mit
200 cm1 eines feuchten Ackerbodens vermischt, der mit
Torfmull und Humus angereichert war.
Es wurden die folgender, sechs Überzugsmittel
geprüft:
1 'berziigsmillel Nr. I. bestand aus sehr stark
hydrophoben 'leuchen eines Aerosol siliciumdioxid
(Fabrikat i\vv Firma Tuleo. Inc.. North Hillerica.
Massachusetts). Diese Kieselsäuretcilchen halten einen nominalen Teilehendurchmesser von 0.007 Mikron, eine
theoretische Obcrflächenausdchniing von 325 ITrVg,
eine durch Slickstoffadsorption bestimmte Oberfl«·
chcüausdehnung von 225 m-Vg und eine Schüttdichte
von 0.0480b g/cm'.
Überzugsmittel Nr. 2 war ein hydrophiles Acrosol-siliciumdioxid
(I landelsprodukt der Firma Cabot Dorporation. T\ ρ CAH-O-SII. M 5). Diese Kiesclsaurctcilchcn
zeigten eine extrem kleine Teilchengröße und eine große Oberflächenausdehnung zwischen 50 und
400 m-7g.
Überzugsmittel Nr. J war ein hydrophobes Aerosolsiliciumdioxid
(I landeisprodukt der Firma Cabot Corporation. Iv ρ Silanox H)I)
Überzugsmittel Nr. 4 war ein aus Douglas-Fichten
h'.-ross.teü'.cs. !!o!/!!vjh! 'Hi!nd'Ms"r<".!'!k'. d'T F-"irm:i
Menasha Corporation. Oregon) mn einer solchen
Teilchengröße, daß 99% durch ein 100 Maschen US-Standard-Sieb hindurchgingen. Die Polymerteilchen
wurden mit einer 2prozentigcn Poly ν inylalkohollösiing
angefeuchtet, um zu erreichen, daß das Holzmehl auf ihrer Oberfläche festhaftet.
Überzugsmittel Nr. 5 bestand aus pulverförmiger Diatomeenfiltererde, die stark hydrophil ist (Handelsprodukl
der Firma Johns Manvillc Product Corp.. bekannter Handelsname »Gelite«), mit einer solchen
Teilchengröße, daß 99% durch ein 150 Maschen IJS-.Standard-Sieb hindurchgingen.
I iberzugsmittel Nr. b war hydrophober Talkumpuder
(Handelsprodukt der Firma Whittaker Clark and Daniels. Inc.) mit ι ncr solchen Teilchengröße, daß 99%
durch ein 120 Maschen US-Standard-Sieb hindurchgingen.
Die Wirksamkeit jedes Überzugsmittel wurde im Vergleich mit nichi überzogenem Bodenverbesserungsmittel
gemäß der Erfindung geprüft und zwar bezüglich einer Verhinderung der raschen Adsorption von
Bodenfeuchtigkeit, wodurch Klumpenbildung hervorgerufen wird. Eine solche Klumpenbildung würde eine
homogene Vermischung der Polymerteilchen mit dem Boden verhindern. Die Ergebnisse dieser Versuche sind
in der nachstehenden Tabelle XX zusammengefaßt.
I 'herzutismitlel
Aufgebrachtes
(:herzugsmittel.
(iettichlsprozent
(:herzugsmittel.
(iettichlsprozent
Wirksamkeit des mit
(ber/ugsmittcl modifizierten Bndenverbessemngsmutels
Nr. 13 im Vergleich
zu unmodifiziertem
Verbesserunüsmittel
(ber/ugsmittcl modifizierten Bndenverbessemngsmutels
Nr. 13 im Vergleich
zu unmodifiziertem
Verbesserunüsmittel
Nr. 1 | 1/2 | sehr viel besser |
Nr. 2 | 1/2 | schlechter |
Nr. 3 | 1/2 | sehr viel besser |
Nr. 4 | 3 | besser |
Nr. 5 | 1 | gleich oder ein |
wenig schlechter | ||
Nr. 6 | 1/2 | etwa besser |
Obwohl die vorstehenden Vergleichsversuche mit einem erfindungsgernäßeri Bodenverbesserur.gsrnitte!
in Form eines vernetzten Copolymerisats aus Kalium-
•4!
acrylat und Acrylamid du ruh μι.· führt worden sind,
können auch die verschiedensten anderen vernei/ten
Polyelcktmlyte eingesetzt werden, sofern sie die vorstehend angegebenen Bedingungen erfüllen.
Die erfindungsge maßen liodenverbesserungsmillel
werden durch die Pflanzen selbst nicht in bemerkenswertem
Ausmaß verbrauch!, sondern sie wirken als inerte Komponenten in entsprechenden Pflanzenwuchsmilteln,
bis sie die Bodcnlösung absorbieren und damit ein entsprechendes Nahrungsreservoir für die
Pflanzen werden.
Da die erfindungsgemaßen Bodenverbesserungsmittel organische um! anorganische Verbindungen und/
oder Lösungen der verschiedensten lösbaren Stoffe in
wäßrigen oder organischen Lösungsmitteln innerhalb
ihrer PolymertiKilnx einlagern oder sorbieren und dann
''!-se adsorbierten Mittel wieder an die Umgebung
.i. i-'i l'cn können, und da sie auUerdem in der Lage sind,
das ! uftaiifnahnievermögen im aufgequollenen Zustund
von liodenslrukturen zu verbessern, ergeben sich breite
Aiiwcndungsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung
und des Ackerbaus. Aktive Stoffe werden durch die unlöslichen Bodenverbesserungsmittel gemäß
der Krfindung chemisch nicht beeinflußt und reagieren nicht in merklicher Weise mit diesen. Die erf'mdungsgeniäßen
Bodenverbesserungsmittel eignen sijh daher ausgezeichnet dazu, um die an sich ! okannlen
I uni.tionen von Wasser und anderen aktiven Stoffen oiler Chemikalien für /wecke des Ackerbaus und der
Pflanzenzucht zu verbessern.
I herzu I 1!IaIt /cichnun.uen
Claims (1)
- Patentanspruch:Bodenverbesserungsmittel mit einem Gehalt an einem teilchenförmigen Polyeleklrolyten, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyelektrolyt durch Vernetzung wasserunlöslich gemacht worden ist, eine Teilchengröße von 74 μΐη bis 2,38 mm aufweist, in Kontakt mit wäßrigen Flüssigkeiten in Hydrogele übergeht, mehr als das Hundertfache seines Eigengewichts an destilliertem Wasser bzw. mehr als das Fünfundsiebzigfache seines Eigengewichts einer Standarddüngerlösung bzw. mehr als das Fünfzehnfache seines Eigengewichts einer 500 ppm Calciumionen enthaltenden Lösung reversibel sorbiert und desorbiert.
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