DE3932440A1 - Bodenkonditionierungsmittel - Google Patents
BodenkonditionierungsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von sulfonsäuregruppenhaltigen, vernetzten
Copolymerisaten auf Basis von Acrylamid oder Methacrylamid, eine
Vinylgruppe enthaltenden Sulfonsäuren oder deren Salzen, einen Vinylgruppen
enthaltenden Vernetzer, sowie gegebenenfalls carboxylgruppenhaltigen Comonomeren,
als Bodenkonditionierungsmittel.
Die Kultivierung von Pflanzen bringt vor allem in sandigen Böden unter ariden
oder semiariden Bedingungen große Probleme mit sich. Ein wesentlicher Faktor
ist die Wasserhaltekapazität des Bodens, da die Nährstoffaufnahme und die
Wurzelausbildung der Pflanze entscheidend vom Wasser bzw. Nährlösungsgehalt
des Bodens abhängt. Neben der Wasserversorgung ist auch die Durchlüftung und
Sauerstoffversorgung der Wurzeln ein wesentlicher Faktor, der die Entwicklung
der Pflanze, insbesondere der Wurzeln, beeinflußt.
Es ist bekannt, dem Boden, vor allem zur Erhöhung der Rückhaltefähigkeit von
Wasser oder wäßrigen Lösungen, carboxylgruppenhaltige Copolymerisate zuzusetzen.
Derartige Bodenkonditionierungsmittel, die aus einem Copolymerisat von
Acrylamid und einem Salz der Acrylsäure, das mit Methylenbisacrylamid vernetzt
ist, bestehen, werden beispielsweise in der EPA 72 214 und in der DE-OS 33 44 638
beschrieben. In der EPA 1 01 253 werden Bodenverbesserungsmittel auf
Basis von Polyacrylamiden beschrieben, die keine ionischen Gruppen besitzen.
Der Nachteil der bekannten Bodenkonditionierungsmittel liegt vor allem darin,
daß sie entweder eine nicht ausreichend hohe Absorptionskapazität aufweisen,
bzw. ihre Absorptionskapazität bei Verwendung von salzhaltigen wäßrigen
Lösungen an Stelle von reinem Wasser stark absinkt. Eine besonders starke
Verminderung der Absorptionskapazität tritt vor allem bei Vorhandensein mehrwertiger
Kationen, wie z. B. Ca2+, Mg2+, Fe2+ oder Fe3+, auf. Diese Kationen
kommen beispielsweise in verschiedenen Böden vor, sie können Bestandteile
von Nährstofflösungen sein. Vor allem in den ariden Trockengebieten ist es
notwendig, die Pflanzen auch mit salzhaltigem Wasser, das neben Alkali- und
Erdalkaliionen auch mehrwertige Metallionen enthält, zu bewässern.
Ein zusätzlicher Nachteil der bekannten Bodenkonditionierungsmittel liegt ferner
darin, daß bei Beregnung mit salzhaltigem Wasser auch ihre Absorptionskapazität
für in späteren Beregungszyklen eingesetztes reines Wasser stark und teilweise
irreversibel abnimmt.
Auf die Wechselwirkung zwischen Quellung des Bodenkonditionierungsmittels und
chemischer Zusammensetzung bzw. Salinität des Beregungswassers, wobei Salzkonzentrationen
von 2-8 g/l möglich sind, wird beispielsweise in J. Sci. Food
Agric. 1984 (35), Seite 1063-1066 bzw. 1985 (36), Seite 789-793 hingewiesen.
Ziel der vorliegenden Erfindung war es, die Nachteile der bekannten Bodenkonditionierungsmittel
auszuschalten und vor allem ein Bodenkonditionierungsmittel
mit hohem Rückhaltevermögen für Wasser und Salzlösungen zu finden, das auch
bei wiederholter Absorption von Salzlösungen ein- oder mehrwertiger Kationen
sein gutes Rückhaltevermögen für Wasser und Salzlösungen nicht verliert.
Unerwarteterweise wurde gefunden, daß Copolymerisate auf Acrylamidbasis, die
Sulfonsäuregruppen an Stelle von bzw. zusätzlich zu Carboxylgruppen aufweisen,
während vieler Absorptions- und Desorptionszyklen von Wasser und Salzlösungen
verwendet werden können und dabei ihr hohes Rückhaltevermögen für Wasser und
Salzlösungen beibehalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach die Verwendung von sulfonsäuregruppenhaltigen,
vernetzten Copolymerisaten als Bodenkonditionierungsmittel,
die aus
- A) 50 bis 94,9 Mol% Acrylamid und/oder Methacrylamid,
- B) 5 bis 49,9 Mol% einer eine Vinylgruppe enthaltenden Sulfonsäure oder deren
Salz der allgemeinen Formel
CH₂=CR₁-CO-NH-R₂-SO₃MworinR₁ Wasserstoff oder eine Methylgruppe,
R₂ eine geradkettige oder verzweigte Alkylengruppe mit 1-6 C-Atomen und
M Wasserstoff oder ein einwertiges Kation bedeuten, - C) 0,005 bis 0,1 Mol% einer mehrfunktionellen, wasserlöslichen Vinylverbindung
aufgebaut sind, wobei die Polymerkomponente B von 0 bis 85 Mol%, bezogen auf
den Gehalt an Polymerkomponente B, durch carboxylgruppenhaltige Comonomere
ersetzt sein kann.
Als carboxylgruppenhaltige Comonomere sind beispielsweise substituierte oder
unsubstituierte Acrylsäure oder Methacrylsäure sowie deren Salz oder Derivate
zu verstehen, wie sie auch gemäß dem Stand der Technik zur Herstellung von
Bodenkonditionierungsmitteln verwendet werden. Der Vorteil der Verwendung
der erfindungsgemäßen Bodenkonditionierungsmittel ist umso größer, je höher
der Gehalt an sulfonsäuregruppenhaltiger Polymerkomponente B im Verhältnis zu
den carboxylhaltigen Comonomeren ist. Andererseits bringt jedoch bereits
ein geringer Gehalt an sulfonsäuregruppenhaltiger Polymerkomponente B im
Bodenkonditionierungsmitel eine Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Copolymerisaten als Bodenkonditionierungsmittel,
die zu 70 bis 79,9 Mol% aus einer Polymerkomponente A, zu
20 bis 29,9 Mol% aus einer Polymerkomponente B und zu 0,005 bis 0,1 Mol% aus
einer Polymerkomponente C aufgebaut sind.
Als Polymerkomponente A ist Acrylamid, als Polymerkomponente B ein Salz der
Acrylamidomethylpropansulfonsäure, als Polymerkomponente C Methylenbisacrylamid
bevorzugt.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Copolymerisaten mit einer Polymerkomponente
A, die aus Acrylamid, einer Polymerkomponente B, die aus einem
Salz der Acrylamidomethylpropansulfonsäure und einer Polymerkomponente C,
die aus Methylenbisacrylamid besteht.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Copolymerisate gestaltet sich besonders
günstig, wenn sie zusätzlich Pflanzennährstoffe enthalten. Als Pflanzennährstoffe
kommen alle in der Landwirtschaft gebräuchlichen in Frage. Besonders
bevorzugt sind dies Nährstoffe aus der Gruppe der Stickstoff-, Phosphor-,
Kalium, Eisen-, Zink-, Kupfer-, Mangan-, Molybdän- und Borsalze.
Besonders vorteilhaft sind Kultursubstrate zur Aufzucht von Pflanzen, die aus
einer Mischung von Erde, Sand, Torf, Perlit, Vermiculit, Baumrinde, Holzspänen,
organischem Dünger, Stroh, bzw. einem Gemisch dieser Bestandteile, mit den
erfindungsgemäßen Copolymerisaten bestehen. Bevorzugt enthält dieses Kultursubstrat
0,1 bis 10 g/l Copolymerisate.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Konditionierung von
Böden, bei dem 0,1 bis 10 g Copolymerisat je l Boden zugegeben werden. Die im
Boden vorhandenen Copolymerisate werden bevorzugt zyklisch mit in Wassser
gelösten Nährstoffen beladen bzw. wiederbeladen. Auf diese Weise ist es
möglich, das Copolymerisate sowohl nach Aufnahme der Nährstoffe durch die
Wurzeln, als auch nach deren Auswaschen durch Regen, auch im Falle der
Beregnung mit salzhaltigem Wasser, in weiteren Beladungszyklen immer wieder
mit der Nährstofflösung zu beladen. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen
Bodenkonditionierungsmittels liegt dabei darin, daß seine Absorptionskapazität
für Wasser und für wäßrige Salzlösungen, auch nach Kontakt mit
Elektrolytlösungen, insbesondere mit mehrwertigen Kationen, etwa gleich hoch
bleibt. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die absorbierten Nährsalze durch
Regen viel langsamer ausgewaschen werden als bei Verwendung bekannter
Bodenkonditionierungsmittel.
Ein zusätzlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Bodenkonditionierungsmittels ist
weiters darin zu sehen, daß es insbesondere bei Zumischung zu schweren Böden,
diesen eine lockere und luftdurchlässige Struktur verleiht, wodurch die vor allem
für ein gutes Wurzelwachstum notwendige gute Durchlüftung und Sauerstoffversorgung
ermöglicht wird.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Bodenkonditionierungsmittel erfolgt nach
bekannten Verfahren, beispielsweise gemäß EP-Al-0 68 189 durch Copolymerisation
von Acrylamid oder Methacrylamid, einer eine Vinylgruppe enthaltenden
Sulfonsäure, einer mehrfunktionellen Vinylverbindung als Vernetzer, sowie gegebenenfalls
carboxylgruppenhaltigen Comonomeren in wäßriger Lösung.
In einem bevorzugten Herstellungsverfahren werden der Monomerenlösung bereits
vor der Polymerisation Pflanzennährstoffe zugesetzt. Dies bringt den
Vorteil einer besonders guten und gleichmäßigen Verteilung der Pflanzennährstoffe
im fertigen Copolymerisat.
In einem 1000 ml-Glasreaktor wurden bei 20°C 239,3 g 50%ige Acrylamidlösung
(1,68 Mol, 90 Mol%) und 85,64 g 50%ige Acrylamidomethylpropansulfonsäure-
Na-Lösung (0,19 Mol, 10 Mol%) vorgelegt und anschließend mit 40,3 mg Methylenbisacrylamid
(0,00026 Mol, 0,014 Mol%) versetzt. Nach inniger Durchmischung
wurde mit Salzsäure ein pH-Wert von 4,95 eingestellt und mit 323 g H₂O
verdünnt. Nach 1 Stunde N₂-Spülung erfolgte die Initiierung der Reaktion mit
10,5 mg Na₂S₂O₅ und 21,0 mg (NH₄)₂S₂O₈. Die Reaktion verlief adibatisch und
war nach 2 Stunden abgeschlossen. Das erhaltene Polymergel wurde zerkleinert
und bei 80°C und 1 bar während 16 h getrocknet. Die Wasserspeicherkapazität
lag bei 730 g/g Polymer.
In einem 1000 ml-Glasreaktor wurden bei 20°C 142,16 g 50%ige arylamidlösung
(1 Mol, 60 Mol%) und 305,63 g 50%ige Acrlamidomethylpropansulfonsäure-
Na-Lösung (0,67 Mol, 40 Mol%) vorgelegt und anschließend mit 36 mg
Methylenbisacrylamid (0,00023 Mol, 0,014 Mol%) versetzt. Nach inniger Durchmischung
wurde mit Salzsäure ein pH-Wert von 4,85 eingestellt und mit 469 g
H₂O verdünnt. Nach 1 Stunde N₂-Spülung erfolgte die Initiierung der Reaktion
mit 9,4 mg Na₂S₂O₅ und 18,7 mg (NH₄)₂S₂O₈. Die Reaktion verlief adibatisch
und war nach 2 Stunden abgeschlossen. Das erhaltene Polymergel wurde zerkleinert
und bei 80°C und 1 bar während 16 h getrocknet. Die Wasserspeicherkapazität
lag bei 800 g/g Polymer.
In einem 1000-ml-Glasreaktor wurden bei 20°C 142,16 g 50%ige Acrylamidlösung
(1 Mol, 70 Mol%), 78,68 g 50%ige Acrylsäure-K-Lösung (0,357 Mol, 25
Mol%) und 35,04 g 50%ige Acrylamidomethylpropansulfonsäure-K-Lösung (0,071
Mol, 4,97 Mol%) vorgelegt und anschließend mit 87,98 mg Methylenbisacrylamid
(0,00057 Mol, 0,04 Mol%) versetzt. Nach Durchmischung wurde mit Salzsäure ein
pH-Wert von 4,85 eingestellt und mit 256 g H₂O verdünnt. Nach 1 Stunde N₂-Spülung
erfolgte die Initiierung der Reaktion mit 48,9 mg Na₂S₂O₅ und 97,8 mg
(NH₄)₂S₂O₈. Die Reaktion verlieft adiabatisch und war nach 2 Stunden abgeschlossen.
Das erhaltene Polymergel wurde zerkleinert und bei 80°C und 1 bar
während 16 h getrocknet. Die Wasserspeicherkapazität lag bei 700 g/g Polymer.
In einem 1000-ml-Glasreaktor wurden bei 20°C 239,3 g 50%ige Acrylamidlösung
(1,68 Mol, 90 Mol%) und 85,64 g 50%ige Acrylamidomethylpropansulfonsäure-
Na-Lösung (0,19 Mol, 10 Mol%) vorgelegt und anschließend mit 40,3 mg Methylenbisacrylamid
(0,00026 Mol, 0,014 Mol%) versetzt. Nach inniger Durchmischung
wurde mit Salzsäure ein pH-Wert von 4,85 eingestellt und mit 323 g H₂O
verdünnt. In dieser Monomerenlösung wurden 3,89 g Ethylendiamintetraessigsäure-
Dinatriumsalz und anschließend 0,972 g einer Mineralsalzmischung aus 3 l
% MnSo₄ · H₂O, 35,6% FeSo₄ · 7H₂O, 21,9% ZnSo₄ · 7H₂O und 11,5% CuSo₄ · 5 H₂O
gelöst, worauf der pH-Wert erneut auf 4,85 eingestellt wurde. Nach 1 Stunde N₂-
Spülung erfolgte die Initiierung der Reaktion mit 31,2 mg Na₂S₂O₅ und 63,2 mg
(NH₄)₂S₂O₈. Die Reaktion verlief adiabatisch und war nach 2 Stunden abgeschlossen.
Das erhaltene Polymergel wurde zerkleinert und bei 80°C und 1 bar
während 16 h getrocknet. Die Wasserspeicherkapazität lag bei 700 g/g Polymer.
In einem 1000-ml-Glasreaktor wurden bei 20°C 142,16 g 50%ige Acrylamidlösung
(1 Mol), 94,39 g 50%ige Acrylsäure-K-Lösung (0,43 Mol) und 236,6 g H₂O
vorgelegt und anschließend mit 110 mg Methylenbisacrylamid (0,007 Mol)
versetzt. Nach Durchmischung wurde mit Acrylsäure ein pH-Wert von 7,0
eingestellt. Nach 1 Stunde N₂-Spülung erfolgte die Initiierung der Reaktion mit
40 mg Na₂S₂O₅ und 81 mg (NH₄)₂S₂O₈. Die Reaktion verlief adiabatisch und war
nach 2 Stunden abgeschlossen. Das erhaltene Polymergel wurde zerkleinert und
bei 80°C und 1 bar während 16 h getrocknet. Die Warmwasserspeicherkapazität lag bei
510 g/g Polymer.
In einem 1000-ml-Glasreaktor wurden bei 20°C 72,06 g Acrylsäure (1 Mol) und
283,7 g H₂O vorgelegt und unter Rühren langsam mit 46,76 g 90%iger KOH
neutralisiert. Anschließend wurden 23,13 mg Methylenbisacrylamid (0,00015 Mol)
zugemischt und mit Acrylsäure ein pH-Wert von 7,0 eingestellt. Nach 1 Stunde
N₂-Spülung erfolgte die Initiierung der Reaktion mit 17,9 mg Na₂S₂O₅ und 57 mg
(NH₄)₂S₂O₈. Die Reaktion verlief adiabatisch und war nach 2 Stunden abgeschlossen.
Das erhaltene Polymergel wurde zerkleinert und bei 80°C und 1 bar
während 16 h getrocknet. Die Wasserspeicherkapazität lag bei 475 g/g Polymer.
In einem 1000-ml-Glasreaktor wurden bei 20°C 142,16 g 50%ige Acrylamidlösung
(1 Mol) und 142,16 g H₂O vorgelegt und mit 21,6 mg Methylenbisacrylamid
(0,00014 Mol) versetzt. Nach 1 Stunde N₂-Spülung erfolgte die Initiierung der
Reaktion mit 5,68 mg Na₂S₂O₅ und 11,37 mg (NH₄)₂S₂O₈. Die Reaktion verlief
adiabatisch und war nach 2 Stunden abgeschlossen. Das erhaltene Polymergel
wurde zerkleinert und bei 80°C und 1 bar während 16 h getrocknet. Die
Wasserspeicherkapazität lag bei 120 g/g Polymer.
Das erfindungsgemäß verwendete Copolymer A wurde im Vergleich zu den
Vergleichspolymeren VA und VB, die auch kommerziell erhältlich sind, auf seine
Absorptionskapazität für H₂O und für eine 500 ppm FeCl₃-Lösung untersucht.
Dazu wurde das Polymere (Korngröße 0,315 bis 0,5 mm) auf ein Drahtsieb mit
200 mm Durchmesser und 0,25 mm Maschenweite aufgestreut und unter Rühren
in die Absorptionslösung getaucht. Nach Beendigung des Quellvorganges wurde
das Sieb aus der Flüssigkeit genommen und nach einer Abtropfzeit von 25 min die
Gewichtszunahme ermittelt. Die Quellzeiten (in h) sind in Tabelle 1 angeführt.
Jedes der 3 Polymere wurde zuerst in H₂O, dann in einer 500 ppm FeCl₃-Lösung
und schließlich 7mal in H₂O gequollen, wobei das Wasser bei jedem der 7
Wasserzyklen erneut wurde.
Aus den in Tabelle 1 zusammengestellten Absorptionskapazitäten (g H₂O bzw. g
Lösung je 1 g Copolymer) ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Copolymer A
seine Wasseraufnahmefähigkeit auch nach der Behandlung mit der FeCl₃-Lösung
beibehält, während die Vergleichspolymere VA und VB auch nach wiederholter
Bewässerung ihre Wasseraufnahmefähigkeit irreversibel verloren haben.
Analog zu Beispiel 1 wurde die Absorptionskapazität für Ca-Salze bestimmt,
wobei die Polymere jeweils in 3 Zyklen abwechselnd mit H₂O und einer CaCl₂-
Lösung (400 ppm Ca-Ionen) behandelt wurden.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Sowohl die Aufnahmefähigkeit
für die Ca-Lösung als auch die Wasseraufnahmefähigkeit, sowohl vor als
auch jeweils nach einer Behandlung mit der Ca-Lösung, liegen beim erfindungsgemäßen
Copolymer weit höher als bei den Vergleichspolymeren.
Analog zu Beispiel 1 wurde die Absorptionskapazität für eine Lösung von
Spurenelementen bestimmt, wobei die Polymere abwechselnd mit H₂O und einer
500 ppm-Spurenelementlösung (27,9% MnSO₄ · H₂O, 12,6% FeSO₄ · 7H₂O, 18,9%
CuSO₄ · 5H₂O, 28,3% ZnSO₄ · 7H₂O, 9,2% Borsäure, 4,0% Na₂MoO₄) behandelt
wurden.
In Tabelle 3 sind die weit besseren Ergebnisse des erfindungsgemäßen Copolymers
A, auch nach mehrmaliger wechselweiser Behandlung, jenen der Vergleichspolymere
VA und VB gegenübergestellt.
Analog zu Beispiel 1 wurde die Absorptionskapazität für eine 1200 ppm-
Hydroponiklösung mit einem N : P : K-Verhältnis von 1 : 1,5 : 2 und anschließende
Behandlung mit H₂O in mehreren Zyklen geprüft.
Zusammensetzung der Hydroponiklösung:
45 g/l Ammoniumnitrat, 100 g/l Kaliumnitrat, 26 g/l Ammoniumhydrogenphosphat, 26 g/l Magnesiumnitrat · 6H₂O, 62 g/l Kaliumhydrogenphosphat, 1,5 g/l Eisensulfat. 7H₂O, 0,4 g/l Mangansulfat · H₂O, 0,08 g/l Kupfersulfat · 5H₂O, 0,01 g/l Kobaltnitrat · 7H₂O, 0,25 g/l Borsäure, 5,0 g/l Na-EDTA, 0,08 g/l Zinksulfat. 7H₂O, 0,01 g/l Natriummolybdat.
45 g/l Ammoniumnitrat, 100 g/l Kaliumnitrat, 26 g/l Ammoniumhydrogenphosphat, 26 g/l Magnesiumnitrat · 6H₂O, 62 g/l Kaliumhydrogenphosphat, 1,5 g/l Eisensulfat. 7H₂O, 0,4 g/l Mangansulfat · H₂O, 0,08 g/l Kupfersulfat · 5H₂O, 0,01 g/l Kobaltnitrat · 7H₂O, 0,25 g/l Borsäure, 5,0 g/l Na-EDTA, 0,08 g/l Zinksulfat. 7H₂O, 0,01 g/l Natriummolybdat.
Die Lösung wurde auf eine Konzentration von 1200 ppm verdünnt.
Die Ergebnisse der Absorptionszyklen für das Copolymer A sowie für die
Vergleichspolymere VA und VC sind in Tabelle 4 zusammengestellt. Die Aufnahmekapazität
des Copolymers A ist weitaus höher als jene der Vergleichspolymere
und nimmt im Verlauf der Zyklen sogar zu, während jene der Vergleichspolymere
zum Teil drastisch abnimmt.
Zur Prüfung der Belastbarkeit mit salinem Wasser wurden die Bodenkonditionierungsmittel
mit 600 g Sand in einer Menge von 3 g/l Sand vermischt, in
Glassäulen von 6 cm Durchmesser 15 cm hoch gefüllt und mit 100 ml Wasser von
steigender Salinität (1000-6000 ppm), entsprechend einer Beregnungshöhe von
35,4 mm behandelt.
Ionenzusammensetzung im Wasser:
6% HCO₃-, 51,32% Cl-, 8,88% SO₄2-, 19,9% Na⁺, 1,54% K⁺, 5,91% Ca2+, 6,45% Mg2+.
6% HCO₃-, 51,32% Cl-, 8,88% SO₄2-, 19,9% Na⁺, 1,54% K⁺, 5,91% Ca2+, 6,45% Mg2+.
Die relative Absorptionskapazität in % gegenüber reinem Sand (= 100%) ist für
Mischungen von Sand mit jeweils 3 g Copolymer A, B oder C, sowie Vergleichspolymer
VA, VB oder VC pro 1 Liter Sand in Tabelle 5 zusammengestellt. Die
Absorptionskapazität der erfindungsgemäßen Bodenkonditionierungsmittel ist
weitaus besser.
Zum Nachweis des geringeren Auswaschens von Spurenelementen aus erfindungsgemäß
konditionierten Böden wurden die Polymere A, B, VA, VB, VC analog zu
Beispiel 5 in einer Menge von 3 g/l mit 600 g Sand vermischt und in Glassäulen
von 6 cm Durchmesser gefüllt. Anschließend wurden den Säulen 176 mm der in
Beispiel 5 beschriebenen Salzlösung mit einem Gehalt von 1000 ppm - zur
Simulierung einer Beregnung von 176 mm - aufgegeben und unten abgezogen.
Anschließend wurde eine Cu-Lösung mit einer Menge von 2 mg/l Boden durch die
Säulen geschickt und die Beregnung mit der Salzlösung in mehreren Stufen bis zu
einer Beregnungshöhe von weiteren 283 mm fortgesetzt. Für die einzelnen Böden
wurde jeweils nach 0, 36, 70, 106, 140, 176, 212, 247 und 283 mm Beregnung
jener %Anteil der aufgegebenen Cu-Menge bestimmt, der noch im Boden
vorhanden war. Die Werte sind in Tabelle 6 zusammengestellt.
Das Auswaschen von Spurenelementen durch Beregnung mit Salzwasser aus
konditionierten Böden wurde analog zu Beispiel 6 untersucht, wobei jedoch an
Stelle einer Cu-Lösung in Beispiel 7 eine Zn-Lösung in einer Menge, die 3,5 mg
Zn pro 1 l Boden entsprach und in Beispiel 8 eine Mn-Lösung in einer Menge, die
6,875 g Mn pro 1 l Boden entsprach, den Säulen aufgegeben wurde.
Die %Anteile der nach den einzelnen Beregnungsstufen im Boden zurückbleibenden
Zn-, bzw. Mn-Anteile, in Abhängigkeit von der ursprünglich aufgenommenen
Menge, sind in den Tabellen 7 und 8 zusammengestellt.
Copolymer A wurde mit einer MnSO₄, FeSO₄ und CuSo₄ enthaltenden Lösung so
aufgequollen, daß es nach dem Trocknen den selben Gehalt an absorbierten
Spurenelementen aufwies wie Copolymer D, bei dem diese Salze bereits vor der
Polymerisation in der Monomerenlösung gelöst wurden.
Beide Copolymere wurden analog zu Beispiel 5 mit Sand vermischt, in Glassäulen
gefüllt und 8mal mit salinem Wasser (1000 ppm Salzgehalt) jeweils 36 mm hoch
beregnet.
In Tabelle 9 ist der %Anteil des nach den einzelnen Beregnungsschritten im
Boden verbleibenden Fe, bezogen auf den Anfangsgehalt des Eisens im konditionierten
Boden, zusammengestellt. Die Depotwirkung für Nährstoffe bei Verwendung
von Copolymer D ist besser als bei Verwendung von Copolymer A mit
durch Diffusion absorbierten Spurenelementen.
Claims (11)
1. Verwendung von sulfonsäuregruppenhaltigen, vernetzten Copolymerisaten
als Bodenkonditionierungsmittel, die aus den Polymerkomponenten
- A) 50 bis 94,9 Mol% Acrylamid und/oder Methacrylamid,
- B) 5 bis 49,9 Mol% einer eine Vinylgruppe enthaltenden Sulfonsäure oder
deren Salz der allgemeinen Formel
CH₂=CR₁-CO-NH-R₂-SO₃MworinR₁ Wasserstoff oder eine Methylgruppe,
R₂ eine geradkettige oder verzweigte Alkylengruppe mit 1-6 C- Atomen und
M Wasserstoff oder ein einwertiges Kation bedeuten, - C) 0,005 bis 0,1 Mol% einer mehrfunktionellen, wasserlöslichen Vinylverbindung
aufgebaut sind, wobei die Polymerkomponente B von 0 bis 85 Mol%, bezogen
auf den Gehalt an Polymerkomponente B, durch carboxylgruppenhaltige
Comonomere ersetzt sein kann.
2. Verwendung von Copolymerisaten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie zu 70 bis 79,9 Mol% aus einer Polymerkomponente A, zu 20 bis
29,9 Mol% aus einer Polymerkomponente B und zu 0,005 bis 0,1 Mol% aus
einer Polymerkomponente C aufgebaut sind.
3. Verwendung von Copolymerisaten gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polymerkomponente A Acrylamid, die Polymerkomponente
B ein Salz der Acrylamidomethylpropansulfonsäure und die
Polymerkomponente C Methylenbisacrylamid ist.
4. Verwendung von Copolymerisaten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Copolymerisate zusätzlich Pflanzennährstoffe
enthalten.
5. Verwendung von Copolymerisaten gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pflanzennährstoffe aus der Gruppe der Stickstoff-, Phosphor-,
Kalium-, Eisen-, Zink-, Kupfer-, Mangan-, Molybdän- und Borsalze ausgewählt
sind.
6. Kultursubstrat zur Aufzucht von Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß es
aus einer Mischung von Sand, Torf, Perlit, Vermiculit, Baumrinde, Holzspänen,
organischem Dünger, Stroh oder einem Gemisch dieser Bestandteile,
mit Copolymerisaten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 besteht.
7. Kultursubstrat gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,1 bis 10
g/l Copolymerisate enthält.
8. Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten gemäß Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der aus den Komponenten A, B und C gemäß
Anspruch 1 bestehenden Monomerenlösung vor der Polymerisation Pflanzennährstoffe
zugesetzt werden.
9. Verfahren zur Konditionierung von Böden, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Boden 0,1 bis 10 g/l Copolymerisat gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5
zugegeben wird.
10. Verfahren zur Konditionierung von Böden gemäß Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das im Boden vorhandene Copolymerisat zyklisch mit in
Wasser gelösten Nährstoffen beladen bzw. wiederbeladen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3932440A DE3932440A1 (de) | 1989-09-28 | 1989-09-28 | Bodenkonditionierungsmittel |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3932440A1 true DE3932440A1 (de) | 1991-04-11 |
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ID=6390422
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19806482A1 (de) * | 1998-02-17 | 1999-08-19 | Sueddeutsche Kalkstickstoff | Wasserlösliche oder wasserquellbare sulfogruppenhaltige Copolymere, Verfahren zu deren Herstellung und ihre Verwendung |
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- 1989-09-28 DE DE3932440A patent/DE3932440A1/de not_active Withdrawn
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