DE273769C - - Google Patents

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DE273769C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C3/00Treatment of animal material, e.g. chemical scouring of wool

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 273769 KLASSE 29 #. GRUPPE
in tierischen Produkten.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. November 1913 ab.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren, um in technisch einfacher und wirtschaftlich billiger Art tierische Produkte keratinartiger Natur, wie Haare, Darm- haut, Klauen u. dgl., von Haut- und Fleischteilen, Salzkristallen oder Salzflecken zu befreien. Man hat bisher z. B., um die auf den Schlachthöfen entfallenden rohen Haare, wie Schweinsborsten u. dgl., für die Bürsten- und
ίο Pinselfabrikation u. dgl. sowie für die Spinnerei vorzubereiten, derart behandelt, daß man sie im Autoklaven mit Sodalösung kochte, sie sodann nachwusch und trocknete. Dieses Verfahren hat den Übelstand, daß infolge der starken Entfettung im Autoklaven das Haar brüchig und unelastisch wurde, und daß außerdem die anhaftende Hautsubstanz nicht einfach entfernt oder abgelöst wurde, sondern lediglich in eine derartige Form übergeführt wurde, daß nach dem Trocknen der Haare die Fleisch- und Hautreste mürbe und brüchig waren, so daß sie durch Schlagen in Wölfen als Pulver abgestreift wurden.
Dieses Verfahren hat weiter den Übelstand, daß die Autoklavenarbeit sehr sorgfältiger Bedienung bedarf, weil ein selbst nur geringes Überschreiten der Arbeitstemperatur ein völliges Verderben der Haarsubstanz zur Folge hat. Ferner ist dieses Verfahren mit einer überaus lästigen Geruchsentwicklung verbunden, deren Unschädlichmachung außerordentliche Kosten und Unbequemlichkeiten verursacht. Dazu kommt noch, daß die beispielsweise auf den Schlachthöfen abfallenden Haare, ehe sie in den Autoklaven gebracht werden, sehr schnell in Fäulnis übergehen, und auch in diesem Stadium bereits einen sehr unangenehmen Geruch zeigen.
Alle diese Übelstände werden nach dem vorliegenden Verfahren vermieden, welches darin besteht, daß das Material mit verdünnten Säuren, insbesondere verdünnter Salzsäure, behandelt wird, wobei selbstverständlich die Behandlungszeit durch eventuelle Erhöhung der Temperatur abgekürzt werden kann. Das Verfahren soll. im folgenden an einigen Beispielen beschrieben werden:
Handelt es sich um Schweinsborsten vom Schlachthof, so werden diese sofort nach ihrer Gewinnung in Bottiche mit verdünnter, beispielsweise 5prozentiger Salzsäure eingebracht und hierin belassen. Infolge der desinfizierenden Wirkung der Salzsäure wird jede Fäulnis vermieden, und es entwickelt sich infolgedessen kein übler .Zersetzungsgeruch. Etwa schon -55 vorhandener Geruch wird sofort beseitigt. Die Haare werden dann in dieser Lösung belassen, und bei gewöhnlicher Temperatur nach mehreren Tagen sind die Haut- und Fleischreste an den Haaren derart abgebaut, daß sie in Lösung gegangen sind, so daß die Haare aus dieser Lösung herausgenommen und nach eventueller Spülung getrocknet werden können. Sie sind dann nach Entfernung etwaiger grober Teile sofort zum Kämmen, Binden, Richten und Färben bereit. Eine Entfettung der Haare hat bei diesem Verfahren nicht stattgefunden. Soweit eine solche überhaupt nötig ist, ergibt

Claims (1)

  1. sie sich ohne weiteres bei der bekannten Weiterverarbeitung,.,bei der die gespannten Haare in Bündeln zum Zwecke der Geraderichtung gedämpft oder in Wasser erhitzt werden.
    In gleicher Weise wird das Verfahren auf das Entschleimen von Därmen angewandt. Die rohen Därme werden, möglichst ehe sie Fäulnisgeruch zeigen, in 5prozentige Salzsäure eingelegt und darin belassen. Bereits nach wenigen
    ίο Stunden zeigt sich, daß die Schleimhäute sich lösen, während die innere Darmhaut unangegriffen zurückbleibt. Bisher mußte man beim Entschleimen der Därme diese von Hand mit Schabehölzern bearbeiten, um die Schleimhaut zu entfernen, ein Verfahren, das, abgesehen von der Kostspieligkeit der Handarbeit, die Gefahr der Verletzung der Därme aufwies. Auch hier hat das vorliegende Verfahren den Vorzug, jede Beschädigung oder Wertverminderung der Därme durch Fäulnisprozesse zu verhindern, und das Verfahren beseitigt sogar bei bereits Fäulnisgeruch zeigenden Därmen die Fäulniserscheinungen und den Geruch sosort und ergibt einwandfreie Ware. Sogenannte Salzflecke bei entschleimten und in Salzwasser konservierten Därmen, die bisher auf keine andere Weise entfernt werden konnten, ohne den Darm zu beschädigen, werden durch Behandeln mit Salzsäurelösung einwandfrei entfernt, ohne Schädigung des Darmes. Schlecht entschleimte und übelriechende Därme werden hierdurch tadellos gereinigt, Kot und Schleimreste entfernt und der Geruch ohne Schädigung der wertvollen Darmsubstanz beseitigt. Die für die Verwendung wichtige helle Färbung der Därme, die bei derartig teilweise verdorbenen Därmen gelitten hat, wird durch das Verfahren wieder hergestellt.
    Das Verfahren ist überall da anwendbar, wo es sich darum handelt, mit Säuren abzubauende Stoffe, wie leimgebende Substanzen, oder Fleischfasern von Körpersubstanzen zu trennen, die durch Säuren nicht oder nur viel langsamer angegriffen werden, wie beispielsweise Keratin oder Darmhaut. In der Industrie der Haarverarbeitung kommen außer Schlachthausabfällen eventuell auch die Enthaarungsabfälle der Gerberei in Frage. Bei der Haarverarbeitung unterscheidet sich das Verfahren von den bisher geübten scharf dadurch, daß 5ϋ die alkalische Behandlung die leimgebende Substanz und die Fleischreste nicht direckt entfernte, sondern nur derart umwandelte, daß sie nach dem Trocknen in Pulverform entfernt werden konnten.
    Das vorliegende Verfahren entfernt auf dem Wege direkter Lösung bzw. auf dem Wege des Abbaues direkt die den Haarsubstanzen anhaftenden Haut- und Fleischteile. An Stelle der in dem Beispiel angeführten Salzsäure können für das Verfahren selbstverständlich auch andere gleichwirkende Säuren verwendet werden, ebenso können Verdauungsenzyme u. dgl. benutzt werden, indessen ist Salzsäure sowohl vom technischen Standpunkt, wie auch vor allen Dingen vom wirtschaftlichen Standpunkt angesichts der Tatsache vorzuziehen, daß bei der Natur des zu verarbeitenden Materials sich ein größerer wirtschaftlicher Aufwand für das Verfahren verbietet.
    Paten τ-An SPRU c η :
    Verfahren zur Trennung keratinartiger Substanzen von Fleisch- oder Hautteilen in tierischen Produkten, dadurch gekennzeichnet, daß die Produkte mit mehr oder minder verdünnten Säuren, insbesondere Salzsäuren, oder mit Verdauungsenzymen oder mit Mischungen beider behandelt werden. .
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