DE2736805C2 - Verfahren zur Bestimmung von Antigenen und Antikörpern - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung von Antigenen und AntikörpernInfo
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Description
A) CroaticaChemicaActa,42(1970),457-466;und
B) European Journal of Biochemistry, Vol. 20, Nr. 4 (1971), 558-560.
Da die Methode gemäß dem obigen Vorschlag die Messung der Geschwindigkeit der Trübungsabnahme
dazu benützt, das Antigen oder den Antikörper zu bestimmen, ist es erforderlich, einen mit dem Antikörper
oder dem Antigen sensibilisierten Latex mit extrem geringer Konzentration, die beispielsweise im Bereich
von 0,007 bis 0,028% liegt zu verwenden, die Reaktion des Latex und des Antigens und des Antikörpers in
einem stationären Zustand durchzuführen, irgendwelche Verunreinigungen, die die Trübung der Probe
beeinträchtigen könnten, zu entfernen und ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. Als Ergebnis davon ist die
obenerwähnte Methode nachteilig dadurch, daß die Geschwindigkeit der Antigen^Antikörper-Reaktion unvermeidbar
veriiiiliden wird, daß sowohl die Präzision als auch die Reproduzierbarkeit für die Bestimmung von
Antigenen oder Antikörpern ungenügend sind und daß die Abtrennung von Verunreinigungen häufig extrem
komplizierte Maßnahmen erforderlich macht. Demzufolge
ist es schwierig, die obige Methode zur Bestimmung von Antigenen, wie Fibrinogen (Fg)1
Humanchoriongonadotropin (hCG) oder ähnliche Materialien zu verwenden, bei denen komplizierte
Maßnahmen zur Herstellung des notwendigen Reagens erforderlich sind und bei denen es schwierig ist, eine
reproduzierbare Agglutinationsreaktion der Substanz zu erreichen, die in Blut oder Urin enthalten ist, das bzw.
der verschiedene andere Substanzen enthält, die die Reaktion beeinträchtigen können.
Aus
Aus
10
C) Immunochemistry, VnI. 12 (1975), 349 bis 351, ist es
bereits bekannt, Antikörper oder Antigene quantitativ dadurch zu bestimmen, daß man die
obenerwähnten agglutinierten Latexteilchen mit einem Laserstrahl bestrahlt und die Änderung der
Breite der Spektrallinien des gebeugten Lichts des Laserstrahls mißt, um die mittlere Diffusionskonstaute
(D) zu bestimmen, die einen Hinweis auf die Brownsche Bewegung der agglutinierten Teilchen
gibt, die ihrerseits umgekehrt proportional ist der Größe der agglutinierten Teilchen.
25
Da bei dieser Methode der den Antikörper oder das Antigen tragende Latex in extrem geringer Konzentration
verwendet wird, beispielsweise in einer Konzentration von lediglich 0,001 %, wird die Geschwindigkeit der
Antigen-Antikörper-Reaktion vermindert, so daß sowohl die Präzision als auch die Reproduzierbarkeit
dieser Methode zu wünschen übrig lassen. Weiterhin besitzt diese Methode den Nachteil, daß komplizierte
Berechnungen unter Anwendung von Spektrumanalysenmethoden erforderlich sind, was komplizierte Maßnahmen
notwendig macht, und daß irgendwelche in der Probe vorhandenen Verunreinigungen vor der Messung
entfernt werden müssen. Demzufolge hat sich auch diese Methode in der Praxis nicht durchsetzen können.
Die obige ' .iteraturstelle C beschreibt ferner, daß die
Bestimmung mit Hilfe der in der Literaturstelle A angegebenen Trübungsmeßmethode extrem ungenaue
Ergebnisse liefert (siehe die Fig. 2 auf Seite 350 dieser Veröffentlichung).
Aus der DE-OS 22 04 684 ist weiterhin ein Verfahren zum Nachweis von Antikörpern bzw. Antigenen in einer
Körperflüssigkeit bekannt bei dem in einem Testgemisch, das neben anderen Stoffen die Körperflüssigkeit,
einen Träger und serologisch bestimmende Materialien enthält, Agglutinationskomplexe beobachtet werden,
wobei ais serologisch bestimmende Materialien Antikörper bzv. Antigene verwendet werden, welche an
einem serologisch inerten Latexträger mit einer Teilchengröße von 0,05 bis 0,9 μηι gebunden sind, und
die Lichtabsorptioii des Testgemisches nach dessen Aufteilung durch Lufteinschlüsse in Teilströmen automatisch
gemessen wird. Dieses Verfahren vermag jedoch in seiner Präzision der Messung nicht vollständig
zu befriedigen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Verfahren der eingangs genannten
Gattung anzugeben, mit dem die Antikörper bzw. Antigene in der zu untersuchenden Probe mit hoher
Präzision und mit guter Reproduzierbarkeit schnell bestimmt werden können und ferner schnell nachgewiesen
werden kann, ob die Konzentration eines Antikörpers oder eines Antigen's in einer Probe oberhalb oder
unterhalb eines bestimmten Wertes liegt. Dabei soll eine extrem geringe Menge der Probe ausreichend sein und
auch extrem geringe Mengen des Antigens und/oder Antikörpers mit einer Präzision gemessen werden
können, die der bei dem Radioimmuntest erreichten entspricht, jedoch wesentlich schneller und sicherer. Das
Verfahren soll ferner nicht nur zur Bestimmung von multivalenten oder polyfunktioriellen Antigenen, sondern
auch von unvollständigen Antigenen, beispielsweise Haptenen, geeignet sein und nicht nur die
Agglutination der Antikörper und/oder Antigene ausnützen, sondern auch sie inhibierende Wirkungen.
Gelöst wird diese Aufgabe ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch, daß
man die Reaktionsmischung mit Licht mit einer Wellenlänge im Bereich von 0,6 bis 2,4 μπι, die um einen
Faktor von mindestens 1,5 länger ist als der Durchmesser der Trägerteilchen, bestrahlt
Der Grund hierfür ist darin zu sehen, daß das Ausmaß der Antigen-Antikörper-Reaktion in Gegenwart der
sensibilisierten unlöslichen Trägerteilchen sehr genau
proportional ist der Intensität des d-tch die Mischung
geführten Lichtes. Es ist ersichtlich, dab dis Ausmaß der
Antigen-Antikörper-Reaktion auch proportional ist der Menge (oder der Konzentration) des Antikörpers
und/oder des Antigens in der Probe, vorausgesetzt, daß die Rea.-.tion unter spezifischen Bedingungen durchgeführt
wird.
Besonders bevorzugte Ausführungsformen dieses Erfindungsgegenstands sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
Das obige erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine schnelle Bestimmung eines Antikörpers und/oder
eines Antigens in einer Probe mit extrem großer Präzision unter Anwendung einer Technik, die sich von
den herkömmlichen Methoden erheblich unterscheidet, bei denen die Trübung oder die mittlere Diffusionskonstante
bestimmt werden.
Das Licht mit einer Wellenlänge im Bereich von 0,6 bis 2,4 μπι, das erfindungsgemäß angewanot wini, liegt
im Bereich des nahen Infrarots oder in einem Teil des sichtbaren Bereiches, der sich an das nahe Infrarot
anschließt Vorzugsweise verwendet man erfindungsgemäß ein Licht, dessen Wellenlänge im nahen Infrarot
liegt und 0,8 bis 1,8 μκη und vorzugsweise 1 bis 1,4 μπι
beträgt. Zur Untersuchung von Molekülstrukturen oder Eigenschaften der Moleküle ist es bereits bekannt,
Spektralanalysen durchzuführen, bei denen man Licht mit einer im infraroten Bereich liegenden Wellenlänge
von mindestens 2,5 μπι oder Licht mit einer im ultravioletten Bereich liegenden Wellenlänge von nicht
mehr als 0,4 μίτι verwendet. Das Licht des nahen
Infrarots oder des sich daran anschließenden sichtbaren Bereichs, das erfindungsgemäß angewandt wird, und das
der \ iruinfachung halber im folgenden als »Licht des
nahen Infrarotbereiches« bezeichnet wird, ist bis'ang
nur begrenzt angewandt worden und hat nu/ geringes Interesse gefunden.
Es wurde nunmehr gefunden, daß das Licht des nahen infrarotbereiches, sehr gut durch wäßrige Medien, die im
allgemeinen die Grundmedien von Antigene oder Antikörper enthaltenden Proben darstellen, wie Wasser,
Sera, Urin, Salzlösungen etc., sowie die Grundmedien
der oben erwähnten Latices, hindurchdringt, wobei insbesondere das Licht des nahen Infrarotbereiches mit
einer Wellenlänge von 0,8 bis 1,4 μπι und von 1,53 bis
1,88 μΐη von den wäßrigen Medien nur in geringem Ausmaß absorbiert wird. Es hat sich ferner gezeigt, daß,
wenn man die durch Umsetzen der mit dem Antikörper
■ oder dem Antigen sensibilisierten unlöslichen Trägerteilchen,
die einen durchschnittlichen Durchmesser von nicht mehr als 1,6 μπι, vorzugsweise von 0,1 bis 1 um,
aufweisen, mit dem Antigen und/oder dem Antikörper in der Probe unter Bildung der Agglutination erhaltene
Reaktionsmischung mit Licht aus dem oben erwähnten nahen Infrarotbereich mit einer Wellenlänge, die um
einen Faktor von mindestens 1,5 und vorzugsweise von mindestens 2 länger ist als der durchschnittliche
Durchmesser der Trägerteilchen, bestrahlt, die Intensität des durch die Reaktionsmischung hindurchgeführten
Lichtes sehr genau dem bei der Antigen-Antikörper-Reaktion erreichten Agglutinationsgrad entspricht. Die
Durchlässigkeit für das oben erwähnte und erfindungsgemäß verwendete Licht entspricht der Extinktion A,
die man mit Hilfe von Spektrophotometern bestimmen kann, beispielsweise jenen Vorrichtungen, wie sie im
allEemeinen für die Infrarotspektrometrie verwendet werden, so daß diese Durchlässigkeit im folgenden der
Einfachheit halber als Extinktion bezeichnet wird.
Die mit Hilfe des Infrarotspektrometers bestimmte Extinktion A entspricht der folgenden Formel:
log
in der
/o für die Intensität des durch die lediglich das Lösungsmittel enthaltende Absorptionszelle hindurchgeführten
Lichtes und
/ für die Intensität des durch die eine Lösung einer bestimmten Konzentration enthaltende Zelle hindurchgeführten
Lichtes stehen.
Demzufolge wird die oben angesprochene Durchlässigkeit im folgenden der Einfachheit halber als
»Extinktion (A)« bezeichnet.
Erfindungsgemäß kann die Bestimmung der Extinktion A mit Hilfe eines Spektrophotometers erfolgen, das
ähnlich den Spektrophotometern ist, die man für den nahen Infrarotbereich verwendet, wobei man erfindungsgemäß
Licht des oben angesprochenen nahen Infrarotbereiches verwendet und die obige Formel
benutzt
Wenn das Grundmedium der Probe ein transparentes flüssiges Medium ist, kann man die Bestimmung des
Wertes von /o bequem in der Weise durchführen, daß man die Suspension, die die mit dem Antikörper oder
dem Antigen sensibilisierten unlöslichen Trägerteilchen enthält, verwende*, welche Suspension man beispielsweise
mit Wasser auf die gleiche Konzentration wie die Mischung verdünnt hat
Die Erfindung wird im folgenden näher erläutert Dabei ist auf die Zeichnungen Bezug genommen. In den
Zeichnungen zeigt
F i g. 1 das Absorptionsspektrum von Wasser unter Verwendung von Licht mit einer Wellenlänge im
Bereich von 0,6 bis 2,4 μπι, das in einer Absorptionszelle
mit einer Dicke von I mm aufgenommen wurde,
Fig.2 anhand einer Kurve die Änderung der Extinktion mit dem Durchmesser der Teilchen eines
Polystyrollatex,
Fig.3 anhand einer Kurve die Änderung der
Extinktion in Abhängigkeit von der Reaktionszeit einer Antigen-Antikörper-Reaktion,
Fig.4 ein schematisches Diagramm, das den
Grundaufbau einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Vorrichtung wiedergibt,
Fig.5 eine perspektivische Ansicht einer Absorptionszelle,
die sowohl für die Proben als auch für die Kontrollproben oder Blindproben geeignet ist,
Fig.6 eine schematische Darstellung einer Rühreinrichtung,
die verwendet werden kann,
Fig.7 eine Fibrinogen(Fg)-Eichkurve bei einer
Wellenlänge von 1,2 μπι, die unter Verwendung von
Standard-Fibrinogen-Lösungen und Antifibrinogen-Polystyrollatexteilchen mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von 0,481 μπι ermittelt würde,
F i g. 8 eine Extinktionseichkurve, die bei einer
Wellenlänge von 1,2 μπι unter Verwendung von
Antifibrinogen-Siliciumdioxidteilchen mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von 032 μπι und einer Reihe von Standard-Fibrinogenlösungen ermittelt wurde,
F i g. 9 eine Eichkurve für die Zeit die erforderlich ist daß die Extinktion bei einer Wellenlänge von 1,2 um den
Wert 03 erreicht wenn man ein mit Antifibrinogen sensibilisiertes Latexreagens mit jeder der Siandard-Fibrinogenlösungen
mit unterschiedlichen Konzentrationen umsetzt,
Fig. tO eine Extinktionseichkurve, die bei einer Wellenlänge von t,2 μιη aufgenommen wurde, indem
man Oxytocin-AntiseVum mit jeder der unterschiedliche
Konzentration aufweisenden Standard-Oxytocinlösungen umgesetzt hat und dann die Reaktionsmischung mit
Latexteilchen versetzt hat, die mit Oxytocin sensibilisiert worden sind,
Fig. 11 eine bei 1,0μπι bestimmte Extinktions-Eichkurve,
die dadurch erhalten wurde, daß man Anti-humanchoriongonadotropin-Serum
mit Standardlösungen von Humanchoriongonadotropin(hCG) mit unterschiedlichen Konzentrationen umgesetzt hat und die
erhaltene Reaktionsmischung mit Humanchoriongonadotropin-sensibilisierten Latexteilchen versetzt hat und
Fig. 12 anhand einer Kurve die Änderung der Nachweisempfindlichkeit mit der Konzentration des mit
Antifibrinogen sensibilisierten Polystyrollatex.
In der F i g. 1 ist durch Auftragen der Wellenlänge des Lichtes auf der Abszisse und der prozentualen
Transmission des Lichtes auf der Ordinate das prozentuale Transmissionsspektrum einer Wasserschicht
mit einer Dicke von 1 mm in einem Wellenlängenbereich von 0,6 bis 2,4 μπι dargestellt Aus der F i g. 1
ist zu ersehen, daß Licht mit einer Wellenlänge im Bereich von 0,6 bis 1,4 μιη Wasser, das das für Latices
und Proben weitestgehend verwendete Grundmedium darstellt praktisch ohne merkliche Absorption durchdringt
und daß Licht mit ein:r Wellenlänge von 1,53 bis 1,88 μιη Wasser ebenfalls im wesentlichen durchdringt
so daß man Licht mit einer Wellenlänge in diesem Bereich bei dem erfmdungsgemäßen Verfahren verwenden
kann. Es ist ferner aus der Fig. 1 ersichtlich, daß
Licht mit einer Wellenlänge im Bereich von 2,1 bis 235 μπι für Wasser eine Transmission im Bereich von
20% zeigt so daß man Licht einer solchen Wellenlänge auch in Kombination mit einem hochempfindlichen
Photometer anwenden kann, wenngleich dies nicht bevorzugt ist
Die Fig.2 zeigt die Beziehung zwischen der
Extinktion eines Polystyrollatex (mit einem Feststoffgehalt von 1 Gew.-%), die auf der Ordinate aufgetragen ist
und der Weilenlänge des Lichts, die in μτη auf der
Abszisse aufgetragen ist wenn man die Bestimmung in einer Absorpuonszelle mit einer Dicke von 2 mm
durchführt In der F i g. 2 gibt die Kurve A die Änderung der Extinktion eines Polystyrollatex wieder, dessen
Teilchen einen durchschnittlichen Durchmesser von
—;
0,481 μιη aufweisen, während die Kurve B für einen
Polystyrollatex steht, dessen durchschnittlicher Teil· chendurchmesser 0,804 μηι beträgt Zur Bestimmung
der Extinktion v/ird der Latex vorzugsweise verdünnt, wonach der durch Multiplizieren des beobachteten
Extinktionswertes mit dem Verdünnungsfaktor ermittelte
Wert als Extinktion des Latex bezeichnet wird.
Aus uer F i g. 2 ist zu ersehen, daß die Extinktion des
Latex bei einer Wellenlänge von weniger als 0,6 μΐη
stark zunimmt, so daß es schwierig ist, die Änderungen der Lichttransmission einer Antigeh-Antikörper^Reaktionsmischung
unter Anwendung von Licht einer solchen Wellenlänge zu bestimmen. Wenn man jedoch
Licht mit einer Wellenlänge von mindestens 0,8 μίτι und
insbesondere von mindestens 1 μπι verwendet, so ist die
Extinktion des Latex als solchen relativ gering, so daß Licht mit einer Wellenlänge von mindestens 0,8 μπι und
vorzugsweise mindestens 1 μπι für die oben erwähnte
Messung der Lichttransmission geeignet ist.
Vergleicht man in Fig.2 die Kurve A mit der dort
dargestellten Kurve B, so ist festzustellen, daß die Extinktion des Latex mit zunehmendem durchschnittlichen
Durchmesser der Polystyrollatexteilchen zunimmt. Demzufolge ist ersichtlich, daß Latexteilchen mit einem
extrem großen durchschnittlichen Durchmesser erfindungsgemäß nicht geeignet sind. Bei Untersuchungen
hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß geeigneten
unlöslichen Trägerteilchen einen durchschnittlichen oder mittleren Teilchendurchmesser von nicht mehr als
1,6 μπι aufweisen müssen und daß Latexteilchen mit
einem durchschnittlichen Durchmesser von 0.1 bis 1 μπι
bevorzugter und mit einem Durchmesser von 0,2 bis 0,8 μπι am bevorzugtesten sind.
Die F i g. 3 gibt die Beziehung der Änderung der Extinktion einer Antigen-Antikörper-Reaktionsmischung,
die auf der Ordinate aufgetragen ist, mit der Wellenlänge des Lichtes, die in μηι auf der Abszisse
aufgetragen ist, bei verschiedenen Reaktionszeiten wieder, wenn die Antigen-Antikörper-Reaktion genau
in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise durchgeführt wird, mit dem Unterschied, daß man einen Polystyrollatex
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,234 μιτι einsetzt. Die in der F i g. 3 dargestellten
Kurven C. D und E stehen für die Extinktion der Reaktionsmischung nachdem die Antigen-Antikörper-Reaktion
während 3, 10 bzw. 20 Minuten durchgeführt worden ist
Die Fig.3 läßt erkennen, daß wenn man die Extinktion der Antigen-Antikörper-Reaktionsmischung
mit Licht einer Wellenlänge von weniger als 0,6 μπι im
Wellenlängenbereich von etwa 0,6 bis 0,4 μπι bestimmt,
das Ausmaß der Reaktion (das heißt die Reaktionszeit) der Extinktion nicht entspricht und daß bei Anwendung
einer Wellenlänge im Bereich von nicht mehr als etwa 0,4 μπι die Extinktion sich in Abhängigkeit von dem
Reaktionsfortschritt nicht merklich ändert Andererseits zeigt bei Anwendung von Licht mit einer Wellenlänge
von mindestens etwa 0,75 μΐη die Extinktion der Reaktionsmischung eine sehr gute Korrelation zwischen
der Reaktionszeit oder dem Reaktionsablauf oder Reaktionsgrad. Die in den Kurven C, D und i?der F i g. 3
gestrichelt angegebenen Bereiche deuten darauf hin, daß die Extinktion in diesen Wellenlängenbereichen
selbst bei erhöhter Schlitzbreite nicht genau bestimmt werden kann, da die Absorption von Wasser in diesen
Bereichen sehr hoch ist
Wie aus dem weiter unten angegebenen Beispiel 4 zu ersehen ist, erzielt man bei Verwendung eines
Polystyrollatex mit einem durchschnittlichen Teilche.ndurchmesser von 0,804 μΐη eine gute Korrelation
zwischen der Extinktion der Antigen-Antikörper-Reaktionsmischung
und der Konzentration des Antigens, wenn man Licht ffiit einer Wellenlänge verwendet, die
Um einen Faktor von mindestens etwa 1,5 größer ist, als der durchschnittliche Durchmesser der Teilchen, beispielsweise
wenn man Licht mit einer Wellenlänge von etwa 1,2 μπι verwendet, vorausgesetzt, daß die Konzen*
tration des Antigens in der Probe nicht größer ist als
0,6 μg/mi. In diesem Fall kann daher die erfindüngsgemäße
quantitative Bestimmung durch Bestrahlen mit Licht mit einer Wellenlänge von 1,2 μπι oder mehr
durchgeführt werden.
Wenn man Latexteilchen mit einem relativ geringen durchschnittlichen Durchmesser verwendet, ist es
vorteilhaft, wie es aus der F i g. 3 zu ersehen ist, Licht des nahen Infrarotbereiches mit einer Wellenlänge im
Bereich von ei wo 0,8 bis 5,4 μΰϊ und vorzugsweise 1 bis
1,4 μπι und mehr, welche Wellenlänge mindestens um
den Faktor 2 größer ist als der durchschnittliche Durchmesser der Trägerteilchen, zu verwenden.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist es erwünscht, eine Reaktionsmischung aus einem Trägermaterial
spezifischer Teilchengröße, auf dem ein bestimmter Antikörper oder ein bestimmtes Antigen
vorliegt und einem bestimmten Antigen oder Antikörper oder einer Mischung davon in einer zu untersuchenden
Flüssigkeit mit Licht mit einer geeigneten Wellenlänge im Bereich von 0,6 bis 2,4 μπι zu bestrahlen,,
um zunächst einen Wellenlängenbereich zu ermitteln, in dem eine quantitative Beziehung zwischen der Änderung
der Konzentration des besonderen Antigens, des Antikörpers oder der Mischung davon (einschließlich
des Reaktionsprodukts) in der zu untersuchenden Flüssigkeit und der Extinktion der Reaktionsmischung
besteht, und anschließend Licht mit einer innerhalb dieses Wellenlängenbereiches liegenden spezifischen
Wellenlänge zur Bestimmung der Extinktion zu verwenden.
Somit ist es erfindungsgemäß möglich, die Menge oder die Konzentration eines Antigens und/oder eines
Antikörpers in einer Probe zu bestimmen, indem man unlösliche Trägerteilchen mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von nicht mehr als 1,6 μπι, der vorteilhafterweise
im Bereich von 0,1 bis 1,0 μπι, noch bevorzugter im Bereich von 0,2 bis 0,8 μπι und am
bevorzugtesten im Bereich von 03 bis 0,6 μπι liegt, verwendet, einen Antikörper oder ein Antigen auf dem
Trägermaterial fixiert (das heißt das Trägermaterial mit dem Antikörper oder dem Antigen sensibilisiert), das
sensibilisierte Trägermaterial mit dem in der Probe vorliegenden Antigen und/oder Antikörper umsetzt und
die Extinktion der Reaktionsmischung unter Verwendung von Licht mit einer Wellenlänge im Bereich von
0,6 bis 2,4 μιτι, vorzugsweise im Bereich von 0,6 bis
1,8 μηι, noch bevorzugter im Bereich von 0,8 bis 1,4 μπι
und am bevorzugtesten im Bereich von 1 bis 1,4 μπι
mißt Wie bereits erwähnt sollte das verwendete Licht eine Wellenlänge besitzen, die mindestens um den
Faktor 1,5, vorzugsweise mindestens um den Faktor 2 und noch bevorzugter mindestens um den Faktor 2,5
größer ist als der durchschnittliche Durchmesser der unlöslichen Trägerteilchen.
Λ]« unlösliche Trägerteilchen werden bevorzugt
Mikroteilchen aus organischen Polymeren verwendet, die im wesentlichen in dem für die Bestimmung
verwendeten flüssigen Medium unlöslich sind und die
einen durchschnittlichen Durchmesser innerhalb des oben angegebenen Bereiches aufweisen, beispielsweise
Latices von organischen Polymeren, wie Polystyrol und Styrol-Butadien-Copolymere, die man durch Emulsionspolymerisation
erhält. Es können aber auch dispergierte Kokkenbakterien, wie Staphylokokken und Streptokokken,
Bacillus prodigiosin, Rickettsia, Zellmembranfragmente etc., sowie Mikroteilchen von anorganischen
Oxiden, wie Siliciumdioxid, Siliciumdioxid-Aluminiumoxid und Aluminiumoxid und feinpulverisierte Mine^alien,
Metalle und dergleichen verwendet werden.
Zur Sensibilisierung der Trägerteilchen kann der Antikörper oder das Antigen physikalisch und/oder
chemisch an dem Träger adsorbiert werden. Bei den Antikörpern handelt es sich um Proteine, während die
Antigene einer Gruppe von verschiedenartigen Substanzen angehören, beispielsweise Proteine, Polypeptide,
Steroide, Polysaccharide, Lipide, Pollen, Staub und dergleichen. Es wurde bereits eine Reihe von Verfahren
beschrieben, um diese Antikörper oder Antigene, insbesondere Antikörper auf unlöslichen Trägerteilchen,
zu fixieren. Um ein unvollständiges Antigen, insbesondere ein Hapten, an unlöslichen Trägermaterialien
zu fixieren, ist es vorteilhaft, die Trägermaterialien chemisch zu modifizieren, beispielsweise mit Hilfe eines
Kupplungsmittels, und anschließend das Antigen chemisch an das modifizierte Trägermaterial zu binden.
Die unlöslichen Trägerteilchen, beispielsweise Latexteilchen, die mit einem Antikörper oder einem Antigen
sensibilisiert sind (und die im folgenden als »sensibilisierte Trägerteilchen« bezeichnet werden), werden in
Form einer Suspension verwendet, die eine Konzentration von nicht weniger als 0,05 Gew.-% und
vorzugsweise eine Konzentration im Bereich von 0,1 bis 1 Gew.-% und noch bevorzugter im Bereich von 0,2 bis
0,6 Gew.-% aufweist. Wenn die Konzentration der sensibilisierten Trägerteilchen zu hoch ist, wie es aus der
Fig.2 zu ersehen ist, wird die Durchlässigkeit der Suspension derart vermindert, daß die Messung der
Extinktion erschwert wird. Innerhalb des Konzentrationsbereiches, in dem die Messung der Extinktion
möglich ist, sind jedoch höhere Konzentrationen der sensibilisierten Trägerteilchen in der Suspension bevorzugt,
da es hierdurch möglich wird, die Empfindlichkeit der quantitativen Bestimmung der Antigene und der
Antikörper zu steigern.
Die Reaktion kann mit Vorteil unter Bewegung der Reaktionsmischung durchgeführt werden. Da die
Reaktion im allgemeinen in einer dünnen Zelle durchgeführt wird, erreicht man das Bewegen der so
Reaktionsmischung bequemerweise zum Beispiel dadurch, daß man einen Stab vertikal oder transversal
durch die Zelle bewegt Natürlich kann man die sensibilisierten Trägerteilchen und die Probe außerhalb
der Zelle während einer bestimmten Zeitdauer unter genau bestimmten Bedingungen umsetzen und dann die
Reaktionsmischung zur Messung der Extinktion in die Zelle einbringen. Um die Reaktionsbedingungen jedoch
bei sämtlichen Messungen reproduzierbar zu halten, insbesondere hinsichtlich der Reaktionszeit, kann man M
die sensibilisierten Trägerteilchen unter speziellen Bedingungen direkt in einer Zelle umsetzen, die in ein
Spektrophotometer eingebracht ist, wodurch eine genauere Bestimmung möglich wird, indem man die
Extinktion unmittelbar nach Ablauf einer vorbestimmten
Reaktionszeit bestimmt oder indem man die Zeit bestimmt, die notwendig ist, bis die Extinktion einen
vorherbeitimmten Wert erreicht, wenn man die Reaktion unter £enau bestimmten Bedingungen durchführt.
Zur Bestimmung eines Antigens und/oder eines Antikörpers in einer Probe, die eine unbekannte Menge
des Antigens und/oder Antikörpers enthält, bereitet man bevorzugt eine Reihe von verdünnten Eichproben
unter Verwendung einer Standardprobe, die eine definierte Menge des entsprechenden Antigens
und/oder Antikörpers enthält, in dem man sie unter Anwendung verschiedener Faktoren verdünnt Dann
kann man jede der verdünnten und unverdünnten Eichproben oder Standardproben unter vorbestimmten
Bedingungen mit unlöslichen Trägerteilchen umsetzen, die mit einer definierten Menge eines entsprechenden
Antikörpers oder Antigens sensibilisiert sind, worauf man die Extinktion einer jeden Reaktionsmischung
bestimmt und eine Eichkurve für die besondere Kombination aus dem Antigen und/oder Antikörper mit
den sensibtlisierten Trägerteilchen ermittelt die die
Beziehung zwischen der Menge (Konzentration) des Antigens oder des Antikörpers und der Extinktion
wiedergibt (wobei diese Art von Eichkurve im folgenden der Einfachheit halber als »Eichkurve A«
bezeichnet wird). Anschließend wird eine zu bestimmende unbekannte Probe mit den gleichen sensibilisierten
Trägerteilchen, die zur Ermittlung der Eichkurve angewandt wurden, unter im wesentlichen den gleichen
Bedingungen wie den bei der Ermittlung der Eichkurve angewandten umgesetzt worauf man die Extinktion der
Reaktionsmischung mißt Die Menge (oder Konzentration) des betreffenden Antigens und/oder Antikörpers
in der unbekannten Probe kann dann dadurch ermittelt werden, daß man den in dieser Weise gemessenen
Extinktionswert mit der Eichkurve A vergleicht. Alternativ kann man bei der oben beschriebenen
Ermittlung der Eichkurve eine Eichkurve erstellen, die die Beziehung zwischen der Menge (oder Konzentration)
des Antigens oder des Antikörpers in der verwendeten Eichprobe und der Reaktionszeit wiedergibt
die erforderlich ist bis ein vorbestimmter Extinktionswert erreicht ist (wobei diese Art von
Eichkurve im folgenden der Bequemlichkeit halber als »Eichkurve B« bezeichnet wird). Auch in diesem Fall
kann man durch Umsetzen einer unbekannten Probe mit den gleichen sensibilisierten Trägerteilchen unter im
wesentlichen den gleichen Bedingungen, wie sie für die Herstellung der Eichkurve A angewandt wurden, die
Menge (oder Konzentration) des Antigens und/oder Antikörpers in der unbekannten Probe bestimmen,
indem man die Zeit mißt die bis zum Erreichen des vorbestimmten Extinktionswertes abläuft
Somit kann man die Menge oder die Konzentration eines Antigens und/oder eines Antikörpers in einer
unbekannten Probe dadurch bestimmen, daß man entweder
A) die Extinktion der unbekannten Probe mißt (wobei man zu Eichzwecken die Eichkurve A verwendet)
oder
B) die Reaktionsgeschwindigkeit oder die bis zum Erreichen eines vorgeschriebenen Extinktionswertes
erforderliche Reaktionszeit bestimmt (wobei man zum Eichen die Eichkurve B verwendet).
Wie bereits beschrieben, ist die obige Methode A als
Bestimmungssystem mit sehr großer Präzision nicht nur dann geeignet wenn die Konzentration eines Antigens
und/oder eines Antikörpers in einer unbekannten Probe
relativ hoch ist, sondern selbst dann, wenn sie so gering ist, daß sie bislang nur mit Hilfe eines Radioimmuntests
(RIA) bestimmt werden konnte. Andererseits ist die obige Methode B, bei der die Reaktionsgeschwindigkeit
gemessen wird, dazu geeignet, eine relativ große M finge (oder Konzentration) eines Antigens und/oder eines
Antikörpers in einer unbekannten Probe zu bestimmen und ist dadurch besonders vorteilhaft, daß die Messung
ziemlich einfach ist. Wie sich gezeigt hat, besitzt die oben angesprochene Eichkurve A eine schwache
S-Form statt einer geraden Linie, was jedoch auf die Präzision der Bestimmung keinen nachteiligen Einfluß
hat. Der Grund dafür, daß die Eichkurve eine S-Form hat, wie es oben beschrieben wurde, scheint offenbar der
zu sein, daß die Reaktionsgeschwindigkeit die Form der Kurve bei niedrigeren Konzentrationen des Antigens
und/oder des Antikörpers beeinflußt, während bei höheren Konzentrationen eine Sättigung der aktiven
Stellen des Trägermaterials eintritt Es ist natürlich möglich, den !mearen Abschnitt der S-förmigen Kurve
zu vergrößern, indem man die Bedingungen der Ermittlung der Eichkurve besonders auswählt, und bei
der Bestimmung unbekannter Proben im wesentlichen innerhalb dieses Bereiches arbeitet
Da man wie bereits ausgeführt wurde, die sensibilisierten Trägerteilchen in einer möglichst hohen
Konzentration mit der Probe in Kontakt bringt und mit "ihr umsetzt sollte die zur Bestimmung der Extinktion
der Reaktionsmischung verwendete Zelle eine Dicke besitzen, die geringer ist als die einer Zelle, wie sie für
die Analyse eines Spektrums im sichtbaren Bereich
angewandt wird, so daß Zellen mit einer Dicke im Bereich von 0,5 bis 4 mm und insbesondere von 1 bis
2,5 mm bevorzugt sind. Wenn man Spurenmengen eines Antigens oder eines Antikörpers mit möglichst großer
Genauigkeit bestimmen will, was bislang durch den Radioimmuntest (RIA) erreicht wurde, ist es besonders
vorteilhaft:
a) ein Antigen oder einen Antikörper mit einer möglichst hohen Gleichgewichtskonstanten einzusetzen,
b) Latexteilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 0,3 bis 0,6 μιτι zu verwenden, deren
Teilchengrößenverteilung möglichst eng ist
c) die Extinktion mit Licht mit einer Wellenlänge von 1,2 bis 1,4 μπι zu bestimmen,
d) eine relativ lange Reaktionszeit anzuwenden, die beispielsweise im Bereich von 1 bis 3 Stunden liegt
und
e) die Konzentration des sensibilisierten Latexträgermaterials zu erhöhen, vorausgesetzt daß die
Extinktion sich messen läßt
Wenn man auf der anderen Seite durch Messen der Reaktionsgeschwindigkeit (unter Verwendung der Eichkurve
B) eine unbekannte Probe in relativ kurzer Zeit bestimmen will, ist es von Vorteil:
f) Latexteilchen mit einem relativ großen durchschnittlichen Durchmesser zu verwenden,
g) die Konzentration der Trägerteilchen in dem Latex zu erhöhen, vorausgesetzt daß die Messung der
Extinktion möglich ist und
h) die Reaktionszeit möglichst kurz zu halten und beispielsweise eine Reaktionszeit im Bereich von 5
Sekunden bis 10 Minuten und vorzugsweise im Bereich von 10 Sekunden bis 3 Minuten anzuwenden.
Wenn man in diesem Fall die Zeit, die zum Erreichen eines vorbestimmten Extinktionswertes erforderlich ist,
auf der Ordinate und die Konzentration auf der Abszisse aufträgt, und zwar jeweils in logarithmischem
Maßstab, erhält man die Eichkurve B in Form einer vorteilhaften geraden Linie.
Die Erfindung wurde im vorstehenden erläutert anhand der Bestimmung eines Antigens und/oder eines
Antikörpers in einer Probe, die darauf beruht, daß man
ίο das in der Probe enthaltene Antigen und/oder den in der
Probe enthaltenen Antikörper mit sensibilisierten Trägerteilchen agglutiniert (das heißt ein LA-System
anwendet). Das erfindungsgemäße Verfahren ist jedoch auch für eine Bestimmung geeignet, bei der die
inhibierende Wirkung gegen die oben erwähnte Agglutination angeordnet wird (LI-System).
Zum Beispiel kann man unvollständige Antigene, beispielsweise Haptene, dadurch bestimmen, daß man
das LI-System anwendet. In diesem Fall kann man beispielsweise ein Antigen auf den unlöslichen Trägerteilchen
fixieren, die in dieser Weise sensibilisierten Trägerteilchen nach einer kompetitiven Reaktion mit
einer gegebenen Menge eines Antikörpers, der mit einem Antigen einer vorbestimmten Konzentration
(beispielsweise einer Standard-Antigenlösung) umgesetzt worden ist reagieren lassen, und dann die
Extinktion der erhaltenen Reaktionsmischung bestimmen. Diese Maßnahmen werden bei verschiedenen
Konzentrationen der Standard-Antigenlösung wiederholt, wodurch man schließlich die Eichkurve C erhält.
Anschließend setzt man eine unbekannte Probe mit dem gleichen Antikörper einer bestimmten Konzentration
um, wonach man die erhaltene Reaktionsmischung mit dem sensibilisierten Trägermaterial zur Reaktion bringt.
Diese Reaktionen sollten unter im wesentlichen den gleichen Bedingungen durchgeführt werden, wie sie zur
Ermittlung der Eichkurve C angewandt werden. Die Extinktion der letztendlich mit den sensibilisierten
Trägerteilchen erhaltenen Reaktionsmischung wird dann bestimmt und mit aer Eichkurve C verglichen,
wodurch man die Menge (oder Konzentration) des Antikörpers in der unbekannten Probe bestimmen kann.
Nach der Verfahrensweise gemäß dem oben erwähnten LI-System kann man auch einen Antikörpei ·η einer
unbekannten Probe bestimmen, indem man einen bestimmten Antikörper auf den unlöslichen Trägerteilchen
fixiert Weiterhin ist es gewünschtenfalls möglich, gleichzeitig ein Antigen und einen Antikörper unterschiedlicher
Art auf den unlöslichen Trägerteilchen zu fixieren und dann ein Antigen und einen Antikörper in
einer unbekannten Probe zu bestimmen.
Somit gelingt es erfindungsgemäß, quantitativ eine große Vielzahl von Antigenen und/oder Antikörpern zu
bestimmen, beispielsweise
1. bei der Blutuntersuchung von Patienten oder Blutspendern, was für Notmaßnahmen unerläßlich
ist; beispielsweise kann man die Blutgmppensubstanzen, das Au- oder HB-Antigen oder andere
Verunreinigungen im Blut oder Fibrin/Fibrinogen-Abbauprodukte (FDP) bestimmen, was sich in
jüngster Zeit als nützlich erwiesen hat bei der Überwachung der Genesung von Patienten mit
Nierentransplantation oder mit Nierenversagen;
2. zur Bestimmung von Humanchoriongonadotropin (hCG), das eine wichtige Rolle spielt bei der
Schwangerschaftsdiagnose oder bei der Überwachung der Genesung von Chorionepitheliomen;
3. zur Bestimmung von Humanchoriongonadotropin oder von östriolglucuronid, das ein S:offwechselprodukt
des Follikelhormons darstellt, im Urin, weiche Bestimmung für die Überwachung der
Schwangerschaft von Bedeutung ist;
4. zur Bestimmung von Oxytocin im Blut, von welcher
Substanz man annimmt, daß sie Uteruskontraktionen verursacht;
5. zur Bestimmung bestimmter Nebennierenrindenhormone,
wie Corticoiden und Aldosteron oder adrenocorticotropen Hormonen (ACTH);
6. zur Bestimmung des Insulins bei Diabetikern oder zur Bestimmung des Follikel-anregenden Hormons,
des luteinisierenden Hormons, von östrogenen, des Gelbkörperhormons (corpus Iuteum
hormon) etc.;
7. zur Bestimmung von Gastrin oder Sekretin, bei dem es sich um ein Magen-Darm-Hormon handelt;
und
8. zum Nachweis und zur Bestimmung eines Antikörpers in Körperflüssigkeiten von Patienten, die an
Allergien, Syphilis, hämolytischer Streptokokzidiose,
Röteln, Autoimmunkrankheiten, wie Kollacenose, und anderen Infektionskrankheiten und dergleichen
leiden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann natürlich auch zur qualitativen oder halbquantitativen Bestimmu-ig
dieser Antigene und/oder Antikörper angewandt werden.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann in einer Vorrichtung erfolgen, die eine
Absorptionszelle mit einer Dicke von 0,5 bis 4 mm zur Aufnahme der durch Umsetzen des auf dem unlöslichen
Träger fixierten Antikörpers oder Antigens mit dem entsprechenden Antigen oder Antikörper oder einer
Mischung davon in einem flüssigen Medium erhältlichen Reaktionsmischung und ein Photometer mit einer
Bestrahlungseinrichtung zum Bestrahlen mit Licht mit einer im Bereich von 0,6 bis 2,4 μηι liegenden
Wellenlänge aufweist.
Diese Meßvorrichtung kann neben den obigen Vorrichtungsmerkmalen ähnliche Merkmale aufweisen
wie herkömmliche Photometervorrichtungen.
Wie aus der Fig.4 zu erkennen ist, umfaßt der
Grundaufbau der Vorrichtung eine Bestrahlungseinrichtung mit einer Lichtquelle 1 und einem Filter oder
Prisma 2; eine Probenzelle 3 zur Aufnahme der Probe zur Messung der Antigen-Antikörper-Reaktion und
eine Vergleichszelle 4 zur Aufnahme einer zur Kompensation dienenden Blindprobe; Photozellen 5
und 6 zur Messung des durch die entsprechenden Zellen hindurchgetretenen Lichtes unter Bildung von elektrischen
Signalen; einen Verstärker 7 zur Verstärkung der elektrischen Signale und eine Anzeige oder Aufzeichnungseinrichtung
8 zur Anzeige oder zur Aufzeichnung der verstärkten elektrischen Signale.
Bei der Lichtquelle 1 kann es sich um eine übliche Wolframlampe handeln, deren Licht mit Hilfe des
Filters oder Prismas 2 monochromatisiert wird, um einen Lichtstrahl mit einer bestimmten Wellenlänge im
Bereich von 0,6 bis 2,4 μηι und insbesondere von 0,8 bis
1,4 μΐη und noch bevorzugter im Bereich von 1,0 bis
1,4 μπι zu bilden, der durch die Zellen 4 und 5 geführt
wird. Das Filter oder Prisma 2 kann man daher unter jenen Produkten auswählen, die dazu geeignet sind, das
Licht unter Bildung einer innerhalb der oben angegebenen Wellenlängenbereiche liegenden Wellenlänge zu
monochromatisieren. Beispielsweise kann man ein Interferenzfilter, das eine Wellenlänge von
1200±50ηιμπι ergibt, als Filter oder man kann
Quarzprismen oder Glasprismen verwenden.
Das in dieser Weise monochromatisierte Licht wird mit Hilfe eines Spalts oder einer Linse gebündelt, bevor
es durch die Probenzelle 3 und die Vergleichszelle 4 geführt wird. Die Probenzelle 3 und die Vergleichszelle
4 können aus durchsichtigem Glas oder einem durchsichtigen synthetischen Harz (beispielsweise einem
Acrylharz) bestehen und können einen schachtelartigen Aufbau mit rechteckigem oder länglichem
Querschnitt besitzen (wie es in der F i g. 5 gezeigt ist). Die Dicke der Zelle, das heißt der Abstand / zwischen
den Wänden a und b (durch die das Licht geführt wird) bzw. zwischen der dem Licht zugewandten Wand und
der ihr gegenüberliegenden Wand kann im Bereich von 0,5 bis 4 mm und vorzugsweise im Bereich von 1 bis
2,5 mm liegen. Die lichtdurchlässigen Wände besitzen vorteilhafterweise einen Transmissionsgrad von mindestens
30% und vorzugsweise von 80% oder mehr für Licht mit einer Wellenlänge im Bereich von 0,6 bis
2,4 μπι.
In die Probenzelle 3 bringt man eine Reaktionsmischung ein, die man dadurch erhalten hat, daß man ein Antigen und/oder einen Antikörper oder eine Mischung davon mit einem entsprechenden Antikörper oder Antigen, das auf unlöslichen Trägerteilchen vorliegt, in einem flüssigen Medium in der oben beschriebenen Weise umsetzt In die Vergleichszelle 4 bringt man eine Vergleichsprobe ein, die lediglich eine Dispersion des Antikörpers oder des Antigens, der bzw. das auf den urlöslichen Trägerteilchen fixiert ist, in dem flüssigen Medium ein. Die durch die Zellen 3 bzw. 4 geführten Lichtstrahlen werden von den Photozellen 5 bzw. 6 aufgenommen und in elektrische Signale umgewandelt, deren Stärke proportional ist der Intensität des von der entsprechenden Photozelle aufgenommenen Lichts. Man kann irgendwelche Photozellen 5 und 6 verwenden, vorausgesetzt, daß sie dazu geeignet sind, das aufgefangene Licht in ein elektrisches Signal umzuwandeln, dessen Stärke proportional der Lichtintensität ist. Beispielsweise kann man mit Vorteil Bleisulfid-Photo-Ieiterelemente verwenden. Die in dieser Weise durch die Photozellen gebildeten elektrischen Signale können mit Hilfe des Verstärkers 7 in üblicher Weise verstärkt und in einer Anzeigevorrichtung bzw. Aufzeichnungsvorrichtung 8 aufgezeichnet oder visuell angezeigt werden. Wenn man einen Zeitmechanismus in das Anzeigegerät oder Aufzeichnungsgerät 8 einbaut, ist es möglich, die Extinktion automatisch nach Ablauf einer vorbestimmten Reaktionszeit zu messen oder die Zeit zu bestimmen, die erforderlich ist, daß die Extinktion einen vorherbestimmten Wert erreicht.
In die Probenzelle 3 bringt man eine Reaktionsmischung ein, die man dadurch erhalten hat, daß man ein Antigen und/oder einen Antikörper oder eine Mischung davon mit einem entsprechenden Antikörper oder Antigen, das auf unlöslichen Trägerteilchen vorliegt, in einem flüssigen Medium in der oben beschriebenen Weise umsetzt In die Vergleichszelle 4 bringt man eine Vergleichsprobe ein, die lediglich eine Dispersion des Antikörpers oder des Antigens, der bzw. das auf den urlöslichen Trägerteilchen fixiert ist, in dem flüssigen Medium ein. Die durch die Zellen 3 bzw. 4 geführten Lichtstrahlen werden von den Photozellen 5 bzw. 6 aufgenommen und in elektrische Signale umgewandelt, deren Stärke proportional ist der Intensität des von der entsprechenden Photozelle aufgenommenen Lichts. Man kann irgendwelche Photozellen 5 und 6 verwenden, vorausgesetzt, daß sie dazu geeignet sind, das aufgefangene Licht in ein elektrisches Signal umzuwandeln, dessen Stärke proportional der Lichtintensität ist. Beispielsweise kann man mit Vorteil Bleisulfid-Photo-Ieiterelemente verwenden. Die in dieser Weise durch die Photozellen gebildeten elektrischen Signale können mit Hilfe des Verstärkers 7 in üblicher Weise verstärkt und in einer Anzeigevorrichtung bzw. Aufzeichnungsvorrichtung 8 aufgezeichnet oder visuell angezeigt werden. Wenn man einen Zeitmechanismus in das Anzeigegerät oder Aufzeichnungsgerät 8 einbaut, ist es möglich, die Extinktion automatisch nach Ablauf einer vorbestimmten Reaktionszeit zu messen oder die Zeit zu bestimmen, die erforderlich ist, daß die Extinktion einen vorherbestimmten Wert erreicht.
Vorzugsweise ist die verwendete Probenzelle 3 mit einer Bewegungseinrichtung versehen, beispielsweise
einem in der Zelle bewegbaren Mischstab.
Die F i g. 6 gibt eine besonders geeignete Form des Bewegungsmechanismus zur Bewegung der Mischung 9
aus einer Probe und sensibilisierten Trägerteilchen (beispielsweise einem sensibilisierten Latex) wieder, die
in der Probenzelle 3 der erfindungsgemäßen Vorrich*
tung vorliegt.
Wie aus der Fig.6 zu erkennen ist, kann man zur
Bewegung der Mischung 9 in der Zelle 3 den L-förmigen Mischstab 11 auf- und abwärts bewegen, indem man die
T'förmige Verbindungsstange 14 auf- und abbewegt, wobei die Verbindungsstange 14 Über ihre obere flache
Platte 14' mit einer sich drehenden Scheibe 12 im Eingriff steht, die von einer Exzenterwelle 13 angetrieben
wird. Mit der Bezugsziffer 17 ist ein Lichtabschirmungsdeckel bezeichnet, durch den die Verbindungsstange 14 über ein Rohr 15 geführt ist, das an und in dem
Deckel 17 befestigt ist Die Verbindunfjsstange 14 wird durch die Drehung der Exzenterscheibe 12 nach unten
gedrückt und dann durch die Ausdehnungskraft der Feder 16, die zwischen dem Deckel 17 und der oberen
flachen Platte 14' der Verbindungsstanp e i4 angeordnet ist, wieder nach oben bewegt
Wenn die in der in der Fig.4 dargestellten
Vorrichtung dargestellte Probenzelle 3 den Aufbau besitzt, wie er beispielsweise in der F i g 6 dargestellt ist
kann man die Zelle 3 ins Dunkle, das von dem Sonnenlicht abgeschirmt ist einbringen und eine
Mischung aus einer zu bestimmenden Probe und sensibilisierten Trägerteilchen (einem sensibilisierten
Latex) in der Zelle 3 mit Hilfe des L-förmigen Mischstabes 11 durchmischen, währenddem die Zelle
mit Licht einer ausgewählten Wellenlär-ge innerhalb des
nahen Infrarotbereichs bestrahlt wird, so daß es möglich ist, die Mischung zu bewegen, ohne den. Lichtstrahl zu
unterbrechen. Somit icann man durch die Anwendung der oben beschriebenen Vorrichtung dse Antigen-Antikörper-Reaktion
zwischen der Probe und den sensibilisierten Trägerteilchen beschleunigen, wobei es weiterhin
möglich ist die Reaktion unmittelbar nach Ablauf einer vorbestimmten Reaktionszeit zu unterbrechen
und die Reaktionszeit genau zu bestimmen, nach der der Extlnktionswert einen vorbestimmten Wert erreicht
hat, und dergleichen mehr.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung df*r Erfindung.
35
1. Herstellung eines mit
Antifibrinogen-Antikörper sensii lilisierten
Latexreagens (Antifibrinogen-Laiexreagens,
Anti-Fg-Latexreagens)
Zu 10 ml einer Lösung von Anti-Bumanfibrinogen
(Fg)-Antikörper (mit einer Konzentration von 2 mg/ml)
40 in einem Glycinpul'fer gibt man 1 m! eines Polystyrollatex
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,481 μπι (der «inen Feststoffgehalt von 10 Gew.-%
aufweist), rührt die; Mischung während 30 Minuten bei Raumtemperatur, «rwärmt auf 4O0C und rührt während
weiterer 30 Miniuten bei dieser Temperatur und zentrifugiert schließlich unter Kühlen auf 2 bis 4° C
während 50 Minuten (bei 12 000 min-1)· Den Niederschlag
trennt man durch Dekantieren ab und suspendiert die erhaltenen Latexteilchen, die mit dem
Antifibrinogen-Anitikörper sensibilisiert sind, in einer Rinderserumalbuminlösung (mit einer Konzentration
von 0,2 Gew.-°/o) unter Bildung eines Antifibrinogensensibilisierten
Latexreagens, das die sensibilisierten Latexteilchen in einer Konzentration von 1 Gew.-°/o
enthält
2. Aufnahme einer Eichkurve
Man beschickt ein Kunststoffreagensglas (mit einem Innendurchmesser von 7 mm und einer Länge von
70 ml) mit einem aliquoten Anteil von 0,1 ml des gemäß Abschnitt i hergestellten Antifibrinogcn-LaicXrcagens
und 03 ml einer Standard-Fibrinogenlösung (in einer
isotonischen Natriumchloridlösung, die 0,2 Gew.-°/o Rinderserumalbumin enthält), die Fibrinogen in der in
der folgenden Tabelle I angegebenen Konzentration enthält und schüttelt die Mischung während 20 Minuten
auf einer hin- und hergehenden Schütteleinrichtung mit 200 Schüttelvorgängen pro Minute, um die Antigen-Antikörper-Reaktion
ablaufen zu lassen. Unmittelbar darauf wird die in dem Reagensglas enthaltene Reaktionsflüssigkeit in eine Glasabsorptionszelle mit
einer Dicke von 2 mm überführt und es wird die Extinktion bei einer Wellenlänge des angewandten
Lichtes von 1,2 μπι mit Hilfe eines automatischen
Spektrophotographen bestimmt (wozu man als Vergleichslösung eine Suspension von 0,1 ml des Antifibrinogen-Latexreagens
verwendet, das mit 0,3 ml der isotonischen Natriumchloridlösung verdünnt ist, die 0,2
Gew.-% Rinderserumalbumin enthält). Die Messung wird mit jeder Standard-Fibrinogenlösung zweimal
durchgeführt Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Konzentration der Standard-Fibrinogenlösung Oig/ml)
0,1
0,2
OJ
0,4
0.5
0,2
OJ
0,4
0.5
Extinktion bei 1,2 μτη | 2. Me |
1. Messung | 0,363 |
0,336 | 0,778 |
0,836 | 1,167 |
?.,083 | 1,333 |
1,330 | 1.430 |
1,403 | |
Mittelwert
0,350
0,807
1,125
1,332
1.417
0,807
1,125
1,332
1.417
Wenn man die obigen Werte graphisch aufträgt und zwar die Konzentration der Standard-Fibrinogenlösung
auf der Abszisse und die Extinktion (Mittelwert) bei \2 μπι (der Wellenlänge des angewandten Lichts) auf
der Ordinate, so erhält man die in der Fig,7 dargestellte Eichkurve.
3, Quantitative Bestimmung von Fibrinogen
in unbekannten Proben
in unbekannten Proben
Man entnimmt einem Patienten eine Probe Blut, Urin oder der Flüssigkeit aus dem Brustkorb (aus dem
Brustfellraum) und trennt Serum oder Plasma davon ab, wenn es sich bei der Probe um eine Blutprobe handelt.
Dann verdünnt man einen aliquoten Anteil von 0,3 ml der Probe oder der verdünnten Probe mit 0,1 ml des
gemäß Abschnitt 1 bereiteten Antifibrinogen-Latexreagsns genau nach der in dem Abschnitt 2 beschriebenen
Weise und bestimmt die Extinktion in der Weise, die in dem Abschnitt 2 angegeben ist Unter Verwendung der
nach der in Abschnitt 2 angegebenen Methode
ermittelten Eichkurve liest man die Fibrinogen-Ronzentration
entsprechend dem ermittelten Extinktionswert ab. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der
folgenden Tabelle 11 angegeben.
Zu Vergleichszwecken sind in der folgenden Tabelle II auch die Werte aufgeführt, die man mit Hilfe des
üblichen Radioimmuntests (RIA-Methode) (S, M. Ratkey et al., Brit J. Haematol. 30 [1975] 145 bis 149) und der
üblichen Objektträgermethode (Fujimaki, Tamura und
Takahashi, Rinsho Kagaku (Clinical Science), YoL 12
[1976] 507; und Fujimaki, Ikematsu, Takeuchi und Kato, Rinsho Byori (Japanese Journal of Clinical Pathclogy)
21 [1973] 973) ermittelt hat
Patient | Unbekannte Probe | Verdünnungs | Ermittelter | Fibriiiogenkonzentration in der unbekannten | RIA- | Objektträger- |
Nn | Material | faktor | Extinktions | Probe Qig/ml) | Methode | Methode |
wert | Erfindungs | |||||
gemäße | 0,359 | 0,5 | ||||
X 2 | Methode | 5,117 | 8,0 | |||
1 | Urin | X 16 | 0,764 | 0,402 | 0,368 | 0,5 |
2 | Urin | X 1 | 1,162 | 5,178 | 0,024 | weniger als 0,5 |
3 | Urin | X 1 | 1,233 | 0347 | 0,006 | weniger als 0,5 |
4 | Urin | X 1 | 0,090 | 0,021 | 0,037 | weniger als 0,5 |
5 | Urin | X 1 | 0,011 | 0,003 | 0,011 Λ ΛΛΟ |
weniger als 0,5 |
6 | Urin | X 1 | 0,175 | 0,042 | υ,υυσ | TTVIII5WI Bid V,«f |
7 | Urin | Λ 1 | 0,066 Λ 111 |
0,016 f\ /W 1 |
0,007 | weniger als 0,5 |
δ | urin | X 1 | U,l/1 | U,U*ti | 0,072 | weniger als 0,5 |
9 | Urin | X 1 | 0,020 | 0,005 | 0,800 | 1,0 |
10 | Urin | X 10 | 0,199 | 0,048 | 0,863 | 0,9 |
11 | Serum | X 10 | 0,310 | 0,760 | 1,335 | 1,25 |
12 | Serum | X 10 | 0,330 | 0,812 | 0,892 | 1,0 |
13 | Serum | X 10 | 0,520 | 1,317 | ||
14 | Serum | 0,348 | 0,858 | |||
15 | Fibrino- | 1,520 | 2,0 | |||
genfreies | X 10 | |||||
Plasma | 0,550 | 1,400 | ||||
16 | Canceröse | |||||
BrustfMl- | 197,4 | 320 | ||||
raurnflü?- | X6^ | |||||
sigkeit | UlO | 217,12 | ||||
Aus den obigen Ergebnissen ist zu ersehen, daß die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ermittelten
Werte der Fibrinogen-Konzentration im wesentlichen gut übereinstimmen mit den Werten, die man nach
der Radioimmuntestmethode erzielt, die als die genaueste der herkömmlichen Bestimmungsmethoden
gilt Der Korrelationskoeffizient zwischen der erfindungsgemäßen Methode und der Radioimmuntestmethode
beträgt 0,999.
45
Nach der in Beispiel 1, Abschnitt 1, beschriebenen
Weise bereitet man ein Antifibrinogen-sensibilisiertes —
Latexreagens (das 1 Gew.-% Latexteilchen enthält) mit 50 Messung Nr.
dem Unterschied, daß man einen anderen Polystyrol^ tex mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von 0,234 μπι verwendet (der einen Feststoffgehalt von
10 Gew.-% aufweist).
Dann vermischt man einen aliquoten Anteil von ; 0,1 ml des in dieser Weise erhaltenen Antifibrinogensensibilisierten
Latexreagens mit 03 ml einer Standard-Fibrinogenlösung
(die 0,5 μg Fibrinogen pro Liter enthält) und schüttelt während 5 Minuten bei Raumtemperatur
auf einer hin- und hergehenden Schütteleinrichtung bei 250 Sehüttelvorgängen pro Minute, um die
Antigen^Antikörper-Reaktion ablaufen zu lassen. An^
"schließend bestimmt man die Extinktion der Reakfionsmischung
unter Verwendung von Licht mit einer Wellenlänge von 1,2 μπι in der in Beispiel 1, Abschnitt 2,
beschriebenen Weise, Zur Bestätigung der Reproduzierbarkeit der Messung wiederholt man die Maßnahmen
drei weitere Male, Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III angegeben.
Weiterhin wiederholt man die obige Bestimmungsmethode, mit dem Unterschied, daß man anstelle der
Standard-Fibrinogenlösungen Seren verwendet, die man aus von Patienten gewonnenen Blutproben isoliert
hat Man wiederholt dabei die gleiche Bestimmungsmethode viermal an verschiedenen Tagen, um die
Reproduzierbarkeit der Bestimmung der Körperflüssigkeit zu bestätigen. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse
sind ebenfalls in der Tabelle III angegeben.
Tabelle ΙΠ Extinktion
Standard-Fibrinogenlösung
Serum
1 2 3 4 |
0,582 0,565 0,562 0,545 |
0,294 0,280 0,306 0,287 |
Durchschnittswert | 0,564±0,010 | 0,292±0,010 |
Varianz-Koeffizient | 1,8% | 3,4% |
Wie aus den in der obigen Tabelle III angegebenen
Werten zu ersehen ist, ist das erfindungsgemäße Verfahren hervorragend reproduzierbar sowohl bei der
Bestimmung r|er Standard-Fibrinogenproben als auch bei der Bestimmung von tatsächlichen Proben von
Körperflüssigkeiten (Serum).
Zu 5 ml einer Glycinpufferlösung gibt man 100 mg
Siliciumdioxid in Form von Mikroteilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 0,32 μΐη (obwohl
15% dieser Teilchen einen Durchmesser von 0,5 μπι
oder mehr aufweisen) und unterzieht die Mischung Ultraschallschwingungen mit einer Frequenz von
28 kHz während 1 Stunde, um eine Suspension der Siiiciumdioxid-Mikroteilchen zu erreichen. Darm bereitet
man nach der in Beispiel I1 Abschnitt 1, beschriebenen Weise ein Reagens in Form einer
Suspension von mit Antifibrinogen-Antikörpern sensibilisiertem
Siliciumdioxid, mit dem Unterschied, daß man anstelle des in Beispiel l, Abschnitt 1, verwendeten
Polystyrollatex mit einer Teilchengröße von 0,481 μπι die in dieser Weise hergestellte Suspension der
Siiiciumdioxid-Mikroteilchen verwendet und mit dem Unterschied, daß man eine Rinderserumalbumin-Lösung
mit einer anderen Konzentration (0,05 Gew.-%) verwendet Dann bestimmt man unter Verwendung lies
Antifibrinogen-sensibilisiertep. Siliciumdioxid-Suspensionsreagens
die Extinktion von Standard-Fibt-Jiogenlösungen
in der in Beispiel 1, Abschnitt 2, beschriebenen Weise. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle IV angegeben.
Konzentration der Standard-Fibrinogenlösung
(jag/ml)
Extinktion bei 1,2 μη
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
0,4
0,6
0,8
1,0
0,028
0,126
0,287
0,460
0,631
0,126
0,287
0,460
0,631
Wie in Beispiel 1, Abschnitt 2, beschrieben, bildet man
durch Auftragen der obigen Werte eine Eichkurve, die in der Fig.8 dargestellt ist Aus der Fig.8 ist zu
ersehen, daß eine deutliche geradlinige Beziehung zwischen der Fibrinogen-Konzentration und der Extinktion
dann besteht, wenn die Konzentration der Standard-Fibrinogenlösung 0^g/ml oder mehr beträgt
Dann unterwirft man unbekannte Proben (Urin, Serum und Brustfellraumflüssigke' i, die man von
Patienten gewonnen hai, der in Beispiel !, Abschnitt 3,
angegebenen Bestimmungsmethode, um den Fibrinogengehalt
der unbekannten Proben zu ermitteln. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V
zusammengestellt.
Patient | Unbekannte Probe | Verdünnungsfaktor | Gemessene | Fibrinogen-Konzentration in | ■ RIA- |
Nr. | Material | Extinktion | der unbekannten Probe (pg/ml) |
Methode | |
Erfindungsgemä | 0,359 | ||||
X 1 | ßes Verfahren | 5,117 | |||
1 | Urin | X 10 | 0,125 | 0,400 | 0,368 |
2 | Urin | X 1 | 0,210 | 5,000 | 0,800 |
3 | Urin | X 1 | 0,110 | 0,380 | 0,892 |
4 | Serum | X 1 | 0,440 | 0,770 | |
5 | Serum | 0,490 | 0,830 | ||
b | Canceröse Brust | 197.4 | |||
fellraumflüssig | X 400 | ||||
keit | 0.211 | 200 | |||
Man bestimmt die Extinktion bei vVellenlängen des angewandten Lichts von 1,2 und 1.7 μπι nach der in
Beispiel 1, Abschnitte 1 und 2, beschriebenen Weise, mit dem Unterschied, daß man anstelle des Polystyrollatex
mit einem durchschnittlich an Teilchendurchmesser von 0,481 μπι einen Polystyrollatex mit einem durchschnittlichen
Teilch ?ndurchmesser von 0,804 μπι mit einem
Feststoffgehalt von 10 Gew.-°/o und eine andere Konzentration des Rinderserumalbumins (0,1 Gew.-%)
anwendet Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VI angegeben.
Aus den in der obigen Tabelle VI angegeöenen Zahlenwerten ist zu ersehen, daß eine deutliche
Korrelation zwischen der Fibrinogen-Konzentration und der Extinktion besteht, wenn die Wellenlänge des
angewandten Lichtes um einen Faktor von mehr als 2 größer ist als der durchschnittliche Durchmesser des
festen teilchenförmigen Trägermaterials (Polystyrollatexteilchen).
55
Konzentration der Standard-Fibrinegenlösung
(ug/ml)
Extinktion bei
L2 μπϊ
L2 μπϊ
1,7 μπι
0,127 | 0,083 |
0,258 | 0,198 |
0,418 | 0,452 |
0,388 | 0,592 |
0,258 | 0,622 |
Nach der in Beispiel 1, Abschnitt 1, angegebenen Weise bereitet man ein mit Antihumanchoriongonadotropin
sensibilisiertes Latexreagens, mit dem Unterschied, daß man anstelle des Antihumanfibrinogen-Antikörpers
Antihumunchoriongönadoiropin-Antikörper
(Anti-hCG) verwendet und den Polystyrollatex mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von
0,481 μΐη durch einen anderen Polystyrollatex mit einem
durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,234 μπι
ersetzt.
Unter Verwendung des in dieser Weise erhaltenen, mit Antihumanchoriongonadotropin sensibilisierten Latexreagens
bestimmt man die Extinktion nach der in
Beispiel 1, Abschnitt 2, beschriebenen Weise unter
Verwendung von Licht mit einer Wellenlänge von 1,2 μηι, mit dem Unterschied, daB man anstelle der
Standard-Fibrinogenlösung eine Standard-Humancho^ riongonadotropinlösung einsetzt Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle VIII angegeben.
Konzentration der Standard- | Extinktion bei 1,2 (im |
Humanchorioogonadotropinlösung | |
(IE/ml) | |
0,1 | 0,04S |
0,2 | 0,130 |
0,3 | 0,168 |
0,4 | 0,261 |
0,5 | 0,360 |
0,7 | 0,630 |
1,0 | 0,972 |
man in der oben beschriebenen Weise eine Eichkurve. Andererseits gewinnt man von verschiedenen Patienten
Urinproben, die man zur Bestimmung des im Urin
wozu man nach der in Beispiel 1, Abschnitt 3, beschriebenen Weise vorgeht Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle VIII angegeben.
Patient Nr. Unbekannte Probe Gemessene
Material Verdünnungsfaktor Extinktion Humanchoriongonadotropin-Konzentration
in den
unbekannten Proben (IE/ml)
Erfindungsgemäßes RIA-Verfahren Methode
unbekannten Proben (IE/ml)
Erfindungsgemäßes RIA-Verfahren Methode
1 | Urin | Xl | 0,400 | 0,564 | 0,482 |
2 | Urin | Xl | 1,122 | 0,966 | 1,120 |
3 | Urin | Xl | 0,955 | 0,944 | 0,857 |
4 | Urin | Xl | 0,990 | 0,952 | 0,925 |
Beispiel 6 |
Man beschickt eine gläserne Absorptionszelle mit einer Dicke von 2 mm, die mit einem L-förmigen
Rührstab ausgerüstet ist, mit 0,1 ml des gemäß Beispiel 2
bereiteten, mit Antifibrinogen sensibilisierten Latexreagens und 03 ml einer der Standard-Fibrinogenlösungen
mit der in der folgenden Tabelle IX angegebenen Fibrinogen-Konzentration und überwacht die Extinktion
der Reaktionsmischung kontinuierlich bei einer
Wellenlänge des angewandten Lichtes von 1,2 μπι nach
der in Beispiel 1, Abschnitt 2, beschriebenen Weise, um die Zeit zu ermitteln, die erforderlich ist, dnß die
Extinktion einen Wert von 0,5 erreicht, wobei man den
Rührstab mit einer definierten Geschwindigkeit von 200 Vibrationen pro Minute vertikal auf- und abbewegt Die
hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IX angegeben.
Konzentration der Standard- Zeit bis zum Erreichen eines Fibrinogenlösung (mg/ml) Extinktionswertes von 0,5 (s)
2
4
6
8
10
4
6
8
10
26,9
11,3
6,4
4,7
2,9
Die obigen Werte trägt man auf doppelt logarithmischem Papier auf, wobei man die Konzentration der
Standard-Fibrinogenlösung auf der Abszisse und die Zeit bis zum Erreichen eines Extinktionswertes von 0,5
auf der Ordinate aufträgt, und erhält eine Eichkurve. Die
Eichkurve ist wie es aus der F i g. 9 zu ersehen ist eine
gerade Linie.
Dann beschickt man eine Glasabsorptionszelle mit einer Dicke von 2 mm, die mit einem L-förmigen
Rührstab ausgerüstet ist, mit 0,3 ml irgendeiner unbekannten Probe (Urin, Serum und Brustfellraumflüssigkeit),
die man von verschiedenen Patienten gewonnen hat, und dann mit 0,1 ml des obenerwähnten
AntifibrinQgen-sensibilisierien Latexreagens und mißt
in der oben beschriebenen Weise unter Verwendung von Licht mit einer Wellenlänge von 1,2 μπι die Zeit, die
erforderlich ist, daß die Extinktion einen Wert von 0,5
erreicht, worauf man den Wert der Fibrinogen^Konzentration, der dieser Zeit entspricht, von der in der obigen
Weise ermittelten Eichkurve abliest. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle X angegeben.
Patient Hr.
Unbekannte Probe Zeit bis zum Errei-
Material Verdünnungs- chen eines Exttak-
faktor tionswertes Von 0,5 (s)
Fibrinogen-Konzentration in der unbekannten
Probe (yg/ml) Erfmdungs- RIA-gemäßes
Methode Verfahren
1 | Urin | X 1 |
2 | Canceröse | |
Brustfellraum | ||
flüssigkeit | X 50 | |
3 | Serum | X 1 |
4 | Serum | X 1 |
5 | Serum | X 1 |
6 | Serum | X 1 |
Beispiel 7 |
1. Herstellung eines mit Oxytocin
sensibilisierten Latexreagens
sensibilisierten Latexreagens
Man vermischt 1,0 ml einer Oxytocinlösung mit einer Konzentration von 2201E/ml in einer wäßrigen 0,1 η
Essigsäurelösung mit 0,5 ml eines Polystyrollatex mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von
0,481 μίτι, der einen Feststoffgehalt von 10 Gew.-%
aufwt.it und rührt die Mischung bei Raumtemperatur während 2 Stunden, wonach man sie während 20
Minuten unter Kühlen auf 2 bis 4°C (bei 12 000 min-') zentrifugiert Die Niederschläge trennt man durch
Dekantieren ab und dispergiert die erhaltenen Oxytocin-sensibilisierten
Latexteilchen in 4 ml einer Äthylendiamintetraessigsäure-Glycin-Pufferlösung,
die 0,2 1GeW.-0/!) Rinderserumalbumin enthält, unter Bildung
eines Oxytocin-sensibiüsierten Latexreagens, das die
Latexteilchen in einer Konzentration von 1 Gew.-% enthält
2. Bestimmung der optimalen Konzentration
von Oxytocin-Antiserum
von Oxytocin-Antiserum
Man vermischt einen aliquoten Anteil von 0,1 mi des gemäß Abschnitt 1 bereiteten Oxytocin-sensibilisierten
Latexreagens mit 0,1 ml einer isotonischen Natriumchloridlösung
und 0,2 ml Oxytocin-Antiserum, das man mit einer isotonischen Natriumchloridlösung um den in der
folgenden Tabelle XI angegebenen Faktor verdünnt hat Dann schüttelt man die Mischung auf einer sich hin- und
herbewegenden Schütteleinrichtung, die bei 200 Schüttelvorgängen pro Minute betrieben wird, während 12
Minuten und bestimmt dann die Extinktion bei einer Wellenlänge des angewandten Lichtes von 1,2 μηι in der
in Beispiel 1, Abschnitt 2, beschriebenen Weise. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle XI
angegeben.
Verdünnungsfaktor des Oxytocin-Antiserums
Extinktion bei 1,2 μΐη
1,175
0,618
0,618
9,2
11 25 20 3,8 12 4,5
195
2,1
2,5
8,6
3,7
2,1
2,5
8,6
3,7
5,117
197,4 2.210 2,302 9,020 3,723
Verdiinnungsfaktor des Oxytocin-Antiserums
Extinktion bei 1,2 μίτΐ
X
X
X
30 XlOO 0,393 0,327 0,220 0,162
Aus den obigen Zahlenwerten ist ersichtlich, daß die optimale Konzentration des Oxytocm-Antiserums bei
einem Verdünnungsfaktor von etwa 30 liegt.
3. Erstellung einer Eichkurve
Man beschickt eiin Kunststoffreagensglas mit 0,2 mi einer Lösung, die man durch Verdünnen des in
Abschnitt 2 verwendeten Oxytocin-Antiserums um einen Faktor von 30 erhalten hat und 0,1 ml einer
Standard-Oxytocinlösung (in wäßriger 0,1 n-Essigsäure) mit der in der folgenden Tabelle XII angegebenen
Konzentration und mischt gut durch. Nachdem man die Mischung während 30 Minuten bei Raumtemperatur hat
stehenlassen, gibt man 0,1 ml des gemäß Abschnitt 1 bereiteten Oxytocini-sensibilisierten Latexreagens in das
Reagenzglas und schüttelt die erhaltene Mischung
so während 12 Minuten auf einer hin- und herbewegten Schütteleinrichtung bei 200 Schüttelvorgängen pro
Minute. Die in dieser Weise erhaltene Flüssigkeit überführt man in eine gläserne Absorptionszelle mit
einer Dicke von 2 rnm und bestimmt die Extinktion bei einer Wellenlänge des angewandten Lichtes von 1,2 μηι
in der in Beispiel 1, Abschnitt 2, beschriebenen Weise. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle
XII zusammengestellt
60 Tabelle ΧΠ
Konzentration der Standard- Extinktion
Oxytodnlösung (μΙΕ/ml) bei 1,2 [im
AD*
65
2000 1500 1000
0,395 | 0,183 |
0,450 | 0,128 |
0,483 | 0,095 |
Fortsetzung
Konzentration der Standard- Extinktion AD*
Oxytocinlösung (μΙΕ/ml) bei 1,2 μπι
♦AD =
0,525
0,550
0,578
0,550
0,578
0,053
0,028
0,028
= (Extinktion bei einer Konzentration der Standard-Oxytocinslöjung
von Null) minus (Extinktion bei der angebe
Den Konzentration)
Den Konzentration)
Wenn man die in der obigen Tabelle angegebenen Zahlenwerte graphisch aufträgt, und zwar die Konzentration
der Standard-Oxytocinlösung auf der Abszisse und den 4Z>Wert auf der Ordinate, so erhält man eine
geradlinige Beziehung, wie aus der Fig. 10 zu ersehen
ist Unter Anwendung der in dieser Weise ermittelten Eichkurve ist es möglich, die Bestimmung von Oxytocin
in dem Serum von schwangeren Frauen zu erreichen.
1. Bereitung eines
Humanchoriongonadotropin-sensibilisierten
Latexreagens
Latexreagens
In 5 ml 0,05 n-Chlorwasserstoffsäure löst man
7900 ΙΕ/ml Humanchoriongonadotropin (hCG) und
hydrolysiert das Material während 1 Stunde bei 800C. Nachdem man die Lösung dialysiert und durch
Absaugen filtriert hat, löst man das hydrolysierte Humanchoriongonadotropin in 2 ml einer 0,05 m-Boratpufferlösung
(mit einem pH-Wert von 8,7) und verdünnt auf ein Gesamtvolumen von 10 ml. Dann gibt man nach
und nach unter Rühren einen aliquoten Anteil von 5 ml einer 2%igen Lösung eines Polystyrollatex mit einem
Feststoffgehalt von 10 Gew.-% und einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,481 zu der Lösung
des hydrolysierten Humanchoriongonadotropins. Die erhaltenen Humanchoriongonadotropin-sensibilisierten
Latexteilchen werden während 20 Minuten bei 13 000 min-' zentrifugiert wonach die abzentrifugierten
sensibilisierten Latexteilchen abgetrennt und in 10 ml einer 0,2%igen Lösung von Rinderserumalbumin
in der Boratpufferlösung suspendiert werden. Die Suspension wird dann zentrifugiert, worauf der
Niederschlag durch Zentrifugieren mit der Boratpufferlösung gewaschen und schließlich in 10 ml der
Pufferlösung suspendiert wird, so daß man ein Humanchoriongonadotropin-sensibilisiertes Latexreagens
erhält, das 1 Gew.-% Latexteilchen enthält
2. Ermittlung einer Eichkurve
Die optimale Konzentration des Antihumanchoriongonadotropinserums
wird in der in Beispiel 7, Abschnitt 2, beschriebenen Weise ermittelt (die in diesem Fall
einer Verdünnung um den Faktor 300 entspricht). Dann beschickt man ein Kunststoffreagenzglas mit 0,2 ml
einer Antihumanchoriongonadotropin-Serumlösung, die man durch Verdünnen des Serums mit einer
isotonischen Natriumchloridlösung um einen Faktor von 300 erhalten hat, und mit 0,1 ml einer Standard-Humanchoriongonadotropin-Lösung
in der in der folgenden Tabelle XIII angegebenen Konzentration und schüttelt während !0 Minuten. Anschließend gibt man
0,1 ml des entsprechend dem obigen Anschnitt 1 bereiteten Humanchoriongonadotropin-seasibilisierten
Latexreagens zu und schüttelt die Mischung während 10
Minuten auf einer hin- und hergehenden Schütteleinrichtung bei 200 Schüttelvorgängen pro Minute. Die
erhaltene Flüssigkeit wird in eine gläserne Absorptionszelle mit einer Dicke von 2 mm überführt, worauf man
die Extinktion bei einer Wellenlänge des angewandten Lichtes von 1,0 μπι in der in Beispiel 1, Abschnitt 2,
beschriebenen Weise bestimmt Die erhaltenen Ergebe nisse sind in der folgenden Tabelle XIJl angegeben.
Konzentration der Standard- Extinktion bei
Humanchoriongonadotropin-LSsung (IE/ml) 1,0 μπι
10
1
0,1
1
0,1
0,140
0,208
0,271
0,208
0,271
Wenn man die obigen Zahlenwerte graphisch aufträgt, und zwar den Logarithmus der Konzentration
der Standard-Huinanchoriongonadotropm-Lösung auf der Abszisse und die Extinktion auf der Ordinate, so
erhält man eine Eichkurve, die, wie in der F i g. 11
dargestellt ist, in den Konzentrationsbereichen, in denen die Messung tatsächlich ausgeführt wird, einen geradlinigen
Verlauf zeigt
Somit ist es möglich, unter Verwendung dieser Eichkurve Humanchoriongonadotropin im Serum von schwangeren Frauen zu bestimmen.
Somit ist es möglich, unter Verwendung dieser Eichkurve Humanchoriongonadotropin im Serum von schwangeren Frauen zu bestimmen.
B e i s ρ i e 1 9
In einem Kunststoffreagenzglas vermischt man 0,1 ml des gemäß Beispiel 1, Abschnitt 1, bereiteten Antifibrinogen-sensibilisierten
Latexreagens (wobei der durchschnittliche Durchmesser der Polystyrollatexteilchen
0,481 μπι beträgt und die sensibilisierten Latexteilchen
in einer Konzentration von 1 Gew.-% vorliegen) und 03 ml einer Standard-Fibrinogenlösung (die in einer
isotonischen Natriumchloridlösung, die 0,5 Gew.-% Rinderserumalbumin enthält) in der in de? folgenden
Tabelle XIV angegebenen Konzentration und schüttelt dann während 3 Stunden auf einer hin- und hergehenden
Schütteleinrichtung bei 200 Schüttelvorgängen pro Minute. Anschließend bestimmt man die Extinktion bei
einer Wellenlänge des angewandten Lichts von 1,2 um in der in Beispiel 1, Abschnitt 2, beschriebenen Weise.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle XIV zusammengestellt
Konzentration der Standard-Fibrinogenlösung
(ng/ml)
Extinktion bei 1,2 μπι
10
20
40
60
80
100
20
40
60
80
100
0,048
0,125
0,324
0,540
0,718
0,802
0,125
0,324
0,540
0,718
0,802
Wenn man auf der Grundlage der obigen Zahlenwerte eine Eichkurve erstellt, so findet man eine eindeutige
Korrelation zwischen der Konzentration der Standard-Fibrinogenlösung und der Extinktion. Somit ist es
erfliidti'.igsgemäß möglich, extrem geringe Fibrinogenmengen
im Bereich von Nanogram/Milliliter zu
bestimmen und dies mit einer Empfindlichkeit, die vergieichbcr ist der Radioimmuntestmethode (RIA-Methode).
Nach der in Beispiel 1, Abschnitt 1, beschriebenen
Weise bereitet man Antifibrinogen-sensibilisierte Latexreagenzien, die die Antifibrinogen-sensibilisierten
Latexteilchen in Konzentrationen von 0,75 Gew.-%, 1,0 Gew.-% bzw. 2,0 Gew.-% enthalten, mit dein Untcr-
schied, daß man einen anderen Polystyrollatex Mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmessef von
0,35 μπι verwendet. Für jedes in dieser Weise bereitete
Antifibrinogen-sensibilisierte Latexreagens nimmt man
nach der in Beispiel I1 Abschnitt 2, beschriebenen Weise
eine Eichkurve auf (bei einer Wellenlänge des angewandten Lichts von 1,2 μπι und bei eii^r Schüttelzeit
von 10 Minuten). Diese Eichkürven sind in der Fig. 12 dargestellt. Wie aus der Fig, 12 zu ersehen ist,
ίο nimmt die Nachweisempfindlichkeit für Fibrinogen mit
der Konzentration der sensibilisierten Latexteilchen in dem Antifibrinogen-sensibilisierten Latexreagens zu.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur Bestimmung von Antigenen und Antikörpern durch Fixieren eines Antikörpers oder
eines Antigens an unlöslichen Trägerteilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von nicht
mehr als 1,6 μπι, um die unlöslichen Trägerteilchen
zu sensibilisieren, Umsetzen des auf dem Trägermaterial vorliegenden Antikörpers und/oder Antigens
mit einem entsprechenden Antigen oder Antikörper '" oder einer Mischung davon in einem flüssigen
Medium, Bestrahlen der Reaktionsmischung mit Licht und Messung der Extinktion der Reaktionsmischung,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionsmischung mit Licht mit einer Wellenlänge
im Bereich von 0,6 bis 2,4 μπι, die um einen
Faktor von mindestens 1,5 länger ist als der durchschnittliche Durchmesser der Trägerteilrhen,
bestrahlt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die verwendeten unlöslichen Trägerteilchen einen durchschnittlichen Durchmesser im
Bereich von 0,1 bis 1,0 μπι, vorzugsweise von 0,2 bis
0,8 μπι, aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man alt, Trägerteilchen ein
feines Pulver aus hochmolekularem Polystyrollatex verwendet
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung während
einer vorheroestimmten Zeitdauer unter spezifischen
Bedingungen dm chführ and anschließend die
Extinktion der Reaktionsmischung mißt
5. Verfahren nach Anspruc; 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zeitdauer bestimmt,
die erforderlich ist, daß die Extinktion der Reaktionsmischung einen vorbestimmten Wert erreicht.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Licht mit einer Wellenlänge
im Bereich von 0,8 μπι bis 1,8 μπι, vorzugsweise
von 1 bis 1,4 μπι, anwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurcn gekennzeichnet, daß man Licht mit einer Wellenlänge
anwendet, die um einen Faktor von mindestens 2 länger ist als der durchschnittliche Durchmesser der
Trägerteilchen.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Trägerteilchen in einer
solchen Menge verwendet, daß die Konzentration des Trägermaterials in der Reaktionsmischung υ
bis 1 Gew.-% betlägt
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als flüssiges Medium
Wasser oder eine Mischung aus Wasser und einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel
verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst ein Antigen oder
einen Antikörper zu einer zu untersuchenden Flüssigkeit, die den zu bestimmenden Antikörper
oder das zu bestimmende Antigen enthält, zusetzt und damit umsetzt und anschließend eine Suspension
der unlöslichen Trägerteilchen, an die ein besonderes Antigen oder ein besonderer Antikörper
fixiert ist, zugibt und mit der bei der ersten Reaktion 6i gebildeten Reaktionsmischung umsetzt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von Antigenen und Antikörpern durch Fixieren eines
Antikörpers oder eines Antigens an unlöslichen Trägerteilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser
von nicht mehr als 1,6 μπι, um die unlöslichen
Trägerteilchen zu sensibilisieren, Umsetzen des auf dem Trägermaterial vorliegenden Antikörpers und/oder
Antigens mit einem entsprechenden Antigrn oder Antikörper oder einer Mischung davon in einem
flüssigen Medium, Bestrahlen der Reaktionsmischung mit Licht und Messung der Extinktion der Reaktionsmischung.
Es besteht ein ständiges Bedürfnis für ein Verfahren
zur schnellen und genauen qualitativen und quantitativen Bestimmung von biologisch aktiven Substanzen,
beispielsweise Antigenen und Antikörpern, die in extrem geringen Konzentrationen vorliegen. Es besteht
außerdem ein starkes Bedürfnis dafür, die Anwesenheit von Drogen oder Arzneimitteln in Körperflüssigkeiten
festzustellen. Weiterhin ist es für die medizinische Diagnose häufig wichtig, über die Anwesenheit von
verschiedenen Substanzen Bescheid zu wissen, die auf natürlichem Wege von dem Körper synthetisiert
werden oder in den Körper eingeführt worden sind.
Bislang ist es bereits bekannt, Antikörper oder Antigene halbquanitfativ dadurch naenzuweisen, daß
man Latexteilchen, an die man einen Antikörper oder ein Antigen fixiert hat mit einem entsprechenden
Antigen oder Antikörper auf einer Glasplatte umsetzt und visuell den Ag^hitinationszustand beobachtet
Aus den folgenden Veröffentlichungen ist es bekannt.
Antigene und Antikörper unter Verwendung der obenerwähnten Latexteilchen quantitativ zu bestimmen,
indem man einen Antikörper oder ein Antigen an den Latexteilchen fixiert, den auf dem Trägermaterial
vorliegenden Antikörper oder das auf dem Trägermaterial vorliegende Antigen mit einem entsprechenden
Antigen oder Antikörper umsetzt, um die Latexteilchen zu agglutinieren oder zusammenzuballen, und die
Geschwindigkeit der Abnahme der Trübung der überstehenden Flüssigkeit des Latex mit Hilfe von
sichtbarem Licht zu messen, um das Antigen oder den Antikörper unter Ausnützung des Agglutinationsphänomens
des als Reagens verwendeten Latex zu bestimmen:
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