DE3021208C2 - Verfahren zur Bestimmung eines Antigens, Antikörpers oder Antigen-Antikörperkomplexes und Verwendung eines in einer Verpackungseinheit konfektionierten Mittels zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung eines Antigens, Antikörpers oder Antigen-Antikörperkomplexes und Verwendung eines in einer Verpackungseinheit konfektionierten Mittels zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen ArL
Solche Verfahren sind aus DE-OS 22 04 684 und DE-OS 27 43 445 bekannt
Die Feststellung des Vorliegens eines Antigens oder Antikörpers in Körperflüssigkeiten ist bekanntlich von
großer Wichtigkeit bei der Diagnose oder Therapie von Erkrankungen oder abnormen oder pathologischen
Zuständen. In neuerer Zeit wurden bestimmte Antigen-Antikörperkomplexe oder -konjugate, die in engem
Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen wie systematischem Lupus erythematodes, rheumatoider Arthritis
und gewissen Glomerulo-nephritiden stehen, gefunden, so daß die Bestimmung eines Antigens, Antikörpers
oder Antigen-Antikörperkompiexes oder -konjugats in Körperflüssigkeit besonders wichtig gr , orden ist, um
zur Diagnose oder Therapie von physiologischen oder pathologischen Zuständen oder Bedingjnren sowohl
beim Menschen als auch bei Tieren beizutragen.
Hier und im folgenden sollen die Ausdrücke »Antigen oder Antikörper« auch »Antigen-Antikörperkomplexe«
und der Ausdruck »Antigen-Antikörperkomplex« auch ein »Antigen-Antikörperkonjugat« umfassen, fails
nichts anderes angegeben ist.
Aus den DE-OS 22 04 684 und DE-OS 27 43 445 ist es z. B. bekannt, die Agglutinationsreaktion nach Ablauf
einer vorgegebenen Zeit zu bestimmen und gemäß der DE-OS 27 49 956 wird die Reaktionskinetik gemessen.
Eine Unterbrechung der Reaktion vor Durchführung der Messung erfolgt dabei nicht.
Eines der üblichen Verfahren zur Bestimmung von Antigenen, Antikörpern oder Antigen-Antitcörperkomplexen
ist die sogenannte Objektträgermethode, bei der es sich um ein zweistufiges Verfahren handelt. In der ersten
Stufe wird ein Stoff, der spezifisch an ein Antigen oder einen Antikörper gebunden werden kann, auf die
Oberfläche eines Trägers, welcher aus feinkörnigen, unlöslichen Teilchen besteht, gebunden und die gebundenen
Stoffe werden in einer geeigneten Flüssigkeit suspendiert. In der zweiten Stufe wird die erhaltene Suspension
mit einer Probenlösung, weiche das Antigen oder den Antikörper, welche bestimmt werden sollen, enthält,
gemischt Nach dieser Methode sind zahlreiche verschiedene Arten von Antigenen oder Antikörper semiquantitativ
durch Beobachtung der Agglutination der Suspension bestimmbar.
Bekannt ist auch die quantitative Bestimmung eines Antigens oder Antikörpers in einer Probenlösung durch
spektrofotometrische oder elektrische Messungen einer Agglutinationsreaktion, wobei die gleichen Material.cn
wie beim Objektträgerverfahren verwendet werden (vergl. z. B. Croatica Chemica Acta. 42: 457—466 (1970);
European Journal of Biochemistry. 20:553-560 (197ί; JP-OS Nr. 24 015/1978. JP-OS Nr. 69 824/1978).
Die quantitative Bestimmung durch spektrofotometrische Messung der Ergebnisse der Agglutinationsreaktion geschieht wie folgt: Ein Stoff, welcher spezifisch an ein Antigen oder einen Antikörper, welche bestimmt
werden sollen, gebunden werden kann, z. B. die den zu bestimmenden Antigenen bzw. Antikörpern entsprechenden
Antikörper bzw. Antigene, wird physikalisch oder chemisch an feinverteilte, unlösliche Trägerteilchen
gebunden, so daß man sensibilisierte Trägerteilchen erhält, welche dann in einer geeigneten Flüssigkeit suspensiert
und mit einer Probenlösung, welche das Antigen oder den Antikörper, welche bestimmt werden sollen,
enthält, unter vorgewählten Bedingungen zur Reaktion gebracht werden. Im Reaktionsgemisch wird sodann die
Absorption oder Trübung zur quantitativen Bestimmung des in der Probenlösung vorliegenden Antigens oder
Antikörpers gemessen. Mit »sensibilisierte Trägerteilchen« werden die unlöslichen Trägerteilchen bezeichnet,
die durch Bindung eines Stoffes, welcher spezifisch an das zu bestimmende Antigen oder den Antikörper
gebunden werden kann, gebildet wurden.
Mit HiIIe dieser spektrofotometrischen Methode ist es jedoch schwierig, das Antigen oder den Antikörper
quantitativ genau zu bestimmen. Da bei diesem Verfahren die Absorption oder Trübung eines Reaktionsgemisches
gemessen wird, während die Reaktion immer noch abläuft, neigt die Absorption oder Trübung dieses
Reaktionsgemisches zu beträchtlichen Schwankungen im zeitlichen Verlauf iod die Messung der Absorption
oder Trübung muß sofort nach Ablauf der vorgewählten Reaktionszeit durchgeführt werden, um die Schwankungen
der Meßwerte zu begrenzen und die Genauigkeit der Messungen nicht zu stark herabzusetzen.
Ferner wird bei den üblichen bekannten quantitativen Verfahren die Reaktion einer Suspension von sensibilisicrten
Trägerteilchen mit einer Probenlösung oft unter Rühren durchgeführt, um die Reaktion zu beschleunigen,
Durch die Antigen-Antikörperreaktion gebildete Aggregate werden jedoch leicht durch mechanische
Schläge oder Einwirkungen zerstört, wenn diese die Bindungskraft der durch die Antigen-Antikörperreak:ion
gebildeten Aggregate übersteigen. Darüber hinaus unterliegt der Grad, bis zu welchem die Aggregate zersetzt
werden, großen Schwankungen in Abhängigkeit von den Rührbedingungen, so daß die Meßgenauigkeit und die
Empfindlichkeit der Meßmethode herabgesetzt werden.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist daher ein spektrofotometrisches Verfahren mit verbesserter Empfindlichkeit
und Genauigkeit zur Bestimmung von Antigenen, Antikörpern und Antigen-Antikörperkomplexen in einer
Probenlösung, welches ausgeht vom eingangs genannten St. d. T. Die Lösung dieser Aufgabe ist im Anspruch 1
beschrieben. Demgemäß werden die Reaktionen auf einer geeigneten Reaktionsstufe unterbrochen und die
durch die Reaktion gebildeten Aggregate fixiert, wodurch ihre Zersetzung aufgrund mechanischer Einflüsse, wie
etwa Rühren, verhindert wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach dem Anspruch 1 ist eine Verpackungseinheit mit
räumlich getrennten Bestandteilen genau definierten Typs gemäß den Ansprüchen 9 bzw. 10 verwendbar.
Die Erfindung wird durch die Zeichnung näher veranschaulicht, in der darstellen
F i g. 1 ein Diagramm, welches die erfindungsgemäße Bestimmungsmethode mit üblichen Methoden bezüglich
der Meßgenauigkeit vergleicht;
F i g. 2 ein Diagramm, welches die Wirkung verschiedener fixierender Verbindungen vergleicht;
., IO F i g. 3 ein Diagramm, welches Standardkurven der Bestimmungsmethode gemäß der vorliegenden Erfindung
y f unter Verwendung verschiedener feinteiliger Träger zeigt;
F i g. 4 ein Diagramm, welches eine Standardkurve zur Bestimmung von λ-Fötoprotein gemäß Beispiel 1 zeigt;
Fig. 5 ein Diagramm, welches eine Standardkurve zur Bestimmung von Human-Chorion-Gonadotrophin
(HCG) gemäß Beispiel 2 zeigt:
Fig.6 ein Diagramm, welches eine Standardkurve zur Bestimmung von östriol durch Agglutinationshemmungsreaktion
gemäß Beispiel 3 zeigt;
Fig. 7 ein Diagramm, welches eine Standardkurve zur Bestimmung des Rheumafaktors nach der Trübungsmethode gemäß Beispiel 4 zeigt:
Fig.8 ein Diagramm, welches eine Standardkurve zur Bestimmung von menschlichem gamma-Globulin
gemäß Beispiel 5 zeigt;
F i g. 9 ein Diagramm, welches eine Standardkurve zur Bestimmung von a-Fötoprotein gemäß Beispiel 6 zeigt;
Fig. 10 ein Diagramm, welches eine Standardkurve zur Messung von östriol gemäß Beispiel 7 zeigt.
Zu den immunchemischen Reaktionen, auf welchen das erfindungsgemäße Verfahren basiert, gehören die
immunchemische Agglutinationsreaktion und die Agglutinationshemmungsreaktion. Das auf der immunchemisehen
Agglutinaiionsreaktion basierende Verfahren besteht darin, daß man die immunchemische Agglutinationsreaktion
von Antigenen, Antikörpern oder Antigen-Antikörperkompiexen mit sensibiiisierten Trägerteilchen
durchführt jnd im Reaktionsgemisch dessen Absorption oder Trübung durch Bestrahlung mit Licht einer
Wellenlänge von etwa 320 bis 2400 nm mißt. Das auf der Agglutinationshemmungsreaktion basierende Verfahren
umfaßt eine Hemmung der immunchemischen Agglutinationsreaktion zwischen mit einem Antigen, Antikörper
oder Antigen-Antikörperkomplex sensibiiisierten unlöslichen Trägerteilchen und einem Agglutinationsmittel
durch eine zu bestimmende Substanz, sowie die Messung der Absorption oder Trübung im Reaktionsgemisch
in der oben angegebenen Weise. Erfindungsgemäß können das auf der immiinchemischen Agglutinationsreaktion
basierende und im folgenden im Detail beschriebene Verfahren und das auf der immunchemischen Agglutinationshemmungsreaktion
beruhende Verfahren im wesentlichen auf dieselbe Weise durchgeführt werden. Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in Stufe (1) eine Antigen-Antikörperreaktion
zwischen (a) sensibiiisierten Trägerteilchen als erster Komponente und (b) einem Antigen, Antikörper oder
Antigen-Antikörperkomplex oder -konjugat als zweiter Komponente in einer Probenlösung bewirkt, wobei die
.Ä i/ .^J.. u n: ι /i\ a _*: α _»:i.ü -J a _*: a_^:i.u ι l i_i
CI31L rvUllipUll^lltt. UUIVtI LJlIlVIUIIg VXJl I ^ IJ /"VlJ tig CIlCIl, /1 Il UnVJI [JC I 11 UUC! ΓΛΙ1 llgCll-fVtlU HUl pCT HUIIIUICACI I, WCIl. I IC
den zu bestimmenden Antigenen, Antikörpern oder Antigen-Antikörperkompiexen und -konjugaten entsprechen.
mit (II) feinverteilten, unlösliche Trägerteilchen unter Bindung von mindestens zwei Einheiten der genannten
Stoffe an jeden teilchenförmigen Träger gebildet wird, so daß die zweite Komponente die immunchemische
Agglutinationsreaktion mit dem an die sensibiiisierten Trägerteilchen gebundenen Stoff bewirken kann. Die
durch die Antigen-Antikörperreaktion gebildeten Aggregate werden erfindungsgemäß durch Zusatz einer
fixierenden Verbindung zur Probenlösung fixiert. In Stufe (2) wird das Reaktionsgemisch mit Strahlen einer
Wellenlänge von etwa 320 bis 2400 nm bestrahlt und die Absorption oder Trübung des Reaktionsgemisches
gemessen zur Bestimmung der Menge oder Konzentration des zu testenden Antigens oder Antikörpers.
Zur Herstellung der sensibiiisierten Trägerteilchen wird ein Antigen oder Antikörper, die an das zu bestimmende
Antigen oder den zu bestimmenden Antikörper spezifisch gebunden werden können und diesen z. B.
entsprechen, physikalisch oder chemisch an feinverteilte, unlösliche Trägerteilchen in üblicher bekannter Weise
gebunden. Im allgemeinen werden physikalische Sorptionsverfahren oder chemische Bindungsverfahren herangezogen
(vergl. JP-OS 16 623/1972 und JP-OS 8868/1973).
Bei den feinverteilten Trägern kann es sich um bekannte Träger handeln wie sie üblicherweise als sensibilisierte
Trägerteilchen in Reagenzien für den Objektträgertest Verwendung finden, z. B. ein organischer Polymerlatex
wie Polystyrollatex, carboxylierter Polystyrollatex, Styroldivinylbenzol-copolymerlatex, hydroxylierter oder
carboxylierter Styrol-divinylbenzol-copolymerlatex, Polyvinylalkohollatex, Polyacrylesterlatex oder Vinylacetatacrylat-copolymer,
ein anorganisches Material wie Kieselerde, Ruß oder Tonerde, oder Zellen wie Bakterien
oder Erythrozyten.
Die sensibiiisierten Trägerteilchen werden in einer geeigneten Lösung, wie sie für diesen Zweck üblicherweise
zum Einsatz gelangt, suspendiert. Die sensibiiisierten Trägerteilchen können darin in einer Menge von etwa 0.1
bis 200 mg. vorzugsweise von etwa 1 bis 50 mg pro ml der Lösung suspendiert werden. Bei der verwendeten
Lösung kann es sich um Wasser oder jede andere Flüssigkeit handeln, welche keine nachteilige Wirkung auf die
Reaktion und die mit der Bestimmungsmethode im Zusammenhang stehenden Bedingungen ausübt.
Eine das zu bestimmende Antigen oder den zu bestimmenden Antikörper enthaltende Lösung wird sodann
der Suspension der sensibiiisierten Trägerteilchen zugesetzt, so daß die immunchemische Agglutinationsreaktion
des zu bestimmenden Antigens oder Antikörpers mit den sensibiiisierten Trägerteilchen bewirkt wird. Eine
geringe Menge, z. B. etwa 0,05 bis 1,0 rni des durch die irnmunchernische Aggiutinaiionsreaktion erhakenen
Reaktionsgemisches kann im allgemeinen für die Messung eingesetzt werden. Wenn die Menge an Reaktionsgemisch
zu gering ist um ohne Schwierigkeiten deren Absorption oder Trübung messen zu können, kann ein
geeignetes Lösungsmittel, ζ. B. physiologische Kochsalzlösung, nach Abschluß der Fixierung der immunchemischen
Agglutinaiionsreaktion durch einen fixierende Verbindung zugesetzt werden, um das Volumen des Reaklionsgemisches
zu vergrößern.
Die Temperaturen, bei welchen die Suspension der sensibilisierten Trägerteilchen mit einer Probenlösung zur
Reaktion gebracht wird, sind nicht besonders kritisch und geeignet ist jede beliebige Temperatur, bei welcher die
Antigen-Antikörperreaktion abläuft. Die Zeiten für die Reaktion der sensibilisierten Trägerteilchensuspension
mit der Probenlösung betragen in der Regel etwa 1 min bis 24 h, liegen jedoch vorzugsweise bei etwa 3 bis
120 min, je nach Empfindlichkeit und Genauigkeit der Messung und praktischen Erwägungen. Um die Reaktion
horps'fgen und gleichmäßig ablaufen zu lassen, wird das Reaktionsgemisch vorzugsweise allmählich und langsam
gerühff.
Bei den erfindungsgemäß verwendeten fixierenden Verbindungen zum Stoppen der Antigen-Antikörperreak^
tion, welche die Agglutination der sensiti'isierten Trägerteilchen in der Suspension mit dem zu bestimmenden
Antigen oder Antikörper bewirkt, handelt es sich z. B. um mehrfunktionelle Verbindungen wie Carbodiimide,
z.B. l-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid als »Propylcarbodiimid« bezeichnet) und 1-Cyclohexyl-3-(2-morpholino-ethy))carbodiimid
(im folgenden als »Morpholinocarbodiimid« bezeichnet), Dialdehyde, z. B. Glutaraldehyd und Succinaldehyd, und Acylierungsmittel, z. B. N-Ethyl-5-phenylisoxazonium-3'-sulfonat und
Succinylchlorid, sowie proteindenaturierende Mittel wie Tanninsäure, Formalin, Perchlorsäure, Trichloressigsäure,
Thiocyansäure und Thioglykolsäure.
Die erfindungsgemäß verwendeten fixierenden Verbindungen können dem Reaktionsgemisch jederzeit beginnend
vorn Start bis zum A.bschluß der Agglutinationsreaktion zugesetzt werden, !m allgemeinen wird die
fixierende Verbindung zugesetzt, nachdem die Suspension mit der Probenlösung über einen gewissen Zeitraum
reagiert hat, welchen man unter Berücksichtigung des eingesetzten Systems bestimmt.
Die fixierende Verbindung kann dem System auch zusammen mit den anderen Bestandteilen zugesetzt
werden, um die Reaktionsschritte zu vereinfachen und zu verkürzen.
Der für die Fixierung der Aggregate erforderliche Zeitraum und die optimale Konzentration an erforderlicher
fixierender Verbindung stehen miteinander in Korrelation und können außerdem in Abhängigkeit von der Art
der fixierenden Verbindung variieren, so daß keine allgemein gültigen Grenzen für bestimmte Fälle angegeben
werden können. Im besonderen kann der Zeitraum für die Fixierung von etwa 3 bis etwa 120 min reichen und die
optimale Konzentration an fixierenden Verbindungen zur Zeit der Fixation kann vorzugsweise etwa 0,1 bis 40%
für Propylcarbodiimid, etwa 0,1 bis 5% für Morpholinocarbodiimid, etwa 0,1 bis 20% für Glutaraldehyd und
etwa 1 bis 30% für Formalin betragen. Die Konzentration an fixierender Verbindung kann jedoch etwas
hiesiger sein, wenn die fixierende Verbindung dem System zusammen mit der Suspension der sensibilisierten
Trägerteilchen und der Probenlösung zugesetzt wird.
Die erfindungsgemäß zugesetzte Menge an fixierender Verbindung zum Reaktionssystem kann im allgemeinen
etwa 0,001 bis 10 ml, vorzugsweise etwa 0,01 bis 3 ml, unter Berücksichtigung des zu bestimmenden
Reaktionsgemisches betragen.
Die Reaktionsabläufe können durch Verdünnung des Reaktionsgemisches wesentlich gestoppt werden, da
diese zur Verrringerung der Reaktionsgeschwindigkeit führt. Werden große Mengen an Lösung, welche fixierende
Verbindungen löst, dem Reaktionssystem zugesetzt, so kann dies den Stop des Reaktionsablaufs und die
gleichzeitige Fixierung der Aggregate bewirken. Wird dementsprechend das Reaktionsgemisch verdünnt, dann
kann die fixierende Verbindung in einer Konzentration zugesetzt werden, die nur zur Fixierung des Aggregates
ausreicht, so daß sie die Antigen-Antikörperreaktion nicht notwendigerweise stoppt.
Bei der Pufferlösung, die zur Verdünnung des Reaktionsgemisches auf eine geeignete Konzentration eingesetzt
wird, handelt es sich um eine Lösung, wie sie üblicherweise auf dem Gebiet der Immunchemie Verwendung
findet, z. B. um eine glycingepufferte Kochsalzlösung, eine phosphatgepufferte Kochsalzlösung oder eine boratgepufferte
Kochsalzlösung. Eine geeignete Menge eines Proteins, z. B. Rinderserumalbumin und/oder Kaninchenserumglobulin,
kann einer solchen Pufferlösung zugesetzt werden, um die Reproduzierbarkeit der Reaktion
zu verbessern. Der Zusatz der Pufferlösung kann auch dazu dienen, im Reaktionssystem einen geeigneten pH
und eine geeignete Ionenstärke aufrecht zu erhalten.
Nach Abschluß der Fixierung der Aggregate wird das diese Aggregate enthaltende Reaktionsgemisch der
Absorptionsmessung nach üblichen Methoden zugeführt. Es können beliebige Strahlen mit Wellenlängen im
Bereich von etwa 320 bis 2400 nm, vorzugsweise 400 bis 900 nm, eingesetzt werden und eine geeignete Wellenlänge
für die Messungen, die in Abhängigkeit von den verschiedenen, in der Probenlösung enthaltenen Typen
von Verbindungen und der Art von feinteiligem Träger und/oder seiner Teilchengröße variiert, kann aus dem
angegebenen Wellenlängenbereich leicht gewählt werden. Anstelle der Absorption kann auch die Trübung des
Reaktionsgemisches auf übliche Weise gemessen werden.
Die quantitative Bestimmung von zu messenden Antigen oder Antikörper im Reaktionsgemisch kann durch
Vergleich mit einer Standardkurve für das zu bestimmende Antigen oder den Antikörper durchgeführt werden.
Das Auftragen der Standardkurve für jedes der zu bestimmenden Antigene oder Antikörper kann dadurch
erfolgen, daß eine Referenzsubstanz, die an sich oder in ihrer Reaktivität mit dem zu bestimmenden Antigen
oder Antikörper identisch ist in verschiedenen Mengen in einer geeigneten Pufferlösung des oben angegebenen
Typs aufgelöst und so eine Standardtestlösung mit einer gegebenen Menge der Suspension der sensibilisierten
Trägerteilchen unter vorgewählten Bedingungen hergestellt wird, worauf sofort danach die fixierende Verbindung
zugesetzt wird, um die Reaktion am Weiterlaufen zu hindern, so daß die gebildeten Aggregate fixiert
werden. Schließlich wird die Absorption oder Trübung des Reaktionsgemisches in einer Meßzelle bestimmt,
wobei das Reaktionsgemisch erforderlichenfalls mit einer geeigneten Flüssigkeit oder Pufferlösung verdünnt
werden kann. Die Standardkur/e kann zeichnerisch aufgetragen werden, als Menge oder Konzentration der
Standardsubstanz in Abhängigkeit von ihrer Absorption oder Trübung. Die quantitative Auswertung von zu
bestimmenden Antigen oder Antikörper kann durchgeführt werden, indem das sensibilisierte Trägerteilchen mit
einer unbekannten Probe praktisch auf die gleiche Weise und unter praktisch den gleichen Bedingungen, wie im
Fall der Standardkurve für die Standardprobenlösung zur Reaktion gebracht und dann die Absorption oder
Trübung des Reaktionsgemisches gemessen und die Ergebnisse dieser Bestimmung mit der erarbeiteten Slandardkurve
verglichen werden, wodurch die quantitative Bestimmung des zu bestimmenden Antigens oder
Antikörpers in der unbekannten Probe ermöglicht wird.
Um die Empfindlichkeit der Bestimmung zu erhöhen, wird die Verwendung einer Suspension von sensibilisierten
Trägerteilchen mit einer etwas höheren Konzentration bevorzugt. Erfindungsgemäß kann eine verhältnismäßig
hohe Konzentration der Suspension des sensibilisierten Trägerteilchens verwendet werden unter Erhöhung
der Meßempfindlichkeit.
Bei den üblichen Bestimmungsverfahren wird das Reaktionsgemisch direkt der Messung zugeführt, ohne daß
es vorher verdünnt wird, da die Verdünnung des Reaktionsgemisches die gebildeten Aggregate zerstören kann.
Ist dementsprechend die Konzentration der Suspension zu hoch, dann ist es schwierig, das Reaktionsgemisch zu
messen, so daß die Brauchbarkeit der üblichen Meßverfahren auf ein Reaktionsgemisch begrenzt ist, bei dem die
Konzentration der Suspension niedriger als 0,6 Gew.-% ist (vergl. JP-OS 24 015/1978). Erfindungsgemäß kann
demgegenüber selbst ein erforderlichenfalls verdünntes Reaktionsgemisch eingesetzt werden, so daß eine
höchste Emptindlichkeit der Reaktion selbst dann erreicht wird, wenn die Konzentration der Suspension etwa 1
Gew.-% ausmacht.
Das auf der immunchemischen Agglutinationshemmungsreaktion basierende Verfahren gemäß vorliegender
L^Fiiiiuüng üiTiiäut uic mcSSüfig VOn Änderungen der AuSOrpiiOn üdci Trübung, die durch die illlllluIIL'hciniscne
Agglutinationshemmungsreaktion bewirkt wird, bei der das zu bestimmende Antigen oder der Antikörper die
immunchemische Agglutinationsreaktion der genannten unlöslichen Trägerteilchen mit einem Agglutinationsmittel hemmt.
Bei dem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zu verwendende Agglutinationsmittel
Bei dem gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zu verwendende Agglutinationsmittel
handelt es sich um ein Mittel, welches die Induktion der Agglutination der Suspension der sensibilisierten
Trägerteilchen bewirken kann, wenn kein oder wenig oder eine sehr kleine Menge Antigen oder Antikörper, die
bestimmt werden sollen, in einer Probelösung vorliegen. Es kann sich ganz allgemein um ein Antigen oder einen
Antikörper handeln, die spezifisch an die sensibilisierten Trägerteilchen gebunden werden können sowie um ein
Antigen oder einen Antikörper, die an den unlöslichen feinteiligen Träger gebunden werden.
Gemäß dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Antigen-Antikörperreaktion
zwischen sensibilisierten Trägerteilchen als erster Komponente, einem zu bestimmenden Antikörper als zweiter
Komponente und einem Agglutinationsmittel als dritter Komponente bewirkt, wobei die erste Komponente
durch Bildung eines Antigens. Antikörpers oder Antigen-Antikörperkomplexes, der dem zu bestimmenden
Antigen, Antikörper oder Antigen-Antikörperkomplex entspricht, an feinverteilte, unlösliche Trägerteilchen in
solcher Weise, daß mindestens zwei der genannten Substanzen jeweils an ein Trägerteilchen gebunden werden,
gebildet ist, die zweite Komponente zur immunchemischen Reaktion mit der an die sensibilisierten Trägerteilchen
gebundenen Substanz befähigt ist, und wobei die dritte Komponente ein Antigen, Antikörper oder
Antigen-Antikörnerkomnlex ist, welche zur immunchemischen Reaktion mit der ersten Komponente befähigt
sind. Die durch die Antigen-Antikörperreaktion gebildeten Aggregate werden durch Zusatz einer fixierenden
Verbindung zur Probelösung fixiert, das Reaktionsgemisch wird mit Strahlen einer geeigneten Wellenlänge
bestrahlt und die Absorption oder Trübung des Reaktionsgemisches wird gemessen, wodurch die Menge oder
Konzentration des zu bestimmenden Antigens oder Antikörpers festgestellt werden kann.
Der Probenlösung, Aa der das Agglutinationsmittel zugegeben wurde, wird eine gegebene Menge der fixierenden
Verbindung zugesetzt. Der Zusatz der fixierenden Verbindung kann sofort nach der Hemmung der Antigen-
Antikörperreaktion erfolgen. Es ist jedoch auch möglich, das Agglutinationsmittel zusammen mit den anderen
für die immunchemische Agglutinationshemmungsreaktion nötigen Komponenten zuzusetzen, um das Vorgehen
zu vereinfachen und abzukürzen.
Wenn die beabsichtigte Antigen-Antikörperreaktion eine Agglutinationsreaktion ist, dann ist ein Mittel in
einer Verpackungseinheit nach Anspruch 9 mit (a) einer Suspension der sensibilisierten Trägerteilchen, (b) einer
Pufferlösung und (c) einer fixierenden Verbindung verwendbar. Ist die beabsichtigte Antigen-Antikörperreaktion
eine Agglutinationshemmreaktion, so ist ein Mittel in einer Verpackungseinheit nach Anspruch !0 mit (a)
einer Suspension der sensibilisierten Trägerteilchen, (b) einer Pufferlösung, (c) einem Agglutinationsmittel und
(c) einer fixierenden Verbindung verwendbar.
Einige oder alle Bestandteile in der Verpackungseinheit können gefriergetrocknet sein. In diesem Fall kann
Einige oder alle Bestandteile in der Verpackungseinheit können gefriergetrocknet sein. In diesem Fall kann
der Verpackungseinheit ein geeignetes Lösungsmittel beigefügt werden, das zum Auflösen der gefriergetrockneten
Reagenzien verwendbar ist Zur bequemeren Verwendung des Mittels können der Verpackungseinheit ein
Reagenzglas, eine Pipette und andere zusätzliche Bestandteile beigegeben werden.
Antigene oder Antikörper, welche erfindungsgemäß bestimmt werden können, sind z. B. Proteinhormone wie
Human-Choriongonadotrophin (HCG), Insulin und menschliches Wachstumshormon, Proteine wie Λ-Fötopro-
tein, Hepatitis-B-Virus (HBs), Immunglobulin, Antigen-Antikörperkomplexe, Ceruloplasmin und Transferrin,
und Haptene wie Thyroxin, Testosteron, Phenytoin und Phenobarbital.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat insbesondere folgende Vorteile:
Das erfindungsgemäße Verfahren hat insbesondere folgende Vorteile:
Da die Antigen-Antikörperreaktion in ihrem Ablauf durch Zusatz der fixierenden Verbindung zum Reaktionsgemisch gestoppt wird, kann sie nicht weiterlaufen, während die Absorption gemessen wird. Demzufolge können
Änderungen der gemessenen Werte verringert und die Meßgenauigkeit verbessert werden.
Da die durch die Reaktion gebildeten Aggregate durch die fixierende Verbindung fixiert v/erden, wird die
mechanische Festigkeit der Aggregate erhöht und die Desintegration der einmal gebildeten Aggregate durch
Rühren des Reaktionsgemisches oder Überführung desselben in z. B. eine Meßzelle für die Absorptions- oder
T'-üb'i.ngsmes.iJng kann merklich verringert werden. Demzufolge können die Schwankung der gemessenen
Werie oder die Verringerung der Meßgenauigkeit aufgrund der Desintegration der einmal gebildeten Aggregate
verhindert und die Messung mit hoher Genauigkeit und hoher Empfindlichkeit durchgeführt werden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin begründet, daß keine spezielle Meßvorrichtung erforderlich ist.
Insbesondere bleibt, da beim erfindungsgemäßen Verfahren ein weiteres Fortschreiten der Reaktion durch
Zugabe der fixierenden Verbindung verhindert wird, genügend Zeit, das Reaktionsgemisch in eine Meßzelle für
die Absorptionsmessung zu überführen. Da ferner die gebildeten Aggregate stabil fixiert sind, kann die Desintegration
der Aggregate durch das Überführen des Reaktionsgemisches wirksam verhindert werden. Demzufolge
kann der gesamte Arbeitsgang unter Verwendung eines gewöhnlichen Reaktionsgefäßes durchgeführt werden,
ohne daß spezielle Vorrichtungen erforderlich sind. |-j»
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin begründet, daß alle Stufen der Bestimmung
automatisiert werden können. Da, wie oben beschrieben, die mechanische Beständigkeit der Aggregate
durch Zugabe der fixierenden Verbindung erhöht und die Desintegration der einmal gebildeten Aggregate
durch Transport und Rühren des Reaktionsgemisches beträchtlich verringert wird, können alle Verfahrensschritte einschließlich des Transports, der Überführung und des Rührens automatisiert werden.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin begründet, daß die quantitative Messung unter
Verwendung der Reagenzien für die übliche, auf einem Objektträger erfolgende halbquantitative Messung
durchgeführt werden kann. Die erfindungsgemäß verwendbare Verpackungseinheit weicht von den üblichen
halbquantitativen Fertigpacks nur insofern ab, daß sie zusätzlich die fixierende Verbindung enthält. Bei der
erfindungsgemäßen Verwendung des in der Verpackungseinheit untergebrachten Mittels wird daher die Reaktion,
welche bisher auf einem Objektträger durchgeführt wurde, in einem Reagenzglas ausgeführt und die
Absorption=- oder Trübungsmessung erfolgt wie oben beschrieben, wodurch eine quantitative Messung erreicht
wird.
Wird daher die erfindungsgemäß eingesetzte fixierende Verbindung mit der üblichen Verpackungseinheit
kombiniert, so kann je nach Wunsch und Erfordernis das halbquantitative Bestimmungsverfahren oder das
quantitative Bestimmungsverfahren unter Messung der Absorption gewählt werden.
Die F i g. 1 der beiliegenden Zeichnungen ist ein Diagramm, das die Meßgenauigkeit, die mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren unter Fixierung der Aggregate durch Zugabe einer fixierenden Verbindung zum Reaktionsgemisch erreichbar ist, mit der nach üblicher Methode ohne Verwendung einer fixierenden Verbindung erzielbaren
Genauigkeit vergleicht. Dabei wird nach dem im unten angegebenen Beispiel 1 beschriebenen Verfahren ein
anti-«-fötoprotein-sensibiIisiern--s Latexreagenz mit einer Lösung einer Standardprobe von ar-Fötoprotein umgesetzt
und gegebenenfalls eine 10%ige Propylcarbodiimid-Suspension als fixierende Verbindung zum Reaktionsgemisch
zugegeben. In jedem Fall wird das Reaktionsgemisch einige Male in verschiedene Gefäße transportiert
und die Absorption des Reaktionsgemisches wird gemessen, um die Änderungen der gemessenen Werte
aufgrund des beschriebenen wiederholten Transports zu erfassen. Wie aus F i g. 1 ersichtlich, nimmt bei dem
üblichen Verfahren ohne Verwendung einer fixierenden Verbindung die Absorption jedesmal, wenn das, Reaktionsgemisch
transportiert wird, zu, woraus ersichtlich ist, daß die einmal gebildeten Aggregate durch mechanische
Einflüsse die durch den Transport bewirkt werden, desintegrieren.
im Gegensatz dazu ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung einer fixierenden Verbindung
die Änderung der gemessenen Werte sehr gering, woraus sich ergibt, daß eine Desintegration der Aggregate
kaum erfolgt.
Die Fig. 2 zeigt die Ergebnisse eines Vergleichs der Wirkungen verschiedener fixierender Verbindungen.
Dabei wird auf die gleiche Weise, wie oben beschrieben, ein anti-«-fötoprotein-antikörper-sensibilisiertes Latexreagenz
mit einer Standardprobenlösung von A-Fötoprotein umgesetzt, worauf verschiedene fixierende Verbindungen
zum Reaktionsgemisch zugegeben werden unter Erzielung von Standardkurven, die in F i g. 2 geicigt
sind. Aus Fi g. 2 ist ersichtlich, daß bei Verwendung dieser fixierenden Verbindungen steilere Standardkurven
erreicht und gute Ergebnisse durch Fixieren der durch die Antigen-Antikörperreaktion gebildeten Aggregate
erzielt werden.
F i g. 3 zeigt Beispiele für Standardkurven, die durch Herstellung von Reagenzien, die gegen einen Anti-Λ-ίο-toprotein-antikörper
sensibilisiert wurden gemäß dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren unter Verwendung
von verschiedenen feinteiligen Trägern und Bestimmung einer Standardprobe von Λ-Fötoprotein unter Verwendung
dieser Reagenzien erhalten wurden. Aus F i g. 3 ist ersichtlich, daß unabhängig vom Typ des verwendeten
Trägers ähnliche Standardkurven erhalten werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
55 Beispiel 1
Dieses Beispiel erläutert die Bestimmung von Λ-Fötoprotein (λ¥Ρ).
(a) Ein Anti «FP-Antikörper wurde in einer Konzentration von 0,08% in einer glycingepufferten Kochsalzlösung
(Glycinpuffer) mit einem pH von 8,2 gelöst und 5 ml dieser Lösung wurden zu 5 ml einer 10°/oigen
Suspension von Polystyrollatex (ein Produkt von Dow Chemical Co., mittlere Teilchengröße 0,48 um) gegeben
und man inkubierte 60 Minuten bei 45° C, um den Polystyrollatex mit dem Anti-«FP-Antikörper zu inkubieren.
Nach der Sensibilisierung wurde der Überstand durch Zentrifugation abgetrennt und der Niederschlag wurde in
50 ml Glycinpuffer, der 0,1% Rinderserumalbumin (RSA) enthielt, zur Herstellung eines Anti-«FP-Antikörper
sensibilisierter Latexreagenz suspendiert.
(b) «-Fötoprotein wurde aus der Ascitesflüssigkeit eines Patienten mit Hepatom gemäß dem Vorgehen von
Nishi et al. (Cancer Res., 30:2507—2523 [1970J) extrahiert und das gereinigte aFP in einer 0,l%igen Lösung von
RSA in einer Konzentration von 10J, 102,101 oder 0 ng/ml als Standardprobenlösung gelöst.
Dann wurden 25 μΐ der Standardlösung, 50 μΐ Glycinpuffer und 25 μΐ des anti-ÄFP-antikörpersensibilisierten
Latexreagenz, das unter (a) hergestellt wurde, in ein Reagenzglas gegeben. Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur
über 40 Minuten bei leichtem Schütteln durchgeführt Nach Tier Reaktion wurden 0,1 ml einer 10%igen
Lösung von Propylcarbodümid in Glycinpuffer als fixierende Verbindung zugesetzt und die Reaktion wurde 20
Minuten unter Schütteln ausgeführt. Nach dieser Reaktion wurden 4 ml einer physiologischen Kochsalzlösung
dem Reaktionsgemisch zugesetzt und die Absorption wurde unter Verwendung eines Spektrofotometers bei
einer Wellenlänge von 500 nm gemessen. Die Messung wurde für jede Standardlösung zweimal ausgeführt Die
erhaltenen Ergebnisse sind in einer Kurve als Standardkurve in F i g. 4 aufgetragen.
(c) die Konzentration von Λ-Fötoprotein in den Seren von Hepatom-Patienten wurde vorher nach dem
halbquantitativen Verfahren bestimmt und jedes Serum wurde auf der Basis der erhaltenen Ergebnisse entsprechend
verdünnt 25 μΐ des verdünnten Serums wurden in ein Reagenzglas gegeben und die Absorption wurde
nach dem in (b) beschriebenen Verfahren gemessen. Die Konzentrationen von äFP in den Patientenseren
wurden aus den jeweils erhaltenen Werten unter Verwendung der unter (b) erhaltenen Standardkurve bestimmt
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 1 gezeigt
Patient Nr.
Probe Material
Verdünnungsverhältnis (χ)
Absorption
a¥P-
IConzentration
(ng/ml)
Serum Serum Serum Serum Serum
0,611
0,541
0,581
0321
0,553
0,541
0,581
0321
0,553
4520
3450
298
3600
Dieses Beispiel erläutert die Messung von Human-Chroniogonadotrophin (HCG).
(a) Nach dem in Beispiel 1 (a) beschriebenen Vorgehen wurden ein Anti-HCG-Antikörper und ein carboxylierter
Polystyrollatex (ein Produkt der Dow Chemical Co., mittlere Teilchengröße 0,25 μπι) gemischt und zur
Herstellung eines anti-HCG-antikörpersensibilisierten Latexreagenz inkubiert.
(b) HCG (mit einer spezifischen Aktivität von 6000 IU/mg) wurde in Glycinpuffer in einer Konzentration von
3,4. 2. 1,05 und 0.25 IU/ml als Standardlösungen gelöst. 25 μΐ der Standardlösung. 50 μΐ einer Pufferlösung und
25 μ'Ι des in (a) hergestellten anti-HCG-antikörpersensibilisierten Latexreagenz wurden in ein Reagenzglas
gegeben. Die Reaktion wurde über 60 Minuten unter mildem Schütteln bei Raumtemperatur durchgeführt Nach
der Reaktion wurden 4 ml einer 10%igen Lösung von Glutaraldehyd dem Reaktionsgemisch zugesetzt und die
Reaktion wurde über weitere 30 Minuten ausgeführt Die Absorption bei 500 nm wurde gemessen und man
erhielt die in F i g. 5 gezeigte Standardkurve.
(c) Humanserum oder Urin wurde, wie in (b) beschrieben, behandelt und die Absorption wurde bestimmt.
Dann wurde die Menge an HCG in der Serum- oder Urinprobe auf der Basis der unter (b) erhaltenen Standardkurve
bestimmt Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 2 aufgeführt. Außerdem sind in der Tabelle 2 die
nach der Objektträgermethode (minimale Empfindlichkeit: 1 IU/ml) und nach der Radio-Immunassay-Methode
(RIA-Methode) erhaltenen Ergebnisse als Bezug angeführt.
Tabelle | 2 | Material | . I IU/ml HCG | Verdünnungs- | Absorption | HCG- Objektträger- | RIA- | |
Patiem-Nr. Probe | I IU/ml HCG | verhälinis(x) | (Mittel) | Konzentration methode | Methode | |||
50 | Urin | 1 IU/ml HCG | 1 | (IU/ml) | (IU/ml) | |||
Urin | 1 | 0.589 | 0,28 | 0,41 | ||||
1 | Urin | 1 | 0,421 | 0,99 + | 1,02 | |||
2 | Urin | 1 | 0,458 | 0,86 ± | 0,89 | |||
55 | 3 | Urin | 10 | 0,212 | 2,93 + | 3,21 | ||
4 | Serum | 1 | 0339 | 13,67 + + | 17.36 | |||
5 | Serum | 1 | 0.543 | 034 - | 0.66 | |||
6 | Serum | 1 | 0,203 | 332 + + | 3,12 | |||
7 | Serum | 1 | 0,551 | 0,86 ± | 0,91 | |||
60 | 8 | Serum | 1 | 0,458 | 030 - | 0,57 | ||
9 | - : kein HCG oder < I IU/ml HCG | 0,309 | 1,55 + | 2,26 | ||||
10 | ±: ca | |||||||
+ : > | ||||||||
+ +: > | ||||||||
65 | ||||||||
Beispie! 3
Dieses Beispiel erläutert eine Ausführungsform des auf der Agglutinationshemmreaktion basierenden Verfahrens.
(a) Nach dem in Beispiel 1 (a) beschriebenen Vorgehen wurde hydroxylierter Styrol-divinylbenzol-copolymerlatex
(ein Produkt der Rohne-Poulenc, Paris, Frankreich, mittlere Teilchengröße 033 um) mit einem Antiöstriol-Antikörper
sensibilisiert, welcher unter Verwendung von an Rinderserumalbumin konjugiertem Östriol-16,17-dihemissucinat
hergestellt war, unter Bildung eines anti-östriol-antikörper-sensibilisierten Latexreagenz
sensibilisiert
(b) Östriol wurde in physiologischer Kochsalzlösung in Konzentrationen von 160,80,40,20,10 oder 5 ng/ml als
Standardlösung gelöst 25 μΐ des in (a) hergestellten anti-östriol-antikörper-sensibilisierten Latexreagenz, 25 ul
einer Lösung eines Komplexes von Östron-17-(O-carboxymethyl)oxim mit Rmderserumalbumm (im folgenden
als »Ei-RSA« bezeichnet) in einer Konzentration von 100 μg/ml als Agglutinationsmittel und 25 μΐ der Standardlösung
wurden zugesetzt und die Reaktion wurde bei Raumtemperatur über 40 Minuten ausgeführt. Nach dem
Abschluß der Reaktion wurden 4 ml einer 10%igen Lösung von Propylcarbodiimid zugesetzt und die Reaktion
wurde 20 Minuten weitergeführt Dann wurde die Absorption des Reaktionsgemisches gemessen und "lan
erhielt die in F i g. 6 gezeigte Standardkurve.
(c) Der Urin einer schwangeren Frau wurde mit physiologischer Kochsalzlösung geeignet verdünnt in einem
Verdünnungsverhältnis, das aus den Ergebnissen der Voruntersuchung mit der halbquantitativen Bestimmung
gewählt wurde. Nach dem in (b) beschriebenen Vergehen wurde die Konzentration von Östriol im Urin
quantitativ bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 3 gezeigt
Nr. der
Patientin
Patientin
Schwangerschaftswoche
Probe
Material
Material
Verdünnungsverhältnis (χ)
Absorption
östriol-
konzentration
(mg/1)
4
16
28
31
36
16
28
31
36
Urin
Urin
Urin
Urin
Urin
Urin
Urin
Urin
Urin
10
50
500
1000
0,455
0,299
0,200
0,534
0,483
0,299
0,200
0,534
0,483
0,08
0,48
Ul
5,30
9.80
0,48
Ul
5,30
9.80
(a) Ein Polystyrollatex wurde mit denaturiertem Immunglobulin (IgG) nach dem in Beispiel 1 (a) beschriebenen
Vorgehen zu einem gegen denaturiertes IgG sensibilisierten Latexreagenz sensibilisiert.
(b) Rheumafaktor-positives Serum als Standardprobe wurde in einem Verdünnungsverhältnis von 1600, 800,
400, 200 und lOOfacher Verdünnung zur Herstellung einer Standardlösung verdünnt. 25 μΙ der Standardlösung,
50 μΐ Pufferlösung und 25 μΐ des in (a) hergestellten Latexreagenz, das gegen denaturiertes IgG sensibilisiert war,
wurden in ein Reagenzglas gegeben und die Reaktion wurde über 40 Minuten bei Raumtemperatur durchgeführt
Nach der Reaktion wurden 0,1 ml einer 10%igen Propylcarbodiimidlösung zugesetzt und die Reaktion
wurde weitere 20 Minuten ausgeführt Dann wurden 4 ml physiologischer Kochsalzlösung dem Reaktionsgemisch
zugesetzt und die Trübung wurde mit einem Turbidimeter (Corona UT-11) gemessen, wobei ein voller
Skalenausschlag gleich 100 gesetzt wurde. Ein Beispiel der Standardkurven ist in F i g. 7 gezeigt.
(c) Unier Verwendung eines Patientenserums anstelle der Standardlösung wurde der Rheumafaktor in Serum,
wie in (b) oben beschrieben, bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 4 gezeigt
Tabelle 4 | Probe | Trübung | Verdünnungsverhältnis (χ) von Rheumafaktor-positivem Standardserum |
Beurteilung |
Probe Nr. | Serum Serum Serum Serum Serum Rheümafaktdr negativ. : R-heumafaktor positiv. |
89,0 66,8 89.7 56.5 77,9 |
0 700 0 300 1000 |
|
1 2 3 4 5 |
||||
(a) Nach dem in Beispiel 1 (a) beschriebenen Vorgehen wurde ein Polystyrollatex mit einem Antikörper gegen
menschliches gamma-Globulin (HGG) als anti-HGG-antikörper-sensibilisiertes Latexreagenz sensibilisiert
(b) Die Standardlösung wurde durch Lösen von HGG in einer Pufferlösung in einer Konzentration von 80,40,
20, 10 und 5 mg/ml hergestellt. 25 μΐ der Standardlösung, 50 μΐ einer Pufferlösung und 0,1 ml einer l°/oigen
Propylcarbodiimidlösung wurden in ein Reagenzglas gegeben und 25 μ] des unter (a) hergestellten anti-HGG-antikörper-sensibilisierten
Latexreagenz wurden zugesetzt und die Reaktion wurde 40 Minuten bei Raumtemperatur
durchgeführt Nach der Reaktion wurden 4 ml einer physiologischen Kochsalzlösung zugesetzt und die
Absorption bei 500 nm wurde gemessen. Ein Beispiel der so erhaltenen Standardkurven ist in F i g. 8 gezeigt Die
Konzentration von HGG konnte unter Verwendung der in F i g. 8 gezeigten Standardkurve bestimmt werden.
Ruß (»Show Black«, der Firma A. A. Chemical, mittlere Teilchengröße 0,02 bis 0,04 .um) wurde in Glycinpuffer
in einer Konzentration von 10% suspendiert Dann wurden 0,5 ml der Suspension mit 2 ml einer Lösung eines
Anti-rtFP-Antikörpers gemischt und 20 Minuten bei 56° C inkubiert Nach der Inkubation wurde der Oberstand
durch Zentrifugation entfernt und der verbleibende Rückstand wurde in 5.5 ml Glycinpuffer, der 0,1% RSA
enthielt, al;: <uiti-a:FP-antikörper-sensibi]isiertes Rußreagenz suspendiert
(b) 25 μΐ-dir in Beispiel 1 (b) hergestellten «FP-Standardlösung, 50 μΐ einer Pufferlösung und 25 μΐ des unter (a)
hergestellten anti-«FP-antikörper-sensibilisierten Rußreagenz wurden in ein Reagenzglas gegeben und die
Reaktion wurde 10 Minuten bei Raumtemperatur durchgeführt. Nach der Reaktion wurden 0,1 ml einer
10%igen Propylcarbodiimidlösung zugesetzt und die Reaktion wurde weitere 20 Minuten ausgeführt Dann
wurden 4 ml physiologische Kochsalzlösung dem Reaktionsgemisch zugesetzt und die Absorption wurde bei
500 nm gemessen. Ein Beispiel einer Standardkurve ist in F i g. 9 gezeigt. Die Konzentration von arFP im Serum
konnte unter Verwendung der Standardkurve bestimmt werden.
(a) Nach dem in Beispiel 1 (a) beschriebenen Vorgehen wurde ein Copolymerlatex von hydroxyliertem |
Styrol-divinyibenzol mit EpRSA zur Herstellung von E|-RSA-sensibilisiertem Latexreagenz sensibilisiert.
(b) 25 μΙ des unter (&) hergestellten Ei-RSA-sensibilisierten Latexreagenz, 25 μΐ einer Pufferlösung und 25 μΙ
der in Beispiel 3 (b) hergestellten Standardlösung wurden in ein Reagenzglas gegeben und man setzte 25 μΐ des §
in Beispiel 3 (a) hergestellten an: -östriol-antikörper-sensibilisierten Latexreagenz zu. Im folgenden verfuhr man f
wie in Beispiel 3 beschrieben. Die so erhaltene Standardkurve ist in F i g. 10 gezeigt
it Nach dem in Beispiel 3 beschriebenen Vorgehen wurden 25 μΐ des anti-östriol-antikörper-sensibilisierten ^
ι; AO Latexreagenz, 25 μΐ der Standardlösung, 25 μΐ des Agglutinationsmittels und 1 ml einer Pufferlösung in ein |
Reagenzglas gegeben und die Reaktion wurde 40 Minuten bei Raumtemperatur ausgeführt. Nach der Reaktion κ
■ wurden 0,1 ml einer 10%igen Propylcarbodiimidlösung zugesetzt und die Reaktion wurde weitere 20 Minuten
\ durchgeführt. Die Absorption des Reaktionsgemisches wurde gemessen und man trug eine Standardkurve auf. |
\ Das obige Vorgehen wurde in ähnlicher Weise unter Vorgehen von Urin einer schwangeren Frau anstelle der f
\ 45 Standardlösung ausgeführt. Man beobachtete Ergebnisse, die den in Beispiel 3 ähnlich waren.
j Beispiel 9
(a) Serratia marcescens wurde in einer Konzentration von 10 Gew.-% in einer phosphatgepufferten Kochsalzlösung
(Phosphatpuffer) vom pH 7,2 suspendiert und man setzte der Suspension eine gleiche Menge einer
3%igen Lösung von Formalin in Phosphatpuffer zu und rührte das Gemisch 4 Stunden bei 37°C. Die Zellen
wurden durch Zentrifugation gesammelt, mit ausreichend destilliertem Wasser gewaschen und in destilliertem
Wasser in einer Konzentration von 5 Gew.-% suspendiert. Die Suspension wurde 20 Minuten auf 120°C erhitzt
und die Zellen wurden durch Zentrifugation gesammelt.
(b) Die Konzentration von acFP im Serum eines Patienten wurde wie in Beispiel 1 bestimmt, wobei man die
nach (a) erhaltenen Zellen als Träger verwendete. Die Ergebnisse waren den in Beispiel 1 erhaltenen ähnlich.
Beispiel 10
Dieses Beispiel erläutert eine Verpackungseinheit für die auf der Agglutinationsreaktion beruhenden Messung.
Es wurde ein HCG-Reagenziensatz hergestellt, welcher die folgenden Reagenzien umfaßte:
(a) 5 Ampullen mit einer lyophilisierten Standardprobe von HCG in einer Menge von 4 lU/Ampulle; |
(b) eine Flasche mit 1,5 ml eines anti-HCG-antikörpsr-sensibilisierten Latexreagenz; |
(c) eine Flasche mit 3 ml einer glycingepufferten Kochsalzlösung (pH 8,2);
(d) 5 Ampullen, die jeweils ein lyophilisiertes Produkt enthielten, das man durch Gefriertrocknung von 0,5 ml
einer 24%igen Propylcarbodiimidlösung erhielt. |
Die Bestimmung und Verwendung dieser Verpackungseinheit wurde beispielsweise wie im folgenden beschrieben
durchgeführt
Eine Ampulle der Standardprobe von HCG wurde in physiologischer Kochsalzlösung gelöst und man stellte
Standardlösungen in Konzentrationen von 4, 2, 1, 0,5 und 0 IU/ml her. 25 ul der Standardlösung, 50 μΐ der
glycingepufferten Kochsalzlösung und 25 μΐ des anti-HCG-antikörper-sensibilisierten Latex wurden in ein Reagenzglas
gegeben und die Reaktion wurde unter mildem Schütteln über 40 Minuten bei Raumtemperatur
durchgeführt 1,2 ml physiologische Kochsalzlösung wurden dem Inhalt einer Ampulle mit Propylcarbodumid
zugesetzt und man erhielt eine Lösung der fixierenden Verbindung vor Abschluß der obigen Reaktion. Nach der
Reaktion wurden 0,1 ml der Lösung der fixierten Verbindung dem Reaktionsgemisch zugesetzt und die Fixierungsreaktion
wurde 20 Minuten bei Raumtemperatur ausgeführt Nach dieser Fixierungsreaktion wurden 4 ml
physiologische Kochsalzlösung dem Reaktionsgemisch zugegeben und die Absorption bei 500 nm wurde gemessen
und eine Standardkurve aufgetragen. Das obige Vorgehen wurde unter Verwendung von Serum oder Urin
eines Patienten anstelle der Standardlösung wiederholt und die Konzentration von HCG im Serum oder Urin
wurde bestimmt
15 Beispiel 11
Dieses Beispiel erläutert eine Verpackungseinheit für die auf der Agglutinationshemmreaktion beruhende
Messung.
Ein Östriol-Bestimmungssatz wurde hergestellt, der die folgenden Reagenzien enthielt:
Ein Östriol-Bestimmungssatz wurde hergestellt, der die folgenden Reagenzien enthielt:
(a) Vier Fläschchen mit jeweils 1 ml von Standardlösungen, welche E3 in Konzentrattonen von 200,100,50 und
25 ng/ml in physiologischer Kochsalzlösung enthielten;
(b) ein Fläschchen mit 1,7 ml eines anti-östriol-antikörper-sensibilisierten Latexreagenz;
(c) sechs Ampullen mit jeweils einem lyophilisierten Produkt, drts durch Gefriertrocknung von 0,5 ml einer
24%igen Lösung von Propylcarbodiimid hergestellt war;
(d) ein Fläschchen mit 3,2 ml einer Lösung von Ej-RSA (5 μg/ml) als Agglutinationsmittel in einer Pufferlösung;
(e) Eine graduierte Pipette (1,2 ml);
(f) 30 Tropfpipetten (15 μΙ/Tropfen).
Die Bestimmung der Verwendung dieser Verpackungseinheit beispielsweise nach dem folgenden Vorgehen
durchgeführt: 25 μΐ des anti-östriol-antikörper-sensibilisierten Latexreagenz und 50 μΐ der Lösung von ErRSA
(Agglutinationsmittel) wurden in ein Reagenzglas gegeben und 25 μΐ der Standardlösung wurden zugesetzt und
die Reaktion 40 Minuten bei mildem Schütteln bei Raumtemperatur durchgeführt. Arbeitsgänge, wie Zusatz der
Lösung der fixierenden Verbindung wurden wie in Beispiel 10 beschrieben durchgeführt und die östriolkonzeniration
im Serum oder urin wurde bestimmt. Da die graduierte Pipette und die Tropfpipetten dem Reagenziensalz
beigelegt waren, konnte die Bestimmung, wenn dieser Reagenziensatz verwendet wurde, leicht auch an
einem Ort durchgeführt werden, der mit Laborgeräten oder Ausrüstung nicht ausgestattet war.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (16)
1. Verfahren zur Bestimmung eines Antigens, Antikörpers oder eines Antigen-Antikörperkomplexes,
wobei man
(1) eine Agglutinationsreaktion zwischen (a) einem sensibilisierten Trägerteilchen, das durch Bindung eines
Antigens. Antikörpers oder Antigen-Antikörperkomplexes an einen aus unlöslichen, reinverteilten Teilchen
bestehenden Träger gebildet ist und (b) dem zu bestimmenden Antigen. Antikörper oder Antigen-Antikörperkomplex
bewirkt oder
(V) eine Agglutinationshemmungsreaktion zwischen (a') einem sensibilisierten Trägerteilchen, das durch
Bindung eines Antigens, Antikörpers oder Antigen-Antikörperkomplexes an einen aus unlöslichen,
feinverteilten Teilchen bestehenden Träger gebildet ist, (b') dem zu bestimmenden Antigen, Antikörper
oder Antigen-Antikörperkomplex und (c) einem Agglutionationsmittel, welches zur immunchemiscnen
Reaktion mit dem genannten sensibilisierten Trägerteilchen (a') befähigt ist, bewirkt und
(2) die Absorption oder Trübung des in Stufe (1) oder (V) gebildeten Reaktionsgemisches durch Bestrahlung
dieses Gemisches mit Strahlen einer Welletiänge von etwa 320 bis 2400 nm mißt zur Bestimmung
der Menge oder Konzentration des in dieser Antigen-Antikörperreaktion gebildeten Aggregats, g
dadurch gekennzeichnet, daß man dem Reaktionssystem der Stufe (1) oder (V) eine fixierende
Verbindung zusetzt, welche die Agglutimaiionsreaktion oder die Agglutionationshemmungsreaktion auf
einer gevünschten Stufe der Reaktion zu unterbrechen und die gebildeten Aggregate vor der Zersetzung zu
bewahren vermag.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fixierende Verbindung dem Reaktionsgemisch
zugesetzt wird, nachdem in Stufe (1) oder (V) eine Antigen-Antikörperreaktion bewirkt wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fixierende Verbindung gleichzeitig mit
dem Start der Antigen-Antikörperreaktion in Stufe (1) oder (V) zugesetzt wird, wodurch die Aggregatbil- κ
dung durch diese Reaktion und die Fixation dieser Aggregate gleichzeitig bewirkt wird. j
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als fixierende Verbindung polyfunktionelle
Verbindungen und/oder proteindenaturierende Mittel verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als polyfunktionelle Verbindung ein Carbodiimid,
Dialdehyd, Imidester oder ein Acylierungsmitiel verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als polyfunktionelle Verbindung 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid,
l-Cyclohexyl-S^-morpholinoethylJcarbodiimid, Glutaraldehyd,
Succininaldehyd, N-Ethyl-S-phenylisoxazonium-3-sulfonat oder Succinylchlorid verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als proteindenaturierendes Mittel Tanninsäure,
Formalin. Perchlorsäure.'i richloressigsäure.Thiocyansäure oder Thioglykolsäure verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß als Agglutinationsmittel ein Antigen, Antikörper
oder Antigen-Antikörperkomplex eingesetzt werden, die entweder nicht gebunden oder an einen Träger
gebunden sind, welcher aus unlöslichen feinverteilten Teilchen besteht.
9. Verwendung eines in einer Verpackungseinheit konfektionierten, die folgenden rä-.-nlich getrennten
Bestandteile
(a) eine Suspension von sensibilisierten Trägerteilchen, die durch Bindung eines Antigens, Antikörpers oder
Antigen-Antikörperkomplexes an einen aus unlöslichen feinverteilten Teilchen bestehenden Träger
gebildet wurden.
(b) eine Pufferlösung und
(c) eine fixierende Verbindung, welche die Agglutinationsreaktion auf einer gewünschten Stufe der Reaktion
zu unterbrechen und die gebildeten Aggregate vor der Zersetzung zu bewahren vermag,
umfassenden Mittels zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1.
10. Verwendung eines in einer Verpackungseinheit konfektionierten, die folgenden räumlich gelrennten
Bestandteile
f (a) eine Suspension von sensibilisierten Trägerteilchen, die durch Bindung eines Antigens, Antikörpers oder
Antigen-Antikörperkomplexes an einen aus unlöslichen, feinverteilten Teilchen bestehenden Träger
\ gebildet wurden,
(b) eine Pufferlösung.
(c) ein Agglutinationsmittel, welches zur immunchemischen Reaktion mit den sensibilisierten Trägerteilchen
befähigt ist, und
(d) eine fixierende Verbindung, welche die Agglutinationshemmungsreaktion auf einer gewünschten Stufe
der Reaktion zu unterbrechen und die gebildeten Aggregate vor der Zersetzung zu bewahren vermag,
umfassenden Mittels zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1.
11. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die fixierende Verbindung ein
65 polyfunktionelles Reagenz und/oder ein proleindenaturierendes Reagenz ist.
12. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das polyfunktionelle Reagenz ein Carbo-
« diimid, Dialdehyd, Imidester oder ein Acylierungsmittel ist.
fl
13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das polyfunktionelle Reagenz ί-Ethyl-
3-(3-dimethyIaminopropyI)carbodiimid, l-Cyclohexyl-S-p-morpholinoethylJcarbodiimid, Glutaraldehyd,
Succinaldehyd, N-EthyI-5-phenylisoxazonium-3-sulfonat oder Succinylchlorid ist.
14. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das proteindenaturierende Reagenz
Tanninsäure, Formalin, Perchlorsäure, Trichloressigsäure.Thiocyansäure oder Thioglykolsäure ist.
15. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Bestandteile
gefriergetrocknet ist.
16. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Agglutinationsmittel ein Antigen,
Ajitikörper oder Antigen-Antikörperkomplex ist, die entweder ungebunden oder an einen aus unlöslichen,
feinverteilten Teilchen bestehenden Träger gebunden vorliegen.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
JP7037179A JPS55162059A (en) | 1979-06-05 | 1979-06-05 | Measuring method for antigen, antibody or their complex and measurement reagent kit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3021208A1 DE3021208A1 (de) | 1980-12-18 |
DE3021208C2 true DE3021208C2 (de) | 1986-04-17 |
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ID=13429506
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3021208A Expired DE3021208C2 (de) | 1979-06-05 | 1980-06-04 | Verfahren zur Bestimmung eines Antigens, Antikörpers oder Antigen-Antikörperkomplexes und Verwendung eines in einer Verpackungseinheit konfektionierten Mittels zur Durchführung des Verfahrens |
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