DE2732620C2 - Verfahren zum Schleifen, Fräsen und Polieren der Oberfläche von Werkstücken aus Granit, Marmor oder ähnlichen spröden Materialien - Google Patents
Verfahren zum Schleifen, Fräsen und Polieren der Oberfläche von Werkstücken aus Granit, Marmor oder ähnlichen spröden MaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen, Fräsen und Polieren der Oberfläche von Werkstücken
aus Granit, Marmor oder ähnlichen spröden Materialien, bei welchem die Oberfläche von einem rotierend
angetriebenen Werkzeug, das sich in paialleler, gegenläufigen, sich zwischen zwei gegenüberliegenden
Werkstückkanten erstreckenden Bahnen bewegt, überstrichen und das Werkzeug an den Enden der
Bewegungsbahnen quer zu diesen bewegt wird.
Aus dem Werbeblatt »Feuille Technique GB 500« der Anmelderin vom 03.09.1968 ist ein derartiges Verfahren
bekannt, bei dem mit nur einem rotierend angetriebenen Werkzeug gearbeitet wird, das in
gegenläufigen Bahnen zwischen zwei gegenüberliegenden Werkstückkanten bewegt wird. Dabei erfolgt der
mäanderförmige Versatz der einzelnen Bahnen zueinander so, daß das Werkstück im Bereich der beiden
gegenüberliegenden Werkstückkanten in unterschiedlicher Weise bearbeitet wird. An einer der Werkstückkanten
erfolgt der Materialabtrag von außen nach innen, dagegen an der anderen Kante von innen nach
außen, so daß dabei die Gefahr des Ausbrechens dieses Randes bestand. Das Werkstück wird auf diese Art und
Weise einmal längs und einmal quer dazu bearbeitet, so daß letztlich bei einem Werkstück mit einer rechteckigen
zu bearbeitenden Fläche zwei Werkstückkanten durch Materialabtrag von außen nach innen und zwei
Werkstückkanten von innen nach außen bearbeitet wurden.
Durch die FR-PS 14 32 740 ist eine Vorrichtung zum Schleifen oder Polieren von Steinen und ähnlichen
Materialien mit einem Werkzeugkopf bekannt, der in einem Wagen sitzt, welcher auf einer verschiebbaren
Brücke läuft, die über den für die zu bearbeitenden Werkstücke vorgesehenen Platz hinwegrückt. Eine
Stütze der Brücke läuft auf einer seitlich erhöhten Führungsschiene, während sich die andere Stütze sich
auf einer Rollbahn abstützt, die tiefer angeordnet ist und parallel zu der genannten Führungsschiene verläuft.
Derartige Vorrichtungen sind mit Motoren und automatischen Steuervorrichtungen versehen, die es
ermöglichen, den Werkzeugkopf in aufeinanderfolgenden Längs- und Querbahnen über die zu bearbeitende
Fläche zu bewegen, indem die Bewegungen des Werkzeugträgers einerseits und die Bewegungen der
Brücke andererseits aufeinander abgestimmt werden.
Das DB-GM 19 70 458 zeigt eine kombinierte Fräs- und Schleifmaschine für die Steinbearbeitung mit einer
Brücke mit Horizontalführung und Höhenverstellbarkeit sowie einem in einem Wagen an der Brücke
vorgesehenen angetriebenen Werkzeug. Um nicht nur die waagerechte Oberfläche eines Werkstückes, sondern
auch senkrechte Flächen gleichzeitig bearbeiten zu können, ist dort an einem Seitenständer ein weiterer
Werkzeugsupport mit Antriebsmotor höhenverstellbar vorgesehen.
Die DE-PS 10 01 943 zeigt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Formgebung von Gegenständen aus
sprödem Material, insbesondere von Dachplatten aus Gasbeton. Mit der Vorrichtung wird die Seitenfläche
eines derartigen Werkstückes bearbeitet, die üblicherweise sehr viel schmaler ist als es z. B. der horizontalen
Oberfläche eines Werkstückblocks entspricht. Bei dieser schmalen Oberfläche werden nun bereits zwei
rotierend angetriebene Werkzeuge eingesetzt, die gemeinsam in einer einzigen Bahn über die zu
bearbeitende Seitenflächen geführt werden, wobei die beiden Werkzeuge rotierend gegenläufig angetrieben
sind, und zwar so, daß sie die beiden gegenüberliegenden Kanten der zu bearbeitenden Fläche überstreichen
und der Materialabtrag an beiden Kanten von außen nach innen erfolgt. Hier ist zwar die Gefahr des
Ausbrechens der Kanten beseitigt, jedoch ist der maschinelle Aufwand durch die Mehrzahl der Werkzeuge
besonders groß. In den allermeisten Fällen ist die dabei erreichbare Genauigkeit auch nicht ausreichend,
weil es sich nicht vermeiden läßt, daß zwei verschiedene Werkzeuge auch eine verschiedene Anlage an dem zu
bearbeitenden Werkstück einnehmen, so daß insbesondere bei einem Poliervorgang die zwei verschiedenen
Werkzeuge ihre deutlichen Spuren in der Überschneidungsebene hinterlassen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruches 1
angegebenen Art mit einem rotierenden Werkzeug aufzuzeigen, bei dem bei zwei gegenüberliegenden
Werkstückkanten die Gefahr des Ausbrechens vermieden wird.
Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale erreicht Die Drehrichtung des
Werkzeuges richtet sich nach der Anzahl der erforderlichen Bahnen, um die Oberfläche zwischen zwei
gegenüberliegenden Werkstückkanten zu bearbeiten. Bei gleichbleibender Drehrichtung des Werkzeuges
wird demzufolge eine durch zwei teilbare Anzahl der gegenläufig zu durchlaufenden Bahnen für eine
Arbeitsphase benutzt. Da nur ein Werkzeug eingesetzt '5 wird, ist auch die Anlage dieses Werkzeuges an der zu
bearbeitenden Fläche immer gleich, so daß beispielsweise auf einer polierten Fläche stumpfe Streifen oder
Spuren des Werkzeugkopfes vermieden wurden. Der Abstand der letzten beiden Bahnen einer Arbeitsphase
kann kleiner oder gleich der der vorangehenden Bahnen sein, die wiederum den gleichen Abstand voneinander
haben. Auch eine ggf. größere Überdeckung der Bahnen im Anschluß an eine Werkstückkante stört nicht die
Genauigkeit der Bearbeitung.
Wenn die zu bearbeitende Oberfläche einen etwa rechteckigen oder quadratischen Umriß hat, wird der
Werkzeugkopf in einer ersten Arbeitsphase in zueinander parallelen, gegenläufigen Bahnen gegenüber der
gegenüberliegenden Werkstückkanten hin- und her und anschließend in einer zweiten Arbeitsphase quer zur
Richtung dieser Bahnen der ersten Arbeitsphase in gleicher Weise bewegt. Damit ist schon sichergestellt,
daß jede Werkstückkante mindestens einmal im Sinne eines Materialabtrages von außen nach innen bearbeitet
wird. An die zweite Arbeitsphase kann sich jedoch noch eine dritte Arbeitsphase anschließen, wobei die
Bewegungsrichtung der einzelnen Bahnen derjenigen der ersten Arbeitsphase entgegengerichtet ist; schließlich
kann dann auf die dritte Arbeitsphase eine vierte Arbeitsphase folgen, wobei die Bewegungsrichtung der
in dieser Phase auszuführenden Bahnen derjenigen der zweiten Arbeitsphase entgegengerichtet ist und der
Werkzeugkopf an seinen Ausgangspunkt zurückgeführt wird, worauf die Durchführung einer beliebigen Anzahl
weiterer gleicher Arbeitszyklen am gleichen Werkstück erfolgen kann. Auf diese Art und Weise ist^eine
besonders hohe Genauigkeit und Gleichmäßigkeit der Bearbeitung der Werkstückoberfläche erzielbar.
In der folgenden Beschreibung wird die Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der zu durchlaufenden Bahnen relativ zur Werkstückoberfläche,
F i g. 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Arbeitsphase,
Fig.3 eine schematische Darstellung einer dritten
Arbeitsphase,
Fig.4 eine schematische Darstellung einer vierten
Arbeitsphase,
F i g. ο die Darstellung des Werkstückes in den vier
Arbeitsphasen mit der jeweils zugehörigen Drehrichtung.
Ein zu polierendes oder zu schleifendes Werkstück 1 möge eine rechteckige oder quadratische Kontur
aufweisen, wobei seine Oberfläche mittels eines Polier- oder Schleifwerkzeuges, beispielsweise einer Schleifscheibe,
einer Diamantscheibe, eines Fräsers oder dgl. bearbeitet wird. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
55 sitzen in einem Werkzeugkopf 2 vier rotierende Werkzeuge 3 (Fig.5). Diese Werkzeuge 3 werden in
eine Drehbewegung gebracht und auf die Oberfläche des Werkstückes 1 aufgesetzt, worauf der Werkzeugkopf
in den in F i g. 1 angedeuteten Bewegungsbahnen 5 bis 10 hin- und hergeführt wird und zwar zwischen den
Werkstückkanten 11 und 12. Die Bewegungsbahnen 5 bis 10 laufen dabei parallel zu den Werkytückkanten 11
und 12, wobei jeweils am Ende einer solchen Bewegungsbahn der Werkzeugkopf 2 um das Maß χ
weiterrückt, so, daß beispielsweise die zueinander parallelen Bahnen 5 und 6, die mit einander entgegengerichteten
Pfeilen bezeichnet sind, im wesentlichen ein Rechteck umschließen.
Bei gleichbleibender Drehrichtung des Werkzeugkopfes 2 verläuft seine auf der letzten Bahn 10 in
entgegengesetzter Richtung zu derjenigen der ersten Bahn 5, und zwar unabhängig davon, wie groß die
Entfernung χ bzw. /der einzelnen Bahnen voneinander ist
Bei dem in F i g. 1 schematisch angegebenen Ausführungsbeispiel sind über die Oberfläche des zu bearbeitenden
Werkstückes sechs zueinander parallele, aber immer gegenläufige Bewegungsbahnen für den Werkzeugkopf
2 vorgesehen. Die Anzahl der Bahnen hängt selbstverständlich von den Abmessungen des zu
bearbeitenden Werkstückes ab. Dasselbe gilt auch für die Abstände χ und y sowie für die Abstände x' und ζ
einer zweiten, sich möglicherweise anschließenden Arbeitsphase (F i g. 2), wobei die Abstände y oder ζ
gleich oder kleiner sein können als χ und x'. Die Bewegungsrichtung des Werkzeugkopfes 2 in der in
F i g. 1 eingezeichneten Bahn 5 ist in F i g. 5 durch einen Pfeil Fsymbolisiert. Dabei rotiert der Werkzeugkopf 2
in der Drehrichtung R, d.h. in diesem Falle im Uhrzeigersinn, so daß auch jedes Werkzeug 3 eine
Planetenbewegung im gleichen Drehsinn durchführt, wobei die Werkstückkante 11 des Werkstückes 1 von
außen nach innen überstrichen wird.
Die Folge mehrerer Arbeitsphasen ist so getroffen, daß in einer ersten Arbeitsphase gemäß F i g. 1 der
Werkzeugkopf 6 die zueinander parallelen Bahnen 5,6, 7, 8, 9 und 10 jeweils in entgegengesetzter Richtung
durchläuft. Er kommt schließlich im Bereich der Werkstückkante 12 an dem Endpunkt 13 an. Es beginnt
dann eine zweite Arbeitsphase, wobei die Bewegungsbahnen 16 bis 23 gemäß Fig. 2 vom Werkzeugkopf 2
durchlaufen werden und zwar parallel zu den Werkstückkanten 14 und 15 des Werkstückes 1. In Fig.5 ist
dieser Bewegungsverlauf durch den Pfeil / symbolisiert. Dieser verläuft senkrecht zu dem Pfeil F.
Wie in der vorausgegangenen Arbeitsphase ist der Abstand ζ zwischen den beiden letzten Arbeitsbahnen
22 und 23 wiederum gleich oder kleiner als der Bahnabstand x'der übrigen Bahnen.
Es kann sich auch noch eine dritte Arbeitsphase gemäß F i g. 3 anschließen. Diese ist durch den Pfeil Hin
Fig.5 symbolisiert. Schließlich folgt aber noch eine vierte Arbeitsphase, entsprechend der F i g. 4, die durch
den Pfeil G in F i g. 5 angedeutet ist. Die beiden letzten Arbeitsphasen gemäß F i g. 3 und 4 sind analog den
beiden Arbeitsphasen gemäß F i g. 1 und 2, allerdings mit dsm Unterschied, daß die durch die Pfeile C und H
gekennzeichneten Bewegungsrichtungen denen, die durch die Pfeile F und / gekennzeichnet sind,
entgegengerichtet sind. Weiter liegen die Arbeitsphasen gemäß F i g. 3 und 4 im Gegensatz zu F i g. 1 und 2 so,
daß in der dritten Arbeitsphase der Abstand y der
beiden Bewegungsbahnen der Werkstückkante 11 zugekehrt ist (bei Fig. 1 der Werkstückkante 12), und
daß bei der Arbeitsphase gemäß F i g. 4 der Abstand ζ zwischen den beiden letzten Bewegungsbahnen nicht
wie bei Fig.2 der Werkstückkante 15, sondern der Werkstückkante 14 auf der entgegengesetzten Seite des
Werkstückes 1 zugekehrt ist.
Die Bewegungsrichtung in der jeweils letzten Bewegungsbahn des Werkzeugkkopfes 2 am Ende der
vier Arbeitsphasen, wie sie in den F i g. 1 bis 4 dargestellt sind, ist jeweils entgegengesetzt zur Bewegungsrichtung
der ersten Arbeitsbahn in jeder Arbeitsphase, so daß bei der Drehrichtung R des Werkzeugkopfes 2 jede der
Werkstückkanten 11, 12, 14 und 15 des Werkstückes 1 von außen nach innen von den rotierenden Werkzeugen
3 überstrichen wird, so daß keine der Kanten ausbrechen kann. Der Materialabtrag an je zwei
gegenüberliegenden Werkstückkanten erfolgt also immer von außen nach innen.
Hieraus ergibt sich, daß das Verfahren einen wesentlichen Vorteil gegenüber den bisher bekannten
Arbeitsverfahren darstellt, bei denen notwendigerweise die Qualität des Poliervorganges darunter litt, daß der
Materialabtrag nach außen hin über eine Kante hinweg erfolgte.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Schleifen, Fräsen und Polieren
der Oberfläche von Werkstücken aus Granit, Marmor oder ähnlichen spröden Materialien, bei
welchem die Oberfläche von einem rotierend angetriebenen Werkzeug, das sich in parallelen,
gegenläufigen, sich zwischen zwei gegenüberliegenden Werkstückkanten erstreckenden Bahnen bewegt,
überstrichen und das Werkzeug an den Enden der Bewegungsbahnen quer zu diesen bewegt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubrichtung des Werkzeuges und dessen Drehrichtung
so gewählt werden, daß bei der Werkzeugbewegung entlang der beiden Werkstückkanten der
Materialabtrag immer zum Innern der zu bearbeitenden Fläche hin erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei gleichbleibender Drehrichtung des Werkzeuges eine durch zwei teilbare Anzahl der von
diesem gegenläufig zu durchlaufenden Bahnen für eine Arbeitsphase benutzt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
letzten beiden Bahnen eine Arbeitsphase kleiner oder gleich der der vorangegangenen Bahnen ist, die
den gleichen Abstand voneinander haben.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die zu bearbeitende Oberfläche einen etwa
rechteckigen oder quadratischen Umriß hat, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugkopf in
einer ersten Arbeitsphase in zueinander parallelen, gegenläufigen Bahnen gegenüber den gegenüberliegenden
Werkstückkanten hin- und her und anschließend in einer zweiten Arbeitsphase quer zur
Richtung dieser Bahnen der ersten Arbeitsphase in gleicher Weise bewegt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die zweite
Arbeitsphase eine dritte anschließt, wobei die -to Bewegungsrichtung der einzelnen Bannen derjenigen
der ersten Arbeitsphase entgegengerichtet ist und daß schließlich auf die dritte Arbeitsphase eine
vierte folgt, wobei die Bewegungsrichtung der in dieser Phase auszuführenden Bahnen derjenigen der
zweiten Arbeitsphase entgegengerichtet ist und der Werkzeugkopf an seinen Ausgangspunkt zurückgeführt
wird, worauf die Durchführung einer beliebigen Anzahl weiterer gleicher Arbeitszyklen am
gleichen Werkstück erfolgt.
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