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Segelbrett mit Finne
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Beschreibung Die Erfindung bezieht sich auf ein Segelbrett mit einer
flachen Finne, die im Heckbereich des Bretts nach unten ragt.
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Aus den DT-GM 74 16 749 und 74 16 757 sind Segelbretter dieser Art
bekannt, bei denen die Finne als Stabilisierungsflosse dazu dient, als Erweiterung
des Schwerts mit großem Hebelarm die Geradeausfahrt -Eigenschaften des Segelbretts
zu verbessern. Die Finne hat dabei jedoch den Nachteil, daß sie bei Fahrt schräg
zur Brettlängsachse eine Steuerwirkung hervorruft, die mit dem Segel ausgeglichen
werden muß. Ferner macht sie insbesondere bei Vorwindkurven zur Erzielung kleiner
Kurskorrekturen große Verlagerungen des Seseldruckschwerpunkts erforderlich, die
bei anstrengender Segelhaltung die günstige Nutzung der Segelfläche beeinträchtigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Segelbrett der eingangs
genannten Art zu schaffen, das verbesserte Fahreigenschaften unter bequemerer Bedienbarkeit
durch den Segler ergibt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine vom Segler mit dem Fuß
bedienbare Steuereinrichtung gelöst, mit der die Finne um eine im wesentlichen vertikale
Achse verschwenkbar ist.
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Bei diesem Segelbrett ist der Segler mittels der Steuereinrichtung
in der Lage, durch Verschwenken der Finne kleine Kurskorrekturen auf einfache Weise
vorzunehmen, die er sonst durch entsprechende Segelhaltung mühsam und vor allem
auch nicht genau vorausberechenbar ausführen müßte, was insbesondere für das Segeln
vor dem Wind gilt. Durch die mittels der Finne ausgeführte Kurskorrektur hat der
Segler eine
erweiterte Auswahlmöglichkeit für seinen Standplatz
und seine Haltung, so daß er bei geringerer Ermüdung sich verbessert auf die Segelhaltung
bzw. die Segelformgebung konzentrieren kann. Dadurch ergeben sich allgemein verbesserte
Fahreigenschaften des Segelbretts.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Segelbretts
liegt darin, daß die Steuereinrichtung eine mit dem Fuß lösbare Arretiervorrichtung
hat. Auf diese Weise kann er eine für längere Zeit erforderliche Kurskorrektur durch
Verschwenken der Finne und Arretieren der Steuervorrichtung beibehalten, so daß
er dann seine Aufmerksamkeit voll der Segelhaltung zuwenden kann. Vorteilhaft weist
die Arretiervorrichtung eine gegen Federkraft lösbare Bremsscheibe auf, die vorzugsweise
drehfest auf einer Drehwelle sitzt, an die die Finne über eine mechanische Verbindung
angeschlossen ist und die durch Federkraft nach oben vorgespannt ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Segelbretts ist die Drehwelle
senkrecht im Brettkörper angeordnet und trägt außerhalb des Bootskörpers eine horizontale
Trittplatte, wobei sie selbstverständlich im Fußbereich des Seglers anzuordnen ist.
Wenn der Segler auf die Trittplatte tritt und sie zusammen mit der Drehwelle dreht,
wird durch das Niederdrücken die Bremsscheibe zeitweilig frei, während durch die
Drehbewegung die Finne verschwenkt wird. Dabei kann die Arretierung einer einmal
erzielten Einstellung entweder mittels Reibung dadurch erfolgen, daß die Bremsscheibe
am Rand nach oben verjüngt ist und als Gegenhalter ein ortsfester Gegenkonus vorgesehen
ist, oder andererseits mittels Verzahnungseingriff dadurch, daß die Bremsscheibe
eine Zahnscheibe ist und als Gegenhalter ein ortsfester Zahnkranz vorgesehen ist.
Vorteilhaft wird dabei die Bremsscheibe in einem im Btettkörper versenkten topfartigen
Gehäuse untergebracht, das von der Drehwelle
durchragt ist, die
an ihren Enden die Trittplatte bzw.
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ein Verbindungselement zum Anschluß der Finne trägt.
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Eine andere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Segelbretts liegt
darin, daß die Drehwelle horizontal im Brettkörper in dessen Längsrichtung angeordnet
ist und axial eine aus dem Brettkörper herausragende Trittwalze trägt.
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Dabei ist die Trittwalze vorteilhaft als Bremsscheibe ausgebildet,
als deren ortsfeste Gegenhalter Ränder der Durchtrittsöffnung der Trittwalze durch
die Bretthaut dienen.
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Eine besonders einfache Gestaltung des Segelbretts ergibt sich dadurch,
daß die Steuereinrichtung mit der Finne über Seilzüge verbunden ist. Eine zweckdienliche
Anpassungsmöglichkeit für die Wirkung der Finne erfolgt vorteilhaft dadurch, daß
die Finne in ihrer Flächenebene abklappbar ist, was insbesondere auch für den Strandstart
von Bedeutung ist.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 ist eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht des
Segelbretts.
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Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den Brettkörper des Segelbretts.
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Fig. 3 ist ein schematischer Schnitt durch eine Steuereinrichtung
des Segelbretts in einer ersten Ausführungsform.
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Fig. 4 und 5 sind schematische Schnitte durch eine Steuereinrichtung
des Segelbretts in einer zweiten Ausführungsform in Längs-und Querrichtung zum Segelbrett.
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Nach Fig. 1 hat das Segelbrett einen langgestreckten flachen Brettkörper
2, der aus glasfaserverstärkten ausgeschäumten Schalen gebildet ist. Auf der Oberseite
des Brettkörpers 2 sitzt an einem verstellbaren Mastfuß 3 über ein Gummigelenk 4
ein Mast 5, an welchem ein Segel 6 mit seinem Vorderliek sowie mit seinem Vorderteil
ein Gabelbaum 7 angeschlagen sind, der einen Rahmen in der Form einer spitzen Ellipse
bildet, an dessen hinterem Ende das Segel 6 mit seinem Schothorn festgelegt ist.
An der Unterseite des Brettkörpers 2 ragen in der Mitte ein hochklappbares Schwert
8 und am Heck eine Finne 9 mittig nach unten. In den Bootskörper ist von der Oberseite
her zugänglich hinter dem Schwert 8 im Standbereich eines Seglers, der das Segel
6 mittels des Gabelbaums 7 führt, eine Steuereinrichtung 10 angeordnet, die gemäß
der schematischen Darstellung in Fig. 1 und 2 über Seilzüge 11, einen Querhebel
12 und einen Schwenkschaft 13 mit der Finne 9 verbunden ist, die mit dem im Bootskörper
gelagerten, im wesentlichen senkrecht stehenden Schwenkschaft 13 fest verbunden
ist. Die Finne 9 ist dabei in ihrer Flächenebene abklappbar, so daß ein Starten
des Gleitbretts vom Strand weg möglich ist.
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Die Fig. 3 zeigt sthematisch im Schnitt eine Ausführungsform der
Steuereinrichtung 10. Bei dieser Steuereinrichtung 10 sitzt in Querrichtungsmitte
in einer Ausnehmung des Bootskörpers 2 ein topfartiges Gehäuse 34 mit einem Deckel
15, die über zentrale Lager 16 eine senkrecht stehende Drehwelle 17 vertikal verschiebbar
aufnehmen. An der Drehwelle 17 sind am unteren Ende unterhalb des Gehäuses 14 ein
doppelter Seilzughebel 18, in der Mitte zwischen dem Gehäuse 14 und dem Deckel 15
eine Bremsscheibe 19 und am oberen Ende über dem mit der Bretthaut nahezu planen
Deckel 15 eine geriffelte Trittplatte 20 befestigt. Über die Bremsscheibe 19 ist
die Drehwelle 17 mittels einer Druckfeder 21 so nach oben vorgespannt, daß die Bremsscheibe
normalerweise gegen den Deckel 15 stößt.
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Bei diesem Normalzustand, bei dem die Trittplatte 20 nicht vom Segler
mit dem Fuß niedergedrückt ist, ist die Drehwelle 17 gegen das am Brettkörper 2
befestigte Gehäuse 14 über die Bremsscheibe 19 gegen Drehung verriegelt. In der
Figur sind zwei Ausführungsbeispiele für diese Verriegelung mittels der Bremsscheibe
19 links und rechts der Achse der Drehwelle 17 gezeigt. Auf der linken Seite ist
die Bremsscheibe 19 als Zahnscheibe 22 dargestellt, die mit einem am Gehäuse 14
angebrachten Zahnkranz 23 in Eingriff steht.
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Auf der rechten Seite ist der Rand 24 der Bremsscheibe 19 nach oben
zu verjüngt und wird durch Reibung an einem Gegenkonus 25 am Gehäuse 14 gegen Drehung
festgehalten.
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Zum Verschwenken der Finne 9 tritt der Segler die Trittplatte 20
herunter, wodurch über die Drehwelle 17 die Bremsscheibe 19 aus ihrer jeweiligen
Arretierung gelöst wird. Dann schwenkt er seinen Fuß in die gewünschte Richtung
um die Drehachse 17, wodurch über den Seilzughebel 18 die Seilzüge 11 bewegt werden,
die an dem Seilzughebel 18 über nicht bezeichnete Verstelleinrichtungen befestigt
sind und durch im Bootskörper 2 eingeschäumte Leerrohre 26 zu dem Doppelquerhebel
12 am Schwenkschaft 13 der Finne 9 führen.
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Danach hebt der Segler seinen Fuß in der gewählten Schwenklage von
der Trittplatte 20 ab, so daß die Bremsscheibe 19 wieder in Eingriff zu dem Gehäuse
14 kommt, so daß die Steuervorrichtung 10 und zugleich damit die Finne 9 in der
gewählten Stellung arretiert ist.
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In den Figuren 4 und 5 ist im Längsschnitt bzw. im Querschnitt eine
zweite Ausführungsform der Steuereinrichtung 10 gezeigt. Bei dieser Ausführungsform
sitzt im Brettkörper 2 waagrecht in seiner Längsrichtung eine Drehwelle 27 mit ihren
Enden über Gleitbuchsen 28 in Gummifederklötzen 29,
die auf Lagerwinkeln
30 aufliegen. Im mittleren Bereich der Drehwelle 27 ist drehfest eine Trittwalze
31 angebracht, die mit einem Teil ihres Umfangs aus einer mit der Bretthaut im wesentlichen
planen Abdeckplatte 32 herausragt.
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Im Normalzustand drücken die Gummifederklötze 29 die Drehwelle 27
und damit die Trittwalze 31 nach oben, so daß diese gegen entsprechend gestaltete
Ränder der Abdeckplatte 72 gedrückt wird. Damit dient die Trittwalze 31 als Bremsscheibe,
deren Drehung durch die entsprechende Ausgestaltung der Ränder der Durchtrittsöffnung
der Abdeckplatte 32 verhindert wird. Zwischen den Gleisptbuchsen 28 an den Enden
der Drehwelle 27 und der Trittwalze 31 sind die Enden der Seilzüge 11 jeweils gleichsinnig
aufgewickelt. Die Seilzüge 11 sind dabei vorher unterhalb der Drehwelle 27 durch
Führungsösen 33 geführt, die an den jeweiligen Gleitbuchsen 28 über Arme 34 befestigt
sind.
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Zur Bedienung dieser Steuereinrichtung nach den Fig. 4 und 5 tritt
der Segler auf die Trittwalze 31, so daß diese aus ihrer Arretierverbindung mit
den öffnungsrändern der Abdeckplatte 32 gelöst wird. Danach rollt er die Trittwalze
31 durch Seitwärtsbewegung des Fußes in die gewünschte Richtung, so daß mit der
Trittwalze 31 die Drehwelle 27 gedreht wird und damit die Seilzüge 11 einerseits
aufgewickelt und andererseits abgewickelt werden. Die mit den Gleitbuchsen 28 verbundenen
Führungsösen 33 verhindern dabei, daß beide Seilzüge 11 gleichzeitig locker werden.
Nach erfolgter Einstellung nimmt der Segler den Fuß wieder von der Trittrolle 31,
die dann von den Gummifederklötzen 29 über die Drehwelle 27 in den Arretierungseingriff
mit den Rändern in der Durchtrittsöffnung der Abdeckplatte 32 hochgedrückt wird.