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Segelgerät, bestehend aus einem Brett und einem Segel
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Die Erfindung betrifft ein Segelgerät, bestehend aus einem Brett und
einem Segel, das zwei an einem Ende miteinander verbundene und curch mindestens
eine Querstange im Abstand gehaltene Spieren umfaßt, zwischen denen das Segel gehalten
ist, und das vom Benutzer ohne mechanische Verbindung zum Segelbrett gefahren wird.
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Bei einem bekannten Segelbrett weist das Rigg einen mit dem Brett
allseitig dreh-und schwenkbar verbundenen Mast auf.
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Dieses Segelbrett ist relativ schwierig zu handhaben. Bei der Wende
muß der Segler von der einen Seite des Segelbrettes um 180° um den Mast zur anderen
Seite des Segelbrettes wechseln, was bei der Schmalheit des Brettes eine große Ubung
voraussetzt. Ein gleiches gilt fär die Halse, bei der das Segel vor dem Wind um
1800 geschwenkt werden muß, wodurch erhebliche Krängungskräfte auf das Segelbrett
ausgeübt werden, Das bekannte Brett ist ferner sehr luvgierig, weil
die
Trimmöglichkeiten sehr beschränkt sind. Bei dem erörterten Segelgerät steht der
Segler immer hinter dem Segel, so daß ihm insbesondere bei einem Vorwindkurs die
Sicht total verdeckt wird. Zur Uberwindung dieses Nachteils ist zwar im Segel ein
Fenster vorgesehen, das jedoch nicht für alle Fälle ausreichend ist.
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Es ist ferner ein Segel für ein Segelbrett der vorausgesetzten Art
bekannt (DE-Gbm 1 955 324), das sowohl auf dem Segelbrett abgestützt oder von Hand
frei gehalten gefahren werden kann.
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Das Segel dieser Konstruktion ist im wesentlichen rechteckig, wobei
die lange Seite dieses Rechteckes in der Segelstellung im wesentlichen vertikal
steht. Insbesondere bei der Anwendungsweise, bei der der Segler das Segel hält,
liegt das Unterliek des Segels etwa in Kopfhöhe des Seglers, was aufgrund der aufrechtstehenden
Rechteckform des Segels einen sehr hoch liegenden Segelschwerpunkt bedingt. Deshalb
ist das Segel schon bei geringen Windstärken schwer zu halten.
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Ein Segeln am Wind ist nicht möglich. Aufgrund der geschilderten Gegebenheiten
ist das Segel relativ klein gehalten. Das Erreichen höherer Geschwindigkeiten ist
deshalb ausgeschlossen. Ein sportliches Segeln, wie dies heute gewünscht wird, ist
mit diesem bekannten Gerät nicht möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Segelgerät zu schaffen, das sportlich
und trotzdem leicht handhabbar und darüber hinaus einfach in der Herstellung ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Segel für das erfindungsgemäße
Gerät die Form eines Dreiecks besitzt, dessen Spitze in Fahrtstellungim wesentlichen
nach oben zeigt und längs dessen Schenkeln die Spieren verlaufen, daß die Querstange
unterhalb des Segeldruckpunktes zwischen diesem und der Basis des Dreiecks angeordnet
ist und diese der Abstützung des Segels im Bereich des Oberkörpers des Seglers dient,
und daß im Bereich der freien Enden der Spieren jeweils eine Schot angeschlagen
ist, mittels denen der Benutzer das Segel von Hand führt.
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Während das Segeln mit dem Segelbrett, bei dem der Mast des Segels
mit dem Brett verbunden ist, noch weitgehend mit dem Segeln auf einem allerdings
kleinen Segelboot gleichkommt, vermittelt das erfindungsgemäße Gerät Eindrücke,
die mit dem Wellensurfen vergleichbar sind, weil der Segler in Fahrtrichtung vor
dem Segel steht und dadurch vom Wind geschoben wird, vergleichbar mit dem Wellensurfen,
bei dem die Welle das Brett schiebt. Die Handhabung des erfindungsgemäßen Segelgeräts
ist trotz einer großen Manövrierfähigkeit einfach.
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Es wird durch die Verlagerung-des Körpers auf dem Brett gesteuert.
Verlegt man nämlich das Gewicht zum Bug hin, fällt das Brett ab. Verlegt der Segler
sein Gewicht in Richtung auf das Heck, luvt das Brett an, Bei einer Kursänderung
wird das Brett, wie erläutert, gedreht, während anschließend der Segler mit seinem
Körper sich um einen entsprechenden Winkel nachdreht und damit das Segel entsprechend
mitnimmt, so daß das Vorliek des Segels gemäß dem alten Kurs zum Achterliek gemäß
dem neuen Surs wird und umgekehrt. Das erfindungsgemäße Segelgerät läßt alle herkömmlichen
Kurse zu.
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Nachdem der Segler auf allen Kursen vor dem Segel steht, hat er stets
beste Sicht nach vorne.
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Die Handhabung des erfindungsgemäßen Segelbrettes gestaltet sich in
etwa wie folgt. An einer Spiere ist eine unverlierbare Schot angeordnet, mittels
der der bereits auf dem Brett stehende Segler das Segel zu sich auf das Brett hochziehen
kann, indem der Fuß dieser Spiere an dem Brett abgestützt wird. Erleichtert wird
diese Abstützung zum Beispiel durch einen am Ende dieser Spiere angeordneten Saugnapf.
Sobald das Segel aufy-erichtet ist, schwenkt es in den Wind.
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In dieser Ausgangsstellung nimmt der Segler das Segel dadurch auf,
daß er die am Bereich der freien Enden der Spieren angeschlagenen Schoten ergreift,
die zweckmäßiger Weise miteinander verbunden sind, und sich die Mitte der Querstange
auf den Oberkörper schiebt. Danach hebt der Segler durch Hochziehen der Schoten
und
gegebenenfalls Aufrichten des Oberkörpers das Segel von dem Brett ab und in eine
im wesentlichen aufrechte Stellung. Nachdem der Segeldruckpunkt über der Querstange
liegt, hält der Segler durch Ziehen an den Schoten das Segel im Gleichgewicht.
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Um das Segel aus dem Wind nehmen zu können, ist es nur erforderlich
die Schoten nachzulassen. Ist der Segler müde, so kann er das Segel auf dem Brett
einseitig mit einer Spiere aufstützen, vergleichbar mit dem geschilderten Startvorgang.
Er kann insbesondere zu diesem Zweck das Ende der Spiere in eine hierfür am Brett
vorgesehene Vertiefung einstecken und auf diese Weise wie bei dem eingangs geschilderten
Segelgerät, bei dem der Mast mechanisch mit dem Brett verbunden ist, Fahrt aufnehmen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist das Segel die Form eines
gleichschenkeligen Dreiecks auf. Die den Spieren zugeordneten Lieks des Segels sind
unmittelbar mit den Spieren verbunden, zum Beispiel in Form einer Tasche, durch
die die jeweilige Spiere hindurchgeführt wird.
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Bei einer anderen Ausführungsform besitzt das Segel die Form eines
ungleichschenkeligen Dreiecks. In diesem Fall ist es von Vorteil, daß längs einer
Spiere das dazu parallele, längere Liek des Segels frei gespannt ist, während das
der anderen Spiere zugeordnete Liek des Segels frest mit dieser Spiere verbunden
ist.
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Das freie Liek des Segels bildet das Achterliek. Bei dieser Anordnung
muß auf jeder Seite des Segels eine Querstange zum Handhaben vorgesehen sein.
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Bei einer dritten Ausführungsform der Erfindung, bei der das Segel
symmetrisch ausgebildet ist, sind die beiden längs der Spieren verlaufenden Lieks
des Segels frei gespannt und es ist jedem dieser Lieks eine Spannvorrichtung zugeordnet,
durch die das jeweiliye, entsprechend der Seyeisieilung vordere Liek durchsetzbar
ist. Dadurch ergibt sich eine besonders variable Trimmung des Segels.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es zweckmäßig,
daß zur Veränderung des Abstandes zwischen der Querstange
und der
Basis des Segels die Verbindungsbeschläge zwischen der Querstange und den Spieren
längs der Spieren verstellbar ausgebildet sind.
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Dadurch ist eine weitere Trimmöglichkeit geschaffen. Ferner läßt sich
das Kräfte spiel zwischen dem Winddruck auf das Segel einerseits und der Zugkraft,
die der Segler auf die Schoten ausübt, andererseits variieren.
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Für das angesprochene Ausführungsbeispiel ist es zweckmäßig, daß die
Querstange als Teleskopstange ausgebildet ist. Dadurch ist ein Überstehen der Enden
der Querstange vermieden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Querstange
symmetrisch zur Symmetrieachse des Segels von diesem weg gekrümmt. Dies ermöglicht
eine Bauchbildung im Segel.
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Falls der Segler die Querstange des Segels am Brustkorb abstützt,
weist die Querstange in ihrem mittleren Bereich eine von der Segelfläche weg gerichtete,
zusätzliche Krümmung für den Brustkorb des Benutzers auf. Zum Fixieren des Segels
trägt der Segler einen Brustgurt, der an seiner Vorderseite einen U-förmigen, nach
oben offenen Beschlag besitzt, in den von oben her die Querstange eingelegt werden
kann.
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Es kann aber auch von Vorteil sein, daß die Querstange in ihrem mittleren
Bereich eine zur Segelfläche hin gerichtete, zusätzliche Krümmung aufweist. In diesem
Fall stützt der Segler die Querstange entweder im Rücken oder im Bereich der Schultern
ab. Bei der Abstützung im Bereich des Rückens kann der Segler die Fixierung dadurch
erreichen, daß die Querstange zwischen Rücken und Oberarmen eingeklemmt wird.
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Es ist ferner zweckmäßig, daß die Spieren mittels eines lösbaren Gelenks
miteinander verbunden sind. Hierdurch kann das Segel leicht, zum Beispiel zu Transportzwecken,
zerlegt werden.
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Eine weitere Konstruktionsvereinfachung ergibt sich dann, wenn die
Schoten zur Bedienung des Segels zugleich zu dessen Spannen dienen.
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Das Brett des erfindungsgemäßen Segelgerätes ist als Kielbrett ausgebildet,
das in der Längsachse nicht richtungsgebunden ist.
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Für verschiedene Anwendungszwecke kann es aber auch zweckmäßig sein,
Schwert und Finne vorzusehen.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Segelgeräts ist in den
beigefügten Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht
des erfindungsgemäßen Segelgerätes in Segelstellung, und Fig. 2 eine Seitenansicht
des Segelgeräts nach Fig. 1.
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Das Segel des erfindungsgemäßen Segelgeräts ist insgesamt mit 1 das
Brett mit 2 bezeichnet. Das Segel 1 weist im wesentlichen zwei Spieren 11 auf, die
an ihrem oberen Ende gelenkig miteinander verbunden sind. Die Spieren 11 werden
durch eine Querstange 12 im Abstand gehalten. Die Verbindung der Querstange 12 mit
den Spieren erfolgt mittels geeigneter Verbindungsbeschläge 13. Zwischen den Spieren
11 ist das in Form eines gleichschenkeligen Dreiecks ausgebildete Segel 14 aufgespannt.
Am unteren Ende der Spieren 11 ist jeweils eine Schot 15 angeschlagen.
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Wie schematisch in den Figuren dargestellt, stützt der Segler das
Segel 1 über die Querstange 12 ab, während er über die Schoten 15 das Segel 1 aufrichtet
und im Wind hält.
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Gezeigt ist schließlich noch eine Schot 16, mittels der das Segel
1 auf das Brett gezogen und aufgerichtet wird.
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Auf der Oberseite des Bretts sind noch zwei Gummischlaufen 21 angedeutet,
in die der Segler seine Füße einschieben kann.