-
Beschreibung
-
Die Erfindung betrifft einen Revisions- und/oder Kontrollschacht nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Es ist bereits ein Schacht der erwähnten Art nach der DT-OS 2 509
909 bekannt, welcher einen aus Feinbeton bestehenden, von Hand hergestellten, jedoch
nicht glattgeriebenen Sohlensockel umfaßt, auf welchem die Rinnensohle nebst der
in einem Stück ausgebildeten zylindrischen Manschette angebracht ist) wobei in den
Zwischenraum zwischen der Rinnensohle und dem Sohlensockel eine Schicht aus Dichtungsmasse
vorgesehen ist. Obgleich ein derartiger Schacht gegenüber einem älteren Stand der
Technik Vorteile aufweist, bei welchem der Sohlensokkel mit der Rinnensohle aus
Feinbeton hergestellt ist und der Feinbeton in einem zweitaufwendigen Arbeitsvorgang
von Hand mit einer Spezialkelle glattgestrichen werden muß, ist es auch bei dem
Stand der Technik gemäß der erwähnten DT-OS 2 509 909 nach wie vor erforderlich,
den Sohlensockel jedenfalls grob auf die erforderliche Form zu bringen und erhärten
zu lassen, bevor die Rinnensohle nebst der zylindrischen Manschette aufgebracht
und durch Einpressen der Dichtungsmasse mit dem Sohlensockel verbunden werden kann.
-
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines demgegenüber verbesserten
Schachtes, bei welchem der Sohlensockel keiner besonderen Formgebung mehr bedarf
und bei welchem das Einsetzen der Rinnensohle nebst Manschette erfolgen kann, ohne
daß der Sohlensockel erhärtet ist. Erreicht wird dies durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1.
-
Durch die erfindungsgemäß an der Rinnensohle vorgesehenen Rohrmuffen
ist es möglich, entweder vor oder nach dem Einbringen der Rinnensohlenebst Manschette
in ein Ausschachtloch den Sohlensockel durch Ausgießen herzustellen, und zwar nicht
notwendig durch Ausgießen mit Beton sondern gegebenenfalls
auch
durch Einbringen von nassem Schlämmsand, wobei ein Eindringen der Ausgießmasse (Beton
oder Schlämmsand) in die Rinnensohle über die Rohrmuffen dadurch verhindert werden
kann, daß diese vor dem Ausgießen entweder mit einem Stopfen verschlossen oder an
ein Rohrstück ausreichender Länge dicht angeschlossen werden, wobei im letzteren
Fall die Länge der Rohrstücke so bemessen sein muß, daß an deren offenem Ende keine
ausgießmasse mehr vorliegt Durch die Weiterbildung nach dem Patentanspruch 2 wird
erreicht, daß der Innenquerschnitt des Schachtes für eine Beobachtung von oben voll
zur Verfügung steht Darüberhinaus kann erreicht werden, wenn die Rohrmuffen eine
ausreichende Länge aufweisen, daß die Rinnensohle nebst Manschette in einem aus
schachtloch vor dem Ausgießen gegenüber einer unbeabsichtigten Drehung um die Vertikalachse
weitgehend gesichert ist, wenn bereits in dem Untergrund zum Ausschachtloch verlaufende
Rohrschlitze gegraben wurden, in welchen die Rohrmuffen aufgenommen werden. Ein
weiterer Vorteil dieser Ausbildungsform liegt darin, daß die Rohrmuffen so lang
ausgeführt werden können, daß ein Ausgießen des Ausschachtloches mit Ausgießen masse
erfolgen kann, ohne daß die Gefahr eines Eindringens de.
-
Ausgießmasse über die offenen Enden der Rohrmuffen besteht.
-
Durch die wahlweise Ausbildung nach dem Patentanspruch 3 wird eine
besonders raumsparende ausbildung der Rinnensohle nebst Manschette erreicht, wobei
allerdings bei jeder Rinne der RinnensDhle ein nach außen verlaufender Endabschnitt
durch eine zugehörige Rohrmuffe überdeckt ist und somit für eine Beobachtung nicht
zur Verfügung steht. Die vorliegend betrachtete Ausbildungsform eignet sich insbesondere
für Ausschachtlöcher in standfestem Untergrund, insbesondere Lehm, wobei das Ausschachtloch
mit einem den Außendurchmesser der Manschette nur wenig übersteigenden Durchmesser
hergestellt werden kann und als Ausgießmasse Schlämmsand verwendet wird.
-
Durch die auf den Patentanspruch 2 bezogene Ausgestaltung nach dem
Patentanspruch 4 wird erreicht, daß eine Gefahr des Eindringens von Ausgießmasse
in die offenen Enden der Rohrmuffen nicht besteht, so daß die von dem Schacht weiterführenden
Anschlunrohre erst nach dem Ausgießen eingeführt zu werden brauchen, ohne dan ein
svbschluß der Rohrmuffen durch Stopfen erforderlich wäre Durch die Weiterbildung
nach dem Patentanspruch 5 wird erreicht, daß durch Aufsetzen des Vorsprunges des
Sohlensockels auf den Boden eines Ausschachtloches beim nachfolgenden Ausgießen
der Sohlensockel von selbst die vorgegebene oder vorgeschriebene Höhe erreicht,
ohne daß es hierzu noch besonderer Meßvorgänge bedürfte. Durch die Ausgesteltung
nach dem Patentanspruch 6 wird, insbesondere beim Ausgießen mit Beton, eine unlösbare
formschlüssige Verbindung zwischen der Rinnensohle nebst Manschette einerseits und
dem Sohlensockel andererseits erreicht.
-
Durch die Verfahrensführung nach dem Patentanspruch 7 oder wahlweise
nach dem Patentanspruch 8 wird in günstiger Weise ein Ausbau des Schachtes auf beliebige
Höhe, je nach der vorliegenden Tiefe des Ausschachtloches, ermöglicht, wobei je
nach den vorliegenden Bodendrücken und Belastungen, beispielsweise durch schwere
Kraftfahrzeuge, ein Ausbau wahlweise mit Kunststoff- oder Schachtbetonringen möglich
ist.
-
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer einen Bestandteil eines erfindungsgemäßen
Schachtes bildenden Rinnensohle nebst in einem Stück hiermit ausgebildeter zylindrischer
Manschette in Ansicht von unten, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II - II von
Fig. 1,
wobei zusätzlich ein Ausschachtloch nebst einer Außenschalung
veranschaulicht ist, Fig. 3 ein gegenüber Fig. 1 - 2 abgewandeltes ausführungsbeispiel
einer Rinnensohle nebst Manschette in Draufsicht von oben sowie in einer gegenüber
Fig. 1, 2 verkleinerten Darstellung.
-
Gemäß Fig. 1, 2 umfaßt eine Rinnensohle 1 mehrere , beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel insgesamt vier, Rinnenteile und ist in einem Stück mit einer
zylindrischen Manschette 6 (lediglich in Fig. 2 ersichtlich) ausgebildet. Die Rinnenteile
2, 3, 4 führen hierbei zulaufendes und das Rinnenteil 5 ablaufendes Abwasser. Die
an die Rinnenteile 2-5 anschließenden rlächenbereiche, im vorliegenden Fall kreissektorartige
Flächen 7, 8, 9, 10, verlaufen, wie sich am besten aus Figur 2 ergibt, entsprechend
den im Kanalbau gültigen Vorschriften leicht konisch nach unten zu den Rinnen teilen
2-5 hin.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig 1, 2 ist jedem Rinnenteil 2-5
der Rinnensohle eine in einem Stück hiermit ausgebildete, etwa radial nach außen
verlaufende Rohrmuffe 11 bzw 12, 13 bzw. 14 nebst je einem Dichtungssitz zur Aufnahme
eines (nicht veranschaulichten) O-Ringes zugeordnet, wobei die Dichtungssitze in
Fig. 1 durch Wülste 15 angedeutet sind.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 sind funktionsgleiche Elemente
mit gleichen Bezugsziffern wie in Fig. 1, 2 versehen, funktionsähnliche Elemente
mit gleichen Bezugsziffern nebst zusätzlichem Indexstrich. Die in Fig 3 veranschaulichte
Rinnensohle 1 nebst Manschette 6 ist bezüglich der Rinnenteile 2-5 analog wie in
Fig 1, 2 aufgebaut, jedoch sind statt der nach außen verlaufenden Rohrmuffen 11-14
funktionsähnliche Rohrmuffen 11', 12', 13', 14 vorgesehen7 die innerhalb der Manschette
6 jeweils von deren Innenfläche
über einen kleineren Teil des zugehörigen
Rinnenteils 2 bzw.
-
3 bzw. 4 bzw 5 nach innen verlaufen Jede Rohrmuffe 11' -14' weist
einen Dichtungssitz ähnlich den Rohrmuffen 11 - 14 von Fig. 1, 2 auf> wobei jedoch
die dort angedeuteten Wülste 15 der besseren Übersicht halber weggelassen sind.
-
Obgleich dies aus Platzgründen in Fig. 1 anders dargestellt ist, weisen
die Rohrmuffen 11 - 14 bevorzugt eine Länge auf, die größenordnungsmäßig etwa dem
Durchmesser der Manschette 6 entspricht.
-
An der unteren Fläche der Rinnensohle 1 sowie in einem Stück hiermit
ausgebildet ist ein Vorsprung 16 von einer solchen Höhe vorgesehen, welche einer
vorgegebenen Hche eines nachträglich auszugießenden Sohlensockels entspricht Wie
sich am besten aus Fig 2 ergibt, ist der Vorsprung 16 vorzugsweise als Formschlunprofil
mit Schwalbenschwanzquerschnitt ausgebildet Zum Herstellen eines Schachtes unter
Verwendung der vorangehend beschriebenen Rinnensohle 1 nebst einstückig ausgebildeter
Manschette 6 wird ein husschachtloch 17 (Fig. 2) mit einem den Durchmesser der Manschette
6 um mehr als die doppelte Wandstärke üblicher Schachtbetonringe übersteigenden
Durchmesser hergestellt und c?Bciach der Ringraum zwischen dem Ausschachtloch 17
und der Manschette 6 mit einer das Ausschachtloch 17 abstützenden Außenschalung
18 versehen. Die außenschalung 18 wird hierbei bevorzugt nicht mit Kreisquerschnitt
sondern vielmehr quadratisch oder rechteckig aus vier Schalungsplatten hergestellt,
was den Arbeitsaufwand wesentlich vermindert. Die unteren Kanten der Außenschalung
18 ruhen hierbei jeweils auf den oberen Scheiteln der Rohrmuffen 11 - 14, wenn die
Ausführungsform nach Fig. 1, 2 gewählt wird. Andernfalls ruht bei Anwendung der
Ausführungsform nach Fig. 3 die außenschalung 18 auf dem Boden des Ausschachtloches
17> wobei indessen bei Verwendung einer außenschalung 18
für
das Ausschachtloch 17 die Ausführungsform nach Fig. 1, 2 vorzuziehen ist.
-
Nach Anbringung der Außenschalung 18 erfolgt ein Ausgießen mit Beton,
wobei dieser mit einer üblichen Rüttelbirne behandelt wird, um ein Ausgießen insbesondere
im Bereich zwischen dem Boden des Ausschachtloches 17 und der Rinnensohle 1 ohne
Nester zu erreichen. Das Ausgießen wird solange fortgesetzt, bis ein Niveau 19 entsprechend
der oberen Umfangskante der Manschette 6 erreicht ist. Nach dem Erhärten des Betons
kann die Außenschalung aus dem Ausschachtloch 17 gezogen werden. Auf die obere Stirnfläche
des Ausgießbetons kann ein üblicher Betonring gesetzt werden, der gegenüber der
Manschette 6 zentriert ist. Der weitere aufbau des Schachtes erfolgt in üblicher
Weise mittels Betonringen. Der besseren Übersicht halber sind diese Betonringe in
Fig. 2 nicht dargestellt. Zweckmäßig liegt das Niveau 19 etwas höher als der an
der betreffenden Stelle im Untergrund maximal zu erwartende Grundwasserspiegel.
-
Die Herstellung eines Schachtes kann jedoch wahlweise auch ohne eine
Außenschalung erfolgen, wobei zweckmäßig die Ausführungsform nach Fig. 3 Anwendung
findet. Es wird ein Ausschachtloch mit einem den Durchmesser der Manschette 6 nur
wenig übersteigenden Durchmesser hergestellt und danch die Rinnensohle 1 nebst Manschette
6 in das Ausschachtloch eingesetzt, bis der Vorsprung 16 am Boden des Ausschachtloches
aufsteht. Voraussetzung hierfür ist ein entsprechend standfester Untergrund, insbesondere
Lehmboden. Darauf wird in den zwischen dem Ausschachtloch und der Manschette gebildeten
Ringraum Schlämmsand eingebracht, bis sämtliche Hohlräume zwischen der Rinnensohle
1 bzw. Manschette 6 und dem Ausschachtloch mit dem Schlämmsand gefüllt sind. alsdann
können auf die Manschette ein oder mehrere Kunststoffrohrringe (nicht veranschaulicht)
gesetzt werden, je nach der geforderten Höhe des Schachtes, wobei zweckmäßig jeder
Kunststoffrohrring an einer
Stirnseite mit einem umlaufenden Zentrierfalz
versehen ist.
-
Diese Art der Herstellung eines Schachtes eignet sich für wenig belasteteS
insbesondere nicht befahrene Grundstücke.
-
Leerseite