DE4127996C2 - Verteilerbauwerk - Google Patents

Description

Die Erfindung befaßt sich mit einem Verteilerbauwerk für wassergefährdene Stoffe oder diese enthaltende Abwässer zur gezielten Ableitung in die Kanalisation, eine angepaßte Behandlungseinrichtung oder ein Auffangbecken.

In der DE-OS 28 26 281 ist eine Reinigungseinrichtung für mit Leichtflüssigkeiten, wie Öl oder Benzin, verschmutzte Abwässer beschrieben, die ein dem Schwerkraftabscheider und einer parallel dazu betriebenen Emulsions-Trennanlage vorgeschaltetes Vertei­ lerbauwerk aufweist. Dieses Verteilerbauwerk weist in einem Schacht ein Sperrventil und eine ihm vorgeordnete Überlauföffnung sowie einen Zu- und Ablauf und ein Durchlaufrohr auf. Ferner ist ein bei Sperrung beaufschlagter zweiter Ablauf vorgesehen, der zur Emulsions-Trennanlage führt.

Dieses Verteilerbauwerk stellt eine Sonderanfertigung dar. Die Durchlauf- und Ablaufroh­ re müssen dicht im Schacht verlegt werden, damit die im Schacht außerdem noch unter­ gebrachten Steuer- und Stellarmaturen nicht geflutet werden.

Aus DE 86 01 759 U1 ist ein sehr ähnliches Verteilerbauwerk bekannt, das bei der Vakuumentwässerung eingesetzt wird und in allen drei Zweigrohren Absperrventile und durch einen Deckel verschließbare Reinigungsöffnungen aufweist. Für die Abfuhr des durch Schwitzen anfallenden Wassers ist im Sumpf des Schachts eine vom Vakuum beaufschlagte Saugleitung vorgesehen.

Auch dieses Verteilerbauwerk ist sehr aufwendig gestaltet, weil die Leitungen wegen des speziellen Einsatzgebietes geschlossen ausgeführt werden müssen.

Für ein im freien Durchlauf betriebenes Verteilerbauwerk der eingangs geschilderten Bauart besteht daher die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe darin, eine bauliche Vereinfachung herbeizuführen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Durchlaufrohr in dem Bodenteil des Schachts verlegt ist und daß der zweite Ablauf in gleicher Höhe an das Bodenteil angeschlossen ist. Die Vereinfachung besteht also im wesentlichen darin, daß der bei Absperrung des Durchlaufs beaufschlagte zweite Ablauf als Gerinne im Bodenteil ausgebildet ist, an das der zweite Ablauf angeschlossen ist. Dadurch, daß beide Abläufe jetzt auf gleicher Höhe liegen, können die nachgeschal­ teten Behandlungseinrichtungen auch zu gleichen Teilen parallel beaufschlagt werden.

Die Überlauföffnung des Durchlaufrohres ist vorzugsweise gleichzeitig als Probenahme­ öffnung ausgebildet, so daß sich ein zusätzlicher Schacht zur Probenahme erübrigt und die Probenahme vor Weiterbehandlung oder Weiterleitung der Abwässer möglich ist. Die bauliche Ausführung des neuen Verteilerschachts sieht so aus, daß das Bodenteil des Schachts ein verzweigtes Sohlgerinne aufweist, in das das abgewinkelte Durchflußrohr mit dem Sperrventil eingelegt wird. Die Überlauf- bzw. Probenahmeöffnung liegt dabei im Bereich des Abzweigs des Sohlgerinnes. Um auch aggressive Medien wie Säuren und Laugen ableiten zu können, wird zumindest der Schachtboden mit einer beständigen Innenbeschichtung versehen.

Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Draufsicht. Ein symme­ trisch aufgebautes Schachtbodenteil 1 besitzt drei Rohranschlußmuffen 2, 3, 4, zwischen denen das Sohlengerinne 5 mit der Verzweigung 6 ausgeformt ist. An den beiden Ablauf­ rohrmuffen 3, 4 ist je nach Ablaufrohrstutzen 7, 8 dicht befestigt. Von der Zulaufrohrmuffe 2 aus ist ein Durchlaufrohr 9 mit dem abgewinkelten Abzweig 10 verlegt, der mittels einer muffenlosen Rohrschelle 11 mit dem zweiten Ablaufrohrstutzen 8 verbunden ist. Das vom Zulaufrohr abgewinkelte Zweigrohr 10 weist die Überlauf- und Probenahmeöffnung 12 und danach einen durch Motor 13 oder von Hand 14 betätigbaren Verschlußschieber 15 auf. Die bei geschlossenem Schieber 15 aus der Überlauföffnung 12 auslaufende Flüs­ sigkeit gelangt durch das Bodengerinne 16 in den ersten Ablaufrohrstutzen 7 und wird von dort einer speziellen Behandlung oder Speicherung zugeführt.

Claims (6)

1. Verteilerbauwerk für wassergefährdende Stoffe oder diese enthaltende Abwässer zur gezielten Ableitung in die Kanalisation, eine angepaßte Behandlungseinrichtung oder ein Auffangbecken, mit einem Schacht und einem ein Sperrventil, eine vor­ geordnete Überlauföffnung, einen Zu- und einen Ablauf aufweisenden Durch­ laufrohr, sowie einem bei Sperrung beaufschlagten zweiten Ablauf, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Durchlaufrohr (9) in dem Bodenteil (1) des Schachts verlegt ist und daß der zweite Ablauf (7) in gleicher Höhe an das Bodenteil (1) angeschlos­ sen ist.

2. Verteilerbauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überlauföff­ nung (12) als Probenahmeöffnung ausgebildet ist.

3. Verteilerbauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Abläufe (7, 8) symmetrisch zur Längsachse des Zulaufs (2) angeordnet sind.

4. Verteilerbauwerk nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest das Bodenteil (1) eine gegen Kohlenwasserstoffe, Laugen und Säuren beständige Beschichtung aufweist.

5. Verteilerbauwerk nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil (1) mit verzweigtem Sohlengerinne (5) ausge­ bildet ist, wobei die Überlauföffnung (12) noch in der Verzweigung (6) des Gerinnes liegt.

6. Verteilerbauwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Durchlaufrohr (9) an der tiefsten Stelle einen Grundablaß aufweist.