DE27293C - Neuerungen im Legen unterirdischer elektrischer Leitungsdrähte und an den dazu gehörigen Leitungen - Google Patents
Neuerungen im Legen unterirdischer elektrischer Leitungsdrähte und an den dazu gehörigen LeitungenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02G—INSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
- H02G9/00—Installations of electric cables or lines in or on the ground or water
Landscapes
- Laying Of Electric Cables Or Lines Outside (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Leitungen.
Diese Erfindung bezieht sich auf ein neues System der Legung der unterirdischen elektrischen
Drähte und eine neue Leitung zu diesem Zwecke, ferner auf eine Vorrichtung zum Entfernen
der inducirten Elektricität aus der Isolirschicht jedes Drahtes, ein verbessertes Mannloch
zur Leitung und eine verbesserte Isolirmasse, welche beim Legen der Drähte oder in
anderem Verhältnifs verwendet wird.
Die Röhrenleitung wird dadurch gebildet, dafs ein Metallrohr inwendig mit einer Isolirmasse
bestrichen wird, welche fest am Metall anhaftet. Die Entladevorrichtung besteht aus
einem einfachen Kupferdraht, welcher im Rohr angeordnet ist und an beiden Enden oder in
gewissen Abständen mit der Erde und mit dem Aeufsern des Metallrohres, sowie mit der Isolirschicht
jedes der Leitungsdrähte verbunden ist.
Das Mannloch besteht aus einem eisernen Gehäuse, einer inwendig isolirten, aus Holz hergestellten
Kammer und den wasserdicht durch die Seiten des Gehäuses und der Kammer laufenden
Verbindungen für die betreffenden Leitungen, welche nach der Kammer führen. Die
Isolirmasse besteht aus einer geschmolzenen Masse gewöhnlichen Kolophoniums in Verbindung
mit Kalkhydrat oder kohlensaurem Kalk.
Fig. ι ist eine Oberansicht des Mannloches;
Fig. 2 ein Verticalschnitt desselben mit einem kurzen Theil der Leitungsröhren, an den beiden
entgegengesetzten Seiten angebracht;
Fig. 3 der Plan mehrerer Grundstücke und der dazu gehörigen Mannlöcher und Leitungsröhren;
Fig. 4 die isometrische Ansicht eines Theiles der Rohrleitung;
Fig. 5 ein Verticallängsschnitt eines Leitungsrohres, die Wandung der Mannlochgehäuse und
der Kammer, sowie die Lage der Drähte darstellend;
Fig. 6 eine Endansicht des Rohres und der Drähte, die Verbindungen der Drähte mit dem
Entladungsdraht darstellend;
Fig. 7 die Seitenansicht des einen Endes der Leitungsröhren, die directe Verbindung des
Entladungsdrahtes mit der Isolirung darstellend.
A ist das Leitungsrohr, welches inwendig mit festhaftender Isolirmasse überzogen ist. B B
sind die im Rohr angebrachten Leitungsdrähte, von welchen jeder mit Isolirmasse bedeckt ist.
C ist der Entladedraht, D ist ein Verbindungsstück, welches durch die Isolirung des Rohres
hihdurchläuft und mit dem Draht C verbunden ist.
E, Fig. 7, ist ein Keil zum Halten des Drahtes C in einer Bohrung an einem Ende
des Rohres A und wird statt des Theiles D angewendet.
C ist die Isolirung; F, Fig. 4 und 5, ist ein im Rohr eingesetztes Mundstück, um die Herstellung
einer Localverbindung zu gestatten; G ist eine Kappe zum Rohr F, um dieses zu
verschliefsen, falls dasselbe nicht gebraucht wird. H ist ein Zweigrohr zur Aufnahme der
Enden des einen Drahtes B., Die Drähte BB werden ohne Isolirung oder besondere Anordnung
am Boden des Leitungsrohres A gelegt, welches auf folgende Weise mit dem Mannloch
verbunden ist. Der District, in welchem die Leitungsdrähte gelegt werden sollen, wird in
Abtheilungen von einigen hundert Metern eingetheilt, an den Enden, sowie an den Kreuzungspunkten
X und an den Zwischenpunkten X1, Fig. 3, der Gehäuse / angebracht und die Leitungen
bezw. die Leitungsrohren so von einem Gehäuse zum anderen gelegt, dafs die Leitungsröhren
durch die Wandungen der Gehäuse laufen und bis ins Innere der Kammer hineinragen.
Die Leitungsröhren werden in Abtheilungen von 2 bis 3]/2 m Länge hergestellt, um ein
leichtes und vollkommenes Isoliren derselben zu ermöglichen. Beim Legen in die Erde werden
diese Rohrabtheilungen mit Schraubenkuppelungen A1, Fig. 5, zusammengehörten Flantschen
oder anderen geeigneten Kuppelungen versehen. Ein Zugdraht B wird durch die Mitte
der Leitung gezogen und kann später angewendet werden, um die Drähte B von irgend
einem Mannloch aus einzuführen. Die Gehäuse / sind so hergestellt, . dafs sie jede
Feuchtigkeit von der hölzernen Isolirkammer J, Fig. 2, abhalten. Dieselben «ind mit Mannlochdeckeln
K so versehen, dafs man in sie gelangen kann. Eine Muffe α läuft durch jede
Seitenwandung der Kammer/ an jedem Punkt, wo die Leitungsröhren in dieselbe einlaufen.
Die Muffe oder Büchse pafst wasserdicht in die Kammerwandung und ist genügend grofs,
um das Rohr und eine ringförmige Liderung um dasselbe, wie bei b b zu sehen ist, aufzunehmen.
Die Packung wird erst nach dem Anbringen der Röhren im Erdreich eingetrieben. Die Kammer / besteht aus Holz und ruht auf
den Holzklötzen c c, welche zwischen dem Boden und den Seiten der Kammer und dem
gufseisernen Gehäuse / angeordnet sind, um die Kammer zu isoliren. Das Innere der Kammer
wird mit einer wasserdichten Isolirmasse bedeckt. Die Kammer ist mit Deckel d versehen,
welcher mit einem abnehmbaren Bügel e, der in der Mitte eine Stellschraube / hat, versehen
ist; ferner wird eine Packung aus Weichgummi angebracht, um einen wasserdichten Abschlufs zu erzielen und jedes Eindringen von
Feuchtigkeit zu vermeiden. Die Drähte B B sind in Fig. 2 in ihrer Verbindung mit den
Stiften oder Zapfen g eines Umschalters an der einen Kammerwandung verbunden. Die Kammer
hat ι Y3 bis i2/3 m im Durchmesser, so
dafs ein Arbeiter jede erforderliche Aenderung der Verbindung leicht und bequem bewerkstelligen
kann. Die Entladedrähte wirken wie folgt und sind mit der Erde mittelst der metallischen
Leitungsröhren, deren Aeufseres nicht isolirt wird, verbunden und können leicht mit
dem Metall der Röhren in elektrische Verbindung gebracht werden. Die Verbindungsstücke
D D können in das Rohr eingesetzt und der einfache Kupferdraht C darin die Leitungsröhren
entlang gelegt werden, oder derselbe kann zwischen die Drähte BB gelegt und nur
an den Enden mit dem Rohr verbunden werden, wo er in die Kammer^/ eintritt und leicht
zugänglich ist. In solchen Fällen werden die Drähte C in eine Bohrung des Leitungsrohres
eingebogen und der Sicherheit wegen durch ein Keilchen E befestigt. Die Verbindung zwischen
dem Draht C und den Drähten B B kann durch flache Kupferstreifen, wie bei i,
Fig. 5. und 6, gezeigt, oder durch Winden des Drahtes C um und zwischen den Leitungsdrähten
vor der Verbindung des Drahtes C mit dem Rohr A hergestellt werden.
Der elektrische Strom in jeder Leitung in-"ducirt einen ähnlichen Strom von entgegengesetzter
Polarität aufserhalb der Isolirung, wodurch die gewünschte Wirkung der Uebertragungsströme
bedeutend gehemmt und derangirt wird.
Die Wirkung der Verbindungen i ist ein Freigeben der auf das Aeufsere jeden Leiters
gebundenen Elektricität, um auf diese Weise den durchkreisenden Strom von allen nachtheiligen
Einflüssen zu befreien. Der Entladungsdraht ist bei jeder der Kammern J mit
der Erde verbunden, und sind die Verbindungen zwischen dem Draht und den Leitungsröhren
ebenfalls an demselben Punkte ausgeführt. Der einfache Entladedraht genügt für sämmtliche
im Rohr angebrachte Leitungsdrähte, wenn die äufseren Umhüllungen derselben mit dem
Draht verbunden sind.
Der Zweck der vorbeschriebenen Construction des Leitungsrohres und des Mannloches ist,
eine Umhüllung für die Leitungsdrähte zu erzielen, welche nicht allein an allen Punkten
gegen Feuchtigkeit geschützt, sondern selbst elektrisch geschützt ist, um den Verlust an
elektrischen Strömen nach Möglichkeit zu vermeiden.
Es ist aus der Zeichnung und Beschreibung ersichtlich, dafs die dargestellte Leitung einen
solchen Schutz gewährt und in hohem Grade den Verlust an Elektricität aus einem Leitungsdraht
mit defecter Isolation verhindert. Sind die Leitungsröhren gelegt, so werden Vorkehrungen
getroffen, dafs die Drähte z. B. gegenüber jedem Hause zugänglich sind, und wird
zu diesem Zweck ein Stutzen F angebracht, welcher bis zum Gebrauch durch eine Kappe G
geschlossen wird. Der Deckel kann zu erforderlicher Zeit abgenommen und ein Rohr H
durch Kupplung H1 mit dem Stutzen verbunden
werden. Die Stutzen und Deckel werden vorzugsweise mit Isolationsmasse bekleidet, wie
es bei den Leitungsröhren der Fall ist. Um ein billiges, sicher wirkendes Material zu erhalten,
wird eine Masse aus Kolophonium und Kalkhydrat oder kohlensaurem Kalk hergestellt.
Das Kolophonium wird geschmolzen und im geschmolzenen Zustande erhalten und einUeberschufs
an pulverisirtem Kalk eingerührt und mit dem Kolophonium vollständig verbunden. Das Resultat ist eine Masse chemisch verschiedenen
Charakters von den beiden Ingredienzien. Dies rührt von den sauren Eigenschaften des
Kolophoniums her, welches hauptsächlich aus Harzsäuren besteht, und von den alkalischen
Eigenschaften des Kalkpulvers, welches auf folgende Weise bereitet wird:
Der kohlensaure Kalk wird bereitet, indem man gewöhnliche Kreide von allen kieselhaltigen
und fremden Substanzen befreit und dann sehr fein pulverisirt. Das Kalkhydrat wird bereitet
durch Löschen des Kalkes entweder langsam in der Luft oder durch Anwendung eines
geeigneten Wasserquantums. Wird letztere Methode angewendet, so mufs man dafür Sorge
tragen, dafs man genügend Wasser anwendet, um die Bildung von Krystallen zu verhindern;
hingegen darf man nicht zu viel Wasser anwenden, oder es entsteht statt des trockenen
Pulvers eine nasse Pasta. Der kohlensaure Kalk sowie das Kalkhydrat in Verbindung mit
dem geschmolzenen Kolophonium erzeugen eine kunststeinartige Masse, welche eine bedeutende
Härte und äufserste Festigkeit besitzt.
Die isolirende Eigenschaft der Masse ist derartig stark, dafs ein Häutchen von ungefähr
0,4 mm Stärke genügt, um einen sehr starken Strom abzuhalten. Die geschmolzene Masse
kann, in beliebige Formen gegossen, auf beliebigen Flächen angebracht werden.
Wird die Masse jedoch für biegsame Leiter angewendet, so werden 2 bis 5 pCt. eines
festen Oeles, wie Kolophoniumöl, der Masse hinzugesetzt. Durch den Zusatz des Oeles wird
die Masse fast so zähe wie Schuhleder und haftet vorzüglich auf Metallen. An Haltbarkeit,
Zähigkeit und Biegsamkeit genügt die Masse sämmtlichen Anforderungen eines biegsamen
Ueberzuges für Drähte.
Ein beliebiger Procentsatz von 50 bis 90 pCt. des Kalkpulvers wird je nach der Härte angewendet;
für gewöhnlich werden ca. 35 pCt. Kolophonium zu ca. 65 pCt. des Kalkpulvers
angewendet. Man kann Leitungsdrähte mit diesem Material dadurch überziehen, dafs dieselben
erhitzt und durch ein Bad aus geschmolzener Masse gezogen werden. In geschmolzenem
Zustande kann die Masse ebenfalls zum Bestreichen der Röhren, der Kammern und anderer zu isolirenden Gegenstände verwendet
werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:An elektrischen Leitungen, welche aus einer Anzahl isolirter Drähte B bestehen, die in einem Rohr A, das inwendig mit isolirender Masse ausgekleidet ist, untergebracht sind, die Anordnung eines nicht isolirten Drahtes C, der entweder oben im Rohr A parallel zu den Drähten B entlang geführt und durch metallische Halter i getragen wird, in Verbindung mit den Bindegliedern D, die in bestimmten Intervallen durch Keile E in dem Rohr A befestigt werden, zum Zweck der Herstellung eines Contactes zwischen CA und der isolirenden Schicht und der damit zusammenhängenden Ableitung des inducirten Stromes, oder die Anordnung zu demselben Zweck in der Weise, dafs der Draht C an dem mit dem Mannlochgehäuse verbundenen Ende des Rohres A um die einzelnen Drähte B herumgelegt und mit dem Rohr A metallisch verbunden ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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