DE112752C

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Publication number: DE112752C
Application number: DENDAT112752D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Für die Verlegung von elektrischen Leitungen, wie Telegraphen- oder Telephondrahten, Kabeln oder dergl., oder von Drahtzügen bei Blockanlagen der Eisenbahnen u. s. w., verwendete man bisher mit einer gröfseren Zahl von Leitungskanälen versehene Blöcke, welche aus Cement oder ähnlicher Masse hergestellt werden. Solche Blöcke besitzen verschiedene Nachtheile; sie sind sehr schwer und bieten dadurch bei der Verlegung nicht geringe Schwierigkeiten, so dafs die Kosten für diese Arbeit sehr hoch werden. Es sind gute Unterstützungen und umständliche Befestigungsmittel zur Verbindung der einzelnen Blöcke unter einander erforderlich. Auch fördert Cement bei der Verlegung von Kabeln die Oxydation der Bleimantel der letzteren.

Nach der vorliegenden Erfindung werden zur Vermeidung dieser Nachtheile Blöcke verwendet, bei welchen der innere, die Kanäle enthaltende Theil aus einer, aus vegetabilischen Stoffen hergestellten, leichteren und geeigneteren Masse besteht, während der nöthige Halt für diese Masse nach aufsen hin durch Umhüllung mit einem festen Mantel aus Cement oder einer ähnlichen festen Masse gegeben wird. Die neuen Blöcke bieten für die Verlegung der Leitungen den Vortheil des viel geringeren Gewichtes. Die weichere Masse würde sich allein, ohne diesen Mantel, nicht verwenden lassen, weil alsdann die erforderliche Festigkeit fehlen und auch ein Verwittern eintreten könnte. Auch wäre es sehr schwierig, Blöcke aus weicherer Masse unter einander in starre Verbindung zu bringen, was gleichfalls durch die Cementumhüllung in der weiterhin erläuterten Weise ermöglicht wird. Durch die Cementhülle wird ferner der Block gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in vollkommener Weise geschützt.

Als Masse für den inneren Theil eignet sich besonders Kunstholz, Holzstein oder ähnliches, aus Pflanzenfaser, vegetabilischen Stoffen oder aus Kautschuk hergestelltes Material, welches leicht ist und sich gut formen bezw. giefsen läfst.

Solche Materialien greifen bei Kabeln die Bleimantel nicht durch chemische Vorgänge an. Die Kabel können ferner dünnere Schutzmäntel haben, weil diese infolge der gröfseren Weichheit des Materials beim Einziehen durch die Reibung nicht so leicht verletzt werden. Es ergeben sich also in mehrfacher Hinsicht wesentliche Vortheile und Ersparnisse gegenüber der früheren Verlegungsart.

Bei der Ausführungsart Fig. 1 und 2 ist angenommen, dafs der innere Theil a, welcher die Kanäle a^l enthält, aus Kunstholz oder dergl., die Ummantelung b aus Cement oder dergh besteht. Die Ausführung Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von der vorigen dadurch, dafs der Mantel b auch die Stirnseiten des Blockes bekleidet; zweckmäfsig ist es in diesem Falle, dafs die den inneren Theil bildende Masse mit den kleinen Stutzen a² durch die Stirnseiten des Mantels hindurchtritt, damit beim Aneinanderlegen der Blöcke, nach der Art wie Fig. 5 zeigt, Kanäle entstehen, deren Wandungen in ihrer ganzen Länge aus derselben Masse bestehen und nicht etwa an den Stofsfugen auf einer kurzen Strecke durch die Wandungen der Mantelöffnung gebildet werden.

Die letztbeschriebene Ausführung dürfte insbesondere sich eignen, wenn für den inneren Theil Kautschuk oder ähnliches Material benutzt wird.

Zur Verbindung der Blöcke unter einander ist der Cementmantel, wie Fig. 5 und 6 zeigen, mit Längsnuthen oder Längskanälen b¹ an den Seiten, auch oben oder unten versehen; durch diese Kanäle werden Schienen geschoben, die die Blöcke unter einander zu einer Blockleitung verbinden. Wie Fig. 7 bis 11 zeigen, kann die Form und Anordnung dieser Kanäle b^l und der Befestigungsschienen c verschiedenartig sein. Zweckmäfsig wird der Cementmantel an den Stellen, an welchen sich die Kanäle b^l befinden, verstärkt, und zwar nach innen, da nach aufsen vorspringende Theile beim Verlegen und bei den Erdarbeiten leicht beschädigt werden könnten. Es lassen sich natürlich auch andere Mittel zur Befestigung der Blöcke unter sich benutzen.

Die Zahl der Kanäle der Blöcke ist beliebig. Die Kanäle können ferner eine Auskleidung von Kautschuk oder anderem Isolirmaterial, ' einen Anstrich oder sonstigen Ueberzug erhalten.

Da die Blöcke erheblich leichter sind wie volle Cementblöcke, so können die Verbindungsschienen oder -Stangen verhältnifsmäfsig leicht ausgeführt werden und geringeren Querschnitt erhalten als bei vollen Blöcken; es ist auch die gute Versteifung der Blöcke unter einander besser'gewährleistet.

Claims

Patent-Ansprüche:
Ein Block mit mehreren Leitungskanälen zur Verlegung elektrischer Leitungen, dadurch gekennzeichnet, dafs der Block aus einem mit Kanälen versehenen Kernblock (a) aus Kunstholz besteht, der aufsen mit einem Mantel (b) aus Cement oder anderem Material durch Umformen versehen ist, um den inneren Block zu schützen und Befestigungsmittel an oder in dem Mantel des Blockes anbringen zu können.
Ein Block gemäfs Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs auch die gegen einander liegenden Stirnwände mit einer Cementbekleidung versehen sind, jedoch derart, dafs der innere Theil (a) an den Mündungen der Kanäle (bei a, Fig. 4) durch den Cementbelag hindurchtritt und die an einander gelegten Blöcke ununterbrochene Kanäle aus Kunstholz bilden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.