DE1465427C - Verfahren zur Verminderung von Zug oder Druckbeanspruchungen an Kabeln - Google Patents
Verfahren zur Verminderung von Zug oder Druckbeanspruchungen an KabelnInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung von Zug- oder Druckbeanspruchungen an
Kabeln, deren Mantel wenig elastisch ist und deren Seele nur geringe Reibung gegen den Mantel aufweist.
In Bergwerksgebieten mit Untertageabbau treten Erdverschiebungen auf, die bei den im Erdreich verlegten
Kabeln infolge von Dehnungen oder Pressungen Störungen hervorrufen können. Je nach der
Art der Erdbewegungen kann das Kabel auf Zug, Druck oder Scherung beansprucht werden. Handelt
es sich um Kabel, bei denen zwischen dem Kabelmantel und der Kabelseele eine sehr große Reibung
besteht, so übertragen sich die Erdbewegungen mit geringem Schlupf auch auf die Kabelseele. Es kann
dann zwischen dem Kabelmantel und der Kabelseele eine nur geringe Relativbewegung eintreten. Zur
Verhütung von Schäden an solchen Kabeln werden diese, wie es auch bei Rohrleitungen durchgeführt
wird, in Bögen verlegt, die durch ihre Lagerung in Schutzkästen gegenüber der Erde abgedeckt sind.
Treten in der Nähe dieser Kabelbögen Zugkräfte auf, so bedingen diese eine Verkürzung, d. h. Begradigung
der Bögen. Bei auftretenden Schubbeanspruchungen ist eine Vergrößerung der Krümmung der Bögen
möglich.
Es ist auch bereits bekannt (deutsche Auslegeschrift 1 028 649), in Gegenden mit Bodenbewegungen,
z. B. in Bergschädengebieten, Dehnungskabel zu verlegen, d. h. Kabel, die durch einen besonderen
Aufbau, z. B. der Kabelleiter, an sich dehnbar sind. Ferner sind aus der genannten deutschen Auslegeschrift
gegen Bodenbewegungen nachgiebige Anordnungen elektrischer Kabel bekannt. Zu diesem Zweck
ist im Erdboden ein dehnbarer, druckfester Metallschlauch, d. h. ein aus Metallband unter Einfügung
von elastischen Dichtungsmitteln gewickelter Schlauch, vorzugsweise in axial zusammengedrücktem
Zustand, verlegt und das ummantelte Kabel in diesem Metallschlauch mit Überlänge in Längsrichtung
und mit Spiel quer zur Längsrichtung angeordnet. Das Kabel kann wellenförmig oder schraubenlinienförmig
gewunden im Metallschlauch liegen.
Um die bei Seekabeln auftretenden Belastungen unschädlich zu machen, hat man, wie in der
deutschen Patentschrift 596 311 beschrieben, das Rutschen der Kabelseele im Kabelmantel oder in
dem unter dem Kabelmantel liegenden Druckschutzrohr verhindert, indem man die Reibung vergrößernde
Mittel zwischen Kabelseele und Bleimantel bzw. Druckschutzrohr anordnete. Es hat sich jedoch
herausgestellt, daß diese Mittel, insbesondere bei Verwendung sehr dünner Leiter, nicht immer ausreichen,
um ein Reißen der Leiter sicher zu verhüten. Man hat daher die einzelnen Leiter im Kabel
schrauben- oder wellenförmig ausgebildet, um die Bewegungsmöglichkeit der Leiter zu vergrößern. Die
schraubenförmige oder wellenförmige Ausbildung der Leiter ist dabei nicht mit derjenigen Verformung
gleichzusetzen, welche die einzelnen Adern und mit ihnen ihre Leiter durch irgendwelche Verseilungsvorgänge erleiden. Die schrauben- oder wellenförmige
Ausbildung war vielmehr unabhängig von der jeweils vorhandenen Verseilung. Eine Verminderung der
mechanischen Beanspruchung von Kabeln kann auch durch eine besondere Konstruktion der Kabel
dadurch erreicht werden, daß die Reibung zwischen, dem Kabelmantel und der Seele verringert und der
Kabelmantel elastisch gehalten wird. Dies ist der Fall bei Kabeln, deren metallische Ummantelung
durch einen gewellten Metallmantel gebildet wird. Der Mantel ist mit einer Korrosionsschutzschicht
versehen, die von einem Kunststoffmantel umgeben ist.
Bei diesen bekannten Mantelkonstruktionen kann der Kabelmantel bei Erdbewegungen Längenänderungen
aufnehmen. Es kann also der Kabelmantel in gewissen Grenzen über die Kabelseele hinweggleiten.
Dies hat jedoch zur Folge, daß in der Kabelseele an bestimmten Stellen starke Zugkräfte auftreten.
Auch beim Verlegen der Kabel in Bögen bleiben die Zugkräfte an der Kabelseele wegen der
zu geringen Elastizität des Wellmantels bestehen und können insbesondere in Verbindungsmuffen zu Verschiebungen
der einzelnen Spleißstellen sowie zu Zerreißungen der Leiter führen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht nun darin, die Kabel so zu verlegen bzw.
den Kabelmantel so auszubilden, daß die Zugspannungen der Kabelseele bei nicht gleich großen und
gleichgerichteten Beanspruchungen der Kabelum-
3 4
mantelung ausgeglichen werden. Nach dem erfin- Extremfall nimmt das Bogenstück 2 nach F i g. 1 die
dungsgemäßen Verfahren soll das Kabel an Stellen gestreckte Form nach F i g. 2 an.
zum Ausgleich der Zugbeanspruchungen in wenig- Will man eine Stelle im Zuge des Kabels, z. B. eine stens einem Bogen ausgelegt werden und die normale Verbindungsmuffe, gegen Zugbeanspruchungen von Kabelummantelung an wenigstens einem Teil der 5 beiden Seiten schützen, so muß je ein Kompensations-Bogenlänge entfernt und durch eine möglichst bogen, wie in F i g. 3 dargestellt, zu beiden Seiten flexible, in Längsrichtung elastische, gasdruckdichte der Muffe aufgebracht und die Kabelseele zu beiden Ummantelung ersetzt werden. Es kann erforderlich Seiten der Muffe 3 durch Vergießen an der Stelle 5 sein, die Kabelseele zwischen einer Spleißstelle festgelegt werden.
zum Ausgleich der Zugbeanspruchungen in wenig- Will man eine Stelle im Zuge des Kabels, z. B. eine stens einem Bogen ausgelegt werden und die normale Verbindungsmuffe, gegen Zugbeanspruchungen von Kabelummantelung an wenigstens einem Teil der 5 beiden Seiten schützen, so muß je ein Kompensations-Bogenlänge entfernt und durch eine möglichst bogen, wie in F i g. 3 dargestellt, zu beiden Seiten flexible, in Längsrichtung elastische, gasdruckdichte der Muffe aufgebracht und die Kabelseele zu beiden Ummantelung ersetzt werden. Es kann erforderlich Seiten der Muffe 3 durch Vergießen an der Stelle 5 sein, die Kabelseele zwischen einer Spleißstelle festgelegt werden.
od. dgl. und dem bogenförmig ausgelegten Kabel- io Der Kompensationsbogen kann aus mehreren Ab-
stück mittels einer flüssigen aushärtbaren Masse mit schnitten zusammengesetzt werden, wie dies in F i g. 4
dem Kabelmantel fest zu verbinden. Die flexible und gezeigt ist. Vorteilhafterweise kann man besondere
längselastische Ummantelung kann aus einem gewell- längselastische Elemente 6 zur Aufnahme der
ten Metallschlauch hergestellt werden. Vorteilhafter- Längenänderungen vorsehen, während das nur wenig
weise kann man den einen Teil des Ausgleichsstückes 15 oder nicht längselastische Element 7 zur Aufnahme
nur längselastisch und den anderen Teil nur flexibel der Querverschiebungen dienen soll,
ausbilden. Die Anordnung kann in vorteilhafter Weise zur
Die Erfindung wird an Hand von Ausführungs- Aufnahme von Zug- und Druckkräften dienen,
beispielen im folgenden noch näher erläutert. Während in dem einen Fall eine Begradigung des
Die F i g. 1 zeigt eine Anordnung zum Ausgleich 20 bzw. der Kompensationsbogen auftritt, ergibt sich
der Zugspannungen der Kabelseele. Im Zuge des bei Beanspruchung auf Druck eine Zunahme der
Kabels 1 ist an einer oder an mehreren Stellen, an Krümmung der Bogen. In vorteilhafter Weise kann
denen die Zugbeanspruchungen kompensiert werden man die Längenänderung infolge Verkrümmung
sollen, das Kabel in einem Bogen 2 ausgelegt. Die bzw. Begradigung des nur flexiblen Elementes auf
normale Kabelummantelung wird im Bogen 2 ent- 25 eine mögliche Längenänderung der elastischen EIe-
fernt und durch eine möglichst flexible, in Längs- mente abstimmen.
richtung elastische Ummantelung ersetzt. Um die Damit die nach dem Verfahren der Erfindung
Spleißstellen gegen eine zu erwartende Zugbean- hergestellten Einrichtungen einwandfrei arbeiten
spruchung zu schützen, wird die Kabelseele in den können, sollen sie gegen Erddruck geschützt werden,
Zwischenstücken4 zwischen der Lötstelle3 und dem 30 z.B. dadurch, daß sie in einem Kabelschacht od.dgl.
Kabelbogen 2 durch Ausgießen der Kabelhohlräume untergebracht werden.
mittels einer flüssigen, aushärtenden Masse mit dem Durch Anwendung des Verfahrens nach der ErKabelmantel
fest verbunden. In F i g. 2 ist die An- findung wird es möglich, daß auch Kabel ohne besonordnung
in gestreckter Form dargestellt. Sie zeigt deren Aufbau in Gegenden verlegt werden können,
die durch Gießharz ausgefüllte Stopfstelle 5. Wirkt 35 in denen mit Verschiebungen des Erdreiches gerechnun
eine Zugkraft auf die Kabelseele, so wird der net werden muß. Solche Kabel sind gegenüber
elastische und flexible Kabelmantel an der Stelle 2 Kabeln mit Sonderaufbau im allgemeinen billiger,
sich entsprechend zusammendrücken und so viel Der Mehraufwand für den Einbau der Ausgleichsnachgeben,
daß der Längenunterschied zwischen elemente ist gegenüber den Ersparnissen an Kabeln
Kabelseele und Kabelmantel ausgeglichen wird. Im 40 sehr gering.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Verminderung von Zug- oder Druckbeanspruchungen an Kabeln, deren Mantel
wenig elastisch ist und deren Seele nur geringe Reibung gegen den Mantel aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kabel an Stellen
zum Ausgleich der Zugbeanspruchungen in wenigstens einem Bogen ausgelegt wird und daß
die normale Kabelummantelung an wenigstens einem Teil der Bogenlänge entfernt und durch
eine möglichst flexible, in Längsrichtung elastische gasdruckdichte Ummantelung ersetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabelinnere zwischen
einer Spleißstelle od. dgl. und dem bogenförmig ausgelegten Kabelstück mittels einer flüssigen
aushärtbaren Masse mit dem Kabelmantel fest verbunden wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible
und längselastische Ummantelung aus einem gewellten Metallschlauch hergestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible
und längselastische Ummantelung aus mehreren einzelnen Teilstücken zu beliebigen Längen zusammengesetzt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die längselastische
und flexible Ummantelung aus einem nur längselastisch und aus einem nur flexiblen
Teil hergestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Längenänderung
infolge Verkrümmung bzw. Begradigung des nur flexiblen Elementes auf eine mögliche
Längenänderung der elastischen Elemente abgestimmt wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED0044488 | 1964-05-21 | ||
DED0044488 | 1964-05-21 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1465427A1 DE1465427A1 (de) | 1969-03-13 |
DE1465427B2 DE1465427B2 (de) | 1972-12-14 |
DE1465427C true DE1465427C (de) | 1973-06-28 |
Family
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