DE1959738C3 - Vorrichtung zum einziehen bzw herausziehen von elastischen versorgungsleitungen in ein bzw aus einem schutzrohr - Google Patents

Vorrichtung zum einziehen bzw herausziehen von elastischen versorgungsleitungen in ein bzw aus einem schutzrohr

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine'Vorrichtung zum Einziehen bzw. Herausziehen von elastischen Versorgungsleitungen, wie Kabeln und Rohre großer Längen, in ein bzw. aus einem insbesondere in den Grund eines Gewässers eingespUlten Schutzrohr, bestehend aus einem Ziehkopf, einem an diesem befestigten, auf eine Trommel aufwickelbaren Seil und Gleitmittel zur Verringerung der Reibung.
Es ist bekannt, Versorgungsleitungen, wie Fernmelde- und Starkstromkabel, sowie Trink- oder Abwasserrohrleitungen direkt auf den Grund eines Gewässers oder in denselben zu verlegen. Diese Versorgungsleitungen müssen gegen mechanische Beschädigungen durch Aufankern oder Eisgang gesichert werden, wozu insbesondere Kabel mit einer aufwendigen Armierung verschen sind. Werden die Kabel aber in Schutzrohre aus beispielsweise Polyäthylen, die in den Grund eines Gewässers eingespült sind, eingezogen, so können sie in ihrem Aufbau wesentlich einfacher sein als die Kabel, weiche frei verlegt werden. Es ist möglich, in solche Schutzrohre normale Erdkabel einzuziehen und sie bei Auftreten einer Störung wieder herauszuziehen und gegen ein neues Kabel auszutauschen.
Dieses bekannte Verfahren läßt sich aber nicht bei Kabeln größerer Länge anwenden, da bei diesen das Produkt aus dem Eigengewicht des Kabels und der Reibung die Zugfestigkeit des Kabels überschreitet, was zu einem Zerreißen des Kabels führen kann. Da die Reibung von der Oberflächengestaltung eines Kabels abhängt, läßt sie sich durch die Verwendung von Gleitmitteln in gewissen Grenzen verringern, jedoch nicht so weit, daß die nötigen Zugkräfte unterhalb der Bruchlast des Kabels bleiben; wenn ein nicht armiertes Kabel verwendet wird, können nur Kabellängen von nicht mehr als etwa 1500 bis 2000 m eingezogen werden.
Ist die Verlegung größerer Kabellängen erforderlich, dann muß wieder auf armierte Kabel zurückgegriffen werden, die jedoch, einen größeren Durchmesser und ein weit höheres Eigengewicht aufweisen. Wegen des größeren Durchmessers müßte-der innere Durchmesser des Schutzrohres wieder entsprechend größer ausgelegt sein. Da armierte Kabel wesentlich teurer sind und ein Rohr größeren Durchmessers verwendet werden muß, wird die Schutzrohrverlegung bei größeren Kabellängen wieder unwirtschaftlich.
Es kommt noch hinzu, daß in lange Fernmeldekabel in bestimmten Abständen Verstärker eingebaut sind. Der Durchmesser dieser in ein Kabel eingebauten Verstärker ist 2- bis 3mal so groß wie der Durchmesser des Kabels selbst. Das Einziehen von mit Verstärkern versehenen Kabeln in ein Schutzrohr erfordert damit besondere Schutzmaßnahmen für den Verstärker.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 271 471 ist es bekannt, das Einführen eines Rohres in ein Mantelrohr dadurch zu erleichtern, daß das Mantelrohr mit Flüssigkeit gefüllt wird und das einzubringende Rohr dann in das Mantelrohr eingeschwommen wird. Diese für starre Rohrgebilde bekannte Einbringungsart läßt sich jedoch nicht auf biegsame und insbesondere nur bedingt auf Zug belastbare Kabel oder Rohrleitungen übertragen. Das Einschwimmen nach dem bekannten Verfahren würde alsbald auf Schwierigkeiten stoßen, wenn im Verlauf des Rohrzuges Krümmungen vorhanden sind, wie sie beim Verlegen von elastischen Wasserleitungen oder Kabeln unvermeidlich sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine starke Reibung zwischen einem Schutzrohr und einer in dieses einzuziehenden Versorgungsleitung so weitgehend zu vermeiden, daß auch große Längen von Versorgungsleitungen gegebenenfalls auch bündelweise eingezogen werden können. Gegebenenfalls in den Versorgungsleitungen angeordnete Verstärker müssen dabei auch gegen Beschädigung geschützt sein.
Die gestellte Aufgabe ist bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung als Gleitmittel ein flüssiges Medium, wie Paraffinöl, Transformatoröl, destilliertes Wasser, in das Schutzrohr eingefüllt, mindestens an einer der Versorgungsleitungen mindestens ein diese in der Schwebe haltender Auftriebskörper befestigt und der Ziehkopf lösbar mit dem bzw. den Auftriebskörpern verbunden ist.
Beim Einsatz dieser Vorrichtung befinden sich die in das Schutzrohr eingeführten Versorgungsleitungen im wesentlichen im Schwebezustand und können so mit einer Zugkraft eingezogen werden, die weit unter der zulässigen Bruchlast der einzuziehenden Versorgungsleitung liegt. Da es schwierig ist, den Auftrieb genau entsprechend dem Abtrieb über die ganze Länge der Versorgungsleitung einzustellen, kann
diese im Schwebezustand längs einiger Teilabschnitte zur Unterseite, des Schutzrohres absinken oder zur Oberseite des Schutzrohres aufsteigen; die .hierbei auftretende Reibung ist aber erfindungsgemsß minimal. S
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Ziehkopf auch mit den einzuziehenden Versorgungsleitungen verbunden. Auf diese Weise wird die Zugbelastung auf das Zugseil und die Versorgungsleitungen verteilt. .
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist als Auftriebskörper ein an seinen beiden Enden verschlossenes Tragrohr verwendet Dieses Tragrohr liefert dsn für das Einziehen benötigten Auftrieb. Damit keine Korrosionserscheinungen aw dem Schutzrohr, den Versorgungsleitungen und dem Tragrohr auftreten können, muß sichergestellt sein, daß ein neutrales flüssiges Medium ausgewählt wird.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können auch mehrere miteinander verbundene Auf- ao triebskörper vorgesehen sein, welche entweder direkt oder gelenkig miteinander verbunden sind. Es ist auch möglich, die Auftriebskörper durch Seilabschnitte miteinander zu verbinden. Die Länge und die Anzahl der Auftriebskörper wird dabei von dem benötigten Auftrieb bestimmt werden.
Mit Hilfe der Vorrichtung nach der Erfindung können ohne weiteres Kabel mit eingebauten Verstärkern in Schutzrohre eingezogen werden.
Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch einen Flußlauf mit einem in sein Bett eingebetteten Schutzrohr, durch welches mit Hilfe der Vorrichtung nach der Erfindung Versorgungsleitungen eingezogen werden,
F i g. 2 eine Versorgungsleitung, die mit mehreren Auftriebskörpern verbunden ist,
F i g. 3 einen Aufbau ähnlich dem nach F i g. 2, wobei die Auftriebskörper über Seile miteinander verbunden sind,
F i g. 4 einen Querschnitt durch ein Schutzrohr, in dem ein mehrere Versorgungsleitungen tragendes Tragrohr schwebt.
Unterhalb der Sohle S des Gewässers G ist in den Grund ein Schutzrohr 1 eingebettet, das vorzugsweise aus einem Kunststoff, wie Hart-Polyäihylen, hergestellt ist. Als Beispielslänge kann eine Länge von 4000 bis 5000 m genannt werden. Das Schutzrohr 1 ist mit einer Flüssigkeit 2 gefüllt, so daß die so Flüssigkeitsspiegel 2 a in den beiden aufsteigenden Schutzrohrabschnitten la und Ib stehen. In das Schutzrohr 1 ist ein an beiden Enden 3 a und 36 geschlossenes Tragrohr 3 eingezogen, an dem mittels Haltebändern 4 eine Versorgungsleitung 5, z. B. ein Fernmeldekabel, befestigt ist, in das Verstärker 6 eingespleißt sind. Wie man aus der F i g. 1 sieht, sind die Verstärker 6 keinen außerordentlichen Belastungen ausgesetzt, obwohl sie den zwei- bis dreifachen Durchmesser des Kabels aufweisen. Die Befestigung des Kabels 5 an dem Tragrohr 3 wird durch den erhöhten Durchmesser ebenfalls nicht behindert. Als Befestigungsmittel kommen außer den elastischen Haltebändera 4 auch schellenartige und andere Befestigungsmittel in Frage.
Das vorzugsweise aus Kunststoff hergestellte Tragrohr 3 ist in seinem Querschnitt so gewühlt, daß der auf das Kabel 5 und das mit ihm verbundene Tragrohr 3 einwirkende Auftrieb im wesentlichen gleich dem Abtrieb ist Dann schwebt das Bündel aus Kabel 5 und Tragrohr 3 in dem Schutzrohr 1, wie in der Fig. 1 gezeigt ist. Das Bündel bewegt sich über einen Rollenbock 7 in den absteigenden Teil la des Schutzrohres 1 hinein, dann im wesentlichen parallel zur Gewässersohle und wird durch den aufsteigenden Teil Ib des Schutzrohres herausgezogen. Zu diesem Zweck ist an dem Ende 3 b des Tragrohres und Sb des Kabels ein Ziehkopf 8 befestigt an dem das eine Ende eines Zugseils 9 befestigt ist, während das andere Ende des Seils an der Trommel einer Winde 10 angeschlagen ist Da die beiden Rohre und die oberen Schichten des Kabels aus Kunststoff bestehen, darf die Flüssigkeit den Kunststoff nicht zersetzen; sie muß mithin neutral sein. Da das Bündel aus Tragrohr 3 und Kabel 5 sich in der Flüssigkeit 2 im Schutzrohr 1 im Schwebezustand befindet bzw. mit einigen Abschnitten mit minimaler Andruckkraft die Innenfläche des Schutzrohres berührt, kann die Winde 10 über das Zugseil 9 nach Einführen des Ziehkopfes in das Schutzrohr 1 das Bündel mit einer Zugkraft durch das Schutzrohr ziehen, die weit unter der zulässigen Bruchlast des Kabels 5 liegt. Wenn der Ziehkopf, wie in dem gezeigten Ausführungsbeispiel, auch an dem Tragrohr 3 befestigt ist, kann ein Teil der Zugkraft von dem Tragrohr 3 übernommen werden.
Bei einer anderen Ausführungsform, die in der F i g. 2 gezeigt ist, besteht der Auftriebskörper nicht aus einem langen Tragrohr 3, sondern aus direkt gelenkig miteinander verbundenen Auftriebskörpern 12, an denen das Kabel 5 mittels Haltebändern 4 oder mit den Auftriebskörpern 12 verbundenen Schellen 13 befestigt ist.
Bei der in F i g. 3 gezeigten Ausführungsform sind die Auftriebskörper 12 nicht direkt, sondern über Seilabschnitte 14 miteinander verbunden.
Die Fig.4 zeigt einen Querschnitt durch ein eingespültes Schutzrohr 1, in dem ein Tragrohr 3 schwebt, an dem mittels eines Haltebandes 4 zwei Starkstromkabel 15, eine Wasserrohrleitung 16 und ein Fernmeldekabel 5 befestigt sind. Es können an dem Tragrohr 3 mehrere Versorgungsleitungen aufgehängt werden, nur muß gewährleistet sein, daß der auf den Auftriebskörper und die an ihn befestigten Versorgungsleitungen einwirkende Auftrieb im wesentlichen gleich dem Abtrieb ist.
Mit dem offenbarten Verfahren und der Vorrichtung ist es möglich, normale Erdkabel mit Hilfe eines relativ billigen Kunststoffrohres und einer Flüssigkeit in ein Schutzrohr einzuziehen, ohne bei dem Zugvorgang die zulässige Bruchlast des verwendeten Kabels zu überschreiten. Das Gesagte gilt auch für alle anderen in ein solches Schutzrohr einziehbare Versorgungsleitungen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zum Einziehen bzw. Herausziehen von elastischen Versorgungsleitungen, wie Kabeln und Rohre, großer Längen, in ein bzw. aus einem insbesondere in den Grund eines Gewässers eingespülten Schutzrohr, bestehend aus einem Ziehkopf, einem an diesem befestigten, auf eine Trommel aufwickelbaren Seil und Gleit- i» mitteln zur Verringerung der Reibung, dadurch gekennzeichnet, daß als Gleitmittel ein ,flüssiges Medium (2), wie ParafSnöl, Transformatoren, destilliertes Wasser, in das Schutzrohr (1) eingefüllt, mindestens an einer der Versorgungsleitungen (5) mindestens ein diese in der Schwebe haltender Auftriebskörper (3, 12) befestigt und der Ziehkopf (8) lösbar mit dem bzw. den Auftriebskörpern (3, 12) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge- ao kennzeichnet, daß der Ziehkopf (8) auch mit den einzuziehenden Versorgungsleitungen (5) verbunden ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Auftriebskörper as ein an seinen beiden Enden verschlossenes Tragrohr (3) verwendet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere miteinander verbundene Auftriebskörper (12) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftriebskörper (12) direkt und gelenkig miteinander verbunden sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftriebskörper (12) durch Seilabschnitte (14) miteinander verbunden sind.
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