DE2729333C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Reagenz-Teststreifen für analytische Zwecke durch Be
drucken eines Trägers mit zwei Reaktionspartnern in Form
von Flecken oder Punkten mit Hilfe des Siebdrucks oder
des Offsetdrucks, so daß die Reaktionspartner auf dem
Träger in einem bestimmten Abstand voneinander getrennt
vorliegen.
Ein Verfahren dieser Art wird auch in der
älteren Patentanmeldung DE 27 27 347 beschrieben.
In der Auslegeschrift 23 04 971 und in dem US-Patent 36 66 421
wird bereits das Grundprinzip eines diagnostischen Teststrei
fens beschrieben, wonach miteinander unverträgliche Reagenzien
in Form von einzelnen, sich nicht berührenden Streifen oder
Bereichen auf einer Matrix aufgebracht sind. Gemäß DE-AS
23 04 971 sind verschiedene Zonen eines Papierstreifens mit
unterschiedlichen Testchemikalien imprägniert. Der Teststreifen
wird dann in der Weise verwendet, daß z. B. eine Zone mit
der zu untersuchenden Flüssigkeit und die mittlere Zone mit
Wasser angefeuchtet wird. Gemäß US 36 66 421 sind auf dem
Teststreifen an getrennten Stellen zwei Reaktionskomponenten
aufgebracht, die sich bei Befeuchtung mit der zu untersuchenden
Flüssigkeit miteinander vermischen und die Reaktionsflüssig
keit zur Identifizierung der Testkomponente bilden.
Derartige Teststreifen umfassen also Reaktionspartner (z.B.
Reagenzien, Enzyme usw.), die in eine Trägermatrix eingebaut
sind, so daß - wenn der Teststreifen mit der zu untersuchen
den Probe benetzt wird - die Reaktionspartner und der nachzu
weisende Bestandteil unter Auftreten einer nachweisbaren
Reaktion reagieren. Da die Reaktionspartner auf der Matrix
voneinander getrennt in relativ scharf begrenzten Bereichen
angeordnet sind, bleiben sie im wesentlichen voneinander
getrennt bis der Reagenz-Teststreifen mit der Probe benetzt
ist.
Zu einer schnelleren Reaktionszeit und auch höheren Reproduzier
barkeit kann man gelangen, wenn die beiden (oder auch mehrere) Reak
tionskomponenten nicht in Form von nur zwei voneinander ge
trennten Bereichen, sondern als Vielzahl in einem wieder
kehrenden Muster über eine größere Fläche des Streifens auf
gebracht werden, wobei die Bereiche mit dem zweiten Reaktions
partner zwischen den Bereichen mit dem ersten Reaktionspartner
liegen. Durch diese Anordnung ist gewährleistet, daß beim
Eintauchen des Teststreifens in die zu untersuchende Flüssig
keit sehr schnell an vielen verschiedenen Stellen ein Kontakt
zwischen den Reaktionspartnern stattfindet, so daß gleichmäßig
über die Fläche verteilt eine Vielzahl von Reaktionszentren
bereitgestellt wird. Dieses Konzept wurde bei den bekannten
Teststreifen gemäß US 36 66 421 und DE-AS 23 04 971 noch
nicht angewandt.
Die moderne Teststreifen-Analytik erschließt neue bequeme
und schnelle Analysemöglichkeiten für verschiedene Arten
von Proben, einschließlich biologischer und industrieller
Flüssigkeiten. Diagnostische Teststreifen, die zum Nach
weis von verschiedenen, klinisch bedeutsamen Substanzen
oder Bestandteilen in biologischen Flüssigkeiten, wie
Urin und Blut, geeignet sind, einschließlich zum Nachweis
von lysiertem oder nicht-lysiertem Blut, Blutplasma und
Blutserum, haben in vielen Fällen die früher üblichen
naß-chemischen Verfahren, die sowohl mühsam als auch
zeitraubend sind, ersetzt. Diese diagnostischen Test
streifen haben so zu einer schnellen und genauen Diagnose
und Behandlung von Erkrankungen beigetragen.
Übliche Teststreifen umfassen im allgemeinen eine absor
bierende oder poröse Matrix, in die Indikatorreagenzien,
üblicherweise in Form eines Farbindikators, eingebaut
sind. Die zu untersuchende Probe wird mit der Matrix in
Berührung gebracht, z. B. durch kurzzeitiges Eintauchen,
wenn die Probe flüssig ist, und die Indikatorreaktion
wird nach einer festgelegten Zeit beobachtet. Zum Beispiel
kann für einen Teststreifen zum Nachweis von okkultem Blut
in Urin ein diagnostischer Streifen angewandt werden, der
ein absorbierendes Papier umfaßt, das mit o-Tolidin und
einem Peroxid imprägniert ist. Wenn der Streifen mit Urin,
der okkultes Blut enthält, benetzt wird, tritt eine Zer
setzung des Peroxids auf, was mit einer Oxidation von
o-Tolidin unter Bildung einer Farbreaktion verbunden ist.
Dieser Test ist empfindlich und außerordentlich nützlich
zur Diagnose von Störungen bzw. Erkrankungen des Harn
systems. Aufgrund der verhältnismäßigen Unverträglichkeit
der angewandten Reaktionspartner hat es sich jedoch häufig
gezeigt, daß die Lebensdauer relativ kurz ist und die
Streifen ihre Empfindlichkeit nach längerer Lagerung ver
lieren können.
Ähnliche Unverträglichkeitsprobleme bezüglich der Reak
tionspartner treten bei vielen anderen Streifen auf, bei
denen mehr als eine chemische Reaktion vorgesehen ist.
Zum Beispiel besitzen Teststreifen mit Reaktionspartnern
zum Nachweis von Keton, Harnstoff, Stickstoff und Galac
tose im Blut bekanntlich eine begrenzte Lebensdauer.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Teststrei
fen mit hoher Lebensdauer und Lagerbeständigkeit einerseits
und verbessertem Ansprechverhalten andererseits herzustellen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die in den An
sprüchen 1 und 9 charakterisierten Verfahren. Bevorzugte
Ausführungsformen und Weiterentwicklungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß hergestellte Streifen besitzen eine ausge
zeichnete Lebensdauer und ein sehr gutes Ansprechverhalten
und sind in dieser Beziehung gegenüber den bisher bekannten
Teststreifen überlegen.
Die Erfindung wird im folgenden in bezug auf die beige
fügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei sind die Fig. 1
bis 5 schematische Darstellungen verschiedener Muster, in
denen Reaktionspartner erfindungsgemäß aufgetragen werden
können.
Gemäß der Erfindung werden mindestens zwei Reaktionspart
ner getrennt in wiederkehrenden Mustern auf eine Matrix
aufgebracht. Runde Flecken bzw. Punkte stellen eine be
sonders günstige Form dar vom Standpunkt der Packungs
dichte und der Diffusion der Reaktionspartner während der
Untersuchung. Die Punkte können so aufgedruckt werden,
daß sie einander nicht berühren. Unterschiedliche Punkte
können in gleicher oder unterschiedlicher Anzahl vorhan
den sein. Aufgedruckte Linien verschiedener Breite oder
andere Muster, wie spezielle Symbole, können anstelle von
Punkten vorgesehen werden.
In Fig. 1 ist ein Reaktionspartner in Form von weißen
Punkten und der zweite Reaktionspartner in Form von
dazwischenliegenden schwarzen Punkten dargestellt. Diese
Anordnung ist jedoch nicht die dichteste Anordnung von
Punkten. Punkte des gleichen Reaktionspartners können in
einer Reihe (in Fig. 2 als A und B bezeichnet) angeordnet
sein oder sie können auf einer Reihe (in Fig. 3 als A und
B bezeichnet) alternieren. Fig. 4 zeigt ein weiteres
Muster, das geeignet ist, wenn drei verschiedene Reaktions
partner (A, B und C) angewandt werden. In Fig. 4 hat jeder
Reaktionspartner sechs nächste Nachbarn, die drei Punkte
jedes der beiden Reaktionspartner darstellen.
Ein anderes günstiges Verfahren zur Trennung der aufge
druckten Reaktionspartner besteht darin, Streifen auf eine
Trägermatrix aufzubringen. Bei einem System mit zwei
Reaktionspartnern können abwechselnde Streifen der beiden
Reaktionspartner parallel auf einer Matrix angeordnet
sein, wie in Fig. 5 angegeben, wobei die durchgezogenen
Linien 1 einen ersten Reaktionspartner bezeichnen und die
punktierten Linien 2 einen zweiten Reaktionspartner.
Es hat sich erfindungsgemäß auch als günstig erwiesen,
Enzyme, die in eine polymere Matrix eingeschlossen sind,
auf diese Weise abzuscheiden. Daher können Enzyme, wie
Glukoseoxidase, in Form einer "Drucktinte", die Acryl
amid und einen Photopolymerisationsinitiator, wie Kalium
persulfat, enthält, aufgedruckt werden. Eine solche Druck
tinte kann in Form von Punkten, Streifen oder anderen
Formen aufgedruckt werden und nach dem Aufdrucken mit
einer Photolampe Nr. 2 belichtet werden, um die Poly
merisation einzuleiten.
Bei einer Ausführungsform dieses speziellen Einschluß
verfahrens wird eine Ausgangslösung aus monomerer Ver
bindung hergestellt durch Lösen von 40 g Acrylamid in
100 ml 0,1 m Phosphatpuffer mit einem pH-Wert von 7,4.
Ein Vernetzungsreagenz wird hergestellt durch Lösen von
2,3 g N,N-Methylen-bisacrylamid in 100 ml 0,1 m Phosphat
puffer (pH 7,4). Gele können hergestellt werden durch Ver
mischen dieser beiden Lösungen in den gewünschten Anteilen
mit einer Lösung eines Enzyms, wie Glukoseoxidase. Dieses
Gel kann erfindungsgemäß auf eine inerte Matrix aufge
bracht bzw. aufgedruckt und in situ gehärtet werden.
Bei jeder der vorstehend genannten Ausführungsformen, ob
Punkte oder Streifen angewandt werden, hat es sich ge
zeigt, daß - wenn der Teststreifen benäßt wird - die
einzelnen Reaktionspartner zu diesem Zeitpunkt zusammen
kommen und mit dem zu analysierenden Bestandteil in Wech
selwirkung treten.
Ein Beispiel für die Anwendung des Offsetdruck-Verfahrens
besteht in der Verwendung eines Gummistempels mit heraus
ragenden Punkten. Der Gummistempel wird mit einer ersten
Drucktinte eingefärbt und auf die Matrix aufgedrückt,
wobei der erste Reaktionspartner in Form von Punkten auf
gedruckt wird. Der zweite Reaktionspartner wird so auf
die Matrix aufgedruckt, daß die Punkte zwischen den Punk
ten des ersten Reaktionspartners liegen.
Üblicherweise ist es günstig, das Indikatormittel, z. B.
den Farbstoff, zum Anzeigen eines Farbänderungspunktes
als einen getrennten diskreten Bereich auf den Teststrei
fen aufzutragen. Zum Beispiel kann es bei Untersuchungen,
die auf pH-Änderungen beruhen, günstig sein, einen Puffer
als getrennten Bereich auf den Teststreifen aufzubringen,
bis der Test bzw. die Untersuchung stattfindet.
Als Druckverfahren hat sich weiterhin das Seidensiebdruck
verfahren als besonders günstig erwiesen.
Obwohl Seide ein bevorzugtes Material für den Siebdruck
ist, können Siebe aus anderen Materialien ebenfalls ange
wandt werden, wie Siebe aus gewebtem Polyester, Polyamid
oder Metalldrähten. Üblicherweise werden bekannte Seiden
siebe, die mit üblichen Photo-Resist-Materialien überzogen
sind, angewandt. Nach der photographischen Belichtung des
Siebs (z. B. in dem gewünschten Druckmuster) wird das be
lichtete Sieb gewaschen, wobei die Bildbereiche druckend
sind. Perforierte Folien aus einem Material wie Kunst
stoff oder dünnem Metall können ebenfalls angewandt werden.
Eine perforierte bzw. gelochte Folie kann in der gleichen
Weise angewandt werden wie ein Sieb, indem man die Folie
über die inerte Matrix legt, die Reaktionspartner darauf
aufbringt und einen Spachtel darüberzieht, um das Reak
tionspartner-Material auszubreiten und durch die Löcher
hindurchzupressen, wodurch die Matrix bedruckt wird. Die
Siebe oder Folien müssen genau gelegt werden bezüglich
der inerten Matrix, und die Zusammensetzung der Reaktions
partner muß so sein, daß die gewünschten Ergebnisse er
zielt werden, ohne daß die Reaktionspartner während oder
nach dem Aufbringen zusammenlaufen. Ungeachtet des ange
wandten Verfahrens kann die Größe der diskreten Bereiche
der Reaktionspartner, die in bekannten Mengen aufgebracht
werden, von sehr kleinen Bereichen, z. B. Mikropunkten,
bis zu relativ großen Bereichen variieren. Die Ausrich
tung der Druckvorrichtung wird offensichtlich kritischer,
je kleiner die Bereiche der Reaktionspartner werden und
je dichter sie zusammenliegen.
Die hier beschriebenen Druckverfahren können mit irgend
welchen üblichen, inerten Matrices angewandt werden, die
bisher für diagnostische Prüfmittel angewandt wurden, wie
Papier, Kunststoff und Kombinationen davon. Die jeweils
ausgewählte, spezielle inerte Matrix muß so beschaffen
sein, daß sie das auffallende Licht angemessen reflek
tiert, da die Prüfmittel abgelesen werden durch eine
visuelle Beurteilung der Intensität des reflektierten
Lichtes von der Vorrichtung. Optisch transparente Matrix
materialien können ebenfalls angewandt werden, z. B. ein
Polystyrolfilm.
Gegebenfalls kann als Matrix verwendetes Papier beschich
tet werden, um die Lichtstreuung und die Bedruckbarkeit
des Papiers zu verbessern, d. h. das Haftvermögen der
Reaktionspartner. Die Oberfläche des Papiers kann weiß
sein, um soviel sichtbares Licht aller Wellenlängen wie
möglich zu reflektieren. In diesem Sinne sind matte
Papiere auch günstiger als hochglänzende.
Eine Kunststoffmatrix kann im wesentlichen die gleichen
optischen Eigenschaften besitzen, wie sie für Papier an
gegeben sind. Während Kunststoff den Vorteil hat, daß er
chemisch weniger reaktionsfähig ist und gleichmäßiger
reflektiert, kann die Haftung der Reaktionspartner auf
dem Kunststoff etwas schwieriger sein als auf Papier,
wenn die beschriebenen Druckverfahren angewandt werden.
Gegebenenfalls kann ein weißes Pigment in den Kunststoff
eingebaut werden, um die gewünschte reflektierende Ober
fläche zu erhalten.
Bekannte verdünnende Substanzen, die geeignet sind, die
Hygroskopie von Reaktionspartnern zu verringern, wie
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Benzol und ähnliche,
sowie bekännte Netzmittel, wie Diglykollaurat, organische
Phosphatester von anionischen Detergentien in Äthanol,
und ähnliches, was dazu beiträgt, eine gleichmäßige Dif
fusion einer Farbe auf einem Prüfmittel hervorzurufen,
können den aufgedruckten Reaktionspartnern zugesetzt sein.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert:
Es wurden zwei Drucktinten hergestellt:
Polymerlösung:
Es wurde eine Lösung von Celluloseacetat in Aceton herge stellt. Diese Lösung diente getrennt als Träger für die beiden Reaktionspartner.
Es wurde eine Lösung von Celluloseacetat in Aceton herge stellt. Diese Lösung diente getrennt als Träger für die beiden Reaktionspartner.
Reaktionspartner 1:
In 65 ml Wasser wurden 2,8 g Natriumcitrat und 4,7 g Citronensäure gelöst. Anschließend wurden 50 mg Tetra bromphenolblau und 30 ml Methanol zugegeben. Der pH-Wert wurde durch Zugabe eines Puffers auf 3,3 eingestellt. 10 ml des entstehenden Gemisches wurden zu 20 ml der Poly merlösung unter Bildung einer ersten Drucktinte gegeben.
In 65 ml Wasser wurden 2,8 g Natriumcitrat und 4,7 g Citronensäure gelöst. Anschließend wurden 50 mg Tetra bromphenolblau und 30 ml Methanol zugegeben. Der pH-Wert wurde durch Zugabe eines Puffers auf 3,3 eingestellt. 10 ml des entstehenden Gemisches wurden zu 20 ml der Poly merlösung unter Bildung einer ersten Drucktinte gegeben.
Reaktionspartner 2:
2,2 g Natriumcitrat und 10 mg o-Cresol-sulfonphthalin in 6 ml Äthanol wurden zu 24 ml Wasser gegeben und der pH- Wert durch Zugabe eines Puffers auf 7,8 eingestellt. 10 ml dieses Gemisches wurden zu 20 ml der Polymerlösung unter Bildung einer zweiten Drucktinte gegeben.
Ein kleiner Verteilerkopf diente zur Aufbringung der beiden Drucktinten auf eine Polystyrolmatrix. Der Ver teilerkopf hatte 14 Düsen mit einem Durchmesser von etwa 0,76 mm. Zu wechselnden Gruppen von Düsen führen zwei Zuführungen. Die erste Zuführung liefert eine Drucktinte zu den Düsen mit ungeraden Nummern (1, 3, 5 ... 13) und die zweite Zuführung eine weitere Drucktinte zu den gerad zahligen Düsen (2, 4, 6 ... 14). Der so gefüllte Verteiler kopf wurde quer über die weiße Polystyrolmatrix gezogen, so daß sich abwechselnde Streifen der ersten und zweiten Drucktinte bildeten. Die so beschichtete Matrix wurde dann in Streifchen mit einer Breite von etwa 6,35 mm ge trennt. Sie wurden geprüft mit einer 100 mg%-Albuminlö sung in Wasser und mit reinem Wasser. Die Streifchen, die in die Albuminlösung getaucht wurden, ergaben eine gelb- grüne Färbung, wohingegen die nur in Wasser getauchten Streifchen schwach-gelb wurden.
2,2 g Natriumcitrat und 10 mg o-Cresol-sulfonphthalin in 6 ml Äthanol wurden zu 24 ml Wasser gegeben und der pH- Wert durch Zugabe eines Puffers auf 7,8 eingestellt. 10 ml dieses Gemisches wurden zu 20 ml der Polymerlösung unter Bildung einer zweiten Drucktinte gegeben.
Ein kleiner Verteilerkopf diente zur Aufbringung der beiden Drucktinten auf eine Polystyrolmatrix. Der Ver teilerkopf hatte 14 Düsen mit einem Durchmesser von etwa 0,76 mm. Zu wechselnden Gruppen von Düsen führen zwei Zuführungen. Die erste Zuführung liefert eine Drucktinte zu den Düsen mit ungeraden Nummern (1, 3, 5 ... 13) und die zweite Zuführung eine weitere Drucktinte zu den gerad zahligen Düsen (2, 4, 6 ... 14). Der so gefüllte Verteiler kopf wurde quer über die weiße Polystyrolmatrix gezogen, so daß sich abwechselnde Streifen der ersten und zweiten Drucktinte bildeten. Die so beschichtete Matrix wurde dann in Streifchen mit einer Breite von etwa 6,35 mm ge trennt. Sie wurden geprüft mit einer 100 mg%-Albuminlö sung in Wasser und mit reinem Wasser. Die Streifchen, die in die Albuminlösung getaucht wurden, ergaben eine gelb- grüne Färbung, wohingegen die nur in Wasser getauchten Streifchen schwach-gelb wurden.
Eine Gummidruckplatte wurde von einem örtlichen Gummi
stempel-Hersteller bezogen. Die Herstellung von Gummi
platten für diesen Zweck ist bekannt. Das hier verwendete
Gummituch wurde hergestellt unter Verwendung einer Mes
singform, enthaltend übliche Druckrapporte, wie vertiefte
Punkte. Der Rapport hatte einen Durchmesser von 0,76 mm
bei Anordnung im Quadrat bei einer Dichte von 64 Rapporten
je 6,45 cm2. Eine nicht-vulkanisierte Gummimatrix wurde
über die Form gelegt und unter Druck gesetzt, bis der
Gummi in die Vertiefungen der Form floß. Dann wurde zur
Vulkanisierung des Gummis erwärmt, so daß die Kautschuk
platte eine dauerhafte Form erhielt. Dieses Gummituch
wurde in zwei Quadrate mit einer Seitenlänge von 12,7 mm
geschnitten, die nun als Druckformen für das Aufdrucken
der Reaktionsmittel in Form von Punkten dienten. Die
Gummiform wurde mit Hilfe eines Klebers auf einem Alumi
niumadapter fixiert, der in eine kleine übliche Presse
eingesetzt werden konnte.
Es wurden die in Beispiel 1 beschriebenen Drucktinten
angewandt. Eine der Druckformen wurde in die Presse mon
tiert und ein Stück Polystyrolfolie in der Presse unter
halb der Druckform montiert. Die Druckform wurde mit der
ersten Drucktinte eingefärbt und der Druck auf die Poly
styrolfolie vorgenommen. Dann wurde die zweite Druckform
mit der zweiten Drucktinte eingefärbt und in der Presse
montiert. Die Passung der Folie wurde nun so geändert,
daß die druckenden Punkte der zweiten Druckform neben
bzw. zwischen den Punkten der ersten Drucktinte zu liegen
kamen. Nach Aufbringung der zweiten Serie von Punkten mit
der zweiten Druckform wurde das Ganze an der Luft ge
trocknet.
Ein übliches Seidensieb, welches photographisch vorbe
reitet worden ist, enthielt je 6,45 cm2 250 Punkte mit
einem Durchmesser von 0,635 mm und 125 Punkte mit einem
Durchmesser von 1,02 mm. Diese Punkte waren die drucken
den Bereiche, während die gesamte übrige Fläche nicht
druckend war.
Unter das Sieb, in einem Abstand von 1,6 bis 4,8 mm,
wurde eine Polystyrolfolie üblicher Art angeordnet und
die erste Drucktinte des Beispiels 1 mit einem quadra
tischen Polyurethankissen durch das Sieb gestrichen.
Unter dem Druck mit dem Kissen berührte das Sieb die
Polystyrolfolie, so daß die Drucktinte, die durch die
Siebpunkte gelangte, auf der Folie abgeschieden werden
konnte. Dann wurde das Sieb gereinigt und eine zweite
Serie von Punkten auf die Folie mit der zweiten Druck
tinte des Beispiels 1 aufgebracht. Dabei wurde die Pas
sung des Siebs derart geändert, daß die zweiten Punkte
zwischen den ersten zu liegen kamen. Die bedruckte Poly
styrolfolie wurde dann getrocknet und konnte angewandt
werden.
Auch größere Punkte führten in gleicher Weise zu zufrie
denstellenden Teststreifen.
Nach der Erfindung gelingt die schnelle und relativ ein
fache und billige Aufbringung von Reaktionspartnern auf
Teststreifen, ohne daß es zu einer Wechselwirkung der
Reaktionspartner vor der Untersuchung durch Berührung
mit der Probe kommen kann. Die Lagerfähigkeit der Test
streifen ist somit hervorragend.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung von Reagenz-Teststreifen
für analytische Zwecke durch Bedrucken eines Trägers mit
zwei Reaktionspartnern in Form von Flecken oder Punkten
mit Hilfe des Siebdrucks, so daß die Reaktionspartner auf
dem Träger in einem bestimmten Abstand voneinander ge
trennt vorliegen, dadurch gekennzeichnet, daß zum Drucken
ein Seidensieb verwendet wird, das in einem Abstand von
1,6 bis 4,8 mm über einer Trägerfolie angeordnet wird,
daß eine den ersten Reaktionspartner enthaltende Druck
tinte durch das Seidensieb gestrichen wird, wodurch eine
Vielzahl von Reaktionspunkten mit dem ersten Reaktions
partner aufgedruckt wird, daß das Seidensieb anschließend
gereinigt wird und eine den zweiten Reaktionspartner ent
haltende Drucktinte durch das Sieb gestrichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der beiden Reaktionspartner Acrylamid und einen
Photopolymerisationsinitiator enthält.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Trägerfolie eine Polystyrolfolie
verwendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trägerfolie mit einem Weißpigment
versehen ist.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die aufgedruckten Reaktionspunkte
an der Luft trocknen läßt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß einer der beiden Reaktionspartner in
einer polymeren Matrix eingeschlossen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Reaktionspartner ein Enzym verwendet wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß einer der beiden Reaktionspartner kova
lent an die Trägerfolie gebunden ist.
9. Verfahren zur Herstellung von Reagenz-Teststreifen
für analytische Zwecke durch Bedrucken eines Trägers mit
zwei Reaktionspartnern in Form von Flecken oder Punkten
mit Hilfe des Offsetdrucks, so daß die Reaktionspartner
auf dem Träger in einem bestimmten Abstand voneinander
getrennt vorliegen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Her
stellung einer Druckform eine nicht vulkanisierte Gummi
matrix in eine Metallform mit punktförmigen Vertiefungen
eingelegt wird und anschließend unter Erwärmung zu einer
dauerhaften Gummidruckform mit herausragenden Punkten
vulkanisiert wird, daß die Gummidruckform anschließend in
zwei gleiche Teile geschnitten wird und die eine Teilform
mit einer den ersten Reaktionspartner enthaltenden Druck
tinte eingefärbt und auf eine Trägerfolie aufgedrückt
wird, wodurch der erste Reaktionspartner in Form von
Punkten aufgedruckt wird und daß danach in analoger Weise
unter Verwendung der anderen mit dem zweiten Reaktions
partner eingefärbten Teilform der zweite Reaktionspartner
auf die Trägerfolie aufgedruckt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerfolie mit einem Weißpigment versehen ist.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Reaktionspunkte an der Luft
trocknen läßt.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß einer der beiden Reaktionspartner
in einer polymeren Matrix eingeschlossen ist und ein
Enzym enthält.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß einer der beiden Reaktionspartner
kovalent an die Trägerfolie gebunden ist.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß einer der beiden Reaktionspartner
Acrylamid und einen Photopolymerisationsinitiator ent
hält.
15. Verfahren nach den Ansprüchen 9 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß als Trägerfolie eine Polystyrolfolie
verwendet wird.
16. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionspunkte mit dem zweiten
Reaktionspartner zwischen den Reaktionspunkten mit dem
ersten Reaktionspartner auf die Trägerfolie aufgedruckt
werden.
17. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Reaktionspartner o-Tolidin und
der andere Reaktionspartner Peroxid enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/701,403 US4046513A (en) | 1976-06-30 | 1976-06-30 | Printed reagent test devices and method of making same |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2729333A1 DE2729333A1 (de) | 1978-02-09 |
DE2729333C2 true DE2729333C2 (de) | 1989-04-27 |
Family
ID=24817237
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772729333 Granted DE2729333A1 (de) | 1976-06-30 | 1977-06-29 | Pruefmittel zum nachweis des vorhandenseins eines bestandteils in einer probe |
Country Status (22)
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---|---|
US (1) | US4046513A (de) |
JP (1) | JPS533885A (de) |
AR (1) | AR221208A1 (de) |
AT (1) | AT352905B (de) |
AU (1) | AU512788B2 (de) |
BE (1) | BE856280A (de) |
BR (1) | BR7704260A (de) |
CA (1) | CA1101319A (de) |
CH (1) | CH637483A5 (de) |
CS (1) | CS202073B2 (de) |
DD (1) | DD131492A5 (de) |
DE (1) | DE2729333A1 (de) |
DK (1) | DK289077A (de) |
ES (1) | ES460222A1 (de) |
FR (1) | FR2356941A1 (de) |
IL (1) | IL52331A (de) |
IT (1) | IT1079727B (de) |
LU (1) | LU77655A1 (de) |
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