DE2728603A1 - Verfahren zum behandeln von plattierschlamm - Google Patents
Verfahren zum behandeln von plattierschlammInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Plattierschlamm,
insbesondere ein solches Verfahren, bei dem wasserhaltiger Plattierschlamm, der durch Behandlung beim Plattieren
von verschiedenen Metallen gebildeten Abwasser erzeugt wird, entwässert und getrocknet wird, erforderlichenfalls zusammen mit
wasserhaltigem Beizschlanun, bei dem der Schlamm mit Zunder und
Staub, die bei der Erzeugung von LegierungsstMhIen anfallen,
vermischt, das Gemisch zu Briketts verformt und die Briketts als Ausgangsmaterial für Ferrolegierungen verwendet oder zusammen
mit einem kohlenstoffhaltigen reduzierenden Stoff in einem Reduktionsschmelzofen
zur Rückgewinnung wertvoller Metallanteile weiterhin einem reduzierenden Schmelzen unterzogen werden.
Der hier verwendete Ausdruck "Plattierschlamm" bedeutet einen
Schlamm, der durch Behandeln eines wasserhaltigen Schlamms, der durch Behandlung von Abwasser der Metallplattierung anfällt,
erhalten wird, und zwar durch Entwässern und Trocknen mit oder ohne Zusatz von während des Beizens gebildetem Schlamm·
Venn das Abwasser der Metallplattierung neutralisiert und anschließend
entwässert und getrocknet wird, kann ein Plattierschlamm abgetrennt werden. Es sind jedoch bis jetzt keine wirksamen
Methoden zur Behandlung des erhaltenen Plattierschlamms bekannt, und meistens wird der Schlamm als Industriemüll zur
Bodenbeffradigunf? verwendet. Dieser Industriemüll verschmutzt
die Umwelt erheblich, so daß verschiedene Methoden zur Lösung dieses Problems vorgeschlagen worden sind« Jedoch sind die bis
jetzt bekannten Verfahren zur Behandlung von Plattlerschlamm
mit Nachteilen in Bezug auf die wirtschaftliche Verwertbarkeit
behaftet, so daß der Schlamm fast ausschließlich in der anfallen-
<J 852/1195
den Form auf Halde geschüttet oder mit Zement verfestigt und
zur Bodenbegradigung verwendet wird.
Allerdings enthält der Plattierschlamm große Mengen an wertvollen Metallen, wie Ni, Cr, Fe u.dgl., und angesichts der
verbreiteten Rohstoffknappheit erscheint es nicht angebracht, diese Metalle zu verwerfen, nachdem sie in einen unschädlichen
Zustand übergeführt worden sind. Deshalb ist es von hohem Wert, ein wirksames Verfahren zum Behandeln von Plattierschlamm anzugeben,
nach dem diese wertvollen Metalle zurückgewonnen werden können.
Zur Lösung dieser Probleme ist in der japanischen Patentanmeldung 5 0^5/76 ein Verfahren zur Behandlung von Plattierschlamm
vorgeschlagen worden, nach dem nützliche Metalle aus dem Schlamm zurückgewonnen werden können. Gemäß dieser Patentanmeldung wird
wasserhaltiger Schlamm, der aus dem Abwasser der Metallplattierung anfällt, entwässert und getrocknet, um den Vassergehalt
auf 2 bis 20 Gew.-9ε herabzusetzen; der getrocknete Schlamm wird
mit 2 bis 15 Gew.-96 eines organischen Bindemittels oder nicht
mehr als 5 Gew.-% eines anorganischen Bindemittels oder mit
beiden versetzt, wobei die Mengen an organischem und anorganischem Bindemittel auf den Feststoffgehalt des Schlamms bezogen
sind, und außerdem wird Vasser zugesetzt, um den Vaesergehalt des erhaltenen Gemisches auf 8 bis 30 Gew.-^ einzustellen; das
Gemisch wird gründlich geknetet, und das homogen verknetete Gemisch wird in einer Brikettiermaschine zu Briketts verarbeitet.
Die ausgeformten Briketts werden getrocknet oder gehärtet und dann als Ausgangematerial für Ferrolegierungen eingesetzt oder
weiterhin zusammen mit einem kohlenstoffhaltigen reduzierenden
Stoff in einen Reduktionssclunelzofen eingebracht und zur Rückgewinnung
von Metall einem reduzierenden Schmelzen unterzogen, und das erhaltene Metall, wird als Rohmaterial für hochlegierte
Stühle verwendet.
7 π ■·. >
/ I I !)5
27286Q3
— ο—
Nach diesem bekannten Verfahren können wertvolle Metalle aus dem Plattierschlamm zurückgewonnen werden, jedoch hat es die
folgenden Nachteilet
1) Da der Plattierschlamm einen hohen Phosphorgehalt aufweist,
sind die zurückgewonnenen Metalle ebenfalls stark phosphorhaltig.
2) Da der getrocknete Plattierschlamm als solcher schlecht
verformbar ist, ist die Ausbeute aus der Brikettiermaschine gering, und außerdem haben die Briketts eine geringe Festigkeit
und sind in den nachfolgenden Behandlungsstufen
schlecht verarbeitbar.
Mit dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung werden diese Probleme zufriedenstellend gelöst. Bei diesem erfindungsgemäßen
Verfahren zum Behandeln von Plattierschlamm wird getrockneter
Plattierschlamm zusammen mit verschiedenen Stäuben und Zunder, die beim Stahllegieren anfallen, einem Bindemittel, einem
kohlenstoffhaltigen Material und Vasser verknetet, das homogen
verknetete Gemisch wird durch Preßverformung zu Briketts mit hoher Festigkeit verarbeitet, und schließlich werden die Briketts
als Rohmaterial für Ferrolegierungen eingesetzt oder weiterhin in einem Reduktionsschmelzofen zur Rückgewinnung von Metall mit
niedrigem Phosphorgehalt einem trockenen reduzierenden Schmelzen unterzogen.
Anhand der beigefügten Zeichnung, deren einzige Figur «in Blockdia
gramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Behandeln von
Plattierschlamm darstellt, wird die Erfindung nachfolgend näher
erläutert.
In der Figur der Zeichnung ist mit I ein wasserhaltiger I'Lattierschlamm
bezeichnet, der durch Neutralisieren des Abwassers der Metallplattierung und Agglomerieren des erhaltenen Niederschlags
711 Ί.'/Μ:Ι5
erhalten wird· Der wasserhaltige Plattierechlamm 1 wird in
der Entwässerungsvorrichtung 2 entwässert und dann in de« Trockner 3 getrocknet. Die Bezugszeichen k und 5 bezeichnen
Staub bzw· Zunder, die beim Stahllegieren anfallen, und 6
ein kohlenstoffhaltiges Material, wobei üblicherweise Kohlepulver
oder Koksgrus verwendet wird. 7 bezeichnet organische und/oder anorganische Bindemittel, als welche Papierbreiabwasser,
Bentonit, Melasse, CMC, Zement u.dgl. zur Anwendung gelangen. Das Verkneten findet in dem Kneter 8 statt, wobei
Wasser 9 zugesetzt wird. Weiterhin folgt die Agglomeriervorrichtung 10, wie eine Brikettiermaschine, zum Ausformen des
in dem Kneter 8 homogen verkneteten Gemisches zu Brikettso
Mit 11 ist eine die Festigkeit der Briketts verbessernde Vorrichtung bezeichnet, die eingesetzt wird, wenn als Bindemittel
7 nicht Zement verwendet wird. Bei Einsatz von Zement als Bindemittel 7 kann ein Trockner benutzt werden, wobei eine
Vorrichtung, in der eine natürliche Aushärtung bei niedriger Temperatur stattfindet, oder ein Tunnelofen zur Dampfauehärtung
bei niedriger Temperatur verwendet werden kann. Das Bezügezeichen
13 bezeichnet einen Reduktionsschmelzofen zum trockenen
reduzierenden Schmelzen der Briketts, die in der Vorrichtung verfestigt worden sind, zum Rückgewinnen von Metall, wobei die
Bezugszeichen 12 und 11* ein kohlenstoffhaltiges Reduktionsmittel
bzw. ein Flußmittel bezeichnen, die in den Reduktionsschmelzofen
13 beim trockenen Reduzieren der Briketts zugeschlagen werden. 15 bezeichnet das aus dem Reduktionsschmelzofen
erhaltene Metall und 16 die Schlacke.
Das Verfahren zum Behandeln von Plattierschlamm gemäß der Erfindung,
das die vorstehend umrissenen Stufen umfaßt, wird nachstehend detalliert erläutert.
7 (J <» B !> 2 I 1 1 9 5
Venn ein wasserhaltiger Plattierschlamm 1, der durch Neutralisieren
des Abwassers der Metallplattierung und Agglomerieren des erhaltenen Niederschlags gebildet wird, als solcher
getrocknet werden soll, muß in einem Trockner 3 eine große Brennstoffmenge eingesetzt werden, und außerdem bereitet das
Eingeben des wasserhaltigen Plattierschlammes 1 in den Trockner 3 Schwierigkeiten« Deshalb wird der Schlamm 1, nachdem
der wasserhaltige Plattierschlamm 1 in der Entwässerungsvorrichtung
2 bis auf einen Vaesergehalt von etwa 50 % entwässert
worden ist, dem Trockner 3 zugeführt und darin zu einem pulverförmigen oder granulierten Plattierschlamm getrocknet,
der einen Vassergehalt von nicht mehr als 10 Gew.-96 aufweist.
Zu 100 Gewichtsteilen dieses getrockneten Plattierschlamms mit einem Vaesergehalt von höchstens 10 Gev.-% werden 10 bis
200 Gewichtsteile des Staubes k und 10 bis 100 Gewichtsteile
des Zunders 5 beigemischt, die beide jeweils beim Stahllegieren anfallen. Das Zusetzen des Staubes 4 und des Zunders 5 zu
dem getrockneten Plattierschlamm mit einem Vassergehalt von
höchstens 10 Gew.-# hat die folgenden Aufgaben: 1) Der Plattiersohlamm
enthält nicht nur nützliche Metalle, die als Rohmaterial für Ferrolegierungen dienen können, sondern auch eine relativ
große Menge an Zn, S, Cu, P und dgl·, die schädliche Elemente in Rohstoffen für Ferrolegierungen darstellen, so daß der
Plattiersohlamm nicht allein als Rohmaterial für Ferrolegierungen
verwendet werden kann« Deshalb müssen die schädlichen Elemente in einen unschädlichen Zustand übergeführt werden·
2) Der getrocknete Plattierechlamm liegt in Form von feinen
Teilohen vor, die hauptsächlich aus Metallhydroxid bestehen, das durch Neutralisieren des Abwassers der Metallplattierung
gebildet wird, und der Schlamm selbst ist schlecht verformbar und kann nicht zu großen Briketts mit hoher Festigkeit verarbeitet
werden. Deshalb wird der Plattiersohlamm erfindungsgemäß mit Zunder 5 «1· Zuschlagstoff und außerdem mit Staub k
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versetzt, um die Korngrößenverteilung einzustellen und zu verbessern, wodurch die Festigkeit der ausgeformten Briketts
erhöht wird. Dartiber hinaus werden Staub k und Zunder 5 zu
dem getrockneten Plattierschlamm zugesetzt, um die Bestandteile
des Plattierschlamms einzustellen und den Sohlamm in einem größeren Maßstab zu behandeln, so daß die Behandlung
auch großtechnisch vorgenommen werden kann.
Was den dem getrockneten Plattierschlamm zuzusetzenden Staub k
und Zunder 5 angeht, so fällt der Staub k in trockenem Zustand
mit einem Vassergehalt von höchstens 10 Gew.-',* an, so daß es
nicht nötig ist, ihn zu trocknen. Außerdem kann der Vassergehalt des Zunders 5 durch einfaches Filtern leicht auf höchstens
10 Gew.-96 vermindert werden, so daß seine Trocknung
ebenfalls Überflüssig ist. Der Wassergehalt des getrockneten Plattierschlamms ist deshalb auf höchstens 10 Gewo-% zu beschränken,
weil bei einem Vassergehalt von mehr als 10 Gew.-% die Wassermenge in der nachfolgenden Knetstufe schwierig einzustellen
ist, und der Verformungsvorgang wird erschwert. In den Kneter 8 werden der getrocknete Plattierschlamm, dessen
Vaseergehalt, wie vorstehend erläutert, höchstens 10 Gew.-#
beträgt, der in trockenem Zustand vorliegende Staub 4, der
Zunder 5, dessen Vassergehalt durch einfaches Filtern auf höchstens 10 Gew.-# herabgesetzt worden ist, und außerdem ein
kohlenstoffhaltiges Material 6 und ein Bindemittel 7 eingebracht·
Dann wird zu dem erhaltenen Gemisch Vasser 9 zugegeben, um den Vassergehalt des Gemisches auf 7 bis 30 Gew.-^ einzustellen,
und das sich ergebende Gemisch wird in dem Kneter fertig verknetet« In diesem Fall kann als getrockneter Plattier·
schlamm auch ein Gemisch aus Plattierschlamm und einem Beizschlamm mit Erfolg verwendet werden, der auf die folgende Weise
erhalten wurdet Venn ein getrockneter Plattierschlamm, der durch bloßes Entwässern und Trocknen eines wasserhaltigen
Plattlerschlamms erhalten worden 1st, einen hohen Phosphorgehalt
aufweist, kann der getrocknete Plattierschlamm I mit einem Wassergehalt von höchstens 10 Gew.-% auch mit einem
getrockneten Beizschlamm vermischt werden, der dadurch erhalten worden ist, daß ein wasserhaltiger üeizschlamm mit
niedrigem Phosphorgehalt, der beim Stahllegieren anfällt, bis auf einen Vassergehalt von höchstens 10 Gew.-^o auf dieselbe
Veiae wie der Plattierschlamm I entwässert und getrocknet wird. Eine andere Verfahrensweise besteht darin, daU ein
wasserhaltiger Plattierschlamm I mit einem wasserhaltigen
Beizschlamm vermischt und das erhaltene Gemisch in einer Entwässerungsvorrichtung
2 entwässert und in einem Trockner 3 auf einen Vassergehalt von höchstens 10 Gew.-% getrocknet wird,
Venn ein Plattierschlamm aus einem wasserhaltigen Plattierschlamm
und einem wasserhaltigen Beizschlamm gebildet wird, sollte die zuzumischende Menge an wasserhaltigem Beizschlamm
in Abhängigkeit von dem Phosphorgehalt des wasserhaltigen
Plattierschlamms bemessen werden.
Vährend des Kneten» wird der Zunder 5 als Zuschlagstoff zu dem
erhaltenen homogen verkneteten Gemisch zugegeben. Die zuzusetzende Menge an Zunder 5 beträgt 10 bis 100 Gewichtsteile,
bezogen auf 100 Gewichtsteiie in den Kneter 8 eingebrachtem
Plattierschlamm. Die zuzusetzende Menge an Zunder 5 ist deshalb
auf 10 bis 100 Gewichtsteile zu begrenzen, weil bei weniger als 10 Gewichtsteilen die durch Verformen des homogen verkneteten
Gemisches erhaltenen Briketts eine geringe Festigkeit aufweisen, so daß in diesem Fall die Zuschlagwirkung des
Zunders 5 unzureichend ist« Venn dagegen die Menge an Zunder
100 Gewichtsteile überschreitet, kann die Zuschlagwirkung des Zunders 5 nicht weiter verbessert werden.
7(1': :t e» 2 / 1 1 ()5
Der Staub k wird zugesetzt, um den ausgeformten Briketts eine
hohe Dichte und Festigkeit zu verleihen. Die zuzusetzende Menge an Staub k beträgt 10 bis 200 Gewichtsteile, bezogen
auf 1OO Gewichteteile des in den Kneter 8 eingebrachten Plattierschlamms· Die zuzusetzende Menge an Staub k ist deshalb
auf 10 bis 200 Gewichtsteile zu begrenzen, weil bei weniger als 10 Gewichtsteilen die erhaltenen Briketts keine
ausreichend hohe Dichte mehr aufweisen und eine niedrige Festigkeit haben. Venn dagegen die Menge an Staub k 200 Gewichtsteile überschreitet, ist das homogen verknetete Gemisch ziemlich
schlecht verformbar, und die Festigkeit der ausgeformten Briketts sinkt ab.
Xm allgemeinen wird ein aus Kohlepulver und/oder Koksgrus bestehendes
kohlenstoffhaltiges Material 6 verwendet, um die Festigkeit der erhaltenen Briketts und die Reaktionsfähigkeit
der Briketts während des reduzierenden Schmelzens zu verbessern* Die zuzusetzende Menge an kohlenstoffhaltigem Material beträgt
höchstens kO Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile des
in den Kneter 8 eingebrachten Plattierschlamms· Die zuzusetzende Menge an kohlenstoffhaltigem Material 6 ist deshalb auf höchstens
40 Gewichtsteile zu begrenzen, weil bei mehr als kO Gewichtsteilen
die Festigkeit der erhaltenen Briketts beträchtlich absinkt.
Das Bindemittel 7 wird eingesetzt, um die Bindefähigkeit der erhaltenen Briketts zu verbessern. Die Zusatzmenge an Bindemittel
7 beträgt 10 bis 100 Gewiohtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile des in den Kneter 8 eingebrachten Plattierschlamms·
Die Bindemittelmeng· ist deshalb auf 10 bis 100 Gewichteteile zu begrenzen, well bei weniger als 10 Gewicht steilen keine ausreichende
Bindewirkung mehr erreicht wird, und außerdem ist die Verformbarkeit des verkneteten Gemisohes schleoht, so daß die
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erhaltenen Briketts eine geringe Festigkeit aufweisen* Wenn
dagegen die Menge an Bindemittel 7 100 Gewichtsteile überschreitet,
wird die Verformung des verkneteten Gemisches erschwert und die Bindewirksamkeit wird nicht mehr wirkungsvoll
verbessert, und außerdem steigen die Fertigungskosten, so daß die Verwendung einer derart großen Bindemittelmenge
nicht mehr wirtschaftlich ist.
Wasser 9 wird eingesetzt, um die Verknetbarkeit des Gemisches
und die Verformbarkeit des Gemisches zu Briketts zu verbessern. Die zuzusetzende Menge an Wasser beträgt 10 bis 200 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile Plattierschlamm, so daß
das zu verknetende Gemisch 7 bis 30 Gewichtsteile Wasser enthält. Wenn der Wassergehalt des zu verknetenden Gemisches auf
7 bis 30 Gew.-% eingestellt wird, kann das Gemisch vollständig zu einem homogenen Gemisch mit richtiger Haftkraft und Härte
verknetet werden, wie sie für die Briketterzeugung notwendig ist. Der Wassergehalt des Gemisches ist deshalb auf 7 bis 30
Gew.-% zu begrenzen, weil bei einem Wassergehalt von weniger als 7 GeM,-'ji das Gemisch nicht mehr vollständig verknetbar und
schwierig brikettierbar ist, und außerdem staubt das Gemisch und verschlechtert so die Arbeitsbedingungen. Wenn dagegen der
Wassergehalt des verkneteten Gemisches 30 Gew.-% überschreitet,
klebt das verknetete Gemisch an den Walzenoberflächen der Brikettiermaschine 10, was den Betrieb erschwert, und die erhaltenen
Briketts haben auch eine niedrige Festigkeit.
Das homogene Gemisch, das durch Verkneten unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen erhalten worden ist, wird in der
Brikettiermaschine 10 zu Briketts vorbestimmter Form verarbeitet. Die Briketts werden während der Ausformung etwas getrocknet,
jedoch enthalten die erhaltenen Briketts immer noch etwa 7 bis 30 Gew.-# Wasser und haben bei niedriger Temperatur eine
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geringe Festigkeit. Deshalb wird die Festigkeit der Briketts mittels einer die Festigkeit erhöhenden Vorrichtung 11 verbessert,
um die Briketts in einen als Rohmaterial für Ferrolegierungen geeigneten Zustand zu bringen oder um Schwierigkeiten
beim Schmelzvorgang in dem Reduktionsschmelzofen 13 zu
verhindern, die durch Zerbröckeln der Briketts durch plötzliche Verdampfung des Wassers bei der Gewinnung von Metall
in dem Ofen 13 auftreten würden.
Die Festigkeitsbehandlung der Briketts in der Vorrichtung 11
kann wie folgt vorgenommen werdent Wenn mindestens einer der Stoffe der Gruppe Papierbreiabwasser, Bentonit, Melasse und
CMC als Bindemittel verwendet wird, kann die Festigkeit der Briketts durch bloße Trocknung verbessert werden. Wenn Zement
als Bindemittel eingesetzt wird, müssen die Briketts durch natürliche Aushärtung bei niedriger Temperatur oder durch
Dampfaushärtung bei niedriger Temperatur in einem Tunnelofen ausgehärtet werden.
Venn die Briketts zur Verbesserung der Festigkeit in der Vorrichtung
11 einer Trocknung unterzogen werden, so daß der Vaseergehalt der Briketts höchstens 2 Gew.-% beträgt, wird
die Mahlfestigkeit der Briketts auf mindestens 60 kg/Brikett verbessert, so daß die Briketts in den nachfolgenden Stufen
leicht handhabbar sind.
Die vorstehend beschriebenen festigkeitsverbesserten Briketts werden als Rohmaterial für Ferrolegierungen eingesetzt. Gemäß
einer anderen AusfUhrungsform werden die Briketts weiterhin
zusammen mit einem kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel 12 in einen Reduktionsschmelzofen 13 eingebracht und dort zur Gewinnung
von Metall einem trockenen reduzierenden Schmelzen unterzogen. Das Metall wird in Metall 15 und Schlacke i6 ge-
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trennt, und das Metall 15 wird seiner Verwertung zugeführt.
Bei der Reduktion der Briketts unter Anwendung des kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels 12 ist es angebracht, ein
Flußmittel i4 zu verwenden, wie Quarz, Ätzkalk u.dgl.. Als
kohlenstoffhaltiges Reduktionsmittel 12 können Holzkohle,
Koks u.dgl. eingesetzt werden.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung im einzelnen, bedeuten jedoch keinerlei Einschränkung des Erfindungsbereiches.
Das Abwasser der Nickelplattierung wird neutralisiert, und der
Niederschlag wird agglomeriert, wobei ein wasserhaltiger Plattierschlamm mit 82,5 Gew.-^ Vasser erhalten wird. 40 t
dieses wasserhaltigen Plattierschlamms werden mit einer Filterpresse entwässert, um den Vassergehalt auf 52,8 Gew.-% zu
senken. Der Schlamm wird weiterhin in einem Trommeltrockner bei einer Temperatur von 330° C (im inneren Teil des Trockners)
getrocknet, wobei ein Plattierschlamm mit einem Vassergehalt von 7.2 Gew.-^ erhalten wird.
Die folgende Tabelle 1 gibt die chemische Zusammensetzung des
getrcokeneten Plattierschlamms an. Tabelle 2 zeigt Einzelheiten des zum Trocknen eingesetzten Trommeltrockners.
Gesamt Cr (*) |
Gesamt Ni (*) |
Zn (#) |
CaO (%) |
SiO_ W2 |
MgO (%) |
A*LO (£)3 |
Gesamt Fe (%) |
S (%) |
Cu {*) |
P (*) |
1,6 | 20,5 | 0,4 | 1,8 | 23,9 | 1.1 | 2,8 | 2,8 | 0.4 | 0,08 | 0,31 |
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Anmerkung: (i) "%" bedeutet Gew.-%, bezogen auf* das Trockengewicht
des Plattierschlamma, ausschließlich
Wasser·
(2) Die zu 100 96 fehlende Menge der Summe der
Bestandteile ist Sauerstoff, der an andere Elemente als Ca, Si,Mg und Al gebunden ist.
Innendurchmesser des Trockners (mm) AuOendurchmesser des Trockners (mm)
Länge des Trockners (mm)
Staub, der in trockenem Zustand in einem elektrischen Stahlofen bei der Herstellung von rostfreiem Stahl gebildet worden ist,
und Zunder, der sich beim Heißwalzen von rostfreien Stahlblöcken gebildet hat und aus dem das Wasser abfiltriert worden ist,
werden zusammen mit dem vorstehend beschriebenen entwässerten und getrockneten Plattierschlamm in einen Kneter eingebracht.
Die chemischen Zusammensetzungen des Staubes bzw. des Zunders sind in der folgenden Tabelle 3 angegeben.
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Gesamt Cr (#) |
Gesamt Ni (96) |
Gesamt Fe (%) |
CaO (*) |
SiO2 (96) |
MgO <*) |
Al2O3 (96) |
P (96) |
S (96) |
|
Staub | 5,8 | 0,9 | 23,0 | 22,5 | 7,5 | 11,0 | 1Λ | 0,016 | 0,88 |
Zunder | 13,9 | 2,2 | 53,1 | - | 5,8 | - | - | 0,02 | 0,04 |
Anmerkungι (i) "%n bedeutet Gew.-#, bezogen auf das Trockengewicht
des Staubes oder Zunders, ausschließlich Wasser·
(2) Die zu 100 % fehlende Menge der Summe der
Bestandteile ist Sauerstoff, der an andere Elemente als Ga, Si, Mg und Al gebunden ist.
Außerdem wird das vorstehend erläuterte Gemisch aus Plattiersohlamm,
Staub und Zunder mit Papierbreiabwasser als Bindemittel
und Kokegrus als Zuschlagstoff versetzt, und das erhaltene Gemisch wird mit Wasser versetzt, um den Wassergehalt
des Gemisches auf 10,8 Gew.-^ einzustellen. Das Gemisch wird
gründlich verknetet, und das homogen verknetete Gemisch wird in einer Agglomeriermasohine zu Briketts verformt·
Das Mischungsverhältnis der vorstehend beschriebenen verschiedenen
Rohmaterialien und Zusätze ist in Tabelle 4 angegeben, und die Verformungsbedingungen und die Eigenschaften
der ausgeformten Briketts sind in der folgenden Tabelle 5 zusammengestellt.
709852/1195
Plattier- schlamm |
Elektro ofens taub |
Zunder | Koksgrus | Papier brei abwasser |
|
Mischungs verhältnis (Teile) |
100 | 50 | 30 | 10 | 10 |
Anmerkung: Das Mischungsverhältnis ist berechnet auf Trockengewichtsbasis
·
Ausgeformte Menge (kg) |
Preßdruck (kg/cm2) |
Mahlfestigkeit der ausgeformten Briketts (kg/Brikett) |
20,000 | 4,000 | 45 |
Anmerkung: Die ausgeformte Menge ist berechnet auf Trockengewicht sbas i s
Die vorstehend erhaltenen ausgeformten Briketts werden auf einem Bandtrockner getrocknet, der als die Festigkeit erhöhende
Vorrichtung dient. Die Trockenbedingungen und die Festigkeit der getrockneten Briketts sind in der folgenden Tabelle 6 zusammengestellt·
Die Zusammensetzung der getrockneten Briketts ist in der folgenden Tabelle 7 angegeben.
7 ü - a b 2 / 1 1 9 5
27286Ü3
Trocken- temperatur (°c). |
Trockenzeit (min) |
Oberflächen temperatur der Briketts beim Trocknen <°c) |
Mahlfestigkeit der getrockneten Briketts (kg/Briketts) |
350 | 85 | etwa 70 | 63 |
Gesamt Cr (Jt) |
Gesamt Ni (Jt) |
Tabelle 7 | CaO (Jt) |
SiO2 (Jt) |
MgO (Jt) |
Al2O3 (Jt) |
P (Jt) |
S (Jt) |
Zn (Jt) |
|
9,7 | 5,2 | 6,1 | 8,6 | 2,1 | 0,07 | 0,4 | 0,46 | |||
Gebunde nes C (Jt) |
Gesamt Fe |
|||||||||
3,9 | 30,8 | |||||||||
Anmerkung! (1) n°/in bedeutet Gew.-^, bezogen auf das Trockengewicht
der Briketts, ausschließlich Wasser (2) Die zu 100 % fehlende Menge der Summe der Bestandteile
ist Sauerstoff, der an andere Elemente als Ca, Si, Mg und Al gebunden ist.
Die so getrockneten Briketts werden in einen Girod-Ofen eingebracht,
der in Einzelheiten in Tabelle 8 erläutert ist, zusammen mit der theoretisch notwendigen Menge Koksgrus als kohlenstoffhaltigem
Mittel und Kalk als Flußmittel, und das erhaltene Gemisch wird in dem Ofen trocken reduzierend geschmolzen«
7(11IHS 2/ 119 5
Transformatorkapazität (KVA) | Ofens (oberer Teil) (mm) | 55 |
Innendurchmesser des | Ofens (unterer Teil) (mm) | 350 |
Innendurchmesser des | 250 | |
Ofentiefe | 330 | |
Sekundärspannung | 27,5 | |
Sekundärstroms tärke | (mm) | 1,810 |
(V) | ||
(A) |
Die Reduktionsbedingungen, die Zusammensetzung des zurückgewonnenen
Metalle und der zurückgewonnene Prozentsatz an Ni, Fe und Cr sind in den folgenden Tabellen 9, 10 bzw.
angegeben«
Eingesetzte Brikett menge (kg) |
Eingesetzte Koksgrus- menge (kg) |
Eingesetzte Kalkmenge (kg) |
Elektrische Leistungs einheit (KWh/Metall«t |
10,000 | 1,380 | 175 | 2,620 |
C (*) |
Si (*) |
Mn (*) |
P (X) |
S <%) |
Ni (X) |
Cr (X) |
Fe und andere (X) |
3,82 | 1,13 | 0,98 | 0,126 | 5,089 | 10,3 | 18,8 | 64,755 |
709852/1195
Ni (<*) | Fe (%) | Cr (#) |
99,3 | 97,6 | 89,9 |
Vie vorstehend angegeben ist, werden Ni, Fe und Cr in sehr
hohen Prozentsätzen von 99,3 Ί»% 97,6 % bzw. 89,9 % zurückgewonnen.
Das zurückgewonnene Metall hat einen niedrigen Phosphorgehalt, so daß es sich als Rohmaterialanteil für die
Erzeugung von SUS JOk eignet. Das bedeutet, daß sich das
zurückgewonnene Metall in keiner Weise von den üblicherweise verwendeten Ferrolegierungen unterscheidet und als Rohmaterial
Tür die Erzeugung von rostfreiem Stahl eingesetzt werden kann.
Dagegen besteht die Schlacke, die nach der Zurückgewinnung des Metalls zurückbleibt, aus harten Nichtmetalloxiden, und die
vermählene Schlacke kann als Zuschlagstoff verwendet werden.
Außerdem enthält der während des ersten Schmelzens und während des Schmelzens der Briketts in dem Girod-Ofen gebildete Staub
Zn in hoher Konzentration, so daß dieser Staub sich als Rohstoffquelle für Zn eignet.
30 Gewichtsteile der in Beispiel 1 eingesetzten 100 Gewichtsteile an Plattierschlamm mit einem Vassergehalt von 7,2 0Jo
werden durch "}0 Gewichtsteile eines Beizschlamms mit einem
Vassergehalt von 5,6 Gew.-^ ersetzt, der durch Entwässern und
Trocknen eines wasserhaltigen Beizschlamms erhalten worden ist,
709852/1195
der sich beim Deizen von rostfreiem Stahl gebildet hat, und der die in Tabelle 12 angegebene chemische Zusammensetzung
hat.
Gesamt Cr W) |
Gesamt Ni W) |
Gesamt Pe W) |
CaO W) |
SiO2 W) |
MgO W) |
Al2O3 W) |
P W) |
S W) |
9,8 | 2,1 | 33,6 | 8,8 | 3,2 | 0,25 | 1,88 | 0,02 | 0,45 |
Anmerkung» (l) "%" bedeutet Gew.-^4, bezogen auf das Trockengewicht
des Beizschlanuns, ausschließlich Wasser
(2) Die zu 100 % fehlende Menge der Summe der
Bestandteile ist Sauerstoff, der an andere Elemente als Ca, Si, Mg und Al gebunden ist.
Das so erhaltene Geraisch aus Plattierschlamin und Beizschlamm
wird auf die in Beispiel I erläuterte Weise mit Staub, Zunder, Koksgrus und Bindemittel versetzt, wie sie in Tabelle 4 angegeben
sind, und zwar in Mischungsverhältnissen, die ebenfalls in Tabelle 4 genannt sind. Außerdem wird dem erhaltenen Gemisch
Wasser in einer solchen Menge zugesetzt, daü der Wassergehalt des Gemisches auf 10,8 Gew.-% eingestellt wird. Das erhaltene
Gemisch wird gründlich verknetet, und das homogen verknetete Gemisch wird in einer Agglomeriermaschine zu Briketts verformt.
Die Verformungsbedingungen und die Eigenschaften der ausgeformten Briketts sind in der folgenden Tabelle 13 angegeben·
7 t.··. v b 2 / 1 1 9 5
27286Ü3
Ausgeformte Menge (kg) |
Preßdruck ρ (kg/cm ) |
Mahlfestigkeit der ausgeformten Briketts (kg/Briketts) |
2O,000 | U, 000 |
Anmerkung] Die ausgeformte Menge ist auf Trockengewichtsbasis
berechnet.
Die so erhaltenen Briketts werden wie in Beispiel 1 auf einem Bandtrockner getrocknet, der als festigkeitsverbessernde Vorrichtung
dient. Die getrockneten Briketts haben eine Mahlfestigkeit von 60 kg/Brikett und die in Tabelle Ik angegebene
Zusammensetzung.
Gesamt Cr |
Tabelle I | Gesamt Fe |
4 | SiO2 (Jt) |
MgO (Jt) |
(jV | P (Jt) |
S (Jt) |
Zn | |
9,5 | 31,1 | 6,9 | 1.2 | 1,8 | 0,05 | 0,7 | 0,38 | |||
Gebundenes C (Jt) |
Gesamt Ni |
CaO (Jt) |
||||||||
3,76 | 5,1 | 8,2 | ||||||||
Anmerkung: (l) "%" bedeutet Gew.-^, bezogen auf das Trockengewicht
der Briketts, ausschließlich Wasser (2) Die zu 100 % fehlende Menge der Summe der Bestandteile
ist Sauerstoff, der an andere Elemente als Ca, Si, Mg und Al gebunden ist.
7 U ' H b 2 / 1 1 9 5
Die getrockneten Briketts werden in den in Beispiel 1 erläuterten Girod-Ofen zusammen mit der theoretisch notwendigen
Menge Koksgrus als kohlenstoffhaltigem Reduktionsmittel und Kalk als Flußmittel eingebracht, und das erhaltene Gemisch
wird trocken reduzierend geschmolzen. Die Reduktionsbedingungen, die Zusammensetzung des zurückgewonnenen Metalls
und der zurückgewonnene Prozentsatz an Ni,Fe und Gr sind in
den folgenden Tabellen 15, 16 bzw· 17 angegeben.
Eingesetzte Brike t tmenge (*g) |
Eingesetzte Koksgrus menge (kg) |
Eingesetzte Kalkmenge (kg) |
Elektrische Leistungseinheit (KWh/Metall·t) |
1O,OOO | 1.O42 | 82 | 2,590 |
C <*) |
Si (*) |
Mn (*) |
P (*) |
S (%) |
Ni (*) |
Cr (*) |
Fe und andere (*) |
4,0 | 1.16 | 1,08 | 0,113 | 0,092 | 10,1 | 18,2 | 65,255 |
Ni (#) | f. (*) | Cr (*) |
99,2 | 97,5 | 88,8 |
709852/1195
Vie vorstehend angegeben ist, werden Ni, Pe und Cr in hohen
Prozentsätzen von 99,2 j6t 97,5 # bzw. 88,8 % zurückgewonnen.
Das zurückgewonnene Metall hat einen niedrigen Phosphorgehalt und unterscheidet sich in keiner Weise von den üblichen Ferrolegierungen
und eignet sich als Rohmaterial für rostfreien Stahl.
Dagegen sind die Nichtmetalloxide, die nach Abtrennen des Metalls zurückbleiben, als Zuschlagstoff verwendbar. Außerdem
enthält der in dem Girod-Ofen gebildete Staub Zn in hoher Konzentration und eignet sich als Rohstoffquelle für Zn.
Portlandzement und Wasser werden zu Plattierschlamm mit einem
Wassergehalt von 7,2 Gew.-^,Elektroofen-Staub, Zunder und
Koksgrus zugesetzt, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurden, in der Weise, daß der Wassergehalt des erhaltenen Gemisches
30 Gew.-^ beträgt. Das Gemisch wird verknetet, und das homogen
verknetete Gemisch wird in einer Agglomeriermaschine zu Briketts verarbeitet.
Die chemische Zusammensetzung des eingesetzten Portlandzements
ist in der folgenden Tabelle 18 angegeben. Die vorstehend beschriebenen verschiedenen Rohmaterialien und Zusätze werden in
den vier Mischungsverhältnissen (a), (b), (c) und (D) vermischt, wie sie in der folgenden Tabelle 19 angegeben sind«
CaO ($>) | 20,8 | ΜβΟ (%) | Al2O3 (#) | Gesamt Fe (#) |
<>5,7 | 1,2 | 2,0 | ||
7 Π f- H f) 2 / 1 1 9 5
Anmerkung: *%" beduetet Gew.-^, berechnet auf Trockengewichtsbasis
.
Plattler- Schlamm |
Elektro ofenstaub |
Zunder | Koks grus |
Portland zement |
|
Mischungs verhältnis (Teile) |
|||||
(A) | 100 | 10 | 10 | 5 | 10 |
(B) | 100 | 50 | 50 | 10 | ko |
(C) | 1OO | 100 | 100 | 20 | 70 |
(D) | 100 | 200 | 100 | ko | 100 |
Anmerkung: Das Mischungsverhältnis ist auf Trockenbasis berechnet.
Die vier erhaltenen Brikettarten werden bei Raumtemperatur natürlich ausgehärtet, und am 3· und am 7. Tag wird die Mahl·
festigkeit gemessen. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 2O angegeben. Die Zusammensetzung der
Briketts ist in der folgenden Tabelle 2 1 angegeben.
7 ,
l/\ I :) 5
Mahlfestigkeit (kg/cm2) | am 7. Tag | |
(A) (B) (C) (D) |
am 3. Tag | 147 175 21 I 238 |
92 117 131 173 |
Tabelle 2 1
Gebunde nes C (%) |
Gesamt Cr (%) |
Gesamt Ni (# ) |
Gesamt Fe (%) |
Caü(>) | SiO2 (·ί) | |
A | 2,9 | 2,6 | 15,4 | 7,9 | 7,9 | 20,0 |
B | 3,1 | 4,6 | 8,8 | Ιό,7 | 15,7 | Ib,3 |
C | 4,0 | 5,5 | 6,1 | 20,7 | Ib,0 | 13,3 |
D | 5,8 | 5,0 | 4,5 | 19,2 | 20,8 | 12,1 |
Al2O3(^) | S(/o) | Ζη(;ό) | Cu(';o) | |||
A | 1,7 | 2,5 | 0,23 | 0,36 | O,3 | 0,06 |
B | 2,8 | 2,2 | 0, 13 | 0,34 | 0,2 | 0,0) |
C | 3,3 | 1,9 | 0,09 | 0,34 | ο,ι | 0,02 |
D | 4,5 | 1,9 | 0,07 | 0,4 I | 0,1 | 0,01 |
Annie rk>ing{ (I) "%" bedeutet Gew,-,o, bezogen auf das Frockon-
gewicht der Briketts, ausschließlich Wasser'
(2) Die zu 100 > fehLetide Menge tier Jumine der Bestandteile
ist Sauerstoff, ciur an andere t. leintmte
aLs Ca, SL, M;; und AL ^,ebundun ist
Vi . ·, LI I ι J 5
Vie vorstehend erläutert ist, wird bei dem Verfahren zum Behandeln von Plattierschlamm gemäß der Erfindung ein Plattierschlam:u,
der aus einem wasserhaltigem Plattierschlamm besteht t
der bei der Behandlung von Abwasser verschiedenartiger Metallplattierungen gebildet wird, allein oder gegebenenfalls im
Gemisch mit wasserhaltigem Beiζschlamm mit Staub und Zunder
vermischt, wie sie bei der Erzeugung von rostfreiem Stahl anfallen; das erhaltene Gemisch wird zu Briketts verformt; die
Briketts werden zusammen mit einem kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel zum Umwandeln des Plattierschlämme in ein unschädliches
Produkt mit niedrigem Phosphorgehalt reduzierend geschmolzen;
das Produkt wird als Rohmaterial für Ferrolegierungen verwendet, oder aus dem Produkt wird Metall zurückgewonnen
und letzteres wiederverwendet· Das zurückgewonnene Metall hat ebenfalls einen niedrigen Phosphorgehalt und kann als Rohmaterial
für Stahllegierungen verwendet werden. Somit dient das erfindungsgemäße Verfahren wirkungsvoll der Rohstoffeinsparung·
Außerdem können Nichtmetalloxide, die nach dem Zurückgewinnen des Metalls zurückbleiben, als Zuschlagstoff verwendet
werden, und wenn während der Reduktion der Briketts in dem Reduktionsschmelzofen Staub gebildet wird, so kann dieser gesammelt
und als Zn-Rohetoffquelle ausgenutzt werden· Schließlich
ist das erfindungsgemäße Verfahren sehr einfach und leicht
durchführbar. Deshalb dient das erfindungsgemäße Verfahren in hervorragender Weise der Rohstoffeinsparung und der Vermeidung
der Umweltverschmutzung und ist für die Industrie sehr wertvoll.
709852/1195
-Sale e rs e it e
Claims (9)
1. Verfahren zum Behandeln von Plattierschlamm, dadurch gekennzeichnet,
daß 100 Gewichtsteile eines Plattierschlamms, dessen Wassergehalt auf höchstens 10 Gew.-% herabgesetzt
worden ist, mit 10 bis 100 Gewichtsteilen Zunder, 10 bis
Gewichteteilen Staub, wobei Zunder und Staub beim Stahllegieren angefallen sind, 10 bis 100 Gewichtsteilen eines
Bindemittels und höchstens kO Gewichtsteilen eines kohlenstoffhaltigen
Materials vermischt werden, daß weiterhin bis 200 Gewichtsteile Wasser zu dem erhaltenen Gemisch zugesetzt
werden, um den Vassergehalt des Gemisches auf 7 bis Gew.-# einzustellen, daß das Gemisch gründlich verknetet wird,
daß das homogen verknetete Gemisch in einer Brikettiermaschine
zu Briketts verformt wird, daß die Briketts einer die Festigkeit verbessernden Behandlung unterzogen werden, und daß die
so behandelten Briketts entweder
a) als Rohmaterial für Ferrolegierungen verwendet werden, oder
7 C)'! 3 B 2 / 1 1 9 5
MÜNCHEN: TELEFON (O89) 3255B5 BERLIN: TELEFON (O 3O) 8 31 SO 88
KABEL: PROPINDUS -TELEX OS 34244 KA SEL: PROPINDUS -TELEX OI 84 OS7
OfKQINAL INSPECTED
b) zusammen mit einem kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittel
in einen Reduktionsschmelzofen eingebracht und zur Rückgewinnung von Metall reduzierend geschmolzen
werden und das Metall als Rohmaterial für StahlIegierungen verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Plattierschlamm mit einem Vassergehalt von höchstens 10 Gew.-^6 dadurch gewonnen wird, daß ein wasserhaltiger
Plattierschlamm allein, der als Abwasser beim Metallplattieren
anfällt, entwässert und getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Plattierschlamm mit einem Vassergehalt von höchstens 10 Gew.-% dadurch erzeugt wird, daß ein wasserhaltiger
Plattierschlamm, der als Abwasser beim Metallplattieren
anfällt, mit wasserhaltigem Beizschlamm vermisoht und das
erhaltene Gemisch entwässert und getrocknet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Plattierschlamm dadurch erhalten wird, daß ein Plattierschlamm
mit einem Vassergehalt von höchstens 10 Gew.-%, der durch Entwässern und Trocknen eines wasserhaltigen Plattierschlamms
erhalten worden ist, wie er als Abwasser beim Metallplattieren anfällt, mit einem Beizschlamm mit einem
Vassergehalt von höchstens 10 Gew,-% vermischt wird, der durch Entwässern und Trocknen eines wasserhaltigen Beizschlanms
erhalten worden ist.
5· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bindemittel mindestens ein Stoff der Gruppe Papierbreiabwasser, Bentonit, Melasse und CMC ist, und daß die die
Festigkeit verbessernde Behandlung eine Trocknungsbehandlung ist.
709852/1195
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel Zement ist und daß die die Festigkeit
verbessernde Behandlung eine natürliche Aushärtung bei Raumtemperatur oder eine Dampfaushartung ist.
7· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kohlenstoffhaltige Material mindestens ein Stoff
der Gruppe Kohlepulver und Koksgrus ist»
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
in Stufe b) verwendete kohlenstoffhaltige Reduktionsmittel mindestens ein Stoff der Gruppe Holzkohle und Koks
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in Stufe b) vorgenommene reduzierende Schmelzen der Briketts
in Gegenwart des kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels und eines Flußmittels vorgenommen wird.
7 fr-i M B 2 / 1 1 9 S
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