DE2551840A1 - Additiv fuer eisenschmelzen - Google Patents
Additiv fuer eisenschmelzenInfo
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C1/00—Refining of pig-iron; Cast iron
- C21C1/02—Dephosphorising or desulfurising
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- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C1/00—Refining of pig-iron; Cast iron
- C21C1/10—Making spheroidal graphite cast-iron
- C21C1/105—Nodularising additive agents
Description
EWALD OPPERMANN 25518
BS 37 6Q5 OFFENBACH (MAIN) · KAISERSTRASSE 9 . TELEFON (OSU) . KABEL EWOPAT
17. November 19
Op/ef
37/28
Magnesium Elektron Limited Lumn's Lane,
Clifton Junction, Swinton, Manchester, England
Clifton Junction, Swinton, Manchester, England
Additiv für Eisenschmelzen
Die Erfindung betrifft Zusätze von Magnesium zu Eisenschmelzen und umfaßt auch ein Verfahren zur Herstellung eines
Additivs sowie ein Verfahren zur Zugabe von Magnesium zu Eisenschmelzen.
609823/0661
2 5 51 8 A O
Es ist bekannt, daß man Magnesium in Eisen- und Stahlschmelzen einführen kann, um unerwünschten Schwefel aus der Schmelze
zu entfernen und um Sphäroguß zu erzeugen. Der Siedepunkt des Magnesiums liegt jedoch bei 1107 C und damit wesentlich
unter dem Schmelzpunkt der Eisenlegierungen. Infolgedessen führt die ungeregelte Zugabe von Magnesiummetall zu
einer Eisenschmelze zur Bildung von Magnesiumdampf, der aus der Schmelze entweicht und verbrennt, wenn er mit der Atmosphäre
in Berührung kommt. Der überwiegende Teil des Magnesiums wird vergeudet, und der brennende Dampf bildet eine
ernstzunehmende Gefahrenquelle.
In unseren verwandten britischen Patentanmeldungen 53409/71,
53410/71, 47350/72 und 47352/72 wird ein Additiv auf Magnesiumbasis für eine Eisenschmelze offenbart, das mit Teilchen
eines feuerfesten, gegen Magnesium bei dessen Schmelzpunkt inerten Materials derart gekoppelt ist, daß das feuerfeste
Material bei den Temperaturen einer Eisenschmelze eine zusammenhängende metalldurchlässige Matrix um die Magnesiumteilchen
bildet. Die Bestandteile des Additivs können zu Briketts agglomeriert werden. Es wurde erwähnt, daß dem Additiv
zur besseren Ausnutzung des Magnesiums Calciumfluorid, vorzugsweise in Mengen oberhalb 10 %, zugemischt werden kann.
Magnesium sollte mit Calciumfluorid bei erhöhten Temperaturen unter Bildung von nichtflüchtigem Magnesiumfluorid und
elementarem Calcium reagieren, das seinerseits ähnlich wie Magnesium mit Schwefel reagiert und unter Entfernung des
Schwefels aus der Schmelze Calciumsulfid bildet. Calcium hat einen Siedepunkt im Bereich um 1500 0C, daher dürfte nur wenig
Calcium in Dampfform aus der Schmelze austreten.
Wie jetzt gefunden wurde, erfolgt bei Verwendung von Briketts, die mehr als 50 Gew.% Magnesium enthalten zwar eine
schwächere Reaktion als mit reinem Magnesium, die Entwick-
- 3 609823/0661
— ο *·
lung von, Magnesiumdämpfen verläuft aber immer noch sehr
heftig. Wie sich gleichfalls herausgestellt hat, verursacht ein erhöhter Calciumfluoridanteil bei gleichbleibendem Anteil
an Magnesium eine heftigere Reaktion. Anscheinend wirkt das Calciumfluorid als Flußmittel, was ein progressives
Schmelzen der in Berührung mit der Eisenschmelze stehenden Oberflächenschichten der Briketts bewirkt. Bei hohen Calciumfluoridgehalten
wird die Matrix durch Aufschmelzen zerstört bevor das Magnesium vollständig in die Schmelze diffundiert
ist. Auf der anderen Seite ist es durchaus erwünscht, daß eine gewisse Flußmittelwirkung vorhanden ist. Auf diese
Weise wird die Matrix nach der Reaktion zerstört und auf der Oberfläche der Schmelze treten keine Klumpen aus Rückständen
des Materials auf. Die Zersetzung der Matrix ist dann besonders erwünscht, wenn das Additiv eintauchend in
die Schmelze eingeführt wird, in welchem Fall es in einer Glocke unter die Oberfläche der Schmelze gestoßen wird. An
der Unterseite der Glocke können Rückstände des Matrixmaterials haften bleiben, was Reparaturen oder Reinigungsmaßnahmen
erforderlich macht. Derartige Erscheinungen können durch Entfernen des Matrixmaterials mit Hilfe von Flußmitteln vermieden
werden. Eine brauchbare Zersetzungsgeschwindigkeit für die Matrix wird bei Calciumfluoridgehalten zwischen 1 und
10 % erreicht.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, magnesiumhaltige Agglomerate
zur Entschwefelung von Eisenschmelzen mit einer derarti-. gen Zusammensetzung bereitzustellen, daß es einerseits nicht
zum Entweichen größerer Mengen von Magnesiumdampf mit allen unangenehmen Folgen kommen kann, daß aber andererseits auch
keine störenden Rückstände des Matrixmaterials in oder auf der Schmelze verbleiben können.
609823/0^6=^
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das
Additiv für die Behandlung von Eisenschmelzen aus einem agglomerierten im wesentlichen homogenen Gemisch besteht,
das 15 - 50 Gew.% Magnesiumteilchen und 1 - 10 Gew.% Calciumfluorid
enthält, während der Rest aus Teilchen eines feuerfesten Materials gebildet wird, das beim Schmelzpunkt des
Magnesiums sich diesem gegenüber inert verhält und bei den in Eisenschmelzen auftretenden Temperaturen eine zusammenhängende
metalldurchlässige Matrix bildet. Das Gemisch kann zu Briketts verpreßt werden.
Der Magnesiumgehalt des Agglomerats beträgt vorzugsweise 20
bis 40 Gew.%. Ein höherer Magnesiumgehält hat eine raschere,
aber weniger wirksame Reaktion zur Folge, d. h. der Anteil des Magnesiums, der tatsächlich für die Entfernung des Schwefels
ausgenutzt wird, wird reduziert. Bei geringerem Magnesiumgehalt, der eine langsamere Reaktion mit verbesserter
Wirksamkeit zur Folge hätte, werden die Kosten des Additivs pro kg Magnesium wegen der vermehrten Kosten für die übrigen
Bestandteile erhöht. Der Calciumfluoridgehalt liegt vorzugsweise zwischen 2 und 8 Gew.I, vorteilhaft zwischen 2
und 6 %.
Als feuerfester Stoff kann jeder eingesetzt werden, der sich bei den Temperaturen der Schmelze (im allgemeinen im Bereich
um 1200 bis 1500 0C) mehr oder weniger inert gegen geschmolzenes
Eisen und gegen Magnesium verhält. Geeignete Stoffe sind z. B. Kohlenstoff, Magnesiumoxid und Dolomit. Wegen
seiner geringen Kosten wird Dolomit bevorzugt. Die bevorzugte Korngröße der feuerfesten Stoffe liegt im Bereich 20 - 250 um.
Größe und Form der Magnesiumteilchen sind nicht kritisch, jedoch sollten keine Magnesiumspäne verwendet werden, da sich
60982.3/OS-irt
diese schlechter in funktionsfähige Briketts einarbeiten lassen. Der bevorzugte Korngrößenbereich liegt zwischen
0,115 und 4 mm, vorteilhaft zwischen 0,5 und 3 mm.
Zur Erleichterung der Brikettierung kann dem Gemisch ein Bindemittel
zugesetzt werden. Zu diesem Zweck können die verschiedensten organischen Bindemittel eingesetzt werden, beispielsweise
Phenolformaldehydharze. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist es erwünscht, den Anteil an Bindemittel
so niedrig wie möglich zu halten, andererseits soll jedoch das Rohbrikett eine ausreichende Grünfestigkeit aufweisen.
Bei Verwendung von Phenolformaldehydharzen liegt dieses Minimum bei einem Bindemittel-Festkörpergehalt zwischen 2 und 8,
in der Regel zwischen 3 und 6 Gew.%.
Die Erosionsgeschwindigkeit der Matrix aus dem feuerfesten Stoff kann ferner durch die Einarbeitung weiterer Flußmittel,
beispielsweise von bis zu 5 Gew.% Natriumcarbonat, modifiziert werden.
Es hat sich herausgestellt, daß die Form der Briketts (eiförmig, rechteckig, etc.) keinen bemerkenswerten Einfluß auf
ihre Wirkungsweise in der Eisenschmelze hat. Das Volumen der Briketts soll vorzugsweise zwischen 15 und 150 cm liegen;
bei Verwendung sehr großer Briketts wird die Reaktion verlangsamt,
bei Verwendung sehr kleiner ergeben sich ungünstigere Wärmeübergangscharakteristika.
Damit man Briketts mit einer befriedigend vorherbestimmbaren Zersetzungsgeschwindigkeit in der Eisenschmelze erhält,
müssen die einzelnen Bestandteile so sorgfältig wie möglich gemischt und gleichmäßig gebunden werden. Nur dann erhält man
eine Matrix, die sich mit voraussagbarer Geschwindigkeit zer-
6 0 9 H 2 3 / (I h ß 1
setzt. Dieses Ziel kann dadurch erreicht werden, daß man die einzelnen Bestandteile zunächst in ein Granulat mit
Durchmessern von beispielsweise 0,5 bis 6 mm überführt und dieses dann durch Pressen zu Brikett-Grünlingen verformt.
Dabei können die einzelnen Körner des Granulats ein oder mehrere Magnesiumteilchen enthalten. Die "grünen" Briketts
können dann zur Aushärtung des Bindemittels erhitzt werden. Auf diese Weise erhält man Briketts mit hoher Festigkeit,
die bei der weiteren Handhabung nicht zerbrechen, oder, wenn sie in die Schmelze gegeben werden, nicht vorzeitig
in ihre Bestandteile zerfallen.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Granulat in
einem rotierenden Mischer hergestellt, in den zuerst die Magnesiumteilchen, dann ein Anteil des in der Regel in Form
einer Lösung eingesetzten Bindemittels, der ausreicht, die Oberflächen der Teilchen zu befeuchten, und dann ein Anteil
der weiteren Feststoffkomponenten des Briketts gegeben werden, Zum Aufbau des Granulats werden dann abwechselnd weitere Anteile
an Bindemittel und an den Feststoffkomponenten hinzugefügt.
Das Granulat wird dann in einer geeigneten Presse mit einem Druck gepreßt, der zur Bildung von Briketts mit ausreichender
Grünfestigkeit genügt. In der Regel sind Drucke im Bereich
6180 bis 38610 N/cm hinreichend. Die "grünen" Briketts werden
dann zur Aushärtung des Binders erhitzt. Bei Verwendung von Phenolformaldehydharzen als Bindemittel genügt 30 bis
90 Minuten langes Erhitzen auf 135 bis 300 °C, um das Bindemittel auszuhärten und Briketts hinreichender Festigkeit zu
erzeugen.
— 7 -
609823/066 1
Es wurde nachgewiesen, daß Briketts, die durch und durch eine im wesentlichen einheitliche Zusammensetzung haben,
wie sie z. B. nach der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise hergestellt werden können, eine gleichförmigere und
besser vorausberechenbare Reaktionsgeschwindigkeit in der Schmelze aufweisen als Koksstücke, die mit geschmolzenem
Magnesium getränkt worden sind. Mit Magnesium imprägnierter Koks weist niemals eine gleichförmige Zusammensetzung
auf; darüber hinaus läßt sich Calciumfluorid nicht auf einfache Weise in Koks einarbeiten. Weiterhin wird der Magnesiumgehalt
des Kokses allein durch dessen ursprüngliche Porosität bestimmt und kann daher nicht auf einen erwünschten
Wert geregelt werden.
Die Magnesiumteilchen können aus im wesentlichen reinem Magnesium bestehen, jedoch auch aus Legierungen, die neben Magnesium
als Hauptbestandteil solche anderen Metalle enthalten, die der Eisenschmelze als Legierungselemente zugesetzt werden.
Beispielsweise kann eine Magnesiumlegierung verwendet werden, die bis zu 10 Gew.% Metalle der Seltenen Erden, wie
z. B. Cer, enthält.
Einige Ausführungsformen der Erfindung werden in den nachfolgenden
Beispielen beschrieben, ohne daß dadurch der Umfang der Erfindung beschränkt werden soll.
Es wurden Briketts aus folgenden Komponenten hergestellt:
1) Unterschiedliche Anteile an Magnesiumteilchen mit mittleren Korngrößen zwischen 0,5 und 3 mm,
2) Magnesiumoxidteilchen mit folgender Korngrößenverteilung: 10 -
15 % kleiner als 20 um, 85 - 90 % zwischen 20 und 250 pm,
3) Calciumfluoridteilchen, und
4) einer 65 !igen Lösung eines Phenolformaldehydharzes in handelsüblichem
denaturiertem Äthanol.
609823/0661 " 8 "
Zunächst wurden das Magnesiumoxid und der Flußspat gemischt. 20 kg des Magnesiums wurden in einen rotierenden Mischer gegeben
und mit 2 Litern der Harzlösung angefeuchtet. Sodann wurden 20 kg einer Mischung aus MgO und CaF- im Gewichtsverhältnis
14:1 hinzugegeben, danach 1 Liter der Harzlösung. Abwechselnd wurden weitere Mengen des MgO/CaF2~Gemischs und
des Harzes hinzugefügt und zum Abschluß weiteres Magnesiumoxid bis die Beschickung des Mischers etwa 87 kg (Trockengewicht)
betrug. Es wurde ein im wesentlichen kugelförmiges Granulat mit Durchmessern zwischen etwa 0,5 und 6 mm erhalten.
Das Granulat wurde aus dem Mischer in eine Presse über-
2 führt und mit einem Druck zwischen 6180 und 38610 N/cm zu
Briketts mit einem Volumen zwischen 15 und 150 cm verpreßt. Zur Aushärtung des Harzbindemittels wurden die Briketts
60 Minuten lang auf 150 0C erwärmt.
In der beschriebenen Weise wurden Briketts mit unterschiedlichen Anteilen an Magnesium und Calciumfluorid hergestellt.
Eine variierende Anzahl der Briketts wurde nach der Tauchmethode in 200-Tonnen-Chargen von geschmolzenem Eisen eingeführt,
das sich jeweils in einer gebräuchlichen Gußpfanne befand. Der Grad der Heftigkeit der Reaktion wurde visuell
bestimmt und in einer numerischen von 1 (geringe Heftigkeit) bis 6 (größte Heftigkeit) laufenden Skala notiert. Die Zeit,
nach der die Reaktion im wesentlichen abgelaufen war, wurde ebenfalls notiert. Der Schwefelgehalt jeder Eisencharge wurde
vor und nach der Brikettzugabe mit Hilfe einer konventionellen
Analysentechnik bestimmt. Der "Wirkungsgrad der Entschwefelung"
(Reaktionswirkungsgrad) wurde als Gewicht des Magnesiums errechnet, das dem Gewicht des entfernten Schwefels
äquivalent ist, und als Gewichtsprozentanteil des gesamten eingesetzten Magnesiums ausgedrückt. Die erhaltenen Ergebnisse
werden in der folgenden Tabelle 1 wiedergegeben.
6 0 9 8 2 3/0
TABELLE 1 | Reaktionszeit (min) |
Wirkungsgrad der Entschwefe lung (i) |
|
2,4 | 25 | ||
Magnesium (%) | Reaktions heftigkeit |
4,5 | 41 |
45 | 6,4 | 6,6 | 56 |
40 | 4,9 | 8,7 | 72 |
35 | 3,4 | ||
30 | 1,9 | ||
Die Briketts enthielten 5 Gew.% Calciumfluorid, die Magnesiununenge
war für alle Versuche konstant. Aus den Ergebnissen geht hervor, daß mit abnehmendem Magnesiumgehalt der
Briketts die Heftigkeit der Reaktion abnimmt und der Wirkungsgrad der Entschwefelung ansteigt, die Reaktionszeit jedoch
zunimmt. Die Kosten der Briketts, bezogen auf gleiche Magnesiumanteile, steigen mit abnehmenden Magnesiumgehalten
ebenfalls an. Weitere Versuche wurden unter den gleichen Bedingungen mit Briketts durchgeführt, die 40 % Magnesium und
wechselnde Anteile an Calciumfluorid enthielten. Die erhaltenen Ergebnisse werden in Tabelle 2 wiedergegeben.
Calciumfluorid (υ |
Reaktions heftigkeit |
Reaktionszeit (min) |
Wirkungsgrad der Entschwe felung (%) |
10 5 3 |
6 3,2 2,4 |
3 5,6 6,7 |
28 46 53 |
- 10 -
3/0661
Die Magnesiummenge war für alle Versuche konstant. Es ist
ersichtlich, daß mit abnehmendem Calciumfluoridgehalt die Reaktionsheftigkeit abnimmt und der Wirkungsgrad ansteigt,
jedoch nimmt die Reaktionszeit zu.
Nach der oben beschriebenen Methode wurde eine weitere Versuchsreihe
durchgeführt, jedoch wurde die Menge Magnesium, die der Schmelze pro Tonne Eisen zugesetzt wurde, variiert.
Es wurde der Wirkungsgrad der Entschwefelung gemessen; die folgenden Ergebnisse wurden erhalten:
Magnesium (kg/t Eisen) | Wirkungsgrad lung (0O |
der Entschwefe- |
0,375 | 36 | |
0,325 | 42 | |
0,300 | 46 | |
0,290 | 48 | |
0,280 | • | 56 |
Diese Ergebnisse zeigen deutlich, wie die Wirksamkeit der Briketts gemäß der Erfindung mit abnehmender Menge des der
Schmelze zugesetzten Magnesiums zunimmt.
Eingesetztes Magnesium und Calciumfluorid waren von handels
üblicher Reinheit. Eine Analyse des Magnesiumoxids ergab 93,4 % MgO, während der Rest im wesentlichen aus SlO2, Al2O
Fe2O3,
TiO,
und CaO bestand.
- 11 -
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In integrierten Stahlwerken enthält das aus dem Hochofen kommende Roheisen in der Regel 0,03 - 0,04 Gew.% Schwefel.
Es wurde gefunden, daß bei Verwendung von Briketts der oben beschriebenen Art mit 0,295 kg Magnesium pro Tonne des
geschmolzenen Metalls bei einmaliger Einführung eine Reduktion des Schwefelgehalts auf 0,007 - 0,01 % erzielt werden
kann.
Schmelzen aus dem Hochofen enthalten jedoch von Fall zu Fall auch weniger Schwefel, z. B. etwa 0,02 Gew.%. In diesen
Fällen kann mit einer einmaligen Einführung bei Einsatz der gleichen Menge Magnesium ein Schwefelendgehalt erreicht werden,
der wesentlich niedriger liegt. Die in Tabelle 4 wiedergegebenen Ergebnisse wurden bei einmaliger Einführung von
0,295 kg Mg pro Tonne des geschmolzenen Metalls erzielt.
Schwefelanfangsgehalt | Schwefelendgehalt (0O |
0,022 0,021 0,021 |
0,004 0,004 0,004 |
Wenn auch die Additive gemäß der Erfindung vorteilhaft in Brikettform eingesetzt werden, so können sie der Schmelze
jedoch auch in nicht-brikettierter Form zugegeben werden, beispielsweise in Form von Agglomeraten mit einem Korngrößenbereich
von 0,5 bis 8 mm, vorzugsweise 0,5 bis 6 mm. In die-
- 12 -
sem Fall werden sie in geeigneter Weise durch Lanzen-Injektion
oder unter Rühren der Schmelze, beispielsweise mit Hilfe eines Rheinstahl-Quirls, eingeführt.
- Patentansprüche -
609823/0 6
Claims (22)
1. Additiv für Eisenschmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einem agglomerierten, im wesentlichen homogenen
Gemisch aus 15 bis 50 Gew.I Magnesiumteilchen und 1 bis 10 Gew.% Calciumfluorid besteht, während der Rest aus Teilchen
eines feuerfesten Stoffes gebildet wird, der sich beim Schmelzpunkt des Magnesiums diesem gegenüber inert verhält, wobei
der feuerfeste Stoff bei den Temperaturen der Eisenschmelze eine zusammenhängende metalldurchlässige Matrix bildet.
2. Additiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 20 bis 40 Gew.% Magnesium enthält.
3. Additiv nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es 2 bis 8 Gew.% Calciumfluorid enthält.
4. Additiv nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnesiumteilchen eine mittlere Korngröße von 0,125 bis 4 mm haben.
5. Additiv nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnesiumteilchen eine mittlere Korngröße von 0,5 bis
3 mm haben.
6. Additiv nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als feuerfestes Material Magnesiumoxid verwendet wird.
- 14 -
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7. Additiv nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das feuerfeste Material eine mittlere Korngröße von 20 bis 250 um hat.
8. Additiv nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein organisches Bindemittel enthält.
9. Additiv nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es als Bindemittel 2 bis 8 Gew.% eines Phenolformaldehydharzes
enthält.
10. Additiv nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,, daß es bis zu 5 Gew.% Natriumcarbonat enthält.
11. Additiv nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch zu Granulatkörnern agglomeriert wird, die ein oder mehrere Magnesiumteilchen enthalten und
eine mittlere Korngröße von 0,5 bis 8 mm haben.
12. Additiv nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat eine mittlere Korngröße von 0,5 bis 6 mm hat.
13. Additiv nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch zu Briketts mit einem Volumen
3
von 15 bis 150 cm agglomeriert wird.
von 15 bis 150 cm agglomeriert wird.
14. Verfahren zur Herstellung eines Additivs nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestandteile
des Gemischs vermischt und zu Agglomeraten geformt werden.
60 98 23/066 1
- 15 -
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das" Gemisch ein organisches Bindemittel enthält und die erhaltenen Agglomerate zur Aushärtung des Bindemittels erhitzt
werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bindemittel ein Phenolformaldehydharz ist und die Agglomerate 30 bis 90 Minuten lang auf 135 bis 300 0C erhitzt
werden.
17. Verfahren nach Anspruch 14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Agglomerate eine mittlere Korngröße von 0,5 bis 8 mm haben.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Agglomerate eine mittlere Korngröße von 0,5 bis 6 mm haben.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Granulatkörnchen zu Briketts gepreßt
werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch ein organisches Bindemittel enthält und die
Agglomerate während des Pressens erhitzt werden.
21. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Granulatkörnchen durch portionsweise Zugabe einer Lösung eines organischen Bindemittels und portionsweise ab-
- 16 -
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wechselnde Zugabe des Calciumfluorids und des feuerfesten Stoffes zu den Magnesiumteilchen geformt werden bis eine
mittlere Korngröße zwischen 0,5 und 6 mm erreicht worden ist.
22. Verfahren zur Zugabe von Magnesium zu Eisenschmelzen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Additiv gemäß der Ansprüche
1 bis 13 in die Schmelze eingetaucht wird.
3/08-rt
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