DE3910776A1 - Verfahren zur behandlung von gusseisenschmelzen in einer offenen pfanne mittels reinmagnesium - Google Patents
Verfahren zur behandlung von gusseisenschmelzen in einer offenen pfanne mittels reinmagnesiumInfo
- Publication number
- DE3910776A1 DE3910776A1 DE3910776A DE3910776A DE3910776A1 DE 3910776 A1 DE3910776 A1 DE 3910776A1 DE 3910776 A DE3910776 A DE 3910776A DE 3910776 A DE3910776 A DE 3910776A DE 3910776 A1 DE3910776 A1 DE 3910776A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- melt
- magnesium
- cast iron
- particles
- pure magnesium
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C1/00—Refining of pig-iron; Cast iron
- C21C1/10—Making spheroidal graphite cast-iron
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
Gußeisenschmelzen in einer offenen Pfanne mittels Rein
magnesium zur Herstellung von Gußeisen mit Kugel- oder
Vermiculargraphit.
Durch die niedrige Dichte (1,74 g/cm3), den niedrigen
Schmelzpunkt (650°C) und die niedrige Verdampfungstempe
ratur (1102°C) von Magnesium, ist die direkte Zugabe zu
hochschmelzenden Metallen, wie Gußeisen, ohne besondere
Einrichtungen, wie Konverter, Tauchglocke, Einblaslanze
u.ä., nicht möglich. Der Dampfdruck erreicht bei normaler
Behandlungstemperatur von 1500°C ca. 10 bar und die Re
aktion verläuft explosionsartig.
Um die Reaktion zu steuern, werden Vorlegierungen mit FeSi,
Ni u.ä. verwendet, wobei die Mg-Konzentration nur 3 bis 30%
erreicht und dadurch die Reaktionsgeschwindigkeit vermin
dert wird.
Die bisherigen Verfahren zur Behandlung von Gußeisen
schmelze in einer einfachen offenen Pfanne mittels Rein
magnesium nutzen die dämpfende Wirkung von keramischer Um
hüllung der Reinmagnesium-Blöcke, wobei ein kleiner Teil
der Oberfläche blank bleibt, d.h. nicht vom keramischen
Material bedeckt ist. Dadurch wird die Kontaktfläche zwi
schen Reinmagnesium und der zu behandelnden Schmelze sowie
die Reaktionsgeschwindigkeit reduziert. So vorbehandelte
Mg-Blöcke werden dann mit Hilfe einer Tauchglocke in die
Schmelze eingebracht.
Bei einer anderen bekannten Behandlungsmethode wird die
Lösungsgeschwindigkeit eines Magnesiumblockes durch eine
ungleich-dicke keramische Beschichtung gesteuert.
Nach einem anderen Verfahren wird pulverförmiges Mg zu
sammen mit Eisenpulver agglomerisiert. Dadurch wird die
Magnesium-Aktivität gesenkt.
Alle diese Maßnahmen sind auf die Tatsache ausgerichtet,
daß die Zugabe von Reinmagnesium mit einem Schmelzpunkt
von 650°C und einer Verdampfungstemperatur von 1102°C in
eine Gußeisenschmelze mit einer Temperatur von z.B. 1500°C
nicht möglich ist. Das Magnesium entfaltet bei dieser Tem
peratur einen Dampfdruck von ca. 10 bar und eine solche Re
aktion würde explosionsartig verlaufen.
Der Nachteil der obengenannten Verfahren besteht einer
seits darin, daß sich das Magnesium bei den üblichen
Temperaturen und relativ niedrigem Druck der sich in einer
offenen Pfanne befindlichen Gußeisenschmelze mit dieser in
einem sehr geringen Maße in flüssiger Form mischt, und
daß das Mg überwiegend als Dampf durch die Schmelze hin
aufsteigt. Die Reaktion ist dann nicht so wirksam, was zu
einem schlechten Ausbringen führt.
Andererseits benötigen diese bekannten Verfahren zu ihrer
Durchführung mehr oder weniger komplizierte Einrichtungen
und/oder aufwendige Vorbehandlungen des Behandlungsmit
tels.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die bei bekann
ten Verfahren genannten Nachteile zu eliminieren.
Die Grundidee des Verfahrens nach dieser Erfindung besteht
darin, daß das Magnesium in einer Vielzahl von sehr
kleinen, mit einer Schutzschicht versehenen Magnesium
partikeln, z.B. als Granulat, über ein großes Volumen der
Gußeisenschmelze zu verteilen und mit dieser zur Reaktion
zu bringen. Die Reaktionszeit wird dabei so eingestellt,
daß die Magnesiumpartikel mit der Schmelze reagieren, be
vor sie die 0berfläche der Gußeisenschmelze erreichen. Die
Aufstiegsgeschwindigkeit wird durch das Stock′sche Gesetz
bestimmt. Gemäß Stock′schem Gesetz ist die Aufstiegsge
schwindigkeit der Teilchen in der Schmelze folgendermaßen
beschrieben:
g = Gravitationsbeschleunigung
a = Radius des Teilchens
γ s = Dichte der Schmelze
γ t = Dichte der Teilchen
η = Absolute Viskosität der Schmelze
a = Radius des Teilchens
γ s = Dichte der Schmelze
γ t = Dichte der Teilchen
η = Absolute Viskosität der Schmelze
Diese Gleichung erlaubt es, die Größe der Teilchen so zu
bestimmen, daß diese nur so schnell in der Schmelze
aufsteigen, daß sie während der Steigzeit vollständig
geschmolzen und in der Schmelze gelöst werden.
Die Größe der Partikel ist abhängig von der Badtiefe der
Schmelze, d.h. von der zum Schmelzen zur Verfügung stehen
den Zeit.
In der Regel wird nach Größe aussortiertes, handelsüb
liches Mg-Granulat verwendet. Es könnten auch weitere
hochreaktive Metalle wie Ca, Sr, Ba, Li u.ä. auf gleiche
Weise in die Metallschmelze legiert werden.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die einzelnen Magne
siumpartikel um sich herum genügend Schmelze finden, die
eine ausreichende Verdünnung des geschmolzenen Magnesiums
durch dessen Aufnahme bewirkt, und daß dabei das Verdamp
fen des Magnesiums verhindert wird. Dies kann z.B. dadurch
erreicht werden, daß das mit der Schutzschicht versehene
Magnesium gesteuert während des Füllens der Pfanne mit der
Eisenschmelze dieser dosiert zugegeben wird, oder daß das
beschichtete Granulat von Magnesium unter Anwendung des
bekannten Sandwich-Verfahrens, z.B. schichtweise, freige
geben wird. Durch die sehr unterschiedliche Größe der Gra
nulatpartikel und durch die unterschiedliche Steiggeschwin
digkeit werden die Granulatpartikel in unterschiedlichen
Höhen, also in größerem Volumenbereich der Schmelze, rea
gieren. Die Schutzschicht, welche das Magnesium und die
obengenannten Metalle vor vorzeitigem Schmelzen schützt,
wird vorteilhafterweise aus Keramik auf Basis von SiO2,
Cr2O3, SiC, ZrO2, Al2O3, CaO, Graphit, CaSi, metallische
Pulver u.ä. hergestellt. Als Bindemittel können alle üb
lichen Binder wie Aluminiumphosphat, Wasserglas, Bentonit,
Kunstharz u.ä. verwendet werden.
Die einzelnen beschichteten Partikel steigen durch die
Schmelze und bei Erreichen der z.B. für Mg kritischen
Temperatur von ca. 700°C sprengen sie die Umhüllung und
lösen sich in der Schmelze. Da nur ein begrenztes
Sauerstoff-Angebot besteht, wird die Oxydation auf ein
Minimum begrenzt. Durch die latente Schmelzwärme des
Behandlungsmittels wird die Umgebungstemperatur gesenkt und
bei minimaler Verdampfung der Behandlungsmittel in der
Schmelze aufgelöst.
Die Abscheidung der Reaktionsprodukte aus der Schmelze kann
durch die Einführung von Inertgas oder durch das Zentri
fugieren der behandelten Schmelze in der Behandlungspfanne
beschleunigt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Behandlung von Gußeisenschmelzen in einer
offenen Pfanne mittels Reinmagnesium, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Menge des verdampfbaren Metalls und/
oder der Legierung in Vielzahl von kleinen Einzelteilen
aufgeteilt, mit je einer Schutzschicht versehenen Magne
siumpartikel, vorzugsweise als Granulat in die Schmelze
verteilt über ein großes Volumen der Schmelze mit
dieser zur Reaktion gebracht wird, wobei die einzelnen
Magnesiumpartikel jeweils von soviel Schmelze umgeben
werden, daß dadurch eine ausreichende Verdünnung des
geschmolzenen Magnesiums durch die Gußeisenschmelze er
reicht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Größe der Magnesiumpartikel so gewählt wird, daß
der Aufstieg der Magnesiumpartikel durch die Gußeisen
schmelze länger als die Reaktionszeit der Magnesiumpar
tikel mit der Gußeisenschmelze wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die umhüllten Partikel in einem so zusammengebunden
werden, daß sie einzeln aufschmelzen und in die Lösung
übergehen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Partikel mit einer Vorrichtung an der Badoberfläche
unter Luftausschluß gehalten werden und einzeln sich
in der Schmelze lösen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH177388 | 1988-05-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3910776A1 true DE3910776A1 (de) | 1989-11-23 |
Family
ID=4218268
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3910776A Withdrawn DE3910776A1 (de) | 1988-05-10 | 1989-04-04 | Verfahren zur behandlung von gusseisenschmelzen in einer offenen pfanne mittels reinmagnesium |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4897242A (de) |
JP (1) | JPH01319621A (de) |
CN (1) | CN1039623A (de) |
DE (1) | DE3910776A1 (de) |
ES (1) | ES2012700A6 (de) |
FI (1) | FI892232A (de) |
GB (1) | GB2218713A (de) |
IT (1) | IT1229148B (de) |
ZA (1) | ZA893472B (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6352570B1 (en) * | 2000-04-10 | 2002-03-05 | Rossborough Manufacturing Co., Lp | Magnesium desulfurization agent |
US6372014B1 (en) * | 2000-04-10 | 2002-04-16 | Rossborough Manufacturing Co. L.P. | Magnesium injection agent for ferrous metal |
US6989040B2 (en) * | 2002-10-30 | 2006-01-24 | Gerald Zebrowski | Reclaimed magnesium desulfurization agent |
US7731778B2 (en) * | 2006-03-27 | 2010-06-08 | Magnesium Technologies Corporation | Scrap bale for steel making process |
US20080196548A1 (en) * | 2007-02-16 | 2008-08-21 | Magnesium Technologies Corporation | Desulfurization puck |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2256381A1 (de) * | 1971-11-17 | 1973-05-24 | Magnesium Elektron Ltd | Additive auf magnesiumbasis fuer eisenund stahlschmelzen |
Family Cites Families (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3957502A (en) * | 1971-11-17 | 1976-05-18 | Magnesium Elektron Limited | Addition of magnesium to molten metal |
GB1461428A (en) * | 1974-11-20 | 1977-01-13 | Magnesium Elektron Ltd | Addition of magnesium to molten metal |
GB1564921A (en) * | 1977-01-24 | 1980-04-16 | Materials & Methods Ltd | Introduction of magnesium to molten iron |
US4186000A (en) * | 1978-08-25 | 1980-01-29 | The Dow Chemical Company | Salt-coated magnesium granules |
FR2456779A1 (fr) * | 1979-05-15 | 1980-12-12 | Sofrem | Produit pour la desulfuration des fontes et aciers |
NO148061C (no) * | 1981-02-05 | 1986-05-13 | Norsk Hydro As | Fremgangsmaate for fremstilling av saltbelagte metallpartikler. |
DE3121089A1 (de) * | 1981-05-27 | 1982-12-16 | Metallgesellschaft Ag, 6000 Frankfurt | Drahtfoermiges mittel zum behandeln von metallschmelzen |
US4541867A (en) * | 1984-03-20 | 1985-09-17 | Amax Inc. | Varnish-bonded carbon-coated magnesium and aluminum granules |
CA1240842A (en) * | 1984-05-16 | 1988-08-23 | Heinrich Rellermeyer | Method, process and composition for desulfurizing pig-iron melts |
-
1989
- 1989-04-04 DE DE3910776A patent/DE3910776A1/de not_active Withdrawn
- 1989-04-06 ES ES8901197A patent/ES2012700A6/es not_active Expired - Lifetime
- 1989-04-07 IT IT8920049A patent/IT1229148B/it active
- 1989-04-10 CN CN89102235A patent/CN1039623A/zh active Pending
- 1989-05-02 JP JP1112261A patent/JPH01319621A/ja active Pending
- 1989-05-05 GB GB8910370A patent/GB2218713A/en not_active Withdrawn
- 1989-05-09 FI FI892232A patent/FI892232A/fi not_active Application Discontinuation
- 1989-05-10 ZA ZA893472A patent/ZA893472B/xx unknown
- 1989-05-10 US US07/349,642 patent/US4897242A/en not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2256381A1 (de) * | 1971-11-17 | 1973-05-24 | Magnesium Elektron Ltd | Additive auf magnesiumbasis fuer eisenund stahlschmelzen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ZA893472B (en) | 1990-01-31 |
FI892232A0 (fi) | 1989-05-09 |
FI892232A (fi) | 1989-11-11 |
ES2012700A6 (es) | 1990-04-01 |
GB2218713A (en) | 1989-11-22 |
CN1039623A (zh) | 1990-02-14 |
US4897242A (en) | 1990-01-30 |
IT1229148B (it) | 1991-07-22 |
IT8920049A0 (it) | 1989-04-07 |
GB8910370D0 (en) | 1989-06-21 |
JPH01319621A (ja) | 1989-12-25 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2504813C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Granulieren von Schmelzen | |
DE2856466C2 (de) | Verfahren zur Verfestigung hochradioaktive Abfallstoffe enthaltender, als Granalien oder als Pulver vorliegender Glasteilchen in einer Metallmatrix | |
DE19916235A1 (de) | Fülldraht zur Behandlung von Schmelzen mittels Drahtinjektion | |
DE3910776A1 (de) | Verfahren zur behandlung von gusseisenschmelzen in einer offenen pfanne mittels reinmagnesium | |
DE1284629B (de) | Verfahren zur Herstellung von Wolframcarbid enthaltenden Verbundwerkstoffen | |
DE2948636A1 (de) | Drahtfoermiges mittel zum behandeln von metallschmelzen | |
DE3010623A1 (de) | Vorrichtung zum behandlung von geschmolzenem gusseisen | |
EP0499269B1 (de) | Impfdraht | |
DE3929070C2 (de) | ||
DE2212575B2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von gusseisen mit kugelgraphit | |
DE4033182C2 (de) | ||
DE19502302C2 (de) | Mittel zur Entschwefelung von Eisenschmelzen | |
DE3143563C2 (de) | Tauchrohr für das Blockgießen und ein Verfahren zum Betrieb dieses Tauchrohres | |
JPH01162716A (ja) | 溶鋼用含鉛添加剤および溶鋼処理方法 | |
DE2303668C3 (de) | Zubereitungen zur Behandlung von geschmolzenem Stahl | |
DE465489C (de) | Verfahren zur Herstellung von Eisen- oder Stahllegierungen | |
DE4103197C2 (de) | Verfahren zur raschen Abkühlung einer Stahlschmelze und dafür geeigneter Draht | |
DE2829372A1 (de) | Verfahren zum herstellen von yttrium- metall und von dessen legierungen | |
DE2507242A1 (de) | Mit reaktionsstoffen beschichtete poroese koerper | |
DE1021395B (de) | Verfahren zur Herstellung von Gusseisen mit Kugelgraphit | |
DE941488C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Einfuehren von Metallen in Metallschmelzen, insbesondere Stahlschmelzen | |
DE536105C (de) | Verfahren zur Herstellung von zu Zahnplomben geeigneten Metallteilchen | |
DE1608244C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von magnesiumhaltigen Vorlegierungsblöcken | |
DE1608610C2 (de) | ||
DE3833325A1 (de) | Verfahren zum stranggiessen von hochfestem magnesiumhaltigem gusseisen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection | ||
8170 | Reinstatement of the former position | ||
8130 | Withdrawal |