DE2728110B2

DE2728110B2 - Verfahren zur Herstellung stranggepreßter, keramischer Körper

Info

Publication number: DE2728110B2
Application number: DE2728110A
Authority: DE
Inventors: Franz Dipl.-Kfm. Dr. 8440 Straubing Gerhaher; Max Dipl.-Ing. 8380 Landau Gerhaher
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1977-06-22
Filing date: 1977-06-22
Publication date: 1981-07-23
Also published as: DE2728110C3; NL7804761A; AT355479B; FR2395120A1; DK276778A; LU79848A1; DE2728110A1; SE7807077L; ATA245578A; BE868179A; CH629414A5

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung stranggepreßter, keramischer Körper, insbesondere plattenförmiger Körper, bei denen die Oberfläche nach der Formung behandelt wird.

Bei einem derartigen, aus der DE-PS 1 30 413 bekannten Verfahren wird auf den Tonstrang nach dem Austritt aus dem Preßmundstück eine flüssige Begußmasse aufgetragen. Bei diesen Begußmassen, wie z. B. Engoben oder Glasuren, handelt es sich um feinst gemahlene Tonschlämpe, welche mit mineralischen Farbstoffen versetzt sind und dem Tonstrang chemisch, mineralogisch und physikalisch eng verbunden sind, so daß sie auch ähnliche Eigenschaften haben. Dies bezieht sich insbesondere auf die Eigenschaften beim Trocknen, da hier das Schwindverhalten der Begußmasse praktisch identisch sein muß mit dem des Tonstranges, da es sonst zu Haarrissen auf der aufgebrachten Schicht bzw. zur Ablösung derselben kommt. Ebenso wichtig ist das praktisch identische Verhalten von Gußmasse und Tonstrang beim Brand, da auch hier das Schwindverhalten von Begußmasse und Tonstrang in den einzelnen Temperaturbereichen 'sehr genau zusammenpassen muß. Es ist mit diesen Begußmassen nicht möglich, die unerwünschte Abwärtsbiegung der Ränder plattenförmiger keramischer Körper und die Aufwölbung des Mittelbereiches durch das Auftragen dieser Begußmasse zu beeinflussen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten Gattung die Formhaltigkeit, insbesondere die Längsbiegung und die Querbiegung von gepreßten keramischen Körpern ohne zusätzlichen fertigungstechnischen Aufwand wesentlich zu verbessern, insbesondere auch für plattenförmige Körper unterhalb einer Stärke von ca. 20 bis 25 mm.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß auf eine Oberfläche des Massenstranges, ganz oder teilweise, zur Behinderung der Verdampfung des Anmachwassers öl. Lack, Fett in reiner oder flüssig dispergierter Form aufgetragen wird.

Eine derartige Schicht läßt beim Trockenvorgang den Wasserdampf wesentlich langsamer diffundieren als der Tonstrang selbst bzw. eine flüssige keramische Begußmasse. Hierdurch ist es möglich, die Abwärtsbiegung der Ränder und die Aufwölbung des Mittelbereiches der

ίο plattenförmigen Körper zu verhindern.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Dicke der Schicht variiert werden, so daß damit auch die Stärke der Behinderung der Verdampfung variiert wird. In einer anderen, besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Konzentration des Materials der Schicht variiert, so daß bei gleichbleibender Dicke der Schicht die Stärke der Behinderung der Verdampfung variierbar ist

Die im folgenden wiedergegebenen Versuchsergebnisse, die durch die Beschichtung von Ziegelplatten von 19 mm Stärke und 300 mm Länge erzielt wurden, zeigen deutlich, daß mit den erwähnten nicht keramischen Beschichtungen die Austrocknung der keramischen Platte nach oben und damit die Richtung der Verbiegung der Platte wesentlich beeinflußt werden kann.

Beschichtungmaterial Längsbiegung Verände

rung gegen unbeschich-

^tet

1. Unbeschichtet -0,88 mm -

j-, 2. Wasser -0,85 mm +0,03 mm

3. Engobe -0,92 mm -0,04 mm

4. Filzrollenöl = Rüböl -0,40 mm +0,44 mm S.Vollmilch -0,26 mm +0,62 mm 6. Maschinenöl +0,72 mm +1,60 mm

7. Schmierseife +1,20 mm +2,08 mm

8. Pabix Emulsion 100% + 1,76 mm +2,64 mm

9. Shellack +4,10 mm +4,98 mm

Bei der Pabix-Emulsion handelt es sich um eine wäßrige Emulsion von Naturwachsen und Kunststoffen.

Die Ergebnisse stellen statistische Mittelwerte aus Versuchsreihen dar.

In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.

Die einzige Figur der Zeichnung zeigt diese Vorrichtung in Seitenansicht. Hinter einem Mundstück 1 ist an einem einstellbaren Halter 2 ein Schwamm 3 befestigt. Der Halter 2 ist derart eingestellt, daß der Schwamm 3 den aus dem Mundstück 1 kommenden Massestrang möglichst gleichmäßig berührt. Über einen fein regelbaren Tropfhahn 5 wird der Schwamm 3 mit einer Flüssigkeit 6 aus einem Behälter 7 beaufschlagt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung stranggepreßter, keramischer Körper, insbesondere plattenförmiger Körper, bei denen die Oberfläche nach der Formung behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine Oberfläche des Massestranges, ganz oder teilweise zur Behinderung der Verdampfung des Anmachwassers öl. Lack, Fett in reiner oder flüssig däspergierter Form aufgetragen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht in verschiedener Stärke aufgetragen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der Behinderung der Verdampfung bei gleichbleibender Dicke der Schicht durch entsprechende Konzentration des Materials der Schicht verändert wird.